Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

10. zasedání.


Původní znění.

4981.

Dringliche Interpellation

der Abgeordneten Dr. Spina, Dr. Schollich, Dr. W. Feierfeil, Simm, Dr. Kafka und Genossen

an den Minister für Schulwesen und Volkskultur

in Angelegenheit der neuen Reduktionen deutscher Volksschulen in Mähren.

Der mährische Landesschulrat hat an die untergebenen Bezirksschulausschüsse einen Erlass gerichtet, der die Vorsitzenden dieser Behörden beauftragt, im Einvernehmen mit den Bezirksschulinspektoren zur Verminderung ťunbegründeter Personal- und SachauslagenŤ eine ťÜberprüfungŤ aller Schulen nach der Richtung vorzunehmen, ob die Anzahl der Klassen bei den einzelnen Schulen der Anzahl der eingeschriebenen Schüler entspricht und ob nicht an den einzelnen Schulen mehr Lehrkräfte angestellt sind, als nötig ist. Hierüber haben die Bezirksschulausschüsse an den Landesausschuss binnen 14 Tagen zu berichten und die erforderlichen Anträge auf Zusammenziehung von zwei oder mehr Klassen zu einer Klasse, also auf Auflösung von Klassen zu stellen. Dort aber, wo in einzelnen Klassen eine auffallend niedrige Schülerzahl sein sollte, werden die Bezirksschulausschüsse beauftragt, selbst die Zusammenziehung sofort vorzunehmen, wenn auch mit provisorischer Wirksamkeit auf die Dauer dieses Schuljahres.

Dieser Erlass kündet an, dass die vom Vorsitzenden des Landesschulrates in Böhmen mit Nachdruck gehandhabte Auflassungspraxis gegen welche wir uns bereits in einer dringlichen Interpellation gewendet haben, nunmehr auch in Mähren einsetzen soll. Es soll also auch dort das letzte Jahr, in welchem sich der durch den Krieg bewirkte Geburtenrückgang noch im vollen Masse zeigt, dazu benützt werden, um dem deutschen Schulwesen einen neuen empfindlichen Schlag zu versetzen. Es wurde bereits wiederholt ausgeführt, dass solche Reduktionen, wenn sie auch vielleicht in den Grenzen der Bestimmungen eines schulfeindlichen Gesetzes gehalten sind, nach den dem deutschen Schulwesen bereits zugefügten Verlusten nie und nimmer durch den Kinderrückgang gerechtfertigt werden können. Dieser Kinderrückgang ist eine vorübergehende und im nächsten Schuljahre bereits vorübergegangene Erscheinung, mit den allgemeinen Kriegsfolgen verbundene Erscheinung, welche nicht zur Grundlage für Eingriffe verwendet werden darf, welche in ihrer grossen Bedeutung nicht vorübergehend, sondern (infolge der rückschrittlichen Bestimmungen unserer Schulgesetze hinsichtlich der Höchstzahl der Kinder in den einzelnen Klassen) dauernd dem Schulwesen zum Schaden gereichen müssen. Die Ersparungen, welche daraus den Schulerhaltern zugute kommen, - es kommen ja hier als ersparungssuchende Faktoren nur die Länder in Betracht - stehen in gar keinem Verhältnisse zu den Schäden in gesundheitlicher und pädagogischer Hinsicht, die die Schulkinder erleiden, denen so wie so die Kriegs- und Nachkriegszeit ihre bösen Folgen in körperlicher und geistiger Beziehung aufgedrückt hat. Insbesonders können diese finanziellen Ersparnisse für Mähren nicht in Betracht kommen, da dortselbst die Auflassung von Klassen die vom Land angestrebten Verminderung der Personalauslagen nicht verursacht, weil die Bezüge dortselbst auch den vom Dienste enthobenen definitiven Lehrkräften voll ausbezahlt werden müssen, und es werden dadurch nur dienstwillige Lehrkräfte zum Müssiggang verurteilt. Allerdings wird man diese Verminderung an den provisorischen Lehrkräften erpressen, indem man sie, die nach jahrelangem Warten und Stellenlosigkeit nunmehr in kürzester Zeit ihre definitive Anstellung erwarten, entlässt und so der Verwirklichung ihrer Hoffnungen beraubt. Diese grausame Art, Ersparungen zu erzielen, kann nicht Aufgabe jener Behörden sein, welche die Interessen der Schule und Lehrerschaft zu wahren verpflichtet sind. An der Verminderung des Sachaufwandes können die Länder kein Interesse haben, da sie diese nicht tragen. Und an dem Sachaufwand der Minderheitsschulen, welcher ja als einziger den Staat belastet, spart das Ministerium sicher nicht, was ja der ständige für diese Zwecke erweiterte Betrag im Budget beweist.

