Čtvrtek 11. ledna 1866

Stenografischer Bericht

über die

XV. Sitzung der 4. Jahressession des böhmischen Landtages vom Jahre 1861, am 11. Jänner 1866.

Stenografická zpráva

XV. sezení čtvrtého ročního zasedání sněmu českého od roku 1861, dne 11. ledna 1866.

Vorsitzender: Oberstlandmarschall Carl Graf Rothkirch-Panthen.

Gegenwärtig: Oberstlandmarschall - Stellvertreter Dr. W. Bělský und die beschlußfähige Anzahl Abgeordneter.

Am Regierungstische: Der k. k. Statthalterei-Rath J. Neubauer.

Beginn der Sitzung 10 Uhr 35 Min.

Předseda: Jeho Excellenci Nejvyšší maršálek zemský, Karel hrabě Rothkirch-Panthen.

Přítomní: Náměstek nejvyššího maršálka zemského Dr. p. V. Bělský, a poslancové v počtu k platnému uzavírání dostatečném.

Zástupce vlády: místodržitelský rada J. Neubauer.

Počátek sezení o 10. hodině 35 minut.

Oberstlandmarschall: Versammlung ist beschlußfähig, ich eröffne die Sitzung.

In die Kommission für die Mandatsangelegenheit wurden gewählt von der Kurie des Großgrundbesitzes bei Abgabe von 47 Stimmzetteln Se. Exc. Graf Leo Thun mit 47 Stimmen, Graf Ledebour mit 44, Dr. Taschek mit 44 Stimmen. Von der Kurie der Städte wurden gewählt bei Abgabe von 46 Stimmen die Herren Abgeordneten Bibus, Stöhr und Kuh mit je 31 Stimmen. Von der Kurie der Landgemeinden bei Abgabe von 43 Stimmzetteln die Herren Abgeordneten Dr. Schwestka, Dr. Čižek und Herr Kratochwile mit je 35 Stimmen. Die Kommission hat sich sofort konstituirt und zum Obmann Se. Exc. H. Grafen Thun, zum Obmannstellvertreter Hofrath Taschek, zum Schriftführer H. Kratochwile gewählt.

Das Resultat der übrigen Kommissionswahlen ist folgendes: In die Kommission für Dr. Trojan's Antrag bezüglich der Grundzertheilungsangelegenheit wurden gewählt von der Kurie des Großgrundbesitzes bei Abgabe von 47 Stimmzetteln Se. Exc. Graf Leo Thun mit 47 Stimmen, H. Fürstl mit 45, Se. Durchlaucht Fürst Adolf Schwarzenberg jun. mit 42 Stimmen; von der Kurie der Städte bei Abgabe von 46 Stimmzetteln der Abg. Freiherr von Wucherer, H. Sadil und H. Neumann mit je 33 Stimmen. Von der Kurie der Landgemeinden bei Abgabe von 43 Stimmzetteln die Abg. Dr. Trojan, Dr. Škarda, H. Kratochwil Wenzel mit je 38 Stimmen.

In die Kommission für die Behandlung von Rekursangelegenheiten und der Angelegenheit rücksichtlich der Gesuche um Trennung von Gemeinden aus der Kurie des Großgrundbesitzes bei Abgabe von 46 Stimmzetteln die H. Abgeordneten Graf Zedtwitz Kurt, Maxmilian Burger und dann Se. Exc. Graf Clam-Martwitz mit je 46 Stimmen; aus der Kurie der Städte bei Abgabe von 44 Stimmzetteln die H. Abg. Dr. Klier, Dr. Wiener und von Weidete mit je 31 Stimmen; von der Kurie der Landgemeinden bei Abgabe von 43 Stimmzetteln die H. Abg. Hawelka, Dr. Žák und H. Seitl Franz mit je 38 Stimmen.

In die Kommission für die Feststellung des Beamtenstatus wurden gewählt von der Kurie des Großgrundbesitzes bei Abgabe von 47 Stimmzettele die H. Abg. Wanka mit 47, Hofrath Taschek mit 46 und Freiherr von Zeßner mit je 46 Stimmen; von der Kurie der Städte bei Abgabe von 47 Stimmzetteln die H. Abg. Dr. Schrott, Dr. Theumer und Ritter von Wenisch mit je 31 Stimmen; von der Kurie der Landgemeinden bei Abgabe von 43 Stimmzetteln die H. Abg. Pollach, Dr. Jeřábek, Freiherr von Voith mit je 38 Stimmen.

In die Kommission für die Angelegenheit der Strassenadministration wurden gewählt aus der Kurie des Großgrundbesitzes bei Abgabe, von 47 Stimmzetteln die H. Abg. Graf Ottokar Cernin mit 47 Stimmen, Maxmilian Fürst von Fürstenberg mit 46 Stimmen und Graf Theodor Thun mit 43 Stimmen, Ritter Korb von Weidenheim mit 34 und H. Schlöcht mit 32 Stimmen; von der Kurie der Städte bei Abgabe von 49 Stimmzetteln die H. Abg. Eisert, Fürth, Zedtwitz Karl, Wolfrum und Seifert mit je 34 Stimmen; von der Kurie der Landgemeinden bei Abgabe von 43 Stimmzetteln die H. Abg. Dr. Rieger, Pollach, Dr. Kral, Dr. Gabriel und Ritter von Meiersbach mit je 38 Stimmen.

Ich ersuche die in die verschiedenen Kommissionen gewählten Herren, sich nach Schluß der heutigen Sitzung zu konstituiren u. z. die Kommission für den Antrag des Dr. Trojan im Bureau des H. Dr. Brauner, die Kommission für die Rekursangelegenheiten im Korrektoren-Zimmer, die Kommission für die Feststellung des Beamtenstatus im Bureau des H. Ritter von Bohusch, die Kommission für die

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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

Strassenangelegenheiten im ehemaligen Bureau des H. Ritter von Bohusch im Statthaltereigebäude ersten Stock.

Der Abgeordnete Dr. Pankratz ersucht um einen 4wöchentlichen Urlaub, ich bitte das Gesuch vorzulesen.

Landtags-Sekretär Schmidt (liest): Excellenz! Durch Unwohlsein verhindert an den nach den Weihnachtsferien wieder eröffneten Landtags-Sitzungen beizuwohnen, hoffe ich in 4 Wochen wieder eintreten zu können, und stelle die ergebenste Bitte um hochgeneigteste Urlaubsertheilung auf diese Dauer. JUDr. Pankratz.

Oberstlandmarschall: Ertheilt das hohe Haus diesen Urlaub?

Ich bitte dies durch Handaufheben zu erkennen zu geben. (Geschieht.)

Der Urlaub ist ertheilt. Von den in dem Einlaufe erscheinenden Angaben habe ich die Zahl 148 des Bezirksausschusses von Nepomuk mit dem Antrage betreffend die Kostenkonkurrenz zur Herstellung und Erhaltung der Kirchen und Pfründen an die Kommission für die Kirchenkonkurrenz geleitet.

Nr. 149. Landesausschußbericht, betreffend die künftige Erhaltung der bubenčer Park- und Gartenanlagen, an die Budgetkommission.

Nr. 152. Gesuch der Stadtvertretung von Joachimsthal über die Einführung einer Heimatrechtgebühr und das Ansuchen Nr. 157 der Bezirksvertretung Winterberg um eine Subvention zum Strassen- und Brückenbau an den Landesausschuß.

Ich bitte dies zur Kenntniß zu nehmen.

Ich habe in der letzten Sitzung erwähnt, daß ich die an den h. Landtag eingelangten Adressen bezüglich des Beschlusses einer allerunterthänigsten Adresse an Se. Majestät in der heutigen Sitzung kommuniciren werde. Ich bitte, zuerst die Adresse der Blattner Bezirks-Vertretung zu lesen.

Graf Clam-Martinitz: Ich glaube, bevor in der Tagesordnung weiter fortgeschritten wird, nach der eben erhaltenen Mittheilung des Präsidiums die Bemerkung machen zu dürfen, daß H. Dr. Pankratz Mitglied der Armengesetz-Kommission ist. Er hat soeben einen 4wöchentlichen Urlaub erhalten, und war auch bisher immer verhindert an den Verhandlungen der Kommission Theil zunehmen. Nachdem nun die Kommission bloß ans 9 Mitgliedern besteht, so ist der Abgang auch nur eines Mitgliedes immerhin in jeder Sitzung fühlbar, und ich möchte daher anregen, ob nicht eine Nachwahl für den Abg. Pankratz in die Armengesetz - Kommission stattfinden dürfte.

Oberstlandmarschall: Der Abg. Pankratz hat seine Abwesenheit durch Krankheit, entschuldigt, es ist die Wahl auf ihn gefallen, und es ist eigentlich schwer eine Neuwahl vorzunehmen. Ich glaube, die Kommission denkt in diesen 4 Wochen mit ihrer Arbeit fertig zu werden.

Graf Clam-Martinitz: Ich zweifle nicht, daß sie in den nächsten Wochen fertig sein wird, und ich glaube, indem er in keiner Sitzung Theil nehmen wird, so dürfte es im Interesse der Geschäfts-Behandlung bei Erörterung dieses Gesetz-Entwurfes sein, daß die Kommission kompletirt werde, und ich glaube, es sei dies mit der Geschäfts-Ordnung in Uebereinstimmung.

Oberstlandmarschall: Der §. 32 der Geschäfts-Ordnung bestimmt:

Der Vorsitzende einer Kommission hat, wenn ein Mitglied von 3 auf einander folgenden Sitzungen ohne hinreichende Entschuldigung ausbleibt, eine Neuwahl zu veranlassen.

Nun ist allerdings eine Entschuldigung vorhanden, aber mit Rücksicht auf den Umstand, daß innerhalb dieses Zeitpunktes die Kommission ohne Zweifel ihre Arbeit vollendet haben wird, dürfte es angemessen sein, einen Ersatzmann für den Dr. Pankratz zu wählen. Ich werde, wenn der Landtag keine Einwendung dagegen erhebt, die Kurie der Städte auffordern, nach Schluß der heutigen Sitzung anstatt des Dr. Pankratz ein Mitglied für die Armen-Gesetz-Kommission zu wählen.

Oberstlandmarschall. Es ist nichts eingewendet worden, ich bitte also, diese Wahl dann vorzunehmen.

Ich bitte, die Adresse vorzulesen.

Sněmovní sekretář pan Schmidt čte:

Vysoký sněme zemský!

Zajisté jest úlohou zemského zastupitelstva, to, po čem obyvatelstvo země touží a co cítí, přiváděti ku vědomosti Nejvyššího trůnu.

Úlohu tu vykonal Vysoký sněm zemský, když uzavřel: "aby důvěry plným slovům Jeho Veličenstva ze dne 20. září t. r. odpovědělo se adresou díků."

Však chvalný jest i obyčej, ve všech zemích, kde vyvinul se veřejný život, panující — adresami z kruhu obyvatelstva samého stvrzovati a podporovati výroky zástupcův zemských.

Budiž tedy dovoleno výboru blatenského okresního zastupitelstva, aby Vysokému sněmu zemskému své nejvřelejší díky za to vyslovil, že Vysoký sněm, usnesení čině, by k Vysokému trůnu, adressa díků se podala, — vznešeným slovům důvěry a nejponíženější vděčnosti, hrabětem Albertem Nosticem ve schůzi dne 28. listopadu t. r. proneseným, schválení dal.

Taktéž budiž výboru dovoleno, vysloviti nejvřelejší díky a úplný svůj souhlas s usnesením Vysokého sněmu ze dne 30. list. t. r., jímž návrh poslance p. Dr. Herbsta a jeho k odůvodnění návrhu přednesené úvahy zamítnuty byly.

Podepsaný výbor chová přesvědčení, že svým zde uvedeným výrokem nejen city zastupitelstva ale i veškerého obyvatelstva okresu vyslovil. Neb v pravdě není nejistota, jak po 20. záři t. r. říše upravena bude příčinou nepříznivých finančních a hospodářských poměrů, které ovšem i naši vlast tíží. Ale spíše hledati slušno příčiny těch nesnází v nedůvěře oné, jakouž 26. únor — umělé to, ne na reelních historických základech vystavené


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

dílo — v této a v jiných zemích říše naší vzbudilo a ona nechuť k trvanlivému uspořádání říše jakouž předešlá Vysoká vláda na jevo byla dala.

Nesnáze ty mohou jen cestou, na niž vznešená slova Jeho Veličenstva ze dne 20. září právě ukazují, — zdravým totiž a přirozeným uspořádáním říše odstraněny býti.

Byťby takové znovuzrozeni měsíce, ještě i léta trvalo, byťby v této době znovuzrození zákony neb nařízeni ve prospěchu celé říše potřebný býti měly, jenž mimo obor působnosti sněmů jednotlivých království a zemí leží, — přijme je naše vlasť s větším uspokojením bezprostředně z rukou krále a pána svého, než-li od užší rady říšské, která svým skutečným poměrům země nepřiměřeným složením nikdy důvěry země nepožívala.

I bude vlasf, důvěřujíc nezvratně v nejvyšší ujištění ze dne 20. října 1860 v pokoji očekávati budoucí ústavní zřízení celé říše.

Budiž tedy nížepsanému výboru dovoleno, pronésti své city radosti a nejvřelejších díků, jakéž v něm vzbudila uzavření Vysokého sněmu ze dne 28. a 30. listopadu. Budiž jemu dále dovoleno projeviti utvrzenou důvěru v moudrost Vysokého sněmu zemského a v jeho pravé poznávání tužeb a potřeb vlasti a vysloviti konečně nově v něm vzniklou důvěru ve šlechtu, zemské statky držící, která k oněm usnešením vydatně napomáhala.

To jest cesta zákonní, na které okres blatenský své city vděčnosti k vědomosti Vysokého sněmu přivádí.

Z výboru blatenského okresního zastupitelstva.

V Blatné dne 9. prosince 1865.

Oberstlandmarschall: N. Erh. 122 enthält die Adresse der Berauner Bezirksvertretung.

Sněmovní sekretář Schmidt:

Vysoký slavný sněme království Českého!

Výbor okresního zastupitelstva Berounského naplněn jsa důvěrou ve vlasteneckou mysl Vysokého sněmu zemského království Českého, vznáší své vroucné díky za přijmutí a podání adressy Jeho Veličenstvu císaři a králi našemu za udělení manifestu dne 20. září 1865.

S nelíčenou oddaností lnouce k vysoce slavnému sněmu, jenž chopil se vesla od císaře a krále našeho jemu podaného, nyní vede loď osudův našich do přístavu lepší budoucnosti — jenž obzvláštní vytrvalostí a pílí nestranně — nastoupiv pravou dráhu — ku zdaru národu pracuje na zbudování blahobytu všeobecného, a tím štěstí a spokojenost v naší milé vlasti šíří. — Vznášíme nejoddanější prosbu za přijmutí našeho souhlasu a vřelého poděkování, ubezpečujíce vysoce slavný sněm, že obyvatelstvo okresu našeho blahodárné působení a počínání sněmu našeho království zbožňuje, a že s oddaností sleduje každé usnešení sněmovní v naději povznešeno, že slovutní zástupcové národa Českého trvale a skvěle dostojí úkolu svému.

Vysoce slavný sněm buď ubezpečen, že přijmutí adressy Jeho Veličenstvu císaři a králi našemu vzbudilo všeobecného souhlasu v okresu Berounském a přijmiž výmluvnost naši, že chováme k němu nejhlubší úctu a oddanost.

Z výboru okresního zastupitelstva v Berouně dne 21. prosince 1865.

Oberstlandmarschall: Numero exhibiti 138. Die Adresse der Wlašimer Bezirksvertretung überreicht von Dr. Brauner.

Sekretář zemský Schmidt: (čte.)

Vysoký sněme království Českého!

Neocenitelným diplomem, jímž Jeho královské Veličenství náš nejmilostivější král dne 20. října 1860 Své národy oblažiti ráčil, vstoupilo Rakousko na půdu ústavnosti a v srdcích národů vznikla blahá naděje na lepší časy, ježto úplná svézákonnost a samospráva jednotlivým královstvím a zemím zaručena byla.

Tato naděje byla však záhy sklamána, zemská autonomie musela ustoupiti tuhé centralisaci, až konečně Jeho Veličenstvo tuto neblahou, a samosprávě, hlavně však naší národnosti na úkor jsoucí soustavu manifestem, daným dne 20. září 1865 zavrhnouti ráčilo.

Nic nemohlo nás větší naplniti radostí a naši mysl k srdečnějším povzbuditi díkům, jako královský skutek tento, kterýmž pojištěná diplomem práva národům navrácena jsou.

Manifest ten odpovídá v úplné míře přáním národů, a protož ozývají se také ze všech končin naší milé vlasti ohlasy radosti plné důvěry k otcovské vládě, která též s důvěrou k národům se obrací.

Nebude snad v naší vlasti kromě odrodilců a nevědomců koho, kdo by nejásal a neplesal nad tímto příznivým dávno kýženým obratem, a pakli by kdo se dokládal, že většina národů s královským manifestem nesouhlasí, tož ho prohlašujem za neoprávněného tlumočníka, který veřejné mínění buď nezná aneb falšovati chce.

Za milostivě obnovená práva, jakýmiž se naše drahá vlast honosívala, jsme Jeho královskému Veličenstvu k nejvřelejším díkům zavázáni, a pročež jsme velmi povděčni tomu, že vysoký sněm království českého na podání poděkovací adressy Jeho Veličenstvu se usnesl, a prohlašujeme tímto slavně, že vysoký sněm jednal a mluvil ze srdce našeho, a že s přijatou adressou úplně souhlasíme.

Děkujíce ve jménu okresu Vlašímského za věrné stlumočení našich citů a přání v naše slovutné zemské zastupitelstvo všechnu důvěru kladouce, znamenáme se v hluboké úctě oddaní členové okr. výboru.

Ve Vlašimi dne 16. prosince 1865.

Die Budgetkommission wird auf Morgen Vormittag 10 Uhr zu einer Sitzung eingeladen.

Tagesordnung: Irrenhausfond, Nachtrag zum Landesfond.

Die H. Mitglieder des Petitionsausschußes

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werden auf Freitag den 12. Jänner um 10 Uhr Vormittags zu einer Sitzung eingeladen. Die politische Bezirkseintheilungskommission hält Freitag 10 Uhr Vormittags eine Sitzung, wozu die H. Mitglieder eingeladen werden.

Die Kommission zur Vorberathung des Armengesetzes wird auf heute Donnerstag 1/2 6 Uhr zu einer Sitzung eingeladen.

Es sind noch unter den Einlaufen befindliche und bereits in Druck vertheilte Berichte des Landesausschußes, betreffend die Anstellung des Bibliothek-Personales der polytechnischen Lehranstalt, beziehungsweise die Rechtfertigung der hierauf ausgeworfenen Beträge im Präliminare. Ich glaube diese Eingabe der Budgetkommission zuzuweisen. Ferner ist eine Regierungsvorlage in Druck bezüglich der Erkamerirung der Landesstrassen. Wenn der hohe Landtag damit einverstanden ist, so werde ich diese Eingabe sofort der Kommission für Strassenangelegenheiten zuweisen. Endlich der Bericht des Landesausschußes, betreffend die Reorganisirung des Beamtenstatus der hiesigen Gebär- und Findelanstalt.

Ich werde diese Eingabe der Kommission für die Feststellung des Beamtenstatus dem Landesausschuße zuweisen, für den Fall, als der hohe Landtag keine Einwendung dagegen erhebt. Ich bitte die eingelangten Petitionen vorzulesen.

Sekretář sněm. Schmidt (čtej: Okresní zastupitelstvo Roudnické podává žádost za přijmutí Slánsko-Roudnicko-Verneřické silnice ve správu zemskou.

Oberstlandmarschall: An den Landesausschuß.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Okr. zastupitelstvo Roudnické podává žádost za provedení stejného práva obou jazyků zemských při telegrafování.

Oberstlandmarschall: An die Petitionskommission.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Posl. pan Zeithammer: žádost zástupců spojených obcí Zahrádky a Hůrek v okresu Manětínském za přidělení k okresu kralovicko-manětínskému místo k okr. teplskému.

Oberstlandmarschall: An die Petitioinskommission.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Posl. pan Zeithammer: žádost zastupitelstva městské obce manětínské za vymožení povolení ku zřízení veřejné lékárny v městě tomto.

Oberstlandmarschall: An die Petitionskommission.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Poslanec pan Dr. Jeřabek podal žádost Em. Prücknera, hostinského v Oldřichovicích v okr. votickém, za vyvazení propinačního práva k odbírání piva.

Oberstlandmarschall: An den Landesausschuß.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Poslanec pan Dr. Šícha podal žádost obcí okresů čáslavského a kutnohorského za brzké vyřízení záležitosti, týkající se neobmezeného dělení pozemků.

Oberstlandmarschall: An die ständige Kommission.

Sekretář Schmidt (čte): Poslanec pan Dr. Svatek: žádost národních učitelů střídníctví Vodňanského za příznivější upravení postavení učitelstva.

Oberstlandmarschall: An die ständige Schulkommission.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Posl. pan Dr. Lambl podal žádost obce Vamberské, aby při opravě řádu volení do sněmu ze skupení obcí venkovských vyňata a do skupení měst a míst průmyslových vřaděna byla.

Oberstlandmarschall: Wird der zu bestellenden Kommission über die Landtagswahl-Reform zugewiesen.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Poslanec pan Macháček: žádost Vojtěcha Pobudy, podučitele v Štěchovicích v okr. zbraslavském, za vymožení restů školního platu, za zrušení sobotálesu a za uhrazení školného podlé rozvrhu daní jakož i za zvýšení platův učitelských.

Oberstlandmarschall: An die ständige Schulkomission.

Sekretář sněm. Schmidt (čte): Poslanec pan Kratochvíle podal žádost zastupitelstva městyse Bukovska za přidělení této obce k okresu Vltavo-Týnskému. Týž: žádost osadníků fary Hlavatecké za přidělení k jednomu okr. úřadu, pak za rozdělení fondů mezi jednotlivé obce jakož i v příčině vedení pokladnice pro chudé.

Týž: žádost představenstev obcí Hořelické a Drahelčické v okresu unhoštském za přidělení k okr. bud berounskému nebo pražskému.

Oberstlandmarschall: Nachdem diese verschiedenen in einer Eingabe vereinigt sind, werden diese Petitionen der Petitionskomission zugewiesen.

Sekretář sněmovní Schmidt (čte): Poslanec pan Kratochvíle podal žádost občanů přehořovských v okresu soběslavském za vyvážení obilního desátku k děkanství soběslavskému.

Oberstlandmarschall: Findet ihre Erledigung mit der dritten Lesung des betreffenden Gesetzes.

Sekretář sněmovní Schmidt (čte): Týž: žádost zastupitelstva obce chlebovské v okresu soběslavském za vyvazení obilního desátku a jiných dávek k děkanství a kostelu soběslavskému.

Týž: žádost občanů Kvasovických za vyváženi obilního desátku k děkanství soběslavskému.

Oberstlandmarschall: Diese beiden Petitionen werben gleichfalls ihre Erledigung mit der ,Annahme des Gesetzes bezüglich der Grundentlastung finden.

Außer diesen vorgelesenen Petitionen ist noch eine große Anzahl von Petitionen in dem Einlauft verzeichnet, die sich auf politische Bezirkseintheilung


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beziehen; ihre Zahl ist so groß, daß ich glaube, den hohen Landtag mit der Vorlesung einzelner Petitionen nicht ermüden zu sollen, und sämmtliche Petitionen, die übrigens auch im lithographirten Verzeichnisse der Einläuft vorkommen und ins Protokoll einbezogen werden, werde ich der Kommission für die, politische Bezirkseintheilung zutheilen. Wir übergehen zur Tagesordnung. Die Kommission bezüglich der Mandatsangelegenheit des Herrn Dr. Greger hat bereits ihre Berathung beschlossen und ist in der Lage, ihren Bericht zu erstatten. Mit Rücksicht auf den letzen Beschluß des hohen Hauses ersuche ich den Herrn Berichterstatter, sich herauf zu bemühen und den Bericht zu erstatten.

