Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Původní znění.

2266.

Antrag

der Abgeordneten Heller, Kaiser, Zierhut und Genossen

betreffs Novellierung des Gesetzes vom 17. Oktober 1919, Slg. Nr. 567 über Volksgerichte zur Bestrafung des Kriegswuchers und des Gesetzes vom 17. Oktober 1919, Slg. Nr. 568 über die Bestrafung des Kriegswuchers.

Die Nationalversammlung wolle beschliesen:

Gesetz

vom ............................................................... 1921,

durch welches das Gesetz vom 17. Oktober 1919, No. 567 S. d. G. u. V. und das Gesetz vom 17. Oktober 1919, No. 568 S. d. G. u. V. abgeändert werden.

Die Nationalversammlung der Čechoslov. Republik hat folgendes Gesetz beschlossen:

§ 1.

Der § 18 des Gesetzes vom 17. Oktober 1919 Slg. Nr. 567 über die Volksgerichte zur Bestrafung des Kriegswuchers wird wie folgt abgeändert:

"Ob ein Preis offensichtlich übertrieben ist, darüber entscheidet das Gericht auf Grund des von praktischen Sachverstandigen abgegebenen Gutachtens.

Bei der Beurteilung dieser Frage ist auf die jeweiligen Gestehungskosten und einen bürgerlichen Gewinn von 10% unbedingt Rücksicht zu nehmen; ebenso auf alle Vermögensvorteile, die der Täter neben dem Preise gefordert hat, sich selbst oder anderen gewähren oder versprechen liess.

Handelt es sich um ein Vergehen oder ein Verbrechen, sind die Steuerverwaltungen oder Steuerbeamten verpflichtet, dem öffentlichen Kläger und den Gerichten über ihr Ansuchen alles, was ihnen über den Zuwachs an Vermögen des Beschuldigten vom Beginn des Krieges an bekannt ist, mitzuteilen."

§ 2.

Der Punkt 1 des § 7 des Gesetzes vom 17. Oktober 1919 Slg. Nr. 568 wird wie folgt geändert:

"Wer in Ausnützung der durch den Krieg verursachten ausserordentlichen Verhältnisse für Bedarfsgegenstände Preise fordert, welche höher sind als Gestehungskosten und 10% bürgerlicher Gewinn, sich oder anderen gewähren oder versprechen lässt, wird vom Gerichte wegen Uebertretung mit strengem Arrest von 14 Tagen bis zu sechs Monaten bestraft."

§ 3.

Das Gesetz tritt am siebenten Tage nach seiner Kundmachung in Wirksamkeit.

§ 4.

Mit der Durchführung dieses Gesetzes wird der Justizminister beaufragt.

Motivenbericht.

In Erwägung, dass das Gesetz über Volksgerichte zur Bestrafung des Kriegswuchers und das Gesetz über die Bestrafung des Kriegswuchers ihrem ganzen Wesen nach besondere Ausnahmegesetze gegen die Erzeuger (nachder bisherigen Praxis insbesondere gegen die Landwirtschaft) sind, was nicht nur die äusserst strengen Strafbestimmungen, welche inzwischen noch eine Verschärfung erfuhren, sondern auch die Heranziehung des Laienelementes in eigenartiger sozialer Mischung gerade auf diesem Gebiete, wo jedermanneinschliesslich des oder der Berufsrichter als "Verbraucher" beteiligt ist, sowie der besonders auffallende und bemerkswerte Umstand, dass auf "Wucher mit Arbeit" weder das Wuchergesetz, noch das Gesetz über den Kriegswucher Anwendung finden, bekunden, — erscheint es auf Grund der bisher in der Praxis geübten Handhabung dieser Gesetze als zwingend notwendig den Begriff "offensichtlich übertriebener (offenbar übermässiger) Preis" näher zu bestimmen, um das nicht zu leugnende Bedenken der Klassenjustiz auf diesem inzwischen zu einer Art traurigen Berühmtheit gewordenen Gebiete der Strafrechtspflege zu beseitigen.

