Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Původní znění.

2786.

Dringliche Interpellation

der Abgeordneten Beutel, Čermak, Kirpal, Grünzner, Schweichhart und Genossen

an den Minister des Innern und den Minister für Landesverteidigung

betreffend die Exzesse anlässlich einer öffentlichen Versammlung unter freiem Himmel veranstaltet durch die Vereinigung der čechoslovakischen Legionär-Gemeinde flussig Schönpriesen im Vereine mit der Národní jednota severočeská in Aussig am 31 Juli 1921 am Marktplatze.

Am Sonntag, den 31. Juli 1921 vormittags 10 Uhr veranstalteten die Legionärgemeinden Aussig-Schönpriesen in Gemeinschaft mit der Národní jednota severočeská, den tschechischen Gewerbetreibenden, sowie der tschechischen Kaufmannschaft eine öffentliche Versammlung mit der Tagesordnung ťDie Angriffe der Deutschen gegen den tschechoslowakischen Staat und seinen Militarismus.Ť Als Referenten fungierten Legionär Abg. David, sowie ein Türmitzer Oberlehrer und Direktor einer Realschule. An der Versammlung nahmen mehrere Tausend Tschechen nicht nur aus der nächsten, sondern auch weiteren Umgebung von Aussig teil. Bevor die Versammlung begann, durchzogen nicht nur Zivilisten und Sokoln, sondern namentlich Legionäre (also Soldaten) die Straßen und es kam so schon vor der Versammlung zu Zusammenstößen zwischen der deutschen Bevölkerung, tschechischen Zivilisten und Militär. Auf dieses hin sah sich die Sicherheitswache Aussig veranlaßt, zu intervenieren, um Zusammenstöße zu vermeiden. Nach 11 Uhr zogen die Legionäre und viele tschechische Zivilisten, die aus allen Orten der Umgebung teils zu Fuß, teils per Bahn gekommen waren, am Marktplatze auf. Etwa 5 Minuten nach erfolgtet. Aufmarsch entstand beim Gasthofe ťStadt LondonŤ ein Auflauf; es hieß, es sei schon wieder ein Mann geschlagen worden. Die Sicherheitswache begab sich dahin, um die streitenden Teile zu trennen. Sie konstatierte, daß Legionäre das Gasthaus umzingelt hatten, daß, wie alle Sonntage in dem Gasthause der blinde Klavierspieler Ernst Kirpal seinem Spiele oblag. Als er in tschechischer Sprache aufgefordert wurde, sein Spiel einzustellen, tat er dies nicht, weil er die tschechische Sprache nicht versteht. Darauf wurde er von Legionären am Arm gefaßt und vom. Klavier gewaltsam weggerissen. Hierauf stürmten Legionäre (Soldaten) in das Lokal, vertrieben die Gäste und verlangten die Schließung des Lokals. Der Polizeiinspektor mit einer Abteilung Wache war ausgerückt, um Tätlichkeiten zu verhindern und gütlich zu intervenieren. Es muß bemerkt werden, daß Aussig eine deutsche sozialdemokratische Mehrheit nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Gemeindeverwaltung, das heißt, im Stadtrat hat und auch der Bürgermeister deutscher Sozialdemokrat ist. Es wurde bisher von dieser Seite alles getan, um nationalen Chauvinismus hintanzuhalten, und ist in der Stadt nichts geschehen, was die Tschechen Aussigs und Umgebung aufzuregen geeignet ist. Von Polizisten und Zivilisten kann bezeugt werden, daß bei einzelnen Legionären Handgranaten gesehen wurden, was natürlich, da alle gütlichen Interventionen scheiterten und seitens der Tschechen eine allgemeine Prügelei begann, zu einer förmlichen Panik führte. Es entstanden so furchtbare Tumulte, bei denen wahllos Leute, selbst vernünftige Tschechen, die gütlich einzuwirken versuchten, von den Legionären und Zivilisten geprügelt wurden. Selbst die intervenierende Wache wurde bedroht und später tätlich angegriffen und schwer beschimpft. Man hörte Worte in tschechischer Sprache, wie: ťIhr Schweine, Lumpen, Hunde, rakouští chlapciŤ und zum Wachmann Jahnel: ťsmradeŤ was willst Du hier, schau, daß Du zu Hause kommst, sonst erschlagen wir Dich; heute sind wir da, da brauchen wir Euch Lumpen nicht usw. Die Legionäre und Zivilisten vergriffen sich an den Wachleuten und wurden hiebet 15 Wachleute teils mit Stöcken, Fäusten und Schirmen geprügelt und Versuche gemacht, sie zu entwaffnen. Es wurden hiebei

