Sobota 5. března 1864

Stenografická zpráva

III. sezení třetího ročního zasedání sněmu českého od roku 1861, dne 5. března 1864.

Předseda; Nejvyšší maršálek zemský Karel hrabě Rothkirch-Panthen.

Přítomní: Náměstek nejvyššího maršálka zemského Dr. pr. V. Bělský a poslanci v počtu k platnému uzavírání dostatečném.

Od vlády: C. kr. náměstek místodržícího, Richard hrabě Belcredi a c. k. rada místodržitelství rytíř z Bachu.

Počátek sezení o 10 hod. 30 min.

Stenographischer Bericht

über die

III. Sitzung der dritten Jahres - Session des böhmischen Landtages vom Jahre 1861, am

5. März 1864.

Vorsitzender: Oberstlandmarschall Karl Graf Rothkirch-Panthen.

Gegenwärtig: Oberstlandmarschall-Stellver-treter Dr. W. Bělský und die beschlußfähige Anzahl Abgeordneter.

Am Regierungstische: Der k. k. Statt-halterei-Leiter Richard Graf Belcredi und der k. k. Statthaltereirath Ritter von Bach.

Beginn der Sitzung 10 Uhr 30 Min.

Oberstlandmarschall: Nachdem zur Beschlußfassung die erforderliche Anzahl der Mitglieder vorhanden ist, eröffne ich die Sitzung. Ich habe zuerst das Resultat der gestern vorgenommenen Wahlen mitzutheilen und werde die Namen etwas langsamer lesen, damit die Herren in der Lage sind, nachzuschreiben. In die Kommission für die Grundbuchsordnung wurden von der Kurie des Großgrundbesitzes gewählt die Herren Abgeordneten: Graf Wolkenstein, Kallina Ritter von Jäthenstein, Johann Ritter von Limbek.

Von der Kurie der Städte und Industrial-orte die Herren: Karl Ritter von Limbek, JUDr. Pankraz und von Weidele. Von der Kurie der Landgemeinden: .JUDr. Grünwald, Wenzel Seidl und Dr. Trojan.

In die Budgetkommission wurden gewählt von der Kurie des Großgrundbesitzes die Herren Abgeordneten: Graf Albert Nostitz, Graf Ottokar Cžer-nin, Graf Leo Thun, Freiherr von Bethmann, Abt Rotter und Dr. Taschek. Für das 7. Mitglied wurde eine absolute Stimmenmehrheit nicht erzielt, daher ich die Herren ersuche, aus dieser Gruppe nach Schluß der Sitzung eine Nachwahl für diesen Siebenten vorzunehmen. Von der Kurie, der Städte und Industrialorte die Herren Abgeordneten: Wolfrum, Dotzauer. Dr. Schrott. Hoffmann, Dr. Tedesko, Redelhammer, Dr. Klier. Von der Kurie der Landgemeinden die Herren: Skrejšowský, Dwo-řák, Machacek, Tomek, Dr. Kral, Dr. Klaudy und Sladkowský. Ich ersuche die Herren, die in die erwähnte Kommission gewählt worden sind, sich nach Vollendung der wahrscheinlich heute noch stattfindenden Kurialwahlen zu versammeln und zu konstituiren.

Ich schlage vor für die Budgetkommission den Sitzungssaal des Landesausschusses und für die heutige .Koustituirung der Kommission für die Grundbuchsordnung das Lesezimmer des Hauses; für die Kommissionssitzungen werde ich dann der Kommission ein anderes Lokal zuweisen.

Ich bitte mir das Resultat der Konstituirung der Kommissionen bekannt geben zu wollen.

Der Hr. Abg. Graf Sternberg hat wegen dringender Familienangelegenheiten um Ertheilung eines sechswöchentlichen Urlaubs angesucht.

Ich stelle an das Haus die Frage, ob dieser Urlaub bewilligt ist.

Ich bitte diejenigen Herren, welche dafür stimmen, die Hand zu erheben. (Angenommen.)

Graf Taasse hat wegen der Tagung des Salz-burger Landtages einen Urlaub bis zum 20. d. M. sich erbeten. Ich bitte diejenigen Herren, die für die Gewährung jenes Urlaubes sind, die Hand zu erheben. (Es ist die Majorität.)

Se. Excellenz der Leitmeritzer Bischof Hille entschuldigt sein Ausbleiben im Landtage wegen seines hohen Alters und seiner großen Kränklichkeit. Ich bitte das h. Haus, die Entschuldigung zur Kenntniß zu nehmen. Se. Durchlaucht Fürst Adolph Schwarzenberg jun. bittet wegen dringender Geschäfte um- Bewilligung eines 8tägigen Urlaubs, welches ich Ihnen mittheile. Abgeordneter Franz Klavik aus Budweis ist durch schwere Krankheit in seiner Familie verhindert, in den ersten Sitzungen des Landtages zu erscheinen. Ich bitte diese Entschuldigung zur Kenntniß zu nehmen. Der Einlauf von gestern auf heute ist den Herren Abgeordneten abermals gedruckt mitgetheilt worden.

Ich bitte die Petitionen, die eingelangt sind, vorzulesen, weil ich in der Lage bin, zu bestimmen, was mit diesen Petitionen veranlaßt wurde.

Sněm. sekretář Schmidt čte:

1. č. pet. Poslanec pan Dr. Ant. Schóvánek podává žádost obce Jičína o povolení k vybírání

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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

pivní přirážky 1 kr. z každého tam vyčepovaného mázu piva.

1. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Dr. Ant. Scho-wanek überreicht das Gesuch der Gemeinde Jičín um Bewilligung zur Einhebung eines Zuschlages pr. 1 kr. von jeder daselbst ausgeschenkten Maß Vier.

Oberstlandmarschall: Ich bitte für den Fall, daß der Landtag nichts anderes beschließen würde, dieses dem Landesausschuh zuzuweisen.

Landtagssekretär Schmidt liest weiter:

2. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Dr. Jaksch überreicht die Petition des Stadtrathes von Příbram um Subvention pr. 5000 fl. zum Aufbau des Straßenfragments von Lasko bis zur Příbram-Mili-ner Straße. .

2. č. pet. poslanec pan dr. Jaksch, žádost městské rady Příbramské o subvenci 5000 zl. k dostavění mezery na silnici Lasko-Milinské.

Oberstlandmarschall: Ich bitte auch dieses dem Landesausschusse zuzuweisen.

Sněm. sekretář Schmidt čte dále:

3. č. pet. Poslanec pan hrabě Frant. Thun podává petici obce Všemil za nezúročitelnou půjčku 1500 zl. ku stavbě silnice, kterážto půjčka bv se v Děti lhůtách ročních splatila.

3. č. pet. Poslanec pan hrabě Frant. Thun podává petici obce Všemil za nezúročitelnou půjčku 1500 zl. ku stavbě silnice, kterážto půjčka by se v pěti lhůtách ročních splatila.

3. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Graf Franz Thun übergibt eine Petition der Gemeinde Schem-mel, um eine unverzinsliche, in 5 Jahresraten zurückzuzahlende Subvention von 1500 fl. zum Straßenbau.

Oberstlandmarschall: Ich bitte auch dieses dem Landesausschuß zuzuweisen. Sekretär Schmidt liest:

4. Pet. Nr. Abgeordneter Johann Sandtner übergibt Petition der Stadtgemeinde Schönbach um Erledigung ihres Ansuchens in Betreff der Einhe-bung 1 kr. von jeder dortselbst ausgeschenkten Maß Bier.

4. č. pet. Poslanec p. Jan Sandtner podava petici městské obce Schönbachu, aby vyřízena byla její žádost za dovolení ku vybírání 1 kr. r. č. z každého tam vyčepovaného mázu piva.

Oberstlandmarschall: Wird ebenfalls an den Landesausschuß gewiesen.

Sněm. sekretář Schrnidt čte dále: 5. č. pet. Poslanec pan Jan Sandtner podává petici městské obce Schönbachu, aby jí dovoleno bylo odprodati z obecních pozemků částku č. 1801 902 1/2 čt. sáhů obsahující.

5. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Johann Sandt-ner übergibt Petition der Stadtgemeinde Schönbach um Bewilligung zum Abverkaufe einer Gemcinde-grundparzelle Nr. 1801 pr. 902 1/2 Q.-Kl.

Oberstlandmarschall: Ich werde auch dieses an den Landesausschuß verweisen.

Landtagssekretär Schmidt:

6. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Adalbert Finger-Hut übergibt Petition der Stadtgemeinde Lomnitz,

Jičíner Kreises um Bewilligung der EinHebung 1 kr. von jeder daselbst ausgeschenkten Maß Bier auf 10 Jahre.

6. č. pet. Poslanec pan Vojta Fingerhut podává petici obce Lomnické, kraj Jičín, o povolení k vybírání jednoho krejcaru r. č. z každého mázu piva na čas 10ti let.

Oberstlandmarschall: Ich bitte auch dieses an den Landesausschuß zu verweisen,

Landtagssekretär Schmidt liest:

7. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Dr. Purkyně überreicht Petition des Kontributionsfonds-Aussus-ses in Zlonitz, betreffend die Errichtung eigener Vorschußkassen für jeden Fond und Uebergabe derselben unter der Leitung eines besonderen Ausschusses.

7. č. pet. Poslanec pan Dr. Purkyně podává petici výboru kont. obilního fondu v Zlo-nicích, aby pro každý fond zvláštní záložna zřízena a pod zvláštní správu výboru postavena byla.

Oberstlandmarschall: Ich bitte dieses auch dem Ausschusse, der sich über die Vorlage des Landesausschusses konstituiren wird, ebenfalls zuzuweisen.

Sněm. sekretär Schmidt čte:

8. č. pet. Poslanec pan Dr. E. Grégr podává petici posluchačů lékařství na universitě Pražské, aby se na fakultě lékařské v Praze přednášelo též jazykem českým.

8. Pet. Nr. Abgeordneter Hr. Dr. Ed. Greger überreicht Petition der Hörer der Medizin an der Universität Prag um (Anführung böhmischer Vorlesungen an der medizinischen Fakultät.

Oberstlandmarschall: Wird auch dem zu konstituirenden Petitionsausschusse zugewiesen.

Sněm. sekretář Schmidt čte:

9. č. pet. Poslanec pan J. Kratochvíle podává petici představenstva Mladé Vožice o povolení k vybírání jednoho krejcaru r. m. z každého mázu piva ku zakoupení vlastního úřad-ního domu.

9. Pet. Nr, Abgeordneter Hr. J. Kratochvile überreicht Petition des Vorstandes der Stadt Jung-Wožic um Bewilligung der EinHebung 1 kr. ö. W. von jeder Maß Bier, behufs des Ankaufes eines eigenen Amtsgebäudes.

Oberstlandmarschall: Wird ebenfalls au den Landesausschuß verwiesen.

Oberstlandmarschall: Zur Vertheilung sind heute gelangt: Bericht des Landesausschusses zum Kommissionsbericht über das Schulpatronat und die Kostenbestreitung für die Lokalitäten der Volksschulen. Ich muß nur eines Umstandes erwähnen, daß ich bei Festsetzung der heutigen Tagesordnung der Ueberzeugung war, es sei dieser Bericht bereits in der ersten Sitzung mitgetheilt worden. Das ist durch ein Versehen nicht geschehen. Nachdem die Regierungsvorlage bereits seit jener Zeit in den Händen der Herren Abgeordneten sich befindet, dürfte wohl über dieses Versehen von Seite des hohen Hauses hinausgegangen werden, nachdem er in innigem Zusammenhange mit der Regierungsvorlage steht. Dann Regierungseröffnung, betreffend die Aufhebung der politischen Ehekousense; Bericht


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

über den Entwurf eines Landesgesetzes, betreffend die Grundzüge der aus den Kontributions-Getreide und Getreidegeldfonden zu bildenden Vorschußkassen.

Wir gehen zur Tagesordnung über. Auf der Tagesordnung befindet sich die Regierungsvorlage über das Schulpatronat und die Kosteubestreitung für die Lokalitäten der Volksschulen, und der von mir bereits erwähnte Landesausschußbericht, mittelst welchem der über den vorhergehenden Gegenstand in der vorigen Session erstattete Kommissionsbericht wieder vorgelegt wird.

Wünscht Jemand über die formale Behandlung dieser Vorlage einen Antrag zu stellen?

Dr. Trojan: Žádám o slovo! Z návrhu vládního vysvítá, jak důležitá jest věc tato; ona jest důležitější než na první pohled býti se zdá. Hned v 1. čl. zrušuje se zákonní patronát, totiž tedy pravidlo, že patronu kostelnímu náleží také školní patronát se všemi závazky a právy; zároveň se tam stanoví ale výmínka, která jest velmi povážlivá, jelikož oním zrušením pozbývá základu aspoň v té míře a neurčitosti, jak navrženo, pozbývá všeliké podmínky, pro které se staly výmínky tyto při zakládání neb pořádání škol zvlášt postranních.

Oberstlandmarschall: Ich erlaube mir den Herrn Redner nur in einer Richtung zu unterbrechen. Es handelt sich nämlich um die formale Behandlung.

Dr. Trojan: Ja wohl, ich will nur aufmerksam machen auf die Wichtigkeit und Swierigkeit der Sache.

Oberstlandmarschall: Ich bitte forzufahren.

Dr. Trojan: Ja upozorňuji dále na čl. 11. návrhu vládního, kde se jedná o právu obsazování škol, a konečně na poslední čl. 17., kterým se má stvrditi celé dosavadní školní zřízení již z minulého století pocházející. Již z této okolnosti ]ze seznati, že hluboce sáhá do záležitostí školních i obecních, a protož myslím, že jest zapotřebí, aby k účelu tomu letos širší výbor ustanoven byl než v loni. V loni bylo jen 9 údův, navrhuji tedy výbor sestávající z 15 údův, zvolený kuriemi z celého sněmu — tak, že by se z každé kurie 5 údův volilo, aby věc tím důkladněji a všestranně byla uvážená. Minim, že se tak poslouží dobré věci i napotom-nímu zkrácení, urychlení konečného jednání sněmu samého, ježto by se mým návrhem docílilo, že by již napřed se objasnily veškeré náhledy a uvážily by se poměry, o které se tuto jedná.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete trägt an, daß zur Vorberathung dieses Gegenstandes eine Kommission von 15 Mitgliedern gewählt werde, in welche aus jeder Kurie 5 Mitglieder aus dem ganzen Hause zu wählen wären. Wünscht sonst Jemand darüber zu sprechen?

Dr. Brinz: Ich bin der Ansicht, daß die Zahl von 9 Mitgliedern, wie sie im vorigen Jahre gewählt wurden, genügen dürfte für die Behandlung dieses Gegenstandes. Wenn gegenüber dem Berichte, der im vorigen Jahre erstattet worden ist, einer oder der andere der Herren vielleicht die Wahrnehmung gemacht hat, daß neue Thatsachen und Aufklärungen beigebracht werden können, so glaube ich, wird um deswillen eine größere Anzahl von Ausschußmitgliedern nicht nothwendig sein, sondern es wird gewiß, es mag nun die heute zusammenzusetzende Kommission aus wem immer gebildet werden oder bestehen, es wird gewiß, jede Aufklärung in den Punkten, die bis jetzt noch dunkel geblieben sein sollten, mit Dankbarkeit angenommen werden.

