Sine dato. (1586 na konci měs. září.) - Opis souč. v arch. státn. ve Vídni sub "Böhmen II."

Allerdurchleuchtigister u. s. w. Allergenädigister Kaiser und Herr! Ich gib Euer Röm. Kais. Mt. unterthänigist zue wissen, alsbald ich heut aus der Kirchen kommen, dass ich die drei geistlichen Personen, so nächst und kurz verloffen auf dem Karlstein geesen, hinwiederuinb mit grossem Fleiss dero Red halben, von welcher Euer Kais. Mt. wissentlich ist, ob dem je also wär, erinnert. Was ich gehört und von ihnen verstanden, das schick ich Euer Kais. Mt. als deroselbigen getreuer Caplan. Und ist dieses, was er in Beisein meiner dreien Geistlichen und seiner fünf Diener, die man wohl wird mögen erkennen, geredt hat: "Der König in Beheimb hat gar nichts mit dem Decanat auf dem Karlstein zue thun, omne ius regium sei ihm als Burgrafen von Ständen in Beheimb übergeben. Ich bin Collator, sagt er, und nicht der König, und wann mir Ihr Mt. gleich selber schrieben, so will ich wohl ein Antwort geben, auch wann der zukünftige Landtag angehen wird, so bin ich auch gesinnet, solches den Ständen anzuzeigen. Was sie mir alsdann befehlchen und auferlegen werden, dem will ich alsdann nachleben. Und hat offentlich gesagt, wann gleich Euer Kais. Mt. selbst persönlich auf den Karlstein konmen sollt, dass er ein Bedenken hätt, E. Kais. Mt. ohne wissen und willen der Stände hinein zu lassen, und hat ab exemplo argumentiert: der obrist Burgravius, der von Rosenberg, der hätte auf alle Pfarren, die unter seinem Ambt gelegen sein, gewisse Jurisdiction, desgleichen so hat er auch Macht, alle Beneficia, so zu dem Karlstein gehörig, zu verleihen, sonderlich weil Imperator Sigismundus das Schloss Karlstein allen Königen in Beheimb verloren und verscherzt hat.

Thue mich und meine Kirch jederzeit zu kaiserlichen Gnaden in tiefster Demut befehlhen. Euer Röm. Kais. Mt. getreuer und unterthänigister Caplan