Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1920.

I. volební období.

2. zasedání.

Původní znění.

1015.

Antrag

der Abgeordneten Josef Mayer und Genossen

auf Abänderung des Gesetzes vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, betreffend Gebührenfoegünstigungen für Kredit und Vorschußvereine (Spar- und Darlehenskassen-Vereine).

Die Nationalversammlung wolle beschließen:

Im § 1 des Gesetzes vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, sind im Absatz 4 die Worte ťder Betrag eines Geschäftsanteiles 25 fl. nicht überschreitet undŤ zu streichen, sodaß Absatz 4 zu lauten hat ťdie Geschäftsanteile entweder gar nicht oder nicht höher als die Spareinlagen verzinstť und der Absatz 8, welcher lautet ťund der Darlehenszinsfuß mit Einschluß der Nebengebühren (Regiebeiträge und dgl.) den Zinsfuß der Spareinlagen höchstens um 1 1/2 Prozent übersteigtŤ hat in Wegfall zu kommen.

Begründung:

Das Gesetz vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, gewährt den Spar und Darlehenskassenvereinen) die den Bedingungen des § 1 entsprechen, gewisse Gebührenbegünstigungen, welche hauptsächlich darin bestehen, daß die auf nicht länger als vier Jahre lautenden Schuldscheine über nicht hypothekarisch sichergestellte Darlehen sowie schrifliche Prolongationen solcher Darlehen, wofern die ursprüngliche und verlängerte Darlehensfrist im ganzen vier Jahre nicht überschreitet, der Gebühr nach Skala I. unterliegen, daß die Bürgschaften dieser Darlehen stempelfrei sind und daß die Empfangsbestätigungen über die von den Mitgliedern entrichteten Darlehenszinsen und Darlehensrückzahlungen) insoweit sie nicht nach T. P. 48, lit. n, des Gebührengesetzes gebührenfrei sind, der Gebühr nach Skala I unterliegen. Ferner ist die Erwerbssteuerfreiheit dieser Kreditgenossenschaften nach § 84, lit. e, des P. St. G. davon abhängig, daß die Satzungen den Anforderungen des § 1 des Gesetzes vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, entsprechen. Dem Gesetz vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, kommt somit für die Spar und Darlehenskassenvereine (Raiffeisenkassen) eine größere Bedeutung zu. Im Laufe der Entwicklung hat sich aber das Gesetz als reformbedürftig erwiesen. Der vorliegende Abänderungsantrag strebt die Beseitigung der drückendsten Bedingungen an, die geeignet sind, die Weiterentwicklung dieser für die ländliche Bevölkerung so wichtigen Kreditgenossenschaften zu behindern und ihre Wirksamkeit einzuschränken.

Der Antrag auf Aufhebung der Höchstgrenze für den Geschäftsanteil ist durch die Entwertung des Geldes und durch die Notwendigkeit, das eigene Vermögen der Raiffeisenkassen zu stärken, begründet. Die Höchstgrenze wurde seinerzeit in einem niedrigen Betrag festgesetzt, um auch den wirtschaftlich Schwachen den Beitritt zu ermöglichen. Es ist keineswegs zu erwarten, daß, sobald die Höchstgrenze fällt, alle Raiffeisenkassen sogleich mit der Anteilserhöhung vorgehen werden, vielmehr wird bei dem konservativen Sinn der ländlichen Bevölkerung die Erhöhung das Geschäftsanteiles, um welche sich die Genossenschaftsverbände seit Jahren innerhalb der zulässigen Grenze bemühen, auf Schwierigkeiten stoßen. Es ist aber notwendig, daß wenigstens die Möglichkeit besteht, das Geschäftsanteilkapital zu erhöhen. Mit dem Grundsatz, die wirtschaftlich Schwachen zu schützen, wird die Anteilserhöhung nicht im Widerspruch stehen, da das Geld eine große Entwertung erfahren hat. Kapitalistischen Tendenzen und einer Beeinträchtigung des gemeinnützigen Charakters der ländlichen Kreditgenossenschaften ist der Weg, auch wenn die Anteile bedeutend erhöht werden, dadurch versperrt, daß die Geschäftsanteile nicht höher als die Spareinlagen verzinst werden dürfen.