Zu der Absicht, daß etwa das Resultat, zu dem die Kommission in vorigen Jahre gekommen ist, durch die Berathung der diesmal niederzusetzenden Kommission ein anderes weiden solle, zu dieser Absicht, glaube ich, sollte die Kommission nicht verstärkt weiden d. h. nicht aus mehr Mitgliedern zusammengesetzt werden. Wenn man überhaupt um deswillen, weil ein Gegenstand wichtig ist, zur, ich glaube, ungewöhnlich großen Zahl von 15 Ausschuß-Mitgliedern rathen sollte, so wird bald keine Kommission zusammengesetzt werden können, es wäre denn mit 15 Mitgliedern, denn jeder Gegenstand hat mehr oder weniger wichtigen Inhalt. Ich glaube wir sollten in der Regel über 9 Mitglieder nicht . herausgehen.

P. Matoušovský: Ja bych k reci pana Dra. Břinče podotknul, že právě ta okolnosť, že zpráva odboru málo uspokojila, právě dosvědčila, aby se zvolil výbor 15 údů. Nebo poměry v celé vlasti nejsou stejné, nýbrž velmi rozdílné, a ve výboru 15 údů se dojista z mnoha krajin poslanci nacházeti budou; každý přinese zvláštní vědomost, tak že usnesení společné pak více u-spokojí, ač musím při té příležitosti vyjádřit svoji pochybnost, že stavíme bez pevné půdy. Konkurrenční zákon předpokládá zřízení obcí podle nového obecního řádu; právě nám předložené zprávy odvolávají se na mnohé články obecního řádu, který posováde nemáme, který nejvyššího stvrzení nedošel; 18 článků nebylo schváleno! — Komu přiřkneme konkurrencí, když nevíme kdo do obce patří? Zdá se mi, že je dosti nutno, aby jsme se přede vším posta- , rali o nový obecní řád podle naší potřeby. Také jest to toužení všech obcí, které nejen z materielního ohledu, poněvadž konkurovati budou, žádají, aby obecní řád byl co nejdříve vydán a prohlášen, ale hlavně aby se dle něho zřídily.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch Jemand das Wort?

Dr. Trojan: Ich habe um das Wort gebeten. Ich habe mir erlaubt, nicht blos auf die Wichtigkeit, sondern auch auf die Vielseitigkeit der , Verhältnisse aufmerksam zu machen, welche durch die Regierungsvorlage berührt weiden. Ich machte ins-

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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

besondere aufmerksam auf den §. 1, wo es sich um das Patronat im Allgemeinen, dann auf dem §. 11, wo es sich um das Besetzungsrecht handelt, ferner auf den §. 17, wornach die ganze alte politische Schulverfassung mitgenehmigt und aufrecht erhalten werden soll. Es ist dabei nicht blos das ganze Volksschulwesen wesentlich berührt, sondern auch das Gemeindewesen ; in mehren Paragraphen ist ja die Gemeindebetheiligung geradezu hervorgehoben.

Darum also, um Gelegenheit zu verschaffen, daß mehre Mitglieder sich darüber aussprechen, daß verschiedene Ansichten zur vorläufigen Erwägung oder wenigstens zum Ausdruck gelangen, darum habe ich den Antrag im Intresse der guten Sache und im Interesse der Abkürzung der späteren Landtags-Ver-handlung gestellt, daß die Kommission aus 15 Mitgliedern, durch die Kurien aus dem ganzen Landtage erwählt, zusammengesetzt werden möge. Es ist ja das nicht so ungewöhnlich; die Herren haben ja gestern eine Kommission von 21, im vorigen Jahre glaube ich sogar mit 30 Mitgliedern zusammengesetzt; 15 Mitglieder waren oft in einer Kommission. Es ist dieß ziemlich die Mitte, 9 Kommissionsglieder waren das Minimum, 30 das Maximum.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch Jemand das Wort?

S. Eminenz der Fürsterzbischof:Ich kann nicht unterlassen, den Antrag des Herrn Dr. Trojan zu unterstützen. Ich glaube, daß statt 9 Mitglieder 15 Mitglieder in die Kommission zu wählen seien, denn nur ein Blick auf den Gesetzentwurf zeigt ja, daß hier wesentlich drei Rücksichten zu beachten seien. Es kommen Rechtsfragen vor, ökonomische Fragen, dann Fach-, d.h. Schulfragen. Es ließen sich noch nähere Gesichtspunkte aus dem Gesetzentwurfe hervorstellen-, nachdem aber so wichtige Gesichtspunkte hier zu beachten sind, so glaube ich, daß drei Vertreter aus jeder Kurie zu wenig sind, daß mindestens 5 aus jeder Kurie zu wählen seien.

Dr. Brinz: Ich erlaube mir vom allgemeinen Gesichtspunkte das hohe Haus darauf aufmerksam zu machen, daß meines Erachtens es durchaus nicht im Interesse des Landtages liegt, wenn das Gewicht und der Schwerpunkt von Verhandlungen anstatt in dieses Haus selbst, in den Ausschuß verlegt wird, und wenn mit Rücksicht darauf, daß nur möglichst wenig in diesen Lokalitäten verhandelt werden soll, man die Ausschüße möglichst anschwellen macht. Es ist dieser Punkt seinerzeit von dem seligen Herrn Bürgermeister Pstroß ms Auge gefaßt worden. Damals hat es sich schon gehandelt um 5 oder 9 Mitglieder. Ich meinerseits war damals der Ansicht, es dürften 5 Mitglieder genug sein; aber auf die Motion des Herrn Bürgermeisters Pstroß ist es zu 9 Mitgliedern gekommen.

Er war es, der die Vielseitigkeit des Gegenstandes in den Vordergrund gestellt hat. Er selbst war mit in den Ausschuß gewählt und die Mitglieder der vorjährigen Kominission werden sich erinnern, daß trotz allen Bemühens von dieser Seite, die Sache möglichst vielseitig und reichhaltig zu gestalten, sie nichtsdestoweniger durchaus nicht so vielgestaltig und complizirt erschien, als man sich zu-vor eingebildet hatte.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand mehr das Wort ergreift, so erkläre ich die Debatte für geschlossen und schreite zur Abstimmung. Es liegen zwei Anträge vor, die sich nur durch die Zahl der Mitglieder unterscheiden. Bezüglich des Um-standes, daß die Wahl aus den Kurien statt zu finden habe, sind beide Antragsteller einverstanden. Ich werde zuerst den Autlag ohne Bestimmung der Zahl und zwar, daß die Wahl aus den Kurien statt zu finden habe. (Stimmen: "von den Kurien aus dem ganzen Landtage") von den Kurien aus dem ganzen Landtage statt zu finden habe, zur Abstimmung bringen. Diejenigen Herren, die dafür sind, bitte ich die Hände zu erheben. Es ist die Majorität. Nun handelt es sich um die Bestimmung der Zahl der Mitglieder. Der weiter gehende Antrag ist der des Herrn Dr. Trojan, der 15 Mitglieder vorschlägt; der beschränktere ist der des Dr. Brinz. Ich werde zuerst den weitergehenden des Herrn Dr. Trojan zur Abstimmung bringen. Diejenigen Herren, die dafür sind, daß die Kommission aus 15 Mitgliedern zu bestehen habe, wollen die Hand erheben. (Stimmen: "durch Aufstehen abstimmen"). Ich werde bitten, durch Aufstehen abzustimmen, obwohl dieses schwerer zu beurtheilen ist. Es sind über 80. also die Majorität für den Antrag des Herrn Dr. Trojan.

Rufe: Gegenprobe.

Oberstlandmarschall: Ich bitte um die Gegenprobe.

Ich muff aufrichtig gestehen, daß mir das Resultat der Abstimmung jetzt zweifelhaft ist. Ich muß zur namentlichen Abstimmung schreiten. (Vielseitiger Ruf: Namentliche Abstimmung).

Ich bitte abzustimmen über den Antrag des Herrn Dr. Trojan, 15 Mitglieder in die Kommission zu wählen. Diejenigen Herrn, die für diesen Antrag stimmen, wollen mit Ja, die dagegen mit Nein antworten.

Pro ten návrh hlasujte pánové: "ano" proti tomu návrhu "ne."

Sekretär Schmidt liest die Namen:

Mit Ja haben gestimmt die Herren: Se. Em. der Fürsterzbischof zu Prag, der Bischof zu Budweis, der Rektor Magnifikus, Graf Belcredi, Benoni, Ber-ger Maximilian, Dr. Bělsky,. Dr. Brauner, Graf Clam-Martinitz, Čupr, Graf Černin Ottokar, Daneš, Dwořak, Ritter v. Eisenstein August, Faber, Fingerhut. Frič, Gabriel, Dr. Grégr Eduard, Dr. Grünwald. Dr. Hammerník, Dr. Hauschild, Hawelka. Dr. Jeřabek, Dr. Klaudi. Klimesch. Kodým, Dr. Kordina, Kral, Kralert, Kratochwile Johann, Weihbischof Krejci, Krejci Johann, Krauský, Ritter von Lämmel, Lambl, Fürst Lobkowitz Moritz, Freiherr von Malowetz, Maresch Anton, P. Matouschkowský. Mayer Anton, Obst, Palacký. Platzer, Podlipsky. Pollach, Porak, Pour, Prachensky, Prämonstratenser-Äbt zu


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Tepl P. Hainl Marian. Purkyně, Ptáčovský, Rzezáč, Nieger. Noth Karl, Rotier Abt, Sadil, Schary. Schicha, Schönborn, Schowanek. Schwestka, Seidl Wenzl. Seitl, Schkarda, Skrejšovský, Sladkovský, Staněk, Svátek. Schembera, Thun-Hohenstein Franz, Thun-Hohenstein Leo, Thun-Hohenstein Theodor, To-mek, Tomiček,, Trojan. Voith. Wáclavík, Wenzig. Wojáček, Zapp, Zatka, Zeidler, Zeichammer, Zeßner, Zettwitz, Zikmund.

Mit Nein haben gestimmt die Herren: Adam Herrmann, Aehrenthal Johann, Graf Michael Althan, Bachofen von Echt, Becher Franz, Bohusch von Ottoschütz Wenzel Brinz Alois, Brosche Karl, Con-rad August, Doubek Eduard, Dotzauer Richard, Ehrlich Ludwig, Eisenstein Wenzel, Fleischer Alexander, Fürst Fürstenberg Emil, Fürst Fürstenberg. Maximilian, Fürth, Fürstl Rudolf, Görner Anton, Grohmann Virgil, Grüner Ignaz, Gschirr Anton, Haas Eusebius, Graf Hartig Edmund, Haßmann Theodor, Herbst Eduard, Hermann Franz, Hille Wolfgang. Hoffman Gustav, Huscher Georg, Jaksch Anton, Jelinek Karl, Kaliina Mat. Ritter, Klier Franz, Ritter Kopetz Heinrich, Kreuzherrn-Ord.-Ge-neral Jak. Beer, Kreuziger Vinz., Křiwanek Eduard, Kuh David. Laufbeiger Franz, Ledebour Adolf Graf. Leeder Friedrich, Leidl Franz. Lill v. Lilienbach Alois, Limbek Johann, Ritter v. Limbek Karl, Ritter von Lumbe Josef, Maresch Johann, Mayer Ernst, Miesl Johann von Zeileisen, Mladota von Solopisk Franz Freiherr, Morzin Rudolf Graf, Neradt Franz, Neumann Wenzel, Nostiz Albert Graf, Nostiz Er-wein Graf. Palme Josef, Pankratz Franz, Peche Josef Ritter von. Pfeifer Josef. Pinkas Adolf, Redlhammer Eduard, Niese Stallburg Friedrich Freiherr, Ringhoffer Franz, Rösler Anton, Nosenauer Wenzl, Roth Hieron., Salm, Reisserscheid Altgraf, Sandtner Johann, Schlöcht Johann, Schmatz Heinr., Schmeykal Franz, Schöder Anton. Schrott Josef, Seidl Emanuel, Seifert Wenzel, Stangler Josef, Stark Johann Edler von, Steffens Peter, Stikl Sigmund, Sträruwitz Adolf Ritter, Suida Franz, Swoboda Johann, Taschek Franz, Tedesko Ludwig, Tetzner Gustav, Theumer Emil, Thun Hohenstein Leopold Graf, Thun-Taxis Hugo Fürst, Trenkler Anton. Waldstein Ernst Graf, Wanka Wenzel Edler von, Weidele Ernst von Willingen. Wenisch Johann Ritter. Wokoun Franz. Wolfrum Karl, Wolkenstein Karl Graf, Wratislav Josef Graf, Wucherer Peter Freiherr.

Oberstlandmarschall: Mit Ja haben gestimmt 87, mit Nein 100. Der Antrag ist somit verworfen.

Ich bitte über den Antrag abzustimmen, das, die Kommission aus 9 Mitgliedern bestehe. Jene Herren, die dafür sind, wollen die Hand erheben. Es ist wieder sehr zweifelhaft. (Rufe: Wir haben nicht verstanden). Jene Herren, welche dafür sind, daß die Kommission' aus 9 Mitgliedern zu bestehen habe, wollen aufstehen. Es ist Majorität, ist also angenommen.

Oberstlandmarschall: Der zweite Gegenstand der Tagesordnung ist die Regierungsvorlage betreffend die Bestreitung der Kosten der Herstellung und Erhaltung der katholischen Kirchen- und Pfrünbengebäude, und der Bericht des Landesauschusses, welchem der vorjährige Kommissionsbericht wieder folgt.

Wünscht Jemand über die formelle Behandlung einen Antrag zu stellen?

Dr. Grunwald: Já bych si dovolil navrhnouti, aby komise sestávala z 9ti údů a aby volila zase každá kurie zvláště, a sice tři údy z celého sněmu.

OberstlandmarschaIl: Abgeordneter Grün-wald trägt darauf an, daß die Kommission aus 9 Mitgliedern zu bestehen habe, in welche von jeder Kurie 3 Mitglieder aus dem ganzen Landtag zu wählen sind.

Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Wenn es nicht der Fall ist, so werde ich zur Abstimmung schreiten. Die Herren haben den Antrag vernommen und ich glaube, es sei nicht nöthig, ihn zu wiederholen. Ich bitte die Herren, die dafür sind, aufzustehen. (Es erhebt sich die Majorität). Ist angenommen.

Oberstlandmarschall: Auf der weiteren Tagesordnung ist der Bericht des Landesausschusses über mehrere Bewilligungen von Gnadengaben, Erziehungsbeiträgen und Pensionen.

Ich ersuche den Referenten Herrn v. Bohusch.

Ritter v. Bohusch liest: Hoher Landtag!

Anton Utschik war als Landesbuchhaltungs-Ingrossist II. Kategorie mit dem Gehalte jährlicher 420 st. Oe. W. bedieustet und starb einige Tage vor dem Beschlusse des Landesausschusses, in Folge dessen die Gehalte der Landesbuchhaltungsbeamten regulirt wurden und demzufolge auch der Gehalt der Ingrossisten II. Kategorie auf 600 fl. erhöht ward. Durch diesen Umstand wurde die verbliebene Wittwe sehr hart betroffen, da ihre Pension mit' einem Drittheile des von ihrem Gatten zuletzt bezo-genen Aktivitätsgehaltes von 420 fl. bemessen werden muhte und ihr nur der hiernach entfallende Pensionsbetrag von 140 fl. flüssig gemacht werden konnte, während er, wenn Anton Utschik nur wenige Inge länger gelebt hätte, 200 fl. betragen haben würde.