Berichterstatter Hofrath Taschek: Hoher Landtag! Nach §. 31 der Landesordnung steht die Entscheidung über die Giltigkeit einer Wahl zum Landtagsabgeordneten dein Landtage allein zu, mithin auch über die Frage, ob das Mandat eines für giltig gewählt erklärten Landtagsabgeordneten, in Folge der Erlöschung der Wählbarkeit nach §.18 der Landtagswahlordnung aufgehölt hat. Daß dem wirklich so sei, wird durch den Zusatzartikel der Landesordnung außer allen Zweifel gesetzt, denn nach dem Zusatzartikel 1 stehet das im §. 31 der Landesordnung begründete Recht des Landtages, über die Giltigkeit einer Wahl zu erkennen, demselben selbst dann ausschließlich zu, wenn dem Gewählten wegen eines im §. 18 der Wahlordnung bezeichneten Ausschließungsgrundes vom Statthalter die Ausfertigung eines Wahlcertifikats versagt wurde. In solchem Falle ist der Statthalter vor der Eröffnung einer Neuwahl dazu nicht berechtigt. Nach dem Zusatzartikel 2 sind die Anzeigen über den nach der Wahl oder im Laufe der Landtagsperiode eingetretenen Verlust der Wahlbefähigung zwar jederzeit zulässig, wenn sie genügend bescheinigt sind, jedoch nach dem 1. Absah dieses Artikels gleichfalls bei dem Landtage einzubringen. Laut der an den Landesausschuß gerichteten Note des k. k. Statthaltereipräsidiums vom 25. Dezember 1865 hat der Landtagsabgeordnete für die Landgemeinden des Amtsbezirkes Ledeč und Unter-Kralowitz MDr. Eduard Greger in Folge des gegen ihn gefällten rechtskräftigen, strafgerichtlichen Urtheiles die Eignung zum Fortbesitz des Mandats nach §. 18 a) der Landtagswahlordnung verloren und das hohe Statthaltereipräsidium hat die Neuwahl eines Landtagsabgeordneten für die genannten Landgemeinden auf den 39. Jänner d. I. ausgeschrieben.

Nach dem, in kurzem Wege mitgetheilt erhaltenen Strafakte, wurde Herr MDr. E. Gréger als verantwortlicher Redacteur der "Národní Iisty" mit dem Urtheile des prager Strafgerichtes vom 10. Jänner 1865 Z. 24512 des im §.312 des Strafgesetzes bezeichneten Vergehens schuldig erkannt; nach diesem und nach dem §. 264 b) und 260 b) des Strafgesetzes zu 1 monatlicher mit Einzelnhaft am 10. und 20. Tage des Monats verschärften Arrest verurtheilt, und zugleich von seiner Kaution der Betrag von 60 fl. zu Handen des prager Armenfondes als verfallen erklärt, die weitere Verbreitung der Nr. 280 der "Národní listy'' verboten und derselbe zum Ersah der Kosten des Strafverfahrens verurtheilt. Ueber die von beiden Theilen d. i. von der t. k. Staatsanwaltschaft und Herrn MDr. E. Gréger ergriffene Berufung, wurde dieses Urtheil von dem prager k. k. Ober-Landesgerichte Z. 2369 bestätigt.

Die rechtskräftige, strafgerichtliche Verurtheilung unterliegt keinem Zweifel, durch obige Wahlausschreibung hat aber das Statthaltereipräsidium bei dem Bestände der Anfangs angeführten gesetzlichen Bestimmungen seinen ämtlichen Wirkungskreis überschritten, und der Entscheidung des hohen Landtages über die Erlöschung des Mandates des Herrn MDr. E. Gréger als Landtagsabgeordneten vorgegriffen. Dasselbe hätte unter Anschluß des Ausweises der rechtskräftigen Verurtheilung wegen eines Vergehens die Entscheidung des hohen Hauses über den Verlust des Mandates als Abgeordneter für die Landgemeinden des Amtbezirkes Ledeč und Unter-Kralolowitz nach §. 18 lit a. einholen sollen, bevor es mit der Ausschreibung einer Neuwahl vorging.

Weiter fällt es auf, daß die bereits im Monate Jänner 1865 erfolgte Verurtheilung nickt gleich bei Beginn des Landtages, sonderť erst an 24. Dezember 1865 bekannt gemacht wurde. Die rechtskräftige Verurtheilung wegen Vergehens steht außer Zweifel, mithin auch die Erlöschung des für Herrn MDr. Eduard Gréger aus dieser Wahl hervorgegangenen Mandates. Die Nothwendigkeit nun, um auf der einen Seite den Landgemeinden jener Bezirke das Recht, noch während dieser Landtagssession durch einen Abgeordneten in diesem hohen Landtage vertreten zu sein, nicht zu verkümmern, welches eintreten würde, wenn von Seite des Landtages auf eine Neuwahl eingegangen werden wollte, andererseits um die wohlbegründeten Rechte des Landtages zu wahren und vor ähnlichen Uebergriffen sicherzustellen, wird auf Grund des in der Sitzung des hohen Hauses am 8. Jänner gefaßten Beschlußes ohne vorherige Indrucklegung des Berichtes der Antrag gestellt: Hoher Landtag wolle beschließen:

1. Dem Landtage stehe nach §. 31 der Landesordnung und nach Zusahartikel zur Landesordnung 1 und 2 ausschließlich das Recht zu, in jenen Fällen, wodurch eine in dem §. 18 der Landtagswahlordnung aufgezählten, jedoch erst nach der Wahl eingetretene Thatsache die Wählbarkeit erloschen ist, die Erlöschung des Mandates als Landtagsabgeordneter auszusprechen.

2. Das k. k. Statthalterei-Präsidium sei anzugehen, in jenen Fällen, wo nach seinem Dafürhalten durch eine der im §. 18 der Landtags-Wahlordnung aufgezählten erst nach der Wahl eingetretenen Thatsache die Wählbarkeit eines Landtagsabgeordneten erloschen ist, dem Landtage stets rechtzeitig die Mittheilung unter Anschluß genügender Bescheinigung über die den Verlust der Wählbarkeit begründenden Thatsachen zu machen, und die Entscheidung des


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Landtages über die Erlöschung des Wahlmandates noch vor der Ausschreibung der Wahl einzuholen.

3. Das aus der am 18. März 1861 vorgenommenen und vom Landtage in der Sitzung am 8. April 1861 für giltig erklärten Wahl des Herrn MDr. E. Gréger zum Landtagsabgeordneten für die Landgemeinden der Amtsbezirke Lebeč und Unter-Kralowitz hervorgegangene Mandat wirb auf Grund des §. 18 der Landtagswahlordnung für erloschen erklärt.

4. Für diesesmal wird es, jedoch mit Verwahrung des ad 1. und 2. bezeichneten Rechtes bei der vom k. k. Statthalterei-Präsidium unter dem 25. Dezember 1865 verfügten Ausschreibung einer neuen Wahl für die Landgemeinden der Amtsbezirke Ledeč und Unter-Kralowitz ausnahmsweise belassen.

5. Mit Ausführung dieser Beschlüsse wird der Landesausschuß beauftragt.

Der Obmann der Kommission war mit den Anträgen 1. 2. 4. 5. nicht einverstanden und behielt sich vor, seine abweichende Ansicht dem Landtage vorzubringen. Ich werde mir zur Unterstützung der Anträge wenige Worte erlauben. Nach den Zusatzartikeln zur Landtagsordnung ist in jenen Fällen, wo von einem berechtigten Bezirke die Wahl vorgenommen worden ist und solche vom Landtage noch nicht für giltig agnoszirt wurde, die Wahl sich aber wegen eines der Hindernisse, welche im §. 18 der Wahlordnung enthalten sind, als ungiltig darstellt, die Statthalterei nicht befugt, die Ungiltigkeit der Wahl auszusprechen, oder eine neue Wahl auszuschreiben, sondern ist nach klarer Anordnung des Gesetzes angewiesen, zuerst vom Landtage die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahl einzuholen. Wenn dies von einer Wahl gilt, die von dem hohen Landtage noch nicht agnoscirt worden ist, so muß dasselbe nach allen Grundsätzen der Auslegung um so viel mehr von einer Wahl gelten, die vom hohen Landtage bereits genehmigt und auf deren Grundlage der Gewählte schon durch mehrere Jahre sein Mandat wirklich ausgeübt hat.

Allein es bedarf nicht dieses Schlußes. Der Zusatzaltikel 2 zur Landtags - Wahlordnung unterscheidet zwischen den Arten, wie die Wahl angefochten werden könne, nemlich zwischen solchen, die nach giltig erklärter Wahl binnen 14 Tagen wegen bei der Wahl vorgegangener Anstände eingebracht werden wollen und zwischen solchen, welche nach Ablauf dieser 14 Tage, wo also die Giltigkeit dieser Wahl bereits in Rechtskraft erwachsen ist, eingebracht weiden wollen. In beiden diesen Fällen schreibt der Artikel ausdrücklich vor, daß die Anzeige hierüber dem Landtage gemacht werben solle. Nur über die Anzeige, die in dieser Richtung im Landtage gemacht werden soll, steht nach §. 31 die Entscheidung dem Landtage zu. Es kann daher in keiner Beziehung ein Zweifel obwalten, daß, wenn es sich um Behebung des aus einer giltig vorgenommenen Wahl hervorgegangenen Mandates, und um die Anordnung einer Neuwahl handelt, von Seite des Statthalterei-Präsidiums zuerst der Landtag sich würde aussprechen müssen über die Erlöschung des Mandates, und in Wahrung dieses Ťlach der gesetzlichen Bestimmung dem Landtage zustehenden Rechtes hat sich die Kommission durch überwiegende Stimmenmehrheit zu den ad 1 und 2 gestellten Anträgen bestimmt gefunden. Um jedoch aus Oportunitäts-Gründen dem Bezirke Ledeč und Unter-Kralowitz das Recht, in diesem Landtage sich während dieser Session durch einen von ihnen gewählten Abgeordneten vertreten zu sehen, nicht zu verkürzen, war die Kommission des Erachtens, sich stützend auf einen ähnlichen Vorgang in der ersten Sitzung des hohen Landtages, es sei dem hohen Hanse zu empfehlen, für diesmal ausnahmsweise von dem strengen Rechte und Ansprüche abzusehen und es bei der von der Statthalterei ausgeschriebenen Wahl zu belassen, umsomehr, da die Vornahme auf den 30. Jänner anberaumt ist, und daher der Ausspruch des Landtages, daß der Abgeordnete Herr Gregr seines Mandates verlustig geworden sei, beschlossen und ausgesprochen werben kann, es somit in dieser Beziehung nicht möglich wird, gegen die Neuwahl einen Anstand zu erheben.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Anträge nochmals vorzulesen,

Dr.Taschek. Der erste Antrag lautet: Dem hohen Landtage stehe nach §.31 der Landesordnung und den Zusatartikeln zur Landesordnung 1 und 2 ausschließlich das Recht zu, in jenen Fällen, wo durch eine der im §. 18 der Landtags - Ordnung aufgezählten, jedoch erst nach der Wahl eingetretene Thatsache die Wahl erloschen ist, die Erlöschung des Mandates des Landtags-Abgeordneten auszusprechen.

Dle článku 31. řádu zemského a dle dodatků 1. a 2. k tomuto rádu přísluší hlavně sněmu právo vyslovili ztrátu poslaneckého mandátu v těch případech, v kterých pozbývá se způsobilost volenu býti pro některou v článku 18. řádu volebního do sněmu vytčenou, avšak teprv po volbě naskytující se příčinu.

Zweiter Antrag: Das k. k. Statthalterei-Präsidium sei anzugehen, in jenen Fällen, wo nach seinem Dafürhalten durch eine, der im §. 18 Landtags-Wahlordnung aufgezählten, erst nach der Wahl eingetretenen Thatsache, der Wählbarkeit eines Landtagsabgeordneten erloschen ist, dem Landtage stets rechtzeitig die Mittheilung unter Anschluß genügender Bescheinigung über die den Verlust der Wählbarkeit begründenden Thatsachen zu machen, und die Entscheidung des Landtages über die Erlöschung des Wahlmandats einzuholen.

Presidium c. k. místodržitelství buď požádáno, aby v případech, v kterých dle jeho mínění poslanec sněmovní pro některé v článku 18. řádu volebního do sněmu vytčené, teprva po volbě se naskytující příčiny pozbývá způsobilosti volenu býti, učinilo sněmu vždy v pravý čas o tom oznámení, přikládaje zároveň dostatečný doklad v příčině, z níž vyplývá ztráta volitelnosti,


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a aby právě než novou volbu vypíše, zadalo sněm za rozhodnutí příčin.

Drittens.: Das aus der am 18. März vorgenommenen und vom Landtage in der Sitzung vom 8. April 1861 für giltig erklärten Wahl des Dr. Eduard Grégr zum Landtagsabgeordneten für die Landgemeinden der Amtsbezirke Ledeč und Unterkralowitz hervorgegangene Mandat wird auf Grund des §. 18 der Landtagswahlordnung für erloschen erklärt.

Prohlasuje se dle článku 18. řádu volebního do sněmu: pozbývá platnosti mandát pana Dra. Edvarda Grégra za poslance sněmovního venkovských okresů Ledečského a Dolno-Královického, zvoleného dne 18. března r. 1861, a schválen v sezení ode dne 8. dubna 1861.

Viertens: Für diesesmal wird es jedoch mit Verwahrung des ad 1, 2, bezeichneten Rechtes bei der vom k. k. Statthalters - Präsidium unter dem 25. Dezember 1865 verfügten Ausschreibung einer neuen Wahl für die Landgemeinden der Amts-Bezirke Lebeč und Unterkralowitz ausnahmsweise belassen.

Pro tentokráte zůstati má výmínkou při vypsané nové volbě poslance pro venkovské obce okresů Ledečského a Dolno - Kralovického, nařízené od presidium c. k. místodržitelství ode dne 25. prosince 1865 a však vyhražením práva ad 1 a 2.

Fünftens: Mit der Ausführung dieser Beschlüsse wird der Landesausschuß beauftragt.

Nařizuje se zemskému výboru, by ta usnesení vykonal.

Oberstlandmarschall: Seine Excellenz Graf Leo Thun hat das Amendement beim Herrn Berichterstatter eingebracht, es lautet:

Der hohe Landtag wolle beschließen, in Erwägung, daß über die Frage, wer zu entscheiden habe, ob ein Mandat gemäß des §. 18 der Landtagswahlordnung erloschen ist, keine ausdrückliche gesetzliche Bestimmung besteht, daß demnach darüber sich ergebende Meinungsverschiedenheiten nur im legislativen Wege gelöst werden können, daß es aber im gegenwärtigen Augenblicke und mit Rücksicht auf die bereits anhängigen Geschäfte des Landtages nicht an der Zeit ist, in dieser Session eine legislative Lösung dieser Frage anzustreben, geht der hohe Landtag unter Verwahrung seiner Rechte über die Anträge 1, 2, 4, 5 zur Tagesordnung über.

Sekretář zemský Schmidt (čte): Slavný sněme račiž uzavříti, uvážejíc, že není zákonem výslovně ustanoveno, kdo má rozhodovat o tom, pominula-li způsobilost k volbě dle §. 18 zemského řádu, uvažujíc pak dále, že povstaly-li o, tom rozdílné náhledy, že jen cestou zákonodárství rozluštěny býti mohou; že ale v nynějším okamžení, a hledíce na mnohé záležitosti, o nichž se ve sněmu jedná, nebyloby na čase, ještě v tomto zasedání přihlížeti k rozluštění otázky: této, přechází sněm, vyhražujíc si ve všem práv, svých, přes návrhy pod číslem prvním, druhým, čtrvtým a pátým udané, k dennímu pořádku.

Oberstlandmarschall: Uiber diese Angelegenheit hat sich Seine Excellenz Graf Leo Thun zum Worte gemeldet.

Graf Leo Thun: Als in der letzten Sitzung Bedenken angeregt wurden gegen die Gesetzlichkeit der von der Statthalterei veranlaßten Wahlausschreibung, habe ich die Meinung ausgesprochen, daß diese Bedenken in der That begründet seien. Diese Meinung theile ich auch heute noch, gleichwohl kann ich mich nach näherer Betrachtung der gesetzlichen Grundlagen, auf denen wir uns zu bewegen haben, mit den Antragen, welche die Kommission gestellt hat, nicht vereinigen. Ich bin nämlich der Meinung, daß das, was von der Kommission als Berechtigung des Landtages in dieser Frage ausgesprochen wird, nicht auf einem ausdrücklichen und klaren Gesetze beruht, sondern lediglich im Wege der Auslegung deducirt werden kann.

Ich bin der Meinung, daß, wenn es sich um eine Auslegung handelt, diese Auslegung die richtigere ist, allein sie scheint mir nicht so unbestreitbar, daß der Landtag ohne weiteis aussprechen könne, die entgegengesetzte Ansicht der Regierung, und die auf der Grundlage dieser entgegengesetzten Ansicht getroffene Verfügungen der Regierung, seien geradezu ungesetzlich. Mir scheint, die Sache stehe eben so, daß man anerkennen muß, Klarheit könne in die vorliegende Frage nur im Wege der Legislation gebracht werden; und wenn der Landtag diese Klarheit hervorrufen will, so wäre es nothwendig, zu einem neuen Zusahartikel der Landesordnung zu schreiten, die Anregung zu einem neuen solchen Zusatzartikel von Seite des Landtages zu geben.

Ich glaube aber nicht, daß es im gegenwärtigen Augenblicke zweckmäßig wäre, in eine solche Verhandlung einzugehen, weil meines Erachtens die praktische Bedeutung der unmittelbar vorliegenden Frage, nur von geringerer Wichtigkeit ist; sie hängt allerdings zusammen mit wichtigern Fragen. Wenn man aber tiefer eingehen wollte, so müßte man zu sehr umfassenden Verhandlungen gelangen, zu welchen der gegenwärtige Augenblick nicht geeignet ist. Diese beiden ausgesprochenen Uiberzeugungen habe ich dem hohen Landtage umständlicher nachzuweisen.

Die Kommission spricht gleich im Eingänge des Berichtes den Satz aus, nach §. 31 der Landesordnung stehe dem Landtage die ausschließliche Berechtigung zu, über die Giltigkeit der Wahlen zu entscheiden, mithin stehe ihm auch das ausschließliche Recht zu, über den Verlust des Mandats abzusprechen.

Ich glaube, dieser Schluß ist sehr gewagt. Zur Rechtfertigung desselben beruft sich die Kommission auf die Zusatzartikel 1. und 2.

Der Zusatzartikel 1 lautet: "Das im §.31. der Landesordnung begründete Recht des Landtages über die Giltigkeit einer Wahl zu erkennen, steht ihm ausschließlich selbst dann zu, wenn dem Ge-


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wählten wegen eines im §. 18. der Wahlordnung bezeichneten Ausschließungsgrundes von dem Statthalter die Ausfertigung des Wahlcertifikates versagt wurde. In einem solchen Falle ist die Statthalterei vor der Ungiltigkeitserklärung der Wahl durch den Landtag zur Ausschreibung einer Neuwahl nicht berechtigt."

Es ist offenbar, baß dieser Artikel lediglich von dem Fall handelt, wenn der Mangel der Wahlfähigkeit vor der Wahl bereits bestanden hat, und baß daraus lediglich die Folge gezogen wirb, auch im solchen Falle stehe dem Landtag die Prüfung der Wahl ausschließlich zu. Es ist dies ein Fall, der dem gegenwärtig vorliegenden Falle nicht gleich kommt, in welchem es sich um die nachträgliche Erlöschung eines Mandates handelt. Der Zusahartikel 2. erklärt: "Nachträgliche Wahlanfechtungen, welche das Wahlverfahren ober die Eigenschaften der Wähler betreffen, werben nur dann berücksichtigt, wenn sie binnen 14. Tagen nach erfolgter Anerkennung der Wahl bei dem Landtage eingebracht werden. Dagegen sind die Wahlanfechtungen, welche den Mangel der Wahlbefähigung des Gewählten betreffen, sowie Anzeigen über den nach der Wahl ober im Laufe der Landtagsperiode eingetretenen Verlust der Wahlbefähigung jederzeit zulässig, wenn sie zugleich genügend bescheinigt sind". Der erste Absah dieses §. berührt diesen vorliegenden Fall gar nicht; er handelt lediglich von Wahlanfechtungen wegen ungebührlichen Vorgängen bei der Wahl. Der zweite Absatz handelt zunächst auch von Wahlanfechtungen, von Bedenken, welche erhoben werben in dem Stadium, bevor der Landtag die Wahl geprüft und für giltig anerkannt hat. Daran ist allerdings der Nachsatz geknüpft, baß Anzeigen über den nach der Wahl oder im Laufe der Landtagsperiode eingetretenen Verlust der Wahlbefähigung jederzeit zulässig sind, wenn sie zugleich genügend bescheinigt sind. Meiner Ueberzeugung nach hat aber bei der Redakzion dieses Artikels der Fall vorgeschwebt, wo aus dem Wählerkreise nachträgliche Bedenken über den Fortbestand der Wahlbefähigung erhoben werben, deshalb ist auch die Textirung ganz richtig, daß solche Anzeigen jederzeit zulässig sind. Es ist darin nicht einmal ausgesprochen, daß solche Anzeigen erstattet werben müssen. Es mag nun sein, baß man die hier erwähnten "Anzeigen" auch auf den Fall beziehen will, wo von der Regierung aus eine solche Anzeige erstattet wird. Immer aber wirb zugegeben werden müssen, baß in dem §. nicht einmal die Verpflichtung ausgesprochen ist, daß solche Anzeigen an den Landtag erstattet werden; um so weniger ist ein ausdrücklicher Ausspruch in diesem Absätze darüber enthalten, wem das Entscheidungsrecht über solche Anzeigen zusteht. Es muß überhaupt beachtet werden, daß in Beziehung auf Fragen der Judikatur des Landtages in ähnlichen Angelegenheiten die neueren Verfassungsgesetze, auf denen wir uns bewegen, sehr lückenhaft und unvollständig sind.

Von einer solchen Competenz des Landtages findet sich in dem Absatze der Landesordnung, welcher von dem Wirkungsreise des Landtages spricht, gar keine Erwähnung. Es kommt lediglich in dem Absätze, welcher über die Aufgaben des Landesausschußes spricht, incidenter die Bemerkung vor, daß die Prüfung der Wahlen dem Landtage zustehe. Ueber die Frage des Ausspruches, daß ein Mandat erloschen sei, ist in der Landesordnung gar nichts enthalten. Der einzige ausdrückliche Ausspruch, den wir in dieser Beziehung besitzen, ist der Zusatz-Artikel 4, welcher lediglich von dem Falle spricht, wenn das Mandat verloren geht ober für erloschen erklärt wirb wegen ungerechtfertigter Abwesenheit eines Abgeordneten. Allerdings besteht ebenso wenig irgend welche gesetzliche Vorschrift, welche die Judikatur über solche Fragen als der Regierung zustehend erklären würde. Von Seite der Regierung hat mau sich bei einem früheren Falle, in welchem man einiger Maßen diese Frage hineingespielt hat, lediglich auf die Landesordnung §. 6 berufen. §. 6 der Landesordnung bezeichnet jedoch nur diejenigen Umstände, durch welche gesetzlich ipso facto die Wahlfähigkeit und somit auch ein bereits erworbenes Mandat erlischt.

Eine weitere Bestimmung darüber,, wem die Judikatur zusteht, ob ein solcher Fall eingetreten, ist in diesem §. nicht enthalten, und ich wiederhole es, es besteht auch keine Bestimmung, welche diese Judikatur ausdrücklich der Regierung vindiziren würde, Meines Erachtens steht deßhalb die Sache so: die Frage, was Recht in dieser Beziehung sei, ist nicht durch ein klares Gesetz gelöst, sondern kann lediglich im Wege der Auslegung und Dedukzion aus anderen Gesetzesstellen gefolgert werden. Darüber sind nun verschiedene Meinungen möglich. Ich habe bereits erklärt, daß ich die Dedukzion der Kommission für die richtige halte. Es liegt sehr nahe und es scheint mir, die Kommission hat vollkommen Recht, wenn sie sagt: die Entscheidung über die Giltigkeit einer Wahl hat unbedingt der Landtag zu fällen. Nach jenem Zusatzartikel sind Anzeigen über den nachträglichen Verlust einer Wahlbefähigung an den Landtag zu erstatten; das kann nur zu dem Zwecke geschehen, damit der Landtag darüber entscheide. Gleichwohl, ich wiederhole es: ein gesetzlicher Ausspruch, daß dem Landtage auch dieses Recht zustehe und zumal, daß auch dieses Recht ihm ausschließlich zustehe, liegt nicht vor und auch die entgegengesetzte Ansicht läßt sich auf Gründe stützen, denen man eine gewisse Konsequenz nicht absprechen kann. Es ist dabei zu beachten, daß nach unseren Gesehen der ganze Vorgang bezüglich der Wahlen in die Hände der Regierung gelegt ist. Die Regierung hat nach dem bestehenden Gesetze die Wahlen auszuschreiben, die Regierung stellt die Wählerlisten fest, die Regierung leitet den Akt der Wahl, die Regierung stellt die Certifikate aus. Wenn nun im §. 6 L. D. gesagt ist, "in den bezeichneten Fällen, nämlich im Falle des Todes, der Mandatsniederle-


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gung, oder des Verlustes der Wahlbefähigung sind Neuwahlen auszuschreiben," so liegt der Schluß sehr, nahe, daß diese Wahlen ohne weiters von der Regierung auszuschreiben sind. In Hinsicht auf die Fälle des Todes oder der Mandats - Niederlegung wird fortwährend so gehandelt, und ist von keiner Seite etwas dagegen eingewendet worden; es fehlt aber jede gesetzliche Bestimmung, daß in den Fällen des §. 18 der Wahlordnung anders vorgegangen werden solle. In solchen Fällen wirb über das Meritum selten eine Verschiedenheit der Meinung eintreten können. Die Thatsachen, um die es sich handelt, sind klar, und sobald dem Landtag die betreffenden Urkunden vorgelegt worden sind, wird derselbe zu demselben Schluß kommen, zu welchem die Regierung gelangt war. Das wird wohl in den meisten Fällen stattfinden; gleichwohl muß allerdings zugegeben werden, daß Meinungsverschiedenheiten darüber, ob in solchen Fällen das Mandat erloschen sei oder nicht, denkbar sind. Aber eine solche Meinungsverschiedenheit ist auch dann denkbar, wenn eine Neuwahl wegen vermeintlichen Todes oder einer vermeintlichen Mandats-Niederlegung ausgeschrieben wurde. Es ist denkbar, daß ein Mitglied des Landtages, das z. B. im Auslande reiset, auf Grundlage eines unrichtig ausgefertigten Todtenscheines todt geglaubt wirb, und daß in Folge dessen eine Neuwahl ausgeschrieben wird; es ist denkbar, daß in Folge einer gefälschten Anzeige einer Mandats - Niebeilegung so vorgegangen wird, und gleichwohl ist bisher noch niemals ein Zweifel dagegen erhoben worden, daß in solchen Fällen ohne weiters die Regierung das Judicium fälle und die Neuwahl ausschreibe. Endlich kann man nicht in Abrede stellen, daß es, wenn auch nicht zweckmäßig, so doch denkbar ist, daß die Judikatur der Regierung und des Landtages neben einander bestehen, so daß in gewissen Fällen der Landtag, in anderen Fällen die Regierung die Mandatserlöschung auszusprechen habe. Ich komme immer zu dem Schluße, daß wir in dieser Angelegenheit keine klar ausgesprochene gesetzliche Bestimmung haben; deßhalb kann meines Erachtens eine auftauchende Meinungsverschiedenheit nicht anders entschieden werden, als im Wege der Legislation. Ich kann aber nicht wünschen, baß der Landtag gegenwärtig in eine legislative Verhandlung über diesen Gegenstand eingehe.

