POSLANECKÁ SNĚMOVNA N. S. R. Č. 1923.

I. volební období.

8. zasedání.


 

Původní znění.

4348.

Antrag

des Abgeordneten Dr. Lodgman und Genossen

wegen Aufhebung der Regierungsverordnung vom 1. August 1923 Z. 173, mit welcher der Spiritusverwertungsgesellschaft m. b. H. die Bewirtschaftung des Spiritus übertragen wurde.

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen.

Die Regierungsverordnung vom 1. August 1923 ist sofort aufzuheben.

Begründung:

Mit Verordnung vom 1. August 1923 Z. 173, wurde einer aus Spiritus- Interessenten bestehenden Gesellschaft m. b. H. welche den Namen "Spiritusverwertungsgesellschaft" führt, ab 1. September 1923 bis zur gesetzlichen Regelung längstens aber für die Dauer von 5 Jahren die Bewirtschaftung des Spiritus übertragen und es wurden ihr alle Vollmachten erteilt, die bisher dem interministeriellen Komitee für die Liquidation der tschechoslovakischen Spiritus - Kommission zustanden.

Es ist nun ohne Zweifel ein nicht gewöhnlicher Vorgang, daß eine private Gesellschaft und überdies eine solche, die für ihre Verpflichtungen nur mit einem verhältnismäßig geringen Stammkapital einsteht, mit Rechten ausgestattet wird, die sonst zu den Rechten der staatlichen Verwaltung gehören. Die erwähnte Verordnung vom 1. August 1923 gründet sich auf das Gesetz vom 15. April 1920 Z 337, welches die Regierung ermächtigt, Verfügungen zur Regelung der durch den Krieg hervorgerufenen außerordentlichen wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Verhältnisse, dort, wo sonst ein Gesetz erforderlich wäre, im Verordnungswege zu treffen, wenn sich hiezu die dringende Notwendigkeit ergibt und wenn der mit der Vorlage der Angelegenheit an die gesetzgebende Körperschaft verbundene Aufschub der Angelegenheit abträglich wäre, wobei ausdrücklich von dieser Ermächtigung Verfügungen durch welche Einzelpersonen mit öffentlichen Abgaben belastet werden, ausgenommen werden.

Nun wird man wohl schwerlich behaupten können, daß bei der Spirituswirtschaft solche durch den Krieg hervorgerufenen außerordentlichen Verhältnisse bestehen, welche die Anwendung einer Notverordnung erheischen würden. Die außerordentlichen Verhältnisse, welche der Krieg bei diesem Artikel hervorrief, bestanden darin, daß ein empfindlicher Mangel an Spiritus eingetreten war; heute aber ist es die Überproduktion von Spiritus, welche die Bewirtschaftung von einer Zentralstelle aus rechtfertigen soll; Also Verhältnisse, die ganz gewiß nicht durch den Krieg hervorgerufen wurden. wenn es eines Beweises dafür bedürfte, daß keinerlei durch den Krieg hervorgerufenen außer ordentlichen Verhältnisse in der Spirituswirtschaft bestehen, so hat ihn die Regierung selbst erbracht. Denn bereits mit der Verordnung vom 21. Juli 1921 Z. 237 wurde verfügt, daß die Spiritus - Kommission mit 1. September 1921 in Liquidation zu treten habe und der dieser Kommission zugewiesene Wirkungskreis nur bis Ende August 1921 in Kraft bleibe. Schon damals bestand sonach anerkanntermaßen keine Notwendigkeit für die Fortführung der zentralen Spirituswirtschaft. Allerdings ließ sich die Regierung dazu bestimmen, die vorerwähnte Verfügung zu widerrufen und die Spirituskommission mit Verordnung vom 25. August 1921 Z. 286 bis auf weiteres wieder einzusetzen. Mit der Kundmachung des Finanzministeriums vom 30. September 1922 Z. 294, wurde sodann auf Grund des Beschlusses des Ministerrates vom 29. September 1922 das Ende der Wirksamkeit der tschechoslovakischen Spiritus - Kommission mit dem 30. September 1922 festgesetzt und die Liquidation dieser Kommission einem interministeriellen Komitee übertragen. Seither haben sich die Verhältnisse in der Spiritusindustrie keineswegs geändert und wenn Änderungen eingetreten sein sollten, können sie unmöglich mehr mit dem Weltkriege in Zusammenhang gebracht werden. Trotzdem wurde, abermals im Verordnungswege, die zentrale Spiritusbewirtschaftung neuerdings aufgenommen und an Stelle der in Liquidation getretenen Spiritus - Kommission das mit deren Liquidation betraute interministeriellen Komitee damit beauftragt. War die Betrettung des Verordnungsweges unseres Erachtens schon in diesem Falle ein Verstoß gegen das Gesetz vom 15. April 1920 Z. 337, weil die Voraussetzungen für dessen Anwendung nicht mehr bestanden, so war doch immerhin dadurch eine mehr oder weniger nur formale Änderung des bestehenden Zustandes eingetreten, indem ein aus staatlichen Organen bestehendes Komitee mit der Liquidation der Spiritus - Kommission betraut wurde. Und da nun in diesem Komitee ein Organ für die zentrale Fortführung der Spirituswirtschaft geschaffen war, bestand gewiß keine dringende, die Anwendung des Notverordnungsrechtes der Regierung erheischende Notwendigkeit mehr, ein anderes Organ mit den gleichen Rechten an dessen Stelle zu setzen, umso weniger, als der mit der Vorlage dieses Antrages an die gesetzgebenden Körperschaften verbundene Aufschub der Angelegenheit unmöglich abträglich sein konnte. Dabei soll die auffällige Tatsache nicht unerwähnt bleiben, daß die Gründung der Spiritus - Verwertungs - Gesellschaft m. b. H. zu dem Zwecke, um die Aufgaben des interministeriellen Komitees zu übernehmen, zu einer Zeit erfolgte, in der das Parlament tagte.