Anton Utschit hinterließ nicht nur kein Vermögen, sondern es war vielmehr bei seinem Tode nicht einmal soviel vorhanden, um ihn begraben zu können, weshalb denn auch der Wittwe das Condukt-quartal pr. 105 fl. angewiesen wurde.

Daß der Betrag von 140 fl. nicht hinreicht, um eine Frau mit 2 unmündigen Kindern auch nur nothdürftig zu erhalten, bedarf wohl keines Nachweises.

Philippine Utschik ist demnach mit Rücksicht auf diese, ihr blos nach dem von ihrem Gatten zuletzt bezogenen Aktivitäts-Gehalt bemessene so geringe Pension, sowie ferner unter Nachweisung des Umstandes, daß das eine ihrer Kinder, Albine, das


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Unglück hat, derart mit einem Augenübel behastet zu sein, daß sie nach dem Zeugnisse des Professors der Augenheilkunde, M.Dr. Hasner, für alle Folge außer Stande bleiben wird, sich durch weibliche Handarbeit irgend etwas verdienen zu können, weßhalb Bittstellerin demnach mit jenem Pensionsbetrage umsoweniger sich und die beiden Kinder erhalten könne — um die Bewilligung von Erziehungsbeiträgen eingeschritten.

Nach dem für Staatsbeamte, — und, bis zur Erlassung eines besondern Gesetzes, auch für Lan-desbeamte — geltenden Pensions-Normale sollen Er-ziehungsbeiträge nur jenen Wittwen ertheilt werden, welche zur Zeit des Todes des Gatten wenig-stene 4 Kinder in eigener Verpflegung haben. Diese Bestimmung trifft arme Wittwen, die weniger als vier, also blos drei oder zwei Kinder haben, unter gewissen Umständen überaus hart; denn oft ist die Sorge für die Pflege und Erziehung von blos 2 Kindern mit Rücksicht auf ihre Gemüthsart, ihr Temperament und besonders ihre körperliche Constitution sowie mit Rücksicht auf die Gesundheitsverhältnisse der Mutter und ihre größere Entblößung von eigenen Mitteln und von der Unterstützung durch wohlhabende Verwandte und dgl,, eine weit größere Last, als unter minder ungünsti-gen Verhältnissen die Sorge für eine weit zahlreichere Familie.

Allerdings aber eignet sich nach der zitirten Bestimmung des dermal auch für Landesbeamte giltiger Pensionsnormals der vorliegende Fall nur zu einer gnadenweisen Behandlung.

Nachdem der Landesausschuß jedoch blos systemisirte Ausgaben bewilligen kann, zu einer gnadenweisen Betheiligung dagegen in jedem einzelnen Falle die Genehmigung des h. Landtages einzuholen hat: so erlaubt sich derselbe angesichts der angeführten Motive und der belobten Haltung des verblichenen In-grossisten der Landesbuchhaltung, Utschik den Antrag zu stellen:

Hoher Landtag geruhe den Hinterbliebenen Waisen Wilhelmine und Albine des Ingrossisten der Landesbuchhaltung, Anton Utschik aus Gnade einen jährlichen Erziehungsbeitrag von je 60 fl. Oe. W. vom Todestage des Vaters, das ist vom 14. Juli 1862 beginnend. zu bewilligen.

Slavný sněme!

Antonín Utschik zastával u zemské účtárny službu ingrossisty druhé třídy s ročním platem 420 zl. r. č., i zemřel několik dní před uzavřením zemského výboru, jehož následkem upraveny byly platy úředníků u zemské účtárny a tudíž také zvýšen byl plat ingrossistů druhé třídy na 600 zl.

Tím utrpěla pozůstalá vdova velmi těžkou ztrátu, ježto jí musela býti vyměřena pense třetinou platu 420 zl-, jaký měl posléze manžel její ve skutečné službě své, tak že jí poukázána býti mohla vyplývající dle toho roční pense v sumě 140 zl., kdežto by se jí nad ten případ,

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že by Antonín Utschík jenom několik dní déle byl žil, bylo dostalo roční pense 200 zl.

Nejen že Antonín Utschik jmění žádného nezanechal, neb nezůstalo po něm ani tolik mnoholi na pohřeb jeho bylo potřebí, pročež také povolen byl vdově pohřební kvartál 105 zlatých.

Že 140 zl. ročního příjmu nestačí k výživě byť i jen nuzné pro ženskou s dvěma nedospělými dětmi, toho netřeba teprva zde dovozovati.

Ovdovělá Filipina Utschiková, ukazujíc ku své, jí pouze dle platu, který měl zesnulý její manžel posléze ve skutečné službě své, vyměřené skrovné pensi, jakož i dále prokázavši to neštěstí, že jedno dítě její (Albina) neduhem očním tak je sklíčeno, že dle vysvědčení profesora očního lékařství, Med. Dra. Hasnera, nikdy nebude moci ženskou ruční prací něčeho sobě vydělati, že tudíž prosebnice sebe, a obě děti onou pensí tím méně může vyživiti—zakročila tedy, aby dětem jejím uděleny byly příspěvky vychovací (maršálek zvoní). Dle předpisu pensijního, pro c. k. úředníky státní, a do vydání zvláštního zákona také pro úředníky zemské platného, mají příspěvky vychovací udělovány býti jenom těm vdovám, kterým při smrti manžele nastane starost o vlastní výživu nejméně 4 dětí. Chudých vdov, které mají méně dítek než čtyry, tedy jenom tři nebo dvě, dotýká se toho ustanovení v jistých okolnostech zvláště krutě: nebo často bývá starost o o-šetřování a vychování pouze dvou dítek — béře-li se zřetel k jich způsobu mysli, zvláště pak k jich povaze těla, jakož i béře-li se zřetel na zdraví matčino, na větší nedostatek vlastních matčiných prostředkův, pak na to, postrádá-li vdova taková podpory se strany zámožných příbuzných atd. — břemenem daleko větším než v poměrech mnohem příznivějších starost o rodinu četnější.

Ovšem pak může se dle výše uvedeného ustanovení předpisu pensijního, nyní také pro úředníky zemské platného, v přítomném případu podané prosbě vyhověti pouze z milosti.

Zemský výbor, v uvážení bera, že povolovati může vydání toliko systemisované, k povolení platů z milosti že však musí v každém jednotlivém případu vymoci schválení slavného sněmu: dovoluje si, zřetel maje na důvody uvedené jakož i na to, že zesnulý ingrossista Utschik dobře se choval, předložiti návrh:

Slavný sněm račiž pozůstalým po ingróssistovi u zemské účtárny, Antonínu Utschikovi, sirotkům Vilemíně a Albině povoliti z milosti příspěvek vychovací pro každou ročně 60 zl. r. č., a to ode dne úmrtí otcova, totiž dnem 14. července 1862 počínajíc.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen ? Wenn nicht, so werde ich zur Abstimmung schreiten.


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Ich bitte den Antrag noch einmal vorzulesen.

Dr. Herbst: Ich bitte Excellenz, ich würde mir erlauben, den Antrag zu stellen, daß alle diese Gegenstände, da sie im offenbaren Zusammenhange damit stehen, der Budget-Kommission zugewiesen werden.

Oberstlandmarschall: Der Hr. Abgeordnete Herbst trägt an, daß alle diese Gegenstände, da sie im Zusammenhange mit dem Haushalte des Landes stehen, der Budget - Kommission zuzuweisen wären.

Dr. Grünwald: Prosím o slovo: Myslím, že jest zde potřeby, aby se pomohlo co nejdříve a že zde se jednati bude o udělování milosti, že není předpisu, dle kterého bychom se přitom říditi mohli, než dle uznání a milosrdenství. Míním tedy, že kdyby se návrhy výboru zemského předložily komisi pro rozpočet jinak by nemohla navrhnouti, než abychom z útrpnosti a z milosrdenství příspěvky a podporu žadatelům povolili. Byl bych tedy toho mínění aby hned slavný sněm uzavřel to, co by později bez toho uzavříti musil; poněvadž nemíním; že by mohl výbor zde z domu zvolený jiné navrhy činiti, než jakých navrhuje zemský výbor.

Ritter von Bohusch: Ich erlaube mir den Antrag des Hrn. Dr. Grünwald zu unterstützen. Es handelt sich hier um die Unterstützung armer Waisen, die schon lange Zeit auf die Gnadengaben harren, und die gegen die Bedürfnisse des täglichen Lebens ankämpfen. Es dürfte durch die Zuweisung dieser Anträge an die Budgetkommission jedenfalls deren Erledigung verzögert werden. Im Interesse der Bittsteller erlaube ich mir daher den Antrag des Landesausschusses und den des Hrn. Dr. Grünwald zu unterstützen.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Wenn nicht, so werde ich über den vertagenden Antrag des Hrn. Professor Herbst zuerst abstimmen lassen. Er trägt an, das; alle diese Anträge auf Pension-, Gnaden- und Erziehungsbei-träge an die Budgetkommission gewiesen werden.

(Zum Dr. Bělský) Wollen Sie die Güte haben, und ihn böhmisch vorlesen.

Náměstek maršálkův: Pan poslanec Herbst navrhuje, aby všecky žádosti o výpomoce a udělení milosti, o které se právě jedná, aby návrhy ty zemského výboru byly předloženy komisi, která je sestavena o rozpočtu zemském.

Oberstlandmarschall: Wird dieser Antrag unterstützt? Er ist hinreichend unterstützt. Ich werde ihn zur Abstimmung bringen. Diejenigen Herren, welche für den Antrag sind, wollen sich von den Sitzen erheben. Er ist in der Minorität. Es wäre nun über den Antrag des Landesausschusses abzustimmen. Ich bitte noch einmal den Antrag zu verlesen.

Landtagssekretär Schmidt (liest): Der hohe Landtag geruhe den Hinterbliebenen Waisen Wilhelmine und Albine des Ingrossisten bei der Landesbuchhaltung Anton Utschik aus Gnade einen jährlichen Erziehungsbeitrag von je 60 Gulden öft. W. vom Todestage des Vaters, den 14.Juli 1862 beginnend, zu bewilligen.

Sekretář Schmidt čte:

Slavný sněme!

Račiž pozůstalým po královsk. ingrossistu Utschikovi sirotkům Wilhelmíně a Albíne povoliti příspěvek vychovávací pro každou ročně 60 zlatých rak. čís a sice ode dne úmrtí otcova dne 14 Července roku 1862 počínajíc.

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren, welche für den Antrag stimmen, wollen die Hand aufheben. (Geschieht.) Er ist angenommen.

Ritter v. Bohusch liest: Hoher Landtag!

Am 26. August 1863 ist der Registrator der k. b. Landesbuchhaltung Namens Josef Drexler während des ihm krankheitshalber bewilligten Urlaubes in Přibram gestorben. —

Wegen Abgang jedweden Nachlaß-Vermögens wurde keine Verlaß - Abhandlung gepflogen. —

Durch den plötzlich erfolgten Tod Drexlers wurde dessen Tochter Emilie, welche die Mutter schon früher verloren hat, ihrer letzten Stütze beraubt.

Nach dem von dem Stadtbezirksarzte Med. Dr. Reisig ausgestellten und von dem Landesmedizinal-rathe Dr. Löschner bestätigten Zeugniste ist Emilie Drexler mit einein organischen Herzfehler und Gesichtsschwäche derart behaftet, daß sie, in dem Alter von 39 Jahren stehend, weder zur Verrichtung weiblicher Handarbeiten noch zur Verrichtung einer schweren Arbeit geeignet erscheint. —

Nach Aeußerung des Präsidiums der k. k. Po-lizeidirektion vom 5. November 1863 ist Emilie Drexler ganz mittellos, was übrigens der Bürgermeister Prags ebenßfalls bestätigt, und befindet sich thatsächlich in äußerst trübseligen Verhältnissen und ist nur durch die mit eigenem Abbruche geleistete Beihilfe ihres, bei dem k. t. Landesgerichte in Prag als Auskultanten bediensteten und in dem Genusse eines Adjutums jährlicher 315 fl. stehenden Bruders Adolf Drexler, vor der traurigen Nothwendigkeit geschützt, fremdes Mitleid in Anspruch zu nehmen und um Almosen bitten zu müssen. —

Mit Rücksicht nun auf die trostlose Lage dieser Beamtenswaise und in Erwägung, daß ihr Vater durch 39 Jahre treu und ehrlich gedient hat, beantragt der Landesausschuß:

Der hohe Landtag wolle der Emilie Drexler eine jährliche Gnadengabe im Betrage von 100 fl. verleihen.

Sekretář. Schmidt čte:

Slavný sněme!

Josef Drexler, registrátor kr. české účtárny zemské, zemřel dne 26. srpna 1863 v Příbrami, kamž se byl za příčinou nemoce na dovolenon odebral.

Ježto po něm nezůstalo žádné jmění, nebyla žádná pozůstalost vyjednávána.


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Touto náhlou smrtí Josefa Drexlera přišla jeho dcera Emilie, jížto matka dříve již byla zemřela, o svou poslední podporu.

Dle vysvědčení, městským okresním lékařem M. Drem. Reisigem daného a zemským lékařským radou Drem. Löschnerein stvrzeného má Emilie Drexlerová organickou vadu srdce a trpí na slabý zrak, tak že, jsouc 39 let stará, není schopna ni k vykonávání ručních prací ženských ni k vykonávání práce těžké.

Dle vyjádření předsednictví c. k. policejního ředitelství ze dne 5. listopadu 1863 — což ostatně purkmistr Pražský také stvrzuje, nemá Emilie Drexlerová docela žádného jmění, a je tedy v postavení skutečně příliš smutném, tak že jenom pomocí svého bratra Adolfa Drexlera, který co auskultant u c. k. zemského soudu v Praze s ročním adjutum 315 zl. o vlastní ujmě ji podporuje, má co děkovati, že se nemusí cizí útrpnosti domáhati a o almužnu ucházeti.

Zemský výbor, zřetel bera na politováníhodný stav řečeného sirotka po zem. úředníkovi, jakož i na to, že otec její 39 let věrně a poctivě sloužil, činí návrh: Slavný sněm račiž Emilii Drexlerové uděliti z milosti dar ročních 100 zl. r. č.

Zemský výbor království Českého.

V Praze dne .17. listopadu 1863.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Wenn dieses nicht der Fall ist, so werde ich zur Abstimmung schreiten. Ich bitte noch einmal den Antrag zu verlesen.

Landtagssekretär Schmidt (liest den Antrag deutsch): Der hohe Landtag wolle beschließen, der Emilie Drexler einen jährlichen Gnadengehalt von 100 fl. öft. W. zu verleihen.

Sekretář Schmidt čte: Slavný sněni račiž Emilii Drexlerové uděliti z milosti dar ročních sto zlatých.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren, die diesem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Ist angenommen.)

Landtagssekretär Schmidt liest:

Hoher Landtag!

Am 26. Mai 1863 ist der Landesausschußexpeditor Karl Dambek gestorben. Derselbe hinterließ eine Wittwe und fünf unversorgte Kinder, von denen eines, die Tochter Franziska, unter dem Normalalter stand. Nach den für k. k. Staatsbeamte giltigen Pensions - Bestimmungen, welche auch auf die Landesbeamten ihre Anwendung finden, wurde der Wittwe die normalmäßige Pension von 350 fl., dann für die fünfzehnjährige oberwähnte Tochter Franziska ein Erziehungsbeitrag von jährlich Achtzig Gulden verliehen.