Der bereits erwähnte Umstand, daß nach unseren Gesetzen die ganze Leitung des Vorganges bezüglich der Wahlen in den Händen der Regierung liegt, ist allerdings von großer politischer Bedeutung und wir wissen bereits aus der Erfahrung, daß dadurch die Regierung einen nicht geringen Einfluß auf den Erfolg der Wahlen hat. Wenn im Landtage der Antrag gestellt würde, auf diese Frage einzugehen und zu erwägen, ob es zweckmäßig wäre, Einrichtungen zu treffen, wodurch die ganze Wahloperation vom Einfluße der Regierung unabhängig gemacht würde, so wäre ich der Erste, der zugäbe,

daß dies eine beachtenswerthe Frage, und deren Verhandlung der Mühe werth sei. Es ist bekannt genug, daß in anderen Ländern ähnliche Einrichtungen bestehen, allerdings unter der Voraussetzung, daß alle, aus Anlaß der Wahlen sich ergebenden Streitfragen durch unabhängige Gerichtsbehörden entschieden werden, eine Voraussetzung, die, wenn wir sie bei uns einführen wollten, wesentliche Aenderungen unseres ganzen Gerichtswesens nothwendig machen würde. Diese Aenderung unseres Wahlverfahrens hätte daher ihre Schwierigkeiten, ich erkenne aber an, daß sie ein politisch-wichtiges Ziel wäre, mit dessen Erreichung sich zu beschäftigen dem Landtage wohl anstehen würbe.

Wenn aber die ganze Leitung der Wahloperationen, wie es bisher der Fall war, in den Händen der Regierung liegt, wenn bann lediglich iť dem einen Falle, wo Jemand die Wahlbefähigung in Folge gerichtlichen Straferkenntnisses verliert, die Aktion der Regierung bezüglich der Wahlallsschreibung beengt werden wollte, das, meine Herren scheint mir ein Ziel von geringer praktischer Bedeutung, von geringem politischen Werthe, von geringem Werthe für die Rechte des h. Landtages, schon deshalb, weil ohnehin auch bei der bestehenden Einrichtung schließlich die Beurtheilung solcher Fälle doch vor den Landtag kommen muß.

Nachdem nämlich unzweifelhaft feststeht, daß unter allen Umständen die Prüfung der Neuwahl Sache des h. Landtages ist, so muß, wenn der Fall eintritt, baß die Wahl ausgeschrieben worden ist, auf Grundlage einer irrigen Auffassung des §. 18 bei Prüfung der Neuwahl dieser Anstand im hohen Landtage zur Sprache kommen.

In der Wesenheit also wird dem h. Landtage durch die frühere Ausschreibung der Wahl ein Recht nicht entzogen. In den allermeisten Fällen würde der h. Landtag durch den Anspruch auf eine Beengung der Regierung in der Wahlausschreibung lediglich eine Verzögerung der Wahl herbeiführen. Wenn sich namentlich der Fall ergiebt in einer Periode, in welcher der Landtag nicht versammelt ist, so würde die Folge davon die sein, daß die Ausschreibung der Wahl nicht stattfinden könnte, ehe der Landtag zusammentritt, baß folglich, nachdem der Landtag die Nothwendigkeit der Wahlausschreibung anerkannt hätte, noch Wochen vergehen würden, bevor der erledigte Sitz wieder beseht werben könnte.

Meine Herren, wir haben in dieser Session häufig die Erfahrung gemacht, daß nur durch namentliche Abstimmung entschieden werben konnte, und daß nur eine sehr geringe Majorität den Ausschlag gab.

Niemand wird es also wohl wünschenswerth finden, die Fülle zu vermehren, daß der eine oder der andere Sitz zufällig wochenlang leer bleiben muß. Aus diesen Gründen kann ich mich dafür nicht aussprechen, baß lediglich diese, ich möchte sagen, kleinliche und wenig wichtige Frage zum Gegenstande einer legislativen Erörterung in dem Land-

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tage gemacht wird; noch weniger aber dafür, daß wir in der gegenwärtigen Session in die Sache tiefer eingehen und den ganzen Zusammenhang derselben mit der Stellung der Regierung zu der Wahloperazion zum Gegenstände unserer Erörterung machen. Ich glaube, die gegenwärtigen kritischen Zustände unserer Verfassung lassen den jetzigen Moment dazu nicht geeignet erscheinen, abgesehen davon, daß der Landtag mit Geschäften überhäuft ist, und durch eine so schwierige Frage die Erledigung anderer Geschäfte gehindert würbe. Dies sind die Gründe, weshalb ich mich entschieden habe, darauf anzutragen, daß über die hierauf bezüglichen Anträge der Kommission zur Tagesordnung übergegangen werde, jedoch unter der Verwahrung der Rechte des Landtages, damit man daraus, daß wir heute über diesen Gegenstand hinausgehen, keine Konsequenzen ziehen könne.

Es würde der h. Landtag sich darauf beschranken anzuerkennen, daß Hr. Dr. Greger, sein Mandat verloren habe, was für die innere Aktion des h. Landtages nothwendig ist, damit sein Platz in den verschiedenen Kommissionen ausgefüllt werden könne.

Sollte der h. Landtag ans meinen Antrag nicht eingehen, dann würde ich mir vorbehalten, den eventuellen Antrag zu stellen, daß bezeichnete Anträge der Kommission an dieselbe zurückgewiesen werden, mit dem Auftrage, sie in einem eingehenden Berichte zu erörtern, welcher sodann in Druck zu legen und nach den gewöhnlichen Formen der Geschäftsordnung zu behandeln wäre, denn so sehr auch Ursachen vorhanden waren, die Frage, ob der Sitz des Abgeordneten H. Grégr erledigt ist, dringlich zu behandeln, so wenig kann ich doch anerkennen, baß für die dringliche Behandlung der weiteren Anträge Gründe vorhanden sind, und es scheint mir nicht angemessen, baß die Frage, ob ein Akt der Regierung ein ungesetzlicher gewesen sei, über das Knie gebrochen werde, und ohne gedruckten Bericht lediglich im Wege einer dringlichen Verhandlung abgethan werde.

Meine Herren! Es ist des Mannes würdig sein gutes Recht zu wahren, und es ist um so mehr einer Versammlung von Männern würdig, ihr Recht zu wahren; das Ansehen einer politischen Körperschaft hängt davon ab, daß sie ihre Rechte zu wahren gesonnen sei, und sie zu wahren verstehe. Allein, nicht sich vorschnell in einen Kampf einzulassen, sondern ihn siegreich durchzuführen, bringt Ehre und Ansehen. Ich glaube, ehe der Landtag dazu schreitet, der Regierung gegenüber zu erklären, ihre Ansicht sei absolut ungesetzlich, und was sie gethan hat, sei ungesetzlich, hat derselbe allen Grund, diesen Ausspruch ruhig und reiflich zu erwägen. Einen solchen Ausspruch zu thun, mittelst einer im Dringlichkeitswege gefaßten Resolution, scheint mir nicht dem Ernste der Sache und der Würde des Hauses angemessen zu sein. (Bravo! rechts).

Oberstlandmarschall. Verlangt noch Jemand das Wort?

Dr. Grünwald: Prosím za slovo. Mně se zdá že Jeho Exc. hrabě Thun vychází ze stanoviska zákonodárství, jaké jsme měli r. 1780, my ale již jsme udělali od toho času veliký pokrok jmenovitě r. 1812. Roku 1812 vyslovil zákonodárce, že není dost se držeti jen slova zákona, nýbrž že dovoleno jest užíti také výkladu, a to sice výkladu nejen grammatikálního nýbrž i logického. Každý zákon, který v rakouském státu vyjde, musí tedy býti vykládán nejen dle slov, nýbrž i dle doktríny o logickém vykládání zákonů. Mezi pravidla logického výkladu náleží zvláště to, že nemá se míti za to, by zákon něco nařizoval, co by nemělo účele, protož musíme také i my v zákoně, kterýž jsme dostali jakožto dodatek k zřízení zemskému, hledat účelu, acož by to byl za účel, oznamovati námitky sněmu, že někdo ztratil právo volební, že nařízení toto byloby bez účelu, kdyby sněm o této námitce neměl rozhodovat; k čemu by jinak bylo toto nařízení a tento od J. Veličenství schválený dodatek k řízení zemskému, že ztráta volitelnosti má býti sněmu ohlášena, myslím, že k ničemu jinému, než k tomu, aby sněm rozhodoval, zdali z toho vzatá námitka jest proti pravosti a platnosti volby dostatečná anebo není-li dostatečná.

Zdali jest i taková, aby na základě jejím se prohlásilo, že volba poslance, proti němuž se námitka učinila, se napotomně stala neplatnou ? Já míním, pánové! že již v článku prvním dodatku k řízení zemskému rozhodnuto jest, že pro každý případ má jen sněm rozhodovat, zda-li jest volba poslance platná aneb zdali pozbyla platnosti a že článek druhý nenařizuje nic jiného, než že praví, pokud se námitky proti volbě činiti mohou, ustanovujíc, že námitky formálné zasluhují jen tenkráte ohledu a jen tenkráte mají býti předmětem uzavírání sněmu, jest—li se učiní do 14 dní po volbě, že ale námitky vzaty z §. 18. zemsk. řízení mohou se činiti vždy.

Tím však není řečeno, že o nich nemá sněm rozhodovat; tím jen vysloveno jest, že není žádné preklusivní lhůty k námitkám z §. 18. zemského zřízení.

Že takové stížnosti mohou se kdykoliv sněmu předložiti, z toho nenásleduje, jak Jeho Excelence pan hrabě Thun míní, že by zákon o tom byl určitě se nevyslovil, že o platnosti volby, proti které se pozdvihly námitky buď hned z počátku neb později, někdo jiný měl rozhodovati než sněm. Proto souhlasím docela s tím, co navrhuje komise v čl. 1. a 2. a mně se zdá, že komise co do článku 3 své zprávy šla dále, než by v té věci, jak nám zde před rukama leží, mělo se jíti.

Ona v čl. 3. prohlašuje volbu pana doktora Grégra za neplatnou, a tu bych se musel tázat, zda-li se proti jeho volbě udělaly námitky tak, jak to předpisuje dodatek II. k zemskému zřízení a mně zdá se, že takové námitky se sněmu nepodaly. Nebyly-li ale námitky proti jeho volbě sněmu


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XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

podány, nemyslím, že by měl snem sám takřka ze své iniciativy proti Dr. Grégrovi vystupovati a prohlašovati volbu jeho za neplatnou. Však ale jak sám pan zpravodaj pravil, že tento návrh činí se jenom z příčin oportunity, a uvažujíc dále, že v skutku, kdyby se ohlásila námitka proti volbě dotčené bychom jinak učiniti nemohli, nežli volbu tuto prohlásiti za neplatnou, zdržuji se toho učiniti nějaký zvláštní návrh, který by byl asi ten, abychom o celé věci přešli k dennímu pořádku. Ale jak jsem pravil, nezdá se mi, že by odročení v této věci bylo něco užitečného; ustanovují se tedy na tom, hlasovati pro návrh komise.

Hrabě Klam Martinitz. Dovoluji si několika slovy odpovědíti na to, co pan řečník přede mnou doložil. On namítal hraběti Thunovi, že on se toliko drží slova zákona, nikoliv ale ducha jeho On sám tedy přiznal se k tomu; že se jedná zde o výklad zákona a sice o authentický výklad, poněvadž toliko autentický výklad může mít moc jako zákon sám, authentický výklad však toliko zákonodárci samému přísluší; zákonodárská moc však nepřísluší sněmu samému a toliko sněmu, nýbrž právě sněmu a Jeho Veličenství císaři a králi. Proto právě zdá se mi, že jest odůvodněno, že tato otázka rozhodnuta býti může toliko zákonodárstvím, toliko cestou zákonodárství. Právě to, co uvedl pan řečník přede mnou, vede k tomu, dokázat, že odůvodněno to, co pan hrabě Thun v tom ohledu přednesl, a že by tedy právě příslušelo sněmu a byloby důstojno, aby tato otázka byla rozluštěna a rozhodnuta jen toliko zákonodárstvím. To jsem chtěl toliko odvětiti na odpověď pana řečníka přede mnou, a proto budu hlasovati pro návrh hraběte Thuna.

Kdyby se zamítl tento návrh stran denního pořádku, hlasoval bych tím více proto, aby byla otázka odkázána komisi, aby v této záležitosti odůvodněné návrhy podala, jak by cestou zákonodárství, novými dodatky ku zřízení zemskému otázka tato rozhodnuta byla tak, aby se nestala újma právům sněmu.

Abg. Kreisgerichtsrath Bibus: Es wurde hier gesagt, es habe die Kommission, deren Mitglied zu sein ich die Ehre habe, ihre Aufgabe überschritten. Ich glaube, daß dies nicht der Fall ist, denn die Statthaltern hat eben die Anzeige erstattet, daß Dr. Eduard Grégr sein Mandat verloren habe und hat die Wahl ausgeschrieben. Das ist eine Praejudi, daraus ist zu sehen, daß sie sich das Recht nahm, auszusprechen, ob das Mandat wirklich verloren sei, oder nicht. Daraus folgt nun nothwendig, daß die Kommission sich im ersten Punkte schon aussprechen mußte, ob dieses Recht dem Landtage, oder aber, ob es der Statthalterei zustehe. Ganz richtig hat einer der Herrn Vorredner, ich glaube, Herr Dr. Grünwald, gesagt, baß Gesetze nicht nur nach dem Worte, sondern auch nach dem Geiste auszulegen sind. Als Jurist muß ich nun erklären, daß aus dem Geiste des Gesetzes hervorleuchtet, daß wirklich dieses Recht dem Landtage unbestritten zustehe, daß wir nicht erst durch den Antrag Sr. Exellenz des Grafen Leo Thun dieses Recht in Frage stellen sollen, sondern daß wir das bereits im Gesetze erworbene Recht festhalten müssen.

In einem Verfassungsstaate sind die öffentlichen Rechte zwischen der Krone und dem Volke getheilt. Die Wahl ist ein Ausfluß dieses Rechtes des Volkes.

In solchen Angelegenheiten kann die höhere Entscheidung darüber ebenfalls nur einem Organe zustehen, welches die Bevölkerung repräsentirt, ich verstehe darunter den Landtag.

Wir sehen dies consequent auch durchgeführt in dem Gesetze über die Bezirksvertretung, wo die Berufung gegen die Bezirksvertretung in materiellen Angelegenheiten (mit Ausnahme der blos formellen Fragen oder im Falle der Ueberschreitungen des Pouvoirs der Bezirksvertretung) niemals an die Statthalterei, sondern stets an den Landesausschuß ober an den Landtag selbst zu richten ist. Diese Cinosur muß auch hier in der Frage der Wahl eingehalten werden, wo sich darum handelt, um über die Qualität des Gewählten zu entscheiden. Hat der Landtag das ausschließliche Recht zusagen, der Gewählte ist zulässig in den Landtag zu treten, hat er das Recht ihn aufzunehmen, so hat er auch nur allein das Recht ihn wieder auszuschließen. Dies, glaube ick, ist der wesentlichste Punkt, den ich im Geiste des Gesetzes für den Antrag der Kommission vorzubringen glaube.

Ich finde aber im Gesetze noch einen andern Punkt, der für das Recht des Landtages deutlich spricht, das ist eben wieder der Artikel II.; da heißt es: baß die Anzeige an den Landtag zu erstatten, wenn das Recht der Wählbarkeit verloren gegangen ist. Der Nachsatz spricht ferner davon, daß, wenn Umstände eingetreten sind, die nach der Wahl, oder während der Landtagsperiode, einen Abgeordneten der Wählbarkeit verlustig machen, die Anzeige zu erstatten und zugleich genügend zu bescheinigen ist. Es ist nicht gesagt, wer die Anzeige zu erstatten hat, ob ein Private, oder die Statthalterei; aber der Ausdruck, der da ist, "es ist genügend zu bescheinigen", der sagt, daß der Landtag die Sacke zu prüfen hat, aus Dokumenten, die vorgelegt werden müssen, ob es genügend bescheinigt ist, ob das Mandat verloren sei oder nicht. Würde die Anzeige der Statthalterei nun genügen, um das Mandat für erloschen zu erklären, so wäre dieser Ausdruck "genügend zu bescheinigen" gänzlich überflüssig; da nun der Landtag das Recht hat, zu verlangen, "die Anzeige sei genügend bescheinigt", folgt apodiktisch, baß er wirklich das Recht hat, die Giltigkeit oder den Verlust der Wahl zu prüfen, und dies ist, meine Herren,der kategorische imperativ,der mich bestimmt, für die Anträge der Kommission zustimmen. (Bravo links.)

Oberstlandmarschall: Herr Dr. Hanisch!

Dr. Hanisch: Es sei mir gestattet, nicht zu berühren, was der erste Redner gegen den Antrag der Kommission, bezüglich des "nicht klaren Gesetzes" daß es nämlich eine "bloße Rechtsdeduktion" sei,

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welche uns vorgelegt wird bezüglich der "Anzeige" über den Mandatsverlust nach Zusatzartikel ll. zur L. O. und bezüglich mehrerer anderen Punkte bemerkt hat, um darüber hinauszugehen. Es sei mir jedoch gestattet, aus all dem nur eines herauszuheben und in Folgendem darzustellen.

Nach der Ansicht des Herrn Abg. Grafen Leo Thun soll es zweifelhaft sein, wem die Cognition zustehe, daß das Mandat verloren ist. Es soll im Gesetze nicht klar ausgesprochen sein. Andererseits aber soll es nicht gefährlich sein, die Regierung mit der Ausschreibung einer Neuwahl vorgehen zu lassen, weil die Cognition ohnedies gelegentlich der vollzogenen Neuwahl dem Landtage zusteht. Es kann also der Fall eintreten, da die Regierung zweifellos nicht das Recht hat, irgend einem Abgeordneten, der hier auf Grund einer anerkannten Wahl sitzt, die Thore dieses Landtages zu verschließen, es kann, sage ich, der Fall eintreten, daß, wie z. B. vorliegend Herr Dr. Grégr heute hier noch säße mit demselben Rechte, mit dem er bis zum 20. December hier saß, es könnte, ja müßte der Fall eintreten, daß er hier säße, während der neue Abgeordnete mit dem Certificate der Regierung auch eingelassen werden müsste, daß also für einen und denselben, für den Bezirk Ledec-Unterkralowitz zwei Abgeordnete hier säßen. Das wollte ich blos ausmalen und fragen, ob dadurch die Würde der Versammlung gewahrt würde, um welche es dem H. Abg. Grafen Leo Thun so sehr zu thun ist. Ich bezweifle es.

ES dürfte daher nichts erübrigen, als uns den Anträgen des Ausschußes anzuschließen, die in jeder Beziehung nicht nur durch bas Gesetz gerechtfertigt, sondern auch, wie ich geneigt bin zu glauben, praktisch von unendlichem VortheilŤ sind.

Oberstlandmarschall. Es ist Niemand mehr vorgemerkt. Da sich Niemand zum Worte meldet, so erkläre ich die Generaldebatte für geschlossen. Hofrath Taschek: Es ist von Sr. Exc. Grafen Leo Thun der Kommission vorgeworfen worden, daß sie durch ihren Antrag auf die Anerkennung des dem Landtage zustehenden Rechtes der Würde desselben zu nahe getreten sei. Wenn dieses Recht ein zweifelhaftes wäre, so würde ich die Anschauungen vollständig theilen. Nach meiner Uiberzeugung ist das Recht so klar und deutlich, daß jede Anfechtung desselben mir sehr bedauerlich erscheint. Artikel 1 der Zusähe lautet wörtlich: Das im §. 31 der Landordnung begründete Recht des Landtages, über die Giltigkeit einer Wahl zu erkennen, steht ihm ausschließlich selbst dann zu, wenn dem Gewählten wegen eines im 8. 18 der Wahlordnung bezeichneten Ausschließungsgrundes von dem Statthalter die Ausfertigung des Wahlzertifikates versagt wurde. Im solchen Falle ist der Statthalter vor der Ungiltigkeitserklärung der Wahl durch den Landtag zur Ausschreibung einer neuen Wahl nicht berechtigt. Durch den Ausdruck: "steht ausschließlich selbst dann zu" ist das im 8. 31 enthaltene Recht der Entscheidung über Giltigkeit einer Wahl unweigerlich für alle Fälle anerkannt worden, und wenn zur Ungiltigkeitserklärung einer Wahl und Ausschreibung einer neuen Wahl im Falle, wo der Landtag seinen Ausspruch über die Giltigkeit der Wahl noch nickt gemacht hat, wird doch seine Entscheidung erfordert, und dem Statthalter untersagt ist, eine Neuwahl auszuschreiben, ist wohl der Schluß, den die Kommission gezogen hat, daß im Falle, wo die Wahl bereits von dem Landtag für giltig anerkannt worden ist, die Statt-halterei um so mehr verpflichtet sein müßte, vor Ausschreibung einer Neuwahl erst die Entscheidung des Landtages einzuholen, ein vollkommen berechtigter, und wie ich zu sagen mir erlaube, ein vollkommen richtiger. Es ist für eine Versammlung, die durch Wahl hervorgegangen ist, eines ihr Ansehen und Gewicht wahrendes Recht, über die Richtigkeit der Wahl seiner Mitglieder zu entscheiden; und es wurde von der Regierung durch diesen Zusatzartikel, nach dem man die Entscheidung der Landesordnung in diesem Königreiche bestritten hat, ausdrücklich neuerdings anerkannt. Es ist also die Pflicht des Landtages, ein anerkanntes Recht zu wahren, und ich würde mich nicht dafür erklären können, daß, weil es sich um angebliche Auslegung eines Gesetzes handelt, der Landtag von seinem Rechte keinen Gebrauch machen solle, sondern durch eine nachträglich gesetzlich ergangene Erklärung sich dieses Recht, welches ihm bereits zuerkannt ist, noch einmal zuerkennen lassen müsse. Dieses wäre der Fall, wenn das Recht zweifelhaft wäre; wo aber das Recht zweifelsohne klar und deutlich ausgesprochen ist, da erheischt es die Würde der hohen Versammlung, ein ihm zuerkanntes und so wichtiges Recht auch jedesmal auszuüben und in jeder Beziehung, glaube ich, hat die Kommission dafür gehalten, daß es nicht erst der Drucklegung bedürfe, um die Richtigkeit dieser Anschauung ermitteln und näher prüfen zu können, sondern, daß auf Grundlage des Artikels 1 allein dieser Ausspruch mit voller Verläßlichkeit dargethan werden könne. Ist aber das richtig, bann ist selbst nach dem Zusatzartikel 1 das Ausschreiben der Wahl von Seite der Regierung ein Eingriff in die Rechte des Landtages und es muß daher auch von Seite des Landtages als solcher bezeichnet werben. Die Kommission hat die Wichtigkeit, daß der hohe Landtag durch seine ihm gesetzlich zustehende Anzahl von Mitgliedern vollzählig gemacht wird, anerkannt, und in dieser Richtung zwei Anträge gestellt. Der erste ist, daß erst die hohe Statthaltern aufgefordert werde, in diesem Falle, wo die Wahlausschreibung vor der Entscheidung des hohen Landtages nicht stattfindet, stets die rechtszeitige Anzeige zu machen, nachdem bereits ein Monat verflossen ist, bevor es dem Landtage mitgetheilt worden ist.

