Pátek 17. dubna 1863

Stenografická zpráva

XLIX. sezení druhého ročního zasedání sněmu českého od roku, 1861, dne 17. dubna 1863.

Předseda: Nejvyšší maršálek zemský Albert hrabě Nostic.

Přítomni: Poslanci v počtu k platnému uzavíráni dostatečném.

Od vlády: Náměstek místodržícího, Arnošt svobodný pán z Kellerspergů, pak c. k. misto-držitel&tí radové Vilém rytíř z Bachů a Jan Neubauer.

Počátek sezeni o 10. hod. 45 minut.

Stenografischer Bericht

über die

XLIX. Sitzung der zweiten Jahressession des böhmischen Landtages vom Jahre 1861, am

17. April 1863.

Vorsitz: Der Oberstlandmarschall Albert Graf von Nostitz.

Gegenwärtig: Die beschlußfähige Anzahl Abgeordneter.

Am Regierungstische: Der k. k. Statthalterei-Vicepräsident Ernst Freiherr v. Kellersperg, dann die k. k. Statthaltereiräthe Wilhelm Ritter von Bach und Johann Neubauer.

Beginn der Sitzung um 10 Uhr 45 Min.

Oberstlandmarschall: Das Geschäftsprotokoll der 45. Sitzung ist durch 3 Tage zur Einsicht in der Landtagskanzlei aufgelegt gewesen, ich stelle daher die Umfrage, ob Niemand dazu eine Bemerkung zu machen hat. (Niemand meldet sich) Wenn Niemand eine Bemerkung zu wachen hat, so erkläre ich dieses Protokoll für agnoscirt. — Der Herr Abgeordnete Conrath hat sich entschuldigt, daß er krankheitshalber verhindert sei, den Landtagssizzungen beizuwohnen. Vertheilt wurden heute: a die lithographirten Exemplare des Antrages des Landesausschußes über die Behandlung der in der laufenden Session nicht zur Erledigung durch den Landtag gelangten Vorlagen; b. Antrag der Abgeordneten Herren Vojáček und Platzer sammt 30 Genossen, betreffend das Projekt der Gmünder-Taborer Zweigbahn; c Bericht des Landesausschußes über das Ansuchen des Leitmeritzer Gymnasial-Lehrkörpers um Einreihung dieses Gymnasiums aus der 3. Kategorie in die erste. Ich bitte den Einlauf zu lesen.

Landtags-Actuar Seidl liest den Einlauf:

Einlauf

vom 16. April 1863.

Nr. 1118.

Bericht der Budget-Commission über die Rechnungsabschlüße der Landesvermögensverwaltung des Königreiches Böhmen für das Jahr 1862.

Nr. 1119.

Bericht der Budget-Commission über das Interimstheater.

Nr. 1120.

Bericht der Budget-Commission bezüglich der Uibernahme der in die Verwaltung der Landesvertretung Übergangenen Fonde und Anstalten.

Nr. 1121.

Landesausschuß-Bericht über die Eingabe der Gemeinde Bistřic wegen Bewilligung eines mit der Domäne Bistřic bereits ausgeführten Grundtausches

Nr. 1122.

Landesausschuß-Bericht über die Eingabe der Gemeinde Bistřic wegen Abtretung eines Grundstückes an die Domäne Bistřic.

Došlé spisy

16. dubna 1863.

Č. 1118.

Komise budžetni podává zprávu o účtech důchodů zemských království Českého pro rok 1862.

Č. 1119.

Zpráva budžetní komise o nákladu na prozatímní národní divadlo.

Č. 1120.

Zpráva budžetní komise týkající se převzetí v správu zemskou přešlých fondů a ústavů.

Č. 1121.

Zemský výbor podává zprávu na dopis obce Bistřice, jíž prosí, aby se dodatně schválila proměna obecních pozemků umluvena bývalým panstvím Bystřičkám.

Č. 1122.

Zemský výbor podává žádost obce Bistřické, jíž prosí, aby se ji povolilo postoupiti obecni pozemek panství Bistřickému.

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Nr. 1123. — 3018.

Landesausschuß-Bericht über die Eingabe der, Gemeinde Počatek wegen Aufnahme eines Darlehens per 15.630 sl. und Einhebung eines Bierzuschlages.

Č. 1124.

Posl. Dr. Dr. Esop podává žádost občanů a výboru obce Běly (okr. Novo-Packý) za oddělení od obce Ratkýn a prohlášení za samostatnou.

Nr. 1125.

Bericht der Commission zur Begutachtung des Antrages des Abg. Sadil auf Förderung der Erlassung eines allgemeinen Vereinsgesetzes.

Nr. 1126.

Bericht der Commission über den vom Abg. Kuh und Genossen gestellten Antrag bezüglich einer Cultusordnung für die Israeliten in Böhmen.

Nr. 1127.

Abg. Macháček überreicht das Gesuch des Bürgermeisteramtes Königsaal um Bewilligung zur Abnahme eines Bierkreuzers.

Nr. 1123.

Antrag der Abg. Wojáček und Platzer mit 30 Genossen, betreffend das Project der Gmünd-Taborer Zweigbahn.

Č. 1129.

Posl. Dr. Ed. Grégr podává žádost hostinských města Hořovic proti obmýšlenému vybírání pivní přirážky.

Č. 1130.

Posl. J. Kratochvil podává žádost bývalých starších svobodnických v kraji Táborském za spravedlivé uznáni žádosti jejich stran výslužného.

C. 1131.

Posl: Dr. Čupr podává žádost společenstva živnostníků v Libni u Prahy za- opravu řádu stavebního co se týče zkoušek theoretických.

Č. 1132.

Posl. V. Zelený podává žádost představenstva obce Schönfeldské v příčině služeb božích ve filiálním kostele Schönfeldském.

Č. 1133.

Poslanec Ďr. Svatek podává Žádost obce Stožické za vykoupení desátku.

Č. 1134

Posl. Dr. Šlechta podává námitky občanů města Turnova proti povoleni nákladu z fondů zemského neb okresního k stavbě silnice ve směru od Rovenska k železnému Brodu.

Č. 1123 — 3018.

Zemský výbor podává zprávu o žádosti obce Póčátecké, již prosí za povolení, by si směla vypůjčit 15630 sl. a vybírati pivní přirážku.

Nr. 1124

Abg. Dr. Esop überreicht das Gesuch der Gemeinde-Insassen und des Gemeinde-Ausschußes von Běla, Bez. Neupaka, um Ausscheidung aus dem Gemeindeverbande mit der Gemeinde Ratkýn und um Erklärung derselben für selbstständig.

Č. 1125.

Zpráva komise o návrhu posl. Sadila za vydání zákona spolkového.

Č. 1126.

Zpráva komise zřízená k uváženi návrhu poslance Kuh-a a soudruhů týkajíc se vydání řádu bohoslužebného pro israelity. Č. 1127.

Posl. Macháček podává žádost představenstva města Zbraslavy za povoleni k vybírání jednoho krejcaru z každého mázu piva.

Č. 1128.

Návrh poslance Vojáčka a Platzera z 30 soudruhy týkajíc se návrhu Grnundsko-Táborské poboční dráhy.

Nr. 1129

Abg. Dr. Ed. Grégr überreicht Beschwerde der Wirthshausbesitzer von Hořowic gegen die beabsichtigte Abnahme eines Bierkreuzers.

Nr. 1130.

Abgd. I. Kratochwil überreicht das Gesuch der ehem. Freisassen des Taborer Kreises um Würdigung ihres Gesuches, betreffend ihre Pensionen.

Nr. 1131.

Abg. D. Čupr überreicht das Gesuch der Gewerbegenossenschaft in Lieben bei Prag um Regelung der Bauordnung in Betreff der theoretischen Versuche.

Nr. 1132.

Abg. W. Zelený überreicht das Gesuch der Gemeindevertretung von Schönfeld wenn Abhaltung des Gottesdienstes in der Filial- Kirche zu Schönfeld.

Nr. 1133.

Abg. Dr. Swatek überreicht das Gesuch der Gemeinde Stožic um Zehentsablösung.

Nr. 1134

Abg. Dr. Šlechta überreicht die Einwendungen der Bewohner von Turnau gegen die Bewilligung der Straßenbaukosten aus dem Landes- oder Bezirksfonde von Rowensko nach Eisenbrod.


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Č. 1135.

Poslanec Dr. Kodým podává žádost obce Masojedské za vyloučení ze svazku obce Donbravické.

Č. 1136.

Poslanec Dr. Kodým podává žádost obci Mrzecské a Vrátkova za vyloučení ze svazku od obce Tišnické.

Nr. 1135.

Abg. Dr. Kodým überreicht das Gesuch der Gemeinde Masojed um Ausscheidung aus dem Verbande mit der Gemeinde Daubrawic.

Nr. 1136.

Abg. Dr. Kodým überreicht das Gesuch der Gemeinden Mrzek und Wrátkow um Ausscheidung aus dem Verbande der Gemeinde Tisnic.

Wir schreiten nun zur Tagesordnung; ich habe gleich beginnen wollen mit der dritten Lesung der Bauordnung, um sie zu vollenden. Allein ich höre so eben, daß Herr Bürgermeister Pstroß, der Berichterstatter, unwohl ist; es müßte also ein anderes Mitglied der Commission vielleicht für ihn eintreten, um diejenigen §§. dem hohen Hause vorzutragen, die in Folge der Beschlußfassung geändert wurden.

Graf Erwein Nostitz: Excellenz, ich erlaub mir den Vorschlag, daß die Mitglieder der Commissior vielleicht auf einen Augenblick zusammentreten, und denjenigen wählen, der statt dem Herrn Bürgermeister Pstroß referiren könnte.

Oberstlandmarschall: Wir werden zuerst zum nächsten Punkte der Tagesordnung übergehen, und, wenn wir mit den Umlagen fertig sind.. Graf Erwein Nostitz: Ich möchte ersuchen, daß Euer Excellenz für die Herren Mitglieder der Commission für die Bauordnung ein Local bestimmen, wo sie sich besprechen können.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren Mitglieder der Baucommission in mein Bureau sich zu begeben, und ein Mitglied namhaft zu machen, das die 3. Lesung statt des nicht anwesenden Berichterstatter vornimmt. Ich bitte Herr Dr. Schmeykal, wir gehen zum nächsten Punkte der Tagesordnung über, zu den Ansuchen der verschiedenen Gemeinden wegen Umlagen und Bierkreuzer.

Dr. Schmeykal: Gegenstand der Verhandlung sind zunächst diejenigen Ansuchen von Gemeinden des Königsreichs Böhmen um Umlagen auf directe und indirecte Steuern, bezüglich welcher die Berichte des Landesausschußes bereits in Druck gelegt und feit längerer Zeit an die Mitglieder des hohen Hauses verheilt worden sind. Mit Rücksicht auf diese Vertheilung der in Druck gelegten Berichte, mit Rücksicht auf die dem hohen Landtag nur noch kurz zugemessene Zeit, und mit Rücksicht auf den bereits bei der Gemeinde Karolinenthal befolgten Vorgang würde ich mir im Namen des Landesausschußes in formeller Beziehung den Antrag erlauben, daß lediglich die Anträge des Berichtes vorgelesen werden in beiden Landessprachen, und nur in enen Fällen, wo Aufklärungen nöthig erscheinen oder verlangt werden, auf dem Bericht selbst zurückgegangen werde.

Oberstlandmarschall: Wenn das Haus mit diesem formellen Antrage einverstanden ist, so bitte ich die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Dr. Schmeykal liest Stadtgemeinde Turnau.

Der hohe Landtag wolle beschließen: der Stadtgemeinde Turnau wird behufs theilweiser Aufbringung der zur Herstellung einer neuen Pfarrhauptschule erforderlichen Baukosten,Kraft eines Landesgesetzes die Bewilligung ertheilt, von jeder daselbst zur Consumtion gelangenden Maß Bier 1 kr. ö. W. und von jedem Eimer gebrannter geistiger Getränke 1 sl. ö. W. als Gemeindeumlage durch 6 aufeinanderfolgende Jahre, beginnend mit dem Jahre 1863 einzuheben.

Sněmovní sekretář Schmidt čte:

Slavný sněm račiž uzavříti:

"Městské obci Turnovské se mocí zemského zákona povoluje, k cíli částečného vydobytí potřebných výloh stavebních ku zřízení nové farní hlavni školy, obecní poplatek z každého tam spotřebovaného mázu piva 1 kr. r. č. a z každého vědra lihových nápojů 1 zl. r. č. skrze 6 po sobě jdoucích roků, počínajíc rokem 1863, vybírati."

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die für diesen Antrag des Landesausschußes sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen).

Dr. Schmeykal: Der hohe Landtag wolle beschließen, es sei der Stadtgemeinde Schüttenhofen der fernere Bezug der dortselbst bestehenden Bierumlage von einem Kreuzer W. W. für jede Maß oder 28 Neukreuzer für jeden Eimer des dortselbst zum Verbrauche gelangenden Bieres auf weitere 5 Jahre und zwar bis zum Ausgange des Solarjahres 1868 verwilligt.

Sněmovní sekretář Schmidt čte:

Slavný sněm račiž uzavříti:

"Že se obci kr. města Sušice dálší vybírání tam stávající pivní přirážky od jednoho krejcaru víd. č. za každý máz, neb 28 nováků za Každé vědro tam spotřebovaného piva na dálších 5 let a to sice až do konce r. 1868 povoluje.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die mit diesem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Dr. Schmeykal: Stadtgemeinde Nimburg.

Der Hohe Landtag wolle beschließen: der Stadtgemeinde Nimburg wird zur Bestreitung ihrer Gemeindeauslagen kraft eines Landesgesetzes die Bewilligung zur Einhebung einer Umlage von 1 kr. ö. W. auf jede daselbst zum Consum gelangende Maß Bier auf weitere 5 Jahre, d. i. bis Ende Juni 1867 verlängert.

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Sekr. Schmidt čte:

Sl. sněm račiž se usnésti na tom, že se městské obci Nymburské k tomu účelu, aby si opatřila své obecni výlohy, moci zemského zákona prodlužuje povolení k vybíráni přirážky 1 Krejcaru r. č. z každého mázu piva, které se tam vytočí, na dalších 5 roků, totiž až do konce července 1867.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche mit diesem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen).

Dr. Schmeykal: Stadtgemeinde Neukolin.

Der hohe Landtag wolle beschließen: der Stadtgemeinde Neukolin wird behufs Tilgung des Von den Baukosten des dortigen Schulbaues noch erübrigenden Schuldenrestes pr. 34284 sl, 6 kr. Kraft eines Landgesetzes die Bewilligung ertheilt, von jeder in der Stadt und deren Vorstädten zur Cunsumtion gelangenden Maß Bier einen Kreuzers, W. als Gemeindeimlage auf 10 Jahre, und zwar vom 1. März 1863 bis Ende Februar 1873 einzuheben.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž uzavříti:

"K tomu konci, aby městská obec Nový Kolin splatila zbývající ješté dluh 34.284 zl. 6 kr., vzešlý jí ze stavby nové školy, povoluje se moci zemského zákona, aby z každého mázu piva, v městě a předměstích spotřebovaného, vybírala 1 kr. r. č. co přirážku obecní po 10 let, a to od 1. března 1863 až do konce února 1873.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, die mit diesem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Dr. Schmeyka!: Stadtgemeinde Polna.

Der Hohe Landtag wolle beschließen:

1. Es werde der Ortsgemeinde Polna, Časlauer Kreises, die Bewilligung ertheilt, die mit Gemeindebefehlung vom 20. Dezember 1863 und mit Zustimmung der Wahlberechtigten zur Deckung der Gemeindebedürfnisse für das Jahr 1862 beantragte Umlage von siebenzehn Procent auf alle directen Steuern einzuheben.

2. derselben Ortsgemeinde Polna werde die Bewilligung ertheilt, zur Deckung des Bauaufwandes für eine nothwendige Canalisirung in der Vorstadt Katharinenberg, ein Darlehen pr. 1500 sl. gegen 5% Verzinsung und Rückzahlung in 10 Jahresraten aus der Gemeindekassa der Stadt aufzunehmen, und es werde.

3. der Ortsgemeinde Polna die Bewilligung ertheilt, die mit Gemeindebeschluß vom 15. November 1862 zur Deckung des Gemeind - Erfordernisses für das Jahr 1863 beantragte 29 pCt. Umlage auf alle directen Steuern einzuheben.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž uzavřití:

1) že se povoluje místní obci Polenské, v kraji Čáslavském, aby na základě návrhu, usnešením obecním dne 20. prosince 1860 a s přivolením voličů učiněného, vybírala přirážku sedmnáctí procent k veškerým přímým daním na zahražení potřeb obecních v roce 1862;

2) že se povoluje téže místní obci Polenské, aby k zahražení nákladu na stavbu potřebného kanálu v předměstí Kateřinském z obecni kasy města Polné učinila výpůjčku 1500 zl. na 5% úroků, jež se má splatiti v 10 ročních lhůtách; a

3) že se v to svoluje, aby místní obec Polenská vybírala přirážku 19% k veškerým přímým daním, navrženou v usnesení obecnim ze dne 15. listop. 1862, na zahražení potřeb obecních na rok 1863.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die mit dem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Dr. Schmeykal liest: Stadtgemeinde Neuhaus: Der hohe Landtag wolle in Kraft eines Landesgesetzes beschließen, es sei der Stadtgemeinde Neuhaus die derselben mit allerhöchstem Handschreiben vom 21. August 1862 bis 31. Jänner 1863 bewilligte Einhebung eines Zuschlages in einem Gulden fünf Kreuzer für jedes 4eimerige Faß des in der Gemeinde zum Verbrauche gelangenden Bieres auf weitere 5 Jahre — jedoch mit Rúcksicht auf die bevorstehende Einführung des Solarjahres als Verwaltungsjahres — mit dem Ausgangstermine bis 31. Dezember ,868 zu gestatten.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž moci zemského zákona uzavříti:

"Městské obci Jindricho-Hradecké povoluje se, aby poplatek jednoho zlatého a pěti krejcarů z každého 4věderniho sudu piva, které se v obci té vytočí, nejvyšším vlastnoručním listem dne 21. srpna 1862 až do 31. ledna 1863 povolený, vybírala dále po pět let — a však prohlížejíc k očekávanémn zavedeni roku .solárního co roku správního — 8 výchozní lhůtou až do 31. prosince 1868.

Oberstlandmarschall: Bitte die Herren, die für die Annahme dieses Antrages sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Schmeykal: Stadtgemeinde Schlau.

Der hohe Landtag wolle die Einhebung des Bierkreuzers der Stadtgemeinde Schlau auf 5 Jahre d, i. vom Jahre 1863 — 1868 in Kraft eines Landesgesetzes bewilligen.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž povoliti:

"Aby městská obec S1anská po pět let totiž od r. 1863 až do 1868 pivní krejcar zákonem zemským vybírati směla."

Oberstlandmarschall: Ich bitte jene Herren, welche diese Einhebung genehmigen die Hand aufzuheben. Angenommen.)

Berichterstatter Dr. Schmeykal: Stadtgemeinde Mies. Der hohe Landtag wolle in Kraft eines Landesgesetzes beschließen, es sei der Stadt-


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gemeinde Mies behufs Berichtigung und Erhaltung einer vollständigen Haupt- und einer Realschule die Einhebung eines Bierkreuzers in der Höhe von Einem Neukreuzer für jede Maß des im Orte zum Verbrauche gelangenden Bieres auf die Dauer von 10 Jahren vom 1 Mai 1863 angefangen zu bewilligen.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž moci zemského zákona uzavřití:

"Městské obci Stříbrské povoluje se k účelu zřizení a udržení úplné školy hlavni a školy reální, vybírati poplatek 1 krejc. r. č. z každého mázu piva, které se v městě tom vytočí, a to na 10 let, prvním květnem 1863 počínajíc.

Oberstlandmarschall: Ich bitte jene Herren, die diesem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Dr. Schmeykal: Stadtgemeinde Arnau: Der hohe Landtag wolle beschließen: Der Stadtgemeinde Arnau wird behufs Rückzahlung des aufgenommenen Darlehens und Bedeckung anderweitiger Gemeindeerfordernisse, der Fortbezug dieser Umlage von 1 kr. öst. W. auf jede daselbst zur Consumtion gelangende Maß Bier auf weitere 9 Jahre kraft eines Landesgesezzes gestattet.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račíž se usnesti na tom:

,, Že se mocí zemského zákona povoluje městské obci Hostinnému ku splacení učiněné výpůjčky, a ku zahražení jiných potřeb obecních na dalších 9 roků vybírání 1 kr. r. č. z každého mázu piva, které se tam vytočí."

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche mit diesem Antrag einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.) Berichterstatter Dr. Schmeykal: Stadtgemeinde Teplitz. Ein hoher Landtag wolle kraft eines Landesgesetzes beschließen: Der Stadtgemeinde Teplitz wird der ihr zuletzt mit allerh. Entschließung vom 19. November 1862 bewilligte Fortbezug eines Kreuzers österreichischer Währung von jeder in der Gemeinde zum Verbrauche gelangenden Maß Bier bis zum 1. Juli 1865 zugestanden.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm: račiž moci zemského zákona uzavříti:

"Městu Teplicím povoluje se jetnu posledně nejvyšším rozhodnutím, daným, dne 19. listop. 1862, povoleni další vybírání 1 kr; r. č. z každého v obci spotřebovaného mázu piva až do 1. července 1865.

Oberstlandmarschall:, Bitte diejenigen Herren, die diesem Antrage beistimmen, die Hand aufzuheben. (Angenommen)

Dr. Schmeykal: Ein hoher Landtag wolle kraft eines Landesgesetzes beschließen: Der Stadtgemeinde Böhmisch-Leipa wird der Fortbezug der der ihr mit allerh. Entschließung vom 30. Juli 1862 zugestandenen Umlage eines Kreuzers Oest. W. von jeder in der Gemeinde Böhmisch-Leipa zum Verbrauche gelangenden Maß Bier bis zum Ende des Jahres 1873 (siebenzig drei) bewilligt.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž mocí zemského zákona uzavříti:

"Městské obci České Lípě povoluje se, s nejvyšším rozhodnutím od 30. července 1862 ji povolený poplatek 1 krejc. r. m. z každého tam spotřebovaného mázu piva, až do konce roku 1873 (sedmdesát tři) vybírati.

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren, welche mit diesem Antrage einverstanden sind, bitte die Hände aufzuheben.

Angenommen.

Dr. Schmeykal: Ein hoher Landtag wolle beschließen, es sei durch ein Landesgesetz der Gemeinde Schönau die Bewilligung zur Einhebung eines Bierkreuzers von jeder Maß des in der Gemeinde zum Ausschanke gelangenden Bieres auf die Dauer von sechs Jahren zu ertheilen.

Sekr. Schmidt čte:

Slavný sněm račiž uzavříti:

Obci Sanovské udělí se moci zemského zákona povolení k vybírání jednoho nov. kr. z každého mázu piva, které se v obci té vytočí, a to na dobu šesti roků.

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren welche mit diesem Antrage einverstanden sind, bitte die Hand aufzuheben.

Angenommen.

Dr. Schmeykal: Der hohe Landtag wolle kraft eines Landesgesetzes beschließen:

Der Stadtgemeinde Marienbad wird der Fortbezug der ihr mit allerhöchster Entschließung vom 21. April 1857 zugestandenen Auflage von jeder daselbst zum Verbrauche gelangenden Maß Bier in der Höhe eines Kreuzers österr. Währ. bis Ende Mai 1867 bewilligt.

Sněmovní sekretář Schmidt čte:

Slavný sněme račiž uzavřít:

"Městské obci Mariánským Lázním povoluje se další vybírání přirážky, ji nejvyšším rozhodnutím vydaným dne 21. dubna 1857 povoleným, z každého v onom místě spotřebovaného mázu piva v obnosu 1 krejc. r. č. do května roku 1867.

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren, welche mit diesem Antrag einverstanden sind, bitte die Hände aufzuheben.

Angenommen.

Außer jenen Ansuchen vieler Gemeinden des Königreiches um Bewilligung von Umlagen auf die directen und indirecten Steuern, über welche die Berichte des Landesausschußes bereits in Druck gelegt und zur Vertheilung im h. Landtage gelangt sind, wurden dem Landesausschuße noch mehrfache


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andere solche Gesuche zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt.

Bei der Wichtigkeit dieser Umlagen für den Haushalt und das individuelle Leben der Gemeinden hielt sich der Landesausschuß verpflichtet, für eine Form zu sorgen, welche es ermöglicht, diese Angelegenheiten mit der thunlichsten Ersparung von Zeit und Kosten noch in dieser Session des hohen Landtages der Erledigung zuzuführen und glaubte diese Form in einer tabellarischen die wesentlichen Daten mit aller Vollständigkeit in sich schließenden Zusammenstellung der Actenlage gefunden zu haben.

Der Landesausschuß erlaubt sich daher diese Tabelle sammt allen Bezugsacten auf den Tisch des h. Hauses niederzulegen und auf Grund derselben den Antrag zu stellen:

Ein hoher Landtag wolle kraft Landesgesetzes beschließen. Es werde bewilligt:

1. Der Gemeinde Oberleutensdorf (Bez. Brüx) der Fortbezug der ihr zuletzt mit allerh. Entschließung vom 5. September 1862 für das Verwaltungsjahr 1863 zugestandenen Umlage eines Kreuzers öster. Währ. von jeder in dieser Gemeinde zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1867.

Landtagssecretär Schmidt (liest).

Slavný sněme račiž mocí zemského zákona uzavříti, že se povoluje:

1.) obci hornímu Litvínovu (okr. Mostský) další vybíráni poplatku jednoho krejcaru r. m. z každého v této obci vyčepeného mázu piva až do konce správního roku 1867, kterýžto poplatek byl obci povolen nejvyšším rozhodnutím od 5. září 1862 na správní rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte die Herren, die für diesen Antrag stimmen, die Hand zu erheben.

Dr. Schmeykal liest: 2. Der Gemeinde Wolfsberg (Bez. Rumburg) die Einhebung eines Zuschlages von 571/4 pCt. auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecretär Schmidt liest:

2.) obci Wolfsberg (okr. Rumburský) vybírání přirážky 57 1/4 % z veškerých přimých daní na správní rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte die Herren, welche beistimmen, die Hand zŤ erheben. (Angenommen.)

Dr. Schmeykal: 3. Der Gemeinde Mühlhaufen der Bezug der Umlage eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier auf die Dauer von vier Jahren.

Landtagssecretär Schmidt liest:

3. obci Milevské vybírání poplatku jednoho krejcaru r. m. z každého tam spotřebovaného mázu piva na čas čtyř roků.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche den, Antrage beistimmen, die Hand zu erheben. (Angenommen.)

Dr. Schmeykal: 4. Der Gemeinde Schönbach (Bez. Asch) der Fortbezug der ihr zuletzt mit allerh Entschließung vom 13. August 1862 für das Verwaltungsjahr 1863 zugestandenen Umlage eines Kreuzers W. W., oder 7/10 Kreuzer öst. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1866. Landtagssecretär Schmidt liest:

4.) obci Schönbach (okr. Ašský) další vybírání poplatku jednoho krejcaru v č. aneb 7/10 krejcaru r. č. z každého tam spotřebovaného mázu piva až do konce správního roku 1866, kterýžto poplatek byl obci povolen nejvyšším rozhodnutím od 13. srpna 1862 na správní rok 1862.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 5. Der Gemeinde Sterbohol (Bez. Karolinenthal) die Einhebung eines 16 pCt. Zuschlages auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecretär Schmidt lieft:

5. obci Stěrboholské (okr. Karlinský) vybíraní 16% přirážky z veškerých přímých dani na správní rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Her-Ťn, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 6. Der Gemeinde Bodenbach (Bez. Tetschen) der Forlbezug bei ihr bereits mit allerh. Entschließung vom 1. Dezember 1862 auf ein Jahr zugestandenen Umlage eines Kreuzers öst. Währ. von jeder daselbst zur Nerzehrung gelangenden Maß Bier für fernere zwei Jahre.

Landtagssecretär Schmidt liest:

6. obci Podmoklské (okr. Děčinský) další vybírání poplatku jednoho krejcaru r. m. z každého tam vyčepeného mázu piva na další dva roky, kterýžto poplatek byl obci nejvyšším rozhodnutím od 1. prosince 1862 na jeden rok ppvolen.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 7. Der Gemeinde Laun der Fortbezug der ihr bereits mit allerh. Entschließung vom 12. October 1862 zugestandenen Umlage eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum 15. Juli 1869.

Landtagssecretär Schmidt liest:

7. obci Lounské další vybíráni nejvyšším rozhodnutím od 12. října 1862 jí povoleného poplatku jednoho krejcaru r. m. z každého tam vyčepeného mázu piva až do 15. července 1869.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 8. Der Gemeinde Schlaggenwald der Bezug eines Kreuzers ö. W. von je-


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der daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1868. Landtagssecretär Schmidt liest:

8.) obci hornímu Slavkovu vybírání jednoho krejcaru r. m. z každého tam spotřebovaného mázu piva až do konce správního roku 1868:

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 9. Der Gemeinde Außig

a) die Ginhebung eines 16 pCt. Zuschlages auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863 ;

b) die Erhöhung der ihr mit dem Erlasse des LandesausschußeŤ vom 3. Juni 1862 Z. 6842 und 6843 auf die indirecten Steuern bis zum 1. Juli 1866 bewilligten 20 pCt. Umlage auf den Betrag von 1 sl. 60 kr. vom Fasse Bier, und auf den Betrag von 1 sl. 60 kr. vom Eimer Wein und Branntwein, sofern diese Getränke daselbst zur Verzehrung gelangen. Landtagssecretär Schmidt lieft:

9.) obci Uštské nad Labem.

a) vybírání 16% přirážky na veškeré přímé daně na správní rok 1863;

b) zvýšení poplatku 20% na 1 zl. 60 kr. r. m. z každého sudu piva a na 1 zl. 60 kr. z každého vědra vína a kořálky, kterýžto poplatek byl obci výnosem zemského výboru od 3. června 1862 č. 6842 a 6843 z nepřímých dani povolen až do 1. července 1866.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 10. Der Gemeinde Kladno (Bez. Unhoscht) der Bezug eines Kreuzers öst. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahrs 1868.

Landtagssecretär Schmidt liest:

10.) Obci Kladenské v okresu Ounošťském vybírání jednoho krejcaru r. č. až do konce správního roku 1868 z každého mázu piva, které se tam vytočí.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 11. Der Gemeinde Plan der Bezug eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier für die Dauer von drei Jahren.

Landtagssecretär Schmidt liest:

11.) Obci Planské vybírání jednoho krejcaru r. č. po tři leta, z každého mázu piva, které se tam vytočí.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykall 12. Der Gemeinde Smichow-Košiť die Einhebung eines Zuschlages von

17 pCt. auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecräter Schmidt liest:

12) Obci Smíchovsko-Košířské vybírání přirážky 17% k veškerým přímým daním na správní rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zŤ erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 13. Der Gemeinde Bilim mit Ujezd, Kutschlin, Kutterschitz und Priesen der Bezug einer Umlage von einem Kreuzer ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahrs1870.

Landtagssecretär Schmidt liest:

13.) Obci Bilinské s Újezdem, Kutschlinem, Chuděřicemi a Břežankami vybírání poplatku jednoho krejcaru r. č. až do konce správního roku 1870 z každého mazu piva, které se tam vytočí.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 14. Der Gemeinde Landskron der Fortbezug der ihr bereits mit allerhöchster Entschließung vom 6. Mai 1862 für ein Jahr zugestandenen Umlage eines Kreuzers öster. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier durch weitere zwei Jahre.

Landtagssecretär Schmidt liest:

14.) Obci Landškronské vybírání po dálší 2 roky poplatku jednoho krejcaru r. č. z každého tam vytočeného mázu piva, který poplatek nejvyšším rozhodnutím ze dne 6. Května 1862 na jeden rok vybírati bylo povoleno.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 15. Der Gemeinde Böhmisch-Aicha der Bezug eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahrs 1872.

Landtagssecretär Schmidt liest:

15. Obcí Česko-Dubské až do konce správního roku 1872 vybírání jednoho krejc. r. č. z každého mázu piva, které se tam vytočí;

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Heren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 16. Der Gemeinde Franzensbrunn (Bez. Eger) der Fortbezug der ihr zuletzt mit allerh. Entschließung vom 5. Febr. 1862 für das Verwaltungsjahr 1862 zugestandenen Umlage eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1872.

Landtagssecretär Schmidt liest:

16. Obci Franzensbrunské (u Chebu) až do konce správního r. 1872 další vybírání poplatků 1 kr. r. č. z každého mázu piva, tam


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vytočeného, kteréhož poplatku na správni rok 1862 vybíráni povoleno bylo téže obci naposledy nejvyšším rozhodnutím, daným dne 5. února 1862.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 17. Der Gemeinde Katschendorf (Bez. Reichenberg) die Einhebung eines Zuschlages von 47 3/4 pCt. auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecretär Schmidt liest:

17. Obci Katschendorfské v okresu Libereckém vybíráni přirážky 473/4 % ku všem přímým daním na spr. rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 18. Der Gemeinde Kamenic an der Linde der Fortbezug der ihr bereits mit allerh. Entschließung vom 27. Juli 1862 für ein Jahr zugestandenen Umlage eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier für weitere vier Jahre.

Landtagssecretär Schmidt liest:

18. Obci Kamenici nad Lipou po další 4 léta vybírání poplatku 1 kr. r. č. z každého mázu piva tam vytočeného, jakéhož poplatku vybírání na jeden rok bylo řečené obci již nejvyšším rozhodnutím dne 27. července 1862 povoleno.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 19. Der Gemeinde Rumburg der Bezug einer Umlage von 40 fr. ö. W. vom Eimer Bier, von 46 1/2 kr. ö. W. vom Eimer Wein und 1 sl. 5 kr. ö. W. vom Eimer Branntwein, sofern diese Getränke daselbst zur Verzehrung gelangen, vom Beginne des Verwaltungsj. 1864 bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1874.

Landtagssecretär Schmidt liest:

19. Obci Rumburské vybíráni poplatku 40 kr. r. č. z každého vědra piva, 46 1/2 kr. r. č. z každého vědra vina a 1 zl. 5 kr. r. č. z každého vědra kořalky, jež se tam vytočí, a to počínajíc spr. rokem 1864 až do konce správního roku 1874.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche beistimmen, die Hand aufzuheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 20. Der Gemeinde Kleinboken (Bez. Bensen) die Einhebung eineŤ Zuschlages von 350 pCt. auf die directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecretär Schmidt liest:

20. Obci Malé Bukovině v okr. Benešovském vybíráni přirážky 350% k přímým daním na spr. rok 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche beistimmen, die Hand aufzuheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 21. Der Gemeinde Jičin der Fortbezug der ihr bereits mit H. Ministerial-Erlasse vom 8. Octobei 1859 Z. 24915 bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1862 bewilligten Umlage 1/2 Kreuzers von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1868.

Landtagssecretär Schmidt liest:

21. Obci Jičínské další vybírání až do konce spr. roku 1868 poplatku 1/2 kr. r. č. z každého tam vytočeného mázu piva, jakéhož poplatku vybíráni již povoleno bylo až do konce spr. roku 1862 min. nařízením, daným dne 8. října 1859 č. 24915.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche beistimmen, die Hand aufzuheben (Auge, nommen).

Dr. Schmeyka!: 22. Der Gemeinde Neugedein der Forlbezug der ihr bereits in dem Betrage von 26 kr. ö. W. per Eimer Bier zuletzt mit allerhöchster Entschließung vom 3. November 1862 zugestandenen Umlage in dem erhöhten Betrage eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1873.

Landtagssecretär Schmidt liest:

22. Obci Novokdýnské další vybíráni až do konce spr. roku 1873 poplatku 26 kr. r. č. z každého vědra piva tam vytočeného, jakéhož poplatku vybírání naposledy povoleno bylo téže obci nejv. rozhodnutím dne 3. listop. 1862.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche beistimmen, die Hand aufzuheben. (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 23 Der Gemeinde Humpoletz der Bezug eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier auf die Dauer dreier Jahre.

Oberstlandmarschall: Da hat sich Herr Sadil zum Worte gemeldet:

Sadil: Als Vertreter dieser Stadt erlaube ich mir den Antrag zu stellen, auf Bewilligung auf 6 Jahre, statt auf drei: Der h. Landtag möge kraft Landesgesetzes beschließen, der Stadtgemeinde Humpolec bezüglich des Absatzes 23—1, daß die Bewilligung statt auf drei Jahre auf die Dauer von sechs Jahren ertheilt werde. — Diese strebsame opferwillige Gemeinde hat die Schule und auch ein Krankenhaus erbaut; die Bevölkerung besteht meistens aus Tuchmachern, welche außerordentlich wenig Nahrung finden; dennoch sind die Leute zu allem Möglichen bereit, sie haben daher angesucht um diese Bierumlage; sie haben keine Frist bestimmt in ihrem Gesuch; sie dachten, daß das vielleicht auf unbestimmte Zeit geschehen sann. Der Landesausschuß hat keinen anderen Anhaltspunkt gehabt, als den Bericht des Bezirksam-


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tes, welcher auf drei Jahre lautete. Nachdem aber die Gemeinde in Kenntniß gelangte von dem Antrage des Bezirksamtes hat sie sich an mich gewendet, ich solle darauf antragen, damit es auf 6 Jahre bewilligt werde, weil sie in drei Jahren keinesfalls ein solches Gemeindevermögen aufbringen um die Schule und das Krankenhaus auf eigene Kosten der Gemeinde in Stand zu erhalten.

Ich erlaube mir daher diesen Antrag zu stellen, und glaube, daß das Haus nichts dagegen haben wird. Es ist im ganzen alles eins, ob es auf 3 Jahre ober 6 Jahre bewilligt wird. Die Nothwendigkeit ist da und wir selbst werden der Nothwendigkeit enthoben, im 3ten Jahre wieder ein solches Gesuch zu bewilligen. Ich glaube, daß der Herr Berichterstatter mit dieser Ansicht einverstanden ist.

Dr. Schmeykal: Wie der Herr Vorredner selbst bemerkt hat, hat die Stadtgemeinde Humpolec ihren Antrag auf die Dauer der Umlage nicht in eine bestimmmte Ziffer gefaßt. — Es konnte also der Landesausschuß nur nach der Aeußerung des Bezirksamtes und der Actenlage hier vorgehen, und da ergab sich nichts weiter, als das Bedürfniß für 3 Jahre. Wenn nur aber der Herr Abgeordnete selbst das Bedürfniß der Gemeinde Humpolec dahin schildert, daß diese Umlage auf weitere 3 Jahre, im ganzen auf 6 Jahre zu verlängern sei, so ist kein Anstand entgegen und ich werde mich seinem Antrage vollkommen fügen.