Diese Beträge reichen jedoch nicht hin, um eine Familie von 6 Personen zu erhalten, um so weniger, als die Pension der Wittwe Schulden halber zur Hälfte in Exekution gezogen ist.

Mit Rücksicht auf die Armuth dieser Familie dann der treuen Dienste des verstorbenen Expedi-tors Dambek beantragt der Landesausschuß:

Der hohe Landtag wolle den vier Töchtern Dambek's: Sofie, Johanna, Marie und Betty. welche das Normalalter bereits überschritten haben, Gnadengaben im Betrage von je Sechzig Gulden bis zu ihrer Verheirathung oder anderweitigen Ver-sorgung bewilligen.

Der Landesausschuh des Königreiches Böhmen.

Rytíř z Bohuse čte:

Slavný sněme!

Dne 26. května 1863 zemřel cxpeditor u zemského výboru, Karel Dambek. Po něm zů-stala vdova a 5 nezaopatřených dítek, z nichž dcera Františka nedosáhla ještě stáří normálního. Podle ustanovení pensijních, pro c. k. úředníky státní a taktéž posud i pro úředníky zemské platných, udělena byla vdově normální pense 350 zl. a dotčené patnáctileté dceře Františce povolen byl příspěvek na vychování každoročních osmdesáti zlatých.

Tyto platy však nepostačují ku výživě rodiny 6 osob, tím méně pak, ježto na pensi vdovinu pro dluhy z polovice vložena jest exekuce.

Zemský výbor, bera zřetel na chudobu této rodiny, pak na věrné služby zemřelého expeditora Dambeka, činí návrh:

Slavný sněm račiž čtyřem dcerám Dani-bekovým, stáří normální již překročivším, totiž: Žofii, Johanně, Marii a Barboře povoliti dary z milosti pro každou šedesát zlatých ročně, dokud by se nevdaly nebo jiného zaopatření nedošly.

Zemský výbor království Českého.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen. (Niemand meldet sich.) Wenn das nicht der Fall ist, werde ich zur Abstimmung schreiten. Ich bitte noch einmal diesen Antrag zu verlesen.

Landesausschußbeisitzer Ritter von Bohusch (liest): Der hohe Landtag wolle den 4 Töchtern Dambek's, Sofie, Johanna, Marie und Betty, welche das Normalalter bereits überschritten haben, Gna-dengaben im Betrage von je 60 fl. bis zu ihrer Verheirathung oder anderweitigen Versorgung bewilligen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Majorität.) Er ist angenommen.

Ritter v. Bohusch (liest deutsch): Nach dem am 14. September 1861 verstorbenen Ingrossisten der k. b. Landesbuchhaltung, Wilhelm Fünfstück verblieb die Wittwe Josefa mit vier unter dem Normalalter stehenden Kindern.

Derselben wurde die normalmäßige Pension jährlicher 175 fl. dann für jedes der vier Kinder ein Erziehungßbeitrag jährlicher 22 fl. bis zur Erreichung des Normalalters bewilligt.

Am 17. Mai 1863 hat der Sohn Johann das


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Normalalter erreicht, in Folge dessen der Wittwe der Erziehungsbeitrag für dieses Kind entfällt.

Wenn nun schon die Pension mit den sämmtlichen Erziehungsbeiträgen (263 fl.) nicht hinreicht, um eine Familie, bestehend aus 5 Personen, worunter 4 minderjährige Kinder, zu erhalten, und diese Kinder ordentlich heranzuziehen; um wie vielweniger ist dies der Wittwe mögnch. wenn ihr die Erziehungsbeiträge, die ohnehin im Grunde der bestehenden Pensionsvorschriften so gering bemessen werden mußten, auch noch entfallen.

Sie bittet daher um Verleihung einer Gnadengabe für dieses Kind.

Der Landesausfchuß befürwortet das Bittgesuch um so mehr, als dieses Kind nach den vorkegenden Zeugnissen des Stadtbezirksarztes M. Dr. Šindelai ddo. 22. September 1861 und 21. März 1863 im zweiten Grade blödsinnig ist und der Hoffnung auf Besserung nicht Raum gegeben werden kann.

Mit Rücksicht auf das Unglück dieses Kindes, das stets hilflos bleibt, der Mutter nur eine Last ist, da es sich nie versorgen kann, und mit dem Tode der Mutter dem Elende preisgegeben wäre, erlaubt sich der Landesausschuß den Antrag zu stellen:

Der hohe Landtag geruhe diesem Kinde eine Gnadengabe jährlicher 100 fl. zu verleiben.

Der Landesausschuß des Königreichs Böhmen.

Sekr. Schmidt čte česky:

Slavný sněme!

Po ingrossistovi kr. české účtárny zemské, Vilému Fiinfstukovi, jenž dne 14. září 1861 zemřel, pozůstala vdova Josefa a čtyry k normálnímu stáří nedospěvši dítky.

Vdově této povolena byla normální pense ročních 175 zl. a každému ze čtyř dítek jejích povolen na vychování příspěvek roční 22 zl., dokud normálního stáří nedosáhnou.

Dne 17. května 1863 dosáhl syn Jan stáří normálního, pročež příspěvek na vychování jemu udělený vdově odpadá. Pakli již penze se všemi příspěvky na vychování (úhrnkem 263 zl.) nepostačuje k výživě rodiny 5 osob, mezi nimiž jsou 4 dítky nedospělé, a k řádnému těchto dítek vychování; tím méně bude vdově možná vystačiti, odpadnou-li jí také ještě příspěvky na vychování, které na základě platných předpisů pensijních bez toho tak skrovně musely býti vyměřeny.

Řečená vdova prosí tedy, aby udělen byl synu Janovi dar z milosti. — Zemský výbor přimlouvá se za žádost tuto tím více, ježto svědectvími městského okresního lékaře Med. dr. Šindeláře, danými dne 22. září 1861 a 21. března 1863, stvrzeno jest, že tento syn jest v druhém stupni blbým, aniž lze se nadíti' zlepšení stavu jeho.

Zemský výbor, zřetel bera na neštěstí sirotka tohoto, jenžto vždy bezmocným zůstane, bude matce jenom k obtíží, ježto se nikdy nemůže sám zaopatřiti a poněvadž by po smrti matčině byl vydán v bídu, dovoluje si učiniti návrh:

Slavný sněm račiž tomuto sirotku uděliti dar z milosti ročních 100 zlatých.

Zemský výbor království Českého.

V Praze dne 1. prosince 1863.

Nejvyšší maršálek:

Rothkirch.

Bohusch m. p.

OberstlandmarschaIl:Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen. (Niemand meldet sich.) Wenn Niemand das Wort ergreift, werde ich zur Abstimmung schreiten.

Ldt. Sekräter Schmidt (liest: Der hohe Landtag geruhe dem genannten Kinde eine Gnadengabe jährlicher 100 fl. zu verleihen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Majorität). Angenommen.

Ritter von Bohusch (liest): Rofalia Chaloup-ka, Weise nach dem, nach beinahe 50jähriger ausgezeichneter Dienstleistung im Pensionsstande verstorbenen ständischen Kreiskassier Josef Chaloupka, bittet um Erhöhung der ihr und ihrer vor Kurzem verstorbenen Schwester Wilhelmine von Sr. k. k. apostolischen Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 3. Jänner 1851 verliehenen Gnadengabe jährlicher 100 fl. Emze.

Rosalia Chaloupka befand sich bei ihrem Schwager, dem k. k. Oberamtskontrollor Ignaz Brabetz in unengeldlicher Pflege. Brabetz ist aber am 24. Mai 1863 gestorben, und dessen Wittwe ist mit ihren 4 unmündigen, unversorgten Kindern bei Abgang jeden Vermögens blos auf den Bezug der kleinen Pension angewiesen und daher nicht mehr in der Lage, ihrer Schwester die bisher ertheilte Unterstützung für die Zukunft zu gewähren. Da Rosalia Chaloupka in Folge einer überstande-nen Krankheit (Beinfraß) die Gelenke an beiden Händen verloren hat, zum Erwerbe der Handarbeiten für immer unfähig geworden ist, und einem hilflosen Kinde gleich geachtet werden muß, dessen gänzliche Erhaltung einer zweiten Person zur Last fällt, hiezu aber die bisherige Gnadengabe von 100 fl. nicht hinreicht, und durch den im Jahre 1860 erfolgten Tod der geisteskranken Schwester Wilhelmine dem Fonde die Gnadengabe für letztere mit jährlich 100 fl. erspart wurde; erlaubt sich der Landesausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle die Gnadengabe der Rosalia Chaloupka auf den Betrag von 150 fl. erhöhen.

Slavný sněme! Rozalie Chaloupkova, sirotek po stavovském krajském kasírovi, Josefovi Chaloupkovi, jenž po téměř 50leté výborné službě pensionován zemřel, prosí, aby jí zvýšen byl dar z milosti, který jí a její před krátkým časem zemřelé sestře Vilemíně sumou ročních 100 zl. stř. udělen byl nejvyšším rozhodnutím Jeho c. k. apošt. Veličenstva ze dne 3. ledna 1851. Rozálie Chaloupková požívala

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dříve bezplatného zaopatření u svého švakra, Ignáce Brabce, býv. c. k. vrchního úředního kontrolora, který však dne 24. května 1863 zemřel a vdova po něm, nemajíc žádného jmění, poukázána jest se svými 4 nedospělými a nezaopatřenými dítkami pouze na svou malou pensi; proto také není jí více možná, poskytovati budoucně sestře své posavádní podporu.

V uvážení, že Rozalie Chaloupková následkem přestálé nemoci (kostižeru) přišla na obou rukou o klouby, tak že k výdělku prácí ruční neschopnou se stala, a takořka za dítě vší pomoci postrádající považovati se musí, jehož úplné opatření padá za obtíž druhé osobě, k čemuž posavádní dar z milosti ročních ovšem nepostačuje, — a v uvážení, že na duchu chorá sestra prosebničina, jménem Vilémína, roku 1860 smrtí sešla, čímž se uspořilo fondu uděleného ji daru z milosti ročních 100 zl; —dovoluje si zemský výbor učiniti návrh: Slavný sněm račiž dar z milosti, kterého požívá Rozalie Chaloupková, zvýšiti na sumu 150 zl.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen. Wenn das nicht der Fall ist, so schreite ich zur Abstimmung. Diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, bitte ich die Hände zu erheben.

Ritter von Bohusch (liest deutsch): Hoher Landtag! Regina Kuchinka, Waise nach dem Oberkontrollor der k. böhm. Landeskassa Johann Kuchinka, bittet um Verleihung einer Gnadengabe. Der Vater der Bittstellerin wurde in Anbetracht seines hohen Alters und seiner ehrenvoll zurückgelegten mehr als 42jährigen Dienstleistung vom I. November 1861 an, unter Belobung seiner so langen musterhaften Pflichterfüllung in den Ruhestand versetzt und starb am 29. März 1863 ohne Hinter-lassung eines Vermögens, außer der noch nicht de-vinculirten Dienstkaution von 2000 fl., welche jedoch auf 5 Geschwister zu vertheilen kommt, daher der auf die Bittstellerin entfallende Antheil ganz unbedeutend und nicht einmal zur Bestreitung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse hinreichend ist. Nachdem die Mutter der Bittstellerin bereits im Jahre 1849 verstorben ist, letztere aber laut dem vorliegenden kreisärztlichen Zeugnisse so schwach ist, daß sie vermöge ihrer Leibesbeschaffenheit zu jeder schweren Handarbeit untauglich, rücksichtlich des schwachen Sehvermögens aber auch zu leichtern weiblichen Verrichtungen unfähig und somit beinahe ganz erwerbsunfähig ist, so ist dieselbe lediglich auf die Unterstützung ihrer übrigens ebenfalls ganz vermögenslosen und mit zahlreichen Familien gesegneten Geschwister angewiesen. Der Landesausschuß erlaubt sich dieses Einschreiten dem hohen Landtage mit dem Antrage vorzulegen; der hohe Landtag wolle der Regina Kuchinka in geneigter Würdigung der langjährigen Dienstleistung des Vaters derselben und in Berücksichtigung ihrer Erwerbsunfähigkeit, Vermögenslosigkeit und ihres tadellosen Lebenswandels eine Gnadengabe jährlicher 120 fl. ÖW. gütigst bewilligen.

Sekretář Schmidt čte:

Slavný sněme! Regina Kuchinkova, sirotek po Janu Kuchinkovi, býv. vrchním kontrolorovi u král. české pokladnice zemské, prosí, aby jí udělen byl dar z milosti.

Otec prositelčin, jejž zemský výbor, zřetel maje na jeho vysoké stáří a na jeho po 42 let velečestně konanou službu, dal dne 1. listopadu 1861 na odpočinek, pochváliv jeho tak dlouhé vzorné plnění povinností, zemřel dne 29. března 1863. Kromě služební kauce 2000 zl" která dosud úředního závazku sproštěna není a která mezi 5 bratří a sester bude rozdělena, nezůstalo po něm žádného jmění. Částka, která na pro-sitelku vypadne, je tedy nevelmi veliká a nepostačí tedy ani k zapravení nejpilnějších potřeb života. Matka prositelčina zemřela již r. 1849. Prositelka pak jest dle předloženého svědectví krajského lékaře co do povahy tělesné tak slabá, že nejen k těžké práci ruční nespůsobna, ale pro slabý zrak také k vykonávání lehčích prácí ženských neschopna jest a tedy skoro žádného výdělku sobě opatřiti nemůže, za kterou příčinou sirotek tento odkázán jest pouze na podporu svých bratří a sester, rovněž tak nemajetných a četnými rodinami stížených. Zemský výbor dovoluje si tedy žádost tuto slavnému sněmu předložiti s návrhem:

Slavný sněme račiž Regině Kuchinkové, v laskavém uvážení dlouholeté služby otce jejího a zřetel bera na její nespůsobnost k výdělku,, na její nemohovitost a na její neúhonný život dobrotivě povoliti dar z milosti ročních 120 zl. r. č.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Ich bitte den Antrag noch einmal zu verlesen; ich werde dann darüber abstimmen lassen.

Landtags-Sekretär Schmidt: "Der hohe Land-tag wolle der Regina Kuchinka in geneigter Würdigung der langjährigen Dienstleistung des Vaters derselben, und in Berücksichtigung ihrer Erwerbsunfähigkeit, Vermögenslosigkeit, und ihres tadellosen Lebenswandels eine Gnadengabe jährlicher 120 fl. Oe. W. gütigst bewilligen."

Sekretář Schrmdt: "Slavný sněm račiž Regině Kuchinkové, v laskavém uvážení dlouholeté služby otce jejího a zřetel bera na její nespůsobilost k výdělku, na její nemohovitost a na její neúhonný život dobrotivě povoliti dar z milosti ročních 120 zl. r. č.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand aufzubeben. Ist angenommen.

