338. Arcikníže Matiáš podává císaři své dobré zdání o návrzích arciknížete Arnošta a svobodného pána Mikuláše Palffyho v příčině postavení jízdného sboru a užívání mladých šlechticů z Čech i Moravy na obranu baňských hranic z Uhřích.
VE VÍDNI. 1590, 15. března. - Orig. v c. a k. říšsk. arch. fin. ve Vídni, sub Böhmen, B. IV. Nro. 1.
Allerdurchleuchtigister u. s. w. Ich hab in bruderlichen Gehorsamb verstanden, was E. Kais. Mt. an mich unter anderm erstlich auf das, so deroselben durch Erzherzog Ernsts Liebden den andern verwichnen Monats Februarii wegen Erzieglung und Aufrichtung einer Anzahl gerüster oder Archibusierpferd von jungem Landadel aus Beheimb und Märhern an die bergstädterische Gränitz zu ferrerm gnädigistem Nachgedenken und Anbringen bei denselben Ständen in Gehorsamb zugeschrieben worden, vom 18. und dann auch vom letzten bemeltes Monats Februarii auf Niclasen Palfy Freiherrns eingereichten und mir eingeschlossnen Memorial, darin er neben andern Punkten euch die Annehmund Aufiichtung angeregter Pferd nutzlich ins Werk zu richten vermeint, zu mehrerm Bericht und Erkündigung gnädigist gelangen lassen und mir darunter anbefohlchen haben.
Wie ich nun in diesem der Sachen bericht worden und derselben auch meines Theils einem und dem andern nachgedacht, befinde ich, dass zwar die Anrichtung solcher Reiterei zu Nutz und Pohlfahrt der Gränitzen und dann dem jungen Landadel in Beheim und Märhern zum besten und zu dessen Abrichtung zum Kriegswesen, wie auch Erlangung mehrer Erfahrenheit berathschlagt und darauf mit sonderm guten Bedacht E. Mt. angeregtes Schreiben von Erzherzog Ernsten Lieb zugefertigt worden. Und meinem Vernehmen nach ist dasselbe Intent nit dahin vermeint und gestellt gewest, dass solche Reiterei von derjenigen ordinari Contribution, Wie die etlich Jahr herumb beilligt und gereicht Worden, aufgericht, sonder zu derselben noch ein mehrere Hilf bei den Ständen verhandelt und ihnen zu desto leichterer Bewegung und Persuasion dies Motivuni von E. Mt. sollt angehängt und fürgehalten werden, dass sie gnädigist bedacht sein wollten, damit an der bergstädterischen Gränitz, weil dieselb in ihrer Bezahlung ist, durch solche ihr der Ständ mehrere Bewilligung ein teutsche Reiterei, wie gleichsfalls an der österreichischen Gränitz beschieht, von jungem beheim- und mäherischem Landadel aufgericht werden sollte.
Und auf denselben richtigen Fall und mehrere Bewilligung wären zu etwas Hilf und Zubuss, weil in den engen Passen, Wäldern und Gebirgen die teutschen oder Archibusierpferd etwo nutzliche als die Hungern mit den Spiessen oder Copie zu gebrauchen sein wurden, auch ein Anzahl Nussaren abgethan worden. Weil es aber bei E. Mt. bedenklich fallen und dahero bei den Ständen nit angebracht werden will, muss ich mirs auch billich gehorsamist also gefallen lassen. Ich hätt aber selbst verhofft, es sollt den Ständen, sintemal solches Suchen und Begehren der Gränitz und ihrem Landadel zum besten vermeint worden, ein kleine Hilf und Steigerung der vorigen Contribution aus denen E. Mt. vor diesem hierunter angedeuten Ursachen und Bedenken willen nit schwer gefallen sein.
Was sonnten E. Kais. Mt. gnädigisten gethanen Anregung nach etwo hievor aus der beheim- und märherischen Reiterei für Ungelegenheit erfolgt, dessen bin ich zwar zur Nothdurft Bericht Worden, aber meinem gehorsamen Erachten nach hätt dasselbe alles auf jetzt gehörten modum und wie sein Erzherzogs Ernsts Lieb dies Orts gerathen, wohl und leichtlich können verhüt und viel Nutz beides der Gränitz und Erzieglung guter erfahrner Leut mügen angericht werden.
Neben dem ist des Palffy Fürschlag und Intent auch dahin gestellt, dass neben Abthuung einer Anzahl Nussären und Bewilligung einer extraordinari jährlichen Zubuss, die er auf 18.000 Thaler stellt, bis in 200 Archibusier gegen und neben Abthuung einer Anzahl Nussären hätten aufgericht werden sollen, wann aber die Bewilligung der Zubuss oder mehrern Contribution nit folgt, so ist das ander auch allbereit gefallen und nicht ins Werk zu richten. Sonnten Würden Hundert Nussaren zu Uywar, funfzig zu Altsol und soviel zu Karpen abgethan und entgegen jedes Orts soviel Archibusier aufgenummen worden sein, doch wie gemelt, hätt der Abgang durch ein extraordinari Zubuss oder mehrer der Ständ Bewilligung müssen und sollen erstatt werden.
Welches E. Kais. Mt. ich auf derselben gnädigiste Sehreiben zu begehrtem mehrerm Bericht dieser Sachen in brüderlichen Gehorsamb andeuten und mich benebens zu Gnaden und Hulden befehlen wöllen. Geben in der Stadt Wien den funfzehenden Tag Monats Martii im funfzehen Hundert und neunzigisten Jahr. E. Röm. Kais. Mt. gehorsamer Bruder Mathias.