NA HRADĚ PRAŽSKÉM. 1574, 15. ledna. MS. souč. v arch. česk. místod.

Allergenädigister liebster Herr und Vater! Zu E. Kais. Mt. thue ich mit diesem meinem gehorsamben den hieigen Postmeister eilend abfertigen und fueg E. Kais. Mt. sünlich und gehorsamblich zu wissen, dass ich bisher mit den Ständen dieser Kron Beheimb, damit ich sie zu Bewilligung dero von E. Kais. Mt. mir genädigist anbefohlnen und begehrten Hilfen vermug E. Mt. Proposition bringen und vermügen hätt können, alles embsigen getreuen Fleiss gehandelt hab, aber nach vielen mündlichen und schriftlichen Repliciren, Dupliciren, Tripliciren und Quadrupliciren, auch nach vielfältigen Abtritten bei ihnen ein anders nit, allein dass sie der Haussteuer, wie hievor E. Mt. zugeschrieben worden; von jedem Haus zehen Weissgroschen auf den Termin Bartholomei und dann die Biersteuer, nemlich von einem jeden Fass zwen und meiner genädigisten geliebtesten Frauen Mutter ein weissen Groschen auf zwen unterschiedliche Termine, als Georgi und Bartholomei, dieselben alsbald vierzehen Tage nach Beschluss des Landtags einzunehmben anzufahen von wegen ihrer vielfältigen und zum öftermal der Stände selbsten und der Unterthanen fürgebrachten höchsten Beschwerungen und Armuet bewilligt, erhalten können. Derowegen und dieweil kein Hoffnung, dass die Stände auf ein mehrors oder höhers zu diesemmal zu bewegen oder zu bringen sein, ich auch die Ständ bisher mit grosser Mühe bei diesem Landtag, wiewohl derselben nunmehr ziemblich viel verreist, jedoch auf diese Vergleichung und Bewilligung, wie obgemelt, und keiner anderen Gestalt ihren Freunden Vollmacht hinder sich verlassen, erhalten und haben sich die Stände in dieser Stund auch mit dieser ausdrucklichen Condition, wofern diese ihre Bewilligung angenomben werden will, erklärt, dass sie keineswegs länger dann bis auf nägstkünftigen Montag allhie verwarten könnten oder möchten und dass desselben Tags die Relation dem alten Brauch nach beschehe. Was nun E. Kais. Mt. genädigister Will und ob Sie diese der Ständ Bewilligung, weiln sie auf ein höhers nit zu bringen, annehmben wöllen, oder dass unser Landtag also vergebenlich und ohne Frucht zergehen solle, das wöllen E. Kais. Mt. mich genädiglich und in aller Eil wo möglich noch vor dem Montag oder doch desselben Tags frue genädigist und vaterlich bescheiden, darnach ich mich zu richten und E. Mt. genädigisten väterlichen Willen gehorsamblich vollziehen müge.... Gegeben in Eil u. s. w.

Post scripta. Es wollen auch die Stände von der Haussteuer die polnische Zehrung ihrer Abgesandten, so sich in die sieben Tausend und auf ein mehrers erstrecken, abziehen und innebehalten.