Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

9. zasedání.


Původní znění.

4870.

Dringliche Interpellation

der Abgeordneten Dr. Schollich, Pittinger, Dr. W. Feierfeil, Simm, Kostka und Genossen

an den Minister für Schulwesen und Volkskultur

wegen des Verbotes der Teilnahme von Schülern an den Vereinen für Wanderbestrebungen.

Das Landesschulratspräsidium hat am 8. September 1924 unter Präs. Z. 4063 an die Mittelschuldirektionen und Bezirksschulausschüsse folgenden Erlass berichtet:

ťDas Ministerium für Schulwesen und Volkskultur hat bedingungslos mit Erl. vom 11. Juli 1924, Z:82813/24-II jegliche Teilnahme von Schülern an den Vereinen ťWandervögelŤ und ťStaffelsteinerŤ oder an anderen Vereinen, welche mit diesen in enger Verbindung stehen, untersagt, weil die Tendenzen dieser Vereine dem 22 der Schulordnung für Mittelschulen sowie dem hiesigem Erlass vom 10. März 1921, Z:7853 (Mitteilungen 1921 No 43) und den Bestimmungen des § 78 der Schulordnung für Volks- und Bürgerschulen widersprechen.

Die Direktoren und Schulleiter sind für die strenge Einhaltung dieses Verbotes persönlich verantwortlich.

Dem dortigen Amte trage ich auf, dass es sofort diesen Erlass zur allgemeinen Kenntnis bringe und selbst darauf achte, dass er eingehalten wird.

 

Dr. Politzer, m. p.,

Vizepräsident.Ť


 

Dieser Erlass des Ministeriums beruht auf ganz unrichtigen Voraussetzungen und zeigt von der ungeheuern Leichtfertigkeit, mit welcher gewissenlose Referenten in dieser zentralen Schulbehörde unter dem Einfluss chauvinistischer Parteiregeln gegen alles Deutsche im Staate vorgehen.

Die beiden betroffenen Bünde sind nicht politische Vereine. Die Statuten beider sind ordnungsgemäss durch die politische Landesverwaltung genehmigt worden. Es bietet daher der die statutengemässe Tätigkeit der Bünde behindernde Erlass des Ministerium einen unmöglichen Eingriff in die Vereinsrechte derselben. Als Beweggrund für die Verfügung des Ministeriums wird der 22 der Mittelschulverordnung sowie der Erlass des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur vom 10. März 1921, Z:7853 angeführt. Der letztere untersagt Vereinigungen vom Schülern zu politischen Zwecken, ferner Vereinigungen, welche durch eine Ausschliessung gewisser Schülergruppen religiöse oder nationale Unstimmigkeiten hervorrufen könnten, untersagt die Mitgliedschaft der beiden oberen Klassen bei solchen Organisationen und Vereinen. Da nach den Statuten beider Bünde politische und kirchliche Bestrebungen von ihrer Tätigkeit ausgeschlossen sind, kann sich diese Bestimmung auf die Bünde nicht beziehen. Die Anwendung dieser Bestimmung auf beide Bünde erscheint daher eine vollkommen willkürliche, da bisher keinen derselben ein Verstoss gegen die zitierten Verordnungen zur Last gelegt werden kannten und auch nicht gelegt werden können. Auch die Bestimmung des 22 der Mittelschulordnung kann nicht zur Anwendung gebracht, werden, da die Schüler selbst nicht dem Vereine angehören, sondern nur durch ihre Teilnahme am den Veranstaltungen der Vereine deren Bildungs- und Wanderbestrebungen gefördert werden. Dies erhellt schon daraus, dass Mitglieder Taut der Satzungen nur deutsche Personen vom 17. Lebensjahre angefangen sein können, wodurch allein schon alle Volksschüler und der grösste Teil der Schüler der Mittelschulen als Mitglieder nicht im Betracht kommen. Den Schülern der beidem obersten Klassen könnte der Beitritt selbstverständlich nicht verwehrt werden.

Diese Umstände, sowie auch die im Erlass zutage getretene Unkenntnis der Namen (ťWandervögelŤ statt ťBund sudetendeutscher WandervögelŤ, ťStaffelsteinerŤ statt ťBildungs- und WanderbundŤ) lassen auf eine ungeheuere Leichtfertigkeit der Abfassung des Erlasses und eine vollständige Unkenntnis der Statuten und Bestimmungen dieser Vereine seitens der verantwortlichen Referenten im Ministerium erkennen. Sie zeigen, dass nicht objektive gründe, sondern nationalchauvinistische Erwägungen einiger Herren für Ministerium den Anlass zu diesem Erlass gegeben haben.