Diese nähere Bestimmung wird umso notwendiger als es auch den erfahrensten und unparteiischsten Berufsrichtern und deren Laienrichter als Beisitzer, auch wenn diese die ehrbarsten und unbefangensten wären, nicht gut möglich ist einwandfrei diesen ungemein schwierigen und dehnbaren Begriff an und für sich bestimmtfestzulegen, zumal der Begriff "Teuerung" vom Begriff "Wucher" schwer zu unterscheiden ist und diese Tatsache die bisherige Praxis bei verschiedenen Wuchergerichten bestätigt, — ganz abgesehen davon, dass vielfach bei der Beurteilung im Gegenstand teilweise sogar Mangel an gutem Willen zur besseren Erkenntnis festzustellen ist, — auch übersehen wird, dass die Teuerung aller Bedarfsgegenstände in allen Landen nicht in dem antisozialen Verhalten derjenigen zu suchen ist, welche über die Waren zu verfügen in der Lage sind, sondern in der Verarmung des Gütermarktes und Entwertung der Geldeinheit liegen.

Die Befürchtungen der Erzeuger, insbesondere der Landwirtschaft, dass die Wuchergerichte ausschliesslich von dem Bestreben geleitet sein werden, ohne unparteiische Prüfung der Fälle schablonenhaft streng zu strafen, sind inzwischen zur Wahrheit geworden und eine Klassenjustiz gegen die Erzeuger, insbesondere gegen die kleinen Landwirte, insbesondere auf dem Gebiete der Milcherzeugung ist besonders zu Tage getreten.

Die Voraussetzungen des Justizministeriums und des Motivenberichtes der Regierung sind zu Schanden geworden an der menschlichen Unzulänglichkeit, ander Befangenheit der Verbraucher gegenüber den Erzeugern, insbesondere auf dem Gebiete der Nahrungsmittel und zwar nicht nur hinsichtlich der Berufsrichter, noch vielmehr bezüglich der Laienrichter. Sie mussten zu Schanden werden, weil die Menschen gerade auf diesem heiklen Gebiete so genommen werden müssen, wie sie sind, mit allen ihrer Fehlern und Schwächen und ihrer besonderen Befangenheit als Verbraucher, nicht aber wie sie sein sollen. Erlässe über Erziehung der Laienrichter durch Berufsrichter, welche auf diesem Gebiete keinenswegs auf der Höhe sind, nehmen sich in der Theorie sehr gut aus, in der Praxis aber ist es damit sehr schlecht bestellt. Auch die richtigste, sorgfältige Auswahl der Laienrichter, die gewissenhafte unparteiische Belehrung durch den Berufsrichter, kann die Tatsache der Befangenheit als Verbraucher gegen Erzeuger, insbesondere hinsichtlich der Lebensmittel, nicht aus der Welt schaffen.

Der dehnbare Begriff der Bedingung zur Bestrafung "offensichtlich übertriebener Preis" ist in der Praxis derart willkürlich, insbesondere hinsichtlich der Milchverkaufspreise beim Landwirte, gehandhabt worden, dass die hier zutage getretene Klassenjustiz bis zum Himmel um Rache schreit.

Der Vogel wurde in dieser Hinsicht im Kreisgerichtssprengel Böhm. Leipa abgeschossen, wo beim Berufssenat des Wuchergerichtes beim Kreisgericht Böhm. Leipa die Auffassung zu obwalten scheint, dass überall dort, wo ein Gewinn erzielt wurde, ein offensichtlich übermässiger Preis vorliegt, obzwar gerade im Kreisgerichtssprengel nachweisbar die niedrigsten Milchpreise in der ganzen Čechoslowakei bestehen und die sachfälligen Preise tief unter den Gestehungskosten waren.

Auf diese Tatsache ist selbst das Ministerium für Volksversorgung aufmerksam geworden und diese im Gegenstande gewiss zuständige und unparteiische Regierungsstelle teilt durch die Presseabteilung mit, "dass Fällevorkommen, dass das eine Gericht den Angeklagten wegen Wuchers mit Milch verurteilt, ohne den Beweis durch Vorlegung der Erzeugungskosten oder durch Sachverständige zuzulassen, während ein anderes Gericht den Angeklagten freispricht, trotzdem in beiden Fällen der Preis derselbe war; ja es kommt sogar vor, dass ein Gericht bei einem niedrigeren Milchpreise verurteilt, während ein anderes Gericht bei einem höheren Preise freispricht. Gegen diese Praxis beschweren sich die Produzenten, sie ist aber durch die Berechtigung des Richters verschuldet, den Preisnach freiem Ermessen zu beurteilen. —"

Demzufolge sind alle Umstände für eine diesbezügliche Novellierung gegeben, um die Rechtsunsicherheit, die zutage tretende Klassenjustiz möglichst hintanzuhalten.

