Sobota 26. záøí 1868

JUDr. Theumer Emil. Ja.

Theumer Ernst. Ja.

Graf Thun-Hohenstein Ladislaus. Ja.

Graf Thun-Hohenstein Leopold. Ja.

Graf Thun-Hohenstein Oswald.

Graf Thun-Hohenstein Quido.

Graf Thun-Hohenstein Siegmund.

Oberstlandmarschall: Alle drei entschuldigt.

JUDr. Uchatzy. Ja.

JUDr. Volkelt. Ja.

Graf Waldstein Ernst. Ja.

Graf Wallis.

Oberstlandmarschall: Entschuldigt.

Freiherr Wächter. Ja.

JUDr. Weber Anton. Ja.

Freiherr Wenisch. Ja.

JUDr. Wiener. Ja.

Prof. Wolf. Ja.

Wolfrum. Ja.

Graf Zedtwitz Karl Moric. Ja.

Graf Zedtwitz Klemens. Ja.

Abt Baron Zeidler. Ja.

(Nach der namentlichen Abstimmung. )

Oberstlandmarschall: Dürfte ich die Herren bitten, sich aus ihre Plätze zu begeben, damit ich das Ergebniß der Abstimmung verkünden kann. Anwesend waren 129 Mitglieder, meine Simme abgerechnet, haben 128 Simmen mit "Ja" gestimmt Der Antrag ist also einstimmig angenommen. (Bravo, bravo!)

Die Tagesordnung ist also erschöpst.

Se. k. k. Apostolische Majestät geruhten mich mit Allerhöchster Entschließung vom 25. d. M. zu ermächtigen, den Landtag des Königreiches Böhmen am heutigen Tage zu schließen. Die angestrengte Thätigkeit des Landtages in dieser Session, der demnächst bevorstehende Wiederzusammentritt des Reichsrathes bestimmt mich von dieser Allerhöchsten Ermächtigung Gebrauch zu machen und den Landtag des Königreiches Böhmen heute zu schließen.

Unter den von den Kommissionen geleisteten Arbeiten, welche nicht mehr zur Berathung kamen, besindet sich auch der Bericht über die Freitheilbarkeit der Gründe und über die Entschädigung der Realgewerbe.

Ich werde beide Berichte, sowie alle Anträge, bezüglich welcher die Vorberathung noch nicht begonnen oder nicht geschlossen worden ist, nach Vorschrift des §. 26 L. D. und §. 86 der G. D. zur Vorberathung zuweisen.

Se. Exe. der Herr Statthalter hat das Wort.

Se. Exe. Statth. Freih. von Kellersperg:

Es drängt mich vor Schluß des Landtages einige Worte an das hohe Haus zu richten.

Was ich bei Eröffnung der Session als Vertrauen ausgesprochen, ist heute erwachsen zur vollendeten That.

Mit lebhafter Genugthung kann die h. Versammlung auf die vielen und wichtigen Arbeiten hinblicken, die sie in einer verhältnißmäßig kurzen Zeit mit Eifer und Ausdauer zu Ende geführt hat.

Diesem genugthuenden Gefühle schließe ich mich rückhaltslos an in der vollständigen Ueberzeugung, es werde diese Arbeiten auch ein reicher Erfolg krönen.

Es drängt mich dem tiefen Bedauern Ausdruck zu geben, daß viele Mitglieder der Landesvertretung sich dem Wirken dieser Versammlung beharrlich fern hielten.

Es ist dieses umsomehr zu beklagen, als ein solches Fernehalten kaum für die Duelle angesehen Werden kann, welcher die Förderung des Staatswohles, die Förderung der damit innig verbundenen speziellen Interessen entsprießt.

Die Regierung kann es nur wünschen, daß baldige bessere Einsicht, patriotisches Gefühl und loyaler Sinn im nächsten Landtage alle feine Mitglieder wieder in voller Zahl vereinigen werde.

(Bravo, bravo!)