Zweitens: Dießmal davon abzusehen und die Ausschreibung dieser Wahl für rechtskräftig anzuerkennen, und daß auf Grundlage der vorgenommenen Wahlen von Seiten des hohen Landtages in eine Prüfung und Anerkennung derselben eingegangen werden könne.


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ES ist auch bemerkt worden, baß die Kommission keinen Anlaß gehabt hat, mit der Ungiltigkeit der Erklärung dieser Wahl vorzugehen. Sie hat den Anlaß in der Note gefunden und mußte denselben finden, einmal, weil im ersten Absätze der Note ausdrücklich die Eignung zur Fortführung des Mandates des Herrn Med. Dr. Gréger als Landtagsabgeordneten, nach §. 18 a) der Landtags-Wahlordnung für verloren erklärt wird, und andererseits eine Neuwahl ohne ausdrückliche Ungiltigkeitserklärung der früheren Wahl der Kommission als ein Unding erschien, welche nach dem Zusatz-Artikel 1 nicht stattfinden darf, indem, solange die Wahl nicht als, ungiltig erklärt worden ist, die Ausschreibung einer Neuwahl nicht vorgenommen werden dürft. Aus diesem Anlasse hat sich die Kommission bewogen gesunden, dem hohen Hause die Erlöschung des Mandats auf Seite des Herrn Dr. Gréger auszusprechen, zugleich aber nachträglich die Zustimmung zu ertheilen zur ausgeschriebenen Wahl. Ich glaube daher dem hohen Hause mit voller Beruhigung zur Wahrung der Landesrechte nach seinein ihm ausdrücklich zustehenden Rechte die Ablehnung des Antrages am Uibergang zur Tagesordnung anempfehlen zu können.

Oberstlandmarschall: Herr Statthalterei-Vizepräsident Graf Lažansky ist erkrankt und als Vertreter ist der Statthaltereirath Neubauer zugegen.

Regierungsvertreter Statth.-Rath Neubauer: Die Thatsache, daß der Abgeordnete Herr Dr. Gréger sein Mandat für den Landtag verloren hat, ist festgestellt und auch von der Kommission anerkannt.

Die Meinungverschiedenheit besteht nur darin, ob das Statthaltereipräsidium sogleich zur Ausschreibung einer Neuwahl schreiten konnte, oder ob von ihm ein vorläufiger Abspruch des h. Landtages über den Mandatsverlust zu erwarten war. Wenn das Statthaltereipräsidium von der ersten Ansicht ausging, glaubte es die volle Berechtigung hiezu in der Landesordnung, in der Landtagswahlordnung und in den Zusatzartikeln I. und II. zur Landesordnung u finden. Ich erlaube mir in dieser Beziehung Folgendes anzuführen: Der §. 6. der Landesordnung sagt: "Nach Ablauf der regelmäßigen Landtagsperiode oder nach der früher erfolgten Auflösung des Landtages, sowie in den Fällen, wenn inzwischen einzelne Abgeordnete abtreten, mit Tod abgehen oder die zur Wählbarkeit erforderliche Eignung verlieren, werden neue Wahlen ausgeschrieben." Nach dem Zusammenhange dieser Bestimmungen ist es klar, daß eine solche Ausschreibung sogleich erfolgen solle. Das Recht, die Wahl auszuschreiben, steht nach §. 19 der Landtagswahlordnung dem Statthalter zu.

In keiner einzigen der Bestimmungen der Landesordnung, ist enthalten, daß einer Wahlausschreibung im Falle eingetretenen Mandatsverlustes erst der Ausspruch des h. Landtages über den Verlust des Mandats vorausgehen müsse. Es liegt dieß nicht im §. 31, der bereits citirt wurde, auch nicht im §. 52 der Wahlordnung. Nun frägt es sich weiter, ob die Zusatzartikel I. und II. zur Landesordnung etwas solches enthalten. Indem ich mich zunächst auf die ausführliche Darlegung Er. Exc. des Herrn Grafen Leo Thun in dieser Beziehung berufe, erlaube ich mir nur beizufügen, daß namentlich der 2. Absatz des Zusatzartikels II., welcher die darin berührten Anzeigen für zuläßig erklärt, und auf welche soviel Gewicht gelegt wurde, nicht ein Wort ethalte, daß über den Mandatsverlust erst der Landtag und entschieden habe; ja es wird darin nicht einmal rücksichtlich der Anbringung dieser Anzeigen auf den Landtag hingewiesen.

Der erste Zusatzartikel aber, der spricht von dem Rechte des h. Landtages über die Giltigkeit oder Ungiltigkeit der Wahl zu erkennen. Dieses Recht des h. Landtages selbst verständlich auszudehnen auf die Frage über den Mandatsverlust, geht wohl nicht an.

Auch die Tendenz dieses Zusatzartikels ging keineswegs dahin, den §. 6 der Landesordnung irgend wie abzuändern. Es ist der Mandatsverlust in Folge der Aburtheilung des Herrn Dr. Gréger ipso facto eingetreten, daher jede Judikatur hierüber entfällt. Nachdem es sich sonach allerdings nur um eine Auslegung handelt, so kann auch von einem Vorwurfe, daß das Statthalterei-Präsidium seinen Wirkungskreis überschritten, daß es sich einen Uebergriff erlaubt habe, wohl keine Rede fein, und ich muß daher auch dasselbe auf das bestimmteste dagegen verwahren. (Einzelne Bravo rechts).

Hofrath Taschek: Ich erlaube mir von dem Rechte des Berichterstatters, das Schlußwort zu ergreifen, Gebrauch zu machen.

Auf die Bemerkungen des h. Regierungsvertreters will ich nur erwiedern, daß durch die Anschauung der Commission, in dem von ihr gestellten Antrage der Artikel 6 der Landtagsordnung nicht im mindesten alterirt wird, es wird ja anerkannt, daß die Ausschreibung der Wahl von der Regierung zu erfolgen habe. Im Art. 6 ist aber durchaus nicht bestimmt, was in den einzelnen Fällen dieser Ausschreibung vorauszugehen habe. Die bestimmteste Weisung hierüber, was vorzugehen habe, enthält der Zusatzartikel 1. , der ans einem, wie dem hohen Landtage erinnerlich sein dürfte, weit minder wichtigen Falle, erwachsen ist, wo das Recht des Gewählten wegen des §.18 bestritten wird, und eine Zustimmung des Landtages noch nicht erfolgt ist, und in diesem Falle hat Se. Majestät mit Zustimmung des Landtages ausdrücklich angeordnet, daß in solchen Fällen der Statthalter vor der Ungiltigkeitserklärung der Wahl durch den Landtag zur Ausschreibung einer Neuwahl nicht berechtigt sei. Die Ungiltigkeitserklärung der Wahl ist in einem solchen Falle weniger wichtig, als der Ausspruch über die Behebung des Mandats, denn das Mandat erlangt der Gewählte definitiv erst durch die Anerkennung des Landtages; wenn in einem solchen Falle bereits der Statthalter nicht berechtigt ist eine Wahl


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auszuschreiben, ehe sich der Landtag darüber ausgesprochen hat, so folgt hieraus ganz von selbst der Schluß, daß in dem Falle, wo sich der Landtag für die Giltigkeit der Wahl bereits ausgesprochen hat, der Statthalter umsomehr die frühere Entscheidung des Landtages einzuholen hat. (Sehr gut, Bravo).

Es ist auch aus dem ersten Absätze dieses Artikels kein Zweifel darüber, denn dieses ausschließliche Recht wird anerkannt und nur noch auf diese Falle durch die Worte "selbst dann" ausgedehnt. Im Artikel 2. ist bestimmt angeordnet, daß Wahlanfechtungen, welche der Artikel für nachträgliche, formelle und materielle erklärt, nur beim Landtage einzubringen sind.

Wenn sie nur beim Laugtage eingebracht werden und genügend bescheinigt sein müssen, so ist es mit Rücksicht auf die Bestimmung des §. 31 Landesordnung, daß die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahl dem Landtage zustehe, ein ganz folgerichtiger Schluß, daß, wenn es sich um Behebung des Mandates, beziehungsweise um Verwirkung einer anerkannten Wahl handelt, eben nur dem Landtage die Entscheidung zustehen könne. Ich glaube, die Kommission hat auch in dieser Beziehung mit ihren Anträgen dem Wortlaute und dem wahren Sinne des Gesetzes entsprochen. (Bravo.)

Regierungsvertreter Ritter v. Neubauer: Den Auseinandersetzungen des H. Berichterstatters erlaube ich mir nur noch entgegenzusetzen, daß der Zusatzartikel 1 der im §. 11 der Geschäftsordnung des h. Landtages vorkommt, im Zusammenhange stehe mit §. 10 dieser Geschäftsordnung, bezüglich mit §. 31 Landes-Ordnung. Dieser §. lautet: "Der Landtag nimmt die Berichte des Landesausschußes über die von demselben geprüften Wahlausweise der neu eintretenden Landtagsabgeordneten entgegen und entscheidet über die Zulassung der Gewählten."

Nun heißt es im §. 11 G.-O. weiter: "Dieses Recht über die Giltigkeit einer Wahl zu erkennen, steht dem Landtage ausschließlich selbst dann zu, wenn dem Gewählten wegen eines im §. 18 W. O. bezeichneten Ausschließungsgrundes vom Statthalter die Ausfertigung des Wahlcertificates versagt wurde.

In einem solchen Falleist daher der Statthalter vor der Ungiltigkeitserklärung der Wahl durch den Landtag zur Ausschreibung einer neuen Wahl nicht berechtigt. (Zus. Art.)

Ich erlaube mir weiter zu bemerken, daß diesen Paragraphen die Uiberschrift vorangeht: "Prüfung der Wahlen." Es sind also diese Paragraphe auf die Wahlen zu beziehen.

§. 11 spricht in seinem ersten Absätze ausdrücklich nur vor dem Rechte des Landtages, über die Giltigkeit einer Wahl zu erkennen. Im 2. Absätze heißt es dann weiter: "In einem solchen Falle" also nur in diesem Falle ist der Statthalter vor der Ungiltigkeits-Erklärung der Wahl durch den Landtag zur Ausschreibung einer neuen Wahl nicht berechtigt.

An der allgemeinen Regel der sogleichen Wahlauschreibung durch den Statthalter wird also nicht weiter geändert. Ich erlaube mir daher, mich noch einmal auf meine frühere Erklärung in dieser Beziehung zu berufen.

Berichterstatter Hofrath Taschek: Ich muß nur bedauern oder für auffallend erklären, daß zur Erklärung die Geschäftsordnung des Landtages benützt wird, die nur für denselben in seinen Räumen maßgebend ist und beziehe mich nur auf den 2. Zusatzartikel, der sagt, daß Wahlanfechtungen nach genehmigter Wahl zulässig sind. aber genügend bescheinigt sein müssen und bei dem Landtage eingebracht sein sollen — selbstverständlich zur Entscheidung.

Oberstlandmarschall: Ich werde zur Abstimmung schreiten und zwar über den Antrag auf Uibergang zur Tagesordnung, den Se. Exc. Graf Leo Thun gestellt hat. Seine Exc. trägt an, daß über den 1., 2., 4. und 5. Absah der Kommissions-Anträge zur Tagesordnung übergangen werde. Der Antrag ist bereits vorgelesen worden.

Ich werde zuerst die Unterstützungsfrage stellen und bitte diejenigen Herren, welche den Antrag unterstützen, die Hände aufzuheben. (Geschieht.) Er ist hinreichend unterstützt.

Eventuell hat Se. Exc. Graf Leo Thun, falls sein Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung fallen sollte, den Antrag gestellt, es mögen die Absähe 1, 2, 4 und 5 der Kommission zur neuerlichen Erwägung mit dem Auftrage überwiesen werden, hierüber Bericht zu erstatten, daß dieser Bericht in Druck gelegt und vertheilt werbe und dann zur geschäftsordnungsmäßigen Behandlung gelange. Ich glaube, dieser Antrag ist auch ein vertagender und ich werde ihn deshalb auch zur Abstimmung bringen.

Náměstek nejvyššího maršálka zemského dor. Bělský : Jeho Excelencí pan hrabě L. Thun ponavrhuje pro případ, že by jeho návrh na denní pořádek nebyl přijat, aby tétéž komisí, která zprávu tuto podala, se dala nazpět, by podala odůvodněný návrh o těch odstavcích, které jsou zde předloženy, a aby zpráva její byla tištěna a na denní pořádek dána.

Oberstlandmarschall: Wird dieser Antrag unterstützt?

Er ist gleichfalls unterstützt.

Ich bitte den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung noch einmal vorzulesen.

Landtagssekr. Schmid (liest): Der H. Landtag wolle beschließen: In Erwägung, daß über die Frage, wer zu entscheiden habe, ob ein Mandat gemäß des §. 18. der Landtagswahlordnung erloschen ist, keine ausdrückliche gesetzliche Bestimmung besteht, daß demnach darüber sich ergebende Meinungsverschiedenheiten nur im legislativen Wege gelöst werden können, daß es aber im gegenwärtigen Augenblicke und mit Rücksicht auf die wichtigen Geschäfte des Landtages nicht an der Zeit ist, in dieser Session eine legislative Lösung dieser Frage anzustrengen, geht der Landtag unter Verwahrung seiner Rechte über die Anträge 1, 2, 4 und 5 zur Tagesordnung über. V uvážení, že není zákonem


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

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výslovně ustanoveno, kdo má rozhodovat o tom, pominula-li spůsobilost k volbě dle §. 18. zemsk. řádu a že rozdílní náhledové, jež by v tom vznikly, jen cestou zákonodární rozhodnuty býti mohly, v uvážení dále, že v přítomném okamžiku vzhledem k důležitým záležitostem, o nichž se již na sněmu jedná, by nebylo na čase, by se ještě za tohoto zasedání přihlíželo k zákonnímu upravení otázky této, přechází sněm s vyhražením všech svých práv přes návrhy pod čísly 1, 2, 4 a 5 k dennímu pořádku.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, aufzustehen.

Havelka: Ich bitte um's Wort.

Oberstlandmarschall: Ueber die Form der Abstimmung?

Havelka: Ueber die Form der Abstimmung. Myslím Excellencí, že o tom návrhu se hlasovat nemůže. Mně se zdá, že náš jednací řád takový návrh, aby se přešlo k dennímu nebo rokovacímu pořádku, přes 1., 2. nebo 4. nebo některou jinou částku návrhu a ne přes celý návrh nepřipouští. Myslím, že takovému panu poslanci, který drží některou část nějakého návrhu za nedobrou, nezbývá nic jiného, než aby hlasoval, když se bude o jednotlivých odstavcích jednat, proti těmto. Přechod k dennímu pořádku mohu si jen myslet o celém návrhu. Poněvadž ale Excel, hrabě Thun neučinil návrh, aby se přešlo k dennímu neb rokovacímu pořádku o celém návrhu komise, který záleží z 5 částí, ale navrhuje, aby se přešlo k dennímu pořádku o puntíku 1, 2, 4 a 5, 3. ale vynechává, myslím, že takový návrh dle našeho jednacího řádu není připuštěn a mám za to, že se může jen o tom odročovacím návrhu Jeho Exc. pana hraběte hlasovat.

Oberstlandmarschall: Ich habe nicht geglaubt, gegen die Geschäftsordnung zu verflossen, weil mir schien, daß bei Antrag der Kommission in zwei bestimmt getrennte Theile zerfalle, der eine über die Frage der Berechtigung der Regierung und zweitens der von Se. Exc. dem Grafen Thun ausgeschiedene Punkt, bei lediglich die Angelegenheit betrifft, ob Dr. Gregr sein Mandat verloren hat. Also schien mir kein Anstand vorzuliegen über die Punkte 1, 2, 4 und 5 im Zusammenhange und über den Punkt 3, der wesentlich von den Uibrigen verschieden ist, abgesondert am Schluße der Generaldebatte abzustimmen, um so mehr, weil es wirklich nur eine Verzögerung der Behandlung wäre, wenn man erst bei den einzelnen Punkten darüber abstimmen würde.

Es ist ein zweifelhafter Fall, ich will daher das h. Haus befragen und bitte diejenigen Herren, welche meiner Ansicht zustimmen, daß schon jetzt zur Abstimmung geschritten werde, aufzustehen. Majorität.

Ich schreite also zur Abstimmung über den vorgelesenen Antrag Sr. Exc. des Hrn. Grafen Thun und bitte diejenigen Herren, die diesem zustimmen, aufzustehen. (Die Rechte erhebt sich, links nur 3 Abgeordnete.)

Der Antrag ist in Minorität. Ich werde nun den eventuell gestellten Antrag zur Abstimmung bringen, daß die Punkte 1, 2, 4, 5 an die Kommission zurückgewiesen werden, mit dem Auftrage, sie neuerlich zu berathen, Bericht zu erstatten, in Druck legen zu lassen und der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung zu unterziehen. Ich bitte' diejenigen Herren, die für diesen eventuellen Antrag find, aufzustehen.

Der Antrag ist in Minorität. Wir übergehen daher zur Berathung der einzelnen Punkte.

Der erste Punkt lautet:

Dem Landtage stehe nach §. 31 bei Landesordnung und nach Zusatzartikel zur Landesordnung 1 und 2 ausschließlich das Recht zu, in jenen Fällen, wo durch eine in dem §. 18 der Landtagswahlordnung aufgezählte, jedoch erst nach der Wahl eingetretene Thatsache die Wählbarkeit erloschen ist, die Erlöschung des Mandates als Landtagsabgeordneten auszusprechen.

Da diese Frage nach meinen Erachten von Seite des h. Landtages in der Generaldebatte erörtert worden ist, so halte ich es für überflüssig, diesen Antrag noch in der Spezialdebatte weiter zu begründen. — Verlangt Jemand das Wort?

Graf L. Thun: Ich will den h. Landtag auch nicht ermüden, durch die Wiederholung von Bemerkungen, welche bereits gemacht worden sind, ich kann es aber nicht unterlassen, auf einige wenige Punkte aufmerksam zu machen, welche in der Generaldebatte gegen meinen Antrag hervorgehoben worden sind.

Namentlich hat der Hr. Berichterstatter meinem Antrage gegenüber die Ansicht aufgestellt, der Landtag habe in zweifelhaften Fällen ohne weiters von seinem Rechte Gebrauch zu machen, und es sei nicht rathsam, durch Annahme meines Antrages das Recht des h. Hauses in dieser Angelegenheit in Frage zu stellen.

Ich glaube, wenn es sich darum handelt, von einem Rechte Gebrauch zu machen, welches der Landtag zu besitzen überzeugt ist, so ist es eine durchaus richtige Ansicht, daß. er vorgehe, unbekümmert darum, daß seine Ansicht von der Regierung nicht getheilt werde. Allein das ist es nicht, um was es ich hier handelt; wir haben nichts, wovon wir Gebrauch machen sollen, sondern es handelt sich darum, u verhindern, daß die Regierung von einem Rechte Gebrauch mache, das sie zu haben glaubt. Dazu weiden meines Erachtens die Schritte, welche die Kommission vorschlägt, nicht führen. Daß der Landtag eine Resolution faßt, ist für die Regierung ein nicht entscheidender Umstand; die Regierung ist nach den bestehenden Verfassungs-Gesetzen in gar keiner Weise verflichtet, auf eine Resolution des Landtages, welche sich auf vermeintliche Rechte der Regierung bezieht, Rücksicht zu nehmen. Dadurch, daß, nachdem uns durch die Erklärung des Regierungs-


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Vertreters nachgewiesen ist, sie halte ihre Ansicht fest, der Landtag ein Ersuchen an die Regierung stellt, sie möge sich für künftige Fälle in dieser Weise nicht benehmen, werden wir ebenfalls durchaus nichts erzielen. Ich glaube also, die Anträge, wie sie die Kommission gestellt hat, sind durchaus nicht geeignet, um das Recht des Landtages zu wahren.

Das Reckt des Landtages durchzuführen, auch der Regierung gegenüber zur Geltung zu bringen, dafür gibt es keinen anderen Weg, als die Vereinbarung einer legislativen Norm; das Recht des Landtages zu wahren ohne eine solche legislative Regelung, gibt es kein anderes Mittel, als die Verwahrung auszusprechen; ein drittes, scheint mir, gibt es nicht. Nochmals aber halte ich es für meine Schuldigkeit, den h. Landtag darauf aufmerksam zu machen, daß es ein bedenklicher Vorgang ist, zwischen dem Landtage und der Regierung streitige Rechtsfragen durch Resolutionen des Hauses entscheiden zu wollen.

Die Wirkung davon ist keine andere, als daß das h. Haus sich selbst vorgreift in Beziehung auf spätere legislative Beschlüsse. Es würde dem Landtage nicht anstehen, wenn einmal diese Frage zur legislativen Erörterung kommt, mit der heute gefaßten Resolution in Widerspruch zu kommen, und doch steht es nicht in der Macht des Landtages, durch eine Resolution, die heute gefaßt wird, künftigen Beschlüssen vorzugreifen. Deswegen kann ich durchaus nicht diesem Antrage beistimmen.

Oberstlandmarschall: Verlangt noch Jemand das Wort?

Da dies nicht der Fall, so erkläre ich die Generaldebatte über den ersten Absatz für geschlossen.

Taschek: Ich muß nur bedauern, daß Se. Exc. in Bezug auf eine Aeußerung des Berichterstatters von einer unrichtigen Anschauung ausgegangen ist. Se. Exc. hat behauptet, der Berichterstatter habe ausgesprochen, der Landtag müsse in zweifelhaften Fällen in der Ausübung seines Rechtes unbeirrt vorgehen.

Ich muß mir aber die Bemerkung erlauben, daß erklärt wurde, nur in unzweifelhaften Fällen, wo das Recht sonnenklar auf seiner Seite liegt, soll der Landtag nach Recht vorgehen, und daß in diesem Falle das Recht vollständig klar sei, glaube ich, ist in der Generaldebatte bereits erörtert worden. Was den zweiten Vorwurf anlangt, daß das Mittel an sich zu keinem Resultate führen könne, weil die Regierung ja von Seite des Landtages nicht, genöthigt werden könne, der Anschauung des Landtages beizupflichten; dasselbe gilt, wenn ein Gesetzentwurf vorläge. Wir haben da kein Mittel, die Regierung dahin zu bringen, den Gesetzentwurf anzunehmen, aber im geschäftsordnungsmäßigen Wege ist es nicht eine bloße Resolution. Der Antrag mußte vorausgehen, wenn wir die Wahl, ungeachtet sie nach unserem Dafürhalten als ordnungswidrig ausgesprochen wurde, doch für rechtswirksam erklären wollen. Dies allein nöthigt uns schon zu obigem Ausspruche. Zweitens ist auch der Weg, den die Gepflogenheit bisher mit sich gebracht hat, ganz ringehalten worden. Es ist der zweite Antrag, der dahin geht, die Regierung zu ersuchen, in Konformität dieses Beschlußes des Landtages sich für die Zukunft zu benehmen.

Auf dieses Ersuchen werden wir eine Eröffnung bekommen; ich bin der festen Hoffnung, daß, nachdem die Statthalteri uns eine Ministerialverordnung nicht vorgewiesen hat, über unsere Darstellung der Sache die Regierung, das Staatsministerium, wenn die Statthaltern unseren Anschauungen nicht Folge gibt, und also die Sache zur weiteren Beschlußfassung vorgelegt wirb, unsere Anschauung als begründet anerkennen und die Statthalterei anweisen wird, sich in Zukunft darnach zu benehmen. Dies ist ein um so mehr begründeter Ausspruch, als die Regierung in den weit minder wichtigen Fällen, wo die Wahl noch nicht genehmigt war, diesen Anschauungen des Landtages vollkommen beigetreten ist, und diese Bestimmung mit einer Stilisirung, welche nach meinem Dafürhalten auch für den zweiten Fall entscheidet, zum Gesetze erhoben hat.

Ich sehe nicht, welchen andern Weg der Landtag hätte einschlagen sollen, als den von der Kommission dem hohen Landtage vorgeschlagenen,

Graf Leo Thun: Wenn ich gesagt habe, "in zweifelhaften Fällen", so ist das ein irriger Ausdruck gewesen; ich habe sagen wollen: in Fällen, in denen die Ansicht des Landtages bestritten und zwar auch von der Regierung bestritten wird.

Oberstlandmarschall: Der Antrag ist soeben vorgelesen worden; ich bitte denselben noch böhmisch vorzulesen.

Sn. sekr. Schmidt čte: Slavný sněm račiž usnésti takto: "Dle §. 31. zřízení zemského a dle dodatku 1. a 2. k zřízení zemskému přísluší výhradně sněmu právo vysloviti ztrátu poslanecského mandátu v těch případech, v kterých pozbývá se způsobilost volenu býti pro některou v §. 18. řádu volení do sněmu vytčenou, avšak teprva po volbě naskutající se příčinu."

