19. Arcibiskup Pražský a komisaři, kterýmž uloženo bylo, aby s duchovenstvem v příčině půjčky vyjednávali, oznamují císaři, že duchovenstvo nabízí mu 15.000 tolarů darem s tou prosebnou žádostí, aby Lad. Popelovi st. z Lobkovic dskami zapsaných šest klášterů ze závazku propuštěno bylo.

V PRAZE. 1586, 6. října. - Opis souč. v arch. kons. Pražské sub "Miss. archiep. Prag. 1586-89, fol. 1.

Allergnädigster Herr! Euere Röm. Kaiserliche auch zu Ungarn und Böhmen Königliche Majestät, wurden sich allergnädigst, was sie uns für Personen, deroselben getreuen Unterthanen und demuthigsten Dienern, für eine Commissio, den 2. Tag itzt verflossenen Monats Septembris, die Geistlichen allhier im Königreich Böhmen betreffend auferlegt haben, wissen zu erinnern. Solche Commission zu verrichten, haben wir treulich nachgelebet, und gemeldete Geistliche auf den 3. Oktobris dieses itzt laufenden Monats in die erzbischöfliche Residenz allhier beschrieben, sie selbst persönlich erschienen, E. Kais. Mt. Willen und Meinung angehört, sich wohl am ersten sehr beschwert, weil sie selbst arm, dass ihnen auf dies Mal nicht möglich wär, E. Kais. Mt. Willen nachzukommen, und sonderlich etliche Arme, die sich selbst kaum erhalten können, mit veinenden Augen, sie zu verschonen, demüthiglich gebeten. Darüber wir Commissari, was je in der Sachen zu thun wäre, damit E. Mt. gedienet wurde, Rath gehalten und befunden, dass die Armen zur Ruhe sollten verbleiben, aber mit den andern, so eines besseren Vermögens sein, ist auf das Fleissigste von uns gehandelt worden. Wiewohl E. Kais. Mt. nur zwölf Tausend begehrt, so habe. wir, damit der ärmsten Klöster verschont wurde, uns gar nicht zum Hospitale gemacht. Habens endlich dahin gebracht, dasz sie E. Kais. Mt. fünfzehn Tausend nicht lehenweis offeriren, sondern als gehorsame unterthänigste Capläne verehren und schenken, auf solche Mahnung, dass die sechs Klöster, so dem - Herrn Ladislaw Popl, Praesidenten in der böhmischen Kammer, wegen der sechzig Tausend, so er aus Ungarn in das Königreich Böhmen transferirt hat, auf das ehist, wie sie ihme als Bürgen in die Landtafel verschrieben, möchten hinwiederum ausgelöscht werden, also dass sie sich weiter vor Gefahr von ermeldeten Herrn Praesidenten nicht dürfen befürchten; zum andern, dass E. Mt. sie hinfürder mit solchen Contributionibus allergnädigist nicht wollen beschweren. Und sein also erbötig, wann ihnen von E. Kais. Mt. ein geraumer Termin und bestimmte Zeit, damit sie sich mit obengenannter Summa möchten verfertigen und gefasst machen, wird genannt werden, solche Summa zu erlegen. Welches alles, was den vierten Octobris mit den Geistlichen beschlossen, wir itzund unterthänigst E. Kais. Mt. referiren und vermelden und bitten, E. Kais; Mt. wollen unsere treuliche gehabte Mühe in Gnaden erkennen. Thun uns auch sämmtlich hiemiet jederzeit zue kaiserlichen Gnaden empfehlen. Prag den 6. October anno 1586. E. Röm. Kais. Mt. demüthigster Caplan und getreue Unterthane

Martin, Erzbischof zu Prag, Joachim von Kolowrat, Jan von Lobkowicz, Adam von Sternberg.

Post scriptum. Auch haben sie demüthiglich gebeten; Teil bei ihnen kein Geld vorhanden und etwa von ihren guten Freunden einer ein oder zwei Tausend ausborgen wurde, E. Mt. wollten ihnen allergnädigist einen schriftlichen Consens dazu geben, hiemit die Gläubiger versichert, wann ein Schuldiger in der Zeit, ehe er hinwieder seinen Gläubiger befriediget, mit Tod abgienge, dass solche Schulden die Gläubiger bei ihren Successoren und Nachkömmlingen suchen mögen.




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