Ich werde also den Antrag noch einmal vorlesen und dabei zugleich dem Verlangen des Herrn Abgeordneten Rechnung tragen.

(Liest 23. mit der Abänderung.) Der hohe Landtag wolle beschließen: es werde der Gemeinde Humpolec der Bezug eines Kreuzers öst. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier auf die Dauer von 6 Jahren.

Schmidt česky: Obci Humpolské vybírání po dálších 6 let poplatku jednoho krejc. r. č. z každého mázu piva, které se tam vytočí.

Oberstlandmarschall? Ich bitte diejenigen Herren, die dafür sind, die Hand aufzuheben.

(Angenommen.)

Dr. Schmeykal: 24. Der Gemeinde Raudnitz der Bezug eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1872.

Landtagssecretär Schmidt liest:

24. Obci Roudnické až do konce správního roku 1872 vybírání jednoho krejcaru r. č. z každého mázu piva, které se tam vytočí.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche für den Antrag stimmen, die Hand aufzuheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 25. Der Stadtgemeinde Kauřim die Erhöhung der bereits bestehenden Umlage von 10 pCt. auf 20 pCt. der directen und von 15 pCt. auf 30 pCt. der indirekten Steuern für die Verwaltungsjahre 1862—1863 und 1864.

Landtagssecretär Schmidt liest:

25. Městské obci Kouřimské zvýšení nyní již povolené přirážky 10% k daním přímým na 20% a přirážky 15% k daním nepřímým na 30%, a to ve správních letech 1862, 1863 a 1864.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche für den Antrag stimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 26. Der Gemeinde Hirschenstand (Bez. Neudeck) die Einhebung eines 20 pCt. Zuschlages auf die directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863.

Landtagssecretär Schmidt liest:

26. Obci Hirschenstandské v okr. Neydekském vybírání 20% přirážky k daním přímým ve správním roku 1863.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche für den Antrag stimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 27. Der Gemeinde Warnsdorf:

a) die Einhebung eines Zuschlages von 35 pCt, auf sämmtliche directen Steuern für das Verwaltungsjahr 1863;

b) der Bezug eines Gulden 60 kr. östr. W. von jedem daselbst zur Verzehrung gelangenden Faß Bier durch drei Jahre;

c) der Bezug einer 100 pCt. Umlage der Weinsteuerabfindung durch drei Jahre. Landtagssecretär Schmidt liest:

27. Obci Warnsdorfské

a) vybírání přirážky 35% k veškerým přímým daním na správní rok 1863;

b) vybírání po 3 leta poplatků 1 zl. 60 kr. r. č. z každého sudu piva, které se tam vytočí;

c) vybíráni pro tři léta 100% přirážky k bernímu poplatku z vína.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche für den Antrag stimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Dr. Schmeykal: 28. Der Stadtgemeinde Pilsen der Bezug eines Kreuzers ö. W. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1872.

Landtagssecretär Schmidt liest:

28. Městské obci Plzeňské vybírání jednoho kr. r. č. z každého mázu piva, které se tam až do konce správního roku 1872 vytočí.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche für den Antrag stimmen, die Hand zu erheben (Angenommen).

Oberstlandmarschall: Nach Schluß dieses Absatzes hat sich Herr Zelený zum Wort gemeldet.

Zelený: Mezi žádostmi, které podány byly zemskému výboru, aby povoleno bylo vybírání krejcaru pivních, jest též žádost, která již více než před rokem podána od obce Německo-

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Brodské. Mezi obcemi, které právě byly čtený pohřešují však zmínku o této žádosti; tážu se tedy pana zpravodatele zemského výboru, proč žádost tato, která souvisí ještě s jinými žádostmi, které podány byly k zemskému sněmu, aby se zřídilo vyšší gymnasium v Německém Brodě, proč tato žádost vyřízena nebyla, a žádná zmínka o ní se neděje.

Dr. Schmeykal: Es ist das Ansuchen der Stadtgemeinde Deutsch-Brod schon vor längerer Zeit wegen noch weiterer Instruirungen und Erhebungen zurückgestellt worden. Diese weitere Instruirungen haben sich ohne Verschulden des Landesausschußes verzögert und das neuerliche Einschreiten und die Vorlage der Gemeinde Deutsch-Brod ist erst vor wenig Tagen in das Einreichungsprotocoll des Landesausschußes wieder rückgelangt. Nichts desto weniger würde der Landesausschuß es für seine Pflicht gehalten haben, auch in dieser Session seinen Bericht zu erstatten, allein es scheint ihm die Sache noch jetzt nicht spruchreif zu fein, weil rücksichtlich des Verhältnisses der Stadtgemeinde Deutsch-Brod und Selau rücksichtlich der Verpflichtung glaube ich, zur Subventionirung des dortigen Gymnasiums eine weitere Aufklärung nothwendig erscheint. Ich kann dem Herrn Abgeordneten übrigens die Versicherung geben, daß diese weitere Erhebung vom Landesausschuße mit aller Beschleunigung betrieben wird, und daß, sobald diese Vorlage wieder reif an das Landesausschuß gelangt, wegen der Dringlichkeit des Falles sofort die weitere Vorlage an das Staatsministerium von hieraus erfolgen werde. — Ich glaube es dürfte der Herr Abgeordnete Zelený sich mit dieser Versicherung umsomehr zufrieden stellen, als außer Deutsch-Brod auch noch mehrere Gemeinden des Landes in gleichem Falle sind.— Es sind, nachdem die Tabelle bereits verfaßt und nachdem die eben vorgelesenen Berichte und Anträge schon in Druck gelegt waren, noch einige Einschreiten von Gemeinden nach vollkommener Instruirung an den Landesausschuß gelangt und es dürfte sich daher der Landesausschuß mit Zustimmung des h. Hauses erlauben, auch über diese nachträglichen Gesuche, ich glaube 4 an der Zahl, seiner Anträge vorzutragen.

Oberstlandmarschall: Es handelt sich darum, ob das Haus damit einverstanden ist, daß wegen besonderer Dringlichkeit und wegen Kürze der Zeit diese Anträge, die der Landesausschuß in die Tabelle hat nicht mehr einbeziehen können, noch in heutiger Sitzung vorgetragen werden, wenn das Haus damit einverstanden ist. (Angenommen).

Dr. Schmeykal: ES betrifft zunächst die Stadtgemeinde Počatek, rücksichllich derselben wird der Antrag gestellt. Der H. Landtag wolle in Kraft eines Landesgesetzes beschließen: "der Stadtgemeinde Počatek wird behufs der Deckung der Auslagen zum Schulbaue"

1. die Bewilligung zur Aufnahme eines mit 5 pCt. zu verzinsenden und in 10 Jahresraten vom Tage der Zuzählung rückzuzahlenden Kapitals von 15.630 sl. öst. W.,

2. die Bewilligung der Einhebung eines Bierzuschlags in der Höhe von einem Kreuzer öst. W. für jede Maß des am Orte zum Verbrauch gelangenden Biers auf die Dauer von 10 Jahren und zwar bis zu Ende Dezember des Jahres 1873 ertheilt.

Sněmovní sekretář Schmidt čte: Slavný sněm račiž mocí zákona zemského uzavříti:

1. Městské obci Počátek uděluje se k tomu cíli, aby náklad vzešlý ze staveb školních zapraviti mohla: předně: povolení, že si smí vypůjčiti kapitál 15630 zl. rak. měny, jenž se má zúrokovati 5 ze sta. a spláceti v 10 ročních lhůtách;

2. povoluje se, aby ta obec po 10 let do posledního prosince 1873 vybírati směla pivní přirážku ve výměře jednoho nového krejcaru z každého mázu piva, v městě spotřebovaném.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren, die mit diesem Antrag einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Referent Dr. Schmeykal liest:

Der H. Landtag wolle beschließen, der Stadtgemeinde Böhmisch-Brod wird behufs der Hebung des Schulwesens die Bewilligung ertheilt, von jedem in der Stadt zur Verzehrung kommenden Eimer Bier eine Umlage von 40 kr. öst. W. vom Juli d. J. angefangen, auf 10 nach einander folgende Jahre zu erheben.

Landtagssecretär Schmidt liest:

"Slavný sněm račiž uzavříti, obecnímu zastupitelstvu města českého Brodu povoluje se pro zvelebení školstva přirážka 40 kr. z každého tam vytočeného sudu piva od 1. července 1863 na 10 let pořád po sobě sběhlých.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die mit diesem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Referent Schmeykal liest:

"Der H. Landtag wolle beschließen, es werde der Stadtgemeinde Horic die Einhebung eines Kreuzers ö. W. von jeder Maß Bier, und 80 kr. per Eimer Branntwein, bis zum Schluße des Verwaltungsjahres 1872 bewilligt.

Oberstlandmarschall: Ich glaube nur, daß es nothwendig ist, bei diesen Bierumschlägen immer zu sagen: "zur Verzehrung kommenden", weil doch ein Unterschied ist. Wenn man es im allgemeinen sagt, so könnte es heißen, was durchgeführt oder ausgeführt wird.

Referent Dr. Schmeykal liest:

Der H. Landtag wolle beschließen, der Stadtgemeinde Hořic wird die Einhebung eines Neukreuzers von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier, und 80 kr. von jedem daselbst zur Verzehrung gelangenden Eimer Branntwein bis Schluß des Verwaltungsjahres 1872 bewilligt.

Landtagssecretär Schmidt:

Slavný sněm račiž uzavříti městské obci


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Hořicím budiž povoleno vybírání 1. krejcaru z každého tam vytočeného mázu piva, a 80 kr. r. č. z každého tam vytočeného vědra kořalky se ke konci správního roku 1872.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die mit diesem Antrage einverstanden sind, die Hand aufzuheben, (Angenommen.)

Referent Dr. Schmeykal: Der h. Landtag wolle beschließen, es werde bei Stadtgemeinde Niemes kraft Landesgesetzes die Bewilligung zur Einhebung 1 kr. von jeder daselbst zur Verzehrung gelangenden Maß Bier bis Schluß des Verwaltungsjahres 1872 ertheilt,

Landtagssecretär Schmidt liest:

"Slavný sněm račiž uzavříti, městské obci Mimoňské budiž povoleno vybírání 1. kr. r. č. z každého tam vytočeného mázu piva až ku konci správního roku 1872.

Oberstlandmarschall: Ich bitte jene Herren, welche für diesen Antrag sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Ich bitte den gewählten Herrn Berichterstatter rücksichtlich der Bauordnung wegen der dritten Lesung.

Doch da ist ja der Herr Bürgermeister Pstroß selbst. — Die dritte Lesung wird in derselben Form vorgenommen, wie bei dem Gemeindegesehe, und zwar so, daß nur die durch Beschluß geänderten Paragraphe vorgelesen werden.

Berichterstatter Pstroß liest §. 2 böhmisch und deutsch bis inklusive Rauchschlotte.

V §. 11. má se v českém textu v první řádce místo slova: "vytopeno" použit slova: "zaplaveno." Liest den §. 11. böhmisch.

V §. 19. se přidalo v českém textu to slavo "po každé", které bylo vynecháno omylem tisku.

Též v §. 23. bylo vynecháno slovo "k stavbě."

V §. 25. je též změna a sice pod 1. číslem, a bude tak zníti: když jenom jsou cihly tak dlouhé a široké ... cihly vůbec, když se něco jimi staví, dobře zeď spojovaly

V §. 26. má též v českém texte zníti: místo: "způsobem před ohněm bezpečným" "tak, aby byl před ohněm bezpečný" což se všude, kde se toho významu upotřebuje, opraví.

Pstroß: Im §. 34 wurde der Antrag angenommen, zu sagen statt "eiserne Geländer", "feuerfeste Geländer." V §. 34 má se řici místo "železným zábradlím", ,,před ohněm bezpečným zábradlím." In §. 47 wurde der Antrag angenommen, zu sagen, statt "starkes Getöse", wie es in der Gewerbeordnung steht, "ungewöhnliches Geräusch"; má se řici v §. 47 místo "silným lomozem" neobyčejným lomozem.— Im §, 56 wurde das 4. Alinea folgender Maßen geändert: die Abfalls-kanäle sind möglichst dicht an den Gebäuden hin abzuleiten oder in das Gemäuer in entsprechender Weise abzuleiten. §. 56, 4. odstávce ať zni takto: trouby odkapní buďtež co možná těsné k slavení přidány, nebo příhodným spůsobem do zdi vloženy.

Ferner wurde nach diesen Absätzen ein neuer Antrag angenommen, der folgendermaßen lautet: in allen Städten, in welchen sich Straßenkanäle befinden, sollen die Abfallsröhren 8 Schuh über den Straßenniveau in die Mauer eingelegt werden.

Pak se přijal nový odstavec, jenž zni takto: ve všech městech, kde jsou kanály pod ulicemi, mají se trouby odkapní vložiti do zdi nejméně 8 střevíců nad povrchem země.

Endlich wurde zum Schluße des §. hinzugefügt ein Absatz der folgendermaßen lautet: In jenen Städten, wo es klimatische Verhältnisse oder die Construction der Dächer nothwendig erscheinen lassen,

find Schneefänge anzubringen. Ku konci tohoto §. přijal se ještě odstavec: "v městech, kde toho žádá podnebí, nebo konstrukce střech, mají se zaříditi zachytače sněhu. In §. 57 wurde "Plan- und Mosaistrottoir" gestrichen und einfach gesetzt: Herstellung des Trottoirs. — V §. 57 "z kamennů plochých aneb z mosaiky se vynechalo, a má státi "má se udělat chodník."

V §. 58. sub C. byl český text změněn a má nyní tak zníti v návrhu stavby má se též navrhnout, jak silné mají zdě býti dle velikosti a konstrukce stavební, a má se při úředním ohledávání bedlivě zkoušeti.

Im §. 63 wurde der 1. und 2. Absatz in einen zusammengezogen und er soll nun lauten: die gegen die Gasse oder den Platz gekehrte Facade der Häuser darf den Anforderungen des guten Geschmacks nicht zuwiderlaufen, und ist jeder grelle Anstrich derselben untersagt.

V §. 63. první a druhý odstavec se sloužil v jeden a má zníti: průčelí, kterýmž dům jest k ulilici neb k náměstí obrácen, nemá býti na odpor tomu, čeho krasochuť vyhledává a zapovídá se ji potírati příliš světlými a křiklavými barvami.

§. 69 sub. 9: findet die Veränderung statt: daß die Dorfplätze und Straßen planirt, auch mit festem Schotter und Sand überzogen werden, in

g.) povrh návsi a ulice buď vyrovnán a dobrým štěrkem i pískem posypán.

Das übrige bleibt aus.

§. 77 wurde sub 3 ein neuer Absatz angenommen; der lauten soll: Stallungen und Futterkammern auch ohne feuersichere Decke hergestellt werden.

V §. 77. přijal se sub 3. nový odstavec: stáje neb chlévy a komory na píci mohly být zřízeny bez střech před ohněm bezpečných.

Der leichteren Uebersicht wegen wird hier die ganze Bauordnung vollständig abgedruckt, und die Verordnungen sind mittels durchschossener Schrift hervorgehoben. —

126b*


1750

Zákon

daný dne

pro království České,

jímžto se uvádí nový řád stavební.

S přivolením sněmu Mého království Českého vidí se Mi vydati řád stavební níže tuto položený:

Částka 1.

O povolení ke stavbě.

§.1.

Úředního povolení ke stavbě jest potřebí, když činiti jest o nějakou stavbu novou, o přistavení neb přestavení něčeho, též o nějakou podstatnou opravu neb změnu na staveních již zřízených.

§. 2.

Podstatné opravy neb změny jsou vůbec ty, které se konají k tomu konci, aby se celé stavení aneb hlavní jeho části v spůsobu dobrém zachovaly, a při kterýchž se k pevnosti stavení aneb k bezpečnosti před ohněm, aneb i k právům sousedův spolu mezujících jakkoli působí, aneb kterými v zevnějším průčelí (fasádě)nějaké přetvoření anebo vůbec \e spůsobu, v jakém staveni jest, změna nějaká státi se může.

Taková změna jest zvláště, když se zřizují nové komíny.

§. 3.

(Viz §. 7. návrhu vlád.)

Opravy neb změny nepatrnější, při nichž není žádné z podmínek v §. 2. naznačených buďte prvé nežli se počnou, úřadu toliko oznámeny, aniž potřeba jest, aby se žádalo za povolení k stavbě. Úřad může však, shledá-li toho potřebu, přece žádati, aby se žádná taková oprava ani změna nečinila, pokud se plán nepředloží a neschválí.

K opravám, při kterých jen o to činiti jest, aby jednotlivé věci v dobrém stavu byly zachovány, není třeba ani žádného ohlášení.

§. 4.

(V. §. 3. náv. vl.)

Chce-li kdo novou stavbu před se vzíti a neb něco přistavěti neb přestavěti, tu kde se veřejně chodí, opověz to, ještě než podá žádost za povolení k stavbě, úřadu k stavbám povolujícímu a přilož spolu plán polohopisný v dvojím výkresu, aby týž úřad mu dal věditi, v jaké výšce vodorovné stavěti může.

Plán, pokud se týče polohy, obsahuj v sobě, jaké bývaly hraniční čáry ulice neb placu (ná-

Gesess

vem

wirksam für das Königreich Böhmen, womit eine neue Bauordnung eingeführt wird.

Mit Zustimmung des Landtages Meines Königliches Böhmen finde Ich nachstehende Bauordnung zu erlassen:

I. Abschnitt.

Von der Baubewilligung.

§. 1.

Eine behördliche Bewilligung zur Bauführung ist erforderlich, wenn es sich um die Führung von Neu-, Zu- oder Umbauten, dann um die Vornahme von wesentlichen Ausbesserungen oder Umänderungen an bestehenden Gebäuden handelt.

§. 2.

Zu den wesentlichen Ausbesserungen oder Umänderungen gehören überhaupt jene, welche zur Erhaltung des Baustandes an dem ganzen Gebäude oder an dessen Hauptbestandtheilen vorgenommen werden, und wodurch in irgend einer Weist auf die Festigkeit oder Feuersicherheit des Gebäudes, oder auf die Rechte der Anrainer Einfluß geübt wird, oder wodurch die äußere Facade eine Umstaltung oder der allgemeine Baustand überhaupt eine Veränderung erleiden kann.

Insbesondere gehört hieher die Errichtung neuer Rauchschlotte.

§. 3.

(Siehe §. 7 der Reg.-Vorl.)

Ausbesserungen oder Abänderungen geringerer Art, bei welchen keine der im §. 2 angeführten Voraussetzungen eintritt, sind der Baubehörde ohne Einholung einer Baubewilligung bloß anzuzeigen, bevor sie in Angriff genommen werden. Derselben bleibt es vorbehalten, deren Ausführung im erforderlichen Falle von der Vorlage und Genehmigung eines Planes abhängig zu machen.

Zu Ausbesserungen, die bloß die Instandhaltung einzelner Gegenstände zum Zwecke haben, bedarf es selbst der Anzeige nicht.

§.4.

(S. 8. 3 der Reg.. Vorl.)

Bei allen an der öffentlichen Passage zu führenden Neubauten, dann bei Zu- oder Umbauten hat der Bauherr noch vor dem Einschreiten um Ertheilung bei Baubewilligung sich wegen BekanntŤ gebung der Baulinie und des Niveau unter Vorlegung eines Situationsplanes in duplo bei der baubewilligenden Behörde zu melden.

Der Plan muß in Beziehung auf die Situation die beiderseitigen alten Begrenzungslinien der


1751

mesti) s obou stran, v rozsáhlosti takové, aby se to s okolnostmi, které tu vždy jsou, srovnávalo a mohlo se dle potřeby regulováni provésti, též obsahuj plán dělící čáry (hranice) mezi všemi nemovitostmi, při čemž poznamenati náleží délku čar a šířku ulic pod pravým uhlem měřenou na těch místech, kde se změna podstatná navrhuje.

§.5.

(V. §. 4. náv. vl.)

Uzná-li úřad k takové opovědí stavebníkově (pána stavby) toho potřebu, má na místě předsevzíti ohledání, povolav k tomu stavebníka i všecky ty, jejichž prospěchu se vyměření čáry stavební a výšky vodorovné jakkoli týče, a při tom má vyhledati a ustanoviti čáry, kterými se podle místních okolností aneb podle potřeby týmiž okolnostmi přikázané upraviti má poloha a výška vodorovná (niveau) nové stavby nebo budoucího přistavení nebo přestavení.

§. 6.

(V. §. 5. náv. vl.)

Ustanovené čáry stavební a výšky vodorovné budiž, kdykoliv se staví, co nejbedlivěji šetřeno.

§. 7.

O tom, zdaž a pokud za příčinou nějakého regulování soukromé jmění nucením se vyvlastniti má, rozhodne představený politický úřad podle platných zákonů obecných; a řízení dle práva občanského má průchod jen o to, mnoho-li se má dáti náhrady, ač nemohlo-li se k místu přivésti v té příčině přátelské narovnání.

Pro takový spor právní může se však dáti stavěti, když se vlastníkovi za pozemek k stavbě postoupený dá přiměřená kauce čili jistota, kterou úřad k stavbám povolující vyměří.

§.8.

Stavebník jest povinen, prvé nez stavěti začne, předložiti úřadu plán, a žádati o povolení.

§. 9.

Plán budiž předložen ve dvou stejných výkresích a obsahuj:

1. polohu staveniště a okolí v takových rozměřích, kterých je třeba, aby bylo lze všecko zřetelně rozeznati; na všechen spůsob buďtež na plánu naznačena stará stavení, která jsou na staveništi, vedlejší domy aneb pozemnosti, buďtež

Gasse oder des Platzes in einer den jedesmaligen Verhältnissen und dem Zwecke der etwa anzustrebenden Regulirung entsprechenden Ausdehnung, ferner die Trennungslinien (Grenzen) aller einzelnen Realitäten mit Angabe ihrer Längen, und die winkelrecht gemessenen Breiten der Gassen an jenen Punkten, wo sich dieselben wesentlich ändern, enthalten.

§. 5.

(S. §. 4 der Reg.-Vorl.)

Findet die Behörde über eine solche Anmeldung des Bauherrn es für nothwendig, so hat sie unter Zuziehung desselben, dann derjenigen Parteien, deren Interessen durch die Feststellung der Baulinie und des Niveau irgend wie betroffen werden, einen Lokalaugenschein vorzunehmen, und hierbei die den örtlichen Verhältnissen angemessenen oder durch dieselben als nothwendig bedingten Regulirungslinien sowohl für die Situation, a!S auch für die Höhenlage (das Niveau) der künftigen Neu-, Zu- oder Umbauten zu ermitteln und festzustellen.

§. 6.

(S. §. 5 der Reg.-Vorl.)

Die festgestellten Baulinien und das Niveau müssen bei jeder Ballführung strengstens eingehalten werden.

§. 7.

(S. §. 6 der Reg.-Vorl.)

Uiber die Frage, ob und wiefern aus Anlaß einer Regulirung eine zwangsweise Enteignung des Privateigenthums stattzufinden hat, entscheidet die vorgesetzte politische Behörde nach den bestehenden allgemeinen Gesetzen, und ein Zivilrechtsverfahren findet nur bezüglich der Höhe des zu leistenden Entschädigungsbetrages Statt, falls hierüber ein gütliches Uibereinkommen nicht zu Stande gebracht werden konnte.

Uiber einen derlei Rechtsstreit kann die Führung des Baues jedoch nicht sistirt werden, wenn dem Grundeigenthümer für seine zum Baue abzutretende Grundfläche eine entsprechende, von der baubewilligenden Behörde zu bemessende Caution geleistet wird.

§.8.

Der Bauherr ist verpflichtet, noch vor Einleitung des Baues unter Vorlegung des Bauplanes das Ansuchen um die Ertheilung der Baubewilligung bei der Behörde zu stellen.

8. 9.

Der in zwei Parien vorzulegende Bauplan hat zu enthalten:

1. Die Situation des Bauplatzes und seiner Umgebung in jener Ausdehnung, wie sie zur deutlichen Bestimmung derselben erforderlich ist, jedenfalls mit Darstellung der auf dem Bauplatze befindlichen alten Gebäude, der anstoßenden Häuser


1752

pojmenováni vlastníkové a přivedena čísla domů neb pozemků, pak buďtež vytknuty vedlejší mezující dvory, dvéře a okna, čáry ulic na protější straně ležících, též šířka a jména ulic.

2. Půdorys a průřez stavby.

V základním plánu nechť jsou nakresleny ve svých průřezích stoky domovní, též. pak odtoky a průtoky vody, také hlavni stoka na ulici mimojdoucí, do které stoky domovní vbíhati mají.

V plánu na střechu buďtež naznačeny také komíny, schody a zdi proti ohni.

3. Přední průčelí stavení.

4. Všelijaké konstrukce, ježto provésti lze toliko spůsobem uměleckým. Tyto mají v plánu předloženém podrobně býti vykresleny, k čemuž se vůbec užívej větší míry. To se má zejména rozuměti o konstrukcích ze železa, a o uměleckých pracích spojovacích ze dřeva.

§. 10.

Ve všech případnostech, v nichž jest činiti o novou čáru stavební, budiž plán polohopisný kreslen v míře takové, aby 1 palec byl roven 5 sáhům; kromě. takových případností lze přestati na tom, aby 1 palec byl roven 10 sáhům.

Plány na výšku vodorovnou potřebí vzdělávati, co se týče délky, vždy dle míry plánů polohopisnýcb, v kteréžto příčině třeba šetřiti toho, že 1 sáh délky vždy ukazuje míru 1 střevíce výšky.

V půdorysech zednických i tesařských plánu stavebního užíváno buď míry tak, aby 1 palec byl roven 2 sáhům; v průčelích čili fasádách, a v průřezích, aby 1 palec byl roven 1 sáhu, tedy aby byla dvojnásobná míra jak v půdorysích.

§. 11.

Jde-li o stavby, jichž staveniště bývá povodní zaplaveno, buď v plánu vodorovné výšky vyznačena vždycky také v čarách modrobarevných největší a nejmenší výška vody.

Důležitější rozměry buďtež mimo to ve všech plánech zvláště poznamenány (kotovány).

§. 12.

V plánu na stavení jsou povinni se podepsati: stavebník; ten, kdo plán zdělal; a vzal-li již někdo jiný provedení stavby na sebe, i tento.

§. 13.

Když někdo předloží žádost za povolení k

oder Gründe unter Angabe der Haus- oder Parzellen - Nummern und der Eigenthümer, ferner mit Anschaulichmachung der angrenzenden Höfe, Thor- und Fensteröffnungen, der gegenüber liegenden Gassenlinien, dann der Breite und der Namen der Gassen;

2. den Grundriß und Durchschnitt des zu führenden Baues.

In dem Grundplane müssen die Hauskanäle und Wasser-Ab- und Durchzüge, dann der auf der Gasse vorüberziehende Hauptkanal, in welchen die ersteren eingemündet werden sollen, mit den bezüglichen Profilen dargestellt werden.

In dem Plane des Dachwertsatzes sind auch die Kamine, Stiegen und Feuermauern ersichtlich zu machen.

3. Die Facade des Gebäudes,

4. Alle Constructionen, in so ferne sie eine künstlerische Ausführung bedingen. Diese müssen im Plane in Detail verzeichnet zur Vorlage gebracht werden, wobei sich in der Regel eines größeren Maßstabes zu bedienen ist. Namentlich gilt dies bei Eisenconstructionen und künstlichen Holzverbindungen.

§. 10.

In allen Füllen, wo es sich um die Bestimmung einer neuen Baulinie handelt, ist der Situationsplan im Maßstabe von 1 Zoll gleich 5 Klaftern zu verzeichnen; in allen anderen Fällen genügt der Maßstab von 1 Zoll gleich 10 Klafter,

Niveaupläne sind bezüglich der Längen immer im Maßstabe der Situationspläne zu verfassen, wobei bezüglich der Höhenmaße zu gelten hat, daß 1 Klafter der Länge immer 1 Fuß der Höhe darstellt.

Für die Grundrisse und Merksätze des Bauplanes hat der Maßstab von 1 Zoll gleich 2 Klafter, für Facaden und Durchschnitte der Maßstab von 1 Zoll gleich 1 Klafter, somit der Doppelte der Grundrisse zu gelten.

§. 11.

Bei Bauführungen, bei welchen der Baugrund der Inundation ausgesetzt ist, muß im Niveauplane immer der Höchste und niedrigste Wasserstand in Linien von blauer Farbe ersichtlich gemacht werben.

In allen Plänen sind die wichtigeren Dimensionen noch mit genauen Cotirungen zu versehen.

§. 12.

Der Bauplan muß vom Bauherrn, vom Verfasser desselben, und falls eine andere Person die Ausführung des Baues bereits übernommen hat, auch von dieser unterfertigt werden.

§. 13. Nach Vorlegung des Gesuches um Erlheilung


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Stavbě, má úřad ustanoviti komisi, která by návrh k stavbě na místě samém zkoušela.

Komise se skládej z ředitele, úřadem ustanoveného, z opevněného a neodvislého znalce stavby, a v městech, kde jest zvláštní úřad stavitelský, z osoby, od tohoto úřadu vyslané.

Ke každé komisi má úřad převzíti stavebníka, stavitele a sousedy spolu mezující, jichž se stavba týče.

Opravy a změny, ježto se v návrhu k stavbé podlé toho, co se na místě shledalo, učiniti mají, buďtež vždycky také v plánech naznačeny.

§. 14.

Činí-li sousedé spolumezující proti navržené stavbě námitky, hleď úřad, pokud se dělati dá, je po dobrém porovnati.

Nedají-li se sousedé tito porovnati a vztahuji-li se námitky, jež činí, k jich právům soukromým, má jim úřad v příčině rozepře jejich ukázati k pořadu práva; na všechen spůsob ale má nález učiniti, zdali a pokud stavba z veřejných příčin se může dovoliti, a technicky provésti.

Ve všech jiných námítkách, ježto nebyly odstraněny, rozhoduje úřad, jemuž náleží povolení k stavbám propůjčovati.

Ostatně musí se námitky, činěné z příčiny soukromého práva, které se pořadem občanského práva rozsouditi mají, vždycky jmenovitě u vyřízeni úředním uvésti, a náleží pak jedině na civilní občanský soud, aby rozhodl k žádosti stran, zdaž se stavba, z politických příčin dovolená, má až do rozhodnutí právní rozepře zastaviti, čili nic; pak pokud a pod kterými výmínkami se může začíti stavět. §. 340 atď. o. z. o.)

§. 15.

O tom, kterak žádost za povolení k stavbě byla vyřízena, dáno buď věděti také sousedům spolu mezujícím, jichž se týče. Domnívají-li se tito sousedé, že povolením stavby jsou stížení, mohou se z toho odvolati (rekurovati).

Rekurs, pokud se ho vůbec užiti může, budiž k úřadu, jemuž přísluší stavby povolovati; podán nejdéle do osmi dnů, počítajíc ode dne, kdy vyřízení výše podotčené bylo dodáno, jinače bude bez okolků zavržen.

§. 16.

Dříve než se povolení k stavbě udělí, aneb podala-li se v pravý čas proti tomu stížnost,

der Baubewilligung hat die Behörde zur Prüfung des Bauprojectes eine Local-Commission abhalten zu lassen.

Diese Commission hat zu bestehen: aus einem von der Behörde zu bestimmenden Leiter, aus einem unabhängigen befugten Bauverständigen, und in Städten, wo ein eigenes Bauamt besteht, aus einem Abgeordneten desselben.

Der Commission sind von der Behörde stets beizuziehen: der Bauherr, der Bauführer und die bei dem Bauvorhaben betheiligten Anrainer.

Die nach dem Localbefunde angetragenen Berichtigungen und Abänderungen des Bauprojektes sind in den Plänen stets ersichtlich zu machen.

§. 14.

Werden von den Anrainern gegen den projectirten Bau Einwendungen vorgebracht, so soll die Behörde, so viel als thunlich, dieselben im gütlichen Wege beizulegen versuchen.

Kömmt ein Uibereinkommen nicht zu Stande, und beziehen sich die Einwendungen der Anrainer auf deren Privatrechte, so hat die Behörde den Streit auf den Rechtsweg zu verweisen, jedenfalls aber zu erkennen, ob und in wie ferne der Bau in öffentlicher Beziehung zulässig und technisch ausführbar sei.

Uiber alle anderen unbehobenen Einwendungen der Anrainer hat die zur Ertheilung der Baubewilligung berufene Behörde zu erkennen.

Uibrigens sind die privatrechtlichen Einwendungen, deren Austragung dem Zivilrechtswege vorbehalten wird, in der Erledigung der Behörde immer speciel anzuführen, und kömmt dann nur der Civilrechtsbehörde allein zu, über Anlangen der Parteien die Frage zu entscheiden, ob der vom politischen Standpunkte als zulässig erkannte Bau bis zur Austragung des Rechtsweges zu sistiren sei, oder ob, dann in welchem Umfange, und unter welchen Beschränkungen mit der Bauführung auch inzwischen begonnen werden könne (§. 340 u. ff. A. B. G. B.).

§. 15.

Von der Erledigung des Baugesuches müssen auch die betheiligten Anrainer in die Kenntniß gesetzt weiden. Halten sich dieselben durch die ertheilte Baubewilligung für beschwert, so steht ihnen der Weg des Recurses offen.

Der Recurs muß jedoch, in so weit derselbe überhaupt zulässig ist, bei der den Bau bewilligenden Behörde binnen längstens acht Tagen, vom Tage der Zustellung der obigen Erledigung an gerechnet, um so gewisser eingebracht weiden, widrigens derselbe ohneweiters zurückzuweisen ist.

§. 16.

Vor Ertheilung der Baubewilligung, oder im Falle eines dagegen rechtzeitig ergriffenen Rekurses,


1754

dříve než vyšší úřad o stavbě právní mocí rozhodne, není dovoleno začíti stavěti.

Přišlo-li ale při ohledávání na místě dle §. 13. učiněném na jevo, že není proti návrhu k stavbě žádných překážek ani z příčin technických, ani z veřejných, a že také sousedé spolu mezující proti němu ničehož nenamítají, může již stavební komise stavebníkovi, k jeho žádosti, nepřipouštějíc ani rekursu ani jiných prostředků opravních, takové práce pojmenovati, které i dříve, než se mu povolení k stavbě dostane, začíti může, jako na př.: aby mohl staré stavení bourati, půdu rovnali, základy kopati, základní zdi až na povrch země vyhnati atd.

§. 17.

Od povoleného plánu není dovoleno ustupovati, než když se odchýlení vztahuje toliko k takovým změnám, které se také v příčině domů vystavených dle §. 3. k pouhé opovědí před se berou.

Avšak i v takových případnostech má se nicméně také oznámení k úřadu učiniti a s oznámením předložiti částečný plán ná změnu, který se má chovati s původním plánem.

§. 18.

Jestli činiti o stavby, zřízené k tomu, aby se v nich živnost pomocí výhně neb ohniště, stroje parního aneb přístroje vodního, aneb takovým spůsobem provozovala, že to může sousedstvu na zdraví škodu, aneb tím, kterak se provozuje, nebezpečenství přinášeti, nebo zlým zápachem, aneb neobyčejným hlomozem sousedstvo obtěžovati, v příčině kterých živností dle §. 31. živnostenského řádu, vydaného dne 20. prosince 1859 platí, aby se k zřízeni provozovárny udělilo povolení, tehdy se má komise stavební spojiti, pokud možná, s jednáním živnosti se týkajícím, jak to i §. 37. uvedeného řádu živnostenského nařizuje.

Žádným spůsobem nemůže se jednak k takové stavbě dříve povoliti, než se dle řádu živnostenského mocí právní rozhodne, zdali se přivoluje zříditi provozovárnu.

§. 19.

Co se týče všelikých staveb v okršlku upevněných míst, jest šetřiti posavadních pravidel; stavebník má tedy plány v §. 9. jmenované v trojím zdělání předložiti. Konáli se za příčinou takových staveb komise, budiž c. kr. vojenské ředitelství stavitelské o tom pokaždé zpraveno ; povolení pak od c. kr. vojenského úřadu vyhledává se tak, aby teprvé, když vojenský úřad k stavbě přivolil, tato stavba dle obdrženého politického povolení mohla se počíti.

vor rechtskräftiger Entscheidung der Bansacke von Seite der höheren Behörde, darf mit dem Bane nicht begonnen werden.

Wenn es sich jedoch bei der nach §.13 gepflogenen örtlichen Besichtigung herausgestellt hat, daß gegen den Bauantrag weder in technischer, noch in öffentlicher Beziehung Anstände obwalten, und daß auch von den Anrainern dagegen keine Einwendungen erhoben worden sind, so kann schon die Baucommission dem Bauherrn über sein Begehren, und zwar ohne Zulassung eines Recurses oder weiteren Rechtsmittels jene Arbeiten bezeichnen, welche derselbe noch vor Erhalt des Bauconsenses in Angriff nehmen darf, als z. B. die Einreißung der alten Gebäude, die Planirung des Terrains, die Grabung der Gründe, deren Ausmauerung bis zum Erdhorizonte n. dgl.

8. 17,

Von dem genehmigten Bauplane kann nur in den Fällen abgewichen werden, wenn die Abweichungen in solchen Aenderungen bestehen, zu deren Vornahme auch schon bei bestehenden Gebäuden nach §. 3 die bloße Anzeige genügt.

Es muß aber auch in diesen Fällen die Anzeige an die Behörde gemacht und mit derselben ein Theilplan über die Abänderung vorgelegt werden, welcher bei dem ursprünglichen Plane aufzubewahren ist.

§. 18.

Bei Bauführungen zu gewerblichen Zwecken, welche mit Feuerstätten, Dampfmaschinen oder Wasserwerken betrieben werden, oder welche durch gesundheitschädliche Einflüsse, durch die Sicherheit bedrohende Betriebsarten, durch üblen Geruch oder durch ungewöhnliches Geräusch die Nachbarschaft zu gefährden oder zu belästigen geeignet sind, bei welchen somit nach §, 31 der Gewerbeordnung vom 20. Dezember 1859 eine Consentirung der Betriebsanlage eintritt, ist die Baucommission mit der gemerklichen Verhandlung so viel als möglich zu vereinen, wie dies auch der §. 37 der bezogenen Gewerbeordnung vorschreibt.

In keinem Falle darf jedoch die Bewilligung zu einer solchen Bauführung früher ertheilt werden, bevor nicht über die Zulässigkeit der ¨Betriebsanlage nach der Gewerbeordnung rechtskräftig entschieden ist.

§. 19.