Oberstlandmarschall: Ich bitte jene Herren, welche dem ersten Absätze des Kommissionsantrages zustimmen, aufzustehen. (Es geschieht.) Der Antrag ist per majora angenommen.

Ldtgs.-Sekr. Schmidt liest: Absatz 2: Das k. k. Statthaltereipräsidium sei anzugehen, in jenen Fällen, wo nach seinem Dafürhalten durch eine, der im §. 18 Landtags-Wahlordnung aufgezählten Thatsachen die Wählbarkeit eines Landtags-Abgeordneten erloschen ist, dem Landtage stets rechtzeitig die Mittheilung unter Anschluß einer genügenden Bescheinigung über die den Verlust der Wählbarkeit bedingende Thatsache zu machen und die Entscheidung des Landtages über die Erlöschung des Wahlmandates vor der Ausschreibung der Neuwahl einzuholen.

Za druhé: Praesidium c. kr. místodržitelství budiž požádáno, aby v případech, v kterých die jeho mínění poslanec sněmovní pro některou


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

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v §. 18. řádu volení do sněmu vytčenou, teprve po volbě se naskytující příčinu, pozbyl způsobilosti volenu býti, učinilo vždy v pravý čas o tom oznámení, přidavši zároveň dostatečné doklady o příčinách, z nichž vyplývá ztráta volitelnosti, a aby prvé, než novou volbu vypíše, žádalo sněm zemský o rozhodnutí v příčinách ztráty volebního mandátu.

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort? Da es nicht der Fall ist, so erkläre ich die Debatte für geschlossen. Der Herr Berichterstatter hat das Wort. Bitte diejenigen Herren, welche diesem Absatze 2 zustimmen, aufzustehen. — Angenommen.

Absatz III.

Sněmovní sekr. Schmidt: čte odstavec III.

Das aus der am 18. März 1861 vorgenommenen und vom Landtage in der Sitzung am 18. April 1861 für giltig erklärten Wahl des Herrn Dr. Eduard Gréger zum Landtags-Abgeordneten für die Landgemeinden des Amtsbezirkes Ledeč und Unter-Kralowitz hervorgegangene Mandat werde auf Grund des §. 18 a) der Landtags-Wahlordnung für erloschen erklärt.

Za třetí: Prohlašuje se, že dle §. 18. řádu volení do sněmu pozbývá platnost mandát Dra. Eduarda Grégra za poslance sněmovního venkovských obcí okresu Ledečského a Dolno-Kralovického, z volby vykonané dne 18. března 1861 a schválené v sněmovním sezení dne 18. dubna 1861.

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort? Da es nicht der Fall ist, so erkläre ich die Debatte für geschlossen. Bitte den Herrn Berichterstatter.

Herr Hofrath Taschek: Ich will nur auf einige Bemerkungen, die in der Kommission geschehen sind, noch hinweisen, nämlich dahin, daß absichtlich von Seite der Kommission die Wählbarkeit des Herrn Dr. Eduard Gréger nicht betont, und der Ausdruck nicht gebraucht wurde; sondern blos immer es auf die Erlöschung des Mandates bezogen worden ist, und das geschah aus dem Grunde, weil mittlerweile von Sr. k. k. apostolischen Majestät allergnädigst eine Amnestie erlassen worden ist, und die Kommission sich, obschon die einzelnen Mitglieder in dieser Beziehung sich für bejahende Beantwortung dieser Frage ausgesprochen haben, doch nicht die Mission vom hohen Landtage erhalten hat, sich über die Rechtswirksamkeit dieser Amnestie zu erklären.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage der Kommission ťd 3 zustimmen, aufzustehen.

Ist angenommen.

Absatz IV.

Sekretär Schmidt. Für diesmal wird es jedoch mit Verwahrung des ad 1 und 2 bezeichneten Rechtes bei der von dem k. k. Statthaltereipräsidium unterm 25. Dezember 1865 Z. 3598 verfügten Ausschreibung einer Neuwahl für den Wahlbezirk Ledeč und Unterkralowic ausnahmsweise belassen.

Pro tentokrát zůstati to má co výminkou při vypsané nové volbě poslance pro venkovské obce okr. Ledče a Dolních Královic, nařízené od presidia c. k. místodržitelství 25. prosince 1865 č. 3598, však s vyhražením práv v 1. a v 2. odstavci naznačených.

Oberstlandmaischall: Verlangt Jemand das Wort?

Graf Leo Thun: Ich glaube, in diesem Antrage zeigt sich die Schwäche der Position, welche die Kommission eingenommen hat. Wenn die Kommission der Meinung ist, daß die Sache so klar sei, daß kein Zweifel bestehen kann, wenn in Folge dessen sie den Kampf mit der Regierung eingehen will, so erkläre sie, daß die Wahlausschreibung null und nichtig fei, dann wird sich zeigen, was daraus hervorgeht. Einen ähnlichen Fall haben wir in der ersten Session des Landtages, den bekannten Fall des Abgeordneten Wáwra gehabt. Damals wurde von einigen geehrten Mitgliedern — ich selbst hatte damals noch nicht die Ehre dem Landtage anzugehören, halte aber ihre Ansicht für die richtige — mit streng juristischer Schärfe argumentirt: Wenn die Regierung nicht berechtigt war, die Wahl des Herrn Wáwra zu kassiren und eine neue auszuschreiben, so war auch die in Folge dessen vorgenommene Wahl des Dr. Poblipský ungiltig. Ich glaube, es war die eine konsequente Ansicht.

Es wurde damals aus Oportunitätsrücksichten darüber hinausgegangen. Heute wird darauf angetragen, abermals aus Oportunitätsgründen über eine angebliche ungesetzliche Wahlausschreibung hinauszugehen. Ich frage, welche Berechtigung hat der Landtag auszusprechen, ausnahmsweise, wird die gegenwärtige Ausschreibung belassen? Der Landtag hat nicht die Wahl auszuschreiben; die Regierung hat sie auszuschreiben. Es ist allerdings die Konsequenz der Ansicht der Kommission, es sei klar, daß die Regierung die Wahl nicht ausschreiben dürfte, bevor der Landtag gesprochen hat, den Ausspruch zu thun:

Die Ausschreibung ist null und nichtig, aber die Berechtigung des Landtages, zu sagen, sie solle dennoch gelten, eine solche Berechtigung besteht meines Erachtens nicht. Ich sehe darin nichts weiter, als ein Mittel dem Kampfe auszuweichen. (Bravo).

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort?

Da dies nicht der Fall ist, erkläre ich die Debatte für geschlossen.

Hofrath Taschek: Ich habe die Ehre gehabt, in dem von Sr. Exc. dem Herrn Vorredner bezeichneten Falle Referent und Berichterstatter zu sein. Auch damals wurde betont, die Wahl sei eigentlich ungiltig, da aber beinahe die sämmtliche Zahl der erschienenen Wähler sich für den neu Gewählten ausgesprochen hat, und um das Recht des Bezirkes zu wahren, sobald als möglich vertreten zu sein, hat man aus Oportunitätsrücksichten auf die Genehmigung der Wahl gerathen. Es ist dies im minder

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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

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wichtigen Grade heute der Fall, denn durch den Beschluß ad 3 ist jetzt die Wahl nachträglich in, Ordnung. Es ist nämlich vor der Vornahme der Wahl die Erlöschung des Mandates ausgesprochen. Der einzige Unterschieb besteht darin, daß damals Sr. Exc. der Statthalter den Anschauungen der Kommission entgegen gekommen ist und erklärt hat, er habe dadurch das Recht des Landtages nicht beeinträchtigen wollen, sondern es geschah bei der Klarheit des Falles aus Utilitätsrücksichten, um es l dem Bezirke zu ermöglichen, seinen Vertreter im, Hause zu sehen, obwohl der Fall in der Sache wesentlich verschieden war von dem heutigen. Heute liegt das ordnungsmäßig gefällte, rechtskräftig gewordene Urtheil der Civilinstanz vor; damals hat sich um ein kriegsrechtliches Urtheil gehandelt, (Bravo links) und doch hat Sr. Exc. der Herr Statthalter kein Bedenken getragen, den Anschauungen des Landtages freundlich entgegen zu kommen (Bravo).

Oberstlandmarschall: Der Antrag ist eben verlesen worden. Bitte diejenigen Herren, welche zustimmen, aufzustehen.

Der Antrag ist angenommen. (Centrum und die Linke erhebt sich.)

Sekretär Schmidt: Absatz 5. Mit der Ausführung dieses Beschlußes wird der Landesausschuß beauftragt.

Za 5. nařizuje se výboru zemskému, aby to usnešení vykonal.

Oberstlandmarschall: Ist etwas zu erinnern? Da dies nicht der Fall ist, bitte ich diejenigen Herrn, welche diesem Absah zustimmen, aufzustehen. (Centrum und Linke erhebt sich).

Der Antrag ist angenommen.

Hofrath Taschek: Da der gefaßte Beschluß aus mehreren Absätzen besteht, erlaube ich mir im Sinne unserer Geschäftsordnung, welche in solchem Falle eine dritte Lesung vorschreibt, mit der dritten Lesung der gefaßten Beschlüße sogleich vorzugehen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte sich darüber auszusprechen, ob man die dritte Lesung noch gleich heute vornehmen solle.

Ich bitte die Herren, welche damit einverstanden sind, die Hand aufzuheben. Einverstanden. Eine nochmalige Lesung dürfte nicht nothwendig fein. (.Nein! Nein!) Wenn die Herren damit einverstanden sind, so werde ich fragen, ob der Absah 1—5 im Ganzen angenommen werden soll. Bitte diejenigen Herren, welche dafür sind, die Hand aufzuheben. Majorität, in dritter Lesung angenommen.

In Folge des heute gefaßten Beschlußes werde ich die Vertreter der Landgemeinden ersuchen, die Wahl eines Mitgliedes anstatt des Herrn Dr. E. Gréger für die Kommission der Berathung des Jagdgesetzes und für die Kommission bezüglich der Reorganisirung der Irrenanstalt vorzunehmen.

Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist der Wahlbericht. Excellenz Graf Franz Thun!

Berichterstatter Graf Franz Thun: Hoher Landtag! In Folge der Mandatsniederlegung der Herren Abgeordneten ans dem Wahlkörper der landtäflichen Großgrundbesitzer, Seiner Durchlaucht des Grafen Karlos Auersperg, Edmund Grafen Hartig, Rudolf Grafen Morzin, Michael Grafen Althan, wurde von Seite des k. k. Statthaltereipräsidiums eine Neuwahl von 4 Abgeordneten aus den genannten Wahlgruppen auf den 9. Jäner 1866 ausgeschrieben, welche an diesem Tage auch vorgenommen wurde. Laut den (Unruhe, Präsident läutet) vom k. k. Statthaltereipräsidium einher gelangten Wahlakten, haben sich von den 411 Wahlberechtigten, 295 an der Wahl betheiliget und somit betrug die absolute Stimmenmajorität 148, diese haben erlangt, 1. Seine Excellenz Hugo Graf Nostiz 183 Stimmen; 2. Friedrich Graf Westphalen 179 Stimmen; 3. Friedrich Graf Kinsky 178 Stimmen; 4. Herr Karl Kirschner 177 Stimmen; es erscheinen somit die 4 genannten Herren als Abgeordnete gewählt. Von den übrigen Stimmen entfielen auf Grafen Hartig und Herren Karl Müller je 115, Freiherrn von Kotz 114, Grafen Zedtwitz 110, Fürsten Carlos Auersperg 4, Komers 2 und Graf Parchem 1 Stimme. Da bei ber Wahl kein Anstand vorgekommen ist, so erlaubt sich der Landesausschuß den Antrag zu stellen, der hohe Landtag geruhe die Wahl des Hugo Grafen Nostitz, Friedrich Grafen Westphalen, Friedrich Grafen Kinsky und Karl Kirschner zu Landtagsabgeordneten zu agnosciren und die gewählten 4 Herren Abgeordneten zum Landtage zuzulassen.

Výbor zemský činí návrh, slavný sněm račiž volbu Hugona hraběte Nostice, Bedřicha hraběte Westfalen, Bedřicha hraběte Kinského a Karla Kirschnera za platnou uznati a nově zvolené pány do sněmu českého připustili.

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort? Da dies nicht der Fall ist, so schreite ich zur Abstimmung. Ich bitte diejenigen Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben (geschieht) der Antrag ist angenommen.

Graf Franz Thun: Hoher Landtag! In Folge der Mandatsniederlegung des Altgrafen Salm-Reiferscheid und des Grafen Wallis ist eine Neuwahl aus dem Wahlbezirke der Fideikommißbesitzer nothwendig geworden, diese wurde von ber k. l. Statthalterei auf den 9. Jänner ausgeschrieben und ist auch wirklich vorgenommen worden, die Akten weisen nach, daß von 49 Wählern, 31 theils persönlich, theils durch Vollmachtsträger sich betheiliget hatten und baß Rudolf Graf Khotek und Johann Graf Kolovrat-Krakovský zu je 27 Stimmen mithin die absolute Majorität erlangt hatten. Da bei dem Wahlakte keinerlei Anstünde vorgekommen sind, so erlaubt sich der Landesausschuß den Antrag zu stellen, der hohe Landtag wolle die Wahl des Grafen Rudolf Chotek und des Grafen Kolovrat-Krakovský zu Abgeordneten in den böhmischen Landtag zu agnosciren und die Gewählten zum Landtage zuzulassen.

Výbor zemský činí návrh, slavný sněm račiž volbu Rudolfa hraběte Chotka a Jana hraběte


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

Kolovrata-Krakovského za platnou uznati a nově zvolené pány k sněmu českému připustiti.

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort? Da dies nicht der Fall ist, so schreite ich zur Abstimmung. Ich bitte diejenigen Herren, die dem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben, (geschieht). Der Antrag ist angenommen.

Wir werden sofort zur Entgegennahme der Angelobung schreiten. Ich bitte die Herren vorzurufen.

Landtags-Sekreter Schmidt: Graf Chotek Rudolf, Graf Kolovrat-Krakovský, Graf Hugo Nostitz, Graf Friedrich Westphalen, Karl Kirschner und Anton Schmidt. (Die Vorgerufenen begeben sich zum Oberstlandmarschall).

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren, welche geloben, sagen mit Handschlag: Ich gelobe!

Pánové, kteří slibují, nechť řeknou rukou dáním: "Slibuji!"

Zemský sněmovní sekretář Schmidt: "Činíte co poslanci slib na místě přísahy v ruce nejv. maršálka zemského, že chcete J. V. císaři a králi věrni a poslušní býti, zákony zachovávati a své povinnosti plniti."

"Sie werden als Landtagsabgeordnete in die Hände Sr. Excellenz des Herrn Oberstlandmarschalls an Eidesstatt, S. M. dem Kaiser und König Treue und Gehorsam, Beobachtung der Gesetze und gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten geloben."

Hrabě Rudolf Chotek: slibuji!

Hrabě Kolovrat-Krakovský: slibuji!

Hrabě Hugon Nostic: slibuji!

Hrabě Bedřich Kinský: slibuji!

Graf Westphalen: gelobe!

Karl Kirschner: gelobe!

Anton Schmidt: slibuji!

Oberstlandmarschall: Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist der Landesausschußbericht betreffend die Landtagswahlordnung vom 26. Feber 1861.

Berichterstatter Dr. Schmeykal: Die aus der vorjährigen Session des Landtages an die gegenwärtige übergegangenen Anträge, Petitionen und an den Landesausschuß eingelangten Eingaben, welche sich in der Richtung der Abänderung der Landtagswahlordnung vom 26. Feber 1861 bewegen, sind in dem vom Landesausschuße unterm 27. November dieses Jahres erstatteten, in Druck gelegten und vertheilten Berichte namentlich verzeichnet und aufgeführt und es ist in demselben Berichte jener Vorgang dargelegt, welchen der Landesausschuß gegenüber diesen Vorlagen und insbesondere jenem allgemeinen auf die Revision der Landtagswahlordnung überhaupt abzielenden Antrag des Herrn Dr. Rieger und Genossen einzuhalten sich verpflichtet hielt.

Ich glaube mich lediglich auf den Inhalt dieses gedruckten und vertheilten Berichtes berufen zu dürfen und will denselben nur durch eine Mittheilung ergänzen. Es ist im Berichte ehrvorgehoben, daß die mit Rücksicht auf den Rieger'schen Antrag gesammelten statistischen Daten der Landesbuchhaltung zugeführt wurden, um dieselben in tabellarische Uebersicht zu bringen. Zur Zeit der Erstattung des Berichtes war diese Uebersicht, dich tabellarische Zusammenstellung noch nicht zum Abschluße gekommen, dieselbe gelangte jedoch am Schluße des vorigen Jahres zu Ende, und wurde mit einem besonderen Berichte der Landesbuchhaltung am 4. Jänner d. I. dem Landesausschuß, und von diesem dem Landtags - Präsidium übermittelt. In diesem Berichte der Landes - Buchhaltung wird allerdings darüber geklagt, daß die eingelangten statistischen Daten mitunter unrichtig, mangelhaft und lückenhaft sind; indessen glaube ich, daß die Mängel doch nicht so wesentlich und weitgehend sein dürften, um eine Berathung zu hindern, um so weniger als ein Correctiv hiefür in dem Umstande zu finden sein dürfte, daß von Seite der H. Regierung, so viel dem Landesausschuß bekannt ist, gleichfalls mit Benützung derselben Rubriken statistische Daten gesammelt und unter Intervention erprobter Statistiker zusammengestellt wurden. Ich glaube nun, daß kein Anstand bei der H. Regierung unterwalten wird, und der zu bildenden Commission diese zusammengestellten statistischen Daten gleichfalls zur Benützung bei den Berathungen weiden übergeben werten. Mit Berufung hierauf schließe ich mit dem vom Landesausschuße in seinem Berichte vom 27. November 1865 gestellten formellen Antrage:

Der H. Landtag wolle

1. zur Vorberathung über die in der 3. Jahressession vom I. 1864 eingebrachten, die Revision und Aenderung der Landtags-Wahlordnung bezweckenden Anträge 1 bis einschließig 10 dieses Berichtes eine Kommission einsetzen, welche aus 15 von jeder Curie je zu fünf ans dem gesammten Landtage zu wählenden Mitgliedern zu bestehen hätte;

2. dieser Commission auch alle in diesem Berichte unter I., II. III. und IV. aufgezählten, die Revision und Aenderung der Landtagswahlordnung betreffenden Petitionen und Eingaben zur Erledigung zuweisen.

Aktuar zemsk. sněmu Dr. Seidl (čte):

Slavný sněm račiž uzavříti:

I. Ku přípravní poradě o návrzích v této zprávě sub 1 až 10 uvedených, kteréž, majíce za účel revisi a změnu řádu volení do sněmu, podány byly v III. ročním zasedání sněmu roku 1864, složena budiž komise 15 členů, tak sice, že každá kurie zvolí 5 členů z celého sněmu.

II. Komisí této buďtež k vyřízení přikázány také všecky revise a změny řádu volení do sněmu, týkající se petic a podání, kteréž jsou ve zprávě této uvedeny v odstavcích I., II., III. a IV.

Oberstlandmarschall: Der H. Regierungs-Vertreter hat das Wort.

Místodržit. rada rytíř z Neubauerů: Místodržitelství učinilo opatření, aby statistický materiál, jehož zapotřebí jest, velmi pilně byl sbírán a srovnán. Jest také větší část toho ma-

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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

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teriálu již pohromadě, a jen při menší části ukázala se potřeba úprav. Jakmile takové úpravy sem dojdou, místodržitelství ochotně všechen ten materiál komisi sdělí. Vláda ostatně hotova jest, všem oprávněným požadavkům vyhověti (Bravo, výborně).

Oberstlandmarschall: Verlangt noch Jemand das Wort? Da es nicht der Fall ist, werde ich zur Abstimmung schreiten, und bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage des Landesausschußes, es sei eine Kommission von 15 Mitgliedern zur Vorberathung dieser Vorlasse ;u bestellen, beistimmen, — die Hand aufzuheben. Der Antrag ist angenommen.

Hiemit erledigt sich der 2. Gegenstand der Tagesordnung, nämlich der Antrag des Prachatitzer Bezirksausschußes auf Einführung des direkten statt des indirekten Wahlrechtes und auf Ausübung des Wahlrechtes mittelst Vollmacht bei den Landgemeinden. Ich glaube, der H. Landtag wird zustimmen, wenn ich beantrage, daß diese Eingabe gleichfalls der eben bestimmten Kommission zugewiesen werde. Wenn dagegen kein Einspruch erhoben wird, betrachte ich es als angenommen.

Der nächste Gegenstand ist der Antrag des Herrn Dr. Škarda und Genossen, betreffend die Entscheidung in Grundzertheilungs-Angelegenheiten.

Ich ertheile dem H. Antragsteller zur Motivirung seines Antrages das Wort.

Dr. Škarda: Učinil jsem návrh, aby slavný sněm uzavříti ráčil, že o rozdělování usedlostí venkovských vedle platných zákonů rozhodovati má okresní výbor a že z rozhodnutí okresního výboru ve věci té odvolati se sluší k výboru zemskému, z jehož rozhodnutí není dalšího odvolání. Můj návrh týká se tedy předmětu, který již po delší dobu rozebírán byl nejen ve veřejných listech ale i v mnohých schůzích jmenovitě hospodářských jednot, týká se předmětu, který již takě několikráte slavnému sněmu předložen byl a o kterém před nedávném ještě zde se jednalo. Slavný sněm arciť neuznal, že by předmět ten byl již tak zralý, aby se mohl vzíti hned do porady a usnesl se, že ještě dříve má býti slyšeno dobré zdání okresních zastupitelstev o věci té, čímž se asi stane, že za tohoto zasedání přehnět onen nepřijde k jednání, že tedy celá věc by zůstala in statu quo a přece zdá se mi, že by zde bylo jakéhosi opatření zapotřebí. Mínění o rozdělování pozemků jsou ovšem velmi různá; kdežto mnozí za to mají, že by nejlépe bylo, aby se dělilo bez obmezení, jsou druzí zase toho náhledu, že dělení takové nikterak připustiti nelze, že by bylo na škodu stavu, kterého se týče i celé společnosti zemské. Nebudu se šíře dotýkati otázky té, než toliko trvám, že říci mohu, že hlavně vykonávání nynějších zákonů Jest to, které zavdalo příčiny k mnohým neshodám a stížnostem, kdežto v mnohých okresích ani není lze nějaký pozemek oddělili, neboť jen s obtížemi příliš velikými, máme zase ve vlasti naší okresy, kde každé dělení se povolilo.

Nastává otázka: Odkud asi pocházejí tyto neshody? Zákony naše nedávají vlastně k tomu žádné příčiny.

Hlavní ustanovení v dělení pozemků sedlských usedlostí jsou dvorské dekrety od 26. června 1787, od 16. srpna 1787 o od 27. srpna 1818, které ustanovují, že v království českém, vyjímajíc krajiny hornaté, oddělování dovoleno není pod 40 měr; že tedy při každé usedlosti nejméně 40 měr zůstati musí, že však co je přes 40 měr, oddělovati se může v menších částech jenom tak, aby oddělení části zase přiděleny byly nějaké usedlosti. Avšak ustanovení to není jediné, které u nás platí, neboť praví se v těch samých zákonech, že výminečně může se i přes tuto míru oddělovati, když se týká pozemků vzdálených nebo krajin okolo měst.

Dále ale ustanovuje ještě dvorský dekret od 8. listopadu 1807 č. 18959 a nejvyšší rozhodnutí od 23. června 1847, že není ani zapotřebí, aby zvláštními ustanoveními se určilo minimum zákonní pro rozlohu nebo daň, ku kterému se smí jíti; že se vždycky má uvážiti případ, o který právě jde, že se má zřetel bráti k poměrům skutečným, k poloze pozemků, k jeho dobrotě a ostatním ohledům, které by zde rozhodovati mohly. Z toho ze všeho vychází, že zákony nejsou tak určité a přesné, že by nepřišlo na to, kdo o jejich vykonávání rozhoduje.

Rozhodují-li okresní úřadové, tu snadno se může státi, že rozhoduje úřadník, který do té krajiny teprve přišel a nezná skutečné poměry a potřeby té krajiny.

Může se stát, že právě jest náhledu nejliberálnějšího, že si vykládá platné zákony v smyslu nejsvobodomyslnějším, kdežto v jiném okresu je úředníci vykládají ve smyslu nejtužším. Pro obě mínění může se v zákoně najíti dost příčin. Zdá se mi, když zákon rozličně se vykládá, že by záhodno bylo, by se vykonávání jeho přenechalo orgánům, které vyšly ze svobodné volby celého okresu, které potřeby a poměry svého okresu nejlépe znají a posuzovati mohou.