Ritter von Bohusch: ,,Hoher Landtag! Maria Prandl de Dorogh, Waise nach dem verstorbenen ständischen Kreditsbuchhaltungs - Ingrossisten Alois Prandl de Dorogh, bittet um Verleihung einer jährlichen Gnadengabe. Bittstellerin ist 56 Jahre alt, that-


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sächlich geistesschwach, und in Folge dessen und ihrer sonstigen physischen Gebrechlichkeit fast zu jedem Erwerbe unfähig, ganz mittellos, und seid dem 1858 erfolgten Tode ihrer Mutter, welche eine Gnadengabe jährlicher 100 st. bezog, ganz auf die Mildthätigkeit eines entfernten Verwandten angewiesen, welcher jedoch als Lehrer an der Nana äs Victoria-Schule die Erhaltung der Bittstellerin nicht ohne eigenen Abbruch zu bestreiten vermag, und welcher seiner eigenen beschränkten Verhältnisse wegen nicht in der Lage wäre, der mit Rücksicht auf ihren geistigen und körperlichen Zustand einer mehr als gewöhnlichen Pflege bedürftigen Waise für die Dauer empfindliche Opfer zu bringen.

Nachdem die Bittstellerin von Seite der k. k. Polizeidirektion der erbetenen Unterstützung nicht allein im hohen Grade bedürftig, sondern auch in Anbe-tracht ihres allseitigen Wohlverhaltens vollkommen würdig geschildert wird, so erlaubt sich der Landesausschuß den Antrag zu stellen:

Der hohe Landtag wolle der Maria Prandl de Dorogh in Berücksichtigung der nachgewiesenen Bedürftigkeit und Würdigkeit eine Gnadengabe jährlicher Einhundert Gulden Oe. W. geneigtest bewilligen.

Sněm. sekretář Schmidt čte:

Slavný sněme! Marie Prandlová de Dorogh, sirotek zesnulého stavovského ingrossisty při úvěrním účetnictví Aloisia Prandla de Dorogh, prosí za udělení ročního daru z milosti.

Žádatelka má 56 roků věku svého, je s kutečně slabého ducha a následkem toho jakož i pro ostatní tělesnou svou neduživost skoro ku všeliké výživě nedostatečná, zcela chudá a již od úmrtí matky své r. 1858, jež dostávala 100 zl. ročního platu z milosti, zcela odkázána dobročinnosti vzdáleného příbuzného svého, jenž ale jakožto učitel při škole u P. Marie Vítězné nemůže podavatelku této prosby živit, aby sám si nemusel újmu učiniti, pročež by při vlastních svých stísněných poměrech s to nebyl, aby tomuto duševně i tělesně víc než obyčejného ošetřování potřebujícímu sirotku trvale znamenité oběti přinášel.

Poněvadž c. k. policejní ředitelství doznává, že podávatelka žádosti nejen na nejvýš potřebuje oné velké milosti, za kterou žádá, nýbrž že také jest jí úplně hodná, jsouc všestraně dobře zachovalá, dovoluje si zemský výbor učiniti návrh:

Slavný sněme račiž Marii Prandlové de Dorogh, uznávaje dokázanou chudobnost i zacho-valost její, blahosklonné povoliti ročně 100 zl. r.- č. jakožto dar z milosti.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort ergreift, so werde ich zur Abstimmung schreiten. Ich bitte noch einmal den Antrag vorzulesen.

Landtagssekretär Schmidt liest: Der hohe Landtag wolle der Maria Prandl de Dorogh in Berücksichtigung der nachgewiesenen Bedürftigkeit und Würdigkeit eine Gnadengabe jährlicher Einhundert Gulden Oe. W. gneigtest bewilligen.

Sekretář Schmidt čte: Slavný sněm ra-čiž Marii Prandlové de Dorogh, uznávaje dokázanou chudobnost i zachovalost její, blahosklonné povoliti ročně 100 z\. r. č. jakožto dar z milosti.

Oberstlandmaischall: Ich bitte diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben. (Geschieht.) Ist angenommen.

Ritter von Bohusch liest:

Hoher Landtag!

Aus Anlaß dessen, daß der neu organisirten Landesbuchhaltung und Landeskassa neue Lokalitäten und zwar in dem ehemaligen Sparkassagebäude, dann im gräflichen Sternbergschen Hause zugewiesen wurden, entstand die Nothwendigkeit die Uebersiedlung dieser beiden Aemter aus dem Landhause und zum Theile aus dem Dicasterialgebäude in die erwähnten neuen Lokalitäten. Diese Uebersiedlung, welche im Spätherbste 1862 vorgenommen und in einer gegebenen Zeit und zwar am 1. November beendet werden muhte, war mit der Gintheilung der Ubika-tionen, mit der Beistellung der Einrichtungsgegen-stände, endlich mit der Uebertragung der Conto-und Rechnungsbücher, dann sämmtlicher Registratursakten sowohl aus den Bureaux des Landhauses als auch der k. k. Staatsbuchhaltung begleitet. Um die vielseitigen ämtlichen Detail-Bedürfnisse und deren rechtzeitige Ablieferung sicher zu stellen, den Transport der Effekten, Bücher und Akten zu besorgen und zu überwachen und an Ort und Stelle die Schlichtung und Ausstellung, wohin Effekten, Bücher und Akten gehören, leiten zu lassen, beauftragte man mit der Leitung des Uebersiedlungsgeschäftes den sehr verläßlichen Buchhaltungs-Offizial Heinrich Schmidt, welcher sich auch dieses sehr verantwortlichen und beschwerlichen Geschäftes zeitgemäß vollkommen entsprechend und zur allseitigen Zufriedenheit entledigte.

In Anerkennung dessen und, da ein solches Geschäft, außerhalb des strengen Pflichtkreises eines Beamten gelegen, eine außergewöhnliche Mühewaltung war, welcher sich der genannte Offizial neben gleichzeitiger Versehung seiner eigentlichen ämtlichen Geschäfte mit bestem Erfolg unterzog, bevorwortete der Buchhaltungsvorstand für den Offizial Schmidt eine angemessene Remuneration.

Der Landesausschuß konnte auch nicht verkennen, daß die erwähnte Mühewaltung des Offizials Schmidt eine ausnahmsweise, und weil sie die wochenlange Intervenirung in kalten Lokalitäten zur ungünstigen Jahreszeit in altem Menstaube erforderte, eine um so mehr oneröse war, als der betreffende Beamte zugleich das wichtige Geschäft des Rechnungsabschlusses und Präliminars des Dome-stikalfondes durchzuführen hatte, und daß daher eine besondere Entlohnung und Remunerirung dieses Geschäftes volkommen gerechtfertigt erschiene.

Da aber die Ertheilung von Remunerationen jeder Art sich vom hohen Landtage vorbehalten wurde; erlaubt sich der Landesausschuh den Antrag zu


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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

befürworten: der h. Landtag wolle dem Buchhaltungs-offiziale Heinrich Schmidt für die Leitung u. Durchführung des Geschäftes der Uebersiedlung und Einrichtung der Landesbuchhaltung und Landeskassa eine Remuneration von 50 fl. aus dem Landesfonde bewilligen.

slavný sněme!

Jelikož nové upravenému účetnictví zemskému a pokladnici zemské vykázány byly nové místnosti a sice v bývalé budově spořitelny a v hraběcím domě Šternberském, nastala potřeba, aby oba uvedené úřady přesídlily z domu zem- ského do uvedených místností nových.

Přesídlení toto, které se podniklo pozdě na podzim 1862 a v určitou dobu, totiž do 1. listopadu dokončeno býti muselo, mělo v průvodu svém roztřídnění, kde který odbor umístěn býti má, přestěhování nábytku a konečně přenešení kněh kontorních i účetních, jakož i veškerých spisů registračních nejen z kancelářův domu zemského ale i z c. k. účtárny státní.

Aby se mnohostranné potřeby úřední a včasné jich odevzdání zabezpečilo, aby se přestěhování nábytku, kněb. i spisů obstaralo a střežilo a na místě samém pak roztřídnění i rozestavení, kam nábytek, kam knihy a spisy, které náleží spravovati mohlo, svěřena byla správa celého stěhování velmi spolehlivému officialovi při účtárně Jindřichu Schmidtovi, kterýž také tak obtížnou a s odpovědností spojenou prací v čas, úplně vhodně a ku všeobecné spokojenosti vyřídil.

Uznávajíc tuto důkladnou službu a pak i proto, že takováto práce, přísněli se k povinnosti úředníka hledí, ani do oboru jeho nenáležela, tudíž kromobyčejným vynasnažením byla, kteréž byl řečený official zároveň při současném vykonávání svých vlastních prací úředních s nejlepším výsledkem podnikl, přimlouvalo se představenstvo účetnické za slušnou náhradu pro oíficiála Schmidta.

Zemský výbor také nemohl upříti svého uznání, že uvedená práce officiala Schmidta byla výminečná a jelikož zdržování se v studených místnostech za počasí nejnepříznivějšího a v prachu starých spisů po několik týdnů vyžadovala, ještě tím spíše obtížná, anto právě tento úředník měl na starosti důležité dílo závěrky účtů a vypracování praelimináře fondu dome-stikalního a že tudíž jest obzvláštní odměnění a nahrazení za tuto práci úplně ospravedlněné.

Jelikož si ale byl sl. sněm sám vyhradil udělení remunerací všelikého způsobu, dovoluje si zemský výbor přimlouvati se za návrh:

Slavný sněm račiž povoliti officialovi při účtárně Jindřichu Schmidtovi za řízení a provedení stěhování a roztřídnění zemského účetnictví i zemské pokladnice 50 zl. r. č. ze zemského fondu.

Ze zemsk. výboru království Českého.

V Praze dne 12. května 1863.

Oberstlandmaischall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Wenn nicht, so werde ich zur Abstimmung schreiten.

Landtagssekretär Schmidt liest: Der hohe Landtag wolle dem Buchhaltungs-Ofizialen Heinrich Schmidt für die Leitung und Durchführung des Geschäftes der Uebersiedlung und Einrichtung der Landesbuchhaltung und Landeskassa eine Remu-neration von 50 fl. aus dem Landesfonde bewilligen.

Sekretář Schmidt čte: Slavný sněm račiž povoliti oficiálovi při účtárně Jindřichovi Smidovi za řízení a provedení stěhování a roztříd-nění zemského účetnictví ze zemské pokladnice 50 zl. r. č. remunerace ze zemského fondu.

Oberstlandmarschall: Ich bltte diejenigen, die dem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Geschieht.) Ist angenommen,

Ritter von Bohusch (liest):

Hoher Landtag!

Die Witwe nach dem am 15. Jänner l. I. verstorbenen jubil. ehemaligen Kreiskassier Anton Spaleny hat an den gefertigten Landes-Autzschuß das Ansuchen um Verleihung der normalmähigen Witwenpension, dann um Verleihung eines Erzie-hungsbeitrages für ihre im 13. Lebensjahre, also noch unter dem Normalalter stehende Tochter Lud-mila gelichtet.

Die normalmäßige Pension, entfallend mit jährl. 280 fl. österr. W., wurde der Witwe bereits anfangend vom 15. Jänner l. J., als dem Todestage ihres Gatten, aus dem Landesfonde flüssig gemacht.

In Bezug auf den angesuchten Erziehungsbei-trag konnte der Landesausschuß aus dem Grunde nicht in eine definitive Entscheidung eingehen, als nach dem Kreiskassier zwar 5 Kinder hinterblieben sind, von diesen aber nur die Waise Ludmila noch außer Versorgung ist, und die Verleihung des Er-ziehungs-Beitrages hier als außer dem Systeme ge-legen, nur der gnadenweisen Behandlung des hohen Landtages zusteht.

In Berücksichtigung des Umstandes jedoch, daß der Vater der Waise durch die lange Zeit von 45 Jahren sich in dem sehr verantwortlichen Kassadienste und zwar nach Ausweis der Beilagen stets in rühmlichster Weise verwendet hat,' aus Grund der Auflösung der ehemaligen Kreiskassen aber und der Jahre lang sistirten anderweitigen Organisirung der Landes-Aemter nicht in einen hohem Gehaltsbeziehungsweise Pensions-Bezug gelangen konnte, in Folge dessen daher auch für die Witwe die Pension nur in dem geringeren, für die gegenwärtigen Exi-stenzverhältnisse unzulänglichen Betrage pr. 280 fl. österr. W. entfällt; in fernerer Würdigung endlich, daß nach Angabe des Gesuches und wie dieß nach den gegenwärtigen Zeitverhältnissen erklärlich bleibt, die Versorgung der andern 4 Kinder, die Unzulänglichkeit des bescheidenen Ruhegehaltes und eine langwierige Krankheit des Verstorbenen alle Hilfsquellen erschöpfte, demnach die Waise Ludmila der Unterstützung durch einen Erziehungsbeitrag ebenso be-


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

dürftig als durch die Verdienstlichkeit ihres Vaters würdig erscheint, erlaubt sich der Landesausschuh (unter Vorlage des Gesuches sammt Beilagen) bei dem hohen Landtage zu befürworten:

Der hohe Landtag wolle der nach dem verstorbenen Kreiskassier Anton Spálený Hinterbliebenen Waise Ludmila bis zum erreichten Normal-Alter einen Erziehungsbeitrag jährlicher 69 fl. d, i. sechzig Gulden österr. W. in Gnaden bewilligen und aus dem Landesfonde flüssig machen lassen.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen. Wenn nicht, so schreite ich zur Abstimmung (unterbricht sich). Er ist noch nicht böhmisch verlesen worden.

Sekr. Smidt čte návrh česky: Slavný sněme! Vdova po někdejším krajském kasírovi Antoninovi Spáleném, jenž na odpočinku zemřel dne 15. ledna t. r. podala zemskému výboru žádost, aby jí co vdově udělena byla normální pense jakož i aby udělen byl příspěvek na vychování její dceře Ludmile, která jsouc v 13 tém roku svého života k stáří normálnímu ještě nedospěla. Co se týče normální pense ročních 280 zl. r. č., vdově této náležející, učinil již zemský výbor, aby se jí tato pense dnem 15. ledna t. r. co dnem úmrtí jejího manžela počínajíc z fondu zemského platila.

Co se však týče žádaného příspěvku na vychování, nemohl zemský výbor konečné rozhodnutí učiniti proto, poněvadž zůstalo sice po řečeném krajském kasírovi 5 dětí, nezaopatřeno ale jest posud jenom jedno, totiž Ludmila a poněvadž v případu tomto, který není zahrnut v systému, příspěvek na vychování z milosti uděliti, může jedině slavný sněm v uvážení toho, že otec řečeného sirotka tak dlouho, totiž 45 let sloužil u kasy, s kteroužto službou spojena jest velká odpovědnost, a že službu svou jak přílohy dosvědčují, zastával co nejchvalněji, ale že za příčinou zrušení někdejších kas krajských, jakož i za příčinou toho, že byla jinaká orga-nisace úřadův zemských po dlouhá léta zastavena, nemohl nabýti vyššího platu a pokud náleží, větší pense, pročež také pense pro vdovu činí jenom 280 zl. r. č., sumu to malou pro nynější poměry životní nepostačitelnou, dále v u-vážení, že dle udání prosebnice, jakž dle nynějších poměrů časových lze snadno pochopiti, zaopatření ostatních dětí nedostatečností skrovného platu odpočivného a dlouho trvající nemoci zesnulého všecky prameny pomocné se vyčerpaly, osiřelá dcera Ludmila tudíž nějakého příspěvku na vychování co podpory potřebuje a vzhledem k zasloužilosti otce svého také zasluhuje: dovoluje si zemský výbor, předkládaje svrchu uvedenou žádost i s přílohami, učiniti slavnému sněmu návrh:

Slavný sněm račiž osiřelé dceři Ludmile po zesnulém krajském kasírovi Antonínu Spáleném, pokud nedosáhne, stáří normálního, povoliti z milosti co příspěvek na vychování ročních 60 zl., t. j. šedesáti zlatých r. č. a račiž učiniti, aby jí příspěvek ten z fondu zemského byl placen.