Bei allen Bauführungen innerhalb des Rayons befestigter Plätze sind die bestehenden Direktiven maßgebend und es hat der Bauherr die im §. 9 vorgeschriebenen Baupläne dreifach vorzulegen. Von allen Baucommissionen, welche aus Anlaß solcher Bauführungen stattfinden, ist stets die l. k. Genie-Direction in die Kenntniß zu setzen und wird die Bewilligung der k. k. Militärbehörde in der Art erfordert, daß erst nach Erlangung bei Zustimmung derselben auf Grundlage des erhaltenen poli-


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§. 20.

Povoleni a plány, týkající se staveb soukromých, mají vždy býti na staveništi pohotově, aby ti, jenž přihlížejí z povoláni svého k stavbám, v ně nahlížeti mohli.

§. 21.

Povoleni k stavbě pozbude platnosti, když v městech a v městysech ve dvou letech, ve vesnicích pak ve třech letech, počítajíc ode dne, kterého povolení v moc práva vešlo, stavěti se nezačalo.

Částka II.

O nařízeních, ježto se vztahují k stavbě samé.

§. 22.

Kdykoliv k stavbě nějaké jest potřebí povolení, budiž stavitel pojmenován úřadu k stavbě povolujícímu, taktéž buď oznámeno úřadu, když se v osobě stavitelově stane změna.

Stavebníci užívejte ke své stavbě osob oprávněných.

§. 23.

Stavebník a stavitel jsou pod svým odpovídáním k tomu zavázáni, aby schválené nákresy stavební byli pilně zachovány.

V této příčině jsou úřadové k stavbě povolující povinni, aby čas od času se přesvědčovali o tom, že se podlé plánů a důkladně staví.

§. 24.

Stavebník má v pravý čas úřadu policejnímu oznámiti, kdy stavěti začne, aby se opatřilo, čeho třeba za příčinou veřejného průchodu a průjezdu, a aby se učinila potřebná nařízení stran bezpečnosti a silniční policie.

Když jest činiti o novou stavbu, aneb když se spravuje stavení na straně, která je k veřejné cestě obracena, mají se dávati výstražná znamení, jak to jest nařízeno, a kdekoliv stavivo přes noc na volně přístupném místě zůstaviti třeba, buďtež dle potřeby postaveny svítilny se světly.

Místa, jichž má zapotřebí stavebník, aby tam skládal stavivo, vykáže mu stavební úřad; a pod uvarováním trestu se zapovídá, aby nikdo se stavivem svým za meze vykázaných skladišť nevystupoval. Lešení má se sroubiti pevně. Stavební úřad může jen, když toho nevyhnutelně třeba, dovoliti, aby se písek na veřejné ulici prohazoval, vápno hasilo, a malta dělala.

tischen Bauconsenses mit dem Baue selbst begonnen werden darf.

§. 20.

Bei allen Privatbaulichkeiten müssen die Baubewilligung und der Bauplan auf dem Bauplatze zur Einsicht der zur Uiberwachung berufenen Organe stets bereit liegen.

§. 21.

Die Baubewilligung wird unwirksam, wenn in Städten und Märkten binnen zwei Jahren, in Dorfschaften binnen drei Jahren, vom Tage der Rechtskraft derselben an gerechnet, mit der Ausführung des Baues nicht begonnen wird.

II. Abschnitt.

Von den auf den Ban selbst Bezug nehmenden Vorschriften.

§. 22.

Bei jedem Baue, zu welchem eine Baubewilligung erforderlich ist, ist der Bauführer der baubewilligenden Behörde namhaft zu machen, und ebenso jede Aenderung in der Wahl desselben daselbst anzuzeigen.

Die Bauherren haben sich bei ihren Bauten nur hiezu berechtigter Personen zu bedienen.

§. 23.

Der Bauherr und der Bauführer sind für die genaue Beachtung der genehmigten Baurisse verantwortlich.

In dieser Beziehung sind die baubewilligenden Behörden verpflichtet, sich von der Planmäßigkeit und Solidität der Bauausführung von Zeit zu Zeit die Uiberzeugung zu verschaffen.

§. 24.

Der Bauherr hat den Beginn der Bauführung der zur Ertheilung der Bewilligung berufenen Behörde rechtzeitig anzuzeigen, damit in Ansehung der öffentlichen Passage das Nöthige vorgekehrt, und die sonst nothwendigen Sicherheits- und straßenpolizeilichen Anordnungen getroffen werden.

Bei neuen Bauten und bei Reparaturen auf einer gegen die öffentliche Passage gekehrten Seite des Gebäudes sind jedesmal die vorgeschriebenen Warnungszeichen, und in allen Fällen, wo über Nacht Baumaterialien im Freien gelassen werden müssen, beleuchtete Laternen nach Bedarf aufzustellen.

Die zur Deponirung der Materialien erforderlichen Lagerplätze hat die Baubehörde dem Bauherrn anzuweisen, und dürfen die Grenzen diesŤ ermittelten Lagerplätze bei sonstiger Ahndung nicht überschritten werden. Die Baugerüste sind stand, Haft herzustellen. Das Sandwerfen, Kalklöschen und Mörtelanmachen auf offener Gasse kann nur im Falle der unausweichlichen Nothwendigkeit von der Baubehörde gestattet werden.

127a


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§. 25.

Podnikatel stavby užívej toliko ,dobrého a trvanlivého staviva; z toho, že tak učiní, je práv a odpověden.

Stavěti se může také cihlami jiných rozměrů, než jak bylo posavad nařízeno:

1. když jenom jsou cihly tak dlouhé a široké, aby celá cihla vždy nu drážku mezi dvěma cihlama připadala, a aby se cihly vůbec, když se něco jimi staví, dobře zeď spojovaly;

2. když míra nejmenší obyčejných cihel zdicích má aspoň 81/2" zdélí, 4" zšíří a 2" ztlouští.

Dlaždice, tašky, kůrky a jiné cihly formové a pro okrasu dělané mohou se bráti podle libosti jakékoli míry.

§. 26.

Stavení dřevěná v městech stavěti se zapovídá ; také budiž na to se vším důrazem doléháno, aby části dřevěné v posavádních dřevěných staveních, když se předsevezme v nich hlavní oprava, přestavovaly se tak, aby byl před ohněm bezpečný, čímž se má pečovati o to, aby z takových stavení alespoň znenáhla stala se stavení před ohněm bezpečná.

§. 27.

Sklepy mají se vůbec toliko pod stavením zřizovati a náležitě překlenouti.

Má-li se založiti sklep o sobě mimo stavení, nemá se nikdy stavěti pod veřejným náměstím, tím méně pod vozovou cestou, nýbrž vždycky v zavřené prostoře, a i tu nevyhnutelně potřeba jest, aby se takový sklep překlenul kamením k tomu příhodným aneb cihlami.

Naprosto se zapovídá, aby se nedělaly žádné záklopné (padaci) dvéře ke vchodům do sklepů, v kteréž se vchází z ulic aneb z náměstí nebo z domovních průjezdů.

Záklopy, kde ještě jsou, buďtež, pokud možná, odstraněny.

§. 28.

Díry (okna) do sklepů buďte tak opatřeny, aby se všeliké nebezpečenství odvarovalo.

§. 29.

Stavebníci mají toho vůli, dáti mistnosti přizemni překlenouti, ač není-li třeba, aby se místnost taková pro potřebu a pro položení stavby za příčinami bezpečnosti před ohněm překlenula.

Když se staví nový dům, buďte podlahy příbytků přízemních kladeny tak, aby byly nejméně 12 palců výše, než povrch ulice, který již určen jest aneb teprv bude.

Aby se příbytky zakládaly níže než ten po-

§. 25.

Der Bauführer hat unter seiner Haftung und Verantwortung nur gute und Dauerhafte Materialien zu verwenden.

Die Mauerziegel dürfen auch in anderen als den bisher vorgeschriebenen Dimensionen verwendet werden, wenn nur

1. ihre Längen- und Breitenmaße derart sind, daß der volle Ziegelkörper je auf eine Fuge kommen und überhaupt ein guter Verband im Mauerwerke damit hergestellt weiden kann, und wenn

2. das Minimalmaß für gewöhnliche Mauerziegel nicht unter 81/2" Länge, 4" Breite und 2" Dicke gehalten ist.

Pflaster-, Dach-, Hohl- und sonstige Form-und Verzierungsziegel können in jeder beliebigen Dimension verwendet werden.

§. 26.

Die Ausführung neuer hölzerner Gebäude in den Städten wird untersagt, und es ist bei vorkommenden Hauptreparaturen an den noch bestehenden hölzernen Gebäuden auf den Ersatz der hölzernen durch feuerfeste Gebäudebestandtheile mit allem Nachdrucke anzubringen und auf diese Weise wenigstens allmälig die feuerfeste Umstaltung solcher Gebäude anzustreben.

§. 27.

Die Keller sind in der Regel nur unter den Gebäuden anzubringen und gehörig zu überwölben.

Werden die Keller außerhalb der Gebäude angelegt, so kann dieß nie unter einem offenen Platze oder gar unter einer Fahrstraße, sondern nur in einem gesperrten Raume geschehn, und ist auch da die Eindeckung mit hiezu geeigneten Steinen oder mit Ziegeln unerläßlich.

Die Errichtung von Fallthüren zu den Kellereingängen von den Gässen und Plätzen oder aus den Hauseingängen ist unbedingt untersagt.

Die bestehenden Fallthüren sind nach Möglichkeit zu beseitigen.

§. 28.

Die Kellerlöcher sind auf eine, jede Gefahr beseitigende Weise zu versichern.

§. 29.

Die Einwölbung der ebenerdigen Localitäten bleibt, falls dieselbe nicht wegen der Bestimmung und Lage des Gebäudes aus Feuersicherheitsrücksichten nothwendig ist, dem Ermessen des Bauherrn überlassen.

Die Fußböden aller ebenerdigen Wohnungen müssen bei neu zu erbauenden Häusern wenigstens 12" über das schon bestimmte oder noch zu bestimmende äußere Straßen-Niveau zu liegen kommen.

Wohnungen unter diesem Niveau sind nur


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vrch, povolí se jenom tehda, budou-li dokonal suché, světlé a průvětrné.

Zvláště mají býti příbytky takové povýšeny nad povrchem silnice neb ulice aspoň 4 střevíce aneb mají o sobě státi celou plochou jedné stran na světlosti.

Podzemní dílny mohou se jenom tenkrát zakládati, když strop dílny alespoň 2 střevíce nad povrchem silnice jest vyvýšen a když jest dílna náležitě vzduchem a světlem opatřena. Příkopy ku přivádění vzduchu mohou se zřizovati toliko po zvláštním povolení.

§. 30.

Stáje aneb chlévy a komory na píci (picníky) máji míti strop před Ohněm bezpečný.

Průduchy v stájích mohou jen tak býti zřízeny, aby žádné části příbytku svým zápachem nebyly obtížné; též odváděcí stoky mají býti náležitě udělány a všude, kde stoky jdou pod ulici mimo stavení, buďte do hlavní stoky poduliční svedeny.

§. 31.

Stavěti otevřené kolny na zděných pilířích aneb na dřevěných sloupích bez stropu se dovoluje, ač jestli střecha bezpečna před ohněm.

Mají-li se takové kolny přistavěti ke staveni spolumezujicího souseda, opatřeny buďte podél téhož stavení zdí proti ohni.

§. 32.

Každé staveni buď tak zřízeno, aby bylo možná s půdy (podstřeší) i se všech příbytků po schodech před ohněm zcela bezpečných choditi dolů až ke vchodu domovnímu nebo dle případnosti z domu ven, a také až do sklepů.

Proto jest zapotřebí, aby se v každém stavení, dle toho, jak jest rozsáhlé, zřídily buď jedny schody před ohněm bezpečné nebo několikero schodů takových.

Schody tyto mějtež alespoň 4 střevíce na světlost a na místech prázdných buďte opatřeny zábradlím, nejméně 3 střevíce vysokým, udělaným z věcí, které neshoří.

Stupně nebuďtež užší 10 palců, ani vyšší T palců.

Jsou-Ii točité schody zároveň schody hlavními, mají stupně u vzdálenosti 18 palců, počítajíc ode zdi schodové, býti nejméně 10 palců široké.

Schody, nád nimiž a pod nimiž jest klenuto, mohou míti stupně dřevené.

Ostatní schody, které jsou zřízeny jen pro větší pohodlí nebo pro lepši spojení, mohou jakkoli býti udělány.

§. 33.

Osvětlují-li se schody světlíkem s hůry, má takový světlík ležeti na pevných, na střechu vy-

gegen die Bedingung zulässig, daß dieselben vollkommen trocken, licht und luftig hergestellt werden.

Insbesondere müssen sie wenigstens 4 Fuß über das Straßen-Niveau herausragen, oder von einer Seite mit der ganzen Profilfläche frei im Lichten stehen.

Unterirdische Werkstätten sind nur dann zulässig, wenn die innere Deckenhöhe wenigstens zwei Schuh über das erwähnte Straßen-Niveau zu stehen kommt, und für gehörige Ventilation und für Licht gesorgt ist. Die Anlage von Luftgraben bedarf einer besonderen Bewilligung.

§. 30.

Stallungen und Futterkammern müssen eine feuersichere Decke erhalten.

Die Ventilation von Stallungen darf nur so Hergestellt werden, daß dadurch keine Wohnungsbestandtheile durch den Geruch belästiget werden, auch sind die Abzugskanüle ordentlich herzustellen, und überall, wo Gassenkanäle vorbeiziehen, in den Hauptgassenkanal einzumünden.

§. 31.

Die Herstellung offener Schupfen auf gemauerten Pfeilern oder auf Hölzernen Säulen ohne Decke ist bei feuersicherer Bedachung gestattet.

Wenn solche Schupfen an das Gebäude eines Anrainers stoßen, so haben sie gegen dasselbe eine Feuermauer zu erhalten.

§. 32.

In jedem Gebäude muß man von dem Dachboden und von allen Wohnungen aus mittelst ganz feuerfesten Stiegen sowohl zum Hauseingange, beziehungsweise in das Freie, als auch in den Keller gelangen können.

Dieß bedingt, je nach der Ausdehnung des Gebäudes, die Herstellung einer oder mehrer feuerfesten Stiegen.

Diese Stiegen müssen wenigstens 4' im Lichten weit fein, und ať freien Stellen mit festen, wenigstens 3' hohen Geländern, gleichfalls von feuersicherem Materiale, versehen werden.

Die Stufen dürfen nicht unter 10 Zoll breit, und nicht über 7 Zoll hoch fein.

Bei Wendeltreppen als Hauptstiegen muß die Stufenbreite, in einer Entfernung von 18 Zoll von der Stiegenmauer gerechnet, wenigstens 10 Zoll betragen.

Bei Stiegen, welche überwölbt und unterwölbt sind, können Stufen von Holz angewendet werden.

Sonstige, blos zur Vermehrung der Bequemlichkeit oder der Communication dienende Stiegen können beliebig ausgeführt werden.

§.33.

Wenn eine Stiege mittelst einer Oberlichte beleuchtet wird, so muß die letztere auf allen Seiten

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čnívajících zdech a kostra jeho celá má býti ze železa.

Svrchní světlíky, jimiž se osvětlují jiné místnosti v stavení, buďte od střechu a od stavení sousedů spolu mezujících odděleny spůsobem před ohněm bezpečným.

§. 34.

Chodby, které jsou zřízeny ku pravidelnému spojeni příbytků s hlavními schody, byť i toto spojení nebylo samojediné, mají býti vesměs bezpečné před ohněm a mají míti alespoň 4 střevíce zšiří.

Jsou-li takové chodby zřízeny podél stavení anebo vně (pavlače), mají býti opatřeny před ohněm bezpečným zábradlím nejméně 3 střevíce vysokým, mohou však i stěnou ze skla býti zapaženy.

Zřídí-li se takové chodby z venku pod výpustkem střechy, mají se vystupující vazné trámy a jich hlavy nejenom opažiti, ale též hrubou obmítkou obvrhnoutí.

§. 35.

Stavebníkovi zůstavuje se na vůli, aby ze všech spůsobů, kterak se stropy zřizují-, vybral kterýkoliv, pokud se tolika uzná, že se takovým zřízením vyhovuje tomu, čeho vyhledává bezpečnost před ohněm a pevnost stavby.

Také nad přízemím, pak nad nejvyšším patrem (poschodím) mohou se klásti trámové aneb podlažní stromy, které však třeba odděliti vrstvou rumu naprosto od trámnic; mimo to mají se podlahy v nejvyšším patře spůsobem před ohněm bezpečným vydlažiti a tak pevně udělati, a v čas ohně, kdyby snad krov se sesul, podlaha to snesla.

Shledá-li úřad toho potřebu, aby se v příčině zřízeného většího aneb zvláštního stropu předsevzala zkouška naložením tíže k tomu konci, by se na jisto postavilo, že strop dostatečnou tíži unese, má to ustanoviti hned, když povolení k stavbě dává, dolože, jakou tíží a kterak se zkouška vykoná. Náklad na takové zkoušky má nésti stavebník.

§. 36.

Domy nesmějí nikdy nad přízemím míti více čtyř pater aneb více tří pater a jednoho poloupatra. Stavební úřad může v úzkých ulicích zapověditi, aby se ani čtvrtá poschodí nestavělo, kdyby se to uznávalo z příčin zdravotních za škodlivé.

Místností klenuté mají míti ve světlosti nejméně 10 střevíců, místností o rovných stropech buďtež alespoň 8 1/2 střevíce vysoké.

auf festem bis über das Dach hinausragenden Mauerwerke liegen und ihr Gerippe ganz von Eisen construirt sein.

Oberlichten zur Beleuchtung anderer Räume des Gebäudes müssen außer jede feuergefährliche Verbindung mit dem Dachboden und den Gebäuden der Anrainer gebracht werden.

§. 34.

Gänge, welche, wenn auch nicht die einzige, dennoch aber die regelmäßige Verbindung der Wohnungen mit den Hauptstiegen vermitteln, müssen durchaus feuersicher und zum Mindesten in einer Breite von 4 Schuh hergestellt werden.

Wenn dieselben längs oder außerhalb der Gebäude (Pawlatschen) angebracht werden, so müssen sie mit wenigstens 3 Schuh hohen feuerfesten Geländern verwahrt, doch können sie auch mit Glaswänden verschallt werden.

Werden derlei Gänge unter dem Portritte des Hausdaches angebracht, so müssen die vortretenden Bundträme und Stiche unterhalb verschallt und mit einem Stuckanwurfe versehen werden.

§. 35.

Dem. Bauherrn bleibt die freie Wahl aller Gattungen von Deckenconstructionen anheimgestellt, insoferne sie nur den Anforderungen der Feuersicherheit und Baufestigkeit als entsprechend anerkannt werden.

Auch über dem Erdgeschoße, dann über dem obersten Stockwerke dürfen Tram- oder Sturzböden angebracht werden, nur müssen dieselben nicht allein durch eine Schüttlage von den Pölsterhölzern vollkommen isolirt, sondern auch die Böden im obersten Stockwerke feuersicher belegt, und in solcher Stärke hergestellt werden, daß sie im Falle eines Brandes bei dem möglichen Einsturz der Bedachung Widerstand leisten.

Falls die Behörde zur Sicherstellung der Tragfähigkeit größerer oder besonderer Deckenconstructionen Belastungsproben für nothwendig erachtet. Hat sie dies bei Ertheilung der Baubewilligung mit Angabe des Probegewichtes und der Art der Probevornahme zu bestimmen.

Die Kosten für derlei Belastungsproben hat der Bauherr zu tragen.

§. 36.

Die Häuser dürfen in keinem Falle über dem Erdgeschoße mehr als vier Stockwerke oder mehr als drei Stockwerke mit einem Mezzanin - Geschoße erhalten. Die Baubehörde ist berechtigt, in engen Gassen sogar auch die Anbringung eines vierten Stockwerkes zu untersagen, wenn dieselbe in Sanitätsrücksichten als nachtheilig erkannt werden sollte.

Gewölbte Räumlichkeiten müssen im Lichten wenigstens 10 Schuh, Localitäten mit geraden Decken aber wenigstens 8 1/2 Schuh hoch sein.


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§. 37.

Staví-li se nový dům, buď dvůr pokud možná prostranně zřízen, hledíc k tomu, mnoho-li tu světla jest potřebí.

§. 38.

Každý majetník a správce domu jest povinen, opatřiti studně v domích buď stálou krytbou, aneb zdí obrubní nejméně 21/2 střevíce vysokou.

§. 39.

Podlahy v kuchyních mají pod ohništěm a alespoň na 2' okolo něho vydlaženy býti spůsobem před ohněm bezpečným.

§. 40.

Co se týče komínů, budiž bez rozdílu šetřeno toho, že rnají býti stěny vesměs nejméně 6" ztlouští a že zdi, od dlažby podkrovní počínajíc, mají se i na zevnější straně ovrhnouti.

Komíny na břevna sázeti, po dřevách je roztahovati nebo vláčeti, do komínů dřevěná bidla k uzení zadělávati, rovněž dřeva jakéhokoliv spůsobu do zdí komínových vkládati, co nejpřísněji se zakazuje.

§. 41.

Komíny, jež se lezmo čistí, mějtež alespoň 18" ve žtverci, kulaté (ruské) komíny alespoň 6" v průměru; všecky komíny pak buďte vyhnány do výšky alespoň 2' nad slémě (hřeben) střechy.

Vnitřní plocha komínů ať jest hladká a komíny ať se zřídí, pokud se činiti dá, prostopádné (kolmé). Komín nemá se pod 60 stupňů k vodorovné čáře kloniti.

§. 42.

Zřizuje-li se kulatý komín, budiž hleděno k tomu, aby se, ač jestli třeba, udělala chodbička, tak aby se komín se střechy mohl vymetati a čistiti.

Dvířka k čištěni na půdách zřizovati naprosto se zapovídá; avšak na místě, kde kulatý komín začíná, buďte dvířka udělána, aby se jimi smetené saze mohly odklízeti.

§. 43.

Komíny buďte stavěny tak, aby několikero topení u sebe položených v poschodích jednotlivých vždy mělo svůj komín.

§. 44.

Zapovídá se na prosto, aby se trouby dymné nevedly z domů na ulici ani na dvůr. Takové

§. 37.

Die Hofräume müssen bei neuen Hausbauten mit Rücksicht auf das vorhandene Lichtbedürfniß möglichst geräumig angelegt werden.

§. 38.

Sämmtliche Hausinhaber und Hausverweser haben die vorhandenen Hausbrunnen entweder standhaft zu bedecken, oder mit einer wenigstens 2 1/2 Fuß hohen Umfassungsmauer zu versehen.

§. 39.

Die Fußböden in den Küchen müssen unter dem Herde und mindestens 2' um den Herd feuersicher belegt sein.

§. 40.

Für Rauchfänge ohne Unterschied gilt die Bestimmung, daß die Wandstärke mindestens durchgehends 6" enthalte und das Mauerwerk vom Dachbodenpflaster an auch auf der Außenseite verputzt sei.

Das Aussetzen der Rauchfange auf Ballen, das Schleppen oder Schleifen derselben auf Hölzern, das Einziehen hölzerner Stangen zum Rauchern, sowie das Einlassen jedes wie immer gearteten Holzwerkes in das Gemäuer der Rauchfänge ist strengstens untersagt.

§. 41.

Schleifbare Rauchfänge müssen mindestens 18" im Quadrate, runde (russische) mindestens 6" im Durchmesser haben, und müssen alle Rauchfänge in ihrer Höhe mindestens 2' über den Dachfirst aufgeführt werden.

Die innere Fläche der Rauchfänge muß glatt sein, und sind solche auch thunlichst senkrecht herzustellen. Schleifungen unter 60 Grab zur Horizontal-Linie dürfen nicht stattfinden.

§. 42.

Bei Anlagen runder Rauchfänge muß vorgesorgt werden, daß das Putzen oder Reinigen derselben vom Dache aus, wo nöthig durch Errichtung von Laufbrücken ermöglicht werde.

Das Anbringen von Putzthürchen innerhalb der Dachbodenräume ist unbedingt untersagt; doch müssen solche an der Stelle, wo der runde Rauchfang beginnt, angebracht werden, um den abgekehrten Ruß beseitigen zu können.

8. 43.

Rauchfänge müssen so angelegt sein, daß jede Gruppe von Heizungen in den einzelnen Geschoßen ihren eigenen Rauchfang erhält.

§. 44.

Es ist durchaus verboten, Rauchröhren aus den Häusern gegen die Gasse oder die Hofräume


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trouby, jsouli ještě někde, mají se odstraniti ve lhůtě, .kterou úřad vyměří,

§. 45.

Udírny buďte obzvláště dobře klenuty, a železnými dveřmi zamykány. Podlahy budte cihlami vydlaženy, a železné pruty na maso nebuďte příliš blízko dýmníku zadělaný.

§. 46.

Místnosti v domich obytných, kde se pomocí výně neb ohniště silně topívá, mají býti překlenuty a mimo to opatřeny podlahou před ohněm bezpečnou; v místnostech však, kde se s ohněm méně silným zachází, dostačí, když jenom to, co jest nejblíže výhně, jest bezpečné před ohněm, jmenovitě plášť, a podlaha nejbližší okolo ohniště. Ostatně se má hleděti k tomu, aby východ z dílen, kde se pomocí ohně pracuje, zvláště v městech, pokud možné, byl na dvůr, nikoliv na ulici aneb na silnici.

Kotlárny při velkých dílnách průmyslných pomocí páry pracujících buďte založeny, pokud se dělati dá, vně ostatních stavení, samy o sobě, v místnostech neklenutých a jenom lehce krytých, a buďtež zřízeny tak, aby topení samo pod kotlem bylo dokonale uzavřeno.

§. 47.

O tom, zdali se může dáti povolení k stavbám živnostenským, ježto sousedstvu jsou kouřem aneb párou, zlým zápachem, aneb neobyčejným hlomozem obtížné, obsahuje nařízení přiměřená nový zákon o živnostech, daný 20. prosince 1859.

Pazderny na sušení lnu a konopi mají se přeložiti z osad docela ven.

§. 48.

Hospodářská stavení mají se stavěti v zadu za obydlími a mají od nich i od stavení sousedův spolumezujících, pokud možná, na tři sáhy býti odděleny.

Kde toho dle místnosti činiti nelze, mají se hospodářská stavení jak od sousedních stavení obytných tak i mezi sebou zdmi proti ohni přehražovati.

V městech a městysích mají se budoucně stodoly stavěti, za místním okršlkem na příhodných místech, a vystaví-li se ve skupeních, buďtež od sebe odděleny zděnými přehradami nad střechu vystupujícími.

§. 49.

Hvozdy, v nichž se slad suší, mají se důkladně sklenouti, místo dřevěných lísek mají se zříditi lísky drátěné neb plechové, a místo dře-

auszumünden. Derlei Rauchröhren sind, wo sie etwa noch bestehen, binnen eines, behördlich festzusetzenden Zeitraumes zu beseitigen.

§45.

Rauchkammern sollen besonders gut gewölbt und mit eisernen Thüren verschlossen sein. Die Fußböden darin sollen mit Ziegeln belegt und die eisernen Fleischstangen dem Rauchschlotte nicht allzu, nahe gebracht werden.

§. 46.

Räumlichkeiten, welche in Wohngebäuden, für große Feuerungsanlagen bestimmt sind, müssen nicht nur gewölbt sein, sondern auch einen feuersicheren Fußboden erhalten; bei minderen Feuerungsanlagen ist es dagegen genügend, wenn nur die nächsten Umgebungen der Feueressen, namentlich der, Rauchmantel, dann der Fußboden zunächst dem FeuerherdŤ feuersicher hergestellt werden. Im Uibrigen ist darauf zu sehen, daß die Ausgänge aus den Feuerwerk, stätten, besonders in den Städten, nicht auf tťiŤ Gasse oder Straße, sondern nach Thunlichkeit gegen die Hofräume zu angelegt werden.

Die Kesselhäuser bei größeren Etablissements mit Dampfbetrieb sind, wo thunlich, außerhalb der übrigen Gebäude und abgesondert in ungewölbten blos leicht überdeckten Räumen, jedoch so anzulegen, daß die Kesselfeuerung selbst vollkommen geschlossen sei.

§. 47.

Uiber die Zulässigkeit der Anlage aller durch Rauch oder Dunstausströmung, durch üblen Geruch oder ungewöhnliches Geräusch die Nachbarschaft belästigenden Gewerbe enthält das neue Gewerbegesetz vom 20. Dezember 1859 die entsprechende Bestimmungen.

Flachs- und Hanfdörrhäuser müssen ganz außerhalb der Ortschaften verlegt werden.

§. 48.

Wirthschaftsgebäude sollen rückwärts der Wohngebäude gestellt und von den letzteren, dann vor den Gebäuden der Anrainer wo möglich durch einen Zwischenraum von drei Klaftern getrennt werden

Ist dieß nach der Oertlichkeit nicht thunlich, so müssen dieselben sowohl von den anstoßender Wohngebäuden als auch unter einander durch Feuermauern geschieden werden.

In Städten und Märkten sollen künftighin die Scheuern außerhalb des Ortsbereiches auf schicklichen Plätzen erbaut und bei gruppenweiser Zusammenstellung durch Scheidemauern, welche die über die Dachung hinausragen, von einander getrennt werden.

§. 49.

Die Räume, in welchen das Malz gedörrt wird, müssen massiv überwölbt werden, und es sind an der Stelle der Malzdörrhorden drahtene oder


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vených hřebenů na valachu u lísek hřebeny ze železa. — Peci neb pekárny, z kterých by mohl vyjíti oheň, z venku k stavenim zcela neb z části přistavovati budoucně již se nedovoluje.

Pakliby peci takové v městech se ještě někde nalezaly, budiž na to naléháno, aby se bez průtahu odklidily, a k tomu působeno, aby se peci nové zřizovaly v kuchyních pod ohništi, aby dvířkami ze železného plechu se opatřily a aby topení na každý spůsob. bylo postaveno jen pod klenutím, které jest náležité opatřeno a před ohněm bezpečné.

§. 50.

Krovy mají se krýti taškami, křídlící, kovem, aneb jinou látkou, které od politického řízení zemského uznána jest za bezpečnou před ohněm,

Střechy šindelem pobíjeti, aneb doškem pošívati se i na dále zakazuje, ač nepřipouští-li se některá z výjimek v částce IV. uvedených. Jsouli hlavní zdi v staveních šindelem neb došky pokrytých dost silné, aby taškovou střechu unesly, má stavební úřad, hledě k místním okolnostem, naříditi, aby šindelová neb došková střecha do lhůty přiměřeně ustanovené byla odstraněna, a potom o to dbáti, aby nařízení to bylo vykonáno.

§. 51.

Podnikne-li se nová stavba, má dříví krytební odděleno býti od dříví stropového.

§. 52.

Půda na nových staveních má se cihlami vydlažiti. Také v staveních již zřízených buď na to naléháno, aby se půdy vydlažily, aneb alespoň lepenicí polepily. Obzvláště však se všeliké dříví podlažní a vazební u komínů bez vyjímky vystídati a nijakž nemá se v ně vkládati.

Shledá-li se vada tato v starých střechách, aneb kdekoli v staveních, budiž hned odstraněna, aby se nebezpečenství předešlo!

§. 53.

Půdy nemá se vůbec užívati za obydli, a zřizovati pokoje podkrovní má se jenom tehdáž dovoliti, když budou tak upraveny, aby v každém ohledu byly před ohněm bezpečny.

Shledalo-li by se, že se pod krovem založilo obydlí aneb dokonce ohniště bez povolení, má se to ihned odstraniti, a ti, kdož zápovéď přestoupili, buďtež podlé zákona potrestáni.

blecherne, und anstatt der hölzernen Hordenbäume eiserne in Gebrauch zu bringen. Die feuergefährlichen, ganz oder theilweise an der Außenseite der Gebäude angebrachten Backöfen dürfen nicht mehr angelegt werben.

Sollten Backöfen dieser Art noch in den Städten vorkommen, so soll auf deren unverzügliche Beseitigung gedrungen und dahin gewirkt werben, baß die neu zu errichtenden Backöfen in den Küchen unter den Feuerherden hergestellt, mit Thürchen von Eisenblech versehen und Heizungen derselben aus jeden Fall unter gehörig verwahrte feuersichere Gewölbe gebracht werden.

§. 50.

Die Dachstühle müssen mit Ziegeln, Schiefer, Metall oder einem andern, von der politischen Landesstelle als feuersicher anerkannten Deckmateriale eingedeckt werden.

Die Errichtung von Schindel- oder Strohdächern bleibt, in soweit nicht eine der im IV. Abschnitte angeführten Ausnahmen zulässig ist untersagt. Wenn bei Gebäuden, welche mit Schindeln oder Stroh eingedeckt sind, die Hauptmauern zur Tragung eines Taschendaches geeignet sind, hat die Baubehörde mit Rücksicht auf örtliche Verhältnisse die Beseitigung der Schindel- oder Strohdächer in einer zu bestimmenden angemessenen Frist anzuordnen und zum Vollzuge zu bringen.

§. 51.

Bei neuen Bauführungen soll das Gehölze der Bedachung mit jenem der Deckböden in keiner Verbindung stehen.

§. 52.

Der Dachboden bei neuen Gebäuden ist mit Ziegeln zu pflastern. Auch bei schon bestehenden Gebäuden ist auf die Pflasterung der Dachböden ober wenigstens auf deren Belegung mit Lehmstrich zu bringen. Ganz besonders ist alles Gehölze der Sturzböden und des Dachwerksatzes ohne Ausnahme bei den Rauchfängen auszuwechseln und keineswegs einzulassen.

Wird dieses Gebrechen bei alten Dächern oder wo immer in den bestehenden Gebäuden vorgefunden, so muß es zur Verhütung der Feuersgefahr sogleich abgestellt werden.

§. 53.

Die Dachböden sollen in der Regel zu Wohnungen nicht benutzt werden, und ist die Errichtung von Dachzimmern nur dann zu gestatten, wenn solche allen Rücksichten der Feuerversicherung entsprechend Hergestellt werden.

Sollte die Wahrnehmung gemacht werden, daß auf den Dachböden Wohnungen oder sogar Feuerstätten ohne Bewilligung angebracht sind, so müssen dieselben sogleich beseitiget werden, und sind die Uibertreter dieses Verbotes der gesetzlichen Strafe zu unterziehen.


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§.54.

Když domy vedle, sebe jsou stavěny, musí se mezi jich střechami až nad hřeben střechy vystavěti zděné štíty proti ohni pilířemi sesilené.

Ve zdech proti ohni ke straně souseda spolumezujícího nesmí se dělati ani oken ani jakých jiných otvorů, a kde takové jsou, musejí se na žádost toho souseda zadělati.

§. 55.

Lomenic prkny pobitých nemá se trpěti, a lomenice takové mají se na zděných staveních cihlami zazditi, na dřevěných staveních pak z lepeniny udělali.

§. 56.

Nové domy v městech mají na straně k ulici míti kovové, aneb jinak před ohněm bezpečné, a nepromokavé žlaby přiměřené šířky, jež mají býti nad spodním šárem střechy aneb pod ním přidělány, aby vody neodkapávalo, ani sněhu ani kousků krytby nespadávalo.

Položí-li se žlab nad spodním šárem, má výstupek střechy býti co možná úzký.

K žlabům mají se trouby odkapní téhož spůsobu v příhodných rozměřích přidělati, které se, pokud možná, sváděti mají do záchodu, jinak ale pokrytým průtokem do podzemních stok (rýh) aneb do kaliště (žumpy).

Trouby odkapní buďtež co možná těsně k stavení přidělány aneb příhodným spůsobem do zdi vloženy. Ve všech městech, kde jsou kanály pod ulicemi, mají se trouby odkapní vložiti do zdi nejméně 8 nad povrchem země.

Nemají-li která stavení ještě žádných žlabů, budiž učiněno opatření, aby k nim byly přidělány.

Protože žlaby mezi staveními položené patrnou škodu těmto přinášejí, má stavební úřad zření k tomu míti, aby se nové žlaby tak kladly aneb staré střechy tak přestavěly, by takových žlabů mezi staveními již nebylo potřebí.

Jestli takového žlabu mezi střechami přece potřeba, budiž udělán z kamene neb z kovu, aneb kdyby se ani to ani ono činiti nedalo, budiž alespoň položený žlab dřevěný pobit měděným plechem.

Poněvadž se zdi proti ohni na stranách k sousedům spolumezujícím obrácených mají stavěti z nařízení, nemá se vůbec dbáti o námitky týchž sousedů proti tomu, že žlab mezi střechami položený se překládá aneb dle okolností i odstra-

§. 54.

Bei Gebäuden, welche an einander gebaut sind müssen die Dachungen durch Feuermauern geschieden werden, welche mit Pfeilern verstärkt bis über den Dachfirst aufzuführen sind.

In den Feuermauern an Seite eines Anrainers dürfen weder Fenster noch sonstige Oeffnungen angebracht werden, und müssen solche, wenn sie bestehen, über Verlangen des Anrainers beseitigŤ werden.

§. 55.

Die mit Brettern verschlagenen Dachgiebel sollen nicht geduldet werden, und sind dieselben bei gemauerten Gebäuden mit Ziegeln zu verbauen, bei hölzernen Gebäuden aber von Lehmklebwerk her zustellen

§. 56.

Alle neuen Häuser in Städten sind gegen die Gasse zu mit metallenen oder sonst feuersichere und wasserdichten Dachrinnen, von entsprechendŤ Breite über oder unter dem Dachsaume zu versehen, damit die Dachtraufe, dann das Herabfalle des Schnees und der Bruchstücke des Deckmaterial vermieden werde.

Werden die Dachrinnen über dem Dachsaun, angebracht, so muß der letztere selbst möglichst schmal gehalten werden.

An den Dachrinnen sind Abflußrohren derselben Art von entsprechender Dimension anzubringen, welche, wo möglich, durch die Abortschlauch sonst aber überdeckt in die unterirdischen Canäle oder in die Senkgruben zu leiten sind.

Die Abfallsröhren sind möglichst dicht an dem Gebäude hin abzuleiten, oder in das Gemäuer entsprechender Weise einzulassen. In allen Städten, in welchen sich Straßencanäle befinde sollen die Abfallsröhren 8' über dem Straßenniveau in die Mauer eingelegt werden.

Die Herstellung der noch fehlenden Dachrinnen an bereits bestehenden Gebäuden ist zu bewerkstelligen.

Da der Bestand der Zwischenrinnen mit wesentlichen Nachtheilen für die Gebäude verbunden ist, so hat die Baubehörde dahin zu wirken, das durch eine zweckmäßige Stellung der neuen oder durch Umstaltung der alten Dachungen die Anbringung solcher Zwischenrinnen entbehrlich werde.

