Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.


Původní znění.

2839.

Interpellation

der Abgeordneten Dr. Brunar, Matzner und Genossen

an den Minister für nationale Verteidigung

wegen der militärischen Besetzung der schlesischen grenze gegen das Deutsche Reich.

Die schlesische Grenze gegen das Deutsche Reich ist militärisch besetzt, als lebten wir nicht im tiefsten Frieden, sondern stünden vor dem Ausbruch feindseliger Unternehmungen gegen diesen benachbarten Staat, mit welchem die Tschechoslowakische Republik nach Angabe der verantwortlichen Stellen ein freundschaftliches Verhältnis anstrebt.

Ohne sonst ein besonderes Interesse an dem ťmilitärischenŤ Zweck der Truppenverschiebungen innerhalb des Staatsgebietes zu haben, die ja doch nur den Eindruck erwecken, als wolle man die Berechtigung des kostspieligen stehenden Heeres durch dessen Verwendung zu, wenn auch noch so kostspieligen, unverständigen und überflüssigen Zwecken beweisen, sehen sich die Gefertigten doch veranlaßt, gegen dieser militärischen Grenzsperre die untenstehenden Anfragen zu richten und zwar aus folgenden Gründen:

Die Einquartierung größerer Truppenmengen (in Jauernik liegt eine Eskadron, in Weidenau und Friedeberg zusammen eine Eskadron, in der Gemeinde Niklasdorf 70 Mann Infanterie, in Zuckmantl 150 Mann Infanterie und eine Maschinengewehrabteilung u. s. w.) bedeutet an und für sich eine schwere Belästigung der Grenzbevölkerung wegen der damit notwendig verbundenen Beistellung der Transenalquartiere. Diese Belästigung wird zu einer Betriebsstörung für alle von der Einquartierung betroffenen Gastwirtschaften, weil deren gerade jetzt blühendes Sommergeschäft ins Stocken gerät. Geradezu unerträglich aber wird die Einquartierung dort, wo Mannschaft oder Offiziere sich als Herren aufspielen und in einer Weise vorgehen, als befänden sie sich im besetzten eroberten Gebiete.

So wurde in Niklasdorf das Militär in die Gastwirtschaft des Emil Müntzer einquartiert. Abgesehen davon, daß durch diesen Belag der Betrieb des auf den Fremdenverkehr aus dem benachbarten Preußisch-Schlesien angewiesenen Unternehmens empfindlich gestört wird, weil ein Teil der notwendigen Räumlichkeiten dadurch seinem Zwecke entzogen wird und die Mannschaft überdies in den Ruhepausen, das ist fast während der ganzen Woche, sich in einer Adjustierung im Gasthausgarten herumtreibt, die sich nur für ein Sonnenbad eignen würde und die Gäste abschreckt, das Gasthaus zu besuchen, hat sich dort noch folgender bezeichnender Vorfall abgespielt:

Am 29. vorigen Monates erschienen 2 Soldaten mit Handgepäck des Leutnants Šeda im Hause des Emil Müntzer und gingen ohne jede vorherige Anmeldung über die Treppe in das im 1. Stock gelegene Zimmer, in welchem sich zur selben Zeit ein dort bedienstetes Büffetfräulein, an Magenschmerzen im Bette liegend, befand. - Die Leute befragt, was sie vorhätten, erwiderten, daß genannter Offizier das Zimmer beziehen wolle. Da den Soldaten gesagt wurde, daß das Zimmer bewohnt sei, entfernten sie sich. Müntzer selbst fuhr mit dem Rade in die Gemeindekanzlei und dort wurde ihm gesagt, daß Leutnant Šeda sein Quartier bei dem Landwirte Rotter durch das Gemeindeamt zugewiesen bekam. Müntzer ließ sich dies schriftlich bestätigen und fuhr mit dem Gemeindediener nachhause. - Dort selbst angekommen, erzählte ihm seine Frau, daß der erwähnte Offizier im Hause erschienen sei und das Zimmer mit Gewalt beziehen wollte. Er hatte sich nicht abhalten lassen, das Zimmer mit 3 Mann mit aufgepflanztem Bajonette zu betreten und die Soldaten eine Stunde lang vor dem Bette der kranken Person stehen zu lassen. Nach diesem Zeitraume kehrte der Offizier in Begleitung des Bürgermeisters zurück und verlangte das Zimmer abermals. Da sieh der Bürgermeister von allem überzeugt hatte, machte die Frau des Wirtes diese Herren auf verschiedene andere verfügbare Quartiere in der Gemeinde aufmerksam und so bezog der in Frage kommende Offizier ein Zimmer beim Landwirte Franz Buchmann wo er bis heute noch wohnt. Am Sonntag den 2. d. M. empfing der Gastwirt Müntzer trotzdem von der Gemeinde ein Schreiben, worin ihm die Requartierung des Offiziers abermals in Aussicht gestellt wurde. Der Kommandant der Garnison von Niklasdorf, ein Hauptmann, erlaubte sich der Frau des Gastwirtes, mit der er in Abwesenheit ihres Mannes verhandelte, die Bemerkung mit Weibern verhandle ich überhaupt nichtŤ. Als die Frau sich in der Aufregung über die Art der Behandlung durch das Militär zu einem ťPfuiŤ hinreißen ließ, wurde sie zur Bezirkshauptmannschaft Freiwaldau vorgeladen und dort von dem tschechischen Konzipisten Dr. Qoika in ungebührlicher Weise zurechtgewiesen.

