Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Původní znění.

2233.

Interpellation

der Abgeordneten Dr. Keibl und Genossen

an den Eisenbahnminister

wegen den unausgesetzten Verfolgungen der deutschen Bahnbeamten und Arbeiter durch Organe der čechoslovakischen Staatsbahndirektion Königgrätz.

Bereits in wiederholten Interpellationen wurde seitens der deutschen Abgeordneten darüber Beschwerde geführt, daß die Staatseisenbahnverwaltung ohne Not und nur aus rein nationalen und politischen Gründen deutsche Bahnbeamte und Arbeiter aus deutschen Stationen in tschechische und andererseits tschechische Beamte auf deutsche Stationen versetzt, um künstlich tschechische Minderheiten zu schaffen oder zu vergrößern.

Offenbar durch diesen Rückhalt ermuntert beginnen nunmehr einzelne Verwaltungsorgane ihre amtliche Stellung dazu zu benutzen, um die deutschen Untergebenen zu drangsalieren und ganz unnötig zu quälen, offenbar, zu dem Zwecke, ihnen den Dienst zu verleiden und ihnen ihre Machtfülle zu zeigen und fühlen zu lassen.

Besonders bemerkenswert ist in dieser Richtung die Tätigkeit des Verkehrskontrollors Sitko der Staatsbahndirektion Königgrätz in Tetsehen.

Dieser Herr zwingt unter allen möglichen Drohungen die Bediensteten des Bahnhofes Tetschen Ö. N. W. B. und B. N. B. im Dienste ausschließlich tschechisch zu sprechen und den gefahrvollen und überaus verantwortlichen Verkehrsdienst in tschechischer Sprache abzuwickeln, obgleich nur sehr wenige Beamte und Arbeiter tschechisch verstehen. Hiedurch kommt es häufig zu Mißverständnissen und dies verlangsamt und gefährdet geradezu den Verkehr auf diesen großen Grenzbahnhof.

Sein Hauptaugenmerk bildet die Versetzung deutscher Beamte, welche selbstverständlich nur durch tschechische ersetzt werden.

So wurde auf sein Betreiben hin der Revident Ernst Baudisch nach Nimburg ganz plötzlich versetzt, ohne daß darauf Rücksicht genommen wurde, daß er verheiratet ist und ein. Kind hat, ebenso mußte der Adjunkt Oskar Blumtritt nach Königinhof abgehen. Dagegen wurden 8 national bewußte tschechische Beamte und Beamtenaspiranten nach Tetschen versetzt. Diese haben zumeist das 20. Lebensjahr gar nicht überschritten und sind für den Dienst in der Grenzstation geradezu unfähig, es wäre denn, daß man die Spitzeldienste, welche Assistent Herkner dem Verkehrskontrollor Sitko leistet, etwa als ganz. besondere Dienstleistung ansehen würde.

Es ist für den Geist, welcher bei der Staatsbahdirektion in Königgrätz herrscht, bezeichnend, daß erfahrene deutsche Beamte mit ihrem Ansuchen um Versetzung nach Tetschen stets abgewiesen werden und daß tschechische Jünglinge, alten deutschen Beamten in jeder Beziehung vorgezogen werden.

Über Betreiben des genannten Verkehrskontrollors wurden von Nimburg 6 tschechische Kondukteure nach Tetschen versetzt und tschechische Lampisten zu Kondukteuren gemacht, sodaß auf der Nordwestbahn derzeit ausschließlich tschechische Kondukteure fahren.

Andererseits wurden die seit Jahren in der Verwendung als Kondukteure gestandenen deutschen Oberverschieber von ihrer Dienstleistung entfernt, zur Dientprüfung als Kondukteure gar nicht zugelassen, obgleich sie der tschechischen Sprache vollständig mächtig waren.

Von der Staatsbahndirektion wurde seinerzeit zugesagt, daß bei Personalbedarf die Hälfte der aufzunehmenden Arbeiter aus den Arbeitslosen des Tetschener Bezirkes genommen werde. Diese Zusage wurde in Wirklichkeit nicht eingehalten und statt hiesiger Arbeitsloser 16 Legionäre auf einŤ mal aufgenommen.

Derzeit ist der Posten eines Bahnhofvorstandes von Tetschen Ö. N. W. B. unbesetzt, weil der Inspektor Trojan über Nacht pensioniert wurde. Trojan ist ein Tscheche, verhielt sich jedoch der Bevölkerung und den Beamten gegenüber stets korrekt und dies scheint der Grund gewesen zu sein, daß er plötzlich von seinem Posten weichen mußte. Nun soll auf diesen offenen Posten der Inspektor Kröhn aus Všetat-Přívor kommen, welcher weit und breit als tschechitscher Fanatiker verschrien und dem ganzen Bahnpersonale noch aus der Besetzungszeit in schlechtester Erinnerung ist. Auch dies wird dem Einfluße des allmächtigen Sitko zugeschrieben.

Aber auch auf die Strecke der ehemaligen Böhmischen Nordbahn dehnt Sitko seinen Einfluß aus.