Daher ist es auch nicht verwunderlich dass die Verfügung selbst eine rein auf nationalen Motiven beruhende Parteilichkeit in der Hinsicht aufweist, dass sie sich nur gegen die deutschen Bünde richtet. Die verschiedensten Richtungen der čechischen Skouty, sowie der jüdische Wanderbund ťblau-weissŤ, die als parteipolitisch organisierte Vereinigungen ausgesprochen politische und konfessionelle Tätigkeit entfalten, daher offen gegen den § 22 der Schulordnung verstossen, sind unbehelligt gelassen werden.

Der Erlass ist weiter ein unerhörter Eingriff in die Rechte der Eltern, die die körperliche Erziehung ihrer Kinder, für die in der Schule höchst mangelhaft vorgesorgt ist, ausserhalb der Schule ergänzen können, wo und wie sie wallen und nicht wie das Schulministerium will. Das Schulministerium, das ja mit grossen Worten die Forderungen der körperlichen Ausbildung der Schaljugend auf sein Programm gesetzt hat, zeigt in seiner Tätigkeit das gerade Gegenteil davon, wenn es sich um die Förderung der körperlichen Erziehung der deutschen Schuljugend handelt. Die Eltern werden sich ihre Pflichten und ihre Rechte gegenüber ihren Kindern nicht durch unbegründete Verfügungen dieses Ministeriums beschränke; lassen.

Der Erlass beinhaltet endlich eine unglaubliche Zumutung an die Direktionen und Schulleiter der deutschen Schulen, indem diese für die strenge Einhaltung des Erlasses persönlich verantwortlich gemacht werden. Es wirft ein traurige. Licht auf die Auffassung, weiche die höchsten Schulbehörden im Staate von den Aufgaben des Lehrberufes haben, wenn der deutschen Lehrerschaft die Dienste der Staatspolizei, welche in Spitzel- und Angeberdiensten bestehen, zugemutet werden. Die Forderung einer solchen mit den Lehrberufe unverträglichen Betätigung unserer deutschen Lehrer muss mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden.

Die Unterfertigten protestieren lohe: gegen diese gegen die deutschen Wanderbestrebungen gerichtete gewaltsame Massregel des Ministeriums und richten an den Herrn Minister die Anfrage, wie er eine solche unerhörte Verfügung au: dem seiner Leitung, anvertrauten Ressort zu rechtfertigen vermag und ob er gewillt ist die ungesetzliche Verfügung sofort wieder rückgängig zu machen?

Prag, am 19. September 1924.

Dr. Schollich, Pittinger, Dr. W. Feierfeil, Simm, Kostka, Dr. Lehnert, Böhr, Dr. Kafka, Dr. Luschka, Patzel, Knirsch, Ing. Jung, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Lodgman, Kraus, Ing. Kallina, Dr. Radda, Matzner, Dr. Petersilka, Wenzel, Dr. Keibl.

 

 

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

9. zasedání.


Překlad.

4870.

Naléhavá interpelace

poslanců dra Schollicha, Pittingera, dra W. Feierfeila, Simma, Kostky a druhů

ministrovi školství a národní osvěty

o zákazu účasti žáků v turistických spolcích.

Presidium zemské školní rady oznámilo dne 8. září 1924 pod číslem pres. 4063 ředitelstvím středních škol a okresnim školním výborům tento výnos:

ťMinisterstvo školství a národní osvěty zakázalo výnosem ze dne 11. července 1924, č. 82813/24-II bezvýjimečně jakoukoliv účast žáků ve spolcích ťWandervögelŤ a ťStaffelsteinerŤ nebo jiných spolcích, které jsou s těmito spolky v úzkém spojení, poněvadž se snahy těchto spolků příčí 22 školního řádu pro střední školy, jakož i zdejšímu výnosu ze dno 10. března 1921, č. 7853 (Věstník 1921, č. 43) a ustanovením 78 školního řádu pro obecné a občanské školy.

Ředitelé a správci škol jsou osobně odpovědni za přísné zachovávání tohoto zákazu.

Tamějšímu úřadu ukládám, aby tento výnos ihned uvedl ve všeobecnou známost a sátu dbát toho, aby byl zachováván.

 

Dr. Politzer, v. r.,

místopředseda.Ť


Tento výnos ministerstva spočívá na zcela nesprávných předpokladech a svědčí o nesmírné lehkomyslnosti, s jakou nesvědomití referenti v tomto ústředním školním úřadě pod vlivem šovinistických stranických zásad postupují proti všemu německému v tomto státě.