Wenn eine solche Zwischenrinne gleichwohl notwendig ist, so muß sie von Stein oder von Metal angefertigt, oder falls Beides unausführbar ist, wenigstens die zu legende hölzerne Rinne mit Kupfer blech ausgeschlagen werden.

Da die Ausführung von Feuermauem gegen die Seilen der Anrainer vorgeschrieben ist, so ist die Einsprachen der Anrainer gegen die Vorrückung oder nach Umständen Beseitigung der Zwischenrinnen in der Regel nicht zu beachten, es wäre der


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ňuje, leč by se ty námitky zvláště na právu sou-kromém zakládaly.

Žlaby nevystupujte na ulici přes střechu, a voda z nich sváděna buď po odkapních trubách kovových, aneb z nouze i po trubách dřevěných ale vysmolených.

V městech, kde tuho žádá podnebí nebo konstrukce střech, mají se zaříditi zachytače sněhu.

§. 57.

Má-li se v Praze a v Prážských předměstích i nový dám stavěti, aneb starý dům přestavěti, budiž stavebníku uloženo za povinnost, aby dal udělati chodník a opatřil dům zevně zalážkou ke zvonku.

Když se taková stavba koná v městech na venku, budiž také dle možnosti k tomu přihlíženo, aby se zakládaly chodníky tu, kde jich posa-vad není.

§. 58.

Staví-li se někde nový dům, má se hlavně Šetřiti toho, aby zdi byly dost silné.

Aby však bylo lze sílu tu ustanoviti, záleží na tom, jakou výšku mají poschodí, jaké rozměry a jaké zřízeni mají klenutí a stropy, jak hluboké jsou části stavení, jak široké jest stavení, a krom toho záleží to i na jiných okolnostech. Šetříc toho, co v té příčině dosavad bylo obvyklé, dávají se jenom tato obecná nařízení:

a) Nejsou-li pokoje nejvyššího patra více než 20 střevíců hluboké, mají hlavni zdi, jsou-li z kamene, míli 2, jsou-li z cihel, dělaných dle měr, jež byly dosavad nařízeny, 1 1/2 ztlouští.

Jsou-li pokoje řečeného patra více než 20 střevíců hluboké, nechť mají zdi kamenné tloušť 2' 3", cihelné zdi 2'.

b) Hlavní zdi každého poschodí, sestupujíc dolů, nechť jsou vždy o 3 palce silnější, v základech pak ať jsou zdi o plných 6 palců silnější, než v přízemí.

Užívá-li se povalů (stropnic), mají hlavní zdi každého poschodí, sestupujíc dolů, býti vždy o 6 palců silnější.

c) V návrhu stavby má se též navrhnout, jak silné mají býti zdě dle velkosti a konstrukce stavební a má se to při úředním ohledávání bedlivě zkoušetij

Jmenovitě rozhoduj úřad o tom, když se normální míry v příčině tloušťky zdí vymě-

daß sie in besonderen privatrechtlichen Verhältnissen begründet wären.

Das Vorragen der Dachrinnen in die Gässen ist nicht zu dulden, und das Wasser durch metallene oder im Nothfalle auch durch hölzerne, jedoch aus-gepichte Abfallröhren hinabzuleiten.

In jenen Städten, wo es climatische Verhältnisse oder die Construction der Dächer nothwendig erscheinen lassen, sind Schneefänge anzubringen.

§. 57.

Bei dem Baue neuer ober der Umstaltung alter Häuser ist in Prag und dessen Vorstädten den Bauherren die Herstellung eines Trottoirs und eines Glockenzuges zur Pflicht zu machen.

Bei gleichem Anlasse ist auch in den Land-städten auf die Herstellung des Trottoirs dort, wo sie noch nicht üblich sind, nach Möglichkeit zu dringen.

§. 58.

Bei jedem neuen Wohngebäude ist die Mauer-stärke vorzugsweise zu beachten.

Da aber die Bestimmung derselben von der Höhe der Stockwerke, den Dimensionen und Con-structionen der Gewölbungen und der Decken, der Tiefe der Tratte, der Breite des Gebäudes und anderen Verhältnissen abhängig ist, so werden mit Beachtung der bisherigen Gepflogenheit hierüber nur die nachfolgenden allgemeinen Vorschriften festgesetzt: a) Wenn in dem obersten Stockwerke die Zimmer-tiefe 20 Schuh nicht überschreitet, so müssen in diesem Stockwerke die Hauptmauern aus Stein 2' und aus Ziegeln, welche die bisher vorgeschriebenen Dimensionen haben, 1 1/2 stark sein.

Falls die Zimmertiefe in dem gedachten Stockwerke 20 Schuh überschreitet, so muß die Dicke der Steinmauern 2' 3", die Dicke der Ziegelmauern aber 2' betragen,

b) Mit jedem Stockwerke nach abwärts müssen die Hauptmauern um mindestens 3 Zoll ver-stärkt werden, und sind in den Fundamenten um volle 6 Zoll stärker zu halten, als im Erd-geschoße.

Bei Anwendung der Dippelböden muß die Verstärkung der Hauptmauern bei jedem Geschoße nach abwärts ebenfalls 6 Zoll betragen.

c) Die nach der Ausdehnung und Structur des Baues erforderliche Mauerstärke ist in den Bauentwürfen in Antrag zu bringen und bei dem ämtlichen Bau-Augenscheine strenge zu prüfen.

Namentlich hat die Behörde über die Ab-weichungen von den für die Mauerstärke be-

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řené (a a b) nezachovávají, a když se užívá jiných konstrukcí než posavade obyčejných, aneb cihel dělaných dle menších měr, než bylo posud nařízeno.

d) Mezipilíře, které by, jsouce zděny cihlami, neposkytovaly potřebného odporu, dělány buďte z kamenů úhelníkových (kvádrových) aneb ze železa, a buďte v plánu stavebním naznačeny.

e) Stavitelé mají základy k založeni stavby vykopané bedlivě ohledati a podle místních okolností základy stavěti tak, aby byly zcela bezpečny.

Roštů a štětů užíváno bud jenom, když stále pod vodou zůstanou a proto kladeny buďte vždy pod hladinou nejnižší vody.

Zdi na březích aneb zdi základní mlýnů, fabrik a jiných stavení, jichžto spodek neb podstavu tekoucí voda splachuje, mají se strany, kde voda teče, býti upevněny štěto-vou stěnou, a mají se aspoň až nad hladinu nejvyšší vody z úhelníkových (kvádrových) aneb otesaných kamenů stavěti na hydrauli-cké vápno aneb na jinou, též tak dobrou látku vazní, aby je voda nepodmílala.

f) Příční zdi buďte tak tlusté, aby nehledíc k pevnosti, zcela vyhověly tomu, co §. 40.

vůbec o stavení komínu nařizuje, že totiž má všeliké dříví býti alespoň na 6 palců od světlosti komínů vzáleno.

§. 59.

Kde těžko jest plné příční zdi stavěti, může se pro přehrazení jednotlivých místnosti téhož poschodí povoliti, ač nebude-li žádného topení na blízku, aby se vždy mezi dvěma oddělovacími zdmi, před ohněm bezpečnými, vystavěla příčka, která jest z části dřevěná, která však po obou stranách úplně maltou obmítnuta býti musí.

Podle okolností může se prostora zdmi před ohněm bezpečnými obklíčená rozděliti takovými příčkami (zdmi přičkovanými) na menší místnosti.

§. 60.

Podle toho, kolik jest příbytků a jaké jsou, má se učiniti návrh, aby byl i také dostatečný počet záchodů.

Záchody mají ve vnitřní prostoře býti nej-méně 2' 9". zšíří, a musí býti tak zřízeny, aby k nim světlo a povětří mohlo náležitě přistupovati, a aby dle možnosti byly bez zápachu.

stimmten Normalmaßen (a und b) bann zu ent-scheiden, wenn entweder andere als die bisher üblichen Constructionen ober auch Ziegel von kleineren als den bisher vorgeschriebenen Dimensionen in Anwendung kommen sollen.

d) Zwischenpfeiler, welche, falls sie aus Ziegel-Mauerwerk beständen, die nöthige Widerstandsfähigkeit nicht besäßen, müssen von Quader- steinen oder aus Eisen hergestellt welden, und sind im Bauplane ersichtlich zu machen.

e) Die zur Anlage der Gebäude ausgehobenen Gründe haben die Bauführer sorgfältig zu prüfen und nach den örtlichen Verhältnissen die Fundamente vollkommen sicher anzulegen.

Grundröste und Verbürstungen dürfen nur dann angewendet werden, wenn sie stets unter Wasser bleiben, daher sie auch immer unter das Niveau des kleinsten Wafferstandes gelegt werben müssen.

Ufermauem oder die Grundmauerwerke bei Mühlen, Fabriken und anderen Gebäuden, deren Fuß vom stießenden Wasser bespült wird, müssen zur Verhütung der Umerwühlung au der Wasserseite mit einer Bürftenwand versichert, wenigstens bis über den höchsten Wasstand aus Quadern oder behauenen Steinen mit hydraulischem Kalke oder einem anderen gleich brauchbaren Bindungsmittel ausgeführt werden.

f) Die Mittelmauern haben eine solche Stärke zu erhalten, daß unbeanständet ihrer Stabili-tät der im §. 40 für die Herstellung der Rauchfänge enthaltenen allgemeinen Anordnung, wo-nach wenigstens 6 Zolle von der Lichte jedes Rauchschlottes alles Holzwerk entfernt gehalten werden muß, vollkommen Genüge geleistet werde,

§. 59.

Wo die Aufführung von vollem Mauerwerke Schwierigkeiten unterliegt, kann zur Abtheilung ein-zelner Localitäten in den Stockwerken zwischen je zwei feuerfesten Abtheilungswänden die Errichtung einer Scheidewand, welche theilweise aus Holz be-steht, jedoch von beiden Seiten mit einem vollen Mörtelverputze versehen sein muß, dann bewilligt werben, wenn in der Nähe keine Feuerung angebracht wird.

Nach Umständen kann ein von feuerfesten Mauern umschlossener Raum durch derlei Scheidewände (Riegelwände) in kleinere Räumlichkeiten abgetheilt werden.

§. 60.

Mit Rücksicht auf die Zahl und Beschaffenheit der Wohnungen muß eine entsprechende Anzahl von Aborten in Antrag gebracht werden.

Dieselben müssen im inneren Lichte wenigstens 2' 9" weit sein und derart angebracht werden, daß sie einen gehörigen Zutritt von Licht und Luft er-langen und möglichst geruchlos bleiben.


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Záchodním trubám má se dáti dostatečný spád, tak aby se neschylovaly od svislice více než 30 stupňů.

Co ze záchodů odtéká, má se odváděti do hlavních mimojdoucích slok (kanálů), překlenutými stokami, které jsouce nepromokavé, mají míti nejméně 5' v průřezu příčním, a šířku 2', a svah co možná největší, a mají býti opatřeny pevně přiléhajícími víky z kamene neb ze železa, by zápach nemohl vycházeli; kde však ještě takových hlavních stok není, mají se odtoky ze záchodů podobným spůsobem vésti do žump (kališť) pevně vyzděných, nepromokavých a dobře opatřených.

Takové žumpy mají se vůbec zřizovati podle potřeby nájemníkův v domě bydlících, a nemají býti při samých zdech sklepových, ani blízko studní; neřád puk z nich nebudiž nikdy veden na ulice nebo na veřejná náměstí.

Vůbec buďte držitele domů městských v takových částech města, kde hlavní stoky již jsou vystavěny, ve příhodné lhůtě, za tou příčinou vyměřené, od úřadu přidržáni k tomu, aby odtoky podzemní ze všech záchodů, žump a stok do hlavních stok vystavěli; kteréžto povinnosti mohou zproštěni býti jen tenkrát, kdyby tu byly místní překážky, jichž by nebylo lze odvarovati, avšak třeba prokázati, že takové překážky skutečně tu jsou.

Ostatně jsou stoky, jimiž se svádí neřád, zvláště v lidnatých městech za příčinami policejními nevyhnutelně potřebné a budiž tedy z příčin veřejných k tomu hleděnu, aby se zřizovaly.

§. 61.

Hnojiště čili mrviště uvnitř stavení budiž po každé vyzděno, a pevnými, dobře přilehajícími příkopy opatřeno.

§. 62.

Tak stavěti, aby se tím ulice úžila, nedovoluje se.

Zapovězeno jest tedy, stavěti výstupky zděné, výstupky na sloupích neb pilířích, ohrady, stupně před prahem aneb schody z venku přes čáru stavební.

Otevřené balkony aneb galerie na nosičích mohou se stavěti, nevystupujte však více 4 střevíců nad průčelí.

Zavřené balkony neb výstupky (arkéře) mohou se stavěti toliko v ulicích, jež jsou alespoň 5 sáhů, široké; také mají aspoň na 9 střevíců od sousedního domu býti vzdáleny a nemají, rovněž jak otevřený balkon, vystupovali přes 4 stř.

Balkony a arkéře staveny buďte tak vysoko, aby nepřekážely chudícím ani jezdícím.

Die Gainzen haben einen gehörigen Fall nicht über 30 Grade zur Verticalen zu erhalten,

Die Abortabflüße sollen mittels überwölbter Canäle, welche wasserdicht nicht unter 5?' im Querschnitte und 2' in der Breite mit möglichst größtem Gefalle und mit luftdichtschließenden Ca-naldeckeln aus Stein oder Eisen herzustellen sind, in die vorbeiziehenden Hauptcanäle abgeleitet werden; wo aber derlei Hauptcanäle noch nicht bestehen, soll die Ableitung in gleicher Weise in ordent-lich gemauerte, wasserdichte und gut verwahrte Senkgruben geschehen.

Derlei Senkgruben müssen überhaupt dem Bedürfnisse der in dem Hause befindlichen Parteien angemessen sein, nicht hart an Kellerräume, und eben so wenig in der Nähe der Brunnen errichtet werden, und es darf die Ableitung des Unrathes aus denselben auf die Gässen oder öffentliche Plätze durchaus nicht stattfinden.

Uiberhaupt sind in den Städten die Hausbesitzer in jenen Stadttheilen, wo die Hauptcanäle bereits erbaut sind, von der Behörde mit Festsetzung einer billigen Frist zu verhalten, daß sie von ihren Secessen, Senkgruben und Ausflüßen unterirdische Ablaufcanäle erbauen, und können dieselben nur bei unübersteiglichen localen Hindernissen, deren wirklicher Bestand nachgewiesen werden muß, hievon enthoben werden.

Uibrigens sind insbesondere in volkreichen Ort-schaften die Unrathcanäle in polizeilicher Beziehung ein nothwendiges Bedürfniß, und muß für deren Herstellung aus öffentlichen Rücksichten gesorgt werden.

§. 61.

Die Mist- oder Düngergruben im Innern der Gebäude sind aus Mauerwerk herzustellen und mit festen, gutschließenden Deckeln zu versehen.

§. 62.

Bauten, welche die Straßenbreite beeinträchtigen, sind nicht gestattet.

Es ist daher untersagt, über die Baulinie einen Vorsprung, einen Vorbau mit Säulen oder Pfeilern, Barrieren Vorlegstufen oder Freitreppen anzubringen.

Offene Balkone oder Galerien auf Trägern sind gestattet, dürfen aber nicht mehr als 4 Schuh aus der Façade vortreten.

Geschlossene Balcone ober Erker dürfen nur in Gässen, welche wenigstens 5 Klafter breit sind, angebracht werden; auch müssen dieselben zum Mindesten 9 Schuh vom Nachbarhaufe entfernt bleiben, und dürfen eben so wie offene Balcone nicht über 4 Schuh vorspringen.

Balcone und Erker müssen in einer solchem Hohe angebracht werden, daß sie die Passage nicht beeinträchtigen.

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Zpodek balkonu musí býti ze staviva, které neshoří, a balkon sám má býti opatřen zábradlím železným, aneb kamenným. Balkony lze také sklennými stěnami zapažili.

Přístřešky dělati není dovoleno.

Sloupy dřevěné aneb kamenné (patníky) před domy postavené mají se odkliditi, a také přístřešky mají znenáhla býti odstraněny.

§. 63.

Průčelí, kterýmž dům jest k ulici neb k náměstí obrácen, nemá býti na odpor tomu, čeho krasochuť vyhledává, a zapovídá se jí potírati barvami příliš světlými a křiklavými.

§. 64.

Jest-li dům v spůsobu takovém, že by se mohl sesouti, má úřad bez průtahu náležitá opa-tření učiniti, aby se všeliké nebezpečenství odvarovalo.

Byla li zejmena uznána toho potřeba, aby takové stavení zcela bylo přestavěno, a neuposleckne-li majetník ve lhůtě jemu vyměřené roz-kazu v té věci jemu daného, tehdy má se z veřejných příčin učiniti opatření, aby byl jmenován kurator, jenž by tu věc stavební prodal veřejnou dražbou; při tom však buď tomu, kdo ji koupil, uloženo za povinnost, aby nová stavba dle plánů schválených ve lhůtě, úřadem vyměřené, byla vykonána.

Týmž spůsobem učiněno buď podobné opatření také tehda, když se týče domů dílčích, které jest zapovězeno rozdělovati; při tom se ještě ustanovuje, že spor podílníků domovních o to, mnoho-li každý z nich má přispívati, aby chatrný aneb pro případ ohně nebezpečný dům, podle uznané z veřejných příčin potřeby, byl přestaven aneb z nova vystaven, nikoli nepřekáží tomu, aby nařízení, od úřadu stavebního stran stavby dané, bylo vykonáno.

Částka III.

Rozličná ustanovení.

§. 65.

Mají-li se nová města nebo nové části místa některého zakládati, musí se nejprvé žádati, aby schváleno bylo rozvržení celé té větší prostory, na které se má stavěti, a potom teprv může se žádati za povolení, aby se mohla nová staveni zřizovali na té rozdělené prostoře. S tou první žádosti předložen budiž plán polohopisný, a třeba-li, také plán rovinopisný, obé dvojnásob.

§. 66.

Při zkoušení tohoto plánu rozdělovacího budiž zvláště hleděno k tomu, aby se ulice (střídy)

Der Unterbau eines Balcons muß aus feuercherem Materiale bestehen und der Balcon selbst mit einem Geländer aus Eisen oder Stein versichert sein. Auch können Balcone mit Glaswänden geschlossen weiden.

D!e Errichtung von Wetterdächern ist nicht zulässig.

Die vor den bestehenden Wohngebäuden auf den Gässen angebrachten hölzernen Pflöcke oder Steine sind wegzuräumen und die Vordächer nach und nach abzuschaffen..

§. 68.

Die gegen die Gasse oder den Platz gekehrte Façade der Gebäude darf den Anforderungen des guten Geschmackes nicht zuwiderlaufen, und ist jeder grelle Anstrich derselben untersagt.

§. 64.

Wenn der Zustand eines Hauses den Einsturz besorgen läßt, so müssen die zur Abwendung jeder Gefahr nothwendigen Verfügungen von der Baubehörde ohne Verzug getroffen werden.

Ist namentlich der gänzliche Umbau eines solchen Gebäudes als nothwendig anerkannt worden, und kömmt der Eigenthümer dem diesfalls erhaltenen Auftrage binnen der ihm gegebenen Frist nicht nach, so ist aus öffentlichen Rücksichten durch den aufzustellenden Curator die Veräußerung des Bau-objectes im öffentlichen Feilbietungswege gegen die Verpflichtung zu veranlassen, daß der Wiederaufbau auf der Grundlage des zu genehmigenden Planes binnen einer behördlich zu bestimmenden Zeitfrist zur Ausführung gelange.

Die nämliche Execution tritt auch ein bei Theilhäusern, für welche das Verbot der Zerstückung gilt, mit der weiteren Bestimmung, daß der Streit der Theilhausbesitzer unter einander über die Frage, nach welchen Quoten sie zu dem aus öffentlichen Rücksichten als nothwendig erkannten Umbaue oder Wiederaufbaue eines baufälligen oder feuergefährlichen Hauses beizutragen haben, die Execution des ihnen von der Baubehörde ertheilten Bauauftrages nicht hemmen kann.

III. Abschnitt. Verschiedene Bestimmungen.

§, 65.

Bei Anlage neuer Städte oder Ortstheile muß, bevor um die Baubewilligung für die auf einer nach Bauplätzen abzutheilenden größeren Grundfläche aufzuführenden neuen Gebäude angesucht wird, die Genehmigung der Eintheilung der neuen Bauanlage erwirkt werden, zu welchem Behufe ein Situations plan und erforderlichen Falls ein Niveauplan, beide in duplo vorzulegen sind.

§. 66.

Bei Prüfung dieses Abtheilungsplanes muß insbesondere darauf gesehen werden, daß die Stra


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zakládaly pokud možná v rovné čáře a tak široké, aby to vyhovělo nejenom veřejným potřebám, ale také krasochuti, a to jmenovitě podle rozsáhlosti, jakou předvídati lze, pak podlé toho, k čemu a jaká budou stavení nová.

Také budiž vždycky ta část města neb místa, ježto se vnově zakládá, v dobré spojení a srovnalost uvedená s nejbližšími ulicemi aneb náměstími téhož města neb místa.

Úřad, který k stavbám povoluje, vyměří, v jaké šířce se ulice mají zakládati. V hlavním městě Praze není dovoleno, aby ulice byly užší 6 sáhů.

§. 67.

Ten, kdo žádá za rozdělení prostory, jest povinen, postoupiti obci zdarma tolik své pozem-nosti, na kusy rozdělené, kolik potřebí, by tam příště mohly býti ulice.

Naproti tomu takové části pozemnosti, již postupuje na samých mezích k tomu konci, aby se čára stavební spořádala, odkoupí se jemu za náhradu tak, jako když se to týče staveb jiných.

To, čeho jinak bude třeba k úpravě v nových ulicích, jest povinna zříditi obec, a má zejména vystavěti hlavni stoky, a dlážditi ulice. Stoky z domu vystavěti až do stoky hlavní jest povinen stavebník.

§. 68.

Aby se nové ulice právě tak vyměřily a jenom takovým směrem se zakládaly, jak to v rozvrhu bylo schváleno, má úřad čáru mezní vyhraniti prvé, než se na staveništi skutečně počne stavěti.

§. 69.

Má-li se založiti nějaké nové místo aneb nová část místa, má úřad napřd místní ohledání předsevzíti, komisi naříditi, s kterou se bude vyjednávati, a má dáti hlavní plán celé polohy udělali.

Když komise v té příčině vyjednává, nechť se k tomu povolají strany, jichž se týče, a zvláště držitelé pozemků, na kterých se stavěti má, a při tom buď zvláště k tomu hleděno:

a) aby místo, které se zakládá, mělo zdravé a vždy suché položení a potřebné volné úvětří;

b) aby to místo, nemůže-li se vůbec podle o-kolnosti prostranné náměstí (náves) zříditi, bylo nejméně 7—9 sáhů široké, a aby nikdež nad míru nevystupovalo do vrchu;

c) aby ulice, když jich jest několik navrženo, podle možnosti v rovném úhlu se křižovaly;

ßen möglich geradlinig und in einer solchen Breite angelegt, werden, welche nicht nur den öffentlichen Rücksichten, sondern auch namentlich im Hinblicke auf den voraussichtlichen Umfang, bann die Bestimmung und Beschaffenheit der aufzuführenden neuen Bauten, dem guten Geschmacke entspricht.

Auch ist die neue Anlage stets mit den zunächst angrenzenden Straßen oder Plätzen der Stadt oder der Ortschaft in gehörige Verbindung zu bringen.

Die Bestimmung der Breite der anzulegenden Straßen erfolgt von der baubewilligenden Behörde. In der Hauptstadt Prag dürfen neue Straßen nicht weniger als 6 Klafter breit sein.

§. 67.

Der Abtheilungswerber hat den Grund zur Herstellung der künftig seine parcellirte Realität durchziehenden Straßen unentgeltlich an die Gemeinde abzutreten.

Dagegen werden die zur Herstellung der neuen Baulinie an der Begrenzung abzutretenden Grundantheile eben so, wie bei einzelnen Bauten, entschädigt.

Die weiters erforderlichen Herstellungen in den neuen Straßen, namentlich der Bau der Hauptkanäle und die Pflasterung, sind Sache der Gemeinde. Die Einmündung der Hauskanäle in den Hauptkanal liegt den Bauherren ob.

§. 68.

Damit die in der Abtheilungs-Genehmigung für die neue Straßenanlage vorgeschriebenen Maße und Richtungen pünktlich eingehalten werden, muß der wirklichen Verbauung des Bauplatzes die behörd-liche Aussteckung der Begrenzungslinien vorangehen.

§. 69.

Wenn eine ganze Ortschaft ober ein Theil der-selben neu angelegt werben soll, so hat die Behörde vorerst zur Vornahme der örtlichen Besichtigung, zur Eröffnung einer commissionellen Verhandlung und zur Entwerfung eines Hauptlagerplanes zu schreiten.

Bei der commissionellen Verhandlung, welcher die betheiligten Parteien und insbesondere die Besitzer der für den Bau zu occupirenden Grundstücke beigezogen werden sollen, ist vorzugsweise darauf zu sehen:

a) daß die anzulegende Ortschaft eine gesunde, jederzeit trockene Lage und die erforderliche freie Luftströmung habe;

b) daß sie, wenn überhaupt nach dem Verhältnisse auf die Errichtung eines größeren Ortsplatzes nicht Bedacht genommen werden kann, doch wenigstens eine Breitenanlage von 7—9 Klaftern erhalte, und hiebei auch alle abnormen Steigungen vermieden werden;

c) daß die Straßen, wenn deren mehre angetragen werden, sich möchlichst unter rechten Winkeln kreuzen;


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d) aby stavení obytná svým průčelím šla v rovné čáře a aby stavení i ve vsi alespoň na tři sáhy vzdálí od sebe byla vystavěna a me-

zery mezi nimi aby se nezastavěly.

e) aby kostely, školy a farní stavení na pří-hodných šírých místech, možno-li u prostřed osady, byly navrženy.

f) Pamatovati jest na to, aby voda odtékajíc škody nespůsobila, aby stroužky k odtékání jí se založily, a aby se přes potoky zřídily lávky a zděné mosty.

g) Povrch návsi a ulice buď vyrovnán, a dobrým štěrkem i pískem posypán.

Zakládala-li by se pak osada někde blízko tekoucí vody, která vystupováním a povod-němi škodu spůsobiti může,

h) budiž poloha místa taková, aby síně domovní vyvýšeny býti mohly nad míru, po kterou největší známá povodeň dosahovala. Dále hleděno buď k tomu:

i) aby osada měla vždy dost volně tekoucí vody a aby se jí kopáním studní opatřilo potřebné vody k pití; konečně

k) stavení, v nichž se mají dílny zříditi, kde se s ohněm zachází, buďte od stavení obytných a hospodářských oddělena; zvláště pak buď navrhováno, aby se stavěly za osadou tato stavení: pazderny na sušeni lnu a konopě, sušírny, vápenice a cihelny, obecní pekárny, a tomu podobné dílny (§. 47.)

Když se jednání skončilo, buď protokol o komisi vzdělaný spolu s hlavním plánem celé po-lohy předložen představenému úřadu, aby jej stvrdil; dle plánu stvrzeného se pak má přísně před se jíti, když se některé stavení staví.

§. 70.

1 tehdáž, když celé město, městys, nebo ves aneb částka těch míst, požárem aneb povodní zkázu vezme, budiž šetřeno toho, co předešlý §. nařizuje tak, aby se předkem a nejprvé plán upravovací vzdělal, dle kterého se zbořené místo opět má vystavěti, a aby se bedlivě šetřilo plánu před tím na místě samém zkoušeného a od úřadu stvrzeného.

V takových plánech upravovacích budiž náležitě vykresleno, jaká jest poloha místa, jak povrchnost vystupuje, a jaký jest svah, pak vůbec kteraká jest půda a zemiště; a vše to budiž na kraji plánu, anebo v protokolu důkladně popsáno.

Plán se má učiniti tak, aby pomocí rozlič-ných barev bylo lze na něm zbořeniště od stavení nezbořených a také to zřetelně rozeznati, která

d) daß die Fronten der Wohngebäude eine gerade Fluchtlinie bilden, und die Gebäude selbst bei einer dorfschaftlichen Ansiedlung in der Regel wenigstens 3 Klafter von einander entfernt aufgeführt und die Zwischenräume nicht ver-baut werden;

e) daß Kirchen, Schulen und Pfarrgebäude an schicklichen freien Plätzen, nach Möglichkeit in der Mitte der Ortschaft, angetragen werden;

f) daß auf einen ungehemmten, den Gebäuden unnachtheiligen Wasserabfluß, auf Anlegung von Abzugsgräben und auf die Errichtung von Stegen und gemauerten Brücken über Bäche und Gräben vorgedacht werde;

g) baß die Dorfplätze und Straßen planirt, auch mit festem Schotter überzogen werben.

Wird die Ortschaft in der Nähe eines fließenden Gewässers angelegt, welches durch Austretungen und Inundationen nachtheilig werden kann, so muß

h) die Lage des Ortes so geartet sein, daß we-nigstens die Hausfluren über den bekannten höchsten Wasserstand erhöht werben können.

Weiter ist darauf zu sehen:

i) daß die Ortschaft ein nachhaltig zureichendes fließendes Wasser habe, und auch durch Grabung von Brunnen mit dem nöthigen Trinkwasser versehen werde, endlich

k) daß Gebäude, in welchen Feuerwerkstätten un-tergebracht werden sollen, von den Wohn- und Wirthschaftsgebäuden getrennt, und insbesondere daß Flachs- und Hanfdörren, Obstdörren-Häuser, Kalk- und Ziegelbrennereien, Gemeinde-Backöfen und andere derlei Anlagen (§. 47) außerhalb der Ortschaft angetragen werden.

Nach der Verhandlung soll das Commissions-Protocoll nebst dem Hauptlagerplane der vorgesetz-ten Behörde zur Bestätigung vorgelegt werden, und ist bei Aufführung der einzelnen Gebäude nach dem bestätigten Plane genau vorzugeben.

§. 70.

Auch bann, wenn eine Stadt, ein Markt oder eine Dorfgemeinde ganz, oder zum größten Theile durch einen Feuerschaden ober durch Wasserfluthen zerstört wird, sind die im vorhergehenden §. enthaltenen, Bestimmungen in der Richtung in Anwendung zu bringen, daß für den Wiederaufbau der zerstörten Ortschaft vorerst ein Regulirungsplan entworfen, und nach vorläufiger öffentlicher Prüfung und behördlicher Bestätigung genau eingehalten werden soll.

In derlei Regulirungsplänen sind stets die ört-lichen Verhältnisse der Lage des Niveau, der Steigung und des Gefälles, so wie überhaupt die Be-schaffenheit des Terrains gehörig einzuzeichnen, und entweder auf der Randseite der Pläne oder in dem Protocolle genau zu beschreiben.

Es ist die Vorsorge zu treffen, daß in dem Plane sowohl die zerstörten, als auch die von der Zerstörung verschonten Gebäude mit dem wetteren


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stavem zbořená aneb zachovaná stavěna byla aneb jsou z pevného staviva aneb jenom ze dřeva. V protokolích mají se staveniště zbořených sta-vení tak zapisovati, jak dle přirozené polohy po sobě jdou.

Když se vyjednává o upravování místa, buďte k tomu povolání příslušní úředníci stavitelští a osadníci, jichž se to týče; jednání to budiž také vždy odděleno od řízení, ježto by se převsevzalo za příčinou odpisování daní, aneb, jest—li činili o požár, za příčinou vypátrání, jak oheň vzešel.

Úřad, který takto vyjednává, hleď všecky překážky, které se naskytnou, pokud možná, od-straniti, a měj vůbec náležité zření k tomu, aby zároveň s návrhy upravovacími také navrhl upravení taková, o nichž předvídati lze, že v částech od zkázy ušetřených téhož místa jsou již nyní potřebná, aneb alespoň pro obecné dobro žádoucí a prospěšná.

§. 71.

Vůbec má míti každá obec správně dělané plány, ježto se skládají z úplného plánu polohopisného, pak, kde toho třeba, z plánů o povrchu jednotlivých ulic a náměstí, co se týče jich vodo-rovného položení.

Ustanoví-li se za zvláštními příčinami aneb k zvláštnímu nařízení nové čáry upravovací, buďte od plánů polohopisných vkres eny.

§. 72.

V městech jest potřebí, aby se zděné hlavní stoky zakládaly, jež mají býtí klenuty, aneb přikryty silnými deskami.

V městech venkovských a v městysích musí se bleděti k tomu, aby byly důkladně vydlážděny anebo na spůsob silnic vyštěrkovány.

§. 73.

Jde-li o nové stavby při veřejných uměle zřízených silnicích a

a) nečiní-li normální vzdálenost od samého kraje příkopu silničního až k stavební čáře nového stavení více než sáh, aneb

b) má-li se stavěti nový dům ještě blíže příkopu silničního, ale v stejném pořadí s jinými staršími staveními podél silnice stojícími : má se úřad, který k stavbě přivoluje, před udělením povolení stavebního smluviti s technickým úřadem, jemuž silnice přímo jsou podřízeny, a může povolení k stavbě dáti jen tehda, když technický úřad byv slyšen, s tím se srovnává, aby se tak blízko silnice stavělo.

Unterschiede, welche von beiden aus festem Mauerwerke oder nur aus Holz bestehen oder bestanden, durch verschiedenfarbige Bezeichnung deutlich erkennbar werben. In den Protocollen müssen die Bauflächen der zerstörten Gebäude in jener Art aufgenommen werden, wie sie nach der natürlichen Lage auf einander folgen.

Die Verhandlungen wegen der Regulirung sind mit Zuziehung der dazu berufenen Baubeamten und der betheiligten Ortsinsassen zu pflegen, auch stets von jenen Verhandlungen zu trennen, welche wegen der etwa eintretenden Steuerabschreibungen, oder wie bei Bränden, wegen Erforschung der Ent-stehungsursachen vorzunehmen sind.

Bei derlei Verhandlungen soll von der Behörde auf die thunlichste Behebung der vorkommenden Anstände hingewirkt, und überhaupt bei Stellung der Regulirungsanträge auch auf jene Regulirungen der gehörige Bedacht genommen werden, welche in den von der Zerstörung verschonten Theilen der betref-fenden Ortschaft schon dermal als nothwendig, oder doch für das Allgemeine wünschenswerth und ersprießlich vorauszusehen sind.

§. 71.

Uiberhaupt soll jede Gemeinde sich im Besitze richtiger Lagerpläne befinden, welche aus einem voll-ständigen Situationsplane, bann, wo nöthig, Niveau-Plänen der einzelnen Straßen und Plätze zu bestehen haben.

Werden aus speciellen Anlassen oder Anord-nungen Regulirungslinien neu festgesetzt, so find sie in die Lagerpläne einzuzeichnen.

§. 72.

In den Städten ist die Anlegung von gamauer-ten Hauptkanälen wichtig und sind diese zu überwölben ober mit starten Uiberlagsplatten zu bedecken.

In den Landstädten und Märkten muß auf die Herstellung einer vollkommen entsprechenden Pflasterung oder Chaussirung gesehen werben.

§. 73.

Wenn au öffentlichen Kunststraßen neue Bauführungen vorkommen, so ist, wenn

a) die Normalentfernung von der äußersten Kante des Straßengrabens bis zu der Linie des neu aufzuführenden Gebäudes nicht mehr als eine Klafter betragen, ober

d) wenn der Neubau zwar in eine größere Nähe an den Straßengraben, jedoch in gleiche Flucht mit anderen, an der Straße bereits bestehen-den Gebäuden gestellt werden soll, die zur Er-theilung, der Baubewilligung berufene Behörde verpflichtet, sie noch vor Ertheilung des Bau-consenses mit der dem Straßendienste unmittelbar vorgesetzten technischen Behörde in das Einvernehmen zu sehen, und kann die Baubewilligung selbst nur dann ertheilt werden, wenn


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c) Týčeli se to říšských silnic a máli se nové stavení kromě případnosti v předešlé po-stavce (ad b) připomenuté, vystavěti k samému kraji přikopu silničního blíže nešli na sáh,

d) aneb máli se při silnici hostinec neb hospoda zříditi, a jestli třeba příkop u silnice při-kryti, překlenouti, aneb vydlážditi, aby se nabylo potřebného místa ku postaveni povozů, může se povolení k stavbě dáti toliko po vyslyšení c. kr. zemského úřadu stavitelského a když k tomu přivolil.

Ten, kdo za takové povolení k stavbě žádá, jest v každém případu povinen, vystavěti přes příkop silničný mostky, jichž ke spojení třeba, a dle okolností příkop ten buď pevné překlenouti aneb silnými pláty kamennými pokryti, a nad tím udělati dlážděnou rýhu zšiří nejméně jednoho sáhu.

Samo sebou se rozumí, že takový žadatel musí sám na takové stavby nakládati, a je v do-brém spůsobu napořád zachovávati, a také vůbec všech policejních nařízení šetřiti, ježto se týkají toho, aby se silnice a příkop silničný nezastavovaly a neznečišťovaly.

Částka IV.

O stavbách mimo kr. hlavní město

Prahu.

§. 74.

Pokud se v částkách výše položených řádu stavebního neobsahují již výslovná a zvláštní na-řízení o stavbách mimo kr. hlavní město Prahu: má i také při těchto stavbách vůbec zachováváno býti to, co se v částkách řečených nařizuje.

Toto má zvláště platnost, kdež jest činiti o stavení k veřejným potřebám, o veliká stavení obytná, pak o taková, která pro svůj účel vy-hledávají, aby byla zvláště před ohněm bezpečná a co do stavby pevná.

§. 75.

V menších osadách, zvláště v krajinách, kde není vápna a kde by se muselo příliš, draho ku-povati, může se k stavbám užívati hlíny za spojovadlo.

Dovoluje se také, aby stavení obytná uvnitř z vepřovic byla udělána a stavení hospodářská vůbec aby z nich byla vystavěna.

die einvernommene technische Behörde mit der beasichtigien Annäherung des Baues an die Straße einverstanden ist.

c) Bei Reichsstraßen, falls der zu führende Neubau außer dem im vorstehenden Absatze (ad b) bezeichneten Falle dem äußeren Rande des Straßengrabens näher als auf die Entfernung einer Klafter gerückt, oder

d) falls an der Straße ein Gast- oder Wirthshaus errichtet werben soll, wobei um den zur Aufstellung des Fuhrwerkes erforderlichen Raum zu gewinnen, die Bedeckung, Uiberwölbung oder Auspflasterung des Straßengrabens nothwendig wird,. kann die Baubewilligung nur nach gepflogenem Einvernehmen mit der t. l. Landesbaubehörde und über deren Zustimmung ertheilt werden.