1. dem Wachtmeister Gustav Lorenz die Säbelquaste herabgerissen,

2. dem Wachmann Friedrich Parsch die Dienstkappe vom Kopfe gerissen und in die Menge geschleudert,

3. der Wachtmeister Rudolf Hippmann wurde beim Kragen gepackt und ihm die Distinktion herabzureißen versucht,

4. dem Wachtmeister Josef Jahnel wurde die Säbelquaste herabgerissen und ihm ein Stockhieb über den Kopf versetzt,

5. bei Oberwachtmeister Josef Wagner wurde versucht, denselben zu entwaffnen und zu Boden zu werfen, wobei die Rufe fielen; ťNur auf die Erde mit ihm, zertrampelnŤ,

6. Wachmann Köpert erhielt Stöße von rückwärts,

7. desgleichen Wachmann Schimunek und einen Stockchlag am Rücken,

8. Wachmann Rudolf Füssel wurde einmal gegen das Gitter der Auslage des Kaufmanns Schmeykal, dann gegen den Oberwachtmeister Mehnert geworfen,

9. Wachmann Teubner, sowie

10. Wachmann Adolf Wagner erhielten. Stockhiebe über den Kopf, über den Rücken, Stöße in den Rücken und! 2 Ohrfeigen,

11. Wachmann Michael Filipp wurde an ein. Eisengitter geschleudert,

12. Wachmann Rudolf Löbel Stöße in die rechte Seite und wurde versucht, ihn zu entwaffnen,

13. Wachmann Franz Reichenauer bekam eine Anzahl Rippenstöße,

14. Wachmann Hubert Pollak erhielt Stockschläge über Kopf und Rücken usw.

Alles schrie, die Wache zu erschlagen und nahmen namentlich die Legionäre gegen die Sicherheitswache eine schwer drohende Haftung ein. Auch gegen die Zivilbevölkerung. Es muß zugegeben werden, daß viele besonnene Legionäre zu beruhigen und von Tätlichkeiten abzuhalten versuchten, aber alles vergeblich, auch diese wurden verprügelt. Angesichts der gefährlichen Situation für die Gesamtbevölkerung entschloß sich der Kommandant der Wache, mit derselben sich ins Polizeigebäude zurückzuziehen.

Denn hier war Nachgiebigkeit das höchste Gebot, um unnötige Opfer zu vermeiden. Der 64 Jahre alte Franz Niese aus Krammel wurde blutig geschlagen, auf die Polizeiwachstube gebracht; seine Verletzung ist ziemlich schwer. Der Invalide Felix Kornfeld, welcher eine Beinprothese trägt, wollte vermittelnd eingreifen und entging nur dadurch Mißhandlungen durch die Legionäre, daß ihn Gendarmerie abführte, um ihn später wieder zu entlassen.

Der in der Johannesgasse wohnhafte Franz Tusl wurde in seiner Wohnung, in welche die Legionäre eindrangen, verprügelt und ihm mit einem Glase, welches am Tische stand, an der linken Kopfseite mehrere Verletzungen beigebracht usw. usw.

Ähnliche Szenen spielten sich auch auf den Bahnhöfen ab und waren die Täter meistens Legionäre, wofür viele Zeugen aufgebracht sind.

Angesichts dieser unerhörten Vorfälle, welche sich neben den Zivilisten hauptsächlich Legionäre zu Schulden kommen ließen, fragen die Gefertigten, sind

1. der Herr Minister der innern, sowie der Herr Landesverteidigungsminister über diese Vorgänge informiert?