Dr. Grünwald: Prosím o slovo: Já bych si vyžádal jenom od referenta, zdali se jedná o dceři toho Spáleného, který býval také krajským kasírem v Budějovicích.

Maršálek: Ano!

Dr. Grünwald: Jestli je to ten, jest mi povědomo, že velmi zámožný byl a značné majetnosti zanechal. Při takových okolnostech nemohu schvalovati, aby se uznalo za potřebné, aby jeho rodina zvláštní podporu ze zemské pokladnice dostávala. Já bych tedy prosil, aby se bud odepřela podpora, nebo aby věc a referát tento skutečně se odevzdal komisí, která se bude radit o rozpočtu pro celou zem.

Ritter von Bohusch: Der Umstand, daß der ehemalige Kreiskassier Vermögen besah, war dem Landes-Ausschuß nicht bekannt. Nach der Vorlage der Wittwe und nach den angeschlossenen Beilagen lag Anlaß vor, in dieser Richtung für sie eine Gnadengabe beim hohen Landtage zu bevorworten.

Skrejšovský: Darf ich ums Wort bitten? Ich habe so eben eine Masse Anträge gehört, über die das Haus kaum in der Lage ist, abzusprechen, weil, ich muß es selbst offen gestehen, ich gar nicht einmal die Namen gehört von allen denjenigen, welche bisher eine Unterstützung bekommen haben. Es ist auf diese Art schwer, daß man sich darüber ausspreche, ob Jemand eine Unterstützung verdient oder nicht verdient. Die Mitglieder des hohen Landtages haben nicht einmal einen Bericht bekommen, woraus sie sich hätten instruiren können über die Persönlichkeiten, die für eine solche Gnadengabe empfohlen werden. Ich werde mir den Antrag erlauben, daß entweder in dem Falle, wenn die Verfügung nicht getroffen wird, sämmtliche Anträge lithographirt oder gedruckt dem hohen Landtage vorgelegt werden, oder künftig derartige Anträge,.wenn sie bereits den Wirkungskreis des Landes-Ausschußes überschreiten, der Budget-Kommission oder überhaupt einer Kommission des Landtages zugewiesen werden, welche sich instruiren und darüber aussprechen wird. Ich meine für die Zukunft, nicht gegenwärtig.

Oberstlandmarschall: Wollen der Herr Abgeordnete einen selbständigen Antrag in dieser Beziehung einbringen. Er muß dann seiner Natur nach behandelt werden nach der Bestimmung, der Geschäftsordnung.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete Grünwald stellt den vertagenden Antrag, daß in diesem einzelnen Falle die Gewährung einer Gnadengabe für die Waisen und Hinterbliebenen des Kassiers Spálený der Budgetkommission zur nähern Beurtheilung übergeben werden soll. Es ist dieses in Bezug auf das Spezielle wohl ein vertagender Antrag und ich werde denselben sogleich zur Abstimmung bringen.


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Dr. Pinkas: Ich bitte ums Wort. Nachdem aus den Mittheilungen des Herrn Abgeordneten Doktor Grunwald hervorgeht, daß der Verstorbene dessen Waisen ein ansehnliches Vermögen hinter, lassen haben soll, darüber aber der Landes-Ausschutz den Beschluß gefaßt hat. diese Vorlage zu machen so glaube ich, um die Sache zu vereinfachen, es wäre am zweckmäßigsten, wenn der Antrag an den Ausschuß zurückgewiesen würde, um neuerlich Bericht zu erstatten.

Dr. Trojan: Ich unterstütze diesen Untrag.

Dr. Grünwald: Činím návrh, aby se případ tento přikázal komisí pro rozpočet. Já myslím, že jest to totéž, když se věc přikáže komisí pro rozpočet; ona učiní také to, co by Učinil zemsky výbor, totiž že sobě nechá dáti výkaz, jaké jmění po zesnulém Spálenin zůstalo. Já zastávám návrh, aby se věc tato přikázala komisi pro rozpočet.

Graf Clam-Martinitz: Ich erlaube mir die Anfrage, auf welchen Paragraph der Geschäftsordnung sich diese Art der Behandlung von Gegenständen begründet. Er gehört doch nicht zu den-jenigen kleineren Gegenständen, von welchen im §. 50 die Rede ist, daß sie ohne Vorberathung auf Grundlage des Landesausschußberichtes beschlossen werden tonnen.

Wir haben hier keine gedruckten Berichte in den Händen und sind also nicht vorbereitet und ich kenne keinen Paragraph der Geschäftsordnung, wenigstens im Augenblick fällt mir keiner bei, auf welchen sich die ganze Behandlung, wie sie der Gegenstand eben erfahren hat, gründet. Nachdem nun der Abgeordnete Dr. Grünwald eben bei einem solchen Falle einen Anstand hervorgehoben hat, welcher, wenn nicht eben sein Ohr den Namen richtig erfaßt hätte, gewiß auch unbekannt geblieben wäre, und ein ähnlicher Umstand vielleicht in einem andern Falle eintreten kann und es dem reinen Zufall überlassen ist, ob bei dieser Art der Behandlung nicht wirklich ein Beschluß gefaßt werde, welchem eine gründlichere Vorberathung vorhergehen sollte, so möchte ich auf den Antrag zurückkommen, welcher bereits gestellt worden ist. Er ist zwar abgelehnt worden, aber ich glaube, es kann nicht in diesem Sinne gelten, daß ein bereits abgelehnter Antrag nicht wieder vorgenommen werden könne.

Es handelt sich um eine formelle Geschäftsbehandlung; wenn das Haus sich überzeugt hat, daß eine Art der formellen Geschäftsbehandlung nicht zweckmäßig ist, kann es sich im Interesse der Sache . reformiren und den Gegenstand ins richtige Geleis bringen (Bravo).

Ich glaube, daß es ganz unzweckmäßig wäre, aus Konsequenz, weil wir einen Antrag von Dr. Herbst abgelehnt haben, darauf zu beharren, nachdem wir uns davon überzeugt haben, daß das nicht die richtige Art und der richtige Weg der Behandlung ist. So lange der Bericht nicht gedruckt ist, so müssen wir, wo Gegenstände meritorischer Art enthalten sind, eine zweckmäßigere Behandlung aufsuchen und dieses ist in diesem Falle die Verweisung an die Budget-Kommission. Ich wiederhole daher den Antrag des Abgeordneten Dr. Herbst, es möge dieser Fall und die noch zur Behandlung heute erübrigenden, nachdem sie nicht gedruckt vorliegen, an die Budget-Kommission verwiesen werden.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete hat eine Anfrage an mich gestellt in Bezug auf die geschäftsmäßige Behandlung des Gegenstandes. Ich muß den Herrn Abgeordneten auf den §. 50 der Geschäftsordnung verweisen.

§. 50. Die Vorlagen des Landesausschusses bedürfen einer Unterstützungsfrage auch dann nicht, wenn sie von demselben aus eigenem Antriebe, ohne besonderen Auftrag des Landtages ausgehen.

Vorträge und Berichte desselben, welche den administrativen Wirkungskreis der Landesvertretung betreffen und von minderer Wichtigkeit sind, können von dem Landtage, ohne vorangegangene Druckte-gung und Vertheilung entgegengenommen und erledigt werden.

Graf Clam-Martinitz: Ich habe diesen Paragraphen in meiner Anfrage ausdrücklich erwähnt und gesagt, daß ick glaube, daß unter diesen Paragraphen dieselb. nicht subsummirt werden können; es ist streng genommen, nicht ein administrativer Wirkungskreis; eine Geldbewilligung schlägt in das Bereich des Landes-Budgets ein; es ist kein streng administrativer Wirkungskreis. Uebrigens können solche Gegenstände vom Landtage ohne vorangegangene Drucklegung entgegengenommen und erledigt werden; und ich muß gestehen, daß doch namentlich, wenn wir alle Gegenstände zusammenfassen, sie nicht als von minderer Wichtigkeit betrachtet werden können.

Dr. Herbst: Ich bitte um's Wort. Ich kann mir nur gratuliren, daß der von mir gestellte Antrag nicht angenommen wurde. Ware er angenommen worden und hätte das Haus gleich diejenige Art der Behandlung des Gegenstandes benützt, welche mir von allen am zweckmäßigsten erschien, so hätte es zweifelhaft erscheinen können, ob nicht bei der Behandlung im offenen Hause ein gleich zweckmäßiges Resultat sich ergeben hätte.

Nachdem aber das hohe Haus den Antrag nicht annahm, hat die Erfahrung gleich die Zweckmäßig-keit des gestellten Antrages bewährt und ich als Antragsteller kann mich mit dieser Genugthuung vollkommen zufrieden erklären.

Daß aber Se. Excellenz Graf Clam-Martinitz vollkommen recht hat. daß der §. 50 der Geschäftsordnung dem gestellten Antrage als nicht zuwiderlaufend zu betrachten sei, wurde von Sr. Excellenz bereits bewiesen, denn es folgt dies entschieden aus den Worten "können vom Landtage ohne vorangegangene Drucklegung und Vertheilung entgegengenommen und erledigt werden." Eine Pflicht, daß der Landtag so vorgehe, ist aber nicht vorhanden. Ich möchte aber auch ganz entschieden bestreiten, daß der Gegenstand, um den es sich handelt, ein


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Gegenstand von minderer Wichtigkeit sei. Nicht blos aus dem Gesichtspunkte, den der geehrte Herr Vorredner eben hervorgehoben hat, nämlich aus dem Gesichtspunkte, daß die Summen, die darin enthalten sind, doch verhältnißmäßig bedeutend sind, ich glaube schon darum sehr bedeutend, weil es sich nicht um eine einmal wiederkehrende Gabe, sondern um eine Belastung auf ein ganzes Menschenalter handelt. Aber noch aus einem andern höbern Gesichtspunkte halte ich den Gegenstand für einen von erheblicher Wichtigkeit, nämlich vom Standpunkte der Gerechtigkeit aus. Ist das nicht eine offenbare Ungerechtigkeit, daß, weil der Herr Abgeordnete Grünwald ganz zufällig einen Namen gehört hat, und zufällig sich an diesen Namen etwas anknüpfen würde, daß der eine Gegenstand nunmehr gründlicher erwogen werde, während, nachdem wir keinen Namen der Betheiligten zu vernehmen im Stande waren, wir auch nicht im Stande waren, vielleicht ähnliche gegründete Bedenken, welche gegen andere Personen sich hätten geltend machen lassen, vorzubringen. Das ist etwas, was den Gegenstand wichtiger macht, daß der Landtag nicht inkonsequente Beschlüsse fasse, nicht ungerechte, weil inkonsequente. Mir scheint daher der §. 50 in der That ganz und gar nicht in Anwendung kommen zu dürfen, schon deßhalb, weil ich wünsche und gewiß jedes Mitglied dieses H.Hauses wünscht, daß der Landtag auch nur solche Beschlüsse fasse, selbst rücksichtlich der Gnaden-gaben keine Beschlüsse fasse, als solche, die vollkommen gerechtfertigt erscheinen. Ich kann nur auf das Beste den Antrag Sr. Excellenz unterstützen.

Wenn dieses Vorgehen nicht beliebt wird, dann schien es mir weit zweckmäßiger zu sein, die Bewilligung der Gnadengaben dem Landesausschusse zu überlassen, damit wir nicht mit dem Anhören von Berichten und Anträgen, die wir sofort gar nicht würdigen können, Zeit verlieren und dann nur durch Handaufheben doch demjenigen zustimmen, was der Landesausschuß beantragt. Dem können wir nur entgehen, wenn der Antrag Sr. Excellenz angenom-men wird und ich möchte darum diesen dem hohen Hause recht sehr empfehlen, (Bravo.)

Graf Leo Thun: Es ist nicht meine Sache, den Vorgang Sr. Excellenz des Herrn Oberstland-marschalls und des Landesausschusses zu vertheidigen, indessen glaube ich doch, daß es für die ganze Stimmung des Hauses von Werth ist, daß, wenn gleichsam ein Vorwurf erhoben wird, es sei ein Vorgang der Geschäftsordnung nicht entsprechend, auch Stimmen aus dem Hause, welche anderer Meinung sind, sich dagegen erheben.

Meine Ansicht ist, daß die Frage, was nach §. 50 als Angelegenheiten von minderer Wichtigkeit betrachtet werden soll, jedenfalls eine solche ist, welche vom subjektiven Ermessen abhängt.

Ich möchte dem Landesausschusse keinen Vor-wurf machen, wenn er geglaubt hat, daß der vorliegende Gegenstand nach diesem Paragraph zu behandeln sei. Ich selbst habe bei der Abstimmung gegen den Antrag des Hm. Prof. Herbst gestimmt und ich bin auch jetzt noch der Meinung, daß es nicht gerade zweckmäßig wäre, alle Anträge auf Gnadengaben immer erst an die Budgetkommission zu verweisen. Es ist diesem Antrage gegenüber vom Herrn Berichterstatter hervorgehoben worden, daß unter den vorliegenden Fällen solche seien, wo es sich um eine schon lang erwartete Hilfe handelt. Die Berathung der Budgetkommission über diese Gegenstände dürfte es Vielleicht nicht immer möglich machen, schnell Bericht zu erstatten. In Fällen also, wo es sich nur um eine einmalige Gnadengabe handelt und in solchen, wo kein größerer Betrag beantragt wird, sehe ich in der That nicht ein, weßhalb der weitläufige Weg einer Verweisung an die Budgetkommission eingeschlagen werden soll.

Allein dies hat sich offenbar aus der Erfahrung des heutigen Tages ergeben, daß der Vorgang sogleich über einen nur mündlich vorgetragenen Bericht abzustimmen, eine reine Formalität ist. Ich glaube, daß sehr wenige Mitglieder des h. Hauses sich irgend eine Rechenschaft zu geben in der Lage sind über die verschiedenen Beträge, welche wir be-reits votirt haben.

Solche lediglich formelle und in ihrer Bedeutung nichtige Vorgänge sind gewiß unzweckmäßig. Mir schien aber, ein näheres Auskunftsmittel liege darin, daß, wie bereits angedeutet worden ist, solche Dinge mittelst gedruckter Vorträge vorgelegt werden. Wenn uns gedruckte Vorträge darüber vorliegen, glaube ich, wird die Versammlung keinen Anstand nehmen, mindere Beträge und solche, welche nur eine einmalige Bewilligung enthalten, ohne Verweisung an eine neuerliche Vorberathung zu bewilligen. Insofern es sich um stehende Pensionen oder lebenslänglich fortgesetzte Unterstützungen handelt, würde ich mich allerdings der Ansicht anschließen, daß sie der Budgetkommission überwiesen werden sollten, zumal bei solchen doch nothwendig ist, die Analogie, mit anderen ähnlichen Fällen zu prüfen und nur die Kommission in der Lage sein wird, die Konsequenzen des Vorganges durch Vergleichung mit ähnlichen Fällen genauer ins Auge zu fassen.