Der Bauwerber ist aber in jedem Falle verpflichtet, die Brücken, welche zur Herstellung der Verbindung über den Straßengraben nothwendig sind, zu erbauen, auch nach Um-ständen den Straßengraben entweder solid zu überwölben oder mit starken Steinplatten zu bedecken und darüber ein gepflastertes Rigol in der Breite von wenigstens einer Klafter herzustellen.

Die Kosten solcher Herstellungen und der fortwährenden guten Instandhaltung derselben hat selbstverständlich der Bauweiber allein zu tragen, auch überhaupt allen polizeilichen Anordnungen zur Hintanhaltung jeder Verstellung und Verunreinigung der Straße und des Straßengrabens nachzukommen.

IV. Abschnitt.

Von Bauführungen außerhalb der l. Hauptstadt Prag.

§. 74.

In soweit für die Baufühlungen außerhalb der k. Hauptstadt Prag in den voranstehenden Abschnitten der Bauordnung nicht schon ausdrückliche und besondere Bestimmungen enthalten sind, haben für derlei Bauführungen im Allgemeinen auch die Anordnungen der gedachten Abschnitte zu gelten.

Insbesondere gilt dies bei den Gebäuden für öffentliche Zwecke, bei großen Wohngebäuden, dann bei solchen Gebänden, bei denen wegen ihrer Wichtigkeit und wegen ihres Zweckes eine besondere Feuersicherheit und Baufestigkeit gefordert werden muß.

§. 75.

In kleineren Ortschaften, besonders in Gegen-den, wo kein Kalk vorhanden und dessen Beischaffung zu kostspielig ist, kann zu den Bauten Lehm als Bindungsmittel verwendet werden.

ES wird auch gestattet, daß der innere Aus-bau der Wohngebäude und überhaupt auch die Wirthschaftsgebäude aus egyptischen Ziegeln hergestellt werden.


1771

Také se povoluje v chudších krajinách, aby se nová obydlí ve vesnicích stavěla z vepřovic, ale tak, aby so ze základu na tři střevíce vy-hnala zeď a na vodorovnou výšku té zdi aby se teprvé stavělo z vepřovic.

Také se může užívati příček aneb stěn pře-pažovacích, aby se jimi vnitřní prostranství v stavení přehražovalo, ač nejsouli příčky takové postaveny na blízku kamen, komínů neb ohnišť tak, že by se tím porušila nařízeni o bezpečnosti před ohněm vydaná.

§. 76.

V krajinách, kde dobrého kamene k stavbám neb dobré látky cihelné není, aneb kdeby oby-vatelé musily takové stavivo pro privážku z da-lekých krajin příliš draze platiti, aneb konečně, kde se povětrností, anebo spůsobem provozované živnosti dřevěná stavba omluvili dá, tam může úřad povoliti, aby se stavení obytná a stavení hospodářská stavěla ze dřeva; stavení taková mají se však pro větší trvanlivost stavěti na pode-zdívku, která aspoň tři střevíce nad povrch země vynikali má.

Takto stavěti, ač jsouli stavení o samotě, dovoluje se také kromě vesnic.

Avšak komíny a ohniště takových stavení dřevěných buďte vždycky stavěny z kamene a z cihel, a půda kuď lepenicí polepena; také hospodářská stavení a zvláště stáje buďte od stavení obýtných odděleny zdí.

Stodoly a kolny, které opodál od osady neb od obydlí a stájí stavěti se mají, mohou se vý-jimkou k úřednímu povolení stavěti ze dřeva, a má se hleděti k tomu, aby stodoly v městech a v městysích znenáhla vystaveny byly za osadami, a pokud možná i z kamene neb z cihe.

§. 77.

Mimo to povoluje se v staveních vesnických:

1. aby výška světnic až na 8 střevíců vid. míry snížiti se mohla,

2. aby stropy místo podlahy cihelné mohly pokryty býti lepenicí z hlíny na 3—4 palce ztlouští.

3. aby stáje neb chlévy a komory na píci mohly býti zřízeny bez střech před ohněm bezpečných.

§. 78.

Jest-li vůbec zvláštní bedlivosti potřebí, když se zakládají komíny, peci neb jiná topeniště, jest toho zajisté tím více a zvláště potřebí v takových staveních na venkově, v kterých škoda ohněm

Ebenso wird in ärmeren Gegenden gestattet, daß selbst neue Wohngebäude in Dofschaften von einer über dem Erdhorizonte 3 Schuh hohen Mauergleiche angefangen, ans egyptischen Ziegeln erbaut werden.

Auch ist die Anwendung von Riegel- ober Fachwänden zur Abtheilung der inneren Gebäuderäume zulässig, wenn nur durch die Stellung solcher Wände in die Nähe von Oefen, Kaminen oder Feuerstätten die Vorschriften der Feuersicherheit nicht verletzt werden.

§. 76.

In Gegenden, wo ein tauglicher Baustein oder ein gutes Ziegelmaterial nicht vorhanden ist, oder wo ein solches Baumateriale bei der nothwendigen Zufuhr aus fernen Gegenden den Bewohnern in zu hohen Preisen zu stehen käme, endlich in Gegenden, wo die climatischen Verhältnisse oder die Art des Gewerbebetriebes die Aufführung von hölzernen Gebäuden rechtfertigen, dürfen mit behördlicher Bewilligung die Wohn- und Wirthschaftsgebäude aus Holz hergestellt werden, wobei jedoch dieselben der größeren Dauerhaftigkeit wegen auf eine wenigstens 3 Schuh über den Erdhorizont hervorragende Untermauerung zu stellen sind.

Diese Bauführungen sind bei Gebäuden, welche isolirt stehen, auch außer den Dorfschaften gestattet.

Es sind jedoch die Kamine und die Feuerstätten in solchen hölzernen Wohngebäuden immer von Stein und Ziegeln zu erbauen und die Böden mit Estrich zu belegen; auch sind die Wirthschaftsgebäude und insbesondere die Stallungen von den Wohngebäuden mittels einer Mauer zu trennen.

Scheuern und Schupfen, welche von den Ort-schaften oder von den Wohnhäusern und Stallungen entfernt erbaut werden sollen, können mit behördlicher Bewilligung ausnahmsweise aus Holz hergestellt werden, und ist dahin zu wirken, daß in den Städten und Märkten die Scheuern nach und nach außerhalb der Ortschaften und wo möglich von Stein oder Ziegeln erbaut werden.

§. 77.

Es wird ferner gestattet, daß bei Baulichkei-ten in den Dorfschaften

1. die Höhe der Wohnstuben bis auf 8 Fuß WM. herabgemindert, daß

2. die Deckböden anstatt eine Ziegelpflasterung zu erhalten, mit einem 3—4 Zoll hohen Lehmstrich belegt werden.

3. Stallungen und Futterkammern auch ohne feuersichere Decke hergestellt werden.

§. 78.

Daher besondere Sorgfalt erfordert die Anlegung der Kamine, Backöfen und sonstigen Feuerstätten, wie überhaupt, so ganz vorzüglich in solchen Gebäuden am Lande, welche entweder wegen

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1772

právě proto snadněji se stává a obyčejně velká bývá, že jsou v částech svých spůsobem méně proti ohni bezpečným zřízeny, aneb že jsou z větší části z chytlavého staviva stavěny.

Za tou příčinou mají se zdi proti ohni, ohniště, peci a jiná topeniště, komíny a udírny a t. p. vždycky dle předpisu stavěti; krbů (komínků) v některých krajinách obyčejných s dymníkem vůbec velmi úzkým, dílem z prken sbitým a dílem zděným, nebudiž dále trpíno, ani toho povolováno, aby z kuchyní byly vchody do chlévů aneb do jiných hospodářských stavení.

Užívání komínů kulatých podrobeno jest také při stavbách mimo Prahu vůbec všem předpisům, které napřed byly dány.

Když se však takových staveni zároveň v hospodářství užívá, když se tedy půda pod střechou naplňuje slamou aneb jinými věcmi snadno chytlavými, anebo kdyby kulaté komíny sousedstvu mohly býti na škodu, protože se pod nimi pracuje silným ohněm aneb že se topí klestí, chvojí atd., z čeho jiskry lítají: nebudiž dovoleno kulatých komínů užívati.

Může se jich tedy jen užívati při staveních takových, které jsou před ohněm bezpečny, a látkou nehořlavou pokryty, a také pod tou vý-mínkou, aby k jich čištění každého času byl snadný přístup; také jest potřeba, aby komise stavební co nejdůkladněji uvážila, mohouli se komíny takové dovoliti, hledíc k místním okolnostem a k sousedství stavby.

§. 79.

Když se zřizuje nová stavení mimo Prahu, byť i byla k povolení úřednímu z dřeva roubená buďte dřeva krytební příhodně oddělena ode dřev stropových, a budiž na to naléháno, aby půda (podstřeší) v nových a v starších staveních byla dlaždicemi vydlážena, aneb lepenicí z hlíny zvýší 4 palců dobře olepena.

Stavení, která se mají dle toho, jak bylo nařízeno, i mimo Prahu stavěti ze staviva nespalného, mají býti vůbec také opatřeny střechou před ohněm bezpečnou.

V krajinách, kde látky na dobré cihly pokrývací není, nebo kde jisté jest, žeby takové cihly působením povětrnosti brzo byly porušeny, a kdeby se jiné nespalné látky pokryvací jinak opatřiti nemohly, leč s nepoměrnými útratami, mohou se stavení pokrývati šindelem, ač bylo-li tam takovéto pokrývání i při nových stavbách až dosud připouštěno.

Když jde o stavení, která se k povolení ú-

ihrer in den übrigen Bestandtheilen minder feuer-festen Constructionsweise oder wegen des Materials, aus dem sie zum größten Theile erbaut werben, einem Feuerschaden leichter und in einem größeren Umfange unterliegen können.

Daher sind die Brandmauern, Heizherde, Backöfen und sonstige Feuerstätten, Rauchfänge und kammern u. dgl. immer vorschriftsmäßig herzustellen, auch die in einigen Gegenden gebräuchlichen Lichtherde (Kuher) mit einem theils aus Brettern zusammengesetzten und theils gemauerten, gewöhnlich nur sehr schmalen Rauchabzuge nicht zu dulden, und eben so wenig aus den Küchen Eingänge in Stal-lungen oder andere Wirthschaftsgebäude zu gestatten.

Die Anwendung der runden Kamine unterliegt auch bei Bauführungen außerhalb Prags überhaupt allen bereits früher festgesetzten Vorschriften.

Wenn aber die Gebäude zugleich zu öconomischen Zwecken verwendet werden, wenn daher die Dachbodenräume mit Stroh oder anderen leicht entzündlichen Stoffen angefüllt zu sein pflegen, wenn ferner bet großen Feuerungsanlagen oder auch in Fällen, wo mit Reisig, Rieserholz u. dgl, geheizt wird, die runden Kamine durch ein starkes Funkensprührn der nächsten Umgebung gefährlich werden könnten, so ist deren Anwendung nicht zu gestatten.

Dieselben können daher nur bei feuerfesten, mit feuersicherem Materiale eingedeckten Gebäuden und unter der Bedingung eines zu jeder Zeit leicht möglichen Zutrittes zu ihrer Reinigung in Anwendung kommen, und ist es nothwendig, das die Baucommission die Frage über deren Zulässigkeit mit Rücksicht auf die localen Verhältnisse und die Umgebungen des Baues immer der eindringlichsten Erörterung unterziehe,

§. 79.

Auch bei jenen Bauführungen außerhalb Prags, die mit behördlicher Bewilligung aus Holz herge-

stellt werden, soll das Gehölze der Dachungen von jenen der Deckböden zweckmäßig getrennt und auf die Herstellung eines Ziegelpflasters oder eines we-nigstens 4 Zoll hohen und gut ausgeschlagenen Lehmstrichs in den Dachbodenräumen sowohl bei neuen als auch bei bereits bestehenden Gebäuden gedrungen werden.

Gebäude, welche nach den voranstehenden Be-stimmungen auch außerhalb Prags aus feuersiche-rem Materiale herzustellen sind, müssen in der Regel auch eine feuerfeste Bedachung erhalten.

In Gegenden, wo das Materiale zu guten Dachziegeln nicht vorhanden ist, oder wo die rasche Zerstörung derselben durch climatische Einflüsse in sicherer Aussicht steht, und die Beischaffung eines anderweitigen feuersicheren Deckmateriales nur mit unverhältnißmäßigen Kosten zu bestreiten wäre, ist die Eindeckung der Gebäude mit Schindeln gestattet, wenn eine solche dort auf bei Neubauten bisher geduldet wurde.

Bet Gebäuden, welche mit behördlicher Ge-


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řednímu staví že dřeva, pak o stavení, která leží zcela sama o sobě, aneb od sousedních stavení jsou vzdálena na 3 sáhy, konečně když jde o stodoly neb kolny, které se staví za osadami aneb u vzdálenosti od obydlí, může střecha býti šindelová aneb došková.

Hospodářská stavení dovoluje se kryti též kalenci pevnými; a však střechy prkenné stížené kamením na ně položeným, dovoleno jest stavěti toliko v nejvyšších horách.

Také zůstává v moci starodávné nařízení, aby se ve vesnicích proti šiření požáru nasázelo stromů tam, kde jsou taková obydlí, v nichž velmi silného topeni jest potřebí, pak vůbec tam, kde jsou dílny, v kterých se s ohněm zachází, a okolo kostelů, far, škol, pivovárů, vinopalen, sýpek a jiných velkých stavení.

Výminkářské světničky, které se v městysích a ve ve vesnicích a leckdes v malých městečkách po venkově nalézají, nesmějí se nikdy přistavovati k stodolám ani ke kolnám.

Částka V

Nařízení, kterých jest šetřiti, když jest stavba hotová.

§. 80.

Když jest stavba aneb hlavní oprava skončena, má stavebník zemi vykopanou dáti zase zasypali, rum a všecko, coby chodícím neb jezdícím překáželo, s ulice nebo se silnice odkliditi, a ji dáti opět řádně spraviti, a vůbec všecko, co stavbou okolo staveniště se změnilo aneb škodu vzalo, bez průtahu na svůj náklad napraviti.

§. 81.

Do nově vystavěných aneb podstatně přestavěných příbytků a místností obchodních a živnostních není nikomu dovoleno dříve se stěhovati, ani stájí (koníren) dříve užívati, než úřad stavební, shledav, že se řádně, stavělo a že místnosti dost vyschlé, zdraví škoditi nebudou, dá povolení, aby se v těch místnostech přebývalo aneb jich se užívalo.

Částka VI.

O úřadech, které mají stavební řád vykonávati a o působnosti jich.

§. 82.

V obcích, v nichž platí zemský řád obecní, pečujte představení o to, aby předpisy tohoto pádu stavebního měly svůj průchod.

nehmigung von Holz aufgeführt werben, bann bei solchen, welche entweder eine ganz isolirte Lage haben, ober von den Nachbargebäuden 3 Klafter weit entfernt sind, bei Scheuern und Schupfen, welche außerhalb der Ortschaften oder entfernt von den Wohngebäuden hergestellt werden, dürfen die Dachungen mit Schindeln oder Stroh eingedeckt werden.

Die Eindeckung der Wirthschaftsgebäude mit festen Lehmschindeln ist gleichfalls zulässig; dagegen werben die mit Steinen beschwerten Legschindel-bächer nur in den höchsten Gebirgsgegenden gestattet.

Auch wird die altbestehende Vorschrift noch fernerhin aufrecht erhalten, wornach in den Dör-fern, wo solche Wohngebäude, worin große Feuerungen nothwendig sind, sowie überhaupt, wo Feuerwerkstätten, Kirchen, Pfarr- und Schulgebäude, Bräu-und Branntweinhäuser, Schüttböden und andere grö-ßere Gebäude bestehen, zum Schuhe gegen die Ver-breitung der Brände, Bäume gepflanzt werden sollen.

Die in den Märkten und Dörfern und hin und wieder auch in den kleineren Landstädten vorkom-menden Ausgedingstuben dürfen nie an Scheuern ober Schupfen angesetzt werden.

V. Abschnitt.

Von den nach Vollendung des Baues zu beobachtenden Vorschriften.

§. 80.

Nach Vollendung des Baues oder nach Aus-führung der Hauptreparatur hat der Bauherr die Verschüttung der Erdaushebungen, die Wegräumung alles Schuttes und aller die Passage hindernden Gegenstände von der Straße, sowie auch die odentliche Wiederherstellung derselben und überhaupt alles desjenigen, was aus Ursache der Führung des Baues in der Umgebung desselben eine Veränderung oder Beschädigung erlitten hat, ohne Verzug auf seine Kosten zu veranlassen.

§. 81.

Neu erbaute oder wesentlich umgestaltete Wohnungen, Geschäftslocalitäten und Stallungen dürfen nicht früher bezogen werden, bevor nicht die Bau-behörde nach genommener Uiberzeugung von der ordnungsmäßigen Ausführung des Baues und von dem gehörig ausgetrockneten und gesundheitsunschäd-lichen Zustande desselben die Bewohnungs- oder Benützungs-Bewilligung ertheilt hat.

VI. Abschnitt.

Von den zur Durchführung der Bauordnung berufenen Behörden und der Amtswirksamkeit derselben.

§. 82.

Die Vorschriften der gegenwärtigen Bauordnung werden in allen Gemeinden, für welche die allgemeine Gemeindeordnung gilt, von den Gemeindevorstehern (§. 28 und 59 der G. O.) gehandhabt.

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1774

Příslušnost orgánů obecních v městech, kte-ráž mají zvláštní statuta, vyměřena jest v těchto Statutech.

Také když jest činiti o stavby veřejné, má představený obce před se bráti všeliké úřední řízení, jež se vztahuje k tomu, aby se čára stavební a vodorovná výška vyměřila, aby sousedé spolumezujicí a jiní soukromníci, jimž na tom záleží, byli vyslyšeni o námitkách, ač majíli jaké, aneb aby se po čas stavby vykonávala policie bezpečnosti.

§. 83.

Povoleni ku všelikým stavbám soukromým dává představený obce, když věc podlé nařízení byla napřed místní komisí vyšetřena, a v městech, která mají zvláštní statuta, dává takové povoleni úřad obecní v statutech jmenovaný.

Tito orgánové mají plány stavební zkoušeti, zachovávajíce bedlivě předpisy tohoto řádu stavebního a zvláště uvažujíce i podle toho rozhodujíce , nemajíli některé místnosti, kromě těch, ježto v tomto řádu jsou jmenovány, snad ještě zřízeny býti spůsobem před ohněm bezpečným, za příčinou toho, k čemu jsou určeny.

Povolili se k stavbě, má se jeden výkres plánu stavebního u úřadu podržeti; druhý pak, opatřený stvrzovací doložkou, vráti se stavebníkovi.

Když se k místní komisi povolá znalec, musí útraty toho nésti stavebník.

§. 84.

Úřady, které dávají povolení k stavbám sou-kromým, maji stále o to pečovati

a) aby se stavěti nezačínalo, než se dá k tomu povolení, aneb, byl—li podán v pravý čas rekurs proti povolení, než vyšší úřad povolení stvrdí, vyjímajíc práce přípravné v §. 16. jmenované a dovolené;

b) aby ve všude šetřilo čáry stavební a výšky vodorovné, a

c) aby se pracovalo podlé stvrzeného plánu; pak

d) aby stavebník nesvěřoval stavby nikomu, kdo k tomu práva nemá; konečně

e) aby se k stavění bralo toliko stavivo dobré a trvanlivé.

Shledáli ten, kdo k stavbě má přihlížeti, že se stala nějaká úchylka od toho, co výše dotčeno, má o tom úřadu dáti zprávu, a zároveň v případnostech ad a), b) a c) zakázati, aby se dále nestavělo, v případnosti ad d) další stavbu bez odkladu zastaviti, a v případnosti ad e) naříditi, aby stavivo, které k té stavbě za nehodilé bylo uznáno, z místa stavebního se odklidilo.

Die Competenz der Gemeindeorgane in mit besonderen Statuten betheilten Städten wird durch diese Statute normirt.

Auch bei öffentlichen Baulichkeiten hat der Gemeindevorsteher alle jene Amtshandlungen zu pflegen, welche sich auf die Feststellung der Baulinie und des Niveau, auf die Vernehmung der Anrainer und sonstigen Privatinteressenten um ihre allenfälligen Einwendungen, oder auf die Handhabung der Sicherheitspolizei während der Bauführung beziehen

§. 83.

Die Bewilligung zu allen Privatbaulichkeiten ertheilt nach vorschriftsmäßig abgehaltener Localcom-mission der Gemeindevorsteher und in mit besonderen Statuten betheilten Städten die hierin bestimmte Gemeindebehörde.

Diese Organe prüfen die bezüglichen Baupläne wobei sie sich an die Vorschriften der gegenwärtigen Bauordnung genau zu halten und insbesondere zu erwägen und hiernach zu erkennen haben, welche Räume außer den in diesen Vorschriften bezeichneten ihrer Bestimmung wegen etwa noch feuersicher her-zustellen sind.

Wird der Bau bewilliget, so ist ein Pare der Baupläne zurückzubehalten, das andere aber, mit der Genehmigungsclausel versehen, dem Bauherrn zurückzustellen.

Die Kosten für die Zuziehung des Bauverständigen zu den Localcommissionen hat der Bauherr zu tragen.

§. 84.

Die zur Ertheilung der Baubewilligung bei Privatbauten berufenen Behörden haben die unablässige Obsorge dafür zu tragen, daß

a) vor Ertheilung der Baubewilligung, oder im Falle eines dagegen rechtzeitig ergriffenen Re-curses, vor Bestätigung derselben durch die höhere Behörde, außer den in dem §. 16 bezeichneten und als zulässig erkannten Vorberei-tungsarbeiten, der Bau selbst nicht in Angriff genommen, daß

b) die Baulinie und das Niveau überall eingehalten und

c) der genehmigte Bauplan befolgt werde; daß

feiner

d) der Bauherr die Bauführung an keine hiezu nichtberechtigte Person übertage, endlich daß

e) zu dem Baue nur gute und dauerhafte Mate-rialien verwendet werden.

Nimmt das mit der Nachsichtspflege betraute Organ in den gedachten Beziehungen Abweichungen wahr, so hat dasselbe unter gleichzeitiger Anzeige an die Behörde in den Fällen ad a, b und c die Fortsetzung der Arbeiten zu untersagen, in dem Falle ad d dem Bauführer die Fortsetzung des Baues sogleich einzustellen, und in dem Falle ad e die Wegschaffung des als nicht qualitätmäßig erkannten Materials von dem Bauplatze zu verfügen.


1775

§. 85.

Obecní úřadové mají přihlížeti k tomu, v jakém spůsobu jsou stavení již zřízená, a zdaž majitelé domů povinnosti zákonem jim uložené bedlivě zachovávají.

Úřadové tito činí opatřeni, aby vady, které se na staveních shledají a z veřejných příčin odstraněny býti musejí, byly odstraněny, i nařízují v případech shledaného nebezpečí, aby obyatelé tak chatrných stavěni z nich se vystěhovali a stavení ta aby se zbořila.

§. 86.

Přestoupil-li by kdo tento řád stavební, a nebylli by na takový přestupek v zákoně trestním žádný trest uložen, a staloli se to v obci nějaké, která nemá zvláštního statutu, mají to v první instanci vyšetřovati a trestati představení obce společně se dvěma obecními radními (§. 62. (řádu obecn.)

V městech, jež mají zvláštní statut obecní, ustanovuje tuto poslušnost statut sám.

§. 87.

Kam může jíti rekurs proti rozhodnutím a nálezům úřadu obecních, nařizuje obecní řád, a v městech, ježto mají zvláštní statut, tento statut.

§. 88.

K působnosti c. kr. místodržitelství náleží:

1. schvalovati plány k upravení lázeňských míst,

2. povolovati, aby se zakládaly nové části města, nové osady a schvalovati jich polohopisné plány;

3. zkoušeti a schvalovati plány k stavbám veřejným, pod politickou správu náležejícím;

4. rozhodovati v rekursích proti opatřením politických úřadů a úřadů obecních, přímo pod místodržitelstvím postavených.

§. 89.

Stvrdili c. kr. místodržitelství nález nižší instance, nelze proti takovému rozhodnutí podáti dalšího rekursu.

Ve všech jiných případnostech nezbraňuje se těm, jichž se týče, podávati rekurs k vyššímu úřadu; rekurs takový budiž však podán k první instanci úřední ve lhůtě osmi dnů, kteréžto lhůty prodloužiti nelze; promeškal-li by kdo tu lhůtu, budiž rekurs bez okolků zavržen.

§. 90.

Aby ti, kdož chtějí stavěti, nebyli u prove-dení úmyslu svého zdržováni, povinni jsou úřa-

§. 85.

Die Gemeindebehörden führen die Aufsicht über den baulichen Zustand der bestehenden Gebäude und übelwachen die genaue Einhaltung der den Hauseigenthümern gesetzlich obliegenden Verpflichtungen.

Dieselben verfügen die im öffentlichen Interesse nothwendige Beseitigung der an den Gebäuden wahrgenommenen Baugebrechen, und ordnen in den Fällen erkannter Gefahr die Räumung und Demolirung der schadhaften Gebäude an.

§. 86.

Zur Untersuchung und Bestrafung der Uibertretungen dieser Bauvorschriften, so weit sie nicht durch das Strafgesetz verpönt werden, ist bei Baulichkeiten in jenen Gemeinden, welche ein eigenes Statut nicht besitzen, der Gemeindevorsteher in Gemeinschaft mit zwei Gemeinderäthen als erste Instanz berufen (§. 62 der G. O).

In Städten, welche eigene Gemeindestatuten besitzen, wird diese Competenz durch das Statut normirt.

§. 87.

Der Recurszug gegen Entscheidungen und Er-kenntnisse der Gemeindebehörden wird durch die Gemeindeordnung, und in Städten, welche eigene Statuten haben, durch die Bestimmungen dieser Statuten normirt.

§. 88.

Zum Wirkungskreise der k. k. Statthalterei gehören die nachstehenden Angelegenheiten:

1. Die Genehmigung der Regulirungspläne für die Badeorte;

2. die Bewilligung zur Anlage neuer Stadttheile und neuer Ortschaften, und die Genehmigung der Lagerpläne für dieselben;

3. die Prüfung und Gutheißung der Baupläne für die dem Ressort der politischen Verwaltung unterstehenden öffentlichen Bauten;

4. Recursentscheidungen gegen Verfügungen der politischen Bezirksbehörden und der der Statt-halterei unmittelbar unterstehenden Gemeindebehörden.

§. 89.

Gegen die Entscheidungen der k. k. Statthal-terei, wodurch die Erkenntnisse der unteren Instanz bestätigt weiden, findet eine weitere Berufung nicht Statt.

In allen anderen Fällen bleibt den Betheiligten der Recurs an die höhere Behörde vorbehalten, doch muß derselbe innerhalb der nicht erstreckbaren Frist von acht Tagen bei der ersten Instanz überreicht werden, und ist bei Versäumung dieser Frist ohne Weiters zurückzuweisen.

§. 90.

Damit die Bauunternehmer in der Ausführung ihres Bauvorhabens nicht aufgehalten werden, sind


1776

dové, na něž náleží vykonávání řádu stavebního, všecky záležitosti staveb se týkající co nejrychleji vyřizovati, komise stavební nejdéle do osmi dnů od podání žádosti předse bráti, a pak ve třecb dnech rozhodnutí vydati, aneb dle potřeby co nejspíše povolení na vyšším úřadě vyžádati.

Částka VII.

O trestech.

§. 91.

Přestoupení těchto předpisů stavebních, na které jest v obecném zákoně trestním uložen trest, mají se dle tohoto zákona vyšetřovati a potrestati.

§. 92.

Za přestoupení §§. 6., 16. a 22. budiž jak stavebník tak i stavitel v hlavním městě a v před-městích potrestán pokutami 50 do 300 zl. aneb vězením 10 do 60 dnů; mimo hlavní město a předměstí pak budiž potrestán pokutou 10 do 200 zl. aneb vězeím 4—40 dnů.

Byl-li přestoupen §. 6., má se kromě toho stavba dotud zbořiti, pokud je třeba, aby se še-třilo čáry stavební a čáry vodorovné.

Taktéž má se stavba, předsevzatá proti tomu, co nařizuje §. 16., zbořiti, ač nedáli se později k ní povolení; a byť se i povolení dalo, má se stavba přece zbořiti dotud, pokud povolení k stavbě nedosahuje.

§. 93.

Za přestoupení jiných předpisů stavebních a za přestoupení rozkazů, jež úřady v mezích působnosti vydají, potrestán buď stavitel i stavebník, pokud i tento jest tím vinen, pokutou 5 do 100 zl. aneb vězením 1 do 20 dnů.

Ostatně trestem nikdo se nesprošťuje povinnosti, aby stavbu s řádem stavebním se nesrov-návající odstranil, a všecko odvaroval, v čem se od předpisů stavebních a nařízení zvláštních uchýlil.

die zur Handhabung, der Bauordnung berufenen Behörden verpflichtet, alle Bauangelegenheiten schleunigst zu behandeln, die Baucommissionen spätestens binnen acht Tagen nach dem von der Partei eingebrachten Bauansuchen abzuhalten und binnen drei Tagen die Erledigung zu ertheilen, oder hiezu die etwa erforderliche Bewilligung der höheren Behörde schleunigst zu erwirken.

VII. Abschnitt.

Von den Strafbestimmungen.

§. 91.

Die Uibertretungen der gegenwärtigen Bauvorschriften, welche durch das allgemeine Strafgesetz verpönt sind, werden nach dem letzteren behandelt und bestraft.

§. 92.

Die Uibertretungen der §§. 6, 16 und 22 sind sowohl an dem Bauherrn, als auch an dem Bauführer in der Hauptstadt und deren Vorstädten mit Geldstrafen von 50 bis 300 fl., oder mit Arrest von 10 bis 60 Tagen, außerhalb der Hauptstadt und deren Vorstädten aber mit Geldstrafen von 20 bis 200 fl. oder mit Arrest von 4 bis 40 Tagen zu bestrafen.

Uiberdies ist im Falle der Uibertretung des §. 6 ber Bau insoweit zu demoliren, als dies die Einhaltung der Bau- und Niveau-Linie erforderlich macht.

Ebenso muß der gegen die Vorschrift des §. 16 unternommene Bau, wenn hierzu die Baubewilligung nicht nachträglich ertheilt wird, und selbst in dem Falle dieser Ertheilung, insoweit die Banbewilligung nicht reicht, niedergerissen werden.

§. 93.

Die Uibertretungen der übrigen Bauvorschriften und der von den Behörden in ihrem Wirkungskreise erlassenen Anordnungen werben an dem Bauführer und dem Bauherrn, insoweit auch der Letztere Schuld trügt, mit Geldstrafen von 5 bis 100 fl. oder mit Arrest von 1 bis 20 Tagen geahndet.

Die Strafe überhebt übrigens nicht von der Verpflichtung, einen vorschriftswidrig geführten Bau zu beseitigen und jede Abweichung von den Bauvorschriften und speciellen Anordnungen zu beheben.

Oberstlandmarschall: Ich frage das Haus, ob es die Bauordnung so wie sie, nachdem sie gestern en bloc angenommen wurde, heute vorgelesen wurde, annimmt, und bitte diejenigen Herren, die für die Annahme sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Es ist mir noch von Dr. Rieger die Anzeige erstattet worden, daß in sein Referat noch gestern ein Ansuchen von einer Gemeinde um eine Umlage eigelangt ist, über welches er vollkommen instruirt

ist und über welches er heute in der Lage wäre, heule noch Bericht zu erstatten, wenn es angenom-men wird, ihn zu vernehmen. (Rufe: Ja, Ja).

Dr. Rieger: Der Stadtrath und Gemeinde-Ausschuß der Stadt Brandeis an der Elbe bittet um die Bewilligung einer Bierkreuzer-Umlage von 40 kr. öfterreicher Währ. von jedem Eimer des in die dortige Stadtgemeinde eingeführten fremden Bieres, welches auch daselbst zur Verzehrung gelangt, auf die Dauer von zehn Jahren. Stadtge-


1777

meinde Brandeis besitzt eine 3classige Unterrealschule, eine 4classige Hauptschule und eine 3classige Mäd-chenschule. Die Erhaltung sämmtlicher Schulanstalten erheischt sehr bedeutende Auslagen, welche die Stadtgemeinde aus ihren Mitteln nicht lange zu bestreiten im Stande ist, da die Gemeindeumlagen ohnehin schon sehr bedeutend sind. Die Kosten der Schulanstalten belaufen sich auf 3563 fl, und die Stadtgemeinde hat ein Deficit von 1241 fl.

Obec městská Brandejs na Labi žádá o povoleni, aby směla vybírat přirážku 40 kr. z každého do tamního města přiveženého a tam spotřebovaného vědra piva na 10 let po sobě běžících za příčinou tou, aby mohla vydržovat školy. Má totiž 3tříďní nižší realku, 4třídní hlavní školu, a 3třídní dívčí školu. Vydání na tyto školy obnášejí 3563 zl., a deficit města obnáší, ačkoli jsou přirážky velké a obtížné, 1241 zl. Celé město a veškeré zastupi-telstvo jednohlasně přistoupilo k tomuto návrhu, a všechny doklady, které zákon vyžaduje, jsou přiloženy. Protož zemský výbor navrhuje:

Slavný sněm račiž uzavříti:

"K uhražení výloh školních povoluje se obci městské Brandejské přirážka 40 kr. z každého přiveženého cizého a tam spotřebovaného vědra piva na 10 po sobě běžících roků od 1. července 1863 počínajíc.

Der hohe Landtag wolle beschließen: der Gemeinde Brandeis an der Elbe wird die Bewilligung ertheilt zur Deckung der Auslagen für die Schul-anstalten eine Umlage von 40 kr. öfter. Währ. von jedem Eimer auswärtigen und zur Consumtion eingeführten Bieres auf die Dauer von 10 Jahren vom 1. Juli 1863 angefangen, erheben zu dürfen,

Dr. Pankrác: Wenn ich den Antrag recht verstanden habe, so handelt es sich bloß um die Besteuerung des fremden Bieres. Ich glaube, daß es den heutigen Grundsätzen nicht entspricht, bloß um die auswärtigen Gewerbsleute zu besteuern und Ťine Bannmeile zu construiren. Wenn die Gemeinde Brandeis von allen consumirten Biere sich eine Auflage erbeten hätte, so wäre kein Anstand. Aber ich glaube, wenn die hohe Regierung den Bierzwang soweit aufgehoben hat, als er nicht vertragsmäßig ist, sollten wohl die Gemeinden ihn auf eine andere Weise nicht wieder einführen. Ich bin daher für die Abweisung dieses Antrages. —

Dr. Rieger: Ich habe nur zu bemerken, daß der hohe Landtag bei vielen anderen Gemeinden dasselbe bewilligt hat; daß in der Regel das Bier, was in der Gemeide selbst erzeugt wird, nicht der Besteuerung unterzogen wird, sondern nur jenes, welches eingefürt wird (Rufe: nein, nein!) Es ist dieß wenigstens bei vielen Gemeinden bereits bewilligt worden, und ich glaube, daß kein Grund vorhanden ist, in dieser Beziehung bei der Stadtgemeinde Brandeis eine Ausnahme zu machen. Um so mehr glaube ich, daß das der Gemeinde bewilligt werden kann, weil sie ja selbst ihr Gesuch in keiner anderen Weise gestellt hat, —

Baron Wucherer: Ich bitte um's Wort. Ich glaube, daß, wenn Verzehrungssteuerzuschläge auf die Getränke und auf das Bier bewilligt werden, was keiner Gemeinde, welche darum einschreitet, verweigert worden ist, ein sehr großer und weiter Unterschied darin zu finden ist, der Gemeinde die Bewilligung zu geben fremdes, eingeführtes Bier zu besteuern; denn dadurch wird für die einheimische Production eine Begünstigung, ein Monopol geschaffen, was nach unseren Begriffen von Besteuerung nicht zuläßig ist. Man kann nur auf das zu verzehrende Bier einen Zuschlag bewilligen und meines Wissens ist vom h. Landtage nicht in einem einzigen Falle eine ausnahmsweise Besteuerung bloß fremden Bieres für zuläßig befunden worden. Nach unseren Steuer-Grundsätzen ist es unzuläßig und wenn es sich im vorliegenden Falle darum handelt, nur auf das eingeführte Bier eine Umlage zu bewilligen, so würde ich meines Theils dagegen stimmen.

(Rufe: Schluß.)

Dr. Rieger: Ich bitte mir nur einige Worte zur Aufklärung zu gönnen. Die Brandeiser Stadtgemeinde wird sehr froh sein, wenn der Herr Abg. Baron Wucherer sich die Mühe mit jenen Antrag in dieser Weise zu stellen und ein Amendement zu formuliren, und es wird der Stadtgemeinde Brandeis nur zum Vortheile gereichen, weil meines Wissens das Brandeiser Brauhaus nicht der Stadtgemeinde, sondern dem Großherzog v. Toskana gehört; sie wirb keineswegs darunter leiden, sondern nur der Großherzog v. Toskana. Ich für meinen Theil habe aus der Sachlage ersehen, daß, wenn der Bierkreuzer auf das gesammte in der Stadtgemeinde consumirte Bier umgelegt wird, die Stadtgemeinde ziemlich herauskommen wird, um die Schulauslagen und das Deficit zu decken; es geht nämlich aus den Acten hervor, daß dieser Bierkreuzer, wenn er nur umgelegt wird auf das in der Stadt zur Consumtion gelangende Bier, nur einen Ertrag von 560 st. geben wird im Verhältnisse zu dem daselbst consu-mirten fremden Bier. Es werden nämlich 4400 Eimer eigenen, Brandeiser, und 1400 eingeführten Bieres verzehrt. Es dürfte daher die obige Zahl 560 multiplicirt, ungefähr nicht einmal die Un-kosten der Schulanstalten decken. Es müßte daher immer noch ein bedeutender Theil der Kosten von der Stadtgemeinde bestritten werden; aber ich selbst bin der Ansicht, wenn wir diese Zahl mit 3 multipliciren, so decken wir etwas mehr als das Deficit, — nämlich 1241 fl. beträgt das Deficit der Stadt. Wie gesagt, wenn der Herr Baron Wucherer einen Antrag stellen will, so conformire ich mich sehr gerne damit; aber der Landesausschuß hat es für seine Pflicht gehalten, der Stadtgemeinde das zu bewilligen, was sie eben verlangt. —

(Ruf: Schluß der Debatte)

Oberstlandmarschal : Ich bitte diejenigen,


1778

die für den Schluß der Debatte sind, die Hände aufzuheben.

