197. Vyslanci Norimberští podávají purkmistru a radě města Norimberka zprávu o druhém jednání manů českých v říši Německé v příčině jich účasti na veřejné hotovosti zemské v zemích koruny České.

V NORIMBERCE. [Viz poznámku na konci listiny.] 1588, 4. července (24. června). - Orig. arch. Norimb. P. 542 b. f. 202.

Edele, ehrenfeste, fursichtige und weise, gebietende gunstige Herren! Euere E. Hh. sein unsere gehorsame willige Dienste jederzeit bestes Fleisses zuvoran. Und demnach von Euern E. Hh. wir verschiener Tagen an die beede Orte, als zuvorderst nach Eger, allda den auf den 23. huius angestellten behembischen Tage, betreffend die Belegung deren dahin von Grafen, Städten und Adelspersonen und also auch Nornbergs bestimbten behembischen Lehenleuten, zu besuchen und dann nach denen daselbsten verrichten Sachen folgends nach Prag zu verreisen und allda laut mit zugestellter Instruction beineben anderen Handlungen beedes durch mich, Georgen Volkhamer, die Lehenempfangnus anstatt des neulichst erstorbenn Hans Jacoben Hallers seligen zu ersuchen, abgefertigt worden, fügen Eueren E. Hh. wir hierauf gehorsamblich zu wissen, dass jetzt verschienens Freitags den 21. huius wir von Hause ausgezogen und angestern Abends den 23., Gott Lob, allenthalben glücklichen allhie zu Eger und ausserhalb zweien oder dreien von Adel die ersten ankommen sind.

Heut aber umb den Mittage ist zusambt etlichen anderen vom Adel noch ein einziger der Herren königl. Commissarien, nämlich D. Johann Kauffer ankommen, welcher bald nach eingenummener seiner Malzeit zu uns seiner Diener einen geschicket und bei demselben neben Vermeldung seines Gesuchs uns anzeigen lassen, dass er gleichwohl für seine Person allhie seie, aber doch gewarte er noch dieses Abends des Herrn Grafen Christofen Schlicken und denn auf morgen oder ubermorgens zum längsten des Herrn behembischen Lehenhauptmanns, Johann von Lokowiz, [Lobkowic] und wann die auch vorhanden sein werden, so sollen die bewussten Sachen unverzügenlich fürgenommen werden, bittend, entzwischen dessen des kleinen Verzuges halben Geduld zu tragen.

Haben wir ihme dem Diener neben Entbietung unserer willigen Dienste wohl alsbalden geantwortet, dass nicht ohne uns solche Aufzuge allerleien Ursachen wegen fast beschwerlich wäre, jedoch wenn es allein bis umb diese Zeit bis Morgen zu thun seie, sollte uns inmittelst zu gedulden, wie wir könnten, so hart nicht zugegen sein, mit dem ferneren Anhang, dass wir in continenti jemand von uns zu seiner E. selbsten schicken und durch dieselben unsere fernere Nothdurft fürbringen lassen wollten.

Und haben hierauf den Joachim Konig zu ihme verordnet mit sunderlichen Befehlche, ihme zu ersuehen, sintemal von einem erbahren Rath wir nicht allein dieses Tages Handlungen halben, sondern auch anderen Sachen wegen und bevorab belangend eben dieser behembischen Lehen, dass an des neulichst verstorbenen Hans Jacoben Hallers statt ein andere Rathsperson investieret werde, gar nach Praga abgesandt worden, auch einen benannten Termin zu der dahin Erscheinung hätten, welcher auch ohne das und sunderlichen hoher eingefallener denen unserigen Verhindernussen halben fast allbereit verloffen und müheseliglich zu verantworten sein wurde, dass deren wegen, so möglich, er die Mühe an sich nehmen und uns, wessen wir hierinnen dieser Sachen Befehlch hätten, anhören und vernehmen wollte.

