Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Původní znění.

1411.

Antrag

der Abgeordneten Dr. Hollischer, Schäfer, Kirpal u. Genossen,

auf Herausgabe eines Gesetzes zur Bereitstellung staatlicher Mittel zur Bekämpfung des Alkoholismus.

GESETZ

vom ............................................................................ 1921

zur Bereitstellung staatlicher Mittel zur Bekämpfung des Alkoholismus.

Das Národní shromáždění der Čechoslovakischen Republik hat nachstehendes Gesetz beschlossen:

§ 1.

Zwei Prozent des jährlichen Erträgnisses, der Branntweinsteuer oder des Branntweinmonopols ist zur Bekämpfung des Alkoholismus und seiner Wirkungen, sowie zur Milderung der durch den Alkoholgenuss herbeigeführten Schäden zu verwenden.

§ 2.

Gegenstand der Verwendung sind:

a) Organisatorische, propagandistische und wissenschaftliche Aufklärungsarbeit durch private Vereine und Körperschaften, die die Einschränkung des Alkoholgenusses und Verbreitung der Nüchternheit zum Zwecke hat, ohne Unterschied der nationalen, sozialen oder konfessionellen Richtung der betreffenden Organisationen.

b) Die Förderung der wissenschaftlichen Alkoholforschung.

c) Die Errichtung von Wanderausstellungen, Lehrkursen, Anstellung von Wanderrednern.

d) Die Erhaltung und Unterstützung von Trinkerfürsorgestellen, Anstellung von Trinkerfürsorgern und Fürsorgerinnen.

e) Errichtung und Unterhaltung von Trinkerheilstätten.

f) Errichtung und Förderung alkoholfreier Gasthäuser, Volks- und Jugendheime, Milchschankstätten, öffentlicher Trinkbrunnen usw.

§ 3.

Die Verwendung und Verteilung der Gelder erfolgt durch das Ministerium für Volksgesundheit. Dieses ist dabei an die Beschlüsse eines aus 16 Personen bestehenden Beirates zur Bekämpfung des Alkoholismus gebunden, der auf Vorschlag der politischen Parteien im Verhältnisse zu ihrer Stärke vom Gesundheitsminister ernannt wird. Die Ernennung erfolgt auf 4 Jahre, die Mitgliedschaft ist ein Ehrenamt, Barauslagen, die durch Teilnahme an Sitzungen usw. erwachsen werden ersetzt.

§ 4.

Über Verwendung und. Verteilung der Gelder ist der Nationalversammlung vom Ministerium für Volksgesundheit jährlich Bericht vorzulegen.

Zu andern als den im § 2 genannten Zwecken, besonders zur Bekämpfung der indirekten Wirkungen der Trunksucht wie Geisteskrankheiten, Verarmung usw. dürfen die durch dieses Gesetz bereitgestellten Gelder nicht verwendet werden. In zweifelhaften Fällen entscheidet der Beirat endgültig.

§ 5.

Das Gesetz tritt am 1. Jänner 1921 in Kraft. Mit seinem Vollzuge werden der Finanzminister und der Minister für Volksgesundheit beauftragt.

MOTIVENBERICHT.

Der Alkoholmissbrauch, der während des Krieges und im ersten Jahre nach seiner Beendigung in erfreulicher Weise zurückgegangen war, hat seit 1920 wieder eine in unheimlichster Schnelligkeit um sich greifende Verbreitung und Steigerung erfahren. Die auch sonst liberall fühlbare Hemmungs-und Sittenlosigkeit, die besonders unter der Jugend verbreitet ist, die Sucht nach sinnlichen Genüssen und erregenden Genussgiften treibt trotz hoher Preise zu gewohnheitsmässigem und nur allzu oft übermässigem Verbrauche nicht nur der gegohrenen, sondern auch der gebrannten Getränke. Der Schnapsgenuss hat in unheimlichster Weise zugenommen, aus Biergläsern wird Branntwein getrunken, Räusche sind an der Tagesordnung, Zechen von hunderten Kronen durchaus nichts seltenes und zwar nicht etwa bloss bei Schiebern und Schleichhändlern, sondern auch bei Arbeitern und Landwirten.