Zdá se mi to býti přiměřenější, poněvadž již jiný zákon právo to okresům uděluje, neboť dle obecního řízení posuzuje okresní výbor a okresní zastupitelstvo vůbec, zdaž obci přísluší nějaký pozemek odprodali. Když již rozhoduje o jedné věci, co se týká oddělování a odprodávání pozemků, pakli rozhodovati může o obecním jmění, které se obyčejně přísněji váže než jmění soukromné, nevidím příčiny, proč by se jim nepřidalo též další posuzování o dělení soukromného jmění nemovitého. Proto činil jsem tento návrh. Co se týče formální stránky návrhů, tu myslím, aby byl přidán komisi, která zvolena byla o návrhu Dr. Trojana, poněvadž tento předmět s oním souvisí.


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

Ich stelle den Antrag, es möge mein Antrag jener Kommission zugetheilt werden, welche zur Berathung des Antrages des Herrn Dr. Trojan gewählt wurde.

Oberstlandmarschall: Wird der Antrag unterstützt? Er ist hinreichend unterstützt. Verlangt, noch Jemand das Wort? (Niemand meldet sich.), Da das nicht der Fall ist, so schreite ich zur Abstimmung. Ich bitte die Herren, welche dem Antrage zustimmen, daß der Antrag des Herrn Dr. Škarda der bereits bestellten Kommission für Dr. Trojan's Grundzertheilungsantrag zugewiesen werde, die Hand aufzuheben. Angenommen. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist die dritte Lesung des Gesetzentwurfes betreffs der Durchführung der Grundentlastung. Ich bitte den Herrn Berichterstatter.

Berichterstatter Leeder: In der Sitzung vom 16. Dezember verflossenen Jahres ist der 2. Absah des §. 13 des Gesetzentwurfes über die weitere Durchführung der Grundentlastung aus dem Grunde in suspenso geblieben, weil ich als Berichterstatter nicht in der Lage war, mich über das zu diesem Absätze vom Abgeordneten Pollach gestellte Amendement sogleich aufzusprechen. Nach genauer Einsicht der betreffenden Gesetzesstellen bin ich zur Uiberzeugung gelangt, daß das im 2. Absätze enthaltene Zitat wirklich nicht ausreicht und ich habe mich mit dem Abgeordneten Herrn Pollach dahin geeinigt, daß die Ministerialverordnung vom 28. Juli 1859 mit dem bereits angenommenen 1. Absätze des §. 13 in Einklang gebracht und als §. 13 dem fraglichen Gesetzentwurfe eingeschaltet werde. Ich erlaube mir den Wortlaut dieses Paragrafes nachstehends vorzutragen : "Die Ablösungskapitalien, welche Bezugsberechtigten gehören, deren Realitäten nicht über die Hälfte des nach dem hundertfachen Steuerbetrage ohne Zuschlag berechneten Werthes verschuldet sind, oder welche den Betrag von 50 fl. öst. W. nicht übersteigen, können dem Bezugsberechtigten ohne Einvernehmung der Hypothekar-Gläubiger ausgefolgt werden, wenn für diese offenbar kein Nachtheil daraus zu besorgen ist, was das Realgericht mit Rücksicht auf das Verhältniß des Ablösungsbetrages zu dem Werthe der Realität und auf den Stand der bücherlichen Lasten zu beurtheilen hat. Handelt es sich jedoch um Kapitalien von einem höheren Betrage als 50 st. oder walten Zweifel darüber ob, ob die Ausfolgung ohne Gefahr für die Hypothekargläubiger geschehen könne, so sind diese zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Beisatze zu einer Tagsatzung vorzuladen, daß auch im Falle ihres Ausbleibens über die Zulässigkeit der Ausfolgung werde entschieden werden. Nach beendigter Verhandlung ist mit sorgfältiger Erwägung, ob nach den erhobenen Umständen ein Nachtheil für dieselben zu besorgen stehe, durch Bescheid zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen der Ausfolgung stattgegeben werde, wobei im Uibrigen die bestehenden Gesetze zur Richtschnur zu dienen haben. Haftet auf dem Gute, mit dessen Besitz die abgelöste Gerechtsame verbunden war, das Substituzions-Fideikommiß oder Lehenband oder die Dienstbarkeit des Fruchtgenußes, so müssen die Rechte der an diesen Verhältnissen Betheiligten ohne Rücksicht auf die Größe des Entschädigungskapitals und den Stand der bücherlichen Passiven gewahrt weiden. (Minist. Verordg. vom 28. Juli 1859, R.-G.-Bl. Nro. 142).

Zemský sek. Schmidt čte:

§. 13.

Kapitály výkupné, kteréž náležejí oprávněným, jichž statek nemovitý není zadlužen výše polovice hodnoty vypočtené podlé 100 násobné sumy daně bez přirážky, aneb kteréž nečiní více, než 50 zl. r. č., mohou se oprávněným ihned vydati, aniž slyšeni byli věřitelové hypoteční, pak-li se není patrně obávati, že by jim z toho vzešla škoda nějaká, což soud reální uvážiti má, jak se srovnává kapitál výkupní s hodnotou statku a jaké jsou závady knihovní.

Jest—li však jest co činiti o větší kapitál, nežli o 50 zl., aneb vzejde-li pochybnost, zda-lí se kapitál beze škody věřitelů vydati může, buďtež věřitelové obesláni ku stání, by se o tom pronesli, a budiž jim zároveň připomenuto, že bude v příčině toho, může-li se kapitál vydali, rozhodnuto i tehda, kdyby ke stání nepřišli. Po skončeném řízení rozhodnuto budiž výměrem, zdaliž a s kterými výminkami se oprávněnému kapitál vydati má, při čemž bedlivě uvážiti náleží, zda-li podlé okolností vyhledaných obávati se jest, že by tím věřitelům škoda nějaká vzešla.

Při rozhodování pravidlem budtež zákonové o tom vydány.

Jestli statek, jehož držením spojeno bylo právo vykoupené, zavazen svazkem substitučním, fideikomisním aneb lenním anebo služebností požívání, chována buďtež práva těch, jichž tyto svazky neb závázky se dotýkají, nehledíc k tomu, jak veliký jest kapitál náhradní a jaké jsou závady kněhovní min. nař. 28. července r. 1859 č. 142 ř. zákona.

Leeder. Ich erlaube mir nochmals hervorzuheben, daß die betreffenden Bestimmungen aus dem bereits angenommen ersten Absätze des §. 13. und aus dem Wortlaute der Minist.-Verod. vom 28. Juli 1859 genommen sind.

Oberstlandmarschall. Nachdem sich, als dieser Gegenstand bei der zweiten Lesung kam, dahin ausgesprochen wurde, daß der Berichterstatter noch diese Anführung dem Wortlaute nach aufzunehmen habe, so muß ich die Debatte über diesen Punkt eröffnen, und stelle die Anfrage, ob Jemand in dieser Beziehung etwas zu bemerken hat. (Niemand meldet sich.) — Da dies nicht der Fall ist, so bitte ich über den Antrag des H. Berichterstatters abzustimmen, und bitte die Herren, die dem Wortlaute, wie er hier vorliegt, zustimmen, die Hand aufzuheben. (Geschieht)

Ich bitte aufzustehen. (Geschieht) Er ist angenommen.


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

Leeder: Ich erlaube mir, die Zustimmung des h. Hauses zu einigen stylistischen Abänderungen zu erbitten, welche lediglich im Interesse der größeren Deutlichkeit des Gesetzentwurfes vorgenommen wurden.

Statt der in §. 2 vorkommenden Hinweisungen auf die verschiedenen Absätze des §. 1 ist der Inhalt dieser Absähe des §. 1 auch in §. 2 eingeschaltet worden.

Das im ersten (1.) Absätze des §. 16 vom Herrn Dr. Brauner eingebrachte und vom hohen Hause angenommene Amendement ist mit dem 1. Absätze in Verbindung gesetzt worden.

Statt des Wortes: "Anmeldung" im §.17 wurde das Wort "Provocation" eingestellt, u. z. aus dem Grunde, weil dasselbe mit der Nomenklatur der früheren Grundentlastungs-Vorschriften übereinstimmt.

Das Wort "Anmeldung" ist in den früheren Ablösungsvorschriften nur für die zwangsweise Ablösung gebraucht worden, während für die Ablösung, welche lediglich über die Anmeldung des einen ober des anderen Theiles vorgenommen wird, stets der Ausdruck "Provocation" gesetzt ist.

In den neuen §§. 21 und 22 ist statt des Wortes "Bezirkskommission", welches in der Min.-Ver. vom 27. Juni 1849.vorkommt, das von dem Herrn Abgeordneten Dr. Čižek eingebrachte Amendement, betreffend die Präclusivfristen zwischen den Absah 25 und 26 der alten Ordnung, wie es von ihm beantragt worden war, als §. 28 dieses Gesetzentwurfes eingeschaltet.

Im §. 29 des deutschen Textes sind die Worte "Stempel und Gebühren" zusammengeschrieben und wurden deßhalb im Einklänge mit dem böhmischen Texte getrennt; ebenso wurden am Schluße des 1. Absatzes dieses §. jene Reichsgesetze angemerkt, nach welchen bisher die Stempel- und Gebühren-Freiheit, so wie die Portobefreiung den Grundentlastungsgegenständen zustand.

Dieß sind die stilistischen Aenderungen, die ich im Namen der Kommission vorgenommen habe.

Oberstlandmarschall: Ich muß die Frage an das hohe Haus stellen, ob es damit einverstanden ist, daß von einer paragraphenweisen Lesung dieses Gesetzentwurfes Umgang genommen und sich begnügt wird mit den Anführungen, welche der Herr Berichterstatter so eben über die stilistischen Aenderungen vorgebracht hat.

Berichterstatter Abgeordneter Leeder: Ich glaube, es dürfte denn doch von Interesse sein, noch einmal den Wortlaut des betreffenden Gesetz-Entwurfes vorzutragen, weil der Amendements mehrere gestellt und Styländerungen vorgenommen wurden, deren Wortlaut vielleicht nicht ganz genau sein dürfte.

Oberstlandmarschall: Es ist dieß die Regel, wenn gegen diese Regel von Seite des h. Hauses keine Ausnahme angenommen wird, so wird darnach vorgegangen.

(Berichterstatter Leeder liest das betreffende Gesetz in deutscher Sprache paragraphenweise abwechselnd mit dem Landtagssekretär Schmidt, der es in böhmischer Sprache vorliest)

Herr Berichterstatter Leeder: Bevor das h. Haus zur Abstimmung über den vorstehenden Gesetzentwurf schreitet, möchte ich mir noch einige Bemerkungen erlauben. Es ist mir von mehreren Seiten mitgetheilt worden, daß man diesen Gesetzentwurf bei der heutigen dritten Lesung fallen lassen wolle. Wenn diese Absicht dadurch begründet wird, daß dieser Gesetzentwurf viel härtere Modalitäten für die Ablösung enthalte, als es früher der Fall war, so finde ich darin wohl einige Begründung, allein ich möchte den Betreffenden doch zur Erwägung geben, ob es nicht im Interesse ihrer Comittenten, sowohl der Verpflichteten als auch der Berechtigten liege, lieber die Ablösung möglichst bald nach diesem Gesetzentwurfe zu erhalten, als vielleicht günstigere Modalitäten von einer ungewissen Zukunft zu gewärtigen. Jenen Herren, welche diesen Grund nicht anführen und die Ablösung lediglich deßhalb zurückweisen, weil sie überhaupt gegen jede Ablösung sind, mag es wohl gelingen, den betreffenden Gesetzentwurf heute zum Falle zu bringen, ich glaube jedoch, die Freude über dieses, ich möchte sagen, traurige Ereigniß, über die Zurückweisung so zahlreicher Gesuche aus allen Theilen des Landes dürfte von keiner langen Dauer sein.

Graf Albert Nostitz: Ich erlaube mir die Bemerkung zu machen, daß nach der Geschäftsordnung bei der 3. Lesung keine Debatte mehr zuläßig ist. Ich glaube, daß das auch bisher noch nie der Fall war, baß der Herr Berichterstatter bei der 3. Lesung noch einmal eine Unterstützung der Anträge der Kommission vorgebracht hat.

Herr Berichterstatter Leeder: Für diesen Fall verzichte ich auf das Wort.

Oberstlandmarschall: Ich werde also zur Abstimmung schreiten und bitte diejenigen Herren, welche dem eben vorgelesenen Gesetzentwurfe im Ganzen zustimmen, aufzustehen. — Ich bitte um die Gegenprobe. —

Der Gesetzentwurf ist mit Majorität von einigen 20 Stimmen angenommen.

Herr Berichterstatter Leeder: Es erübrigt noch die Erledigung der in der verflossenen Session eingebrachteť 203 Petitionen, sowie auch des während der heurigen Session unter der Einlaufs-Nummer 33 eingebrachten Einschreitens der Gemeindeinsassen von Prödlitz und Herbitz um Ablösung der Naturalgiebigkeiten an die Culmer Pfarre. In Uibereinstimmung mit dem Kommissionsberichte wolle der h. Landtag beschließen: Die oben angeführten 203 Petitionen, sowie die in der heurigen Session eingebrachte letzt erwähnte Petition sei durch den vorstehenden Gesetzentwurf als erledigt anzusehen und es wird auch genehmigt, das Ansuchen der Insassen von Sitzkreis und Chvalkow bezüglich der Leiberwirthschaften der k. k. Statthalterei als Grundentlastungsfondsdirektion zur Amtshandlung abzutreten.

Sněmovní sekretář Schmidt (čte): Slavný sněme ! račiž b) ustanoviti, že jsou 203 petice. tím návrhem vyříeny, a schváliti, že se má žádost


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

osadníků čižkrajických a chvalkovských, týkající se doživotního hospodářství, odstoupiti cís. kr. místodržitelství, jakožto ředitelství vyvazovacího fondu k úřednímu řízení.

Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand das Wort? Wenn es nicht der Fall ist, so bitte ich abzustimmen. Diejenigen Herren, welche dem Antrage über die Behandlung der Petitionen zustimmen, bitte ich die Hand aufzuheben. — Angenommen:

In Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit werde ich die zwei nächsten Gegenstände der nächsten Tagesordnung vorbehalten. Die Kommission in Betreff des Landesarchivs wird eingeladen, Samstag den 13. um 9 Uhr Vormittags zu einer Sitzung sich zu versammeln. Ich erlaube mir noch einmal die Kommissionen zu wiederholen, welche sich heute zu konstituiren haben, u. z. nach der Wahl der Kurien. Die Kommission über den Antrag des H. Dr. Trojans in dem Bureau des H. Dr. Brauner. Die Kommission über Rekursangelegenheiten in dem Correktorenzimmer, dem Vorzimmer zum Lesezimmer. Die Kommission für die Feststellung des Beamtenstandes in dem Bureau des Landesausschußbeisitzers Ritter von Bohusch. Die Kommission für Strassenangelegenheiten bitte ich, heute sich im Landtagssaale zu konstituiren, als Lokal für die Berathungen weist ich jedoch das Bureau im Statthaltereigebäude an, welches früher vom Ritter von Bohusch benützt wurde. Es sind nachstehende Wahlen vorzunehmen: Die Wahl für die ständige Schulkommission bestehend aus 15 Mitgliedern, von welchen jede Kurie 5 zu wählen hat.

2. Die Wahl über den Antrag bezüglich des Standes der öffentlichen Sicherheit, Antrag Sr. Exc. des Herrn Grafen Clam, aus 9 Mitgliedern.

3. Für die Kommission zur Berathung der Wahlreform, bestehend aus 15 Mitgliedern; 4. endlich die Kurie der Städte hat eine Ersatzwahl für Dr. Pankrac, in die Kommission für das Armengesetz und die Kurie der Landgemeinden hat statt Dr. Grégr 2 Wahlen vorzunehmen, eine für die Kommission zur Regelung des Jagdgesetzes und eine für die Kommission zur Organisirung der Irrenanstalt. Die nächste Tagesordnung ist: Eventueller Wahlbericht, Bericht der Petitionskommission, Fortsetzung der heutigen Tagesordnung, nämlich der Landesausschußbericht bezüglich der Unterstützung der Gewerbschule, ber Kommissionsbericht bezüglich der Aenderung der Reichenberger und Prager Gemeindeordnung, Bericht des Landesausschußes betteffend Hie Bewilligung zur Erhebung einer höhern Taxe bei der Aufnahmsprüfung am Polytechnikum, eventueller Kommissionsbericht über die Dienstbotenordnung. Nächste Sitzung Samstag 10 Uhr. Ich erkläre die Sitzung für geschlossen.

Schluß um 2 1/4 Uhr.

Wokaun m. p.,

Verifikator.

Jakob Jindra m. p.,

Verifikator.

Dr. Obst m. p.,

Verifikator.


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

Einlauf

Vom 7. Jänner 1866.

Spisy došlé

dne 7. ledna 1866.

Nr. 153. Abgeordneter Herr Dr. Anton Schlechta bittet um 4wöchentlichen Urlaub.

vom 8. Jänner:

Nr. 154. Abgeordneter Freiherr vom Bethmann bittet um 4wöchentlichen Urlaub.

Nr. 155. Časlauer Bezirksausschuß überreicht ein Dank- und Vertrauensschreiben anläßlich des Landtagsbeschlusses, betreffend die Ueberreichung einer Adresse Sr. k. k. apost. Majestät.

Nr. 156. Bezirksausschuß zu Mühlhausen überreicht den Rekurs des Josef Domin gegen den abweislichen Bescheid dieses Bezirksausschußes wegen Vergütung eines dem Rekurrenten gehörigen, zum Strassenbaue verwendeten Grundstückes.

Nr. 157. Bezirksvertretung zu Winterberg bittet um eine Subvention von 10,000 fl. zum Strassen- und Brückenbau.

Nr. 158. Dieselbe Bezirksvertretung legt vor die Verhandlungsakten hinsichtlich der angesuchten Trennung der Katastralgemeinde Kaltenbach von der Ortsgemeinde Neugebäu.

Nr. 159. Landesausschuß bericht mit der Eingabe des Schlaner Schulausschusses, betreffend die Feststellung und Wahrung des Rechtes zur Ernennung der Schullehrer durch die Schulausschüsse.

Nr. 160. Landesausschuß legt vor den Rekurs des Josef Hufa aus Dobřejic gegen den abweislichen Beschluß des Frauenberger Bezirksausschußes ddo. 29. November 1865, betreffend den Bau von 4 Kleinhäusern in Dobřejic.

Vom 9. Jänner 1866.

Nr. 161. Geschäftsprotokoll der 11. Sitzung des Landtages am 18. December 1865.

Nr. 162. Geschäftsprotokoll der 12. Sitzung des Landtages am 19. December 1865.

Nr. 163. Desgleichen der 13. Sitzung des Landtages am 20. December 1865.

Čís. 153. Poslanec pan dr. Ant. Šlechta žádá za dovolenou na 4 neděle.

Dne 8. ledna:

Čís. 154. Poslanec baron Bethmann žádá za dovolenou na 4 neděle.

Čís. 155. Okresní výbor Čáslavský podává připiš dikův a důvěry za příčinou usnešení sněmovního o podání adresy Jeho c. k. apošt. Veličenstvu.

Čís. 156. Okresní výbor Milevský podává rekurs Josefa Domina proti odmrštění tohoto okrs. výboru, co se týče náhrady za jeden pozemek, rekurentovi náležející, jehož se užilo ku. stavbě silnice.

Čís. 157. Okresní zastupitelstvo Vimberské žádá za subvenci 10.000 zl. na stavbu silnice a mostu.

Čís. 158. Totéž zastupitelstvo podává jednací spis, týkající se žádaného oddělení katastrální obce Nové Hutě od místní obce Neugebäu.

čís. 159. Zpráva zemského výboru s podáním okresního výboru slánského, týkajícím se ustanovení a hájení práva školních výborů k ustanovování učitelů školních.

Čís. 160. Zemský výbor podává rekurs Josefa Husy z Dobřejic proti odmrštění okresního výboru Hlubockého ze dne 29. listopadu 1865, co se týče stavby 4 domků v Dobřejicích.

Dne 9. ledna 1866.

čís. 161. Jednací protokol o 11. sezení sněmu

dne 18. prosince 1865. čís. 162. Jednací protokol o 12. sezení sněmu

dne 19. prosince 1865. Čís. 163. Jednací protokol o 13. sezení sněmu

dne 20. prosince 1865.

Petitionen.

208. Raudnitzer Bezirksvertretung: Gesuch um Uebernahme der Schlau-Raudnitz-Wernstadtler Strasse in Landes-Verwaltung.

(An den Landesausschuß überwiesen.)

209. Landesausschuß überreicht ein Gesuch der Eisenbroder Bezirks-Vertretung um Belassung des politischen Bezirksamtes in Eisenbrod.

Petice.

208.Okresní zastupitelstvo roudnické: žádost za přejmutí slánsko-roudnicko-verneřické silnice ve správu zemskou.

209. Zemský výbor podává žádost okresního zastupitelstva železnobrodského za ponechání politického okresního úřadu v Železném Brodě.


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

210. Raudnitzer Bezirks-Vertretung: Gesuch um Durchführung der Gleichberechtigung beider Landessprachen beim Telegrafiren.

(An die Petition-Commission überwiesen).

211. Abgeordneter Herr Zeithammer: Gesuch der Vertreter der vereinigten Gemeinden Zahradka und Hurkau, Bezirk Manetin, um Zutheilung zum Kralowic-Manetiner Bezirke statt zum Bezirke Tepl.

212. Derselbe: Gesuch der Gemeinden Preitenstein und Neustadtl um Zutheilung zu einer deutschen, in Luditz zu errichtenden Behörde.

213. Derselbe: Gesuch der Vertretung der Stadtgemeinde Manetin um Bebachtnahme auf dieselbe bei Feststellung der neuen Bezirks-Amtssitze.

214. Abgeordneter. Herr Zeithammer: Gesuch der Manetiner Stadtgemeinde-Vertretung um ErWirkung der Bewilligung zur Errichtung einer öffentlichen Apotheke daselbst.

(Wie bei Z. 210.)

215. Abgeordneter Herr Dr. Jeřabek: Gesuch des Em. Prückner, Gastgebers in Olbřichowic, Bezirk Wotic, um Ablösung des Propinationsrechtes in Betreff zwangsweiser Bierabnahme. (Wie bei Z. 210.)

216. Abgeordn. Herr Dr. Šicha: Gesuch der Gemeinden der Bezirke Časlau und Kuttenberg um baldige Erledigung der Angelegenheit, betreffend die unbeschränkte Trennung von Grundstücken.

(An den Landesausschuß überwiesen.)

217. Abgeord. Herr Palme: Gesuch der Gemeinden Brims, Schneckendorf und Joachimsdorf um Belassung derselben im Amtsbezirke Gabel.

218. Abgeordn. Herr Waidele: Gesuch des Ignaz Biener, Bürgermeisters in Netschetin gemeinschaftlich mit den Vertretern von 17 deutschen Landgemeinden des manetiner Bezirkes um Zutheilung zum nächsten deutschen Bezirke für den Fall, daß der manetiner Bezirk aufgelöst werden sollte.

219. Abgeord. Herr Karl Ritter von Limbeck: Gesuch des Falkenauer Bezirks-Ausschusses um Bestimmung der Stadt Falkenau als Sitz eines neuen politischen Bezirkes.

220. Abgeordn. Herr Dr. Grohmann: Gesuch der Administration des Gutes Sobochleben mit den ehemaligen Gutsgemeinden Mariaschein, Marschen, Theresienfeld, Hohenstein, Sobochleben und Modlan um Trennung vom Amtsbezirke Karbitz und Zutheilung zu dem neu zu bildenden Bezirke Teplitz.

221. Abgeordneter Freiherr Wucherer: Gesuch des Planer Bezirks-Ausschusses mit den Eingaben der Gemeinden Plan, Brand, Gamnitz, Triebl, Wieschka und Sahorsch um Belassung in dem Planer Bezirke.

222. Landesausschuß legt vor ein Gesuch des Planicer Bezirksausschusses in Betreff der neuen Bezirkseintheilung.

210. Okresní zastupitelstvo roudnické: žádost za provedení stejného práva obou jazyků zemských při telegrafování.

211. Poslanec pan Zeithammer: žádost zástupců spojených obcí Zahrádky a Hůrek v okresu

manetínském za přidělení k okresu kralovicko-manetínskému místo k okresu teplskému.

212. Týž: žádost obci Nečtin a Neustadtelu za přidělení k úřadu německému v Žlutici.

213. Týž: žádost zastupitelstva městské obce manetínské, aby se na toto město vzal zřetel při ustanovování sídel nových okresův.

214.Posl. pan Zeithammer: žádost zastupitelstva městské obce manetínské za vymožení povolení ku zřízení veřejné lékárny v městě tomto.

215. Posl. pan Dr. Jeřábek: žádost Em. Prücknera, hostinského v Oldřichovicích v okr. votickém, za vyvážení propinačního práva k odbírání piva.

216. Posl. pan Dr. Šícha: žádost obci okresů čáslavského a kutnohorského za brzké vyřízení záležitosti, týkající se neobmezeného dělení pozemků.

