Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období

3. zasedání


Původní znění.

2997.

Interpellation

der Abgeordneten Dr. Kafka, Kostka, Dr. Lehnert und Genossen

an die Regierung

betreffend die systematische Rechtsverkürzung und Unterdrückung der in den Landesanstalten untergebrachten deutschen Universitätskliniken.

Schon bald nach dem Umsturze trafen Organe der Landesverwaltung, bezw. die Anstaltsdirektionen Maßnahmen, welche geeignet waren, den Verkehr und den Patientenbesuch der psychiatrischen Klinik in der Landesirrenanstalt, der geburtshilflichen Klinik in der Landesgebäranstalt und der II. Kinder- und Süuglingsklinik in der Landesfindelanstalt, schwer zu beeinträchtigen. Speziell wurden alle bisher doppelsprachigen Orientierungs- und Aufschriftstafeln entweder ihrer deutschen Hälfte beraubt oder ganz entfernt. An der II. Kinder- und Säuglingsklinik worden sogar in den Innenräumen demonstrativ rein tschechische Tafeln angebracht. Nach monatelang wiederholten Interventionen von Rektor und Senat wurden allerdings schließlich die Unterrichtsräume mit doppelsprachigen Tafeln bezeichnet, sämtliche Orientierungstafeln, jedoch rein tschechisch belassen. Auch der Aufnahme und lern Verbleiben der Patienten an der deutschen Klinik wurden mannigfache Schwierigkeiten bereitet, wodurch das Unterrichts- und Behandlungsmaterial wenigstens anfangs sehr vermindert wurde.

Vor Jahresfrist wurden der II. Kinder und Säuglingsklinik sogar 2/3 ihres Bettenbestandes (bezw. die bisher angegliederte sog ťAbteilungŤ) entzogen, sodaß dieselbe gegenwärtig nur mehr Tiber 50 Kinderbetten verfügt, und dadurch eine überaus schwere Beeinträchtigung ihres Unterrichtsmaterials erlitten hat.

Seit einem Jahre sind die Übergriffe und Beeinträchtigungen seitens der Anstaltsdirektionen an der psychiatrischen und an der II. Kinder- und Säuglingsklinik in rapidem Steigen begriffen - und haben gegenwärtig einen nicht mehr weiter erträglichen Höhepunkt erreicht. Die Übergriffe betreffen sogar die ärztliche Behandlung der Patienten, welche statutarisch ganz außer dem Ingerenzbereiche der Direktion gelegen ist. So gestattet die Irrenanstaltsdirektion nur die Verbringung einer ganz beschränkten Zahl von Patienten der deutschen Klinik in den Tagesaufenthaltsraum für Unruhige wiederholt hat sie eigenmächtig die verschriebene Medikation geändert (betr. Karlsbader Salz; Tierkohle) u. a. Die Findelanstaltsdirektion verlangte ein längeres Zurückbehalten bereits genesener Kinder an der bereits auf ein Drittel reduzierten deutschen Klinik, wodurch der notwendige Wechsel im Unterrichtsmaterial noch weiter beeinträchtigt wurde.

Die Landesirrenanstaltsdirektion geht irrt AbtreibenŤ von Patienten gegenüber der deutschen psychiatrischen Klinik so weit, daß sie in der Aufnahmestelle Zetteln verteilen läßt des Inhaltes, daß die Angehörigen des Patienten dessen Aufnahme in die tschechische Klinik wünschen: ebenso wie seinerzeit (Winter 1918-19) an der deutschen geburtshilflichen Klinik die Patientinnen von landesbehördlichen Organen daraufhin examiniert wurden, ob sie wüßten; daß sie sich auf einer deutschen Klinik befänden, und ob sie an einer solchen verbleiben wollten, was übrigens aale einstimmig bejahten. Auch hat die Direktion der Landesirrenanstalt in einer Zuschrift an den Klinikvorstand eine unzweckmäßige Überfüllung der deutschen psychiatrischen Klinik behauptet und eine Sperre für Neuaufnahme verfügt, bis die Zahl der Klinikinsassen auf eine von der Direktion für zweckmäßig erachtete Höhe gesunken ist.