Dies ist um so bedenklicher, als durch den Krieg und seine Wirkungen die Widerstandsfähigkeit herabgesetzt ist und sich die schädlichen Folgen um so. Tascher geltend machen. Überdies wird bei den hohen Preisen der Getränke ein unverhältnismässig grosser Teil des Arbeitsemkommens auf ein überflüssiges und schädliches Genussmittel ausgegeben.

Die private Tätigkeit der Vereine usw. ist viel zu schwach, um dieser Gefahr mit Erfolg entgegentreten zu können. Unzweifelhaft ist es Pflicht und Aufgabe des Staates, hier einzugreifen und die geeigneten Massregeln zu ergreifen. Gewiss muss auch durch Einschränkung der Ausschankfreiheit, Verbot der Abgabe geistiger Getränke an Jugendliche usw. vorgekommen werden; aber Zwang und Verbote können nur dann wirken und von der Bevölkerung richtig verstanden werden, sind in einen demokratischen Staate auch nur dann zulässig, wenn sie der öffentlichen Meinung entsprechen, die deshalb in ausreichender Weise aufgeklärt werden muss. Die Richtigkeit dieses Grundsatzes hat sich in allen Ländern, die auf diesem Gebiete weit voran sind. längst bewährt.

Es erscheint durchaus folgerichtig, dass die dazu nötigen Mittel dem Erträgnisse des die Schädigung hervorrufenden Genussgiftes entnommen werden, der so das Unheil, das er anrichtet, wenigstens zum kleinen Teile wieder gut macht. Die Forderung, dass von dem, was der Staat aus der an sich durchaus verwerflichen und unsittlichen Branntweinsteuer (oder aus dem Branntweinmonopol, wenn es zu dessen Einführung kommen sollte) gewinnt, der hundertste Teil zur Bekämpfung des Alkoholismus abgezweigt werde, ist gewiss sehr bescheiden. In der Shweiz ist seit vielen Jahren das Alkoholzehntel eingeführt, d. h. dort müssen die Kantone 10 v. H. des Erträgnisses zur Bekämpfung des Alkoholismus verwenden. In Deutschland sind nach den Bestimmungen des Branntweinmonopolgesetzes jährlich vier Millionen dazu abzuzweigen, was gegenwärtig etwas mehr als 2 v. H. des Erträgnisses gleichkommt.

Die zweieinhalb Millionen Kronen, die nach dem im Voranschlage und Finanzgesetze angesetzten Erträgnisse der Branntweinsteuer bereitgestellt werden könnten, würden nur sehr knapp genügen, um eine auch nur halbwegs wirksame Tätigkeit zu entfalten. Die Verwendung muss durch erfahrene Personen überwacht werden, die sich mit der Alkoholbekämfung bereits seit längerem befassen; sie darf durchaus nicht bürokratisch gehandelt werden, sie muss sich den Bedürfnissen und Eigenheiten der Völker und Klassen anpassen, darum ist sie einer auf demokratischer Grundlage beruhenden Körperschaft vorzubehalten. Um Missbräuchen, die sich anderwärts geltend machten, vorzubeugen, muss von vorneherein festgelegt werden, das die Verwendung zur Bekämpfung indirekter Alkoholwirkungen, zu denen schliesslich auch Armut, Krankheit, Kriminalität, Entartung usw. gehören, ausgeschlossen ist; sonst wird das Alkoholhundertstel von den Ämtern zu allen möglichen sozialen Zwecken, die sonst aus anderen Quellen gespeit werden müssten, beansprucht und so seiner eigentlichen Bestimmung entzogen.