Der Kontrollbereich des Kontrollors Vojtěchovsky wurde in Böhm. Leipa abgegrenzt und der nördliche Teil der Böhmischen Nordbahn dem Sitko zugewiesen.

Die Folgen machen sich schon bemerkbar. Der Vorstand von Kreibitz-Teichstadt, Inspektor Hochberger, wurde bereits pensioniert; versetzt wurden Adjunkt Tiez von Schluckenau nach Turnau, Adjunkt Sachen von Schönlinde nach Nimburg, Stationsmeister Hammerschmiedt von Groß-Schönau nach Sadska, Oberrevident Schmidtschneider von Schönlinde nach Königgrätz, Adjunkt Konrad von Schönlinde nach Wostroměř, Revident Friedel von Röhrsdorf nach Bakofen, Bahnassistent Gube von Nieder-Nisdorf nach Chrudim, Ernst Porsche von Langenau B. N. B. nach Solnitz, Robert Mittnenzweig von Röhrsdorf nach Rositz bei Pardubitz.

Eine Reihe deutscher Bahnbeamten soll weiter demnächst in die Pension gejagt werden, sodaß bald der letzte Rest der älteren deutschen Beamtenschaft ausgetilgt sein wird.

Sitko will nach Tetschen übersiedeln und soll ihm zu diesem Berufe die ganze dem Eisenbahnärar gehörige Villa ťBohemiaŤ eingeräumt werden, obgleich eine ganze Anzahl, von Arbeitern und Beamten keine Wohnung finden können.

Zu bemerken ist noch, daß genannter Verkehrskontrollor Sitko sich beim Umsturze erst selbst zum Verkehrskontrollor gemacht hat, daß er demnach diese Stelle ohne jedes Recht bekleidet. Er hat auch keine Ahnung von der Wichtigkeit des Verkehrsdienstes, kümmert sich um diesen seinen eigenen Dienst auch gar nicht, sondern verlegt das Gebiet seiner Tätigkeit nur aufs Politische und kann sich nicht genug tun in der Entfernung aller deutschen Aufschriften, Entlassung und Pensionierung deutscher Bediensteter und Schaffung aller möglichst großen tschechischen Minderheit.

Derartige Zustände sind auf die Dauer unerträglich und infolge dessen fragen die Gefertigten den Herrn Eisenbahnminister an:

1. Sind dem Herrn Eisenbahnminister die obgeschilderten Tatsachen bekannt?

2. Ist der Herr Eisenbahnminister gewillt und im Stande dem Treiben des Verkehrskontrollors Sitko der Staatsbahndirektion Königgrätz Einhalt zu tun und zu veranlassen, daß die erledigte Vorstandsstelle Tetschen Ö. B. W. B. mit einem deutscher Beamten, keinesfalls aber mit dem Inspektor Kröhn aus Všetat besetzt werde?

3. Ist der Herr Eisenbahnminister geneigt, die ohne jeden Grund erfolgten Versetzungen deutscher Eisenbahnbeamten und Unterbeamten in tschechische Stationen wieder rückgängig zu machen?

Prag, am 20. April 1921.

Dr. Keibl,

Dr. Schollich, Matzner, Dr. Lodgman, Dr. Baeran, Dr. Petersilka, Dr. Kafka, Böhr, Scharnagl, Bobek, Dr. Medinger, Dr. Lehnert, Dr. Radda, Dr. Brunar, Ing. Kallina, Dr. E. Feyerfeil, Kraus, Schälzky, Dr. W. Feierfeil, Dr. Luschka, Kostka.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

3. zasedání.

Překlad.

2233.

Interpelace

poslance dra Keibla a druhů

ministrovi železnic

o neustálém pronásledování německých železničních úředníků a zřízenců činiteli královéhradeckého ředitelství československých státních drah.

Již několikráte stěžovali si němečtí poslanci v interpelacích, že správa státních drah bez potřeby a čistě jen z národnostních a politických důvodů překládá německé železniční úředníky a dělníky z německých stanic do českých a naopak české úředníky do německých stanic, aby uměle tvořila nebo zvětšovala české menšiny.

Patrně povzbuzeni touto oporou začínají teď některé správní orgány užívati služebního postavení k útisku a zcela zbytečnému trápení německých podřízených, zřejmě proto, aby jim službu zprotivili a aby jim ukázali a dali pocítiti svoji moc.

Zvláště pozoruhodna v tomto směru jest činnost dopravního kontrolora královéhradeckého ředitelství státních drah Sitky v Děčíně.