Prag, den 2. Juni 1921.

Heller, Kaiser, Zierhut,

Dr. Hanreich, Windirsch, Böllmann, Röttel, Schubert, Dr. Spina, Patzel, Ing. Jung, Wenzel, Simm, Pittinger, Dr. Petersilka, Schälzky, Dr. Luschka, Matzner, Dr. Lehnert, Dr. Kafka, J. Mayer, J. Fischer.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Překlad.

2266.

Návrh

poslanců Hellera, Kaisera, Zierhuta a druhů

na novelisaci zákona ze dne 17. října 1919, č. 567 Sb. z. a n. o lidových soudech pro trestání válečné lichvy a zákona ze dne 17. října 1919, č. 568 Sb. z. a n. o trestání válečné lichvy.

Národní shromáždění račiž se usnésti:

Zákon

ze dne ....................................................................... 1921,

kterým se pozměňuje zákon ze dne 17. října 1919, č. 567 Sb. z. a n. a zákon ze dne 17. října 1919, č. 568 Sb. z. a n.

Národní shromáždění republiky Československé usneslo se na tomto zákoně:

§ 1.

§ 18 zákona se dne 17. října 1919, č. 567 Sb. z. a n. o lidových soudech pro trestání válečné lichvy mění se takto:

"O tom, je-li cena zřejmě přemrštěna, rozhoduje soud podle dobrozdání praktických znalců.

Při posuzování této otázky budiž bezpodmínečně přihlíženo k výrobním nákladům a občanskému 10% zisku, rovněž i ke všem majetkovým prospěchům, jichž pachatel vedle ceny požadoval, sobě nebo jinému dal poskytnouti nebo slíbiti.

Jde-li o přečin neb zločin, jsou berní správy a berní úředníci povinni veřejnému žalobci a soudům k žádosti jejich oznamovati vše, co vědí o přírůstku majetku obviněného od začátku války."

§ 2.

První bod § 7 zákona ze dne 17. října 1919, č. 568 Sb. z a n: mění se takto:

"Kdo, využívaje mimořádných poměrů, vyvolaných válkou, žádá za předměty potřeby ceny vyšší než výrobní náklady a 10% občanský zisk, dává je sobě nebo jinému poskytovati nebo slibovati, potrestá se soudem pro přestupek tuhým vězením od 14 dnů do 6 měsíců."

§ 3.

Zákon tento nabývá účinnosti sedmého dne po vyhlášení.

§ 4.

Vykonati tento zákon ukládá se ministru spravedlnosti.

Důvodová zpráva.

Uváživše, že zákon o lidových soudech pro trestání válečné lichvy a zákon o trestání válečné lichvy celou svou podstatou jsou zvláštními výjimečnými zákony proti vyrabitelům (podle dosavadní prakse obzvláště proti zemědělcům), což jeví se nejen v co nejpřísnějších trestních ustanoveních, jež mezi tím byla ještě zostřena, nýbrž i v přibrání laického živlu charakteristického sociálního složení právě v tom oboru, kde každý, i soudce z povolání, jako "spotřebitel" jest zúčastněn, jakož i v obzvláště nápadné a pozoruhodné okolnosti, že zákona lichevního ani o válečné lichvě nepoužívá se na "lichvu práci" — jest naléhavě nutno, vzhledem k tomu, jak se v praksi tento zákon prováděl, blíže určiti pojem zřejmě přemrštěná cena, abychom odstranili nepopiratelnou domněnku třídní justice, jež zatím v oboru trestního soudnictví stala se smutně proslulou.