Da die Angelegenheit ausserordentlich brennend ist, mus die Erledigung sofort erfolgen und darf nicht verschoben werden. das Gesetz muss daher noch mit dem Jahre 1921 in Kraft treten. Die dadurch bewirkte unbedeutende Mindereinnahme aus der Branntweinsteuer dürfte leider wahrscheinlich durch ein durch Mehrverbrauch von Schnaps und dadurch hervorgerufene Steigerung des veranschlagten Betrages eingebracht werden, da sich die Wirkung der Aufklärungsarbeit kaum so schnell fühlbar machen wird.

Prag, den 13. Jänner 1921.

Dr. Holitscher, Schäfer, Kirpal,

Palme, Dietl, Hackenberg, Blatny, Taub, Beutel, Schweichhard, Hausmann, Jokl, Heeger, Schuster, Leibl, Häusler, Hirsch, Grünzner, Kaufmann, R. Fischer, Uhl, Dr. Czech, Warmbrunn, Kreibich, Deutsch.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Překlad.

1411.

Návrh

poslanců dra Holitschera, Schäfera, Kirpalové a druhů

na vydání zákona, aby stát poskytl prostředky na potírání alkoholismu.

ZÁKON

ze dne ..................................... 1921

o poskytnutí státních prostředků na potírání alkoholismu.

Národní shromáždění republiky Československé usneslo se na tomto zákoně:

§ 1.

Dvou procent ročního výnosu daně z kořalky nebo kořalečního monopolu budiž použito na potírání alkoholu a jeho účinků, jakož i ke zmírnění škod, alkoholem přivedených.

§ 2.

Předmět použití:

a) Organisační, propagační a vědecká poučná činnost soukromými spolky a korporacemi, jež mají za účel omeziti požívání alkoholu a rozšiřovati zdrženlivost, bez rozdílu na národní, sociální nebo náboženský směr organisace,

b) podporování vědeckého badání o alkoholu,

c) zřizování putovních výstav, učebných kursů, ustanovování kočovných řečníků,

d) udržování a podporování úřadoven pro péči o pijáky, ustanovování ošetřovatelů a ošetřovatelek pijáků,

e) zřizování a udržování léčebných ústavů pro pijáky,

f) zřizování a podporování abstinentních hostinců, lidových domů a útulků pro mládež, prodejen mléka, veřejných studní s pitnou vodou atd.

§ 3.

Peněz používá a rozděluje ministerstvo pro veřejné zdravotnictví, které jest vázáno při tom usneseními 16ti členné rady pro potírání alkoholismu, kterou jmenuje ministerstvo zdravotnictví na návrh politických stran dle poměru jich síly. Jmenuje je na 4 roky, členství jest úřadem čestným, hotové výlohy, vzrostlé účasti na schůzích atd. se hradí.

§ 4.

O použití a rozdělení peněz podá ministerstvo zdravotnictví každého roku zprávu Národnímu shromáždění.

K jiným účelům, než které byly uvedeny v § 2, obzvláště k potírám nepřímých účinků pijáctví jako duševních nemocí, zchudnutí, atd. nesmí se použíti peněz, tímto zákonem poskytnutých. V pochybnostech rozhoduje poradní sbor s konečnou platností.

§ 5.

Tento zákon, nabývá platnosti dnem 1. ledna 1921. Provedením jeho pověřuje se ministr financí a ministr pro veřejné zdravotnictví.

ZPRÁVA DŮVODOVÁ.

Zneužívání alkoholu, které během války a v prvním roce po jejím skončení potěšitelně ochablo, od roku 1920 opět se rozšířilo a stouplo s příšerně se rozmáhající rychlostí. I jinak všude citelný nedostatek zdrženlivosti a mravnosti, který jest zvláště mezi mládeží rozšířen, bažení po smyslných požitcích a vzrušujícím požívání jedů pudí přes vysoké ceny k pití ze zvyku a k příliš často nadbytečnému používání nápojů nejen vykvašených, nýbrž i pálených. Požívání kořalky stouplo strašlivě, kořalka pije se z pivních sklenic, opití jest na denním pořádku, stakorunové útraty nejsou naprosto ničím vzácným, a to nejen mezi řetězovými a podloudnými obchodníky, nýbrž i mezi dělnictvem a rolníky.