217. Posl. pan Palme: žádost obcí Brniště, Hlemýždě a Joachimsdorfu za ponechání jich v okresu Jablonském.

218. Posl. pan Waidele: žádost Ign. Bienera, purkmistra v Nečtinách, společně se zástupci 17 německých venkovských obcí okresu manetínského za přidělení k nejbližšímu německému okresu v tom případě, že by se okres manetinský zrušil.

219. Poslanec pan Karel rytíř Limbeck: žádost okr. výboru Falknovského, aby město Falknov zůstalo sídlem nového pol. okresu.

220. Poslanec pan Dr. Grohmann: žádost správy panství Soběchlebského s obcemi, někdy k panství tomu naleževšími, Šejnovem, Maršovem, Theresienfeldem, Unčínem, Soběchleby, a Modlany za odloučení od okresu Chabařovického a za přiděleni k novému okresu Teplickému.

221. Posl. svob. pán Wucherer: žádost okr. výboru Plánského s podáními obcí Plané, Brandu, Jemnic, Třebela, Vížky a Záhoří za vyloučení z okresu plánského.

222. Zemský výbor podává žádost okr. výboru Plánického v příčině nového rozdělení okresů.

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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

223. Abgeordn. Herr Dr. Svatek: Gesuch der Gemeinde Podoly mit den zugetheilten Gemeinden Podolsko, Křenowic, Woleschna, Bilinka und den Einschichten Rastar und Iižina um Zutheilung zum Bezirk Pisek statt zum Bezirk Moldauthein.

224. Derselbe: Gesuch der Volksschullehrer des Wodňaner Vikariats um günstigere Regelung der Stellung der Schullehrer.

An die ständige Schul-Commission überwiesen.

225. Abgeord. Herr Urbanek: Gesuch der vereinten Gemeinden Mezleč, Puskiny und Prohrub, Bezirk Königinhof, um Zutheilung zum Bezirk Jaroměř.

226. Derselbe: Gesuch der vereinten Gemeinden Brzic, Bělaun, Harcow, Ždar und Grund um Zutheilung zum Bezirk Jaromeř.

227. Bezirksausschuß Selčan um Belassung des politischen Bezirkssitzes in Selčan.

228. Abgeordn. Herr Georg Fürst Lobtowitz: Gesuch der Gemeinde Schemanowic, Bezirk Melnik, um Belassung dieser Gemeinde im Bezirk Melnik.

229. Abgeord. Herr Machacek: Gesuch der Bezirks-vertretung von Königsaal mit der Eingabe der dortigen Gemeindevertretung, um Belassung des politischen Bezirksamtsitzes in Königsaal.

230. Abgeordn. Herr Pour: Gesuch der Gemeindevertretungen von Opatowic, Libischan, Pohřebačka und Wysoka im Bezirk Pardubic, dann der Gemeinden Hoděschowic, Groß- und Klein-Běltsch im Bezirke Holic um Zutheilung zum Königgrätzer Bezirke.

231. Abgeord. Herr Dr. Švestka: Gesuch der Stadtgemeindevertretung von Zbirow um Belastung des politischen Bezirksamtes daselbst.

232. Abgeordn. Herr Dr. Grohmann: Gesuch der Gemeinden Konstadt und Kirchberg, Bezirk Graslitz, um Belassung derselben in diesem Bezirke.

233. Abg. Hr. Dr. Lambl: Gesuch der Gemeinde Wamberg, damit sie bei Aenderung der Landtagswahlordnung aus der Kurie der Landgemeinden ausgeschieden und in die Kurie der Städte und Industrialorte eingereiht werde. (Wird der seinerzeitigen Kommission für die Wahlreform vorbehalten,)

234. Abg. Hr. Machaček: Gesuch des Adalbert Pobuda, Unterlehrers zu Stěchowic, Bez. Königsaal, um Erwirkung der Eintreibung der Schulgelbreste, dann um eine Umlage des Schulgeldes auf die Steuerpflichtigen und Erhöhung der Lehrergehalte.

An die ständige Schulkommission.

235. Abg. Hr. Machaček: Gesuch der Gemeinde Rewnic um Zutheilung zum Berauner Bezirke.

236. Abg. Hr. Dr. Grohmann: Gesuch der Gemeinde Neudek, Trinksaifen, Hochofen, Neuhammer, Eibenberg, Ullersloh, Hohenstollen und Thierbach um Zutheilung zum Karlsbader Bezirke.

223. Posl. pan Dr. Svátek: žádost obce Podolí s připojenými obcemi Podolském, Chřenovicemi, Olešnou a Bylinkou, pak se samotami Rastorami a Jižinami za přidělení k okresu píseckému místo k okresu vltavo-týnskému.

224. Týž: žádost národních učitelů střídnictví Vodňanského za příznivější upravení postavení učitelstva.

225. Posl. pan Urbánek: žádost spojených obcí Meziléčí, Pustin a Prorub v okr. králodvorském za přidělení k okresu jaroměřskému.

226. Týž: žádost spojených obcí Brzic, Bělouna, Harcova, Žďáru a Grundu za přidělení k okr. jaroměřskému.

227. Okresní výbor Sedlčanský za ponechání pol. sídla okresního v Sedlčanech.

228. Poslanec pan Jiří kníže Lobkovic: žádost obce Šemanovické v okr. mělnickém za ponechání této obce v okr. mělnickém.

229. Poslanec pan Macháček: žádost okr. zastupitelstva Zbraslavského s podáním městské obce Zbraslavské, aby Zbraslav zůstala sídlem nového pol. okresu.

230. Posl. pan Pour: žádost představenstev obcí Opatovic, Libišan, Pohřebačky a Vysoké v okr. pardubickém, pak obcí Hoděšovic, Velké a Malé Bělče v okr. holickém za přidělení k okresu králohradeckému.

231. Poslanec pan Dr. Švestka: žádost zastupitelstva městské obce Zbirovské, aby město to zůstalo sídlem nového pol. okresu.

232. Poslanec pan Dr. Grohmann: žádost obcí Konstadtu a Kirchbergu v okr. kraslickém za ponechání jich v tomto okresu.

233. Poslanec p. Dr. Lambl: žádost obce Wamberské, aby při opravě řádu volení do sněmu ze skupení obcí venkovských vyňata a do skupení měst a míst průmyslových vřaděna byla.

234. Posl. p. Macháček: žádost Vojtěcha Pobudy, podučitele v Štěchovicích v okresu zbraslavském, za vymožení restů školního platu, za zrušení sobotálesu a za uhražení školného podlé rozvrhu daní jakož i za zvýšení platův učitelských.

235. Posl. p. Macháček: žádost obce řevnické za přidělení k okresu berounskému.

236. Posl. p. Dr. Grohmann: žádost obcí Neydeku, Trinksaifenu, Hochofenu, Nových Hamrů, Eibenberga, Ullerslohu, Hohenstollenu a Thierbachu za přidělení k okresu karlovarskému.


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XV. Sitzung der 4. Jahres-Session 1866.

XV. sezení 4. ročního zasedání 1866.

237. Derselbe: Gesuch der Heinrichsgrüner Bürgerschaft um Verlegung eines neuen Bezirksamtssitzes nach Heinrichsgrün.

238. Abg. Hr. Seifert: Gesuch der Gemeindevertretungen von Hromic, Žihlic, Chotěna, Kostelec, Nadrib, Ninitz und Plana im Bez. Pilsen um Belassung derselben in diesen, Bezirke.

239. Derselbe: Gesuch sämmtlicher Gemeinden des Ronsperger Bezirkes um Belassung des jetzigen Amtsbezirkes und der Stadt Ronsperg als Sitz der politischen Bezirksbehörde.

240. Abg. Hr. Dr. Stöhr: Gesuch der Vertreter der Gemeinde Rading, Bezirk Petschau, um Einreihung in den neuen pol. Bezirk Buchau.

241. Derselbe: Gesuch der Gemeinde Petschau und Theusing, Schönthal und Uittwa nebst 17 anderen Gemeinden des Bez. Petschau um Belassung des Amtsitzes einer neuen politischen Bezirksbehörde in der Stadt Petschau.

242. Abg. Hr. Kratochwile: Gesuch der Marktgemeindevertretung Butowsko um Zutheilung dieser Gemeinde zum Bezirke Moldauthein.

243. Abg. Hr. Kratochwile: Gesuch der Insassen der Pfarre Hlawatec um Zutheilung zu einem politischen Bezirke, dann um Theilung der Fonde an die einzelnen Gemeinden, dann Betreff der Verwaltung der Armenkassa.

(An die Petitions-Kommission überwiesen.)

244. Derselbe: Gesuch der Gemeindevorstehung von Hořelic und Drahelčic, Bez. Unhoscht, um Zutheilung entweder zum Berauner oder zum Prager Bezirke.

245. Derselbe: Gesuch der Insassen von Přehořow, Bezirk Soběslau, um Ablösung des Getreidezehents zur Soběslauer Dechantei.

(Wird durch das beschlossene Grund-Entlastungs-Gesetz seine Erledigung erhalten.)

246. Derselbe: Gesuch der Chlebower Gemeindevertretung, Bezirk Soběslau, um Ablösung des Getreidezehents und anderer Giebigkeiten zur Soběslauer Dechantei und Kirche. Wie bei Z. 245.

247. Derselbe: Gesuch der Kwasowicer Gemeinbeinsassen um Ablösung des Getreidezehents zur Sobeslauer Dechantei. Wie bei Z. 245.

248. Abg. Hr. Zeileisen: Gesuch der Gemeinden Groß- und Klein-Sangerberg, Bez. Petschau um Nichtzutheilung zum politischen Bezirke Karlsbad und Belassung des Amtssitzes der politischen Bezirks-Behörde in Petschau, eventuell um Zutheilung zum Bezirke Tepl..

249. Abg. Hr. Ottokar Graf Cernin: Gesuch der Stadtvertretung von Königstadl im Vereine mit der dortigen Bezirksvertretung und den zu diesem Bezirke gehörigen Gemeinden um Belassung dieser Stadt als Amtssitz des neuen politischen Bezirkes.

230. Abg. Hr. Erwein Graf Nostitz: Gesuch der Gemeinden Sluha, Mratin, Groß-, Alt- und Neu-Brazdin, Bez. Brandeis, um Zutheilung zum Prager Bezirke.

237. Týž: žádost měšťanův Jindřichovických, aby město toto stalo se sídlem nového pol. okresu.

238. Posl. p. Seifert: žádost zastupitelstev obcí Hromic, Žichlic, Chotiny, Kostelce, Nadryb, Nynic a Plané v okresu plzeňském za ponechání jich v tomto okresu.

239. Týž: žádost veškerých obcí okresu ronšperského, aby město Ronšperk zůstalo sídlem nového politického okresu.

240. Posl. p. Dr. Stöhr: žádost zastupitelstva obce Radyně v okresu Bečovském za přidělení k novému politickému okresu bochovskému.

241. Týž: žádost obcí Bečova a Toužími, Schönthalu a Útviny.spolu se 17 jinými obcemi okresu Bečovského, aby město Bečov zůstalo sídlem nového politického okresu.

242. Posl. p. Kratochvíle: žádost zastupitelstva městyse Bukovska za přidělení této obce k okresu Vltavo-Týnskému.

243. Posl. p. Kratochvíle: žádost osadníků fary Hlavatecké za přidělení k jednomu okresnímu úřadu, pak za rozdělení fondů mezi jednotlivé obce jakož i v příčině vedení pokladnice pro chudé.

244. Týž: žádost představenstev obcí Hořelické a Drahelčické v okresu Únhoštském za přidělení k okresu buď berounskému nebo pražskému.

245. Týž: žádost občanů přehořovských v okresu soběslavském za vyvazení obilního desátku k děkanství soběslavskému.

246. Týž: žádost zastupitelstva obce chlebovské v okresu soběslavském za vyvazení obilního desátku a jiných dávek k děkanství a kostelu soběslavskému.

247. Týž: žádost občanů Kvasovických za vyvážení obilního desátku k děkanství soběslavskému.

248. Posl. p. Zeileisen: žádost obcí Velkého a Malého Sangerberga v okresu bečovském, aby se nepřidělily k politickému okresu karlovarskému, nýbrž aby ponechány byly k politickému okresu bečovskému nebo případně k okresu teplskému.

249. Posl. p. Otakar hrabě Černín: žádost zastupitelstva města Králové Městce ve spojení s tamním zastupitelstvem okresním a s obcemi, k témuž okresu náležejícími, aby Králové Městec zůstal úředním sídlem nového politického okresu.

250. Posl. p. Ervín hrabě Nostic: žádost obcí Sluhy, Mratína, Velkého, Starého a Nového Brázdima i v okresu brandýsském za přidělení k okresu pražskému.

4*


Aus der Statthalterei-Buchdruckerei in Prag.


Příloha k stenogr. zprávě 15. zasedaní.

Beilage zum stenogr. Bericht der 15. Sitzung.

Zákon,

daný dne

pro království České, v příčině dalšího vyvažování pozemků.

K návrhu sněmu Mého království českého vidí se mi naříditi takto:

§.1.

Z pozemků vykoupiti se mohou tyto závady:

A) Všeliká vybývání naturální ke kostelům, farám a školám, totiž: práce a takové dávky naturální, kteréž se odvádějí ne podle práva desátkového co několikátá část úrody z pozemků, nébrž co dávka nezměnitedlná (§. 6 patentu, dan. 4. března 1849); vyjmuto jest jenom dříví, které se dává farářům co roční náhrada za postoupený les farní neb zádušní;

B) úroky čili činže, dávky naturální a práce, kteréž vrchní vlastníci pod rozličnými důvody berou z odprodaných mlýnů, hospod, pivovárů a vinopalen a z jiných podobných nemovitostí, na nichž se provozuje nějaká živnost průmyslní, když tyto úroky, dávky a práce mají povahu úroků emfiteutických a co takové na pozemku záležejí, aneb když mají povahu náhrady za nějakou služebnost od vrchního vlastníka převzatou (§. 61. nař. m., dan. dne 27. června 1849);

C) úroky suté v Chebsku, kteréž posud nebyly vykoupeny a nemají se vykupovati podle zákona, dan. dne 17. pros. 1862 (č. 103 zák. říšského);

D) nezměnitedlné dávky peněžité ke kostelům, farám a školám;

E) závazek hospodských, bráti nápoje od bývalých vrchností (podle případnosti od toho, kdo má právo propinačni), pokud tento závazek výslovně byl vymíněn v prvopočáteční aneb pozdější smlouvě emfiteutické dle práva platné čili ve smlouvě, učiněné v příčině rozdělení práva vlastnického (§. 67. nařízení minist., dan. 27. června 1849).

§. 2.

Vykoupení těchto závad stane se:

4) k žádosti oprávněného nebo povinného:

Gesetz

vom

wirksam für das Königreich Böhmen zur weiteren Durchführung der Grundentlastung.

Ueber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich zu verordnen, wie folgt:

§. 1.

Die Entlastung des Grund und Bodens findet Statt:

A) bei Naturalleistungen an Kirchen, Pfarren und Schulen, das ist Arbeitsleistungen und jenen Naturalabgaben, welche nicht in Folge des Zehentrechtes als ein aliquoter Theil von den Grunderträgnissen an Früchten, sondern als unveränderliche Giebigkeit entrichtet werden, (§. 6 des Pat. vom 4. März 1849), mit Ausnahme des Holzes, welches die Pfarrer als jährliche Entschädigung für einen abgetretenen Pfarr- oder Kirchenwald beziehen;

B) bei den von den Obereigenthümern für die abverkauften Mühlen, Wirths- und Branntweinhäuser, und andere derlei, mit einem Industrialbetriebe verbundene Realitäten unter verschiedenen Titeln bezogenen Zinsen, Naturalabgaben und Arbeitsleistungen, welche die Natur emfiteutischer und als solche auf dem Grunde haftender Zinsen oder einer Schadloshaltung für eine vom Obereigenthümer übernommene Servitut haben (§. 61. Min. V. vom 27. Juni 1849);

C) bezüglich der im Egerlande bestehenden Sackzinse, welche noch nicht abgelöst sind, und nicht der Ablösung nach dem Gesetze vom 17. Dezember 1862 Nr. 103 R. G. B. unterliegen;

D) bei den unveränderlichen Geldgibigkeiten an Kirchen, Pfarren und Schulen;

E) bezüglich der Verbindlichkeit der Schankwirthe zur Abnahme der Getränke von den ehemaligen Obrigkeiten (beziehungsweise dem Propinations - Berechtigten), sofern diese Verbindlichkeit indem ursprünglichen oder einem spätem zu Recht bestehenden emfiteutischen oder über die Theilung des Eigenthumes geschlossenen Vertrage ausdrücklich bedungen ist. (§. 67. d. Min. V. vom 27. Juni 1849).

§. 2.

Die Ablösung dieser Leistungen geschieht:

A) Über Verlangen der Berechtigten oder Verpflichteten.

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1. když jde o práce a naturální dávky ke kostelům, farám a školám (§. 1. postavec A) vyjímajíc ty, ježto byly ustanoveny za příčinou nějaké funkce zvláštní dosaváde vykonané;

2. když jde o úroky, dávky naturální a práce za odprodané mlýny, hospody a vinopalny i jiné nemovitosti, na nichž se provozuje nějaká živnost průmyslní (§. 1. post. B), též když jde o úrok sutý (§. 1 post. C) a o brání piva z povinnosti

(§. 1. L).

B) K žádosti obou stran:

1. když jde o práce a naturální dávky ke kostelům, farám a školám (§. 1. A), které byly ustanoveny za příčinou nějaké funkce zvláštní dosaváde vykonávané;

2. když jde o nezměnitedlné dávky peněžité ke kostelům, farám a školám (§. 1. post. D).

§. 3.

Předmětem náhrady, kteráž se má dáti oprávněným, jest hodnota povinnosti podle výměry po právu náležející.

§. 4.

Provedením toho, co níže ustanoveno, obdrží oprávněný za své právo úplnou náhradu.

§. 5.

Hodnota toho, co se má vykoupiti, vyhledá se, ač nebyloli to dle zákonů o vyvazení pozemků již reluirováno, podle cen toho místa, v kterémž se konala povinnost, ježto se má vykoupili, a to:

a) když jde o naturalie, které mají cenu tržní, vyhledá se hodnota dle průměru cen od roku 1834 až do r. 1863, vyloučíc prvé rok, v němž byly ceny největší, a rok, v němž byly ceny nejmenší; b) když jde o naturalic, kteréž nemají ceny tržní, aneb když nelze o těch cenách hodnověrného vysvědčení nabyti, též když jde o práce, vyhledá se hodnota jich, skrze znalce, hledíc k cenám průměrným v době výše uvedené;

c) když činiti jest o odbíráni nápojů z povinnosti, vyhledá se hodnota taktéž skrze znalce hledíc ke skutečným poměrům v desíti letech posléz minulých.

§. 6.

Když se hodnota vyhledává skrze znalce, pojmenuje každá strana znalce jednoho, a obě strany pojmenují starostu společného, jehož výrok učiněný v mezech seznání těch dvou znalců, bude, pravidlem.

Nepojmenovalali-by strana některá znalce aneb nemohlyli-by se strany shodnouti o osobu starostovu, přísluší komisi výkupní, tyto osoby jmenovati.

§. 7.

Z výroku znalců odvolávati se nelze; prvé, však, než znalci vydají od sebe zdání své, mají

1. bei den Naturalleistungen an Kirchen, Pfarren und Schulen (§. 1. Ab. A.) mit Ausnahme jener, welche aus Anlaß einer besonderen, noch gegenwärtig aufrecht bestehenden Funktion festgesetzt wurden;

2. bei den Zinsen, Naturalabgaben und Arbeitsleistungen für die abverkauften Mühlen, Wirthsund Branntweinhäuser und andere mit einem Industriebetriebe verbundene Realitäten (§. 1. Ab. B.) dann bei den Sackzinsen (§. 1. Ab. 0.) und bezüglich des Getränkzwanges.(§. 1. Ab. E).

8) Ueber Begehren beider Theile:

1. bei jenen Naturalleistungen an Kirchen, Pfarren und Schulen (§. 1. Ab. A.), welche aus Anlaß einer besonderen, noch gegenwärtig aufrecht-stehenden Funktion festgesetzt wurden;

2. bei den unveränderlichen Geldgibigkeiten an Kirchen, Pfarren und Schulen (§. 1. Ab. D).

§. 3.

Gegenstand der, den Berechtigten zu leistenden Vergütung ist der Werth der Schuldigkeit nach dem rechtlich gebührenden Ausmaße. §. 4.

Der Berechtigte erhält mittelst Durchführung der folgenden Bestimmungen die volle Entschädigung für seine Ansprüche.

§. 5.

Die Ermittelung des Werthes geschieht mit Ausnahme jener Fälle, in welchen nach den Gesetzen über die Grundentlastung bereits eine Reluition stattgefunden hat; nach den Preisen des Ortes, in welchem die abzulösende Schuldigkeit zu Recht bestand, und zwar:

a) bei Naturalien, die einem Marktpreise unterliegen, nach dem Durchschnitte der Jahre 1834 bis 1863, nachdem zuvor das Jahr mit den höchsten und jenes mit den niedrigsten Preisen ausgeschieden worden;

b) bei Naturalien, die keinen Marktpreis haben, oder wo über diese Preist eine glaubwürdige Bescheinigung nicht erhalten werden kann, dann bei Arbeitsleistungen durch Sachverständige unter Berücksichtigung der obigen Durchschnittszeit;

c) bei der zwangsweisen Getränkeabnahme ebenfalls durch Sachverständige mit Beachtung der thatsächlichen Verhältnisse während der letztverflossenen zehn Jahre.

§. 6.

In den Fällen, wo Sachverständige eintreten, bestimmt jeder Theil einen Sachverständigen, und beide Theile gemeinschaftlich den Obmann, dessen Ausspruch innerhalb der Angaben der zwei Sachverständigen maßgebend ist.

Unterläßt eine Partei der Benennung des Sachverständigen, oder einigen sich die Parteien nicht über die Person des Obmannes, so steht die Benennung der Ablösungskommission zu.

§. 7.

Gegen den Ausspruch der Sachverständigen findet keine Berufung statt; es sind dieselben jedoch


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se k žádosti té neb oné strany pod přísahu vzíti, a strany mohou jim činiti připomenutí svá, aby věc důkladně uvážili.

§. 8.

Dávky peněžité uvedou se podle hodnoty nominální na číslo rakouské.

§. 9.

Od hodnoty povinnosti roční odrazí se náklady na vybírání dávek, jsouli tu jaké, a jiné výlohy, jakož i povinnosti strany druhé.

Roční hodnota těchto dávek vyhledá se podle toho, co v §§. 5—8 tohoto zákona nařízeno.

Čistá hodnota na jedné neb na druhé straně zbývající, vezmouc ji dvacateronásobně, činí kapitál výkupní, a pětiprocentové úroky z něho činí výroční důchod oprávněného.

§. 10.

Za den vykoupení pokládá se první den měsíce ledna, kterýž nastoupí, když řízení výkupní nabylo již moci práva; až do toho dne plněna buď povinnost dosavadní.

§. 11.

Kapitál výkupní zakrouhlen budiž na takovou sumu zlatých, která se dá děliti desítkou, a zbudeli něco, zaplaceno to buď 1. listopadu prvního roku výkupního do berničné kasy toho okresu, v kterém leží pozemek vyvážený.

Zbývající pak kapitál výkupní zapravován budiž v dvadciti stejných lhůtách ročních po sobě jdoucích vždy dne 1. listopadu do jmenované kasy berničné.

Povinný může však dle vůle své každé chvíle zaplatiti bud celý kapitál výkupní nebo několik částek najednou.

Zaplatili povinný až do 1. listopadu prvního roku výkupního celý kapitál, sleví se mu z něho 10 procent.

Pětiprocentní roční úroky z kapitálu na konec předešlého roku zbývajícího počítány buďte na dobu od 1. ledna až do 31. prosince, a buďte placeny rovněž jako částky roční dne 1. listop. každého roku.

Byl-li kapitál zaplacen během roku, budtež úroky za tento rok nicméně za celý rok počítány a zároveň zapraveny.

§. 12.

Kasa berničná vydá úroky, kteréž povinný podle velikosti zbývajícího kapitálu výkupního zapravil na konec každého roku přímo oprávněnému jakožto důchod výročný.

Kapitál výkupný nebo částku splacenou odevzdá kasa berničná:

a) týče-li se kostelů a far, kase zádušni;

b) týče-li se škol, patronovi, a

c) týče-li se jiných oprávněných, tomu, kdo über Begehren einer Partei vor Abgabe des Befundes zu beeiden, und die Parteien berechtiget, denselben Behufs einer gründlichen Beurtheilung des Gegenstandes ihre Erinnerungen zu machen. §. 8.

Abgaben im Gelde sind nach ihrem Nennwerthe auf österreichische Währung zurückzuführen.

§. 9.

Von dem Werthe der Jahresleistung sind die etwaigen Kosten der EinHebung und andere Auslagen, so wie die Gegenleistungen in Abschlag zu bringen.