Ungeheuerlich aber ist der an die Bezirksschulausschüsse ergangene Auftrag insofern, als er sie mit 14tägiger Frist die Auflassung vorzubereiten heischt und sie selbst zu sofortiger Zusammenziehung von; Klassen bis zum Schluss des Schuljahres beauftragt. Dieser letztere Auftrag ist vollständig ungesetzlich. Das Gesetz v am 3. April 1919, Nr. 189 Slg. d. G. u. V. ermächtigt zur Auflassung von Klassen und Schulen einzig und allein die Funktionäre der Landesschulräte. Es ist im Gesetze nicht vorgesehen, dass diese ihre Funktion an andere Organe zu übertragen imstande seien. Es muss somit dieser Auftrag und jede auf Grund dieses Auftrages von den Bezirksschulausschüssen vorgenommene Reduzierung als eine krasse Gesetzesverletzung angesehen werden. Es ist für den Geist, welcher unsere höheren Schulbehörden beherrscht kennzeichnend, dass sie nicht nur innerhalb ihrer gesetzlichen Berechtigung, welche ihnen doch wirklich nicht geringe Eingriffsmöglichkeiten in unseren Schulbesitzstand ermöglicht, vorgehen, sondern ausgerechnet im heurigen Schuljahre auch zu ungesetzlichen Mitteln greifen, um unser Schulwesen bis zum äussersten Tiefstand zu drosseln.

Die provisorische Zusammenlegung, die von uns als ein Entgegenkommen der Schulbehörden und als teilweise Berücksichtigung unserer ständigen Beschwerden angesehen wurde, hat in der Praxis diese ihre Bedeutung vollständig verloren, denn heuer hält sich der Vorsitzende des Landesschulrates in Böhmen z. B. an diese im vergangenen Jahre erteilten Zusagen überhaupt nicht mehr und löst derartige provisorisch zusammengelegte Klassen einfach dauernd auf. Es ist somit auch der Wert dieses Entgegenkommens der Schulbehörde problematisch.

Da jede gerechte Statistik im gegenwärtigen Augenblick den gleichen Durchschnitt des Klassenbesuches bei deutschen und čechischen Schulen festzustellen vermag und die čechischen Minderheitsschulen ausserdem einen bedeutend schwächeren Klassenbesuch aufzuweisen haben, erscheint für die weitere Drosselung der Zahl der deutschen Schulklassen kein einziger rechtlicher oder sachlicher Grund vorhanden und es wird dadurch nur bewiesen, dass alle Versuche in dieser Richtung nur blindem Nationalhass und wütendem Chauvinismus entspringen.

Wir protestieren mit aller entschiedenheit wie gegen die weiteren Drosselungen des Schulwesens in Böhmen so auch gegen diese in Mähren und fragen den Herrn Minister:

Wie vermag er den Erlass des Landesschulratspräsidiums in Mähren, welcher die Auflassungsbefugnis in ungesetzlicher Weise erweitert und erleichtert, zu rechtfertigen?

Wie denkt er Vorkehrungen zu treffen, dass das letzte Jahr des Kinderrückganges nicht zu neuerlichen tief einschneidenden Eingriffen in den deutschen Schulbesitzstand verwendet werde?

Prag, am 28. November 1924.

Dr. Spina, Dr. Schollich, Dr. W. Feierfeil, Simm, Dr. Kafka, Patzel, Wenzel, Ing. Jung, Knirsch, Stenzl, Böllmann, Heller, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Lodgman, Dr. Brunar, Pittinger, Sauer, Dr. Radda, Zierhut, Dr. Hanreich, Dr. Keibl, Matzner, Kraus, Dr. Lehnert, Ing. Kallina.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

10. zasedání.


Překlad.

4981.

Naléhavá interpelace

poslanců dra Spiny, dra Schollicha, dra W. Feierfeila, Simma, dra Kafky a druhů

ministrovi školství a národní osvěty

o nových redukcích německých obecných škol na Moravě.

Moravská zemská školní rada vydala podřízeným okresním školním výborům výnos, jímž se ukládá předsedům těchto úřadů, aby se snížily ťneodůvodněné osobní a věcné výdajeŤ, aby v dohodě s okresními školními inspektory ťpřezkoušelyŤ všechny školy po té stránce, zda se počet tříd na jednotlivých školách shoduje s počtem zapsaných dětí a není-li na jednotlivých školách ustanoveno více učitelů, než je potřeba. Okresní školní výbory mají to oznámiti zemskému výboru do 14 dní a podati potřebné návrhy na spojení dvou nebo několika tříd v jednu třídu, tedy na zrušení tříd. Tam však, kde by snad v jednotlivých třídách byl nápadně nízký počet žáků, ukládá se okresním školním výborům, aby třídy spojily ihned samy, byť i jen s prozatímní účinností pro tento školní rok.