Jest to tím povážlivější, ježto válkou a jejími následky klesla schopnost odporu a škodlivé následky uplatňují se tím rychleji. Mimo to při vysokých cenách nápojů vydává se nepřiměřeně velká část příjmu na zbytečné a škodlivé požitky.

Soukromá činnost spolků atd. jest příliš slabá, aby mohla s úspěchem čeliti tomuto nebezpečí. Jest nespornou povinností a úkolem státu, aby zde zasáhl a chopil se vhodných opatření. Musí se tomu zajisté předejíti omezením výčepní svobody, zákazem podávání lihových nápojů mladistvým atd.; avšak nátlak a zákaz může jen tehdy působiti, obecenstvo mu správně jen tehdy porozumí a v demokratickém státě jest jen tehdy přípustný, odpovídá-li veřejnému mínění, jež proto musí se dostatečně poučiti. Správnost této zásady osvědčila se již dávno ve všech zemích, které nás v této otázce daleko předčily.

Jest úplně logické, že potřebné prostředky k tomu odnímají se výtěžkům z jedovaté poživatiny, která tak alespoň z malé části napravuje pohromu, již páchá. Jest jistě skromným požadavkem, aby stát z toho, co získává z naprosto zavržitelných a nemravných daní z kořalky (nebo z kořalečného monopolu, dojde-li k němu) oddělil setinu na potírání alkoholu. Ve Švýcařích jest již po léta zaveden desátek z alkoholu, t. j. kantony musí tam používati 10% výtěžků na potírání alkoholismu. V Německu oddělují se pro to dle ustanovení zákona o kořalečném monopolu ročně 4 miliony, což nyní činí více než 2% výtěžku.

Dva a půl milionu korun, které by se mohly poskytnouti podle výtěžku kořalečné daně, uvedeného v rozpočtu a finančním zákoně, jen velmi ztěžka by postačilo, aby se rozvinula byť jen poněkud účinná práce. Nad používáním musí dohlížeti zkušené osoby, které se potíráním alkoholismu již delší dobu zabývají; nesmějí to prováděti byrokraticky. nutno se přizpůsobiti potřebám a zvláštnostem národů a tříd, proto budiž vyhrazeno korporaci, spočívající na demokratickém podkladě. Aby se předešlo zneužíváním, jež se jinde vyskytovala, nutno již předem stanoviti, že používání peněz k potírání nepřímých následků alkoholu, mezi něž konečně náležejí i chudoba, nemoc, zločinnost, zrůdnost atd. jest vyloučeno; jinak používaly by úřady částku určenou na obranu proti alkoholu ke všem možným sociálním účelům, které jinak by se musily hraditi z jiných zdrojů, a odnímaly ji jejímu vlastnímu určení.

Ježto věc jest velmi palčivá, musí se ihned vyříditi a nesmí se odsunouti, zákon musí proto vstoupiti v činnost v roce 1921.

Nepatrně menší příjem z kořalečné daně tím způsobený, nahradí se asi pravděpodobně bohužel větší spotřebou kořalky, čímž by vzrostla částka stanovená v rozpočtu, ježto účinnost osvětové práce se stěží tak rychle pocítí.

V Praze dne 13. ledna 1921.

Dr. Holitscher, Schäfer, Kirpal,

Palme, Dietl, Hackenberg, Blatny, Taub, Beutel, Schweichhard, Hausmann, Jokl, Heeger, Schuster, Leibl, Häusler, Hirsch, Grünzner, Kaufmann, R. Fischer, Uhl, Dr. Czech, Warmbrunn, Kreibich, Deutsch.

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