Dr. Herbst: Excellenz! Ich möchte um das Wort zu einer kurzen Bemerkung bitten. Soweit ich in der Lage war und die Herren, die sich in meiner Nähe befinden, in der Lage waren, den Gegenstand zu vernehmen, so handelt es sich nur um wiederkehrende, um auf die ganze Lebensdauer be-stimmten Personen zu verleihende Gnadengaben; in keinem einzigen Falle nur um einmal zu verleihende. Insofern ist dasjenige, was Se. Excellenz Graf Thun zu sprechen die Güte hatte, ganz im Einklange mit der von Sr. Excellenz dem Herrn Grafen Clan, gegebenen Entwickelung und direkt zur Unterstützung des Antrages, den dieser Abgeord-nete gestellt hat.

Ritter von Bohusch: Ich erlaube mir nur zu bemerken, daß es sich in dem vorletzten Vortrage lediglich um eine einmalige nicht wiederkehrende


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Gnadengabe gehandelt hat, und selbst in dem letzten Vortrage um eine Gnadengabe für die Waise Spá-leny, die bis zur Erreichung des Normalalters, also nur 3 Jahre ftießen wird.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch Jemand das Wort zu ergreifen? (Rufe: Schluß.)

Graf Martinitz: Ich erlaube mir noch die Bemerkung beizufügen, mit Rücksicht auf die Bemerkung, die Hr. Graf Thun gemacht hat, daß, insofern es sich um die Regelung des Vorganges für die Zukunft handelt, mir es gleichgiltig ist, ob das eine oder das andere Mittel gewählt wird. Ich glaube, daß die vom Grafen Thun vorgeschlagene Drucklegung den Vorzug hat. Sie dient nicht blos für die Regelung der Zukunft, sondern ich halte sie auch in dem vorliegenden Falle hier am zweckmäßigsten, nämlich den jetzt in Verhandlung genommenen auf der Tagesordnung stehenden Gegenstand, welchen wir in einer den Gegenstand erschöpfenden und ihm angemessenen Weise nicht erledigen können, an die Budgetkommission zu verweisen. Ich stelle keinen allgemeinen Antrag für die Zukunft, sondern nur für den heutigen Tag, und für den Fall, welchen Dr. Grünwald angeregt hat, und für die noch weiter zur Verhandlung kommenden Gegenstände. Mir liegt nur daran, daß die Beschlüsse des Landtages in dieser Angelegenheit nicht eine Formalität werden, und die Würde desselben aufrecht erhalten werde.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand mehr das Wort ergreift, werde ich die Debatte als geschlossen erklären. Zu meiner Rechtfertigung, daß ich diesen Gegenstand auf die Tagesordnung gebracht habe, berufe ich mich wiederholt auf §. 50. Ich glaube, daß ich darnach vollkommen berechtigt war, auch ohne Drucklegung diesen Gegenstand auf die Tagesordnung zu setzen, ohne im Mindesten dem Rechte des hohen Hauses Eintrag thun zu wollen, zu verlangen, daß eine andere Behandlung desselben einzutreten habe. Nach meiner subjektiven Beur-theilung konnte ich nichts anderes thun, und habe nur das Beispiel der frühereil Landtagssessionen befolgt. Ich werde zur Abstimmung schreiten. Der Antrag des Herrn Grafen Clam - Martinitz ist weitergehend, er ist auch vertagend, er geht noch weiter als der Antrag des Herrn Abgeordneten Grünwald weil er auch noch die weiter folgenden Gegenstände umfaßt, während der Antrag des Herrn Abgeordneten Grünwald sich lediglich auf den vorliegenden Fall bezieht.

Würde sich vielleicht der Herr Abgeordnete (zum Abgeordneten Dr. Grünwald gewendet) mit diesem Antrage des Herrn Grafen Clam vereinigen wollen.

Dr. Grünwald: Wenn er angenommen wird, dann ja; sollte er abgelehnt werden, werde ich bitten, daß über meinen Antrag abgestimmt werde.

Oberstlandmarschall: Ich bitte mir den Antrag schriftlich zu geben.

(Oberstlandmarschall läutet).

Oberstlandmarschall: Se. Ex. Graf Thun hat keinen besonderen Antrag gestellt?

Graf Thun: Nein.

Oberstlandmarschall: Also bitte ich den Antrag Sr. Exc. des Grafen Clam zu verlesen.

Ldtg. Secretär Schmidt liest: Das h. Haus wollte die vorliegenden, so wie die noch zu verhandelnden an der heutigen Tagesordnung stehenden Anträge in Gnadensachen der Budgetkommission überweisen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die den Antrag unterstützen, sich zu erheben.

Slavný sněm račiž tento návrh a návrhy o udělení darů ,z milosti, které byly na dnešním pořádku a o kterých se ještě nerokovalo, odkázati budgetní komisí k předběžné poradě.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die den Antrag unterstützen, sich zu erheben.

Er ist so zahlreich untorstützt, daß ich ihn gleich als angenommen betrachten kann, es entfällt somit der Antrag des Dr. Grünwald.

Ich glaube nicht, daß sich das auf den folgenden Programmspunkt bezieht, nämlich auf den Bericht des Landesausschuhes, betreffend die Remuneration von 300 fl. für den Adjunkten der Physik an dem polytechnischen Institute Josef Wesely, nachdem sich der Bericht schon längere Zeit gedruckt in den Händen der Herren Abgeordneten bestndet.

Dr. Pinkas: Und keine Gnadensache ist es.

Dr. Görner (liest).

Hoher Landtag!

Gleichzeitig mit dem organischen Statute des hiesigen technischen Institutes wurden dem hohen Landtage jene provisorischen Verfügungen zur Kenntniß gebracht, welche vom Landesausschusse getroffen wurden, um an diesem Landesinstitute die Interessen der Wissenschaft zu wahren und den berechtigten Anforderungen der sprachlichen Gleichberechtigung beim Unterrichte entsprechende Rechnung zu tragen.

In dem bezüglichen Berichte wurde dem hohen Landtage unter Anderen angezeigt, daß die deutschen Vorträge über Physik in der Stundenzahl vermehrt wurden, und für denselben Lehrgegenstand ein Parallelkurs mit böhmischer Unterrichtssprache eingefühlt worden sei.

Da früher die Vorträge über Physik und Mechanik vereinigt waren, so genügte für diese beiden Lehrkanzeln ein Assistent, welchem aber nicht zuge-muthet weiden konnte, daß er seine Dienste in demselben Umfange versehe, wo die Vorträge der Physik nicht allein vermehrt, sondern auch in 2 Abtheilungen abgehalten wurden, daher die unabweisliche Nothwendigkeit eintrat, für das Lehrfach der Physik einen eigenen Affistenten zu bestellen.

Der absolvirte Techniker Josef W es ein versah diese Stelle unentgeldlich mit Zustimmung des Di-rektorats und des Fach-Professors gleich vom Beginne des Schuljahres 186 2/3 und nachdem das neue Sta-tut, in welchem für die Physik 2 Assistenten systemi-sirt sind, die Genchmigung des hohen Landtages erlangte, wurde im Monate Mai 1363 vom Direk-


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III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

torate der Technik die Bitte gestellt; den Josef Wesely zum wirklichen Assistenten dieses Lehrfaches zu ernennen.

Der Landesausschuß hat über diesen als zweckmäßig anerkannten Antrag beschlossen, dem Josef Wesely zu gestatten, daß er die Stelle eines Assistenten der Physik noch für die überrestliche Dauer des Schuljahres 186 2/3 versehe, und ertheilte gleichzeitig dem Direktorate den Auftrag, mit Beginn des Schuljahres 186 3/4 zur Besetzung der nothwendigen Assistentenstelle den Vorschlag einzubringen.

Bei Intimirung dieses Beschlusses wurde dem Direktorate bekannt gegeben, daß der Landesausschuß beim hohen Landtage den Antrag stellen werde, womit dem Josef Wesely anläßlich seiner unentgeltlichen Substituirung einer Assistentenstelle eine Remuneration bewilligt werde.

Auf Grundlage der veranlaßten Konkursans-schreibung wurde Josef Wesely mit Beginn des Schuljahres 186 3/4 auch zum Assistenten der Physik ernannt, und der Landesausschuß stellt nach dem vorerwähnten Beschlusse den ergebenen Antrag:

Der hohe Landtag wolle dem Josef Wesely, welcher im Schuljahre 186 2/3 die Stelle eines Assistenten am technischen Institute unentgeltlich versehen hat, aus diesem Anlasse eine Remuneration von 300 fl. ö. W. aus dem Domestikalfonde. bei welchem dieselbe bereits im Voranschlage einbezogen ist, bewilligen.

Der Landesausschuh des Königreiches Böhmen.

Prag, am 19. Dezember 1863.

Der Oberstlandmarschall:

Rothkirch.

Dr. A. Görner.

Sněni. Sekretář Schmidt čte!

Slavný sněme!

Zároveň s organickým statutem zdejšího! ústavu polytechnického byla slavnému sněmu předložena zpráva o opatřeních, jež se od zemského výboru učinila, aby se při jmenovaném ústavu zemském šetřilo zájmů vědeckých, pak aby se jak náleží vyhovělo oprávněným požadavkům jazykové rovnoprávnosti při vyučování.

V nadzmíněné zprávě uvedlo se slavnému sněmu mezi jiným ve známost, že počet hodin odbývaných o silozpytu v německé řeči byl rozmnožen a pro tentýž předmět zaveden parallelní běh s vyučovací řečí českou.

Jelikož dříve přednášky o silozpytu a stroj -nictví byly spojeny, zapotřebí bylo také pro oba předměty jen jednoho assistenta, od něhož se ale žádati nemohlo, aby i nadále službu svou v témž objemu zastával, když přednášky o silozpytu nepouze rozmnoženy byly, nýbrž i ve dvou odděleních se odbývaly, pročež nevyhnutelná nutnost nastala, pro učitelskou stolici silozpytu zvláštního assistenta ustanoviti.

Josef Veselý, absolvovaný posluchač techniky, s přivolením ředitelstva a profesora příslušného předmětu, bezplatně zastával místo assistenta při silozpytu hned od začátku školního roku 186 2/3 a když nový statut, dle kteréhož pro fysiku dva assistenti jsou povoleni.-došel slavným sněmem schválení, podalo ředi, telstvo v měsici květnu 1863 k zemskému vý-boru žádost, aby Josef Veselý jmenován byl skutečným assistentem silozpytu.

Zemský výbor, uznávaje přiměřenost toho návrhu, uzavřel k této žádosti, že se Josefu Veselému povoluje, aby směl místo assistenta při silozpytu pro zbývající ještě dobu školního roku 186 2/3, zastupovati, a nařidil zaroveň ředitelstvu technického ústavu, aby počátkem školního roku 186 3/4 předložilo návrh k obsazení toho místa.

Při oznámení tohoto usnesení dalo se ředitelstvu také věděti, že zemský výbor u slavného sněmu přimluviti se chce, aby byla povolena Josefu Veselému remunerace z příčiny bezplatného zastupování místa assistenského v školním roku 186 2/3.

Na základě vypsaného konkursu byl Josef Veselý počátkem školního roku 186 3/4 jmenován prozat. assistentem silozpytu a zemský výbor dle prv vytknutého usnesení činí slušný návrh:

Slavný sněm račiž Josefu Veselému, jenž po celý školní rok 186 2/3 místo assistenta na technickém ústavě zdarma zastával, z té příčiny povoliti remuneraci 300 zl. r. č. z fondu dome-stikálního, která remunerace také již v před-počet vřaděna jest.

Zemský výbor království Českého.

V Praze, dne 19. prosince 1863.

Nejvyšší maršálek:

Rothkirch.

Dr.A. Görner.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Wenn Niemand das Wort ergreift, werde ich zur Abstimmung schreiten. Ich bitte den Antrag noch einmal zu verlesen.

Landtagssekretär Schmidt liest: Der hohe Landtag wolle dem Josef Wesely, welcher im Schuljahre 186 2/3 die Stelle eines Assistenten am technischen Institute unentgeltlich versehen hat, aus diesem Anlasse eine Remuneration von 300 fl. ö. W. aus dem Domestikalfonde, bei welchem dieselbe im Voranschläge einbezogen ist, bewilligen.

Slavný snem račiž Josefu Veselému, jenž po celý školní rok 1862—3 místo assistentana technickém ústavě zdarma zastával, z té příčiny povoliti remuneraci 300 zl. r. č. z fondu dome-stikálního, která remunerace také již v před-počet vřaděna jest.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrag beistimmen, die Hand zu erheben (geschieht). Ist angenommen. Nun steht auf der Tagesordnung der Bericht des Landes-ausschusses über den Antrag der Abgeordneten Leeder und v, Limbeck wegen Durchführung der Grundentlastung.

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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Dr. Pinkas liest:

Hoher Landtag!

Im Verlaufe der am 18. April 1863 zum Schlusse gelangten Session hatten die Herren Abgeordneten Friedrich Leeder und Karl Ritter von Lim-beck unter Beitritt von 52 Genossen unter Land-tagszahl 351 einen Antrag auf vollständige Durchführung der Grundentlastung in Böhmen in Form eines vollständig formulirten Gesetzentwurfes unterbreitet; doch war dieser Antrag im Verlaufe der letzten Session nicht zur Verhandlung gelangt und sohln den Herren Antragstellern auch nicht die Gelegenheit geboten worden, ihren Antrag dem hohen Landtage gegenüber erschöpfend zu begründen, welcher sofort in Folge des Landtagsbeschlusses vom 18. April 1863 nebst den übrigen unerledigt gebliebenen Landtagsgegenständen dem Landesausschusse zu weiterer Behandlung überwiesen worden war.

Demgemäß hat der Landesausschuh die Ehre zu berichten, daß derselbe sich zunächst verpflichtet geachtet habe, die beiden Herren Antragsteller zur näheren Begründung ihres Antrages einzuladen, worauf die Herren Antragsteller diese nähere Be-gründung an den Landesausschuß gelangen ließen, welcher sich nach sorgfältiger Erwägung der an denselben gelangten Frage aufgefordert und verpflichtet findet, den von den Herren Abgeordneten Leeder und von, Limbeck in letzter Session unter Vorans-sendung kurzer Motivirung eingebrachten Gesetzentwurf sig. neuerlich sammt der von den Herren Antragstellern im Monate September 1863 eingelangten weiteren Motivirung dieses Antrags sig. :/: zu unterbreiten, gleichzeitig aber hohem Landtage in Erwägung der von den Herren Antragstellern angeführten Motive die gerechte Würdigung und Annahme des gestellten Antrages zu empfehlen und als Rechtfertigung dieses Antrages insbesondere den Umstand zu betonen, daß nach den Intentionen der Herren Antragsteller die Aufhebung der seither von der Ablösung noch ausgeschlossenen Grundlasten im Wege einer thatsächlich vollständigen Ablösung, nämlich in der Weise zum Vollzuge gelangen soll, daß dem Bezugsberechtigten der nach 5 pet. veranschlagte wirkliche Kapitalswerth seines Bezugsrechtes zu Theil werden, sonach mit Vermeidung jeder rechtswidrigen Verkürzung die nach den volkswirthschaftlichen Grundsätzen unbedingt heilsame Entlastung des Grund und Bodens zu gedeihlicher Durchführung gelangen, und das in dem Grundentlastungsgesetze vom 7. September 1848 aufgestellte allgemeine Princip in durchaus rechtlichem Wege zur Geltung gebracht werden soll.