Aber auch die materiellen Bestimmungen der Verordnung vom 1. August 1923 lassen sich mit der Verfassungsurkunde nicht in Einklang bringen. Diese bestimmt im § 107, daß die öffentliche Gewalt von einem Bürger persönliche Leistungen bloß auf Grund eines Gesetzes fordern kann, im § 109, daß das Privateigentum nur durch ein Gesetz beschränkt werden darf und im § 111, daß Steuern und öffentliche Abgaben bloß auf Grund eines Gesetzes auferlegt werden können. Alle diese in der Verfassung verankerten Grundsätze werden durch die zitierte Verordnung verletzt. Denn es wird darin im § 2 jeder Erzeuger von Spiritus, welcher der Produktions- oder Verbrauchsabgabe unterliegt, sowie jeder Importeur verhalten, den mit der Spiritusbewirtschaftung betrauten Organ Ausweise zu liefern und er wird verpflichtet, im Weigerungsfalle eine Abgabe von 10 K für jeden nicht abgelieferten Hektolitergrad an die Staatskasse oder die Spiritusverwertungsgesellschaft zu entrichten. Es wird ferner im § 5 der Verordnung für gewisse Fälle eine Abgabe von 8 K 20 h von jedem Hektolitergrad eingeführt und es werden alle Unternehmer von landwirtschaftlichen oder gewerblichen Spiritusbrennereien, Raffinerien und Presshefefabriken, Spiritusfreilagern und Denaturierungsstätten verpfichtet, allen Verfügungen der Spiritusverwertungsgesellschaft im Rahmen der ihr eingeräumten Berechtigungen zu entsprechen, ihr aber insbesondere alle von ihr verlangten Ausweise zu unterbreiten. Alle diese Bestimmungen, die teils persönliche Leistungen von einem Staatsbürger fordern, teils ihr Privateigentum beschränken, teils neue öffentliche Abgaben einführen, dürfen nach den Verfassungsgesetzen im Verordnungswege überhaupt nicht verfügt werden, abgesehen davon, daß die Belastung mit öffentlichen Abgaben selbst bei Anwendung des Gesetzes vom 15. April 1920 auch in diesem Gesetze für unstatthaft erklärt wird.

Prag, am 5. Oktober 1923.

Dr. Lodgman,

Ing. Kallina, Dr. Schollich, Dr. Radda, Bobek, Dr. W. Feierfeil, Dr. Lehnert, Dr. Jabloniczky, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Lelley, Böhr, Dr. Brunar, Dr. Keibl, Dr. Luschka, Szentiványi, Palkovich, Kraus, Windirsch, Dr. Körmendy-Ékes, Schubert, Füssy.

 

 

 

POSLANECKÁ SNĚMOVNA N. S. R. Č. 1923

I. volební období.

8. zasedání.


 

Překlad.

4348.

Návrh

poslance dra Lodgmana a druhů

na zrušení vládního nařízení ze dne 1. srpna 1923, jímž hospodaření lihem bylo přeneseno na Společnost pro zpeněžení lihu, společnost s r. o.

Poslanecká sněmovno račiž se usnésti:

Vládní nařízení ze dne 1. srpna 1923 budiž ihned zrušeno.

 

Odůvodnění:

Nařízením ze dne 1. srpna 1923, č. 173 Sb. z. a n. bylo přeneseno na společnost s r. o. "Společnost pro zpeněžení lihu", skládající se ze zájemníků v oboru lihovarnictví, od 1. září 1923 až do zákonné úpravy, nejdéle však na dobu 5 let, hospodaření lihem a byly jí uděleny veškeré plné moci, které dosud náležely meziministerskému komitétu pro likvidaci československé lihové komise.

Není to najisto obyčejný případ, že soukromá společnost a nad to taková, která za své závazky ručí poměrně jen nepatrným kmenovým jměním, jest vybavena právy, která jinak náležejí jen k právům státní správy. Zmíněné nařízení ze dne 1. srpna 1923 založeno jest na zákonu z 15. dubna 1920, č. 337, který zmocňuje vládu, aby pro úpravu mimořádných hospodářských nebo zdravotních poměrů, způsobených válkou, použila cesty nařizovací, kde by jinak bylo třeba zákona, když se toho jeví nutná potřeba, a kdyby průtah, spojený s předložením věci sboru zákonodárnému, byl věci na újmu, při čemž z toho zmocnění jsou výslovně vyňata opatření, jimiž jednotlivci jsou zatěžováni veřejnými dávkami.