Die Aufhebung der Beschränkung bezüglich der Zinsfußspannung ist für die Raiffeisenkassen eine. Lebensfrage. Die bei aller Sparsamkeit wachsende Regie macht erhöhte Einnahmen notwendig und diese können nur durch eine. Steigerung des Zinsengewinnes geschaffen werden, da andere Einnahmsquellen den Raiffeisenkassen nicht zu Gebote stehen. Auch die Verluste aus der Kriegsanleihe und Kriegsanleihezinsen machen es notwendig, daß die Einnahmen gesteigert werden, und dies kann nur geschehen, wenn die Beschränkung in der Zinsfußspannung beseitigt wird. Durch die höchstens 1 1/2%ige Zinsfußspannung sind die Raiffeisenkassen gezwungen den Darlehenszinsfuß so niedrig zu halten, daß es als unwirtschaftlich bezeichnet werden muß und dazu verleitet, ohne Not gegebenenfalls auch zu spekulativen Zwecken Kredit in Anspruch zu nehmen. Da die Raiffeisenkassen gezwungen sind, auch an den bei den Verbänden angelegten Überschüssen zu verdienen, also den Einlagenzinsfuß verhältnismäßig niedrig festsetzen müssen, ist ein Darlehenszinsfuß von 4 bis 4 1/2% die Regel Noch schwieriger gestaltet sich die Situation für die Raiffeisenkassen, wenn sie Kredit in Anspruch nehmen müssen. Sie müssen dann infolge der Beschränkung der Zinsfußspannung entweder das Geld billiger weitergeben als sie es selbst erhalten haben oder den Einlagenzinsfuß in einer übertriebenen und verlustbringenden Höhe festsetzen. Der eine Vorgang ist so widersinnig wie der andere und geeignet, die wirtschaftlichen Grundlagen zu untergraben.

Eine Beeinträchtigung des gemeinnützigen Charakters der Raiffeisenkassen ist auch aus der Beseitigung der Zinsfußspannung nicht zu befürchten, denn die Spannung wird in der Konkurrenz der übrigen Geldinstitute ihre natürliche Grenze finden und überdies werden die Raiffeisenkassen von der Möglichkeit, mit einer höheren Spannung zu arbeiten, nur soweit Gebrauch machen, als es notwendig ist, und im übrigen ihrer Aufgabe, der ländlichen Bevölkerung billigen Betriebskredit zu gewähren treu bleiben.

Die beantragten Änderungen des Gesetzes vom 1. Juni 1889, R.-G.-Bl. Nr. 91, sind nur minder wesentlicher Natur, sie haben nur den Zweck, die wirtschaftlichen Grundlagen der ländlichen Kreditgenossenschaften zu stärken, sie lassen aber die wichtigsten und maßgebenden Grundsätze des Gesetzes unberührt.

Von großer Wichtigkeit wäre noch die Wiederherstellung der früheren Fassung des § 2, in welchem ursprünglich vorgeschrieben war, daß auf die Schuldscheine der Mitglieder der Wechselstempel Anwendung zu finden habe, ohne daß eine Zeitbestimmung hinsichtlich der Darlehensdauer festgelegt worden wäre. Diese. Bestimmung hat die Anwendung eines volkswirtschaftlich richtigen Kredites verbürgt, indem sie eine Individualisierung des Kredites ermöglichte. Diese einzig berechtigte Bestimmring wurde durch Art. 1, § 2 des Gesetzes vom 11. Juni 1894, R.-G.-Bl. Nr. 111, leider beseitigt, indem verfügt wurde, daß die Schuldscheine und die Urkunden über Kredite in laufender Rechnung nur dann dem Stempel nach Skala I. unterliegen, wenn aus dem Kontext erhellt, daß die Rückzahlungsfrist 4 Jahre nicht überschreitet. Diese Neuerung hatte die schädliche Folge, daß trotz aller Belehrungen seither die Schuldscheine schablonenmäßig auf 4 Jahre ausgestellt wurden und eine Individualisierung des Kredites unmöglich gemacht wurde. Es wäre außerordentlich dringend notwendig, den früheren Wortlaut des § 2 wieder herzustellen, also zu bestimmen, daß die nicht hypothekarischen Schuldscheine der Raiffeisenkassen ohne Rücksicht auf die Darlehensdauer dem Wechselstempel unterliegen.