2. Sind sie geneigt, eine strenge Untersuchung einzuleiten und dafür sorgen, daß derlei Vorkommnisse in Hinkunft hintangehalten und daß die Schuldigen bestraft werden sowie

3. hauptsächlich verhindert wird, daß Soldaten, von denen anzunehmen ist, daß sie mit Waffen versehen sind, an solchen Exzessen sich zu beteiligen in der Lage sind?

Prag, am 1. August 1921.

Beutel, Čermak, Kirpal, Grünzner, Schweichhart,

Kaufmann, Taub, Dr. Holitscher, Dietl, Blatny, Häusler, Dr. Czech, R. Fischer, Uhl, Hirsch, Schäfer, Schuster, Pohl, Hackenberg, Leibl, Deutsch, Hausmann.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Překlad.

2786.

Naléhavá interpelace

poslanců Beutela, Čermaka, Kirpalové, Grünznera, Schweichharta a druhů

ministrovi vnitra a ministrovi národní obrany

o výtržnostech při veřejném shromáždění pod širým nebem, uspořádaném Sdružením československé obce legionářské, Ústí—Krásné Březno s Národní jednotou severočeskou dne 31. července 1921 na náměstí v Ústí nad Labem.

V neděli dne 31. července 1921 dopoledne v 10 hodin uspořádala obec legionářská Ústí-Krásné Březno spolu s Národní jednotou severočeskou, českými živnostníky a českými obchodníky veřejné shromáždění s pořadem: ťÚtoky Němců proti československému státu a jeho militarismu.Ť Zpravodaji byli legionář poslanec David, trmický řídící učitel a ředitel reálky. Shromáždění účastnilo se několik tisíc Čechů, nejen z bližšího, nýbrž i z dalekého okolí Ústí. Než se shromáždění započalo, procházely ulicemi nejen občanské osoby a Sokolové, nýbrž zvláště i legionáři (tedy vojáci) a ještě před shromážděním došlo ke srážkám mezi německým obyvatelstvem a českými občany a vojáky. Proto uznala ústecká bezpečnostní stráž, že je nutno zakročiti, aby se zamezily srážky. Po 11. hodině táhli na náměstí legionáři a mnoho českých občanů, kteří se dostavili ze všech okolních míst buď pěšky, buď drahou. Asi 5 minut po nástupu povstal u hostince ťU města LondýnaŤ shluk lidu; říkalo se, že opět kdosi byl bit. Bezpečnostní stráž odebrala se tam, aby od sebe odtrhla sporné strany. Zjistila, že legionáři obklíčili hostinec, že jako každé neděle v hostinci hrál slepý pianista Arnošt Kirpal. Když byl vyzván českým jazykem, aby přestal hráti, neučinil toho, poněvadž česky nerozumí. Po té chopili ho legionáři za rámě a násilně odtrhli od piana. Po té vedrali se legionáři (vojáci) do místnosti, zahnali hosty a žádali, aby místnost byla uzavřena. Policejní inspektor vytáhl s oddělením stráže, zamezit násilnostem a zakročit po dobrém. Budiž poznamenáno, že Ústí nad Labem má sociálně demokratickou většinu nejen v obyvatelstvu, nýbrž i v obecním zastupitelstvu, to jest v městské radě, a že také starosta jest německý sociální demokrat. Dosud s této strany činilo se vše, aby národní šovinismus byl držán na uzdě a ve městě nepřihodilo se nic, co by bylo s to vydrážditi Čechy v Ústí a v okolí. Policejní strážníci a občané mohou dokázati, že u jednotlivých legionářů byly spatřeny ruční granáty, což samozřejmě vedlo přímo k panice, když ztroskotala všechna zakročení po dobrém a Češi začali všeobecnou rvačku. Nastal strašný zmatek, v němž legionáři a civilisté bili lidí bez rozdílu, docela i rozumné Čechy, kteří se pokoušeli působiti po dobrém. Docela i stráž, jež zakročila byla ohrožována a později činně napadena a bylo jí velmi spíláno. Lidé slyšeli česká slova, jako; ťVy prasata, lumpové, psi, rakouští chlapciŤ a na strážníka Jahnela bylo voláno; ťSmrade, co tu chceš, hleď, abys se dostal domů, nebo tě utlučem; dnes jsme zde my a vás tu, lumpové, nepotřebujeme atd.Ť. Legionáři a civilisté napadli policisty a při tom bylo 15 strážníků zbito holemi, pěstmi a deštníky a byly činěny pokusy je odzbrojiti. Při tom