Das Militär (Dragonerregiment Nr. 8) reitet rücksichtslos durch die Getreidefelder und droht der Bevölkerung, wenn sie Einspruch erhebt, mit Erschießen.

In Friedeberg erlaubte sich der Kommandant der 1. Eskadron des Drag.-Reg. Nr. 8, ein Major, die Bemerkung: ťIch habe den Auftrag, sofort, wenn sich etwas rührt, mit den schärfsten Mitteln vorzugehenŤ. Als die Einquartierung zu langsam vor sich ging, erklärte die Mannschaft: y Wenn nicht sofort Quartiere beigestellt werden, werden wir sie uns mit dem Bajonette suchenŤ. Dem Apotheker von Friedeberg drohte man mit der Entziehung seiner Konzession. Überhaupt scheint das Militär im Besitze eines Verzeichnisses derjenigen Personen zu sein, welche nach der Meinung der tschechischen Oberbehörde als ťunverläßlichŤ gelten. Diese politische Tätigkeit der Einquartierung deckt sich mit der auch bei ständigen Garnisonen bestehenden Übung (z. B. in Jägerndorf), Rapporte über die politische Haltung der Bevölkerung und einzelner Personen an die vorgesetzte Behörde zu machen.

Indem wir endlich noch darauf hinweisen, daß die Entschädigung für die Einquartierungen so lächerlich gering ist, daß man sie überhaupt nicht mit dem Worte ťEntschädigungŤ bezeichnen kann, fragen wir den Herrn Minister für nationale Verteidigung:

1. Was hat die Besetzung der schlesischen Grenzgebiete für Sinn und Zweck, für wie lange ist sie in Aussicht genommen?

2. Ist der Herr Minister geneigt, wenn seiner Meinung nach diese Besetzung aus irgend welchen Gründen notwendig erscheint, den Truppenkommandanten die strengste Weisung zu erteilen, sich jeder Provokation der deutschen Bevölkerung dieser Bezirke zu enthalten, die Einquartierung unter möglichster Schonung der wirtschaftlichen Interessen der betroffenen Bevölkerung durchzuführen?

3. Ist der Herr Minister weiters geneigt, die oben angeführten Tatsachen zu untersuchen, die Schuldigen zur strengsten Verantwortung zu ziehen und das Veranlaßte mitzuteilen?

Prag, am 14. Juli 1921.

Dr. Brunar, Matzner, Ing. Kallina, Dr. Lehnert, Dr. Medinger, Dr Keibl, Dr. Hanreich, Dr. W. Feierfeil, Budig, Bobek, Simm, Böllmann, Heller, Schubert, Kaiser, Zierhut, Dr. Kafka, Schälzky, Scharnagl, Patzel, Dr. Petersilka.

 

 

 

 

 

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.


Překlad.

2939.

Interpelace

poslanců dra Brunara, Matznera a druhů

ministrovi národní obrany

o vojenském obsazení slezské hranice proti Německé říši.

Slezská hranice proti Německé říši jest vojensky obsazena jako bychom nežili v nejhlubším míra, nýbrž stáli před vypuknutím nepřátelství proti tomuto sousednímu státu, s nimž Československá republika podle udání odpovědných míst snaží se o přátelský poměr.

Ačkoliv nemáme zvláštního zájmu na ťvojenskémŤ účelu přesunů vojsk uvnitř státu, které přece vzbuzuji toliko dojem, jakoby oprávněnost drahého stálého vojska chtěla se dokázati tím, že se ho užívá. k sebe dražším, nerozumným a zbytečným účelům, přece máme podepsaní za vhodno, podati dále uvedené dotazy o tomto vojenském uzavření hranic, a to z těchto důvodů:

Ubytování větších oddílu (v Javorníku jest jedna škadrona, ve Vidnavě a Frýdberku dohromady jedna škadrona, v Mikulovicích 70 mužů pěchoty v Cukmantlu 150 mužů pěchoty a oddělení kulometů atd.) jest již samo sebou velikým obtěžováním pohraničního obyvatelstva, poněvadž musí l tomu poskytovati přechodně ubytování. Tato obtíž přímo brání provozovati živnost všem hostincům, postiženým ubytováním, poněvadž tím váznou jejich právě kvetoucí letní obchody. Přímo nesnesitelným však stává se ubytování tam, kde mužstvo nebo důstojníci hrají si na pány nebo počínají si tak, jako by byli v obsazeném dobytém území.