Prag, am 6. Oktober 1920.

J. Mayer,

Zierhut, Heller, Dr. Radda, Schubert, Dr. Keibl, Dr. Spina, Dr. Schollich, Budig, Windirsch, Dr. Lehnert, Bobek, Böllmann, Ing. Kallina, Röttel, Ing. Jung, Křepek, Kaiser, Dr. Petersilka, Dr. Luschka, Pittinger, Dr. E. Feyerfeil, Schubert.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1920.

I. volební období.

2. zasedání.

Překlad.

1015.

Návrh

poslanců Jos. Mayera a druhů

na změnu zákona ze dne 1. června 1889, č. 91 ř. z. o poplatkových úlevách pro úvěrní a záložní spolky (pokladny pro úspory a půjčky).

Národní shromáždění račiž se usnésti:

V § 1 zákona ze dne 1. června 1889, č. 91 ř. z. buďtež škrtnuta slova ve 4. odstavci "závodní podíl nepřesahuje 25 zl a" takže odst. 4. má zníti "závodní podíly se nezúročí buď vůbec nebo ne výše než vklady úsporné" a odst. 8., který zní "a jestliže míra úroková z půjček i s vedlejšími poplatky (režijní příspěvky a pod.) přesahuje míru úrokovou ze vkladů úsporných nejvýše o 1 a půl procenta", nechť odpadne.

Důvodová zpráva:

Zákon z 1. června 1889, č. 91 ř. z. zaručuje pokladnám pro úspory a půjčky, které vyhovují podmínkám § 1 jisté poplatkové úlevy, které spočívají hlavně v tom, že dlužní úpisy na půjčky hypotekárně nezajištěné, neznějící na déle než 4 roky, jakož i písemná prodloužení těchto půjček, při čemž původní a prodloužená lhůta půjčky nepřesahuje v celku 4 roky, podléhají poplatku dle stupnice I., že rukojemství těchto půjček jsou kolku prosta, a že stvrzenky o úrocích z půjček zaplacených jich členy a splacených půjčkách, podléhají poplatku dle stupnice I., ač nejsou-li prosty poplatku dle tarifové tabulky 48 lit. u zákona o poplatcích. Dále jest osvobození od daně výdělkové těchto úvěrových společenstev dle § 84 lit. e zákona o kolkových poplatcích odvislým od toho, aby sazby odpovídaly požadavkům § 1 zákona z 1. června 1889, č. 91 ř. z. Zákon z 1. června 1889, č. 91 ř. z. má tímto veliký význam pro pokladny pro úspory a půjčky (raiffaisenky). Vývojem ukázalo se však, že zákon potřebuje opravy. Tento pozměňující návrh směřuje k odstranění podmínek, jež nejvíce tíží, a jež jsou s to zabrániti dalšímu vývoji těchto společenstev, tak důležitých pro venkovské obyvatelstvo a omeziti jejich působnost.

Návrh na zrušení maximální hranice pro závodový podíl odůvodňuje se znehodnocením peněz a nutností posíliti vlastní jmění raiffaisenových záložen. Maximální hranice byla svého času stanovena na nízkou částku, aby se umožnil přístup hospodářsky slabým. Nelze nikterak očekávati, že jakmile padnou maximální hranice, ihned všechny raiffaisenky přikročí ke zvyšování závodních podílů; zvýšení závodního podílu, o nějž společenstevní svazy v přípustných mezích po léta usilovaly, narazí spíše při konservativním smyslu venkovského obyvatelstva na potíže. Jest však nutno, aby byla alespoň možnost zvýšiti kapitál závodních podílů. Zvýšení podílu nebude v rozporu se zásadou chrániti hospodářsky slabé, ježto peníze byly velmi znehodnoceny. Kapitalistickým tendencím a zkrácení všeužitečného charakteru venkovských úvěrových spolků jest cesta uzavřena, i když podíly budou značně zvýšeny tím, že závodové podíly nesmějí býti úrokovány výše než úpisové vklady.