Der Landesausschuß achtet sich um so unab-weislicher berufen und verpflichtet, den Antrag der Herren Abgeordneten Leder und Ritter von Limbeck hohem Landtage zur gerechten Würdigung zu empfehlen, nachdem im Verlaufe der Session 1863 —193 Stück Petitionen ans allen Gegenden des Königreiches an den hohen Landtag gelangt sind, welche insgesammt die Durchführung der Grundentlastung zum Gegenstande haben, und von dem allge-meinen Drange dieser Richtung, welcher sich im Königreiche kund gibt, das beredtste Zeugniß geben, daher des hohen Landtages gerechter Beachtung insbesondere in der Erwägung würdig befunden werden dürfte, daß der größte Theil der durch den vorliegenden Antrag der Ablösung zuzuführenden Leistungen durch das kais. Patent vom 4. März 1849 §. 6 und die Ministerialdurchführungsvorschrift gleich den aus emfiteutischen und anderen Verträgen über die Theilung des Eigenthumes herrührenden Leistungen unbedingt für ablösbar erklärt werden, und durch eine nachträgliche, vom Ministerium am 2. Februar 1850 erlassenes von Sr. k. k. apostolischen Majestät nicht sanktionirte Verfügung die Ablösung von Giebigkeiten an Kirchen, Pfarren, Schulen und Gemeindezwecke nur im Falle einer innerhalb eines strengen Präclusivtermines eingetretenen Provokation gestattet worden ist, in dessen Folge zahllosen Verpflichteten, welche diese Provoka-tionsfrist aus Unkenntniß und anderen Verhältnissen versäumten, das ihnen durch das kais. Patent vom 4. März 1849 verbürgte Ablösungsrecht für alle Zeit verkümmert worden ist.

Indem der Landesausschuh die betreffenden 193 Stück Petitionen gleichzeitig unterbreitet, welche der einzusehenden Landtagskommission als Berathungsmaterial zuzumitteln sein dürften, stellt derselbe den Antrag,:

Hoher Landtag geruhe den, von den Herren Landtagsabgeordneten Leeder und Ritter von Limbeck eingebrachten Gesetzentwurf zur vollständigen Durchführung der Grundentlastung einer Kommission von 9 Mitgliedern, welche zu je drei von jeder Kurie aus dem ganzen Landtage zu wählen wären, zur Vorberathung und Antragstellung zuzuweisen.

Vom Landesausschuße des Königreiches

Böhmen.

Prag, am 25. Oktober 1863.

Für den Oberstlandmarschall:

Bohusch m. p

Dr. Pinkas m. p.

Sněm. Sekretář Schmidt čte:

Slavný sněme!

Páni poslancové Bedřich Leeder a Karel rytíř z Limbeků podali s 52 soudruhy během sněmovního zasedání, dne 18. dubna 1863 ukončeného pod čís. sněm. 351 návrh, týkající se úplného provedení vyvážení pozemků v Čechách a to ve formě návrhu zákona náležitě formulovaného.

Návrh tento nebyl však během posledního zasedání sněmovního vzat více v poradu a tudíž nebyla také poskytnuta navrhovatelům příležitost, aby návrh svůj před slavným sněmem důkladně odůvodnili; pročež návrh ten následkem sněmovního uzavření ze dne 18. dubna 1863 zároveň s druhými nevyřízenými záležitostmi sněmovními přikázán byl zemskému výboru k dalšímu jednání-

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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

Zemský výbor klade si tedy za čest: nyní slavnému sněmu ve známost přivésti, že se viděl především povinna, pozvati oba pány navrhovatele, aby návrh svůj blíže odůvodnili, což také pánve tito učinili.

Zemský výbor, předkládaje tedy nyní sub ./. znovu onen řečenými pány v posledním sněmovním zasedání podaný návrh zákona, a spolu sub ://: další jejich, v měsíci září b. r. podané odůvodnění návrhu toho, vidí se, uváživ důvody pánů navrhovatelů, pohnuta, poručiti slavnému sněmu návrh ten k poradě a k přijetí.

Za tou příčinou klade zemský výbor co odůvodnění návrhu tohoto zvláště na to váhu, že dle úmyslu pánů navrhovatelů vyvážení břemen pozemních, které zůstaly vyvážením posud netknuty, má vyvážením skutečně úplným provedeno býti tím spůsobem, že se má tomu, jenž k tomu jest oprávněn, dostati dle 5 proč. rozvržené skutečné ceny kapitálu, jakou má jeho právo k dávce naturální; čímž tedy beze všeho bezprávního zkrácení docíleno býti má zdárného provedení vyvážení pozemků , kteréž jest dle zásad národního hospodářství bez výminky blahodárné, a čímž všeobecný princip v zákonu, daném dne 7. září 1848 v příčině vyvážení pozemků, cestou naskrze pravou přiveden býti má k platnosti.

Zemský výbor vidí se tím více povolána a pohnuta, návrh pánů poslanců Leedra a rytíře z Limbeků slavnému sněmu poručiti k spra-vndlivému uvážení, poněvadž během sněmovního zasedání r. 1863 došlo k slavnému sněmu ze všech krajin království českého 193 petic, jejich předmětem jest veskrze provedení vyvážení pozemků, což podává nejvýmluvnější svědectví o všeobecné neodbytnosti tohoto směru v království českém se objevujícího a slavný sněm bude se snad viděti pohnuta obrátiti k němu zřetel svůj tím spíše, když uváží, že většina dávek návrhem tímto k vyvážení přivedenu býti majících, císařským, patentem, daným dne 4. března 1849 §.6. a vztahujícím se k tomu předpisem ministeri-álním, rovněž jako dávky ze smluv zákupních a ze smluv jiných o dělení vlastnictví pocházejíc! prohlášeny byly za vykupitelné bez výminky, a že pozdějším, dne 2. února 1850 vydaným , Jeho c. k. apošt. Veličenstvem n e-schváleným nařízením povoleno bylo vyvážení dávek kostelům, farám, školám a účelům obecním jenom v případu provokace, v přísně určené nepřestupné lhůtě učiněněné, následkem kterého nařízení nesčíslní povinníci, kteří tuto lhůtu provokační z nevědomosti nebo z jiných příčin promeškali, zaručeného jim císařským patentem, daným dne 4. března 1849, práva k vyvážení navždycky pozbyli.

Zemský výbor, předkládaje zároveň dotčené petice na počet 193, které by se zvolenu býti mající komisi sněmovní co látka poradní měly odevzdati, činí návrh:

Slavný sněme račiž návrh zákona, týkajícího se úplného provedení vyvážení pozemků, podaný pány poslanci Leedrem a rytířem z Limbeků k předběžné poradě a k učinění návrhu přikázati komisi 9 údů, z každé kurie po třech volenu býti majících.

Zemský výbor království českého.

V Praze, dne 25. října 1863.

Za nejvyššího maršálka:

Bohuš v. r.

Dr. Pinkas v. r.

Oberstlandmarsch all: Wünscht Jemand über den Antrag das Wort zu ergreifen? Wenn nicht, so werde lch sogleich zur Abstimmung schreiten. Ich bitte ihn noch einmal vorzulesen.

Landtagssekretär Schmidt: "Der hohe Landtag geruhe den, von den Herren Landtagsabgeordneten Leeder und Ritter von Limbeck eingebrachten Gesetzentwurf zur vollständigen Durchführung der Grundentlastung einer Kommission von 9 Mitgliedern, welche zu je drei von jeder Kurie aus dem ganzen Landtage zu wählen wären, zur Vorberathung und Antragstellung zuzuweisen."

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben. (Majorität.) Er ist angenommen.

Es ist mir gestern ein Antrag des Grafen Thun, von der hinreichenden Anzahl unterstützt, überreicht worden; er ist in Druck gelegt und liegt auch bereits auf. Ich stelle an den Herrn Grafen die Anfrage, ob und wann er wünscht seinen Antrag näher zu motiviren.

Graf Leo Thun: Ich will mir nur wenige Worte erlauben. Mein Antrag bezweckt nichts Anderes als das, was in der gestrigen Sitzung bei der Verhandlung über die Verlassenschaft nach Šafařík über Antrag des Abgeordneten Steffens durch Beschluß des Landtages für einen einzelnen Fall beschlossen wurde, zur Regel zu machen, und das lediglich zu dem Ende, um dazu beizutragen, daß , der im §. 14 der Geschäftsordnung ausgesprochene Grundsatz: Jeder der beiden Landessprachen bei den Landtagsverhandlungen die gebührende Gleichberechtigung zu wahren, möglichst in Einklang gebracht werde mit dem klassischen Spruche: Nulla avaritia, justa nisi temporis. Ich würde gegen diese letztere Regel verstoßen, wenn ich noch Weiteres zur Begründung vorbringen wollte, was meines Erach-tens um so mehr unnütz ist, weil mein Antrag von den verschiedenen Seiten des Hauses bereits unter-stützt worden ist und die Erwartung vielleicht nicht ungerechtfertigt sein dürfte, daß der hohe Landtag ohne weitere Diskussion denselben annehmen werde.

Oberstlandmarschall: Ich glaube, der Antrag betrifft blos die formelle Geschäftsbehandlung und enthält eigentlich eine Instruktion für das Landtagspräsidium und dürfte sich das hohe Haus vielleicht bestimmt finden, gleich in die Berathung und Beschlußfassung über denselben einzugehen, weil die Beschlußfassung vom wesentlichen Einflüsse ist auf

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III. sezeni 3. ročního zasedáni 1864.

III. Sitzung der 3. Jahres-Session 1864.

die nachfolgenden Verhandlungen. Wenn Niemand etwas dagegen einzuwenden findet, werde ich den Antrag noch einmal vorlesen und sodann darüber abstimmen lassen.

Sekretář Schmidt čte:

Vysoký sněm račiž uzavříti: Kdykoli se na-Iezá zpráva některého výboru již v obou jazycích tištěna v rukou poslanců a byla od zpravodajce v jednom jazyku přečtena, má se od úplného přečtění jejího v druhém jazyku zemském upustiti a toliko konečný návrh sám přečísti, leč by se úplné přečtení žádalo výslovně od dvaceti poslanců.

Landtagssekretär Schmidt liest:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Wenn ein Ausschußbericht, welcher sich, in beiden Landessprachen gedruckt, in den Händen der Mitglieder befindet, von dem Berichterstatter in der einen oder der andern Sprache vorgelesen worden, — sei von der vollständigen Lesung desselben in der zweiten Sprache Umgang zu nehmen, und diese lediglich auf den Schlußantrag zu beschränken, es sei denn, das; die vollständige Lesung von mindestens 20 Mitgliedern ausdrücklich begehrt werde.

Oberstlandmarschall: Stimmt das hohe Haus diesem Antrage bei? Dann bitte ich, dieses durch Aufheben der Hände erkennen zu geben. (Geschieht.) Der Antrag ist einstimmig angenommen. Es ist somit die heutige Tagesordnung erschöpft. Ich werde nun die Intressengruppen ersuchen, sich nach Schluß der Sitzung in die bereits bekannten Lokale zu begeben und bort die Wahlen vorzunehmen. — Es sind drei Wahlen vorzunehmen (Stimmen: es sind 4) —, es sind nur 3 Wahlen vorzunehmen und zwar jede von 9 Mitgliedern und in der Art, daß 3 Mitglieder von jeder Kurie aus dem ganzen Landtage gewählt werden; und zwar für die Regierungsvorlage, die Schul-Patronate betreffend, dann für die Regierungsvorlage bezüglich der Bestreitung der Kosten für die Herstellung und Erhaltung der katholischen Kirchen- und Pfründen-gebäude und dieselbe über Antrag der Herren Abgeordneten Leeder und Limbeck auf Durchführung der Grundentlastung. Außerdem ist in der Gruppe des Großgrundbesitzes eine Nachtragswahl vorzunehmen und zwar für die Budget-Kommission. Ich ersuche die bereits gewählten Kommissionen noch einmal, sowol die Budgetkommission, als die Kommission für die Grundbuchsordnung, sich nach Beendigung der Kurienwahlen zu konstituiren und mir ihre Kon-stituirung bekannt zu geben. Das aus der Gruppe des Großgrundbesitzes noch hervorgehende eine Mitglied des Budgetausschußes, würde ich dann ersuchen, sich auch bei der Konstituirung des Budget-Aus-schussesanzuschließen. Für den Budgetausschuß bestimme ich als Berathungslokale den Sitzungssaal des Landesausschusses, für die Kommission zur Vorberathung des Gesetzentwurfes wegen der Grundbuchsordnung bringe ich in Vorschlag und bestimme ich die mir vor Sr. Excellenz dem Herrn Statthalterei-Vice-präsidenten gütigst zur Disposition gestellte Localität im Statthaltereigebäude, nämlich das Bureau des frühereu Vicepräsidenten. Es sind die Localitäten im Landhause sehr beschränkt und werden gewiß noch von sehr vielen Kommissionen in Anspruch genommen werden. Ich glaube das vorgeschlagene Lokal wird vollkommen entsprechen, da es ruhig und keiner Störung unterworfen ist, und weil diese Kommission auch nicht in der Lage sein wird, Akten aus dem Landhause selbst zu bedürfen, was bei den andern Kommissionen öfter der Fall sein wird. Die nächste Sitzung ist Dienstag, am 8, d. M. um 10 Uhr.

Die Tagesordnung ist:

1. Regierungseröffnung in Betreff der Aufhebung des politischen Ehekonsenses.

2. Landesaußschußbericht, womit der Entwurf eines Gesetzes über die Grundzüge der Organisirung der gemäß Landesgesetzes vom 9. Juni 1862 aus den Kontributions-Getreide- und Getreide-Geldfonden zu bildenden Vorschußkassen vorgelegt wird.

3. Landesausschußbericht betreffend die Regelung der Steuergeldfonde und der bezügl. Gesetzentwurf.

4. Landesausschußbericht über die Ädaptirung des sogenannten Salzmagazins zu einem Depositorium für Dekorationen und zu Maleriälen für das böhmische Interimstheater.

5. Landes-Ausschuß-Bericht über die Petition des prager Stadtrathes um Abschreibung des dem Domestikalfonde zustehenden Ersatzanspruches von 45.117 fl. 50 kr. C. M.

6. Bericht des Landesausschusses über den Antrag des Herrn Professor Herbst und Genossen be-treffend eine im Passivstand der Staats-Depositen-kasse angeführte Schuld an den böhmischen Domesti-kalfond pr. 205,718 fl.

7. Gebahrungsnachweis für den Grundentlastungsfond des Königreichs Böhmen für die Verwaltungsjahre 1852 bis einschließlich 62.

8. Landesausschußbericht in Absicht auf die lan-desordnungsmäßige Vorlage der Landesrechnung für das Verwaltungsjahr 62, dann

9. Bericht des Landesausschusses über die Or-ganisirung des Landes-Archives und Vorschläge zur Erweiterung desselben.

Es sind sehr viele Gegenstände,, aber sehr viele werden lediglich der Budget-Kommifsion zu ihren Berathungen zugewiesen werden und nicht lange Zeit in Anspruch nehmen. Ich erkläre somit die Sitzung für geschlossen.

(Schluß der Sitzung 1 Uhr).

Joh. Rotter Abt,

Verifikator.

Peter Steffens,

Verifikator.

Dr. August Kordina,

Veiifikatoi.

Aus der Statthalterei-Buchdruckerei in Prag.


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