Dargegen er sich aber zum hohesten entschuldiget, dass ihme uns hierinnen zu willfahren in den wenigsten nicht gebühren wolle, dann diese Commission auf ihme nicht allein, sunder neben ihme zuvorderst auf dem Herrn Johann von Lokowiz und dann auf dem Herrn Grafen Christofen Schlicken gestellt, nochmals umb die zuvor gedachte Geduld bittend, und so wir aber je uns einer Gefährde bei Empfangnus dieser Lehen, als dass wir etwan hierunter ichten versäumen mochten, besorgten, so mochten wir diesen kleinen Unkosten darauf wenden und bei einem eignen Boten von hinnen aus der Kais. Mt. selbsten zuschreiben und uns entschuldigen, dass wir dieses Tages halben allhie aufgehalten wurden und hierumben den angesetzten Lehenempfängnustage desto langsamer zu besuchen vermochten, und solches Schreiben konnten wir dann Herrn Secretär Heugel zuordnen, der wurde es wohl ferners an seinen gebührenden Ort zu ubergeben oder zu referiren wissen.

Diesen nun jetzerzählten Umbständen sambtlichen nach und dass wir auch bei uns selbsten nicht zu befinden gehabt, wie mit Glimpf dieses eines enzigen oder gleich anderthalben oder gar zweien ganzer Tage zum meisten Aufzuge uns zu verweigeren hätten, haben wir uns endlichen mit einander entschlossen, diesen beeden sein des Herrn D. Kauffers gethanen Fürschlägen Folge zu thun, als erstlich zum wenigsten den morgigen Tage zuzustehen und aufzuwarten, was man in mittelst thun oder lassen wolle; desgleichen sind wir auch Vorhabens, bei deren unserer zugegeben Einspänninger einen, so wir sonsten zu Bestallung des Losaments zu Prag nothwendiglich vorzuschicken haben, beede an die Kais. Mt. und auch an den Secretär Heugel eben obangeregtes angewiesenes Inhalts zu schreiben und zu schicken, der gehorsamben Zuversicht, E. Hh. wir hierunter jetztgemelten einem und dem anderen nichten ungefälliges gehandelt haben oder handeln werden.

Secretär Herr D. Kauffer hat wohl, wie wir von ihme Konig verstehen, darneben noch allerleie anderes mehr vertrauliches mit ihme geredet, davon aber vielleicht anderesmals gegenwärtig fugsamer zu melden sein wird.

Allein betreffend die des vorigen vor sechs Wochen allhie gehaltenen Tages gegen ihme, gedachten Konig, durch ihne D. Kaufferen angedeutete vorhabende Lehengerichtsbesetzung, gedeucht uns E. Hh. alsbalden zu eröffnen, dass er Herr D. Kauffer sich diesesmals deutlich erkläret, wene diese berührend seie, und nämblich die alte churfürstliche Pfalz wegen deren von der Grafenschaft Leuchtenberg habenden Pfandschillingen des Ambts Pleienstein und anderes, dessen Ablosung sie die Pfalz bis dahero ausserhalb eines ordentlichen niedergesetztes Lehengerichtes und Erkanntnus desselben nicht bewilligen wollen, Aber wie diesen allen und sofer je dessenwegen an uns als die Nornbergische Abgeotdnete etwas dergleichen sollte begehret werden, sind wir allbereit bedacht, uns hieruber mit bester Bescheidenheit zu entschuldigen und hiebei fürnehmblich dieses fürzuwenden, dass wir hievonwegen keine Instruction noch Befehlche hätten und derhalben uns mehrers, als uns befohlen, zu thun nicht beantwortlich sein wollte.

Und soviel ist, so Eueren E. Hh. wir zu Anfang dieser Weise von diesem Ort aus und von angezogener dieser Handlung diesesmals gehorsamblich zu vermelden nicht zu umbgehen sein vermeinet. Und was sich noch dann ferners hierinnen zutragen wird, besunders wann man zur Haupttractation greifen wird, davon sollen Euer E. Hh. gleichermassen bei schierster Gelegenheit nach Nothdurft von uns gehorsamblich berichtet werden. Denen selben uns hiemit zu Gunsten befehlend. Datum in Nornberg [Slovo "Nornberg" bylo současné tuhou přeškrtnuto a napsáno "Eger". Norimberský zpravodaj zapomněl že sedí v Chebu.] Abends den 24. Junii nach dem alten Kalender anno 88.

Euere E. Hh. gehorsame

 

Christof Furer. Georg Volkhamer.






Přihlásit/registrovat se do ISP