Endlich hat in letzter Zeit die Landesirrenanstaltsdirektion unter Berufung auf den Sprachenrunderlaß des Landesausschusses vom 17. März 1921 dem Vorstande der deutschen psychiatrischen Klinik aufgetragen, sich für seine Person wie für sein Personal im gesamten Amtsverkehre mit der Direktion und durch die Direktion ausschließlich der tschechischen Sprache zu bedienen, was der Genannte unter Berufung auf seine akademischen Behörden und unter Hinweis auf die praktische Unmöglichkeit einer solchen Geschäftsführung ablehnte. Die Landesanstaltsdirektion hält demgegenüber an der obigen Forderung fest und verweigert seit dem 28. April d. J. die Entsprechung auf jegliche Zuschrift oder Anforderung, welche - wie es bisher ständig üblich war - in deutscher Sprache ausgefertigt ist; aber auch doppelsprachige Erfordenisscheine lehnt sie ab. Infolgedessen wird schon längere Zeit keine separat vorgeschriebene Diät für Patienten ausgefolgt. Selbst für die dringend notwendige künstliche Ernährung eines Patienten mit dem Schlauch wurde die Ausfolgung der flüssigen Diät abgelehnt, sodaß in diesem, wie in anderen ähnlichen Fällen die erforderlichen Diätmittel außerhalb. eingekauft und in die Anstalt hineingebracht werden mußten. Ebenso werden den Patienten der deutschen Klinik die Ausfolgung von Rauchmaterial sowie Haurund Bartpflege, ja sogar dringlich angeforderte Beleuchtungsmittel, sowie Klosetreparaturen verweigert.

Ferner erscheinen verschiedene Anordnungen und Forderungen der gegenwärtigen Direktion wie: die deutschen wissenschaftlichen Werke und Zeitschriften dürfen nur in tschechischer Sprache verlangt werden; die Ausarbeitung einer Übersetzung aller deutschen Buchtitel ins tschechische; die aller Humanität widersprechende Anordnung, daß Mitteilungen über gefahrdrohende Zustandsverschlimmerungen von Patienten an deren Angehörige aus fiskalischen Gründen einzustellen sind; die Haftbarmachung der Ärzte, bzw. der Assistenten für jede zufällige und unbeabsichtigte Beschädigung von Iventargegenständen, selbst in jenen Fällen, in welchen trotz peinlichster Achtsamkeit Beschädigungen unvermeidlich erscheinen etz. etz., als ein bis zur Schädigung der Humanität getriebenes Persekutionssystem. Solche Maßnahmen müssen geradezu als inhuman und kulturwidrig bezeichnet werden.

Durch dieses kaum glaubliche Verhalten der Anstaltsdirektionen werden nicht bloß die pädagogischen und wissenschaftlichen Interessen der deutschen psychiatrischen Klinik schwer verletzt, sondern es werden direkt die Patienten geschädigt. Die deutsche Klinik erscheint geradezu in Belagerungszustand versetzt, nur um die Durchführung der tschechischen Einsprachigkeit im gesamten Amtsverkehre der deutschen Klinik zu erzwingen. Daß unter den geschilderten Umständen eine gedeihliche Fortführung der Klinik unmöglich wird, braucht kaum betont zu werden. Seit Monaten haben Dekanat und Professorenkollegium wiederholt auf die zunehmenden Schwierigkeiten der Lage der in Landesanstalten untergebrachten deutschen Universitätskliniken hingewiesen. Ihre Klagen fänden auch beim Ministerium für Schulwesen und Volkskultur verständnisvolle Aufnahme, doch ist bisher eine wirksame Abhilfe beim Landesausschuß nicht zu erreichen gewesen. Vielmehr behandeln die Anstaltsdirektionen die Universitätskliniken einfach wie ihnen in jeder Hinsicht, selbst in ärztlicher Beziehung unterstellte Abteilungen.

Angesichts der Unhaltbarkeit der gegenwärtigen Verhältnisse hat bereits das medizinische Professorenkollegium die rechtliche Abtrennung der genannten drei Universitätskliniken von den Landesanstalten und ihre Eingliederung in den Status des allgemeinen Universitätskrankenhauses beim Ministerium für Schulwesen und Volkskultur gefordert, und zugleich die baldmöglichste örtliche Verlegung der psychiatrischen Klinik und deren Ausgestaltung durch Einrichtung einer neurologischen Station an ihr, verlangt.

Die unterzeichnete fragen die Regierung:

1. Sind der Regierung die oben geschilderten Zustände der in den Landesanstalten untergebrachten deutschen Universitätskliniken bekannt?

