302. Arcikníže Arnošt připomíná císaři, že dluh nedoplacené služby vojsku na báňských hranicích v Uhřích mimo dřívější 200.000 zl. na novo 500.000 zl. obnáší, i uvádí příčinu toho, že v Čechách a na Moravě svolené berně řádně se neodvádějí, a co se schází, že na uhražení potřebných 227.320 zl. ročně nevystačuje; arcikníže Arnošt žádá, aby císař při nejblíže příštím českém sněmu v příčině té učinil potřebná opatření.

VE VÍDNI. 1590, 15. ledna. - Orig. v c. a k. říšsk. arch. fin. ve Vídni, sub Böhmen, Landtage 1500 -.

Allerdurchleuchtigister, grossmächtigister Kaiser! E; Kais. Mt., sein mein gehorsamb willig Dienst jederzeit wohl bereit. Gnädigister geliebter Herr und Bruder! Nachdem ich vernommen, dass E. Kais. Mt. Vorhabens, in Kurzen einen Landtag in Beheimb zu halten, hab ich nit unterlassen sollen, E. Kais. Mt. hiemit in brüderlichen Gehorsamb desjenigen zu erinnern, was etwo auf solchem Landtag der gemeinen Gränitznoth halben angebracht werden möchte. Und wissen E. Kais. Mt. gnädigist, was für Ungelegenheiten sich ein Zeit hero bei den beheimbischen Steuern in dem zugetragen, dass obwohl dieselbeň durch die Ständ gutherzig verwilligt, doch hernach zu gutem Theil hinterhalten, oder aber auf die Gränitz nit gebracht worden. Daraus ist nun erfolgt, dass man dem bergstädterischen Kriegsolk darauf sie die Ständ neben denen Mährern ihre Verwilligung deputiert, auf dato nit wiel weniger dann in die fünfmal Hundert Tausend Gulden schuldig nur an neuem Verdienen ausser der alten Anständ und der Auszüg, darauf mit ihr etlichen abgerait worden, welche sich auch nahend in die zweimal Hundert Tausend Gulden erstrecken, ja sich auf ein viel höhers erstrecken würden, da nit auch E. Kais. Mt. solchem bergstädterischen Knegsvolk in der Zeit und seit die Ständ dasselb in ihr Bezahlung genommen, von anderen Orten hero und aus ihren eigenen Gefällen hätten helfen lassen, wie noch nno etc. dreiundachzig mit denen zu Bukhancz beschehen, welchen E. Kais. Mt. umb etlich Tausend Gulden Tuch aus dem Kriegszahlambt reichen lassen, und dann ferrer mit denen Teutschen zu Altsol und Wiglosch, denen Teutschen zu Uywar, denen zu Muran, welchen Parteien die Proviant und Lehen von E. Mt. wegen gereicht, aber hernach bei denen Bezahlungen nit aufgehebt, sondern mit ihnen blösslich darauf abgeraitet worden.

So sich dann der bergstädterische Kriegsstaat sambt denen Teutschen zu Uywar und Nassadisten zu Komorn (von den Hungern zu Uywar, als welche aus den erzbischöflichen Einkommen ihr Unterhaltung haben sollen, diesorts zugeschweigen) vermug beiliegenden Vezeichnus, jährlichen auf zweimal Hundert siebenundzwanzig Tausend drei Hundert neunundzwainzig Gulden erstreckt, so haben demnach E. Kais. Mt. gnädigist zu erachten, da es mit dPn behembischen und märherischen Steuergefällen bei dem, wie es bishero gewest, verbleiben und dieselben nit auf ein mehrere und erspriesslichere Ertragung gericht werden sollten, dass ein unmüglich Ding, diese bergstädterische Gränitz von denselben Steuergefällen zu erhalten, sonder es muss der Ausstand je länger je grösser und zuletzt E. Kais. Mt. unerschwinglich werden. Daher dann E. Kais. Mt. noch vor etlichen Jahren von der allhiegen Hofkammer und dem Kriegsrath aus ausführliche Gutbedunken zugeschickt, darüber such E. Kais. Mt. geheimer Rath, den älter von Harrach Freiherr, gehört worden, auf was Weg es mit solchen Steuergefällen zu richten und was derwegen den Ständen proponiert werden möchte. Davon haben E. Kais. Mt. hiebei verwahrt Abschriften zu empfahen. Dieweilen ich dann dieselben nochmalen nit zu verändern noch zu verbessern weiss, so hab E. Kais. Mt. ich hieran gehonsamb bruderlich vermahnen wollen, bei dero gnädigisten Gefallen es stehen wird, ob und was sie auf vorstehenden Landtag desthalben an die Ständ bringen lassen wollen. E. Kais. Mt. mich gehorsamb bruderlich befehlend. Geben in der Stadt Wien den fünfzehenden Tag Januarii anno etc. im neunzigsten.

E. Röm. Kais. Mt. gehorsamister Bruder

 

Ernst.





Přihlásit/registrovat se do ISP