Baron Wucherer: Ich glaub? nicht dazu ungeachtet der Aufforderung des Herrn Referenten berechtigt zu sein, ein solches Amendement zu stellen; denn ein Amendement, welches weiter geht, als das Petitum einer Gemeinde, glaube ich, wird der h. Landtag auch nicht annehmen sollen. Insbesondere muß die Abstimmung sämmtlicher Wahlberechtigter Bürger über ein solches Gesuch vorhanden sein, und ich glaube der h. Landtag würde in dieser Be-ziehung weiter gehen, als seine Ermächtigung ist, wenn er ohne Erfüllung der gesetzlichen Förmlichkeiten hier ein weiter gehendes Amendement, als das Petitum der Gemeinde ist, stellen und annehmen wollte.

Ich glaube, wenn der h. Landtag sich darüber ausspricht, daß er diese Besteuerung, bloß des eingeführten Bieres nicht zuläßt, so wird es an der Gemeinde sein, sich in dieser Weise zu berathen und allenfalls um die Umlage nach den bisher üblichen und gesetzlichen Bedingungen neuerlich ein-zuschreiten.

Dr. Rieger: Ich glaube aber, meine Herren! daß dadurch Niemand ein Unrecht geschieht, wenn die Gemeinde das in die Stadt eingeführte fremde Bier besteuert.

(Wucherer. "Ein großes Unrecht.")

Ich glaube, wir können billigerweise einer Stadtgemeinde nicht das verweigern, was wir so vielen anderen Gemeinden nicht verweigert haben, nachdem es sich gezeigt hat, baß die Stadtgemeinde ein sehr bedeutendes Deficit hat, nämlich von 1241 fl. Ich erinnere daran, daß die Stadtgemeinde Brandeis eine sehr zahlreiche handeltreibende Bevölkerung hat, für welche sie durchaus nothwendigerweise die Haupt- und Realschule erhalten muß; wenn also der hohe Landtag es nicht gestatten sollte, ihr diese Bewilligung zu ertheilen, so möchte eben die Stadgemeinde, so zu sagen, auf Puff leben, sie müßte noch Schulden machen, weil das Deficit jährlich 1214 fl, beträgt. Ich wiederhole meinen Antrag daher, im Namen des Landesauschußes, der hohe Landtag wolle der Stadtgemeinde die Einhebung des Bierkreuzers in der von ihr erbetenen und von der sämmtlichen Bevölkerung consentirten Weise bewilligen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die für den Antrag des Landes-ausschußes sind, aufzustehn (82). Ich bitte die Gegenprobe zu machen und diejenigen, die dagegen sind aufzustehen (zählt 83). Ich bitte die namentliche Abstimmung vorzunehmen, ich habe vorhin eine Stimme weniger gezählt, jetzt um eine Stimme mehr.

(Es wird namentlich abgestimmt.)

Herr Fürst-Erzbischof zu Prag

" Bischof zu Budweis

ja

" Bischof zu Königgrätz

" Bischof zu Leitmeritz

Herr Rector Magnif. der Prager Universität

" Adam Herrmann

nein

" Aehrenthal Johann, Freiherr

" Althan Michael Karl, Graf

" Auersperg Karl, Fürst

nein

" Auersperg Vincenz, Fürst

" Bachofen von Echt Clemens

nein

" Becher Franz

nein

" Benoni Josef

ja

" Berger Maximilian

ja

" Bethmann Alexander, Freiherr

" Bohusch v. Ottoschütz Wenzel, Ritt. v.

ja

" Brauner Franz

" Brinz Alois

nein

" Brosche Karl

nein

" Cistercienser-Abt von Ossegg k. Bernhard

Athanas

" Clam-Marinitz Heinrich, Graf

ja

" Claudi Eduard

nein

" Čupr Franz

ja

" Černin Jaromir, Graf

nein

" Černin Eugen, Graf

" Černin Ottokar, Graf

ja

" Conrath August

" Daněk Vinc

" Daněš Franz

ja

" Desfours-Walderode Franz, Graf

nein

" Doubek Eduard

nein

" Dotzauer Richard

" Dwořak Sim.

ja

" Ehrlich Ludwig

nein

" Eisenstein August, Ritter v.

ja

" Eisenstein Wenzel, Ritter von

ja

" Esop Josef

ja

" Eyßert Abalbert

nein

" Faber Karl

ja

" Fleischer Alexander

nein

" Frič Josef

ja

" Fürstenberg Emil, Fürst

ja

" Fürstenberg Mann., Fürst

" Fürth I. W.

nein

" Fürstel Rudolf

" Gabriel Josef

ja

" Görner Anton

nein

" Grégr Eduard

nein

" Grüner Ignaz

nein

" Grünwald Wendelin

ja

" Gschier Anton

" Haas Eusebius

-

" Hamernik Josef

ja

" Hanisch Julius

nein

" Hardtmuth Karl

nein

" Harrach Franz, Graf

" Hartig Edmund, Graf

" Hasner Leopold, Ritter von Artha

nein

" Haßmann Theodor

" Hauschild Ignaz

-

" Hawelka Mathias

ja

" Herbst Eduard

nein

" Hermann Franz

nein


1779

Herr Hille Wolfgang

" Hoffmann Gustav

nein

" Hubatka Karl

" Huscher Georg

nein

" Jelinek Carl

nein

" Jindra Jakob

ja

" Jaksch Anton

nein

" Kellersperg Br.

nein

" Klaudi Leopold

ja

" Klawik Franz

" Klier Franz

nein

" Kodým Franz Ladislaus

ja

" Kopetz Heinrich, Ritter von

ja

" Korb v. Weidenheim Franz, Freiherr

nein

" Korb von Weidenheim Karl, Ritter

nein

" Kral Josef

ja

" Kralert Franz

ja

" Krása Alois

" Kratochwile Johann

ja

" Kratochwyl Wenzel

nein

" Krejčí Peter Franz

ja

" Krejčí Johann

ja

" Kreuzherrn-Ord.-General Jak. Beer

nein

" Křiwanek Eduard

nein

" Krouský Johann

" Kuh David

nein

" Kulda Ben. Math

ja

" Lämmel Leopold, Ritter von

ja

" Lambl Johann B.

ja

" Laufberger Franz

nein

" Ledebour Adolf, Graf

nein

" Leeder Friedrich

nein

" Leidl Franz

nein

" Liebig Johann

" Lill v. Lilienbach Alois

nein

" Limbek Johann. Ritter von

nein

" Limbek Karl, Ritter von

nein

" Lobkowitz Ferdinand, Fürst

" Lumbe Josef

nein

" Machaček Josef

ja

" Maiersbach Adolf, Ritter von

nein

" Mallowetz Ernst, Freiherr

ja

" Maresch Anton

ja

" Maresch Johann

nein

" Mastný Vincenz

ja

" Matouschowský Alois

ja

" Mayer Anton

ja

" Mayer Ernst

nein

" Miesl Johann von Zeileisen

nein

" Mercaudin Franz Graf

" Milner Wenzel........ja

" Mladota von Solopisk, Franz Freiherr

nein

" Morzin Rudolf, Graf

-

" Neradt Franz

nein

" Neumann Wenzel

nein

" Neupauer Karl, Ritter von

" Nostitz Albert, Graf

" Nostitz Erwein, Graf

nein

" Nostitz Josef, Graf

ja

" Obst Gustav

Herr Palacký Franz

ja

" Palme Josef

nein

" Pankratz Franz

nein

" Peche Josef Karl, Ritter von

nein

" Pfeifer Josef

nein

" Pilz Theodor

nein

" Pinkas Adolf Maria

ja

" Platzer Wilhelm

ja

" Podlipský Josef

ja

" Plener Ignaz, Edler von

" Pollach Stefan

nein

" Porak Anton

ja

" Pour Wenzel

" Prachenský Josef

ja

" Prämonstratenser-Abt zu Tepl, P. Hainl

Marian

nein

" Pstroß Franz

ja

" Purkyně Johann

ja

" Ptačowský Karl

ja

" Řezáč Franz P.

ja

" Rieger Franz Ladislaus

ja

" Riese-Stallburg Friedrich, Freiherr

nein

" Ringhoffer Franz

nein

" Römheld Ernst

" Rösler Anton

nein

" Rojek Johann

ja

" Rosenauer Wenzel

" Rumerskirch Karl, Graf

nein

" Roth Karl

ja

" Rothkirch-Panthen Karl, Graf

nein

" Redlhammer Eduard

nein

" Roth Hieron

" Sadil Libor

ja

" Salm-Reifferscheid Franz, Altgraf

nein

" Sandtner Johann

nein

" Schandera Vincenz

ja

" Schary Johann Michael

nein

" Schicha Josef

ja

" Schindler Johann

" Schlechta Anton

ja

" Schlöcht Johann

nein

" Schmeykal Franz

" Schmerling Anton, Ritter von

" Schmidt Franz

nein

" Schönborn Erwein, Grafja

" Schowanek Anton

ja

" Schreiter Anton

nein

" Schöder Anton

nein

" Schrott Josef

nein

" Schwarzenberg Johann Adolf, Fürst

nein

" Schwarzenfeld Ludwig, Ritter

" Seidl Wenzel

ja

" Seifert Wenzel

nein

" Seitl Franz

ja

" Skuherský Rudolf

ja

" Škarda Jakob

nein

" Sladkowský Karl

nein

" Slawik Josef

ja

" Stamm Ferdinand

nein

" Staněk Johann B.

ja

128b


1780

Herr Stangler Josef

" Stangler Franz

nein

" Stark Johann Anton, Edler von

nein

" Steffan Friedrich

nein

" Steffens Peter

nein

" Sternberg Jaroslaw, Graf

nein

" Stickl Sigmund

nein

" Stöhr Anton

nein

" Strache Eduard

nein

" Stradal Franz

nein

" Suida Franz

nein

" Swatek Laurenz

ja

" Swoboda Johann

nein

" Šembera Alois

ja

" Skrejšowský Johann

" Straeruwitz Adolf, Ritter von

" Taschek Franz

nein

" Tedesco Ludwig

nein

" Tetzner Gustav

" Thomas Leopold

" Thun-Hohenstein Franz, Graf Sohn

ja

" Thun-Hohenstein Leo, Graf

ja

" Thun-Hohenstein Leopold, Graf

nein

" Thun-Hohenstein Theodor, Graf

ja

" Thun-Hohenstein Oswald, Graf

" Thurn-Taxis Hugo, Fürst

nein

" Tomek Wenzel

ja

" Tomíček Karl

ja

" Tonner Emanuel

" Trenkler Anton Gustav

" Trojan Prawoslaw

" Theumer Emil

nein

" Uher Franz

" Voith Ferdinand, Freiherr

ja

" Volkelt Johann

nein

" Waclawik Alois

ja

" Waldstein Ernst, Graf

nein

" Wallis Friedrich Olivier, Graf

nein

" Wanka Wenzel

" Weidele Ernst von Willingen

nein

" Wenisch Johann, Ritter

nein

" Wenzig Josef

ja

" Wiese Ignaz

ja

" Wojaček Anton

ja

" Wokoun Franz

nein

" Wolfrum Karl

nein

" Wollenstein Karl, Graf

ja

" Worowka Wenzel

" Wratislaw Josef, Graf

nein

" Wucherer Peter, Freiherr

nein

" Zapp Karl Vl.

ja

" Zátka Ignaz

ja

" Zelený Wenzel

ja

" Zeßner Vincenz, Freiherr

ja

" Zettwitz Karl, Graf

ja

" Zikmund Josef

ja

" Žák Johann

ja

" Zeidler Hieron

nein

" Zeithammer Ottokar

ja

Oberstlandmarschall (Nach der Abstimmung):

Der Antrag ist mit 102 Nein abgelehnt gegen 84 Ja. Wir schreiten weiter in der Tagesordnung. Ich bitte den Herrn Berichterstatter des Ausschußes für das Contributionsgesetz.

Zpravodatel Dr. Škarda: (z tribuny).

Slavný sněme!

Zásady, jimiž se řídila komise, sestavujíc zákon, o kterém porada počíná, obšírně zdůvodněny jsou ve zprávě tištěné, i nebude zajisté zapotřebí, abych je zde opakoval. Obmezím tedy řeč svou na to, abych několika slovy poukázal na důležitost právě tohoto zákona. Není záležitosti, která by náš lid venkovský zajímala v takové míře, jako jej zajímají kontribučenské fondy. — Od té doby. kde čilejší ruch zase nastal ve vlasti naší, od té doby, kde lidu našemu popřáno zase bylo, aby se scházel a o svých potřebách se radil, od té doby pravím, nebylo shromáždění rolníků, kde by se nebylo jednalo o fondech těch, v němž by se nebylo uvázívalo, jak se má s nimi naložiti, aby neležely ladem, — ale dávaly ovoce těm, jimž náležejí. Jak velice záležitost ta lid venkovský zajímá, lze poznati také z množství petic, které slavnému sněmu za tou pří-činou podány jsou byly. A není také divu. Rolník náš, vybaven byv v roce 1848 z poddanství, vypláceti se musel z roboty, musil platiti veliké sumy na národní půjčku a musil platiti daně mnohem vyšší než v letech minulých. Tímto způsobem vycházely miliony z lidu venkovského a neměl-li docela schudnouti, muselo se pomýšleti na prostředky, jak by se nahradilo to, co z jeho rukou vyšlo. Vláda předešlá ovšem málo se o to starala, —jí byl rolník takřka jen pastorkem. Kdežto pro průmysl se zakládaly školy, kdežto se zřizovaly komory, jež by ukazovaly na potřeby prů-myslu a obchodu, a radily, jak se jim má odpomocí, kdežto povstávaly úvěrní ústavy, aby těmto poskytovaly laciné peníze; neučinilo se pro rolnictví ničeho; museli tedy rolníci sami o to se starati, sami o to pečovati, jak by pře-dešli tomu, aby nešli nazpět, aby neschudli, nýbrž aby kráčeli ku předu a zvelebovati mohli živnost svou.

Sestupovali se rolníci ve spolky, radili se o záležitostech svých a mnoho učinili návrhů, jak by zde se odpomohlo, ale vždy poslední slovo bylo v tom, že ke všemu je třeba peněz, laciných peněz. Kamkoliv se obrátili, vždy zase zavadili o otázku tuto. A hle! tu zřetel svůj obrátiti museli ovšem na kapitál nashromážděný, který jenom čeká, aby se ho upotřebilo, jak toho vyžaduje čas nynější. Za císaře Josefa II. totiž založeny byly téměř po celé naší vlasti tak zvané kontribučenské sýpky obilní, a tyto sýpky tak velice vzrostly po věky právě minulé, že nyní v nich je zname-nitý kapitál nashromážděn.


1781

Bylo mi popřáno, abych nahlédl do zápi-sek o těchto fondech při úřadech vedených, a z nich poznal jsem tento velký poklad pro rolníka zde uschovaný. — Podle výkazů z r. 1861 obnášelo v celých Cechách obili těchto fondů, dílem rozpůjčené, dílem na sýpkách nashromážděné, podlé jednotlivých druhů plenice 72,611 měr a 11 mírek, žita 1,288109 měr a 2 mírky, ječmena 1.004,136 měr a 5 mírek, ovsa 1.454,071 měr a 11 mírek, což v cenách nejnižších skoro vůbec katastrálních, kde se počítala míra pšenice za 2 zl. 10 kr., žita za 1 zl. 75 kr" ječmena za 1 zl. 5 kr. a ovsa za 88 kr., činí dohromady 5,558,600 zl.

Vezme-li se nyní, že sýpky v celých Čechách, což nízko počítáno, mají cenu 1,165.483 zl., pak že peněz hotových a uložených kapitálů z těch fondů r. 1861 bylo v celých Čechách 3,005.766 zl., máme zde už dohromady kapitál 9.719.859 zl. Mimo to dost značný a znamenitý je fond t. z. kontribučenský, nebo kontribučenský peněžitý fond.

Zde je znám jenom výkaz z r. 1857, a tenkráte obsahoval 6,181.750 zl.; máme tedy dohromady 15,911.609 zl. — Toť znamenitý zajisté je kapitál, a upotřebí-li se ho tak, jak toho vyžaduje potřeba nynější rolnictví našeho, tu se mu může vypomoci. Pánové; před dvěma právě dny bylo mluveno mnoho pěkných, mnoho vřelých slov o tom, jak důležité je hospodářství pro naší vlast a bylo k tomu poukázáno, jak zapotřebí, aby se mu vypomohlo. Pánové! tenkráte celá sněmovna schválila slova ta, a nyní naskytla se příležitost, aby se uká-zalo skutkem, že sněmovna uznává důležitost rolnického stavu, aby ukázala, že uznává, jak velice důležitý jest pro vlast naší. Kojím se naději, že slavná sněmovna vyřídí záležitost tuto tak důležitou ve prospěch celého rolnictví a zvláště tak, jak si toho přejou interesenti.— Zdá se mi, že nikdo nebude mezi námi, kdož by neuznal potřeby, aby fondy tyto se upra-vily dle potřeb časových. Pak-li tomu tak, myslím, že nebude zapotřebí, bychom se teprva v generální debatu poušteli, a dovoluji si navrhovati, aby slavná sněmovna hned pro speciální debatu se rozhodla a jednotlivé paragrafy předloženého zákona přijala. (Bravo!)

Oberstlandmarschall: Es haben sich zur Genaraldebatte vormerken lassen die Herren Prof. Zeilhammel, Bar. von Wucherer und Sadil. Ich werde ihnen also das Wort geben.

Freih. v. Wucherer: Ich verzichte wegen der Kürze der Zeit aufs Wort, behalte mir jedoch das Wort vor zu einem Amendement bei §. 1.

Oberstlandmarschall: Herr Prof. Zeit-Hammer.

Prof. Zeithammer: Ich glaube, da von Seite des Herrn Berichterstatters der Antrag gestellt wurde, auf die Generaldebatte nicht einzugehen, sondern nur bei den einzelnen Paragraphen die Anträge vor-zubringen . . .

Oberstlandmarschall: Aber Sie waren schon vordem zur Generaldebatte vorgemerkt, und haben also das Recht zusprechen; ich muß Sie also fragen, ob Sie von diesem Rechte Gebrauch machen ober darauf verzichten wollen?

Prof. Zeithammer: Ich verzichte ebenfalls wegen der Kürze der Zeit aufs Wort und möchte nur um dasselbe bei §. 9 bitten.

Oberstlandmarschall: Herr Sadil!

Abg. Sadil: Meine Herren, wir haben in dieser sehr wichtigen Angelegenheit außer dem Regierungsentwurfe noch zwei Anträge, der einzelnen Mitglieder über diesen Gegenstand; der eine dieser Privatanträge will ohne Weileies aus dem Ver-mögen des bisherigen Contributionsfondes Vorschußlassen errichtet haben, der zweite, der geht auf das Entgegengesetzte, er will, damit diese Fonde oder eigentlich die Gelder, welche zu lösen sind, an die einzelnen Mitglieder derselben vertheilt werden. Bet den Vorschußkassen ist richtig, baß sie nothwendig sind, aber vor Allem müssen doch nach dem, was unter Autonomie und Selbstbestimmung zu denken ist, die wirklichen Theilhaber an diesem Fonde befragt werden, ob und inwiefern sie solche lassen wollen; was den zweiten Antrag, daß die Fonds unter die einzelnen Theilhaber vertheilt werden, betrifft, gegen diesen muß ich einwenden, daß er mir, da ich doch durch viele Jahre genaue Kenntniß dieser Verhältnisse gesammelt habe, durchaus unpraktisch erscheint, ich sehe nicht ein, wie es möglich ist, die einzelnen Theilhaber genau zu ermitteln. Man sagt freilich, die Besitzer der Rustikalgründe, welche zu diesen Fonden beigesteuert haben, sind die einzelnen Theilhaber, aber wie soll man genau heraus bekommen, welchen Antheil jeder dieser daran hat. Nicht nur, baß mehrere von den Besitzern bisher zu den Contributionsgetreidefonden nichts beigetragen haben, sind doch Allen, die mit den Verhältnissen bekannt sind, die Fälle bekannt, daß bei den meisten, oder doch vielen von ihnen die Schuld, die sie an den Contributionsfond zu leisten hatten, entweder beim exekutiven Verkauf der Grundstücke durchgefallen sind, also eigentlich schon diesem Besitzer vergütet wurden, indem er einer Schuld los wurde — oder, wenn die Schuld recht hoch angewachsen ist, von der hohen Landesstelle über Antrag des Amtes zum Theil ober auch nachmal zur Gänze zur Abschreibung gebracht wurden. Auch diese Besitzer haben vielleicht schon mehr als ihren Antheil bekommen. Man müßte hier, um ins Klare zu kommen, bei jedem Einzelnen erheben, wie viel er noch beizutragen hätte, wie groß seine Schuld ist, und in welchem Maße er dazu beigesteuert hat, und man würde nach jahrelanger Durchsicht aus den Rechnungen, welche vielleicht bei einigen gar nicht bestehen, nicht einmal in's Reine kommen, und es möchte am Ende Vieles ins Unrecht ausschlagen, nicht gerechnet den sehr wichtigen Umstand, daß die

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Fonds, die nach dem Commissionsbericht 8 Millionen — nach Angabe des Berichterstatters im Ganzen noch viel mehr betragen dürften, eine Geldkraft bilden, die doch wirklich zu etwas Besserem verwendet werden könnten und welche durch die Vertheilung gewissermaßen in Atome zerstäuben würde. Wie viel möchte auf den Einzelnen entfallen? Etwas jeden- falls sehr Unbedeutendes. Auch bei diesem zweiten Antrag ist nicht berücksichtigt worden, ob wirklich die Theilnehmer und in welcher Art sie damit einverstanden sind. — Der Commissionsantrag, der ist eigentlich ein Conglomerat beider Anträge. Er will das Schroffe ausgleichen, will aber imperativ bestimmen, daß Vorschußkassen zu errichten sind.

Der Regierungsantrag dagegen, der scheint meiner Ansicht nach der liberalste zu sein; er sagt in kurzen und bündigen Worten, daß die Pflicht, die Beiträge zu diesen Contributionsgetreidefonden in Zukunft zu leisten, aufgehoben werde; er sagt ebenso kurz und bündig, baß die Theilhaber selbst durch einen zu wählenden Ausschuß zu bestimmen haben, was ferner damit zu geschehen habe, das ist denn, glaube ich, nach den Begriffen von Autonomie und Selbstbestimmung das liberalste, was gesagt werden kann. Was weiter zu geschehen habe, darüber sind die Theilnehmer zu befragen, und die haben erst zu bestimmen; wir können uns hier doch nicht unaufgefordert zu ihren Vormündern auswer-fen. Ich wollte ein Amendement oder eigentlich einen Antrag stellen, bevor der Regierungsantrag erschie-nen ist, der dem Regierungsantrage so ziemlich ähnlich gewesen wäre. Nur wollte ich, daß diese Fonde, nachdem sie realisirt worden sind, an die Gemeinde nach Maßgabe des ganzen betheiligten Rustikalbesitzes repartirt werden, um besondere Verrechnungen zu vermeiden. Die Gemeinde hätte ihren Antheil bekommen und hätte ihn als Stamm-vermögen behandeln müssen, folglich wäre es für das Allgemeine auch nicht verloren. Ich glaube nun, daß dieser Antrag nicht nothwendig ist, weil der §. 4 des Regierungsentwurfes auch nicht die Möglichkeit ausschließt, daß der Ausschuß das Vermögen auf die Gemeinden übertragen kann. Ich stelle somit in der Erwägung, daß wir bei der Kürze der Zeit, die uns noch zugemessen ist, nicht noch mehrere Tage, welche der Gegenstand erfordert hätte, damit zubringen, den Antrag: Der h. Landtag wolle beschließen, es sei in Angelegenheit der Contributionsgetreidefonde vor Allem der Re-gierungsentwurf, so wie er ist, in Berathung zu ziehen und wird er angenommen, so würden alle anderen Anträge ohnehin entfallen.

Dr. Trojan: Žádám o slovo.

Oberstlandmarschall: Gleich.

Sadil: So wichtig ist die Angelegenheit nicht, daß wir schon gegenwärtig imperativ auftreten und den Leuten sagen, was sie damit zu thun haben; wir müssen nur bedenken, daß ehe diese Fonde realisirt werden, mehr als ein Jahr verfließen würde, ehe das Ganze zu Geld gemacht wird, ehe die Forderungen liquidirt und eingebracht werden, ehe über die Schüttböden eine gewisse Bestimmung getroffen wird; das wird eine sehr lange Zeit dauern, also noch länger als bis der Landtag zusammentritt. Bei den Schüttböden, bei den Gebäuden ist es gar nicht gerathen, den Communen aufzutragen, baß sie dieselben verkaufen, was sie damit machen sollen.

Diese Schüttböden können auch zu anderen Zwecken bleiben, es find z. B. kleine Grundbesitzer, die sehr wenig zu Markte führen, diese sind eben, weil sie zu wenig haben, gezwungen, alles um das herzugeben, was man ihnen bietet. Ganz anders wäre es, wenn sie auf gemeinschaftlichen Schüttböden ihre Produkte bringen, eine große Masse von Getreide gibt eine Hypothek. Sie würben auf diese Vorräthe selbst schon Vorschüße bekommen können, die sie in Stand setzen würden, nicht erst eine günstigere Zeit abwarten zu müssen. Sie würden bei so großen Vorräthen mehr Käufer zusammenbringen. Das ist eine von den Verwendungen, zu welchen diese Schüttböden sehr ersprießlich werden können. Ich glaube also dem h. Hause anempfehlen zu sollen, daß wir mit einstweiliger Beiseitesetzung aller wei-teren Anträge nur den Regierungsentwurf in Discussion nehmen, und wenn das durchgeht, alle folgenden als aufgelassen betrachten.

Oberstlandmarschall: Also Herr Antragsteller stellen den Antrag, baß als Grundlage des Commissionsentwurfes der Regierungsentwurf genommen werde?

Sadil: Ja, der Regierungsentwurf.

Oberstlandmarschall: Das ist ein An-trag, über den auf Grund der Generaldebatte ein Beschluß nicht gefaßt werden kann. Also den Antrag werde ich bei §. 1 zur Abstimmung bringen, nämlich den Antrag, ob dieser Commissionsentwurf oder der Regierungsentwurf als Grundlage der Berathung anzunehmen ist. Herr Sladkowský!

J. U. C. K. Sladkowský. Meine Herren! Alles, was wir so eben gehört haben, scheint mir, hat eigentlich nicht in die Generaldebatte gehört, und scheint nur ein Beweis dafür zu sein, daß im Wesentlichen gegen das Prinzip, welches in der Commissionsvorlage ausgesprochen ist, Nichts vorgebracht werden kann; nämlich dagegen, daß bezüglich der Contributions-Getreideschüttböden eine neue Verfügung getroffen werden müsse. Der Herr Vorredner hat darauf aufmerksam gemacht, daß vor allem Anderen die Definition der Theilnehmer an den Contributionsschüttböden, wie sie im Commis-sionsentwurfe gegeben ist, ihm nicht zu entsprechen scheint.

Das ist aber wieder eine Sache, die abermals erst bei §. 3 zur Sprache kommen soll, und welche durchaus nicht in die Generaldebatte gehört. Was endlich die weitere Bemerkung betrifft, daß die Regierungsvorlage in dieser Beziehung viel lieberaler sei, so ist das richtig. Sie ist so liberal, daß man


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eigentlich nicht weiß, was mit den Contributions-Getreideschüttböden zu geschehen hat, wem sie künftighin angehören; nur so viel geht aus der Regierungsvorlage hervor, baß die bisherigen Theilnehmer an den Contributionsschüttböden die Geld-fonde, welche sie vielleicht daraus errichten würben, zu verwalten hätten; aber wie sie sie übernehmen sollen, was mit diesen Geldfonden zu geschehen hat, ob sie zu verbleiben haben als Geldfonde oder als Vorschußkassen, das ist in der Regierungsvorlage so unklar hingestellt, baß sie eine Masse von Streitigkeiten nach sich ziehen würde. — Das wird jeder, der einen Einblick in die Regierungsvorlage gethan hat, klar einsehen.

Die Commission hat sich angelegen sein lassen, alles dasjenige festzustellen, was in der Regierungsvorlage nicht entschieden war und was nothwendig entschieden werden muß, falls das neue Gesetz über die Contributionsschüttböden nicht eine unendliche Quelle von Streitigkeiten sein soll; und sie hat dieß in solcher Weise festgestellt, daß ich überzeugt bin und daß der Herr Vorredner sich selbst davon überzeugen würde, daß, falls man sämmtliche Theilnehmer an den Contributionsschüttböden abstimmen ließe, sich wenigstens eine Majorität von 0 9 für die in dem Commissionsentwurf ausgesprochenen Prinzipien erklären dürfte. Es ist in durchaus keiner Beziehung ihren Eigenthumsrechten ein Eintrag geschehen, es ist vollkommen gewahrt; nicht nur gewahrt, sondern auch der Antheil, der früher nicht ausgesprochen war, ist gesetzlich fixirt und zwar zu dem Zweck, weil man ihr Eigenthumsrecht nicht nur dem Namen nach, auch in der That wahren wollte. Es ist bisher auch in der Praxis vorgekommen, daß von den politischen Behörden aus den, Reinertrage, aus dem Überschuße der Contributionsgetreideschüttböden für die Theilnehmer verschiedene Leistungen bestlitten werden; zu Straßenbauten und zu anderen Concurrenzbauten; das war immer nach dem Belieben und Ermessen der politischen Behörden. Nun soll das künftighin nicht mehr der Fall sein. ES soll durch die Vorlage der Commission künftighin der Antheil eines jeden einzelnen Participienten so ausgesprochen und klar sein, daß er sich denselben selbst berechnen kann; es ist freilich im Antrage der Majorität dieser Punkt noch nicht ausgesprochen, und niedergelegt, baß nämlich der Reinertrag getheilt werden soll zwischen den Participienten, weil das eben dann in denjenigen Gesetzentwurf gehört, welcher über die Verwendung der, aus den Contributionsgetreideschüttböden zu errichtenden Geldfonde noch erfließen muß, also vielleicht in einem Gesetzentwurf über die Vorschußkasse. Eben deswegen ist es nicht der Grundsatz des §. 3, daß nämlich die Theilnehmer diejenigen sind, welche zu der Contribution, zur Errichtung des Contributionsfondes beigetragen haben und die Angabe des Maßstabes, nach welchem sie Theilnehmer sind, ist nur deswegen geschehen, weil sämmtliche Mitglieder der Commission, wenigstens eine eminente Majorität davon, überzeugt war, daß wir den Theilnehmern an den Getreideschüttböden und an den künftigen Vorschußkassen wenigstens diejenigen Rechte wahren müssen, die sie bisher schon und früher unter der absoluten Regierung aus den Getreideschüttböden gezogen haben. Aus allen diesen Gründen zusammengenommen glaube ich, daß eben der Entwurf der Commission und zwar vornehmlich gegen den Entwurf der Commission der Majorität nicht ein erheblicher Einwand gemacht werden kann, weder von Seite der Participienten und Theilnehmer, daß ihnen irgend ein Recht verkürzt worden wäre, noch auch von irgend einer an-deren Seite, daß man gegen die bestehenden Gesetze verstoßen hätte; auch darauf ist Rücksicht genom-men worden, daß man wirklich sagen kann, der Ent-wurf der Commission, namentlich der Majorität, ist eben nichts als eine Anpassung der sämmtichen über die Contributionsgetreideschüttböden bestehenden Gesetze auf die gegenwärtigen Zeitverhältnisse. Es läßt sich nachweisen, daß alle diejenigen Bestimmungen, welche in forma dem Entwurf der Commission neu sind, wirklich nur in forma neu sind, daß sie aber im Wesen sich schon in denjenigen Gesetzen gründen, durch welche die Contributionsschüttböden errichtet worden sind, und durch welche sie bis jetzt fortbestanden. Aus diesem Grunde, weil eben in dem gesammten Vortrag meines Herrn Vorredners wirklich gegen das eigentliche Wesen des Gesetzentwurfes, gegen den allgemeinen Theil desselben durchaus nichts vorgebracht worden ist und weil immer nur gegen einzelne Paragraphe, Begriffe und Principien angekämpft wurde, glaube ich, daß man es eigentlich durchaus nicht für eine Generaldebatte ansehen kann und ich würde mich nochmals dem Antrag des Herrn Berichterstatters anschließen, daß Se. Excellenz die Güte haben möchte, darüber abstimmen zu lassen, daß nämlich von der Generaldebatte abgegangen und sogleich in die Specialdebatte eingegangen werden soll.

Oberstlandmarschall: Ich bitte, ich kann das nur auffassen als einen Antrag auf Schluß der Generaldebatte.

Ich bitte jene Herren, die für den Schluß der Generaldebatte sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.) Es sind noch für die Generaldebatte eingeschrieben Herr Prof. Zeithammer und Dr. Tro-jan. Wollen vielleicht die beiden Herren auf das Wort verzichten.

Dr. Trojan: Nach dem Gesagten verzichte ich auf das Wort.

Oberstlandmarschall: Ich werde jetzt die Sitzung auf 15 Minuten unterbrechen, und wir werben dann zur Specialdebatte übergehen.

(Unterbrechung der Sitzung um 1 Uhr.)

(Nach der Unterbrechung 3/4 Uhr.)

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren die Plätze einzunehmen, damit ich sie zählen kann, sonst wüßte ich nicht, ob das Haus beschlußfähig ist.

Referent Dr. Škarda (liest:) Titel und §. 1 böhmisch und deutsch.


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Zákon

pro království České, jenžto se týče fondů kontribučenských.

§. 1.

Závazek zákonní, že se mají zachovávati tak řečené kontribučenské sýpky obilní, jakéž jsou v Čechách na základě patentu, daného dne 9. června 1788 a předpisů následujících, se zrušuje, a mají tyto obilní fondy proměniti se ve fondy peněžné.

Gesetz

wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Contributionsfonde.

§. 1.

Die gesetzliche Verpflichtung zur Aufrechthaltung der in Böhmen zu Folge des Patentes vom 9. Juni 1788 und der nachfolgenden Vorschriften bestehenden sogenannten Contributions-Getreidefonde wird aufgehoben und sind diese Getreidefonde in Geldfonde umzugestalten.

Za základ toho §. přijala komise vládní předlohu, a vlak vidělo se jí, aby zde některé změny učinila. Především co se týče 1. odstavce stojí ve vládni předloze, že zákonní závazek patentem daným 9. června 1788 vyřknutý se zrušuje. Komise ale uznala, že nejen v tom patentu, nýbrž i v jiných jmenovitě v patentu 19. ledna 1793 tentýž závazek byl vysloven, a že by tu pochybnost nastati mohla, zdali závazky ze všech patentů zrušeny jsou. A protož řekla všeobecně, že se závazek zru-šuje. Dále je ve vládní předloze, "že tyto obilní fondy se mohou proměniti ve fondy peněžité." A však už z důvodů, které jsou uvedeny ve zprávě tištěné, uznala komise, aby se řeklo, že se proměniti mají a musí. — Je vůbec známo, že sýpky tyto nezakládaly se dobrovolně; lid byl zákonem k tomu nucen, tak že fondy nepovstaly ze zvláštní síly, nýbrž byly výsledkem nucení.

Dále známo jest, že i tam, kde dobrovolně založeny byly, velmi malý dávaly účastníkům užitek. Z toho se dá snadno pochopit, že obyčejně s malými výminkami jenom špatnější obilí se zasypávalo, a pak že obilí z mnoha rolí sesypané nikdy tak dobré není, jako z gruntu jednoho. Dále byly půjčky velmi drahé. Tak se muselo dávat ze začátku z 1 míry 2 mírky, t. j. 1/8 celého kapitálu. Když také se uváží, že půjčovalo se obyčejně měrou sháněnou, a že se pří spláceni na to hledělo, aby vrchovatou měrou se vrácelo, tu jest z toho viděti, že skutečně byly nadpřílišné úroky požadovány. Pak se u komise též na to ohled vzal, že se všechny petice, které sněmu po-dány jsou, pokud známo, k tomu se vztahovaly, by se sýpky zrušily. Když uvážíme, že to jest úkolem sněmu, aby v této záležitosti uznal, co by ve prospěch země bylo k přáni, tu se musíme rozhodnouti, aby se imperativně tato zásada vyslovila.

Oberstlandmarschall: Es ist zu diesem §. eingeschrieben Freih. v. Wucherer.