Zrušení omezení pokud se týče rozpětí úrokové míry, jest pro raiffaisenky životní otázkou. Režie, při vší spořivosti rostoucí, vyžaduje zvýšených příjmů, které dají se opatřiti jen stoupnutím zisků z úroků, ježto raiffaisenky nemají jiných zdrojů příjmů. Také ztráty na válečných půjčkách a úrocích z válečných půjček vzbuzují potřebu, aby příjmy byly zvýšeny, a to může se státi jen zruší-li se omezení rozpětí úrokové míry. Rozpětím úrokové míry nejvýše o 1 a půl proc. jsou Raiffaisenky nuceny držeti úrokovou míru půjček tak nízko, že nutno to označiti za nehospodářské a svádí to k hledání úvěru bez potřeby, případně i k spekulativním účelům. Ježto raiffaisenky jsou nuceny vydělávati také na přebytcích, uložených u svazu, musí tedy úrokovou míru ze vkladů stanoviti poměrně nízce, 4 až 4 1/2% úroková míra z půjček jest pravidlem. Ještě hůře vytváří se situace pro raiffaisenky, musí-li se ucházet o úvěr. Vzhledem k omezení rozpětí úrokové míry musí pak postupovati peníze laciněji, než je dostaly samy, nebo úrokovou míru z vkladu stanoviti v přehnané výši, přinášející ztráty.

Jak první, tak druhý postup jest protismyslný a schopný podkopati hospodářské základny.

Odstraněním rozpětí úrokové míry netřeba se obávati zkrácení všeužitečného charakteru raiffaisenek, neboť rozpětí nalezne přirozené hranice v konkurenci ostatních peněžních ústavů, nad to použijí raiffaisenky možnosti pracovati s vyšším rozpětím jen pokud to bude nutno, a v ostatním zůstanou věrny své úloze, poskytovati venkovskému obyvatelstvu laciný provozovací úvěr.

Navržené změny zákona ze dne 1. června 1889, č 91 ř. z. jsou jen méně podstatné povahy, mají za účel jen posíliti hospodářské základny venkovských úvěrových společenstev, ponechávají však nejdůležitější a směrodatné základy zákona nedotčeny.

Velkou důležitost mělo by ještě znovuzavedení dřívějšího znění § 2, v němž původně bylo navrženo, že na dlužní úpisy členů má se použiti směnečného kolku, bez stanovení doby pokud se týče trvání půjčky. Toto ustanovení zaručovalo použití hospodářsky správného úvěru, při čemž umožňovalo individualisaci úvěru. Toto jedině oprávněné ustanovení bylo bohužel zrušenu čl. 1. § 2 zákona ze dne 11. června 1894, č. 111 ř. z., jímž bylo nařízeno, že dlužní úpisy a listiny o úvěrech na běžný účet, podléhají kolku dle stupnice I. jen tehdy, vysvítá-li ze souvislosti, že doba splatnosti nepřesahuje 4 léta Tato novota měla ten škodlivý následek, že přes všechna poučování od té doby vystavovaly se dlužní úpisy šablonovitě na 4 léta a individualisace úvěrů byla znemožněna. Bylo by mimořádně a naléhavě nutno zavésti opět dřívější znění § 2, stanoviti tedy, že nehypotekární dlužní úpisy raiffaisenek podléhají bez ohledu na dobu půjčky směnečnému kolku.

V Praze dne 6. října 1920.

J. Mayer,

Zierhut, Heller, Dr. Radda, Dr. Keibl, Dr. Spina, Dr. Schollich, Budig, Windirsch, Dr. Lehnert, Bobek, Böllmann, Ing. Kallina, Röttel, Ing. Jung, Křepek, Kaiser, Dr. Petersilka, Dr. Luschka, Pittinger, Dr. E. Feyerfeil, Schubert.

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