Die Ermittlung des Jahreswerthes dieser Abschlagsposten findet nach den Bestimmungen der §8. 5-8 dieses Gesetzes statt.

Der nach der einen oder andern Seite hin verbleibende reine Werth bildet im zwanzigfachen Anschlage das Ablösungskapital, und dessen 5pert. Zinsen die Jahresrente des Bezugsberechtigten.

§. 10.

Ablösungstag ist der 1. Jänner nach Rechtskraft des Ablösungsaktes, bis zu welchem Tage die dermalige Verpflichtung zu erfüllen ist.

§. 11.

Das Ablösungskapital ist auf eine durch 10 theilbare Summe von Gulden abzurunden, und der allenfällige Rest am 1. November des ersten Ablösungsjahres in die Steuerkassa des Bezirkes, in welchem der entlastete Grund liegt, zu bezahlen.

Das sonach verbleibende Ablösungskapital ist in 20 gleichen aufeinander folgenden Jahresraten stets am 1. November in die obenbezeichnete Steuerkassa zu berichtigen.

Es steht dem Verpflichteten frei, das ganze Ablösungskapital oder mehrere Raten auf einmal zu jeder Zeit zu bezahlen.

Erlegt der Verpflichtete das Kapital bis zum 1. November des ersten Ablösungsjahres zur Gänze, so werden ihm 10 Perzent desselben erlassen.

Die 5przt. Jahreszinsen sind von dem mit Schluß des Vorjahres verbliebenen Kapitalsreste für die Zeit vom 1. Jänner bis 31. Dezember zu berechnen, und gleich den Raten am 1. November jeden Jahres zu bezahlen.

Bei Kapitalszahlungen während dem Laufe eines Jahres sind die Zinsen für dieses Jahr dennoch ganzjährig zu berechnen, und gleichzeitig zu berichtigen.

§. 12.

Die Steuerkassa erfolgt die von dem Verpflichteten nach der Größe feines Kapitalsrestes eingezahlten Zinsen mit Ende jeden Jahres unmittelbar an den Bezugsberechtigten als dessen Jahresrente.

Das Ablösungskapital oder die Rate übergibt die Steuerkassa:

a) bei Kirchen und Pfarren der bezüglichen Kirchenkassa;

b) bei Schulen der betreffenden Patronen, und

c) bezüglich der übrigen Bezugsberechtigten,

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předloží povolení úřadu reálního, že může kapitál k sobě přijmouti.

§. 13.

Kapitály výkupní, kteréž náležejí oprávněným, jichž statek nemovitý není zadlužen výše polovice hodnoty vypočtené podle stonásobné sumy dané bez přirážky, aneb kteréž nečiní více než 50 zl. r. č. mohou se oprávněným ihned vydati, aniž byli slyšeni věřitelové hypoteční, pakli se není patrně obávati, že by jim z toho vzešla škoda nějaká, což soud reální uvážiti má, hledě k tomu, jak se srovnává kapitál výkupní s hodnotou statku a jaké jsou závady knihovní.

Jestli však činiti o větší kapitál nežli o 50 zl. aneb vzejde-li pochybnost, zdaliž se kapitál beze škody věřitelů vydati může, budtež věřitelové obesláni ku stání, by se o tom pronesli, a budiž jim zároveň připomenuto, že bude v příčině toho, může-li se kapitál vydati, rozhodnuto i tehdá, kdyby ke stání nepřišli.

Po skončeném řízení rozhodnuto budiž výměrem, zdaliž a s kterými výminkami se oprávněnému kapitál vydati má, při čemž bedlivě uvážiti náleží, zdali podle okolností vyhledaných obávati se jest, že by tím věřitelům škoda nějaká vzešla. Při rozhodování pravidlem buďte zákonové o tom vydaní.

Jestli statek, s jehož držením bylo spojeno právo vykoupené, zavazen svazkem substitučním fideikomisním aneb lenním anebo služebností požívání, chována budtež práva těch, jichž tyto svazky neb závazky se dotýkají, nehledíc k tomu, jak velký jest kapitál náhradní a jaké jsou závady knihovní. (Nařízení minist. vyd. dne 28. června 1859, č. ř. z. 142).

§. 14.

Strany mají toho vůli, umluviti se o výkup postoupením pozemků. V případnosti takové budiž popsání hranic a vyhranění mezníků, bylo-li by ho potřebí, též odepisování a připisování pozemků v knihách veřejných opatřeno z povinnosti úřadu, aniž třeba slyšeti věřitele hypoteční, jimž práva zůstávají vyhražená.

§. 15.

Při vyjednávání o výkup úroků čili činže z mlýnů a děl vodních, ježto si vedou vodu přímo z nějakého rybníka, může ta neb ona strana také žádati za vykoupení nebo regulování práva vedení vody.

Právo vedení vody vykoupiti se může zcela nebo z části spůsobem narovnání, a nestaloli by se narovnání, jen tehda, když a pokud se tím obyčejné provozování hospodářství na pozemku oprávněném nebo povinném ve škodu nenahrademjenigen, welcher die Bewilligung der Realbehörde zur Erhebung beibringt.

§. 13.

Ablösungskapitalien, welche Bezugsberechtigten gehören, deren Realitäten nicht über die Hälfte des nach dem 100fachen Steuerbetrage ohne Zuschlag berechneten Werthes verschuldet sind, oder welche den Betrag von 50 st. ö. W. nicht übersteigen, können dem Bezugsberechtigten ohne Einvernehmung der Hypotekargläubiger ausgefolgt werden, wenn für diese offenbar kein Nachtheil daraus zu besorgen ist, was das Realgewicht mit Rücksicht auf das Verhältniß des Ablösungsbetrages zu dem Werthe der Realität und auf den Stand der bücherlichen Lasten zu beurtheilen hat.

Handelt es sich jedoch um Kapitalien von einem höheren Betrage als 50 fl., oder walten Zweifel darüber ob, ob die Ausfolgung ohne Gefahr für die Hypothekargläubiger geschehen könne, so sind diese zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Beisatze zu einer Tagsatzung vorzuladen, daß auch im Falle ihres Ausbleibens über die Zulässigkeit der Ausfolgung werde entschieden werden.

Nach beendigter Verhandlung ist mit sorgfältiger Erwägung, ob nach den erhobenen Umständen ein Nachtheil für dieselben zu besorgen stehe, durch Bescheid zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen der Ausfolgung stattgegeben werde, wobei im Uebrigen die bestehenden Gesetze zur Richtschnur zu dienen Haben.

Haftet auf dem Gute, mit dessen Besitz die abgelöste Gerechtsame verbunden war, das Substitutions-, Fideikommis- ober Lehenband, oder die Dienstbarkeit des Fruchtgenußes, so müssen die Rechte der an diesen Verhältnissen Betheiligten ohne Rücksicht auf die Größe des Entschädigungskapitals und den Stand der bücherlichen Passiven gewahrt werden (Minist.-Abg.' vom 28. Juli 1859, R. G.Bl. Nr. 142).

§. 14.

Den Parteien bleibt unbenommen, sich auf Ablösung durch Abtretung von Grund und Boden zu einigen, und sind die in diesem Falle etwa nothwendigen Grenzbeschreibungen und Vermarkungen, dann die Ab- und Zuschreibungen in den öffentlichen Büchern von Amtswegen und ohne Einvernehmung der Hypothekargläubiger, denen ihre Rechte verwahrt bleiben, zu verfügen.

§. 15.

Bei jenen Mühlen und Wasserwerken, welche ihre Betriebskraft unmittelbar aus einem Teiche beziehen, kann gelegentlich der Zinsablösung auch die Ablösung oder Regulirung des Wasserbezugsrechtes von der einen oder der andern Partei verlangt werden.

Die theilweise oder gänzliche Ablösung eines Wasserbezugsrechtes ist im Vergleichswege, und bei Abgang eines Einverständnisses nur für den Fall zulässig, wenn und in wie weit hiedurch der übliche Hauptwirthschaftsbetrieb des berechtigten oder ver-


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ditelnou neuvádí, aneb pokud tím zeměvzdělání znamenité škody nebéře.

V té příčině rozhodnou znalcové dle §. 6. a 7. tohoto zákona. Upravení práva vedení vody obsahuje v sobě na jisto postavení toho, jak daleko jde toto právo, kde a jak se může vykonávati, jak dlouho má trvati, a kterou měrou se ho má užívati atd. Nestalo-li by se o to umluvení, budiž vše to vyměřeno skrze znalce.

§. 16.

Komisí místní a úřadem nalézacím první instance jest okresní úřad politický, v jehož okršlku leží věc, kteráž se má vyvaditi. Tento úřad má rozhodovati a dle zákonů o tom vydaných předsejíti i tehda, když některá závada nedošla ještě k vyvážení, která dle zákonů o vyvažování pozemků měla býti vyvážena, anebo když nějaká závada pozemková zdarma nebo za plat zrušená, není posud z knih pozemkových vymazána.

Instancí odvolavací jsou c. k. místodržitelství a státní ministerium.

Tito úřadové, prvé než vynesou nález mají vždy přivzíti úředníka soudního, moc soudní vykonávajícího.

§. 17.

Strany v §. 2. jmenované, podávati mají provokace čili vyzvání c. k. okresnímu úřadu. Provokace podané nemůže jedna strana vzíti nazpět.

Nepřísluší-li držiteli některého pozemku úplné právo vlastnické, podepsána buď provokace od poživatele a kromě něho:

a) týče-li se provokace fideikomisu, od kurátora fideikomisu;

b) týče-li se komunit duchovních od představeného a 3 údů komunity a mimo to od vrchního úřadu církevního;

c) týče-li se provokace kostelů a far katolických, podepsána bud od patrona a od vrchního úřadu církevního;

d) týče-li se kostelů a far katolických, podepsána buď od představeného církve;

e) týče-li se škol, podepsána buď od patrona. Za nezletilé opatrovance a kridatáře mají činiti provokaci poručníci, kurátoři a správcové jmění, za obce světské jich představení a jeden radní obecní nebo úd výboru, a za panství státní a fondovní představený toho úřadu, jemuž přísluší vrchní dozorství ku správě těchto panství.

Učiní-li provokaci plnomocník, přilož k ní plnomocenství zvláštní na výkup svědčící.

pflichteten Gutes nicht auf eine unersetzliche Weist gefährdet wird, oder überwiegende Nachtheile der Landeskultur herbeigeführt werden.

Hierüber haben Sachverständige gemäß §. 6 und 7. dieses Gesetzes zu entscheiden.

Die Regulirung begreift die Feststellung des Rechtes lücksichtlich des Umfanges, des Ortes und der Art der Ausübung, der Dauer und des Maßes des Genußes u. s. w., und sind die dießfälligen Bestimmungen bei Abgang eines Einverständnisses durch Sachverständige festzustellen.

§. 16.

Lokalkommissionen und Erkenntniß-Behörden erster Instanz sind die politischen Bezirksämter, in deren Sprengel das zu entlassende Objekt gelegen ist, und es ist dieselbe verpflichtet auch in jenen Fällen zu entscheiden, und das nach Maßgabe der bestehenden Gesetze Erforderliche zu veranlassen, wo eine Leistung noch nicht zur Entlastung kam, welche nach dem Gesetze der Grundentlastung zu unterziehen war, oder wo eine unentgeltlich oder gegen Entgelt aufgehobene Grundlast in den Grundbüchern noch nicht gelöscht erscheint.

Berufungsinstanz ist die k. k. Statthatterei und das Staats-Ministerium.

In allen Fällen haben diese Behörden vor der Schöpfung des Erkenntnisses einen mit der Ausübung des Richteramtes betrauten Gerichtsbeamten zur Berathung beizuziehen.

§. 17.

Die Provokationen sind von den im §. 2. aufgeführten Parteien bei dem k. k. Bezirksamte einzubringen.

Die einseitige Zurücknahme einer überreichten Provokation ist unstatthaft.

Bei Realitäten, deren vollständiges Eigenthum den Besitzern nicht zusteht, sind die Provocationen nebst dem Nutznießer auch mitzufertigen:

a) Bei Fideikommissen von dem Fideikommiß-Kurator;

b) bei geistlichen Kommunitäten von dem Vorsteher, 3 Gliedern der Kommunität und der kirchlichen Oberbehörde;

c) bei katholischen Kirchen und Pfarren von den Patronen und der kirchlichen Oberbehörde;

d) bei akatholischen Kirchen und Pfarrren von dem Kirchenvorstande;

e) bei Schulen von den Patronen.

Für Minderjährige, Kuranden und Kridatare haben die Vormünder, Kuratoren und Vermögens-Verwalter, für weltliche Gemeinden deren Vorsteher und ein Gemeinberath oder Ausschußmann, und für Staats- und Fondsherrschaften der Vorstand jener Behörde einzuschreiten, welchem die Oberaufsicht über deren Verwaltung zusteht.

Geschieht die Provocation durch einen Bevollmächtigten, so hat derselbe eine auf die Ablösung lautende besondere Vollmacht beizuschließen.


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§. 18.

Náleží—li nemovitost oprávněná nebo zavázána několika osobám, a podá-li provokaci jen jeden spoludržitel, pokládána buď za platnou, buďtež však k jednání v příčině toho zavedenému, všichni účastníci obesláni, a pakli-by se neshodli, budiž jim nařízeno, aby jmenovali ve lhůtě třidcetidenní společného plnomocníka, sice by jej na jejich škodu a nebezpečenství zřídila komise místní.

§. 19.

Manžel pokládá se za zmocněnce své manželky; leč by byl s ní rozveden, aneb by sám nebyl sobě právný, anebo že by toto zmocnění mlčky, dané výslovně bylo odvoláno.

§. 20.

K řízení buďte obesláni jen ti, jichž se věc přímo týče, aneb jejich plnomocníci, kteříž mají při něm podati všeliké zprávy žádané; sice komise místní z povinnosti úřadu vyhledávání zavede a podle spisů nález vynese.

Kdykoli se znalcové povolají (§. 5., 9. a 15.) mají komise místní pomůcky náležité jim vydati a vše, čeho potřebí, jim vysvětliti. Zvláště když jde o vykoupení závazku odbírati nápoje (§. 5. lil. c) budiž jim vyloženo, že se má vyhledati a za základ při tom položiti jedině trvalá dle nynějších zákonů vycházející hodnota práva, ježto se má vykoupiti a nikoliv užitek, jejž sebou vaření piva přináší.

§. 21.

Nestane-li se narovnání a odpírá-li se právnímu důvodu (titulu) ke brání, vyhledána buď náhrada dle skutečného držení (§. 9.), dle toho buď i nález vynešen, a straně, která odpírá právnímu důvodu ke brání, dodán, připomenouc ji, že má ve lhůtě čtyřnedělní pořadem práva jíti a v též lhůtě prokázati, že žalobu komisi místní podala, jinak by právo, žalovati pominulo a pokládalo se za to, že nález o náhradě nabyl moci práva. Nebylo-li by, v případnosti takové lze, skutečného držení vyhledati, nařídí komise oprávněnému, položíc mu tutéž lhůtu preklusivní, aby šel pořadem práva, sice kdyby žaloby nepodal, že by to mělo za účinek právní, jako by se vzdal brání vyhledávaného.

§. 22.

Když žaloba v pravý čas se podá, zavede soud jednání dle toho, co předepsáno o řízení sumovním a rozhodne pak co možná nejdříve.

§. 18.

Wenn die bezugsberechtigte oder leistungspflichtige Realität mehreren Personen gehört, so ist die Provocation auch von Seite nur eines Mitbesitzers als giltig anzusehen, jedoch sind hierüber zur Verhandlung alle Interessenten vorzuladen, und im Falle sie sich nicht einigen, anzuweisen, einen gemeinschaftlichen Bevollmächtigten binnen 30 Tagen zu ernennen, widrigens ihn die Lokal-Kommission auf Gefahr und Kosten derselben bestellt.

§. 19.

Der Ehemann wird als Machthaber seiner Ehegattin angesehen, außer er wäre von ihr geschieden, oder selbst nicht eigenberechtigt, oder es würde diese stillschweigende Berechtigung ausdrücklich widerrufen.

§. 20.

Zu den Verhandlungen sind lediglich die unmittelbar Betheiligten oder deren Vollmachtsträger vorzuladen, ,und es sind dieselben schuldig, die geforderten Auskünfte dabei mündlich zu ertheilen, widrigens die Lokalkommission berechtigt und zugleich verpflichtet ist, die Erhebungen von Amtswegen zu pflegen und das Erkenntniß nach Lage der Akten zu schöpfen.

In Fällen, wo Sachverständige eintreten (§§. 5, 9 und 15), sind die Lokal-Kommissionen verpflichtet, denselben die nöthigen Behelfe zu erfolgen und Aufklärungen zu ertheilen.

Namentlich ist ihnen bei der Ablösung des Getränkezwanges (§. 5 lit. c.) zu erklären, daß nicht der mit der Biererzeugung verbundene Nutzen, sondern nur der mit Rücksicht auf die derzeit bestehende Gesetzgebung sich ergebende, dauernd bleibende Werth des abzulösenden Rechtes selbst zu ermitteln und der Ablösung zu Grunde zu legen sei.

§. 21.

Kommt ein Vergleich nicht zu Stande, dann hat die Kommission in den Fällen, wo das Bezugsrecht (Titel) bestritten wird, auf Grundlage des faktischen Besitzstandes die Entschädigung auszumitteln, das Erkenntniß zu schöpfen und jener Partei, welche den Bezugstitel ansucht, mit dem Bedeuten zuzustellen, daß sie binnen einer Fallfrist von vier Wochen den Rechtsweg zu ergreifen und innerhalb derselben die Einbringung der Klage bei der LokalKommisson auszuweisen habe, widrigens das Recht zur Klage als erloschen und das Entschädigungserkenntniß als rechtskräftig angesehen werden würde. Kann in einem solchen Falle der faktische Besitz nicht ermittelt werden, so hat die Kommission den Berechtigten unter gleicher Fallfrist auf den Rechtsweg zu weisen mit der Rechtsfolge, daß die Nichteinbrin-gung der Klage als Verzichtleistung auf den angesprochenen Bezug angesehen wird.

§. 22.

Uiber die rechtzeitig eingebrachten Klagen haben die Gerichte nach der Vorschrift über das summarische Verfahren zu verhandeln und mit möglichster Beschleunigung zu entscheiden.


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Strana, která vyhrá, podati má v 8 dnech, když rozsudek nabyl práva, komisi místní přepis tohoto rozsudku od soudu věrou opatřený.

§. 23.

Aby prohlášení od stran, nebo jejich zástupců při jednání výkupním vydaná, a narovnání učiněná nabyla platnosti právní, netřeba k tomu ani při volení věřitelů hypotečních, ani čekanců neb ku-ratorů statku nějakého závazkem substitučním, fideikomisním, neb lenním zavázaného, ani schválení úřadu administrativního aneb opatrovnického, což rozumí se také o vlastnicích obmezených, o poživatelích a zástupcích osob, kteréž práv svých nepožívají.

Postoupil-li by však kdo za náhradu pozemku nějakého (§. 14) některému kostelu, některé duchovní komunitě neb faře, potřebí k tomu schválení vrchního úřadu církevního, a postoupil-li by se pozemku nějakého, některé škole, potřebí jest schválení okresního zastupitelstva.

§. 24.

Nález výkupní zdělán budiž dle §. 36. nařízení ministeriálního, vyd. dne 27. června 1849, ve spůsobě tabulkové a budiž oběma stranám dodán.

Bylo-li by však několik povinných téhož druhu, vydán budiž oprávněnému mimo to nález sumovní.

§. 25.

Z nálezu komise místní lze se ve 30denní lhůtě odvolati k místodržitelství, a nebyl-li nález potvrzen, k ministerium státnímu. Odvolání takové podáno buď komisi místní.

Byl—li nález potvrzen, další odvolání místa nemá.

§. 26.

Nález výkupní, když nabude moci právní, podán budiž od komise místní soudu k tomu konci aby se na zavazaném statku nemovitém právo zástavní za kapitál výkupní i s úroky před jinými zavadami hypotečními do knih již vloženými, a pakli by závazek právem zástavním byl již pojištěn v knihovní posloupnosti práva vykoupeného vložilo a závazek vykoupený aby se vymazal; též budiž tento nález realní instanci nemovitého statku opraveného odevzdán, aby v příčině věřitelů hypotečních dle §. 13. tohoto zákona zavedla řízení účetní.

§. 27.

Kromě toho dodán bud nález výkupní úřadu berničnému, kterýž předpisuje daně z nemovitosti zavazané, aby kapitál i úroky dle předpisů o' c. kr. daních vydaných vybral a vydal povinému kvitancí výmaznou.

§. 28.

Lhůty všeliké v tomto zákoně vyměřené jsou lhůty preclusivní.

Die obsiegende Partei hat eine gerichtlich beglaubigte Abschrift des Urtheils binnen acht Tagen, nachdem es rechtskräftig geworden ist, der Lokal-Kom-mission zu überreichen.

§. 23.

Die von den Parteien oder ihren Vertretern bei den Ablösungsverhandlungen abgegebenen Erklärungen und eingegangenen Vergleiche bedürfen zu ihrer Rechtsgiltigkeit weder der Zustimmung der Hypothekargläubiger, noch jener der Anwärter oder Kuratoren eines mit dem Substitution-Fideikommiß oder Lehenbande behafteten Gutes, noch der Genehmigung der administrativen oder Pflegschaftsbehörde und gilt dies auch von beschränkten Eigenthümern, Nutznießern oder Vertretern nicht eigenberechtigter Personen.

Bei Entschädigung mittelst Grundabtretung (§. 14) ist jedoch für Kirchen, geistliche Kommunitäten und Pfarren die Genehmigung der kirchlichen Oberbehörde und für Schulen jene der Bezirksvertretung erforderlich.

§. 24.

Das Ablösungserkenntniß ist gemäß §. 36 der Min.-V. v. 27. Juni 1849 in tabellarischer Form auszufertigen, und beiden Theilen zuzustellen, dem Berechtigten jedoch bei dem Bestande mehrerer Verpflichteten derselben Gattung überdies auch ein summarisches Erkenntniß zu erfolgen.

§. 25.

Gegen Entscheidungen der Lokalkommission ist die Berufung an die Statthalterei und im Falle der Richtbestätigung des Erkenntnisses an das Staats-Ministerium innerhalb der Frist von 30 Tagen zulässig, und stets bei der Lokalkommission einzubringen.

Gegen ein bestätigtes Erkenntniß findet keine weitere Berufung statt.

§. 26.

Das rechtskräftige Ablösungserkenntniß ist von der Lokalkommission dem Gerichte zur Einverleibung des Pfandrechtes für das Ablösungskapital sammt Zinsen ob der verpflichteten Realität vor allen an-dern bereits eingetragenen Hypothekarposten und wenn die Verpflichtung bereits pfandrechtlich sicher-gestellt wäre, in der bücherlichen Rangordnung des abgelösten Rechtes, und zur Löschung der abgelösten Verpflichtung, — und ebenso der Realinstanz der berechtigten Realität zur Amtshandlung bezüglich der Hypothekargläubiger gemäß §. 13 dieses Gesetzes zu übergeben.

§. 27.

Ebenso ist dasselbe dem Steueramte, welches die Vorschreibung der verpflichteten Realität führt, zuzustellen, und hat letzteres die Schuldigkeit, an Kapital und Zinsen nach den Vorschriften über k. k. Steuern einzuheben, und dem Verpflichteten die löschungsfähige Quittung hierüber zu erfolgen.

§. 28.

Alle in diesem Gesetze bestimmten Fristen sind Präklusiv-Fristen.


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§. 29.

Všeliké listiny, spisy, jednáni a vklady do knih veřejných zproštěny jsou kolků, poplatků a porta; výpisy pak z knih pozemkových a výkazy daně (§. 13.) jichž kdo má potřeby, vydávány buďte zdarma. (Zákon, daný dne 9. února 1850 č. 50 zák. říšs., dne 13. prosince 1862 č. 88 zák. říšs. a dne 2. října 1863 č. 108 zák. říšs.). Náklady správní zapravovány buďte z důchodů zemských, útraty znalcům zapravujtež strany.

§. 30.

Mému ministrovi státnímu ukládá se, aby tento zákon ve skutek uvedl.

§. 29.

Alle Urkunden, Schriften, Verhandlungen und Eintragungen in die öffentlichen Bücher genießen die Befreiung von Stempel, Gebühren und Porto, und sind die erforderlichen Grundbuchsauszüge und Steuernachweisungen (§. 13) kostenfrei zu erfolgen. (R.-G. vom 9. Februar 1850 Nr. 50 und vom 13. Dezember 1862 Nr. 88, dann 2. Oktober 1865 Nr. 108).

Die Regie-Auslagen werden aus Landesmitteln, die Kosten der Sachverständigen von den Parteien bestreitten.

§. 30.

Mein Staatsminister wird mit dem Vollzuge dieses Gesetzes beauftragt.

Aus der Statthalterei-Buchdruckerei in Prag.


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