236. Arcikníže Arnošt žádá císaře za nařízení, aby již od r. 1579 dlužné nedoplatky stavy českými na obranu báňských hranic v Uhřích svolených berní zvyupomínány a na zaplacení dlužného platu vojsku, kteréhož na 185.790 zl. zůstává, obráceny byly.

VE VÍDNI. 1589, 9. března. - Orig. v c. k. říšsk. fin. arch. ve Vídni sub Böhmen, Landtage 1500.

Allerdurchleuchtigister u. s. w. Gnädigister geliebter Herr und Brueder! Euer Kais. Mt. wissen sich sonder Zweifel gnädigist zu erindern, Was derselben ich derjenigen Auszüg halber, so dem Kriegsvolk vor den Bergstädten nun von neun Jahren hero bei denen unterschiedlichen gehaltenen Bezahlung und Abraitungen gefertigt worden, noch vor diesem zu mehrmalen gehorsanb brüderlich zugeschrieben und darbei angedeut, dass ich zu Bezahlung derselben andere Mittel und Weg nicht wüsste, dann weil die Ständ in Beheimb von dem neunundsiebenzigisten bis auf das vierundachzigiste Jahr ansehenliche Ausständ an ihrer Bevilligung schuldig, wie nit eniger auch von den folgeüden Jahren, in denen sie solčh ihre Bewüligung nie völlig auf die Granitz gebracht, dass demnach E. Kais. Mt. die Sachen dahin gnädigist richten wollten, damit diese Auszüg von solchen Ausständen bezahlt werden möchten.

Seithero ist nun männiglich, der sich mit dergleichen Auszügen allhie angemeldet, auf Geduld d dahin gewiesen worden, dass man dieselben allhie nit bezahlen künne. Das gereicht aber sonderlich den teutschen Knechten, so abgezogen, welche bisweilen kleine Rest haben, zu höchster Beschwer, dagegen so ist bedenklich, mit Bezahlung derselben Auszüg, sie treffen gleich die abgezognen oder noch bleibenden an, einen Anfang allhie zu machen, dieweil sich dieselbeu, wie E. Kais. Mt. [aus] beiverartem des Kriegszahlmeisters Bericht zu vernehmen, auf ein starke Summa und auf ein Hundert funfundachzig Tausend sieben Hundert neunzig Gulden sechsunddreissig Kreuzer ein Pfennig erstrecken, und wäre zu besorgen, da nun mit ihrer wenigen de Anfang gemacht werden sollte, dass folgends dieser ganze Last hieher und auf das Kriegszahlambt kummen würde.

Dieweil aber auch dieser Ausstand je bezahlt werden muss, dasselb auch ohne des Kriegsvolks höchste Schwierigkeit nit umbgangen werden kann, wie dann kein lag hingehet, auf den sich nit etliche Parteien von Abgezogenen und Bleibenden mit dergleichen Auszügen anmelden und auf die Bezahlung zum heftigisten und mit grosser ihrer Ungeduld dringen, E. Mt. auch hiebei gnädigist zu bedenken, da ihnen die Bezahlung dieser Auszüg nit erfolgen oder sie länger damit aufgehalten werden sollten, dass sie nimmermehr zu Annehmbung der Auszüg zu bringen sein würden: so werden demi nach E. Kais. Mt. eintweder nochmalen mit Gnaden zu verordnen haben, dass angeregte beheimbische Ausständ eingebracht und zu diesen Restanten angewendet oder zum wenigisten darauf verwiesen. werden möchten. Da aber solches weder auf einen noch den andern Weg stattňnden künnte, só wollten E. Mt. hierauf die Nothdurft in ander Weg mit Gnaden verordnen. Dero mich benebens zu kaiserlichen Gnaden und brüderlichen Hulden gehorsames Fleiss befehlend. Geben Wien den neunten Tag Martii anno im neunundachzigisten.

 

E. Röm. Kais. Mt. gehorsamister Bruden Ernst.

 

Wolfgang Jörger, Freiherr. Hans von Sinzendor.






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