Freiherr von Wucherer: Der §. 1 des Commissionsberichtes unterscheidet sich vom §.1 der Regierungsvorlage außer einigen stylistischen Aenderungen im Wesentlichen darin, daß im §. 1 des Commissionsberichtes die Umwandlung der Getreide-fonde in Geldfonde in imperativer Weise durchgeführt werden soll. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Errichtung von Geldfonden anstatt der Getreidefonse eine gewiß sehr vortheilhafte und zweckmäßige Maßregel wäre; denn gewiß wird unser Landmann oft in die Gelegenheit kommen, eine Unterstützung zu suchen, und ein Institut, welches ihm diese Unterstützung in der nächsten Nähe gewähren würde, wäre jedenfalls sehr wünschenswerth. Auch find diejenigen Bestimmungen und näheren Details, welche sowohl in dem Commissionsberichte und in dem Entwurfe des diesfälligen Gesetzes auf Grundlage dieses Imperativs der Umwandlung zum Behufe der Durchführung derselben angetragen wurden, als auch diejenigen Modalitäten, welche die Herren Antragsteller Dr. Škarda und Sadil in ihren Vorlagen zu diesem Behufe gestellt haben, gewiß sehr zweckmäßig und liefern jedenfalls das geeignete und wünschenswerthe Material; allein, bevor auf diesen Antrag und auf die imperative Umwandlung der Contributionsgetreidefonde in Geldfonde eingegangen wird, erlaube ich mir die Erwägung des h. Landtages doch auf einige Punkte und auf die gegenwärtigen Verhältnisse zurückzuführen. Die Gesetze über den gegenwärtigen Bestand der Getreidefonde, aus dem Jahre 1788 herstammend, waren gewiß in sehr wohlmeinender Absicht gegeben; sie haben gewiß manche Noth hintangehalten und viel Gutes gestiftet. Das günstige Resultat derselben ist am besten daraus einleuchtend, daß auf diese Art dem Lande ein Vermögen von 8 Millionen erworben wurde, um dessen Behandlung es sich gegenwärtig handelt. Uber so wohlgemeint diese Verfügungen waren, so gründen sie sich dock zuletzt auf das Princip der Bevormundung, nun meine Herren! seit jener Zeit ist ein gewaltiger Umschwung eingetreten; ich glaube nicht erst dies näher nachweisen zu müssen. Uber ich würbe darauf hinweisen, daß wir erst in der letzten Zeit und vor einigen Wochen Gesetze votirt haben, wo der Autonomie und Selbstbestimmung der Gemeinde im vollsten Maße Rechnung getragen wurde; ja wo man noch weiter ging, und wo man sogar die Entscheidung in fremder Angelegenheiten übertragen hat, und wo man sogar einen übertragenen Wirkungskreis in die Hände der Gemeinde gelegt hat. In diesem Mo-mente nun, wo die neue Gesetzgebung sich auf die Autonomie der Gemeinde stützt, kommt uns die Regierung mit einer Gesetzvorlage, in welcher diesem Principe Rechnung getragen wird. Sie kommt mit einer Gesetzvorlage, in welcher die Selbstbestimmung


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der Theilhaber und der betreffenden Gemeinden in Betreff ihrer Fonde vollkommen gewahrt wird, welche Fonde anerkannter Massen, und wie es auch die Commission in ihrem Berichte anerkennt, nur als Eigenthum der Gemeinden und der Theilhaber betrachtet werden können. Nun meine Herren, ich glaube mich auch auf diesen Standpunkt zu stellen und für dieses Selbstbestimmungsrecht einzutreten. Es wirb zwar von der Gegenseite gesagt, daß unsere Bevölkerung noch nicht so weit gekommen sei, (Bewegung) daß sie nicht geeignet sei, dieses Selbstbestimmungsrecht zu üben, und daß vielleicht Mißbrauch aus diesem Selbstbestimmungsrechte zu erwarten wäre. Ich muß gestehen, daß ich von unserer ländlichen Bevölkerung einen viel besseren Begriff habe. Wenn wir sehen, meine Herren, welchen vernünftigen und einsichtsvollen Gebrauch unsere Landbevölkerung von den neuen Institutionen gemacht hat, wenn wir darauf zurückdenken, wie überhaupt unsere Bevölkerung sich einsichtsvoll und fleißig bewiesen und welchen guten Willen sie selbst an den Tag gelegt hat, so glaube ich, es ist kein Grund vorhanden, ein solches Mißtrauen vorauszusehen. Ich wäre daher der Meinung, daß die Regierungsvorlage aufrecht erhalten und statt des §. 1 des Commissions-Antrages, in welchem die Umwandlung in Geldfonde imperativ hingestellt wird, der Ausdruck der Regierungsvorlage anzunehmen und die imperative Umwandlung in eine facultative zu verwandeln wäre. Es wurde von einem geehrten Herrn Vorredner erwähnt, baß gewiß von neun Zehntheilen der Theilnehmer an den Contributions-fonden keine Einwendung gegen diese imperative Umwandlung zu erwarten wäre. Nun, meine Herren, wenn dieß der Fall wäre, so würde es diesen Neunzehnteln der Theilhaber keineswegs benommen, Nach dem Antrage der Commission und nach der Ausarbeitung der Anträge derselben sich zu benehmen und ihren Fond in einen Geldfond zu verwandein.

Ich sehe nicht ein, warum denn der 10. Theil derjenigen, welche vermuthlich mit der Umwandlung nicht einverstanden wären, gerade genöthigt sein sollte, mit ihrem Eigenthume eine solche Verfügung zu treffen, die ihren speciellen Verhältnissen, ihren Ansichten und ihren Bedürfnissen zuwider läuft. Ich sehe darin keine Nothwendigkeit; ich glaube vielmehr, daß, wenn wir die Autonomie achten, wenn wir sie und die Consequenz, die uns diese Autonomie entgegenbringt, auch in dieser Beziehung ächten, dadurch ein Schaden entstehen könnte. Diese freie Disposition ist ja durch das Gesetz selbst an Grenzen gebunden. Die Vertheilung an die einzelnen Theilhaber schließt ja das Gesetz aus und das ist — glaube ich — genug. Uibrigens sind die Theilhaber in Betreff ihres Dispositionsrechtes an die Zustimmung des Bezirksausschußes oder der Bezirksvertretung gebunden und ich glaube, das ist genug Garantie, zumal eben rieft Garantie hinreichend ist betreffs der Gebahrung und Erhaltung des Gemeindevermögens; daher ist hier auch genug Garantie vorhanden, daß diese Fonde nicht vergeu-det werden und daß sie zu einer entsprechenden und zu einer die Wünsche, Bedürfnisse und besonderen Verhältnisse der einzelnen Bezirke berücksichtigenden Verwendung gelangen. Ich kann daher keineswegs etwas Gutes daraus einsehen und glaube, wir verletzen die Consequenz, die wir aufrecht erhalten sollen, nämlich die Autonomie der Gemeinden, wenn wir ihnen hier mit einem allgemeinen für alle Gemeinden giltigen Gesetze es imperativ vorschreiben, so und so muß es geschehen. Ich glaube, es ist viel consequenter, wenn wir den einzelnen Gemeinden die freie Disposition lassen und wenn wir in unsere Landesbevölkerung das Vertrauen sehen, daß sie mit dem von ihren Vorfahren gegründeten und auf sie überkommenen Vermögen vernünftig nach ihren Bedürfnissen und besonderen Verhältnissen haushalten und es entsprechend verwenden werden. — Es wurde gesagt, daß auch früher mit diesen Fonden nur nach dem Ermessen der Behörden gewirthschaftet und unter der absoluten Regierung dießfalls gerade nur nach dem Willen und Ermessen der Behörden gehandelt wurde.

Meine Herren! Ich glaube, dieses ist auch nicht ganz richtig; denn so lange die absolute Regierung bestand, glaube ich, wurde kein Kreuzer zu ungewöhnlichen Auslagen aus diesen Fonds ver-wendet (Widerspruch im Centrum), ohne daß ge-wissenhaft die Zustimmung der Contribuenten und Theilhaber eingeholt wurde. Ich glaube meine Herren, wir sollten in unserer, allerdings guten und zweckmäßigen und wohlthätigen Absicht, nicht weiter gehen; wir sollten die Theilhaber nicht zwingen zu einer Disposition; wir sollten auch hier das Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden achten, so wie die absolute Regierung es geachtet hat, und ich glaube, daß von der imperativen, im ganzen Lande gleichen Maßregel Abstand genommen werden sollte, und daß man es dem freien Ermessen und Willen der Theilhaber überlassen sollte, mit diesem ihren Fond frei zu verfügen, und ihnen das Dispositionsrecht mit ihrem eigenen Vermögen einräumen; und deshalb erlaube ich mir das Amendement zu stellen, daß der Absah 1 in nachfolgender Weise stylisirt werde: — "und können diese Getreidefonde in Geldfonde umgestaltet werden." Ich empfehle daher mein Amendement der Annahme des hohen Hauses.

Laufberger: Es ist vielleicht ein Redner für den Commissionsantrag eingeschrieben, ich bin gegen den Commissionsantrag. Ich schließe mich ganz der Ansicht meines Herrn Vorredners an. Ich bin zwar Commissions-Mitglied, aber mit der Ansicht der Commission in diesem Punkte nicht ein-verstanden. Ich war so glücklich, daß mein Antrag, den ich der Commission ausgearbeitet vorgelegt hatte, zum Leitfaden der Commissionsberathung genommen wurde. Aber es blieb nur die Hülse übrig, nicht der Kern. Gerade in einem wesentlichen Punkte ist die Commission von meinem, Antrag abgewichen. Ich habe mir also das Recht.


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verwahrt, sie speciell dem hohen Hause vorzulegen. Einer dieser Punkte war gerade der §. 1. wo ich es aber nur der Berathung der Genossen überlasse, daß sie sich darüber aussprechen, ob die Fonde wirklich in Geldfonde umgewandelt werden sollen oder nicht. Nachdem der Herr Vorredner die Sache principiell gründlich besprochen hat, so glaube ich die Sache von einer mehr practischen Seite zunehmen. Ich muß insbesondere hervorheben, daß in der That solche Fonde sein dürften, wo die Theil-nehmer gerne entweder für alle Zukunft oder doch für eine Zeit noch die Getreidefonde festhalten wollen. Es ist nicht ohne Grund, wenn die Leute mehr Vertrauen zu einem natürlichen Eigenthum als zu einem Geldeigenthum haben; besonders bei unserer Landbevölkerung findet man das; daher dürfte so manche Fondsgenossenschaft es vorziehen, lieber den Getreidefond noch zu behalten. Auch dürfte sogar das Agio einen Einfluß darauf nehmen oder es find specielle Gründe bei einigen Genossenschaften, welche sie dahin leiten, hinzuwarten. Nehmen wir die Fälle, daß so viele Genossenschaften gar leine Schüttböden haben, daß sie in die Calamität gekommen sind, baß der Schüttboden abgebrannt ist, ober daß sie einen Bau eingeleitet haben und daß sie die Vorräthe nicht an solche Theilnehmer hingeliehen haben, welche eben in einem Fall der Noth waren, daß nicht aus Anlaß des Bedürfnisses der Saat das Anlehen genommen wurde, sondern nur um Getreide zu placiren; es ist dann also in solchem Falle ein Darlehen, wie ein anderes; dieses hat besonders in der letzten Zeit Platz gegriffen, wo bereits diese Anstalt nach und nach in Verfall gerieth. Namentlich möchte ich Fälle anzuführen, wo es beim Hafer stattgefunden hat, den haben Wirthe an sich genommen, welche ihn zu ganz vortheilhaften Preisen an die Durchreisenden und Einkehrenden verkauft haben. Ja die Genossenschaft dürfte in einem solchen Falle in der Lage seien, den Wunsch zu hegen, die Ausstände, die auf diese Art zu Stande gekommen find, lieber in natura einzutreiben und erst in späterer Zeit in einen Geldfond zu verwandeln. Wir haben im Gesetze selbst einen Anhaltspunkt; es ist nämlich ausnahmsweise gestattet worden, auch Emphiteuten mit Zustimmung der Fondsberechtigten, ja ohne die Zustimmung derselben Darlehen zu machen. Ich weiß nicht recht wie man ihnen nun gestatten sollte, gegen billigere Ablösungspreise ihre Reste einzuzahlen, wenn vielleicht die Fondsberechtigten wünschen werden, daß sie als keine Theilberechtigten ihre Schuld in natura, abstatten sollen. Alles das entfällt, wenn nur facultativ festgestellt wird, daß diese Fonde umgestaltet werden können. Daß so viele Petitionen an den hohen Landtag eingelaufen sind um die Aufhebung der Fonde, beweist gar nichts; das hat der Herr Vorredner klar dargestellt und wenn nur eine Fondsgesellschaft im ganzen Lande durch den imperativen Äusspruch: es muß in Geld umgewandelt werben, sich beschwert erachtet, ist es wirklich zu bedauern, nachdem, wenn diese Umwandlung facultativ aufgestellt wird, es eben so gut allen freisteht. Daher sehe ich wirklich keinen Anhaltspunkt, um diese Umwandlung imperativ auszusprechen, da man auf dem anderen Wege denselben Zweck erreichen kann.

Graf Rothkirch: Ich werde mir erlauben, den Antrag der Commission zu vertheidigen und zwar für die imperative Aufhebung der Contributionsgetreideschüttböden zu sprechen.

Es ist bereits von dem Herrn Berichterstatter angedeutet worden, daß diese Contributionsfonde ein Vermögen von circa 8 Millionen, und wenn man den Werth der Schüttböden zurechnet, von circa 10 Millionen umfassen. Es ist nicht gleichgültig, wie und auf welche Weise ein solches Vermögen verwaltet und zu welchen Zwecken es angewendet werde. Die Herren Vorredner scheinen das Verhältniß der Contributionsfonde mehr aus einem, ich möchte sagen, privatrechtlichen Standpunkte zu betrachten, während doch die Contribu-tionsfonde eine gesetzliche Institution sind, und in dieser Beziehung auch amendirt, erweitert und verbessert wurde. — Die Gründe, die damals diese imperative Bildung sol-cher Naturalfonde als zweckmäßig erscheinen ließen, sind im Verlaufe der Zeit gänzlich verschwunden.

Es hat die Wissenschaft sowohl, als auch die Praxis über solche Naturalfonde den Stab gebrochen und endlich würde vielleicht, wenn man "können" statt "müssen" fetzte, in practischer Richtung das Resultat wohl dasselbe sein. Denn ich glaube kaum, daß viele Gemeinden des Landes von diesen irgend einen Gebrauch machen, aber ich glaube, daß die Gesetzgebung auch vollkommen berechtigt ist, zu sagen: "Diese Institution, die ich gegeben habe, entspricht nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit, nicht mehr den Bedürfnissen derjenigen, für welche sie gegeben worden ist und wie ich sie im legislativen Wege gegeben habe, kann ich sie auch im legislativen Wege ändern." Ich bin der Ueberzeugung, daß dadurch nur das Beste derjenigen gefördert wird, die an diesen Contributionsfonden Antheil nehmen.

Ich glaube daher, aus diesem Grunde für den Antrag der Commission stimmen zu müssen. Ich würde mir nur erlauben, zum §. 1 einen Beisatz in Antrag zu bringen und zwar den, weil in diesem von Getreidegeldfonden keine Erwähnung geschieht und auch im weitern Verlaufe des Gesetzentwurfes der Getreidegeldfonde, die aus den Getreidenaturalfonden entstanden sind, keine Erwähnung gemacht wird.

Dieser Beisatz würde sich am Schluße des §. anreihen, und dahin lauten: daß die Getreidefonde aufgehoben werben, und in Geldfonde umzugestalten, und mit den Getreidegeldfonden zu vereinigen sind, weil sie wirklich eins sind und es nothwendig ist, daß wir es ausdrücklich sagen.


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Zeithammer: Ich muß gleich im Anfange sagen, daß ich weniger im Sinne jener Autonomie sprechen werde, die hier von der entgegengesetzten Seite gewahrt wurde, trotz dem, daß ich einer Seite dieses Haufes anzugehören die Ehre habe, von der man sagt, daß sie am Standpunkte der Autonomie erst sehr stark festhalte.

Ich werde weniger hiebei die Selbstbestimmung vertheidigen, die von der entgegengesetzten Seite von den zwei ersten Herren Vorrednern gewahrt wurde. Ich muß gleich im Anfange gestehen, daß ich weniger liberal bin, als die Regierung, wenig-stens in dieser Frage.

Bei den vielen Berührungen, in welche ich in der verflossenen Zeit mit unserm Landvolke gekommen bin, schien mir unter den Aeußerungen, die über die Contributionsschüttböden vorgekommen sind, keine so treffend und so gut, wie jene die ein schlichter Landmann that, daß nämlich diese Contributionsschüttböden und Fonde ein kräftiger Körper seien, aber unbeweglich und ungeschlacht; es habe dieser Körper keine Beine. — Diesem Körper sollen wir Beine geben, dann wird er schon laufen, aber den Körper soll man nicht verstümmeln, man soll ihn beisammen lassen, und so anwenden, daß er den Anforderungen der Landwirthschaft auf dem gegen-wärtigen Standpunkte auch thatsächlich entspricht.

Meine Herren, das sagt ein schlichter Land-mann, der sonst leine besondern Ansprüche auf Bildung gemacht, aber den Nagel auf den Kopf getroffen hat.

Meine Herren, die Frage, die hier vorliegt, hat gewiß nicht blos eine privatrechtliche Seite, sie hat auch nicht allein eine rechtliche Seite, das wir ganz gewiß zugeben werben, denn wenn wir uns hier bloß einzig und allein auf den starren Stand-punkt des Rechtes stellen würden, so müßten wir con-sequenter Weise sagen, §. 1: es habe die Verpflichtung zu den Contributionsfonden, wie es bisher bestimmt war, aufzuhören; und §. 2: Diejenigen, die dazu bisher verpflichtet waren, und denen die Getreidefonde angehören, können damit machen was sie wollen, es soll unter dieselben vertheilt werden. (Oho links.)

Ich glaube, das wäre die Consequenz des starren Rechtsstandpunktes, daß, wenn das Eigenthum evident nachgewiesen ist, und das ist von der Regierung selbst fortwährend zugestanden worden, daraus folgen würde, es müßte auch die Vertheilung unter die Einzelnen Statt haben.

Ich brauche hier nur aufmerksam machen auf die Bestimmungen, die aus älterer Zeit herrühren, wie beispielweise die vom Jahre 1837, wo gesagt wird: Die Getreidevorräthe sind ein gemeinschaftliches Eigenthum aller derjenigen Unterthanen, die zu dessen erster Zusammenschüttung beigetragen haben, woraus folgt, daß nur diese ein ausschließliches Recht auf denselben haben, und ebenso ist das einleuchtend ans späteren nachfolgenden Bestimmungen. Dieser Satz ist sehr oft wiederholt, und ist bis zur letzten Stunde aufrecht erhalten worden.

Meine Herren, wenn wir uns bloß auf den Standpunkt des strikten Rechtes stellen, glaube ich, das consequenter Weife auch folgen müssen; allein ich glaube, daß neben diesem starren Rechte der Standpunkt auch noch ein anderer ist; nemlich die Rücksicht auf den wirthschaftlichen Zustand und auf das wirthschaftliche Wohl des Landes.

Meine Herren, ich kann nach vielfacher Erfahrung, die Ich in dieser Richtung gesammelt habe, offen sagen, daß wir nicht dem Wunsche der Bevölkerung irgend wie entgegentreten werden, wenn wir uns in dieser Beziehung der Landbevölkerung annehmen; nicht etwa darum, weil ich vielleicht von dem Standpunkte der beiden ersten Vorredner mich entfernen wollte, daß ich unser Volk für min-der mündig halte, als die Vorredner selbst.

Meine Herren, dem Standpunkte gehöre ich nicht an. allein ich glaube es wiederholen zu können, daß wir weder dem Wunsche noch dem Wohle des Volkes entgegen treten würden, wenn wir diese Beschränkung, welche dem Lande nur zu dessen Besten gemacht wurde, thatsächlich einhalten werden. Es ist darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Zersplitterung dieser Fonde nicht stattzufinden habe; daß diese einer Vernichtung jener acht Millionen gleichkäme.

Meine Herren, wenn wir uns auf den Stand-punkt des facultativen Rechtes hiebei stellen, da möchten wir denn gewiß vielfach dem in die Hände arbeiten; und es würde das öffentliche Interesse, das sich daran knüpft, mannigfach gestört werden; unsere Wirthschaft, es ist ja bekannt, ist eine Naturalwirthschaft gewesen; die Naturalwirthschaft ist in die Geldwirthschaft übergangen, und diesen Verhältnissen müssen wir auch factisch Rechnung tragen, wenn wir aussprechen, daß eine Umwandlung dieser Fonde in Vorschußcassen stattzufinden habe; so ist das erstens verträglich mit dem Wunsche des Volkes, der allgemein sich äußert, und 2. mit den thatsächlichen Verhältnissen unserer wirthschaftlichen Entwicklung. Wenn von anderer Seite gesagt wird: es soll der Mündigkeit des Volkes getraut werden, man soll ihm es vertrauensvoll in die Hände legen, sie wurden bessere, den Verhältnissen entsprechende Institutionen dadurch fördern können, sie würden landwirthschaftliche Schulen und Straßen u. dgl. fördern können," so ist das Alles sehr schön und recht, aber ganz gewiß wird sich daneben bei den gegenwärtigen Verhältnissen die Nothwendigkeit zeigen, für Creditinstitute und für Vorschußcassen zu sorgen. Wenn nun das Geld, das aus den Getreidefonden hervorgehen würde, verwendet würbe in anderem Sinne, so würde es für die Vorschußcassen verloren gehen; allein will man Schu-len errichten, Straßen bauen, so gilt hiebei immer noch der goldene Satz: Selbsthilfe. Ja es kann ja gerade von den Ueberschüßen, von dem kleinen Gewinn der aus diesen Vorschußcassen den Theilnehmern sich ergeben würde, und aus den eingenommenen Mitteln dasjenige darauf verwendet werden

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können, was dazu nothwendig ist. Ich glaube also, baß wenn wir die imperative Umwandlung in Vor-schußcassen aussprechen, wir durchaus nicht dem Wunsche oder den thatsächlichen Verhältnissen der wirthschaftlichen Entwickelung in Böhmen uns ent-gegen stellen werden, und ich stimme deßhalb für den Commissionsantrag.

Oberstlandmarschall: Herr Sladkowský hat das Wort.

Laufberger: Ich erlaube mir den Antrag, es möge die Debatte auch gleich auf den 2. §. erstreckt werden.

Oberstlandmarschall: Die Herren Redner, die eingeschrieben sind, sind für den 1. §. vorgemerkt. Ich werde sie daher früher reden lassen.

Sladkowský: Meine Herren, es ist uns soviel Freisinniges schon über die Regierungsvorlage in Bezug der Contributionsgetreideschüttböden ge-sagt worden, daß man wirklich versucht wäre, mit in diese Freisinnigkeit einzustimmen, und ich bedauere nur, daß diese Freisinnigkeit nicht auch in andern Regionen der Staatsgesetzgebung sich in gleicher Weise gezeigt hat, und mit gleicher Wärme ver-theidigt wurde.

Es ist uns namentlich gesagt worden, die Contributionsgetreideschüttböden seien schon in ihrer ursprünglichen Art und Weise eine große Wohlthat gewesen, was ich übrigens nicht in Abrede stelle; aber es ist auch gesagt worden, baß diese Wohlthat sich darin gezeigt hat und jetzt noch zeigt, daß dem Lande ein Vermögen von acht Millionen erworben worden ist.

Meine Herren, dieß ist wirklich eine sehr be-queme Art von Erwerbung, wenn man das eine Erwerbung nennen will: soviel Hundert Taufend oder soviel Contribuenten zu nöthigen, daß jeder soviel und soviel auf einen gemeinschaftlichen Hau-fen zu legen habe, und bann zu sagen: Seht, was ich für Verdienste um das Land erworben habe, Alles das habe ich erworben! — Ich glaube also, daß wirklich hier von einer Erwerbung nicht die Rede sein kann, ohne barock zu werden.

Allein, wenn man schon davon spricht, ob die Contributionsgetreideschüttböden jemals ein Vortheil waren, oder ob sie noch jetzt ein Vortheil für die-jenigen sind, für die sie gegründet wurden, meine Herren, so möchte ich nur alle diejenigen, welche einigermaßen nicht vielleicht persönliche Erfahrun-gen über die Sache haben, wie jetzt mit dem Getreide auf den Schüttböden gewirthschaftet wird, sondern welche es vielleicht vom Hörensagen wis-sen, ich möchte sie fragen, wem eigentlich der ganze Vortheil unserer Contributionsgetreide-Schüttböden zufällt? —

Ich möchte diese Herren fragen, ob die Contributionsgetreide-Schüttböden in ihren gegenwärti-gen Einrichtung und in der Art und Weise, wie sie jetzt verwaltet werden, noch immerfort denjenigen, für die sie gestiftet sind, zum Vortheil gereichen, und ob es der Mühe lohnt, und ob man überhaupt noch das Gewissen haben kann, für die Er-haltung derselben zu sprechen? Es wird freilich gesagt: "ja überall und überall ist man dafür, daß das Volk seinen freien Willen hat, und gerade hier würde das eine Bevormundung sein."

"Die Regierung hat hier den richtigen Weg eingeschlagen, und deßwegen müssen wir auch mit der Regierung gehen."

Meine Herren, das ist ganz richtig, daß die Regierung hier anscheinend einen freisinnigen Weg eingeschlagen hat; aber ich sage nur anscheinend; denn ich weiß nicht, ob der Regierung auch alle die möglichen Differenzen, und alle die möglichen Streitigkeiten vorschwebten, welche daraus entstehen würden, wenn man nicht gewisse und feste Grundsätze berücksichtigt und wenn man in dieser Beziehung einen Jeden dasjenige thun ließe, was er thun will. —

Es ist schon früher bemerkt worden, daß dieses Vermögen nicht nur eine privatrechtliche, sondern auch eine öffentliche Seite hat, und eben diese öffentliche Seite aufrecht zu erhalten, ohne jedoch die Privatrechte zu gefährden, dazu, meine Heren, sind wir berufen. Wir sind dazu berufen, die Widmung, welche dieses Capital von allem Anfang an gehabt hat und deren Zweck noch jetzt fortbesteht, noch weiter fortbestehen zu lassen.

Wenn man nun in dieser Beziehung den Interessenten vollkommen freie Hand lassen würde, so ist es allerdings wahr, das läugne ich nickt, daß hie und da einige auftauchen würden, welche soviel als möglich davon in ihre Hand bekommen wollten und daß sie so viel als möglich in sich ziehen würden. Es würde eben in dieser Beziehung bann vielleicht bei allen solchen Getreideschüttböden, wenn sie umgewandelt werden sollten, Streitigkeiten entstehen und die Bezirksbehörden, denen wir eben durch das Gemeindegesetz die Arbeit erleichtern wollten, würden die Hand voller Arbeit haben. Ober ist es vielleicht deßwegen, weil viele Bezirksbehörden befürchten, daß sie durch das Gemeindegesetz weniger Arbeit haben werden, darauf angelegt, sich Arbeit zu verschaffen? (Lachen, links.)

Ich glaube also meine Herren, baß auch in dieser Beziehung wirklich durchaus nicht behauptet werden kann, daß Freisinnigkeit hier am rechten Orte iß, -

Wir bevormunden hier Niemanden, sondern wir handeln im Sinne des Volkes; denn wenn 9/10 oder 90/100 dasselbe wollen, so glaube ich kann sich das zehnte Zehntel, oder das 100ste 100tel auch fügen, wie es die allgemeine Meinung ist, ja es im Interesse der Allgemeinheit so sein solle und so sein müsse.

Freiherr Wucherer: Darf ich um's Wort bitten?

Sladkowský (fortfahrend): Es ist wahr, daß hie und da Stimmen laut geworden sind, welche dafür sprechen, man solle die Getreideschüttböden fortbestehen lassen. Allein ich mache darauf auf-


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merksam, daß wenn früher in Abrede gestellt wurde, baß die vielen Petitionen um Aufhebung dieser Getreideschüttböden, welche diesem h. Hause vorgelegt worden sind, durchaus nicht maßgebend sind; so sind diejenigen Petitionen, welche nicht hieher ge-kommen sind, noch weniger maßgebend (Lachen links; výborně im Centrum). Aber auch, wenn einigen solchen Petitionen und einige solcher Ansichten zur Kenntniß des h. Hauses gekommen sein sollten, die nämlich dahin gehen, daß die Contributionsgetreideschüttböden forterhalten werden sollten, so kann ich Ihnen, meine Herren, dafür bürgen, daß das nur deswegen geschehen ist, weil diejenigen Leute, welche die Schüttböden weiter fortbestehen lassen wollen, wirtlich wie einer der Herren Vorredner gesagt hat, lieber etwas Sicheres in der Hand, als etwas Unsicheres in der Luft haben wollen, weil sie nämlich glauben, daß, wenn sie das Getreide, das sie jetzt haben, verkaufen, das Geld wieder den Behörden abführen müßten (Links Bewegung) und daß dann Niemand etwas haben würde— Das ist der Fall, wenn hie und da manche wünschen, daß die Contributions-Getreideschüttböden erhalten werden; nicht etwa, daß sie sie für vortheilhaft finden, das weiß der Gemeinste und Unwissenste unter den Theilneh-mern, daß sie ihm zu gar keinem Vortheil gereichen und hochstens nur 2, 3 oder 4 Mitglider aus dem Ausschuß, die den Speicher verwalten, da nur sie den Vortheil haben, da sie das Getreide messen von Zeit zu Zeit, und wenn ein Uibermaß da ist, es westschaffen, damit nicht in der Rechnung ein Verstoß oder eine Bemängelung geschehe. — Es ist allgemein bekannt und ich sehe nicht ein, wie heut zu Tage, wo es ganz klar und auf der Hand liegt, daß jedem Menschen mit Gelb mehr und besser ge-holfen ist, als mit irgend welchen Naturalien, noch jemand von gesundem Verstand und Urtheil dafür sein kann, zu wünschen, daß diese Getreideschüttböden erhalten werden. Es ist wahr, daß wir dadurch natürlicherweise die Freiheit der Verbindung der Par-teien gewissermaßen besser wahren würden; aber nothwendig würde es geschehen, wie man bereitserwähnt hat, daß bann ohnehin alle davon Gebrauch machen könnten, wenn die Getreidefonde in Geldfondeumgewandelt würden. Dann ist die Bestimmung müßig oberes würde an einigen Orten anfangs nicht geschehen und an diesen Orten würden sie später zu ihrem eigenen Nachtheil ein-sehen, daß man sie zu einer unzeitiger Freiheit verleitet, und in Schaden gebracht habe. Und deswegen, meine Her-ren,glaube ich es auf das wärmste befürworten zu können, sich nicht vielleicht in einer langen Berathung darüber einzulassen, sondern überzeugt zu sein, daß wir im Sinne der gesammten Bevölkerung handeln, wenn wir den §. 1 so annehmen, wie er von der Commission gestellt ist. Oberstlandmarschall: Herr Steffens hat das Wort.

Abg. Steffens: Ich verzichte auf das Wort, Dr. Klaudy: Ich beantrage den Schluß der Debatte, in Anbetracht der Kürze der Zeit, die uns noch gegönnt ist. (Wird angenommen.)

Oberstlandmarschall. Es hat sich noch zum Worte gemeldet der Herr Graf Clam, Herr Kuh, Baron Wucherer, und Herr Waidele. Ich weis nicht, welche sich für und welche gegen den Antrag gemeldet haben.

Waidele: Für den Commissionsantrag.

Oberstlandmarschall: Herr Graf Clam hat sich für den Commissionsantrag, und Hr. Kuh gegen den Commissionsantrag gemeldet, also sind die beiden Herren Redner Herr Baron Wucherer und Herr Kuh gegen und Herr Graf Clam und Herr Waidele für den Commissionsantrag.

Ich bitte sich jetzt zu einigen, welche von den 4 Herren gegen und welche für den Antrag sprechen wollen. (Laute Heiterkeit.) Wenn sich die Herren nicht einigen, so muß durch das Los be-stimmt werden. (Während dem haben sich die Her-ren besprochen.) Also ich bitte Herr Baron Wucherer hat gegen den Antrag und Herr Graf Clam für denselben das Wort.

Wucherer: Ich weiß nicht, wie meine Aus-drücke konnten in der Art aufgenommen werden, wie sie von Herrn Vorredner aufgefaßt wurden, als wenn ich den Fortbestand der Contributionsgetreideschüttböden für zweckmäßig halten würde. Das ist keineswegs der Fall, ich halte dafür, daß die Contlibutionsgetreitefonde ein sehr wohlthätiges Institut vor 80 Jahren in ihrer Einführung waren, daß aber dieses Institut mit der gegenwärtigen Zeit nicht mehr zu vereinbaren ist, und daß es ein Vottheil wäre, diese Fonde aufzuheben und auch ein Vortheil, sie in Geldfonde umzugestalten. Ich bin also keineswegs dafür, daß diese Fonde aufrecht erhalten werben. Ich bin also keineswegs dafür, daß durch die Aufrechthaltung dieser Fonde gewissen Leuten, die mit der Aufsicht der Fonde betraut find, unrechtmäßige Vortheile aus dem Bestehen dieser Fonde zugewiesen werden. Ich glaube aber, daß unsere Bevölkerung so einsichtsvoll und so für ihre Bedürfnisse aufgeklärt ist, daß sie selber zu beurtheilen weiß, ob mit ihrem Vermögen gehörig und rechtlich gebahrt wird und auf welche Art sie am zweckmäßigsten ihr Vermögen verwalten kann. Auch, meine Herren, muß ich bemerken, daß ich in Betreff der Nützlichkeit der Aufhebung der Contributionsfonde keineswegs in Zweifel darüber bin, baß auch die Wäh-ler, welche zu vertreten ich die Ehre habe, mit die-sen Ansichten vollkommen einverstanden sind, indem sie mir zu wiederholten Malen den Wunsch ausge-drückt haben, die Contributionsfonde aufzuheben; aber daß die gesammte Bevölkerung, wie es gesagt wurde, bannt einverstanden sei, diese Fonde in Geld-fonde zu verwandeln, daß 9/10 der Bevölkerung ober 90/100 damit einverstanden seien, das, meine Herren, muß ich mir erlauben, so weit meine Erfahrungen reichen, in Abrede zu stellen. Ich habe ganz andere Wünsche vernommen von den Fondstheilhabern und muß es aufrichtig gestehen, daß ich diese Ansicht keineswegs theile, Es kann sein, daß in vielen Gemeinden dieser Wunsch besteht, aber dafür

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möchte ich meine Hand in's Feuer legen, daß nicht 9/10 der Bevölkerung das wünscht. — ES wurde weiter gesagt, baß die Regierung in der Beziehung nur anscheinend freisinnig sei und baß sie durch diese Freisinnigkeit nur Streitigkeiten und Unruhen in den Gemeinden herbeiführen würde. Ich glaube, meine Herren, daß unsere Regierung, wenn wir gerecht sein und wenn, wir nicht im Vorhinein Opposition machen wollen, das Zeugniß geben müssen, daß sie die Verfassung, welche sie gegeben, mit Ehrlichkeit handhabt und daß sie sich auch liberalen Principien ehrlich und offen anschließt. (Bravo!)

Ich glaube nicht, daß, wenn man ehrlich und offen liberalen Principen huldigt, man dadurch Unheil und Streitigkeiten anrichten kann. Ich bin überzeugt, meine Herren, daß Sie durch die Detail-bestimmungen, welche sie in den Gemeinden zu dem Ende einfühlen müssen, um den Uibergang von Na-turalwirthschaft in Geldwirthschaft durchzuführen, vielmehr Streitigkeiten und Unfrieden in den Gemeinden hervorrufen werden, als wenn Sie den Ge-meinden in der Beziehung ganz freie Hand lassen und ohne unzeitige Einmischung den Gemeinden selber es überlassen, ihre Interessen auszutragen und die Antheile dieser Fonde zu sondern und auf die einzelnen Gemeinden zu repartiren. Durch die Einmischung einer theoretischen und weiterstehenden Bestimmung über diese Fonde werden manche Streitigkeiten und Unfrieden hervorgerufen, keineswegs aber dadurch, wenn wir dem Landmanne, der über diese, seine Interessen sehr, eng berührende Anstalt sehr wohl unterrichtet ist, in dieser Beziehung ohne unsere Einmischung freie Hand läßt. — Wir reden immer von Autonomie, von Freiheit, und ich glaube hier, meine Herren, sollten wir beweisen daß wir mit dem System der Bevormündung gebrochen haben, und daß wir das Recht, was der Bauer sowohl wie der Bürger und andere Classen ansprechen, auch zu achten wis-sen und ihm freie Selbstbestimmung einräumen.

Wenn man übrigens darauf Gewicht legt, daß allenfalls neun Zehntel einverstanden sind mit der jetzigen Einrichtung, so wäre es einfach die Bevölkerung zu fragen; man hätte ja keine solche Zeit gebraucht, und es hätte die Zeit hingereicht zwi-schen den 2 Sessionen die Bevölkerung darüber zu fragen und sich in dieser Beziehung eine ganz genaue und verläßliche Aufklärung zu verschaffen. Nun, meine Herrn, das hat man nicht für zweck-mäßig und nothwendig gehalten und ich glaube, wenn das einmal unterlassen wurde, so ist der klügste, der beste, der einfachste Ausweg der, baß man denjenigen, deren Eigenthum und Recht anerkannt ist, von allen Seiten, zunächst und vorzugsweise unter gewissen Einschränkungen ihre Selbstbestimmung nicht verkümmert und ihnen ihre Freiheit läßt. Es ist hier gewiß das nämliche Verhältniß, wenn man sagt, diese Fonde sind gebunden; sie ha-ben eine besondere Bestimmung; sie müssen ihnen das allerdings einräumen; solange das gegenwär-tige Gesetz der Contributionsschüttbödenfonde besteht, solange werden sie durch das Gesetz gebunden und haben eine besondere und bestimmte Widmung; aber wenn die Zeitverhältnisse es herbeiführen, daß man diese specielle Bedingung aufhebt, baß die Gesetzgebung erklärt, diese Getreidefonde sind nicht mehr nothwendig, so glaube ich, folgt daraus, daß es nicht nothwendig sei, eine weitere gesetzliche Bestimmung zu treffen, sondern der einfachste Ausweg ist, den Theilhabern und anerkannten Eigenthümern auch ihr freies Dispositionsrecht zu wahren. Die Gebundenheit ist entfallen und es wird freies Ei-genthum, und die Fondstheilhaber haben über die Disposition damit auch ein Wort zu sprechen. Man hat sie bisher nicht gefragt, sich nicht die Uiberzeugung verschafft über ihren Willen. Nun, wenn das nicht geschehen ist, so setze man nicht solche gesetzliche Bestimmungen fest, welche nun dahin führen, in vielen Fällen den Zwang einzuführen, und durch die Bestimmung über Umwandlung der Fonde nur Streitigkeiten und Uneinigkeit in den Gemeinden herbeizuführen. Ich glaube, es solle auch in recht-licher Beziehung betrachtet werden. Hier handelt es sich um Eigenthumsrechte und ich frage, ob wir ein weises Gesetz machen, wenn wir in dieses Ei-genthumsrecht ohne Noth, ohne besondere Veranlas-sung eingreifen. Ich glaube, wir sollten es achten, einen Beweis geben, daß wir die Autonomie der Gemeinde und die freie Disposition zu wahren wissen (Unruhe, der Oberstlaubmarschall läutet), daß. wir zu den Gemeinden Vertrauen haben, und wir sollten diese Umwandlung nicht wider Willen und nicht ohne Zustimmung der Gemeinden durch allgemein giltige Gesetze anordnen.

Graf Clam-Martinic: Da die Stunden dieser hohen Versammlung gezählt sind, so hätte ich mich nicht zum Worte gemeldet, wenn nicht im Verlaufe der Debatte von der einen Seite der Rechtsstandpunkt so wesentlich betont und der Grundsatz verfochten worden wäre, daß die facultative Um-wandlung dieser Getreidefonde den Rechtsanforderungen mehr entspreche; und wenn nicht gerade von der, anderen Seite, welche die entgegengesetzte Ansicht verficht, nicht eigentlich auf den Rechtsstandpunkt eingegangen, als vielmehr die erhobenen Einwendungen von der Opportunitätsseite bekämpft worden wären.

Nach meiner Ueberzeugung würde die Opportunität nicht genügen, um einen gegründeten Rechtsanspruch zu beseitigen. Ich werde es mir zur Aufgabe machen, die Sache vom Standpunkte des Rechtes aufzunehmen, weil ich es nicht für gleichgültig halte, wenn in dieser Beziehung einer nach meiner Meinung nicht begründete Ansicht verbreitet würde, und dadurch gegen diese zweckmäßige und wohlthätige Maßregel Vorurtheile hervorgerufen würden in weiten Kreisen.