Die Regierung gibt sich auch dieser Hoffnung hin. Zumuthen aber darf man ihr nie und nimmer, daß sie den Boden der Verfassung aufgebe (Wiederholtes, stürmisches Bravo!) - jenen Boden, auf welchem allein die Erhaltung des Reiches die Befriedigung aller Bestrebungen zu erzielen ist.

Zumuthen darf man ihr nie, daß sie die staatsgrundgesetzlichen Prinzipien aufgebe, Prinzipien, welche ohnedem der umfangreichsten Autonomie den freiesten Spielraum gewähren. (Lebhaftes Bravo!)

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete Abt Freiherr Zeidler hat sich das Wort erbeten.

Freiherr v. Zeidler: Wenn ich mir zum Schlüsse das Wort erbeten habe, so glaube ich gewiß nur im Sinne und Geiste der ganzen hohen Versammlung zu handeln und den allgemeinen Gefühlen Ausdruck zu geben; wenn ich mich an Euer Durchlaucht, unfern hochverehrten Oberstlandmarschall wende, und Ihnen für die ebenso kräftige als umsichtige und nachsichtsvolle Leitung der Verhandlungen des eben geschlossenen Landtages, durch welche allein es möglich geworden ist, unter den obwaltenden, anerkannt schwierigen Verhältnissen zu genügen, und tu Der verhältnißmäßig so kurzen Zeit, welche dem Landtage gegönnt gewesen ist, so viele und inhaltsvolle und gewichtige Fragen zur gedeihlichen und wie wir hoffen dürfen allseitig zufriedenstellenden Losung zu bringen, im Namen der ganzen Versammlung den vollsten und wärmsten Dank hiemit auszusprechen, (Bravo!) dem ich mir erlaube die Bitte, anzufügen Euer Durchlaucht geruhen diesen Dank ebenso freundlich anzunehmen, als innig und aufrichtig derselbe Euer Durchlaucht von der ganzen nunmehr scheidenden Versammlung gebracht wird. (Bravo!)

In gleicher Weise aber ersülle ich weiter eine angenehme und heilige Pflicht, wenn ich Euer Excellenz, hochverehrter k. k. Herr Statthalter, den tiefgesühltesten Dank im Namen der ganzen Landtags-Versammlung dafür auszusprechen mir erlaube, daß Euere Excellenz trotz eines, wie man wohl nicht übersehen konnte, eingetretenen Unwohlseins dennoch so ausdauernd, unausgesetzt und unverdrossen den Verhandlungen der Versammlung anwesend und als kais. Regierungskommissär mit der Hochdenselben innewohnenden ausgezeichneten wohlwollenden Intervenirung an demselben in solch einslußvoller Weise teilgenommen haben, daß der Landtag nur auch dieser freundlichen und einslußreichen Theilnahme das glückliche Zustandekommen seiner Gesetze zu verdanken hat. (Bravo. )

Oberstlandmarschall: Ich bin tiefgerührt über das nachsichtsvolle und wohlwollende Urtheil, welches der hochverehrte Herr Redner meiner Leitung hat zu Theil werden lassen und welches der hohe Landtag in so freundlicher Weise bestätigt hat. Ich kann aber nicht umhin zu erklären, daß das Amt eines Vorsitzenden ein leichtes, ein angenehmes ist, wenn demselben so viel Vertrauen und so viel Wohlwollen entgegengebracht wird und wenn die Verhandlungen in so würdevoller Weise durchgeführt Werden, als es in dieser Session geschah.

Ehe ich den Schluß des Landtages ausspreche, drängt es mich, an das hohe Haus ein dankbar anerkennendes Wort auszusprechen, für die Aufopferung und patriotische Hingebung, mit welchen dasselbe den besonderen Anstrengungen, welche die eigentümlichen Verhältnisse dieser Session mit sich brachten, nachgekommen ist.