Tento pán všemožnými hrozbami nutí zřízence stanice Děčín S. Z. D. a Č. S D., aby ve službě mluvili výhradně česky a aby nebezpečnou a nesmírně odpovědnou službu provozní konali v české řeči, ačkoliv jen velmi málo úředníků a dělníků česky rozumí. Proto přiházejí se často nedorozumění, a to zdržuje a přímo nebezpečným činí provoz na tomto velikém pohraničním nádraží. Hlavní pozornost věnuje překládání německých úředníků, které ovšem nahrazuje pouze českými. Tak byl na jeho naléhání zcela náhle přeložen revident Arnošt Baudisch do Nymburka, aniž se dbalo, že jest ženat a má dítě, a právě tak musil adjunkt Oskar Blumtritt odejíti do Dvora Králové. Oproti tomu bylo přeloženo 8 národně uvědomělých českých úředníků a úřednických čekatelů do Děčína. Tito většinou nedosáhli ještě 20. roku života a jsou přímo neschopni konati službu na pohraniční stanici, leda že by se vyzvědačské služby, které asistent Herkner koná dopravnímu kontroloru Sitkovi, považovaly za zvláštní služební výkony. Pro smýšlení, jež vládne u ředitelství československých státních drah v Hradci Králové, jest příznačno, že žádosti zkušených německých úředníků o přeložení do Děčína stále se zamítají a že se ve všem dává přednost českým mladíkům před starými německými úředníky.

Na naléhání jmenovaného provozního kontrolora bylo z Nymburku přeloženo do Děčína 6 českých průvodčí a z českých lampářů byli udělám průvodčí, takže tou dobou jezdí na severozápadní dráze výlučně čeští průvodčí vlaků. Naopak byli němečtí vrchní posunovači, kteří od let konali službu jako průvodčí, z této služby odstraněni a ke služební zkoušce pro průvodčí nepřipuštěni, ač českou řeč úplně ovládali.

Ředitelství státních drah slíbilo kdysi, že, bude-li potřebovati personálu, z polovice přijme osoby nezaměstnané z okresu děčínského. Tohoto slibu skutečně však nevyplnilo, a místo zdejších nezaměstnaných bylo přijato najednou 16 legionářů.

Tou dobou není obsazeno místo přednosty stanice v Děčíně S. Z. D., poněvadž inspektor Trojan přes noc byl dán do výslužby. Trojan jest Čech, ale vždy choval se správně vůči obecenstvu i úředníkům, a zdá se, že to právě bylo příčinou, že musil se svého místa odstoupiti. Teď má na toto volné místo přijíti inspektor Kröhn ze Všetat-Přívor, jenž jest vyhlášen jako český fanatik a na nějž železniční personál ještě z doby obsazení co nejhůře vzpomíná. Také toto připisuje se vlivu všemocného Sitky.

Sitka rozšiřujte však svůj vliv i na trať bývalé české severní dráhy. Okruh působnosti kontrolora Vojtěchovského končí v české Lípě a severní část české severní dráhy byla přikázána Sitkovi. Následky jsou již zjevny: Přednosta v Chřibské-Teichstattu, inspektor Hochberger, byl již dán do výslužby; přeloženi byli: adjunkt Tiez ze Šluknova do Turnova, adjunkt Sachen z Krásné Lípy do Nymburka, staniční mistr. Hammerschmiedt z Velkého Šenova do Sadské, vrchní revident Schmidtschneider z Krásné Lípy do Hradce Králové, adjunkt Konrad z Krásné Lípy do Ostroměře, revident Friedel z Röhrsdorfu do Bakova, železniční asistent Gube z Dolních Mikulášovic do Chrudimě, Arnošt Porsche ze Skalice Č. S. D. do Solnice, Robert Mittnenzweig z Röhrsdorfu do Rosic u Pardubic. Dále má se mnoho německých železničních úředníků v nejbližší době vyhnati do výslužby, takže brzy bude vyhlazen poslední zbytek staršího německého úřednictva.

Sitko chce přesídliti do Děčína, a proto ma mu býti postoupena celá vila ťBohemiaŤ, jež patří železničnímu eráru, ačkoliv četní dělníci a úředníci nemohou najíti bytu.

Nutno ještě poznamenati, že tento provozní kontrolor Sitko při převratu sám se učinil provozním kontrolorem, že tedy zastává toto místo nemaje naň práva. Nemá také ponětí o důležitosti provozní služby, nestará se také docela o tuto svou vlastní službu, nýbrž přenesl svoji Činnost na obor politický a nemůže do syta odstraňovati německé nápisy, propouštěti a pensionovati německé zaměstnance a tvořiti co největší české menšiny.

Poměry takové nedají se dlouho udržeti, a proto táží se podepsaní pana ministra železnic:

1. Ví pan ministr o skutečnostech výše vylíčených?

2. Jest ochoten a může pán ministr železnic učiniti přítrž řádění kontrolora Sitka od královéhradeckého ředitelství státních drah a naříditi, aby uprázdněné místo přednosty v Děčíně S. Z. D. bylo obsazeno německým úředníkem, nikdy však inspektorem Kröhnem ze Všetat?

3. Jest pan ministr železnic ochoten znovu zrušiti bezdůvodná přeložení do českých stanic?

V Praze dne 20. dubna 1921.

Dr. Keibl,

Dr. Schollich, Matzner, Dr. Lodgman, Dr. Baeran, Dr. Petersilka, Dr. Kafka, Böhr, Scharnagl, Bobek, Dr. Medinger, Dr. Lehnert, Dr. Radda, Dr. Brunar, inž. Kallina, Dr. E. Feyerfeil, Kraus, Schälzky, Dr. W. Feierfeil, Dr. Luschka, Kostka.

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