Zajisté bude lze těžko tvrditi, že při hospodaření lihem trvají mimořádné poměry způsobené válkou, které by vyžadovaly použití nouzového nařízení. Mimořádné poměry, které válka způsobila u tohoto předmětu, záležely v tom, že nastal citelný nedostatek lihu; dnes jest to však nadbytečná výroba lihu, která má odůvodňovati hospodaření z ústředí. Tedy poměry, které zcela určitě nebyly způsobeny válkou. Bylo-li by potřeba důkazu pro to, že v hospodaření lihem nejsou mimořádné poměry způsobené válkou, podala jej sama vláda. Neboť již nařízením z 21. července 1921, č. 237 bylo učiněno opatření, že lihová komise má dnem 1. září 1921 likvidovati a obor působnosti přikázaný této komisi má platiti jen do konce srpna 1921. Již tehdy tedy, jak známo, nebylo potřebí dalšího ústředního hospodaření lihem. Ovšem vláda se dala k tomu pohnouti, aby vpředu zmíněné opatření odvolala a nařízením ze dne 25. srpna 1921, č. 286 až do dalšího opatření opět dosadila lihovou komisi. Vyhláškou ministerstva financí z 30. září 1922, č. 294 byl pak stanoven na základě usnesení ministerské rady z 29. září 1922 konec působnosti československé lihové komise dnem 30. září 1922 a likvidace této komise přenesena na meziministerský komitét. Od té doby se poměry v lihovarnickém průmyslu nikterak nezměnily a kdyby bylo došlo ke změnám, není jich možno uvésti v souvislost se světovou válkou. Přes to bylo opět nařízením znovu zahájeno ústřední hospodaření lihem a na místo lihové komise, která likvidovala, byl jim pověřen meziministerský komitét, ustanovený k její likvidaci, jestliže použití nařízení bylo již v tomto případě podle našeho mínění pokleskem proti zákonu z 15. dubna 1920, č. 337, poněvadž nebylo již předpokladů pro jeho užití, došlo tím přece stále ještě jen k více méně formální změně trvajícího stavu, když likvidací lihové komise pověřen byl komitét skládající se ze státních činitelů. A poněvadž tímto komitétem byl utvořen orgán pro další ústřední hospodaření lihem, nebylo zajisté více naléhavě třeba užíti nouzového nařizovacího práva vlády, aby na jeho místo byl dosazen jiný činitel s týmiž právy, tím spíše, když by průtah spojený s předložením tohoto návrhu sboru zákonodárnému nemohl býti věci na újmu. Při tom nemůžeme se také nezmíniti o nápadné věci, že totiž Společnost pro zpeněžení lihu s r. o., jež měla převzíti úkoly meziministerského komitétu, založena byla v době, kdy sněmovna zasedala.

Avšak ani hmotných ustanovení nařízení z 1. srpna 1923 nelze uvésti v soulad s ústavní listinou. Neboť ustanovuje v §u 107, že veřejná moc může od občana požadovati osobní výkony jen na základě zákona, v §u 109, že soukromé vlastnictví lze omeziti jen zákonem a v §u 111, že daně a veřejné dávky mohou se ukládati jen na základě zákona. Uvedené nařízení porušuje všechny tyto zásady stanovené ústavou. Neboť se v něm v §u 2 ukládá každému výrobci lihu, podléhajícího výrobní nebo spotřební dávce, jakož i každému dovozci odevzdati výkazy činiteli pověřenému hospodařením lihem a ukládá se mu za povinnost, kdyby se zdráhal, zaplatiti dávku 10 K za každý neodevzdaný hektolitrový stupeň státní pokladně nebo Společnosti pro zpeněžení lihu. Dále v §u 5 nařízení se zavádí pro určité případy dávka 820 K z každého hektolitrového stupně a všem podnikatelům zemědělských a živnostenských lihovarů, rafinerií a drožďáren, svobodných skladišť lihových a denaturoven lihu se ukládá za povinnost, aby dbali všech příkazů daných jim společností v mezích její oprávnění, zvláště aby jí zasílali všechny výkazy, jichž vyžaduje. Všechna tato ustanovení, která jednak vyžadují osobních úkonů státního občana, jednak omezují soukromé vlastnictví, jednak zavádějí nové veřejné dávky, nesmějí býti podle ústavních zákonů vůbec nařizována nařízením, nehledě k tomu, že zatížení veřejnými dávkami prohlašuje se i při užití zákona z 15. dubna 1920 také v tomto zákoně za nepřípustné.

V Praze dne 5. října 1923.

Dr. Lodgman,

inž. Kallina, dr. Schollich, dr. Radda, Bobek, dr. W. Feierfeil, dr. Lehnert, dr. Jabloniczky, dr. E. Feyerfeil, dr. Lelley, Böhr, dr. Brunar, dr. Keibl, dr. Luschka, Sentiványi, Palkovich, Kraus, Windirsch, dr. Körmendy-Ékes, Schubert, Füssy.


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