Wahre Vaterlandsliebe versteht es zu erkennen, welche Verantwortung in der Uebernahme eines Mandates liegt (Bravo!), und daß derselben nur entsprochen werden kann, in verfassungsgemäßer Beratung und in gewissenhafter Forderung der Interessen des allgemeinen Landeswohls. (Bravo!)

Ihre patriotischen Leistungen, meine Herren! mögen als nachahmungswerthes Beispiel gelten und das Bewußtsein vollkommener Pflichterfüllung Sie in Ihre Heimat geleiten.

Se spokojenýmn srdcem mùžeme tento snìm opustiti, neb pracovali jsme svìdomitì a upøímnì k prospìchu naši vlasti.

Run erlauben Sie, meine Herren, das ich schließe mit demselben Rufe, mit welchem wir den Landtag eröffnet haben: Gott schütze, Gott erhalte unseren allergnädigsten Kaiser und König Franz Josef I. Hoch! Sláva! (Die Versammlung bringt allgemein ein dreimaliges Hoch! Sr. Majestät. )

Herr Oberstlandmarschallstellvertreter hat sich das Wort erbeten.

Nám. nejv. maršálka Dr. Banhans:

Slavný snìme!

Nad jiné dùležité zasedání èeského snìmu zemského se dnes ukonèilo.

Základové ústavy, která není oktrojována, nýbrž z porad zastupitelù národù Rakouských vyšla, mìla býti uvedena do života v tìch èástí, které ku kompetencí zemského snìmu náležejí.

Mohu vysloviti pánové, že snìm úloze své za obtížných pomìrù dostál.

Uzavøení snìmu podle ústavy uèinìná podají jasný dùkaz o požehnané Vaší èinnosti.

Ich glaube, meine Herren, daß die Beschlüsse des h. Landtages in Schulangelegenheiten die tieseinschneidenden Aenderungen betreffend die Gesetze über die Gemeinden und Bezirksvertretungen einen freudigen Wiederhall sinden werden im ganzen Lande. Ich glaube, das die Beschlusse des hohen Landtages auch auf volkswirtschaftlichem Gebiete Befriedigung bringen werden denen, die sich eben damit begnügen, daß bloß einzelne Theile und nicht das ganze Gebäude auf einmal ausgebaut werden konnte.

Das Gefühl eines jeden Patrioten beim Hinblicke auf den Umstand, daß nicht alle Herren Abgeordneten den hohen Landtag besuchten - es wurde heute in schöner und glänzender Weise wiederholt gekennzeichnet und ich glaube nur den Wunsch beifügen zu sollen, daß der Beschluß des h. Hauses in dieser Angelegenheit auch zum Ziele führe, daß nämlich der böhmische Landtag endlich vollzählig hier tage im Interesse des ganzen Landes. (Bravo! Bravo!) Wir aber, meine Herren, mögen es uns geloben treu auszuharren in der Erfüllung unserer Pflichten, festzuhalten an den Staatsgrundgesetzen und der Versassung. (Bravo! Bravo!) Ich glaube in Ihrem Geiste zu sprechen, wenn ich erkläre, diese Verfassung sei das Bollwerk der Rechte, der Freiheit und Wohlfahrt aller Volker Oesterreichs (Bravo! Bravo!) sie sei der Schutz und Schirm, die Macht des Reiches und ich glaube, meine Herren, daß wir uns mit diesem Bollwerk in Verfassungstreue schaaren sollen um den allerhöchsten Schirmherrn der Verfassung, um Seine Majestät unseren allergnädigsten Herrn und Kaiser, dem ich bitte ein dreifaches "Hoch!" auszubringen. Hoch! der Kaiser! (Hoch!) Hoch! (Hoch!) Hoch! (Hoch!)

Oberstlandmarschall: Ich erkläre den Landtag des Königreiches Böhmen für geschlossen. Schluß der Sitzung 3 Uhr.

Baron Wächter, Verifikator.

J. U. Dr. Lubert Graf, Verifikator.

Kardasch, Verifikator,


Související odkazy



Pøihlásit/registrovat se do ISP