2. Ist die Regierung bereit, energische Maßnahmen zum Schutze der deutschen Universitätskliniken zu treffen?

3. Ist die Legierung bereit, Vorkehrungen zu treffen, daß die deutsche Universität irr ihrer wissenschaftlichen und humanitären Betätigung unterstützt werde?

4. Ist die Regierung bereit; die rechtliche Abtrennung der genannten drei Universitätskliniken von den Landesanstalten und ihre Eingliederung in den Status des allgem. Universitätskrankenhauses baldmöglichst anzuordnen?

Prag, am 27. Juli 1921.

Dr. Kafka, Kostka, Dr. Lehnert, Patzel, Dr. Hanreich, Schälzky, Zierhut, Budig, Schubert, Matzner, Dr. Brunar, Dr. Schollich; Dr. E. Feyerfeil, Bobek, Ing. Jung, Ing. KaIlina, Křepek, Dr. Baeran, Dr. W. Feierfeil, Röttel, Dr. Luschka.

 

 

 

 

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období

3. zasedání


Překlad.

2997.

Interpelace

poslanců dra Kafky, Kostky, dra Lehnerta a druhů

vládě

o soustavném zkracování a utlačování práv německých universitních klinik, umístěných v zemských ústavech.

Již brzy po převratu učinili činitelé zemské správy pokud se týče ředitelstva ústavů opatření, která byla s to těžce poškoditi styk a návštěvu nemocných na psychiatrické klinice zemského ústavu choromyslných, porodní klinice v zemské porodnici a II. klinice pro nemoci dětské a kojenců v zemském nalezinci. Zvláště byly všechny dosud dvojjazyčné orientační tabulky a nápisy bud oloupeny o německou polovinu nebo úplně odstraněny. Na II klinice pro nemoci dětské a kojenců byly dokonce ve vnitřních místnostech demonstrativně připevněny ryze české tabulky. Po zakročeních rektora a senátu, opětovaných po měsíce, byly ovšem vyučovací místnosti označeny konečně dvojjazyčnými tabulkami, všechny orientační tabulky však ponechány jen české. Také přijímání a pobytu nemocných na německé klinice činily se rozmanité potíže, čímž aspoň na počátku velmi se zmenšil vyučovací a ošetřovací materiál.

II. klinice pro nemoci dětské a kojenců byly před rokem dokonce odňaty dvě třetiny postelí (pokud se týče dosud přičleněné t. zv. ťodděleníŤ), takže tato nyní má toliko přes 50 dětských postelí a tím utrpěla nadmíru těžké zkrácení školního materiálu.

Již rok silně se množí přehmaty a ústrky ředitelstva ústavu proti psychiatrické a II. klinice pro nemoci dětské a kojenců a dosáhly nyní již nesnesitelného vrcholného bodu. Přehmaty týkají se dokonce lékařského ošetřování nemocných, které podle stanov jest úplně mimo obor činnosti ředitelstva. Tak dovoluje ředitelství ústavu choromyslných, aby jen docela omezený počet nemocných z německé kliniky umístil se v místnosti pro denní pobyt nepokojných; opětně samovolně změnilo předepsané léčivo (karlovarskou sůl, živočišné uhlí) a j. Ředitelství nalezince žádalo, aby na německé klinice, zmenšené již na třetinu, byly déle ponechány děti již uzdravené, čímž potřebná výměna vyučovacího materiálu ještě více se omezila.

Ředitelství zemského ústavu pro choromyslné jde co do ťvyháněníŤ nemocných z německé psychiatrické kliniky tak daleko, že v přijímací kanceláři rozdává lístky, že příslušníci nemocného přejí si, aby byl přijat na českou kliniku; právě tak jako svého času (v zimě 1918/19) činitelé zemských úřadů vyslýchali na německé porodní klinice nemocné, zda vědí, že jsou na německé klinice a zda na ní chtějí zůstati, k čemuž ostatně všichni jednohlasně přisvědčovali. Ředitelství zemského ústavu pro choromyslné v přípise přednostovi kliniky tvrdilo, že německá psychiatrická klinika jest neúčelně přeplněna a nařídilo, aby se zastavilo nové přijímání, dokud počet osob ošetřovaných na klinice neklesne na počet, který ředitelství pokládá za vhodný.