Určiti to blíže bude tím více potřebí, ježto i nejzkušenějším a nejnestraničtějším soudcům z povolání a jejich laickým soudcům jako přísedícím, i kdyby byli nejpočestnější a nejnepředpojatější, není dobře možno stanoviti si přesně a bezvadně tento nesmírně těžký a široký pojem, obzvláště když těžko lze rozeznati pojem "zdražení" od pojmu "lichva" a tuto skutečnost potvrzuje dosavadní prakse různých lichevních soudů, nehledě k tomu, že lze mnohokráte konstatovati při posuzování předmětu částečně docela nedostatek dobré vůle k lepšímu nálezu a přehlíží se také, že zdražení všech předmětů spotřeby ve všech zemích nesmí se hledati v antisociálním chování těch, jež mohou zbožím disponovati, nýbrž spočívá často v tom, že trh zboží zchudl, a jednotka peněžní byla znehodnocena.

Obavy vyrabitelů, obzvláště rolnictva, že lichevní soudy budou vedeny výhradně snahou, aby šablonovitě a přísně trestaly, aniž případy nestranně přezkoušely, se zatím uskutečnily a nastoupilo třídní soudnictví proti vyrabitelům, obzvláště v oboru mléčných výrobků.

Předpoklady ministerstva spravedlnosti a vládní důvodové zprávy ztroskotaly na lidské nedostačitelnosti, předpojatosti spotřebitelů proti vyrabitelům, obzvláště pokud jde o potraviny, a to nejen pokud jde o soudce z povolání, nýbrž daleko více ještě o soudce laiky.

Musily ztroskotati, poněvadž lidé právě na této choulostivé půdě musí se bráti tak, jak jsou, se všemi svými chybami a slabostmi a jejich zvláštní předpojatosti jako spotřebitelé, nikoliv však, jakými by býti měli.

Výnosy o vychovávání soudců laiků soudci z povolání, kteří v tomto oboru nestojí nijak vysoko, v theorii jsou velmi krásné, v praksi se tím však posloužilo velmi špatně. Ani nejsprávnější a pečlivý výběr soudců laiků, nejsvědomitější nestranné poučení soudcem z povolání, nemůže odstraniti skutečnost, že spotřebitelé jsou předpojati proti výrobcům, obzvláště pokud se týče potravin.

Širokého pojmu podmínky pro potrestání "zřejmě přemrštěná cena" užívá se v praksi tak samovolně, obzvláště pokud se týče prodejní ceny mléka u rolníka, že třídní justice zde vládnoucí, volá do nebe o pomstu.

Po této stránce vydařil se obvod krajského soudu v České Lípě, kde zdá se, že u odvolacího senátu lichevního soudu opanoval názor, že všude tam, kde bylo dosaženo nějakého zisku, jest již zřejmě přemrštěná cena, ač právě v obvodu krajského soudu jsou prokazatelně nejnižší ceny mléka v celém Československu a závadné ceny byly hluboko pod výrobními náklady.

Tuto skutečnost zpozorovalo samo ministerstvo pro zásobování lidu, a tento věcně jistě příslušný a nestranný vládní úřad sděluje tiskovým odborem, "že se stávají případy, že soud odsoudí obžalovaného pro lichvu mlékem, nepřipustiv důkaz předložením výrobních nákladů nebo znalci, kdežto jiný soud obžalovaného osvobodí, ač v obou případech cena byla táž; stává se dokonce, že jeden soud odsoudí při nižší ceně mléka, kdežto jiný soud při vyšší ceně osvobodí. Vyrabitelé si proti této praksi stěžují, zaviněna jest však oprávněním, že soudce smí posuzovati cenu dle volného uvážení."

Vzhledem k tomu jsou zde všechny okolnosti pro novelisaci, aby se pokud možno odvrátila právní nejistota a dnešní třídní justice.

V Praze dne 2. června 1921.

Heller, Kaiser, Zierhut,

dr. Hanreich, Windirsch, Böllmann, Röttel, Schubert, dr. Spina, Patzel, inž. Jung, Wenzel, Simm, Pittinger, dr. Petersilka, Schälzky, dr. Luschka, Matzner, dr. Lehnert, dr. Kafka, J. Mayer, J. Fischer.

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