Tak bylo v Mikulovicích ubytováno vojsko v hostinci Emila Müntzera. Nehledě k tomu, že provozováni podniku odkázaného na cizinecký ruch ze sousedního Pruského Slezska jest citelně rušeno, poněvadž tím část potřebných místností se odjímá svému účelu a kromě toho mužstvo ve chvílích oddechu, t. j. skoro celý týden, pohybuje se po zahradě v úboru; který by se hodil jen pro sluneční lázeň a odstrašuje hosty od návštěvy hostince, udál se tam ještě tento případ:

Dne 29. m. m. dostavili se 2 vojáci s ručními zavazadly poručíka Šedy do domu Emila Müntzera a ani se dříve neohlásivše, šli po schodech do pokoje v I. poschodí, v němž tou dobou ležela v posteli slečna, zaměstnaná v buffetu trpící žaludečními bolestmi. Tázáni, co chtějí, odvětili vojáci, že jmenovaný důstojník chce se nastěhovati do tohoto pokoje. Když se vojákům řeklo, že pokoj ten jest obydlen, vzdálili se. Müntzer sám jel na kole do obecní kanceláře, a tam se mu řeklo, že obecní úřad poukázal poručíku Šedovi byt u rolníka Rottera. Müntzer dal si to potvrditi písemně a jel s obecním zřízencem domů. Když přijel domů, vypravovala mu jeho paní, že jmenovaný důstojník přišel do domu a chtěl násilím nastěhovati se do toho pokoje. Nedal se zdržeti, aby do pokoje nevkročil s třemi muži s nasazenými bodáky a nenechal tyto vojáky hodinu státi před postelí nemocné. Potom se tento důstojník vrátil provázen starostou a znovu žádal o tento pokoj. Ježto starosta o všem sám se přesvědčil, upozorňovala manželka hostinského pány na jiné volné byty v obci, a tak zmíněný důstojník nastěhoval se u rolníka Františka Buchmanna do pokoje, v němž dosud bydli. V neděli dne 2. t. m. dostal hostinský Müntzer přes to od obce přípis, jímž se mu znovu sdělovalo, že bude nucen důstojníka ubytovati. Velitel mikulovické posádky, jakýs kapitán, dovolil si vůči manželce hostinského, s kterou vyjednával v nepřítomnosti jejího muže, poznámku: S ženskými vůbec nevyjednávám. Když tato paní rozčilena tímto jednáním vojska, dala se strhnouti k výkřiku ťfujŤ, obeslala ji okresní politická správa frývaldovská, a tam ji český koncipista dr. Qoika nepříslušně napomenul.

Vojsko (dragounský pluk č. 8) jezdí bezohledně po polích s obilím a když obyvatelstvo proti tomu si stěžuje, hrozí mu zastřelením.

Ve Frýdberku dovolil si major, velitel I. škadrony drag. pluku č. 8, učiniti poznámku: ťMám rozkaz, jakmile se něco hne, ihned co nejostřeji zakročiti. Když ubytování pomalu se provádělo, prohlásilo mužstvo: ťNebudou-li nám ihned poskytnuty byty, budeme je sami hledati s bodákyŤ. Lékárníkovi frýdberkskému hrozili odnětím koncese. Vůbec se zdá, že vojsko má seznam osob, které podle mínění českých vyšších úřadů platí za nespolehlivé. Tato politická činnost ubytovaného vojska souhlasí se zvykem stálých posádek (na př. v Krňově), že představeným úřadům posílají zprávy o politickém chování obyvatelstva i jednotlivých osob.

Poukazujíce konečně ještě na to, že odškodněni z a ubytování jest tak směšně malé, že je vůbec nelze označiti slovem ťodškodněníŤ, tážeme se pana ministra národní obrany:

1. Jaký smysl a účel má obsazení slezského pohraničního území a jak dlouho má trvati?

2. Jest pan ministr ochoten, když podle jeho míněni toto obsazení z jakýchkoliv důvodů zdá se nutno, velitelům vojsk uděliti přísný rozkaz, aby zdrželi se jakékoli vyzývavosti vůči německému obyvatelstvu těchto okresů a aby vojsko ubytovali, šetříce, pokud možno, hospodářských zájmů postiženého obyvatelstva?

3. Jest pan ministr dále ochoten, vyšetřiti uvedené události, povolati vinníky k přísné odpovědnosti a sděliti, co zařídil?

V Praze dne 14. července 1921.

Dr. Brunar, Matzner, inž. Kallina, dr. Lehnert, dr. Medinger, dr. Keibl, dr. Hanreich, dr. W. Feierfeil, Budig, Bobek, Simm, Bölmann, Heller, Schubert, Kaiser, Zierhut, dr. Kafka, Schälzky, Scharnagl, Patzel, dr. Petersilka.

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