Oba postižené svazy nejsou politické spolky. Stanovy obou byly řádně schváleno zemskou správou politickou. Výnos ministerstva, který omezuje stanovami vytčenou činnost těchto svazů, zasahuje tedy neslýchaně do jejich práv spolčovacích. Jako pohnutek a pro opatření ministerstva se uvádí § 22 školního, řádu pro střední školy a výnos ministerstva školství a národní osvěty ze dne 10. března 1921, č. 7853. Tento výnos zakazuje sdružovaní žáků za účely politickými, dále sdružování, která by vyloučením určitých žákovských skupin mohla způsobiti náboženské nebo národní nesváry, zakazuje členství oběma vyšším třídám v těchto organisacích a spolcích. Poněvadž podle stanov oba svazy vyloučily ze své činnosti politické a církevní snahy, nemůže se toto ustaveni na ně vztahovati. Jest tedy úplně svévolná, používá-li se tohoto ustanovení na oba svazy poněvadž dosud žádnému z nich nemohl a také nemůže býti vytknut nějaký poklesek proti uvedeným nařízením. Také ustanovení § 22 školního řádu pro střední školy nelze užíti, poněvadž žáci sami nejsou členy spolku, nýbrž pouze jejich účast na spolkových podnicích podporuje jejich vzdělávací a turistické snahy. To vysvítá již z boha, že podle stanov členem může bytí jen Němec od 17. roku věku a již tím odpadá členství žáků obecných škol a většina žáků středních škol. Žákům obou nejvyšších tříd nemohl by se ovšem samozřejmě přístup odpírati.

Tyto okolnosti, jakož i neznalost jmen vyskytujících se ve výnose (ťWandervögelŤ místa ťBund sudetendeutscher WandervöglŤ a ťStaffelsteinerŤ místo ťBildungs- und WanderbundŤ) svědčí o nesmírné lehkomyslnosti odpovědného referenta v ministerstvu, s jakou výnos pracoval, a o naprosté neznalosti stanov a předpisů těchto spolků. Nasvědčuje to, že nikoli věcné důvody, nýbrž národně šovinistické úvahy několika pánů v ministerstvu zavdaly podnět k tomuto výnosu.

Proto nelze se ani diviti, že opatření sama projevuje stranickost z čistě národnostních důvodů, směřujíc jen proti německým svazům. Nedotčeny ponechány nejrůznější směry českých skautů i židovský turistický svaz ťmodro-bílýŤ, které jako sdružení, organisovaná dle politických stran, vyvíjejí vyloženě politickou a konfesijní činnost a tedy se dopouštějí poklesku proti § 22 školního řádu.

Výnos dále neslýchaně zasahuje do práv rodičů, kteří mohou tělesnou výchovu svých dětí, o niž jest ve škole nanejvýš nedostatečně postaráno, doplniti mima školu, kde a jak chtějí ani, a ne jak chce ministerstva školství. Ministerstvo školství, které velkými slovy vytýčila ve svém programu požadavek tělesné výchovy školní mládeže, ukazuje svou činností pravý opak, jde-li o podporovací tělesné výchovy německé školní mládeže. Neodůvodněnými nařízeními tohoto ministerstva nedají si rodiče omezovati své povinnosti a svá práva ke svým dětem.

Výnos obsahuje konečně neuvěřitelný předpoklad o ředitelích správcích německých škol, činí je osobně odpovědny za přísné zachovávání výnosu. Vrhá to smutné světlo na mínění, jak nejvyšší školní úřady ve státě pojímají úkoly učitelského povolání, jestliže očekávají ad německého učitelstva, že bude vykonávati služby státní policie, záležející ve špehování a udavačství. Požadavek takovéto činnosti, neslučitelné s učitelským povoláním našeho německého učitelstva, musí býti ca nejrozhodněji odmítnut.

Podepsaní protestují tedy proti násilnému opatření ministerstva, směřujícímu proti německým turistickým snahám, a táží se pana ministra, jak může ospravedlniti takovéto neslýchané opatření v resortu, svěřeném jeho vedeni, a je-li ochoten tato nezákonité opatření ihned opět odvolati?

V Praze dne 19. září 1924.

Dr. Schollich, Pittinger, dr. W. Feierfeil, Simm, Kostka, dr. Lehnert, Böhr, dr. Kafka, dr. Luschka, Patzel, Knirsch, inž. Jung, dr. E. Feyerfeil, dr. Lodgman, Kraus, inž. Kallina, dr. Radda, Matzner, dr. Petersilka, Wenzel, dr. Keibl.

 

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