Tento výnos jest znamením, že rušení škol, jak je s důrazem provádí předseda zemské školní rady v Čechách a proti němuž jsme zakročili již v naléhavé interpelaci, má nyní býti zahájeno také na Moravě. Má se tedy také tam využíti posledního roku, v němž se ještě plnou měrou ukazuje úbytek porodů zaviněný válkou, aby byla zasazena nová citelná rána německému školství. Již několikráte bylo vyloženo, že takováto omezení tříd, i když se snad provádějí v mezích ustanovení zákona škole nepřátelského, po ztrátách, které byly již způsobeny německému školství, nemohou býti nikdy více ospravedlněna úbytkem dětí. Tento úbytek dětí jest přechodný zjev, který již v příštím školním roce zmizí, zjev spojený se všeobecnými následky války, jehož se nesmí užívati za základ pro zasahování, jehož velký význam by nikoliv přechodně, nýbrž (pro zpátečnická ustanovení našeho školského zákona, pokud jde o nejvyšší počet dětí v jednotlivých třídách) trvale musil způsobiti škodu na školství. Úspory, jichž tím nabudou vydržovatelé škol - jde zde jako o činitele, hledající úspory, jen o země - nejsou vůbec v žádném poměru ke škodám, jichž utrpí po stránce zdravotní a výchovné školní dítky, jimž tak jako tak válečná a poválečná doba vtiskla své zlé následky jak tělesné, tak také duševní. Zvláště tyto finanční úspory nemohou míti význam pro Moravu, poněvadž tam zrušení tříd, o něž země usiluje, nezpůsobí zmenšení osobních výdajů, poněvadž tam platy musí býti plně vypláceny i definitivním učitelům zproštěným služby a budou tím jen odsouzeni k zahálce učitelé, kteří by rádi učili. Ovšem tato zmenšení bude vynucováno na prozatímních učitelích a, ač po dlouholetém očekávání a nezaměstnanosti očekávali nyní v brzku své definitivní ustanovení, budou propuštěni a tak oloupeni o uskutečnění svých nadějí. Tento krutý způsob šetření nemůže býti úkolem úřadů, které jsou povinny hájili zájmů školy a učitelstva. Na zmenšení školního nákladu nemohou míti zájmu země, poněvadž těchto nákladů nehradí. A na věcném nákladu na menšinové školy, který zatěžuje přece jedině stát, jistě ministerstvo nešetří, což dokazuje stále zvětšovaná částka v rozpočtu pro tyto účely.

Strašlivý však jest tento rozkaz zaslaný okresním školním výborům po té stránce, že se vyžaduje, aby se 14denní lhůtou připravily zrušení tříd a ukládá jim samotným, aby ihned spojily třídy do konce školního roku. Tento poslední rozkaz jest úplně nezákonný. Zákon ze dne 3. dubna 1919, č. 189 Sb. z. a n. zmocňuje ke zrušování tříd a škol jedině funkcionáře zemské školní rady. V zákoně není ustanovení, že by mohli přenášeti svou funkci na jiné činitele. Dlužno tedy považovati tento rozkaz a každou redukci provedenou na základě tohoto rozkazu okresními školními výbory za příkré porušení zákona. Jest příznačné pro smýšlení, které vládne u našich vyšších školních úřadů, že postupují nejen v mezích svého zákonitého oprávnění, které jim přece skýtá skutečně nikoliv nepatrnou možnost zasahováni do naší školní državy, nýbrž právě letošního školního roku sahají i k nezákonitým prostředkům, aby naše školství omezily na nejnižší míru.

Prozatímní spojování tříd, jež jsme pokládali za ochotu školních úřadů a částečné vyhovění našim stálým stížnostem, ztratilo v praksi tento svůj význam úplně, neboť na př. předseda zemské školní rady v dechách neřídí se letos vůbec těmito sliby učiněnými v minulém roce a takovéto prozatímně spojené třídy prostí trvale zrušuje. Jest tedy cena teto ochoty školních úřadů také pochybná.

Poněvadž každá spravedlivá statistika v této chvíli může zjistiti stejný průměr žactva ve třídách českých i v německých školách a vedle toho české menšinové školy vykazují ve třídách značně menší počet žáků, není pro další rdoušení počtu německých školních tříd ani jediného spravedlivého a věcného důvodu a dokazuje se tím jen, že všechny pokusy po této stránce vyvěrají jen ze slepé národní zášti a zuřivého šovinismu.

Se vší rozhodností protestujeme proti dalšímu rdoušení školství jak v Čechách, tak také na Moravě a tážeme se pana ministra:

Jak může ospravedlniti výnos presidia zemské školní rady na Moravě, který nezákonitým způsobem rozšiřuje a ulehčuje oprávnění zrušovati školy?

Jaká opatření zamýšlí učiniti, aby se posledního roku úbytku dětí nepoužilo k novým hlubokým zásahům do německé školní državy?

V Praze dne 28. listopadu 1924.

Dr. Spina, dr. Schollich, dr. W. Feierfeil, Simm, dr. Kafka, Patzel, Wenzel, inž. Jung, Knirsch, Stenzl, Böllmann, Heller, dr. E. Feyerfeil, dr. Lodgman, dr. Brunar, Pittinger, Sauer, dr. Radda, Zierhut, dr. Hanreich, dr. Keibl, Matzner, Kraus, dr. Lehnert, inž. Kallina.

 

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