110. Komora česká oznamuje císaři Maximilianovi, že s pražskými kupci v příčině peněžité půjčky na berni posledním sněmem svolenou vyjednávala, však nadarmo a že za příčinou všeobecného nedostatku peněz nemůže se ani od šlechty něčeho očekávati.

V PRAZE. 1575, 16. prosince. - Konc. v archivu českého místodržitelství.

Allergnädigster Herr! Auf E. Kais. Mt. gnädigsten Befehlch vom 25. Novembris haben wir alle Handelsleut, soviel derselben in den Prager Städten sein, auch andere, bei denen wir uns versehen ein Summa Gelds aufzubringen, für unser erforder t und sie mit gueter nothwendiger Ausführung und Fürhaltung aller darzue dienstlichen Motiven nachlängs dahin vermahnt, dass sie E. Kais.Mt. zu unterthänigisten Gehorsamb ein Anlehen auf die bewilligte Steuer in Beheim gegen gnuegsamber Versicherung, da sich dann die Steuereinnehmer selbst gegen ihnen ditsfalls verobligieren und sie also der Wiederbezahlung gewiss sein sollten, thun und sich hierin gegen E. Mt. gehorsamister Willfährigkeit erzeigen wollten. Sie haben aber zur Entschuldigung dits fürgewendt, dass sie zuvor auf der hieigen Kammer mit ihnen verschiener Jahren beschehener Handlung mit Anlehen E. Kais. Mt. gedient, deren einstheils noch nicht bezahlt, wie dann einem allein, Thomasen Hebenstreit, ungefährlich bis in dritthalb Tausend noch ausständig wären. Und da sie gleich gern E. Mt. jetzo wiederumben was darleihen wollten, so vermöchten sie es doch über das vorige nicht zu thun, dann sie hätten das ihrig hin und wieder unter den Leuten verborgt und könnten zu keiner Bezahlung kommen, zu dem wären sie auch selbs nicht wenig schuldig. Und ob wir wohl solche ihr Entschuldigung anfangs nicht angenomben, soudern mehr als eins dargegen repliciert, so haben wir doch bei ihnen, als die auf voriger ihrer Meinung beruht, nichts erhalten können.

So wissen wir auch sonst auf jetzo weder bei den vom Herrn- noch Ritterstand in Geldhandlungen nichts auszurichten; dann ihr viele haben die vorigen aufgebrachten Summen, auch etlichen die verfallenen Interesse bisher nicht bezahlt werden mügen. Daraus wohl abzunehmben, dass kein Anlehen bei dergleichen Leuten, denen nicht zugehalten, und die dadurch gar kammerscheu gemacht und auch kein länger Frist zu erhandeln.

Über das ist nicht ein kleine Summa Gelds durch die Vererbung der Lehen-, Pfand- und geistlichen Güter ausm Land komben und hätt ein Freund den andern Geld furgestreckt und sich also entblösst, dass itzo allhie beschwerlich in der Eil zu baarem Geld zu komben. Welches auch aus dem erscheint, wann gleich jetzo Käuf um Landgüter geschehen, so folgt doch die Bezahlung den wenigern Theil mit baarem Geld, sonder einer übergibt dem andern Schuldenverschreibung, die etwa andere dem Käufer aufgericht.

Item es hätt auch allhie nicht dergleichen vermügliche und ansehenliche Kaufund Handelsleut, wie etwa zu Wien und in andern Reichsstädten, bei denen man in fürfallenden Nöthen ein stattliche Summa Gelds aufbringen könnt, fürnehmblich weil unverborgen und am Tag, wie gar sehr diese Jahr über das böhemisch Kammerwesen mit unerträglichen V erweisungen überladen und ausgesogen, auch mit grossen Schuldenlasten und über die vorigen vielfältigen unerschwinglichen noch von Tag zu Tag mit neuen Ausgaben beschwert wirdet, dadurch, da gleich jemand mit einer Baarschaft gefasst, so offenbart er sich doch gegen uns nicht, sonder wart viel lieber auf andere seine Gelegenheit. Nichts desto weniger wöllen wir noch allen möglichen gemein Fleiss fürwenden, ob was zu ahticipiren sein möchte, E. Mt. haben sich aber auf uns aus itzo erzählten und viel andern Verhinderungen ditsfalls nicht zu verlassen.

Sonst seind wir im Werk und verhoffen in wenig Tagen E. Kais. Mt. 9000 Schock m. Steuer vergangen Bartholomei des 75. Jahrs 3152 Schock 40 Gr. 8 D., vom fuggerischen Factor 4347 Schock, vom Herrn Landhofmeister wegen Vererbung des Neustädtleins und Stornstein 1500 Schock herauszuschicken, was man auf diesmal also zusammen kunnen bringen.




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