1. strážmistru Gustavu Lorenzovi utržen střapec od šavle,

2. strážníku Bedřichu Praschovi stržena s hlavy služební čapka a hozena do davu,

3. strážmistr Rudolf Hippmann chycen za límec a usilovalo se strhnouti mu služební odznaky,

4. strážmistru Josefu Jahnelovi utržen střapec od šavle a mimo to udeřen holí do hlavy,

5. usilovalo se odzbrojiti vrchního strážmistra Josefa Wagnera a povaliti jej na zem, při čemž se křičelo: ťJen na zem s ním, rozšlapatŤ.

6. strážník Köpert dostal několik ran ze zadu,

7. totéž se stalo strážníkovi Schimunkovi, jenž byl ještě ze zadu udeřen holí,

8. strážník Rudolf Füssel byl vržen nejdříve na mříž výkladu obchodníka Schmeykala, potom na vrchního strážmistra Mehnérta,

9. strážník Teubner, jako též

10. strážník Adolf Wagner dostal rány holí do hlavy, přes záda, kromě toho štulce do zad a dva políčky,

11. strážník Michal Filipp vržen na železnou mříž,

12. strážník Rudolf Löbel dostal štulce do pravého boku a byl učiněn pokus jej odzbrojiti,

13. strážník František Reichenauer dostal celou řadu štulců do žeber,

14. strážník Hubert Pollak byl bit holí do hlavy, do zad atd. atd.

Všichni křičeli, aby utloukli stráž, a zvláště legionáři stavěli se hrozivě proti ní. Také proti civilnímu obyvatelstvu. Nutno doznati, že mnoho rozvážných legionářů pokoušelo se uklidňovati a od násilností zdržeti, ale vše bylo mamo, a také ti byli zbití. Jelikož velitel stráže viděl, že situace jest nebezpečna veškerému obyvatelstvu, rozhodl, uchýliti se se stráží do policejní budovy.

Neboť zde bylo nejvyšším příkazem povoliti, aby se vyvarovalo zbytečným obětem. 64letý František Niese z Krarnmlu byl do krve zbit a přinesen na policejní strážnici; jeho zranění jest poměrně těžké. Invalida Felix Kornfeld, který má na noze protésu, chtěl smířlivě zakročiti a týrání legionářů ušel jenom tím, že jej četnictvo odvedlo a později znovu propustilo.

V ulici ťJohannesgasseŤ bydlící František Tusl byl zbit ve svém bytě, do kterého legionáři se vedrali a na levé straně hlavy byla mu způsobena četná zranění sklenicí, jež stála na stole atd. atd.

Podobné výjevy odehrávaly se také na nádraží a pachatelé byli většinou legionáři, což dosvědčí mnoho svědků.

Hledíce k těmto neslýchaným událostem, jež mimo občany zavinili hlavně legionáři, táží se podepsaní:

1. Jest pan ministr vnitra jakož i pan ministr národní obrany zpraven o těchto událostech?

2. Jsou ochotni, zavésti přísné vyšetřování a postarati se, aby příště zamezilo se podobným událostem a aby vinníci byli potrestáni, jakož i

3. aby se hlavně zamezilo vojákům, o nichž nutno se domnívati, že jsou opatřeni zbraní, aby nemohli účastniti se takových výtržnosti?

V Praze dne 1. srpna 1921.

Beutel, Čermak, Kirpal, Grünzner, Schweichhart,

Kaufmann, Taub, dr. Holitscher, Dietl, Blatný, Häusler, dr. Czech, R. Fischer, Uhl, Hirsch, Schäfer, Schuster, Pohl, Hackenberg, Leibl, Deutsch, Hausmann.

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