Konečně v poslední době ředitelství zemského ústavu pro choromyslné, odvolávajíc se na jazykový oběžník zemského výboru ze dne 17. března 1921, uložilo přednostovi německé psychiatrické kliniky, aby jak on sám, tak i personál ve veškerém styku s ředitelstvím a prostřednictvím ředitelství užíval výhradně českého jazyka, což jmenovaný odmítl, dovolávaje se svých akademických úřadů a poukazuje na praktickou nemožnost takto úřadovati. Ředitelství zemského ústavu naproti tomu trvá však na svrchu uvedeném požadavku a od 28. dubna t. r. odpírá vyhověti jakémukoliv přípisu nebo žádance, jsou-li - jak to dosud bylo zvykem - vyhotoveny jazykem německým; odmítá i dvojjazyčné seznamy potřeb. Proto nevydávají se nemocným již delší dobu zvlášť předepsané diety. I pro nutně potřebné umělé vyživování nemocného rourou odmítlo vydati tekutou. dietu, takže v případě tomto i v jiných podobných potřebná dieta musila býti koupena venku a přinesena do ústavu. Rovněž tak odpírá se nemocným německé kliniky kuřivo, jakož i holení a stříhání vlasů, dokonce i naléhavě požadované potřeby ke svícení, jakož i opravy záchodů.

Jako persekuční systém, hnaný až k poškozování humanity, objevují se dále rozličná nařízení a požadavky nynějšího ředitelství, na příklad; německá vědecká díla a časopisy směji se požadovati jen v českém jazyku, překlad všech německých názvů knih do češtiny; veškeré lidskosti odporující nařízení; že sdělení příslušníkům o nebezpečně zhoršeném stavu nemocných, z fiskálních důvodů mají se zastaviti; ručení lékařů, pokud se týče asistentů, za jakékoliv náhodné a nezamýšlené poškození inventáře i tehdy, když přes nejúzkostlivější pozornost nelze se poškození vyvarovati atd. atd. Takováto opatření dlužno označiti přímo jako nehumánní a nekulturní.

Tímto sotva uvěřitelným chováním ředitelstev ústavu nejen se těžce poškozují paedagogické a vědecké zájmy německé psychiatrické kliniky, nýbrž způsobuje se škoda přímo nemocným. Německá klinika jest přímo jakoby ve stavu obležení, jen aby se vynutila česká jednojazyčnost veškerého úřadování na německé klinice. Že za vylíčených poměrů jest zdárné vedení kliniky nemožně, sotva potřebí zdůrazňovati. Po měsíce děkanství i profesorský sbor opětovně poukazovaly. na stále obtížnější stav, v němž jsou německé universitní kliniky, umístěné v zemských ústavech. I ministerstvo školství a národní osvěty přijalo jejich žaloby s porozuměním, ale účinné odpomoci se u zemského výboru dosud nedosáhlo. Ředitelstva ústavů nakládají spíše s universitními klinikami jednoduše jako s odděleními jím podřízenými v každém směru, ano i po stránce lékařské.

Ježto nynější poměry jsou neudržitelné, žádal jíž lékařský profesorský sbor, aby jmenované tři universitní kliniky se právně odloučily od zemských ústavů a přičlenily do stavu všeobecné universitní nemocnice u ministerstva školství a národní osvěty a zároveň aby psychiatrické kliniky co nejdříve se jinde umístily a vybavily zřízením neurologické stanice.

Podepsaní táží se proto vlády:

1. Ví vláda o svrchu vylíčených poměrech německých universitních klinik, umístěných v zemských ústavech?

2. Jest vláda ochotna, učiniti energická opatření na ochranu německých universitních klinik?

3. Jest vládá ochotna, učiniti opatření, aby byla podporována vědecká a humanitní činnost německé university?

4. Jest vláda ochotna, pokud možno nejdříve naříditi, aby jmenované tři universitní kliniky právně se odloučily od zemských ústavů a zařadily do stavu všeobecné universitní nemocnice?

V Praze, dne 27. července 1921.

Dr. Kafka, Kostka, dr. Lehnert, Patzel, dr. Hanreich, Schälzky, Zierhut, Budig, Schubert Matzner, dr. Brunar, dr. Schollich, dr. E. Feyerfeil, Bobek, inž. Jung, inž. Kallina, Křepek, dr. Baeran, dr. W. Feierfeil, Röttel, dr. Luschka.

 

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