Ich möchte mir erlauben, in dieser Beziehung zunächst auf das eine aufmerksam zu machen, was, wie mir scheint, nicht berücksichtigt worden ist, nämlich daß die inperative Aufhebung durch den 1. Theil


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des §. 1 der Regierungsvorlage schon ausgesprochen ist, und folglich der 2. Theil nur eine nothwendige Folge des ersten ist. Denn es ist die Auffassung der gesetzlichen Verpflichtung zur Aufrechthaltung der Fonde ausgesprochen; folglich ist es eine nothwendige Folge, daß über diese Umwandlung etwas verfügt werde und zwar im Sinne der ursprünglichen Widmung dieser Institute. Ich muß darauf aufmerksam machen, daß dies auch dadurch umsomehr gerecht-fertigt wird, wenn wir damit den §. 4 der Regierungsvorlage in Verbindung bringen; und daß die Vermuthung sehr wohl begründet ist, daß durch eine solche beliebige Verwendung sehr leicht diese Fonde in eine ganz andere Widmung gebracht werden können, als es ursprünglich bestimmt war. Ich muß darauf aufmerksam machen, baß, sobald die gesetzliche Verpflichtung zur Aufrechthaltung der Naturalfonde aufgehoben wird, im 1. §. es auch unmöglich ist, durch irgend einen Majoritätsbeschluß Jemanden an die weitere Einhaltung der Naturalpflicht zu binden. ES scheint mir daher vollkommen begründet, daß sobald die Basis weggenommen wird, welche mit der Aufhebung im 1. §. ausgesprochen ist, die Verfügung nachfolgen muß, was damit geschehen soll. Und gerade in dieser Beziehung ist die Regierungsvorlage ein großes X., ein Fragezeichen ; und darin scheint nur die Gefahr, darin die Bedenken, und zwar die Bedenken von rechtlicher Seite zu liegen. Denn ich muß bemerken, baß diese Fonde ein gebundenes, ein gewidmetes Eigen-thum sind; nicht ein durch freie Thätigkeit entstandenes, nicht der freien Disposition anheimgefallenes Eigenthum; sondern ein gebundenes Eigenthum der Besitzer jener Wirthschaften, welche an der Schaf-fung desselben Theil genommen haben. — Diese stehen in einem gewissen Verpflichtungsverhältnisse und in einem gewissen Rechtsverhältnisse zu densel-ben, nicht aber in einem freien Eigenthumsverhältnisse. Mir scheint nun, daß es den Rechtsbegriffen und Rechtsforderungen viel mehr entspricht, wenn nach der Majorität des Ausschußes gesagt wird: "Diese Fonde bleiben unberührt in ihrem Widmunps-und Eigenthumsverhältnisse: Diese Fonde bleiben, was sie waren, Vorschußcassen, an welchen alle Eigenthümer Antheil haben, nur baß der Modus dieser Vorschußcassa aus einer Naturalkassa, in eine Geldausschußcassa umgeändert wird." — Dadurch kann dem Rechte kein Eintrag geschehen, wohl aber dadurch, daß man im Sinne des §. 4 der Regie-rungsvorlage eine noch bisher undefinirbare ander-weitige Verwendung ober eine Vereinigung mit anderen gleichartigen, auch noch undefinibaren Fonden zulassen. Dadurch könnte es geschehen, daß wir nicht in dem Sinne, wie dieß einer der früheren Herren Redner gesagt hat, diesen Fonden "Beine verschaffen zum Gehen", sondern vielleicht zum Davonlaufen. (Heiterkeit). Ich möchte daher nicht dadurch, daß wir zweifelhaften Dispositionsrechten über die positiven Ansprüche das Uebergewicht geben, zu Verwickelungen und namentlich zu Benachtheiligungen bestehenden Ansprüche Anlaß geben. Ich glaube daher, daß es vollkommen begründet ist, zu sagen, gerade dem Rechtsstandpunkte entspricht der Majoritäts-Antrag mehr; er wahrt das Eigenthum, er ändert nur den Modus, und aus diesem Grunde schließe ich mich der Majorität des Antrages an. —

Die Frage, ob die Majorität im Lande dafür ist oder dagegen, das ist in dem gegenwärtigen Augenblicke schwer zu entscheiden, obwohl es keinem Zweifel unterliegt, daß sich sehr Viele für die Umwandlung ausgesprochen haben. Ob es nun 9/10 oder 99/100 dafür will ich die Hand nicht ins Feuer legen; glaube aber doch, daß die Hand des Herrn Vorredners in Gefahr steht, leichte Brandwunden davon zu tragen. — (Heiterkeit.)

Zpravodaj Ur. Škarda: Jako při každé věci potřeba jest, aby se vědělo, o čem se jedná, tak myslím je i zde totéž zapotřebí. Jak mi připadá ze všech řečí, tak mnozí ani nevědí v čem záleží tyto fondy, a co je těchto integrum. Jedni mysli, že je to privátní jmění, a že patří účastníkům vůbec; jiní zase, že je to jmění veřejné, ano, přišli jsme konečně tak daleko, že u jednoho řečníka oba náhledy platily, tak že častečně se přiznal k jednomu a častečně k onomu. Oba tyto náhledy jsou chybné. Je to ovšem privátní jmění, ale to privátní jmění je zákonem obmezeno; ono je obmezeno věnováním, které mu zákon uložil. K této zásadě přiznávala se celá komise, a také podle této zásady provedla svůj návrh. Již jsem pravil ze začátku, že komise nezmě-nila ničehož na nynějších zákonech, ona jen to změnila, že záložny obilní se máji státi zá-ložnami peněžitými. Že vůbec lid venkovský si toho přeje, aby záložny se z fondů staly, je docela přirozené.

Řekl-li jeden z pánů řečníků přede mnou, že hospodářství je nyní docela jiné, je skutečně tomu tak; sedlák nebude žádat: "půjč mi korec obilí neb dva korce"; on potřebuje peněz, aby zvelebil hospodářství. Možné, že mnozí se najdou a řeknou: Bůh chraň; to by bylo neužitečno; ale to jsou takoví, kteří mají prospěch z posavádních sýpek ku škodě ostatních a jen ze soběctví to činí; kdo ale k vůli právu a prospěchu všeobecnosti jedná, musí uznat, že se fondy ty zrušit musí. Srovnávám se s míněním, když jeden z pánů řečníků řekl, že nemáme míti nedůvěru k venkovskému lidu, já jí také nemám; ale mám za to, že nás lid sem proto poslal, abychom uznali, čeho v jeho záležitostech je zapotřebí, a rádno.

Já také nehoním se za pouhými theoriemi; ani nemiluji, když se ukazuje na cizé země. Rád vidím , když naše zřízení vyrůstají sama ze sebe, a protož nevidím, že jest rádno a po-třebno, abychom zavedli způsob Francouzský, a tázali se každého: "Co chceš ty a co ty?" — Slyšeli jsme ovšem o mnohých, že jsou sýp-


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ky špatné, ale přece se říká: "Nechme je!" když jsou však špatné, nenahlížím, proč bychom měli je ještě dále podržet. (Pochvala v centrum.")

Oberstlandmarschall: Nachdem die Debatte geschlossen ist, werden wir zur Abstimmung schreiten. Es liegen drei Anträge vor; zwei Amendements und ein Zusatzantrag zu §.1.

Der erste und am weitesten gehende, der sich von der Commission am meisten entfernt, ist der, den der Herr Abgeordnete Sadil bei Beginn gestellt hat und der folgenderweise lautet.

Herr Schmidt lieft:

Der h. Landtag wolle beschließen, es sei in Angelegenheit der Contributionsschuttböden vor Allem der Regierungsentwurf, sowie er ist, in Berathung zu nehmen.

Slavný sněm račiž uzavřití, že se má v poradě o upravení sejpek kontribučenských vzíti za základ návrh vládni, tak jak byl podán.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die den Antrag unterstützen, die Hand aufzuheben.

(Er ist nicht hinreichend unterstützt,)

Nun kommt der Antrag des Herrn Baron Wucherer, welcher sich jetzt am meisten vom Commissionsantrage unterscheidet.

Secretär Schmidt liest:

Der letzte Absatz des 1. §. hätte zu lauten: "und können diese Getreidefonde in Geldfonde umgewandelt werden,"

Poslední věta §. 1. má zníti a mohou býti fondy proměněny ve fondy peněžité.

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die diesen Antrag unterstützen, die Hände aufzuheben.

(Unterstützt).

Ich bitte diejenigen Herren, die für die Annahme dieses Antrages sind, aufzustehen.

Minorität.)

Ich werde nun den Antrag der Commission zur Abstimmung bringen und bann den Zusatzantrag des Grafen Rothkirch, welcher nun nach dem Antrag der Commission beigefügt wird.

Hr. Škarda: Ich glaube diesen Antrag zum Antrag der Commission machen zu können.

Oberstlandmarschall: Ich werde also diesen Zusatzantrag zugleich mit dem Commissionsantrage vortragen lassen.

Dr. Škarda čte:

§. 1.

Die gesetzliche Verpflichtung zur Aufrechthal-tung der in Böhmen zufolge des Patents vom 9. Juni 1788 und der nachfolgenden Vorschriften bestehenden sogenannten Contributions-Getreidefonde wird aufgehoben und sind diese Getreidefonde in Geldfonde umzugestalten und mit den Getreidegeldfonden zu vereinigen.

§. 1.

Závazek zákonní, že se mají zachovávati tak řečené kontribučenské sýpky obilní, jakéž jsou v Čechách na základě patentu, dan. dne 9. června 1788 a předpisů následujících, se zrušuje, a mají tyto obilní fondy proměniti se ve fondy penežné a sloučiti s obilními fondy peněžnými.

Graf Clam-Martinic: Der Antrag des Herrn Grafen Rothkirch lautet, Getreidegeldfonde, das ist etwas ganz anderes als kontribučenské peňažné fondy.

Oberstlandmarschall: Nicht Contribntions-Geldfonde. Es sind Geldfonde, welche aus ver-kauftem Getreide bereits entstanden sind.

Ich bitte, wünscht Jemand, daß diese beiden Antrüge abgesondert abgestimmt werden.

Waidele: Es wird nur gewünscht, daß dieses Amendement laut vorgelesen werde.

Škarda: und mit den Getreidegeldfonden zu vereinigen," a sloučiti se s obilními fondy peněžnými.

Oberstlandmarschall: Es soll das Getreide verkauft werden, aus dem Gelde Fonde gemacht und diese mit den bereits bestehenden Fonden vereinigt werden. Ich bitte diejenigen Herren, die für den Antrag der Commission find, w!e er jetzt vorgelesen worden ist, die Hände aufzuheben. Angenommen.

(Dr. Škarda čte §. 2. česky. Sekretář Schmidt německy.)

§. 2.

Tyto fondy (§. 1.) rozdělovati se nesměji, a mají se z nich zříditi záložny, šetříc při tom účelu zákonem původně jim daného.

§. 2.

Eine Vertheilung dieser Fonde (§. 1) findet nicht Statt, und sind dieselben unter Aufrechthaltung ihrer ursprünglichen gesetzlichen Widmung in Vorschußcassen umzuwandeln.

Škarda: Já již jsem jednou na to po-ukázal, že komise uznala, aby se kasy vytknu-tému cíli svému, svému účeli, ku kterému byly založeny tyto fondy a pokladnice, nechaly; tuto se udal hned modus komisí; když to byla dříve tedy záložna, má zůstati i budoucně ovšem v užším smyslu toho slova, pak se ro-zumí samo sebou, že věnována ostane, totiž že se neměnilo na účelu ničehož.

Prof. Zeithammer: Ich möchte mir eine stylistische Aenderung erlauben; es heißt "Vertheilung dieser Fonde" es wäre vielleicht zweckmäßig zu sagen entweder Zeltheilung oder Theilung.

Oberstlandmarschall: Das ist ein Druckfehler.

Prof. Zeithammer: Statt "Vertheilung" "Zertheilung," denn die Fonde können nicht ver-theilt werden, wohl aber können sie zertheilt werden. Ich glaube der Ausdruck Vertheilung ist nicht gemeint unter den Einzelnen.

Berichterstatter Dr. Škarda: Darum haben wir auch das Wort in der Regierungsvorlage "un-


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ter Theilhaber" ausgelassen, den eine Vertheilung unter Einzelne wurde nicht gestattet nach dem Ge-setze ; daß sie sich gruppiren, das wollte die Com-mission nicht ausschließen, aber die Vertheilung unter Einzelne, eine Zertheilung allerdings in der Zukunft.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch Jemand das Wort zu ergreifen?

Miesel v. Zeileisen: Nach den sehr fach-gemäßen Erörterungen die wir vom Herrn Sadil, Baron Wucherer und Laufberger vernommen haben und die sich eben so auf §. 2 anwenden lassen wie sie bei §. 1 geltend gemacht wo, den sind, glaube ich wohl mich jeder weiteren Begründung meines Antrages enthalten zu können. Ich stelle ganz einfach den Antrag: man möge statt §. 2 des Com-missionsentwurfes den §. 2 der Regierungsvorlage annehmen: "eine Vertheilung der Contributionsgetreidekörner und der an deren Stelle getretenen Getreidegeldfonde unter die einzelnen Theilhaber darf nicht stattfinden."

Es fällt sonach die Bestimmung, baß diese Geldfonde ausnahmslos in Vorschußcassen umge-staltet werben müssen, weg. Ich brauche hier weiter nichts zu sagen, als baß ich das für eine Beschrankung des Eigenthums der Fondtheilhaber halte und daß ich es nicht für gerechtfertigt erkenne, daß mau die Fondtheilhaber weder befragt, was sie mit den Geldfonden machen wollen.

Sladkowský: Ich erlaube mir ganzkurz den Grund zu bemerken, aus dem die Commission diesen 2. §. nicht ganz gleichlautend mit dem Antrage der Regierung angenommen hat, weil es dort heißt: "eine Vertheilung unter die einzelnen Theil-haber," wir aber wollten nicht tie Vertheilung unter einzelne Theilhaber, sondern wir wollten auch die von vielen Seiten angesprochene Vertheilung unter die Gemeinden damit unmöglich machen.

Darum haben wir den Paragraph so stylisirt und ich empfehle dem hohen Hause, daß es ihn so auch annehme. (Rufe: Schluß!)

Oberstlandmaischall: Ich bitte die Herren, die für den Schluß sind, die Hand aufzuheben.

(Angenommen.)

Steffens: Ich verzichte aufs Wort. (Bravo.)

Dr. Škarda: Ich wollte nur das wiederholen, was ich oben schon gesagt habe. Das Vermögen ist gebunden durch den Zweck und wir wollen ....

Laufberger: Ich bin aber früher vorgemerkt.

Oberstlandmarschall: Dann hätten Sie sich ... Ich habe geglaubt, daß Sie bei §. 1 das Wort ergreifen werden, statt bei §. 3.

Laufberger: Ich habe mich zu §§. 1, 2 und 3 vormerken lassen.

Oberstlandmarschall: Dann muß ich allerdings bitten, das Wort zu ergreiften.

Laufberger: Ich glaube mich gegen §. 2 insofern von einem Zwange zur Errichtung von Vorschußcassen gesprochen werden will, erklären zu müssen; freilich hat das h. Haus bereits ausgesprochen im §. 1, es soll ein Zwang geübt werden, dort, wo ganze Genossenschaften ihr Recht wirklich anerkanntermaßen haben. — Nur aber ist eine 2te Frage, daß man sie auch zwingen will, sie müssen zu ihrem Vortheile diese nicht theilbaren Fonde zu diesem und jenem Zwecke verwenden. Ich glaube da geht man doch zu weit, es haben die, verschie-denen Fondsberechtigten oder Genossenschaften ganz verschiedene Interessen, welche für sie anstreben wollen.

Wir finden in manchen Gegenden, daß eine, oder die andere Genossenschaft viel lieber eine Schule unterstützen oder aber selbst andere Schulen zur Fachbildung, Ackerbauschulen, oder in industrierei-chen Gegenden Gewerbeschulen errichten wollte als Vorschußcassen. Nichts drängt jetzt so sehr, für den Landmann zu schaffen, als Intelligenz oder Fach-bildung und Capital zu schaffen; daß wir aber zwangsweise aussprechen, es müsse zu Creditinstituten verwendet werden, ist denn doch zu weit gegangen.

Ich glaube das vergleichen zu müssen mit ei-nem mündig gewordenen Gutsbesitzer, der sein Gut übernehmen soll, dem aber der Vormund kurz ehe er ihm das Gut übergibt, noch Pachtungen desselben einleitet, und ihm die Hand auf 12 Jahre bindet. Er kann es ja auch thun nach Uibergabe des Gutes; er muß nicht früher gebunden werden. Wenn heute die Genossenschaften es wünschen, Vorschußcasse zu gründen, so will ich ihnen nicht entgegentreten; wenn man es ihnen überläßt, so kön-nen sie es thun, aber daß man sie dazu verbindet, sinke ich doch zu weit gegangen. Es sind gar so viele Bedürfnisse; ich habe früher Schulen erwähnt, ich kenne die Bedürfnisse der Landbevölkerung, und bin überzeugt, daß wenn es sich in einer Gegend handelt, ein Arbeits- oder Beschäftigungshaus, eine Siechenanstalt zu gründen, ober. selbst Casernen zu bauen, um der Naturaleinquartirung frei und los zu werden, so werden die Leute gerne solche Fonde dazu verwenden.

Warum soll man ihnen entgegentreten? Jeder weiß wohl am besten, was er sich wünscht, und wozu er sein Vermögen am besten zu verwenden im Stande ist. Aber gesetzt, es wird das hohe Haus beschließen, die Vorschußcassen sollen errich-tet werden, und eine dieser Genossenschaften wünscht es nicht, wird man sie dann dazu zwingen? Ich bin begierig, wie man es dann exequiren wird, daß dies Dominium N eine Vorschußcasse durchführt, wenn die Genossenschaft es nicht will, wird man die Leute dazu zwingen, das Geld zu borgen, und es wirklich als Vorschußcassa zu verwenden? Dazu gibt es ja im Grunde gar keine Execution, und exequiren muß man es, wenn einmal das Ge-setz gesprochen hat. So weit, glaube ich, werden Sie, meine Herren, selber nicht entscheiden wollen. Selbst die Regierungsvorlage deutet an, daß diese Vor-schußcassen zu Bodencreditanstalten verwendet werden.


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Nun ich will auch darauf eingehen, die Natur der Creditanstalt ist eine andere für den Handwer-ker, für den Gewerbsmann und den Handelsmann, und eine andere für den Landmann; wenn mau sagt, die Vorschußcassa für den Landmann, und sie der Art bildet, wie das Minoritätsvotum sagt, so ist es beinahe dasselbe, was für den Handwerker die Vorschußcassa nach dem vorliegenden Statut im Lande ist. Nun ich glaube, auf diese Weise wird man dem Volke nicht wohl thun, wenn man der-artige Vorschußcassen schafft, es ist ganz etwas An-deres das Bedürfniß des Gewerbsmannes, und etwas ganz Anderes das des Landmannes. Der Gewerbsmann, der Geld sucht, sucht es zwar eben so rasch, wie der Landmann, er sucht es eben so wohlfeil wie der Landmann, aber er ist im Stande das Capital mehrmals im Jahre umzukehren, durch seine Speculation rascher umlaufen zu machen, was der Landmann nicht kann; er hat nur einmal eine Ernte und kommt er in die Calamität, Vorschuß ansprechen zu müssen, so muß ihm eine lange Frist gegeben werden, um das Capital zurückzuzahlen. Dadurch vielleicht könnte das Wesen der Vorschuß-cassen, in Sparcassen umgewandelt werden, denn wie sie heute eingerichtet sind, sind sie viel besser für den Landmann eingerichtet, wenn er in Annuitäten seinen Vorschuß zurückzahlen kann. Es ist nicht lange her, haben wir eine Hypothekenbank für den Grundbesitz zu errichten beschlossen ganz nach dem Principe, wo der Schuldner das Recht hat, oft in längeren Jahresterminen das dargelie-hene Geld zurückzahlen zu können. Wenn er aber gedrängt wirb, das Geld zurückzuzahlen, so wird ihm wenig Gutes dadurch gewährt.

Ich glaube demnach dem Antrage des Herrn Vorredners mich unbedingt anschließen zu müssen, ich möchte nicht gern, daß noch ein 2. Zwang in dieser Hinsicht geübt werde,

Dr. Škarda: Ich werde dem Herrn Vorredner nur mit wenigen Worten antworten. Es scheint mir, daß auch er das Wesen dieser Fonde verkennt, ich habe einmal bereits die Ehre gehabt zu bemer-ken , daß diese Fonde weder Privateigenthum noch öffentliches Eigenthum sind, sie sind wohl Privat-eigenthum, aber selbst ein beschränktes, aber sie sind nur durch den Zweck, welchen das Gesetz auferlegt, beschränkt. In dieser Richtung ist es wahr, daß sie ein durch den Zweck beschränktes Eigenthum sind, ist es wahr, wie ich glaube im Berichte nachgewiesen zu haben, daß sie früher auch Vorschußcassen waren, nur im weiteren Sinne, ist alles Dieses wahr, so sehe ich nicht ein, warum wir daran rütteln sollen, warum wir einen Zweck, der erreicht werden kann, nach beiden Seiten schieben und ver-kennen, wollen; die Getreideschüttböden sind errich-tet, um den bedürfenden Landmann zu unterstützen, wir haben auch jetzt noch viele bedürfende Land-leute, und werden sie auch in der Zukunft haben, wir werden auch in der Zukunft in die Lage kom-men, diese Zwecke in Wirksamkeit zu bringen; allein dieses, was der Herr Vorredner über Vorschußcassen und deren Organisirung sagt, gehört, nicht zu diesem Paragraphe, es versteht sich von selbst, daß sie nicht dieselbe Einrichtung werden haben können, wie jene Vorschußcassen für den Gewerbsmann, aber. darüber wird zu sprechen sein, bis wir über die Vorschußcasse näher handeln werden.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeord-nete beantragt die Annahme des §. 2 der Regierungsvorlage statt jenes des Commissionsantrages.

Dr. Görner: Ich möchte mir zur Abstimmung erlauben, den §. 2 der Vorlage der Com-mission zu theilen, und zwar: "Vertheilung dieser Fonde findet nicht Statt," als erster Theil, und "dieselben sind unter Anflechthaltung ihrer ursprünglich gesetzlichen Widmung in Vorschußcassen umzuwandeln", als zweiter Theil.

Oberstlandmarschall: Ich muß zuerst jenes Amendement zur Abstimmung bringen, welches lautet: "Der §. 2 sei so anzunehmen, wie er in der Regierungsvorlage vorgeschlagen ist.

v. Zeileisen: Excellenz, ich conformire mich dem Antrage des Hrn. Dr. Görner.

Oberstlandmarschall: Also werde ich den Paragraph in 2 gesonderten Alinean zur Abstimmung bringen, und zwar zuerst das erste Alinea "eine Vertheilung dieser Fonde findet nicht Statt."

Zemský sekr. Schmidt čte: Tyto fondy rozdělovat se nesmějí.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche dafür sind, die Hand aufzuheben.

(Angenommen.)

Landtagssecretär Schmidt: "Dieselben sind unter Aufrechthaltung, ihrer ursprünglich gesetzlichen Widmung in Vorschußcassen umzuwandeln."

"Z těchto fondů se maji zařídit záložny, šetříc při tom účelu zákonem původně jim daného."

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind, aufzustehen.

(Majorität.)

Zpravodaj Škarda čte: §. 2. Účastníky těchto fondů peněžných- a záložen, jež se z nich utvořiti mají, jsou po každé držitelové všech usedlosti, o kterých uznáno jest, že se účastnili v posavádních kontribučenských sýpkách obilních, při čemž měřítkem jest jejich orná půda dle Josefínské výměry katastrální, pokud o tom po právu není žádného jiného měřítka.

Landtagssecretär Schmidt liest: §. 3. Theil-haber dieser Geldfonde und der aus denselben zu errichtenden Vorschußcassen sind die jeweiligen Besitzer aller an den bisherigen Contrlbutious-Getreidefonden anerkannt betheiligten Ansäßigkeiten im Verhältnisse ihres Ackerbodens nach dem Josephini-schen Catastralausmaße, insoweit hierüber kein anderer Maßstab zu Recht besteht.

Oberstlandmarschall: Zu diesem Paragraph ist mir ein Zusahantrag des Hrn. P. Ma-


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toušowský übergeben worden, welchen ich dem hohen Hause mittheilen lassen werde.

Secretär Schmidt liest: "Eventuell, daß der §. 3 des Gesetzentwurfes über die Contributions-Fonde angenommen werden sollte, stellt der Gefertigte zu demselben folgendes Amendement: "Nach demselben Maßstabe soll auch der Antheil an dem jährlichen Reinertrage der Vorschußcassa für die Antheilhaber bemessen werben."

Eventuelně kdyby se §. 3. tohoto návrhu přijmul: navrhuje se následující amendement, "dle tohotéž měřítka má taktéž podíl účastníkům na každoročném čistém užitku ze záložny vyměřen býti."

P. Matoušovský: Hned po vydání návrhu zákona, vypracovaného od sboru pro upravení zákona pro kontribučenské fondy, ozvaly se hlasy některých zastupitelů obcí venkovských, že by §. tento naše občany, totiž oučastníky kontribučenských fondů, neuspokojil, kdyby se jim pouze řeklo, že jsou oučastníci fondu, a že se jim do správy dává, a hned nevyřkla zásada, že užitek z těchto fondů míti budou. Vím, že posud užitek nemají, leda některý ten špekulant. Aby se takové obavy odstranily, vyhledal jsem příhodné místo v zákoně, kdebych dodatek přidati mohl. A tu se mi nezdá lepší místo než §. 3. Stane-li se, že návrh menšiny přijat nebude, tedy by tentýž návrh, jak v čl. 9. odstavci 7. přichází též zavržen byl a pak bychom neméli v zákonu dokonce zásadu vyřknutou, že účastníci záložen užitku z těchto záložen míti budou, a proto si myslím, že jedno slovo v zákoně více neuškodí, a jelikož to velmi k prospěchu a k uspokojeni těch, kteří na záložnách podílu berou, slouží, proto jsem učinil návrh, nejsa právníkem učeným, aby sl. sněm přijal onen dodatek, kterýmž by se uspokojili účastníci a kontribučenských fondů s tím doložením, že se jim přiřkl čistý užitek Částek těch záložen.

v. Waidele: Gegen diesen Antrag muß ich mich erklären, und zwar auf Grundlage des eben gefaßten Beschlußes. Es wurde von der Commission, und zwar sowohl von der Majorität als Minorität derselben großer Werth darauf gelegt, daß in diesem Gesetze die ursprüngliche gesetzliche Wirmung strenge fest gehalten wirb. Allerdings habe ich aus dem Antrage der Minorität, der erst im Drucke mir bekannt geworden ist, nämlich, durch die gedruckte Vorlage wollte ich sagen, gesehen, daß sie etwas ähnliches beantragt, wie der Herr Antragsteller gethan hat, nämlich sie sagt im 7. Absatz des §. 9: "Was von den Erträgnissen der Vorschußcassa nach Deckung aller Auslagen und allfälliger Verluste sich als reiner Gewinn herausstellt, ist nach dem jedesmaligen Jahresschluße den Theilhabern im Verhältnisse ihrer Capitalsantheile gutzuschreiben, und jedem der entsprechende Antheil von dem Reinerträgnisse zur freien Verfügung zu stellen." Allein diese Bestimmung scheint in direc-tem Widerspruch damit zu stehen, daß eben der Be-schluß, gefaßt worden ist, es sei die ursprüngliche Widmung aufrecht zu erhalten. Wie man diesen Grundsatz angenommen hat, kann man die Uiber-schüsse nicht vertheilen, man muß sie ebenso gut der gesetzlichen Widmung weiter zufolgen lassen. Das Vermögen besteht so lange, bis diese gesetzliche Wid-mung überflüßig wird. Davon kann nun unter den gegenwärtigen Umständen noch gar keine Rebe sein. Es ist noch gar nicht abzusehen, daß das Vermögen durch die Uiberschüsse so anwachsen würde, daß es zu groß wäre, um den Landmann in Fäl-len der Noth zu unterstützen, und in dieser Bezie-hung würde daher mit dem Zusatze zu §. 3 gerade das Entgegengesetzte beschlossen werden, was bei §. 2 beschlossen wurde.

Graf Rothkirch-Panthen: Herr von Waidele ist schon in die materielle Würdigung dieses Antrages eingegangen. Ich habe dazu Nichts, als meine volle Beistimmung beizufügen. Aber auch aus formeller Beziehung, vom Standpunkte der Commission aus, muß ich mich gleichfalls dagegen aussprechen, und die große Majorität der Commis-sion hat sich in dem Beschluße geeinigt, dermalen noch nicht in die deutliche Bestimmung der Vorschußcassen einzugehen, und dieser Antrag, der eben vorgetragen wurde, würde gewiß sehr wesentlich da hinein eingreifen. Daher werbe ich sowohl aus materiellen, als auch aus formellen Gründen mit der Majorität stimmen.

(Sladkowský erhebt sich. Rufe: Schluß! Schluß!)

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, welche für den Schluß der Debatte sind, die Hand aufzuheben. (Majorität.)

Sladkowský: Ich will nur in wenigen Wor-ten darauf aufmerksam machen, daß es ein sehr großer Irrthum wäre, anzunehmen, daß durch den bereits angenommenen zweiten Paragraph oder durch den Passus desselben, "daß diese Fonde ihrer ursprünglichen gesetzlichen Widmung zu erhalten sind," daß durch diesen es unmöglich gemacht worden wäre, ober daß der Passus in demselben, daß diese Fonde ihrer gesetzlichen Bestimmung zu erhal-ten sind, daß durch dieses es unmöglich gemacht wäre, oder daß es im Widerspruch damit wäre, nun eine Vertheilung des reinen Uiberschußes der Vorschußcassen unter die Theilnehmer zu decretiren. Dieses ist nicht nur lein Widerspruch, sondern ge-rade in Uibereinstimmung mit der ursprünglichen Widmung; denn durch die ursprüngliche Widmung und nicht durch eine, sondern durch mehrere Gesetzesstellen, die auch im Berichte angezogen sind, ist das erwiesen. Durch die ursprüngliche Widmung sollte gewissermaßen aus dem Uiberschuße der Cassen der Getreideschütböden sogar die Steuer für die Participienten bezahlt werben, derart, daß sie ganz steuerfrei sein sollten. Wenn das der Fall ist, so ist offenbar erwiesen, daß der reine Uiberschuß den

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Participienten zu Gute kommen sollte. Wenn es auch nicht so weit gekommen ist. daß für sie die Steuer bezahlt worden wäre, so wird doch an sehr vielen Orten — und alle diejenigen Herren, welche mit den Getreideschüttböden zu thun gehabt haben, werden es bezeugen — an den meisten Orten wird den Participienten doch insofern aus den Getreideschüttböden ein Vortheil erwiesen, daß man den auf sie entfallenden und verrechneten Antheil auf Straßenbauten, Schulbauten und derlei Concurrenzsa-chen aus den Uiberschüßen der Getreideschüttböden in dem ihnen zukommenden Maße, berechnet. Ich habe schon darauf hingewiesen. Meine Herren! Wenn dieses alles unter der früheren Regierung, wo nur Zwang herrschte in diesem Fache; wenn das unter der absoluten Regierung der Fall war, können wir wohl mit gutem Gewissen nicht weniger thun, und den Antheilnehmern an den Getreideschüttböden dasjenige entziehen, was sie früher besessen haben. In dieser Sache, glaube ich, kann es im Princip leinen Zweifel mehr geben; es ist richtig, daß sie früher aus den Uiberschüßen Vortheil gehabt haben, und diese müssen ihnen gewahrt werden.

Wir sprechen jetzt nur die Sache deutlicher und präciser dahin aus, daß wir es nicht billigen die Veitheilung den Behörden zu überlassen, sondern einen bestimmten Maßstab aufstellen, nach dem diese Vertheilung geschehen soll.

Ich selbst war ursprünglich in der Commission auch dafür, daß dieser Grundsatz in den Antrag der Majorität aufgenommen werde, denn streng genommen, gehört der Grundsatz über die Vertheilung des reinen Gewinnes in das Statut über die 'Vorschußcassen; allein seit dem sind mir von so vielen Seiten Stimmen laut geworden, und zwar gerade von Theilnehmern und Interessenten, und was mehr ist von Vertretern der Theilnehmer, daß es wirklich durchaus nicht gut aufgenommen würde, wenn wir nicht klar aussprechen, daß wir den bis-herigen Vortheil den Participienten wahren sollen, so daß ich mich wirklich dadurch bewogen fand, und glaube gerade in keinem Widerspruche zu sein, wenn ich jetzt dafür bin, daß der Zusatzantrag des Hrn. Abgeordneten Matoušowský aufgenommen werde; es ist dies kein Widerspruch, denn wie es seiner Natur nach in die Porschußcassa gehört, so ist es doch eines der allgemeinsten Principe und kann gut an den Paragraph angereiht werden, wo wir überhaupt den Maßstab für eine Vertheilung feststellen. Wir haben ohnedies in der Majorität diesen Maßstab nur deshalb aufgenommen, weil die Majorität der Commission damit einverstanden war, daß eine Vertheilung der Reinüberschüße stattfinden soll, und weil man es auch nach dem Maßstabe thun wollte. So war es die Absicht der Commission. Es handelt sich darum, ob es jetzt schon ausgesprochen werden soll, oder erst in dein zu erlassenden Gesetze über die Vorschußcassen, und ich bin jetzt dafür, daß es jetzt ausgesprochen werde, weil das in keinen Widerspruch geräth, und weil es zur Befriedigung der Participienten, der Theilhaber an den Getreide-schüttböden sehr viel beitragen wird.

P. Matoušovský: Já se vzdávám slova.

Oberstlandmarschall: Noch ist einer der Herren, Dr. Trojan, vorgemerkt. Wollen die Herren auf's Wort verzichten?

Es ist noch der Hr. Abg. Krouský.

Dr. Trojan: Jestli se p. .Krouský vzdává slova, dovoluji si něco připomenouti; já chci jen upozorniti ad fomale, že jsem učinil po-dobný návrh eventuelně k §. 9 pod tou vý-minkou, kdyby se minoritní votum nopřijalo, tam jest o záložnách řeč, tam by mělo býti spíše. —

Ich bitte Eure Excellenz vorsichtsweise meinen Antrag, der eventuell für den Fall, daß das Minoritätsvotum nicht genehmigt werben sollte, gestellt worden ist, vorzulesen, weil er mir passend zum §. 9 scheint und zwar als Zusatzartikel zum ersten Absatz des §. 9.

Oberstlandmarschall: Ich kann den Antrag noch nicht vorlesen, weil er weder zur Debatte, noch zur Abstimmung kommen kann. Er ist lediglich zum §. 9 vorbehalten. Herr Abgeordneter Waidele hat eine factische Berichtigung verlangt.

von Waidele: Ich will mit wenigen Worten eine factische Berichtigung anbringen. Ich habe gesagt, daß dieser Antrag im Widerspruche mit der ursprünglichen Widmung wäre. Mir war dabei sehr wohl bekannt, daß die nachträglichen Verordnungen manchmal sich in eine andere Widmung eingelassen haben, für die Robot-Abolition und auch für die Steuerzahlung, allein mit dem ursprünglichen Patent war das immer im Widerspruch-und die Commission ist auf das ursprüngliche Patent durch die ursprüngliche Widmung zurückgegangen.

In §. 14 ist die Frage wegen der Uiberschüße wortdentlich beantwortet; wann Uiberschüße entstehen, so sind diese als gelöste Gelder bei den Unterthanen zinsbar anzunehmen. (Rufe: Schluß!)

Oberstlandmarschall: Bitte, das ist mehr als eine factische Bemerkung.

Dr. Škarda: Proti návrhu většiny vlastně nic nebylo podotknuto. Má povinnost ho zastávati tedy odpadá. Co se ale týká přídavku nebylo v komisí ani o tom šíře mluveno. Tak i já nemohu mluviti co úd komise, alebrž svoje mínění pronésti. Co ze toho tyče, svého vlastního mínění, myslím, že to je v §. 3., .ale dle zásady, "superflua non nocent" nemám nic proti tomu, aby to bylo přijato.

Oberstlandmarschall: Ich werde also das Amendement des P. Matoušowský zuerst zur Unterstützungsfrage und bann zur Abstimmung bringen und dann den ursprünglichen Antrag. Ich bitte


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die Herren, die das Amendement des P. Matou-šowský unterstützen, die Hand aufzuheben. (Unterstützt.) Jetzt werde ich es vor der Abstimmung noch einmal vorlesen lassen.

Sněm. sekr. Schmidt čte: Aby se k §. 3. přidalo na konci: "Dle tohotéž měřítka má také podíl účastníků na každoročné části užitku ze záložny vyměřen býtí."

"Nach demselben Maßstab soll auch der An-theil an dem jährlichen Reinertrag der Vorschußkasse für die Antheilhaber bemessen werden."

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren, die für dieses Amendement sind, aufzuste-hen. Uiber 90, nahe an 100, Majorität.

Jetzt bitte ich, über den ursprünglichen §. der Commission, wie er da ist, abzustimmen und bitte die Herrn, die für den §. sind, die Hand aufzuhe-ben; — angenommen.

Berichterstatter Škarda liest §. 4.:

§. 4.

Zur Durchführung dieses Gesetzes ist gleich nach dessen Kundmachung von den Theilhabern jedes Fontes aus ihrer Mitte mit absoluter Stimmenmehrheit ein Ausschuß von mindestens 6 und höch-stens 18 Mitgliedern, jedoch in gerader Zahl zu wählen. Wo es möglich ist, hat dieser Ausschuß wenigstens zur Hälfte aus Nichtschuldnern des Fondes zu bestehen.

Ueberdieß haben die Fondstheilhaber ebenfalls aus ihrer Mitte den Obmann des Ausschußes zu wählen, welcher nicht Schuldner des Fondes sein soll.

§.4.

Ku provedení tohoto zákona ať hned po jeho vyhlášeni účastníci každého fondu nadpoloviční většinou hlasů ze sebe zvolí výbor, skládajícíse nejméně ze šesti a nejvýše z osm-nácti údů, a však v počtu sudém. Pokud možno, ať výbor ten nejméně s polovice skládá se z takových údů, kteří nejsou dlužníky toho fondu.

Kromě toho mají účastníci fondu též ze sebe zvoliti starostu výboru, jenž nemá býti dlužníkem fondu.

Škarda: Myslím k odůvodnění tohoto §. není třeba šířiti slov, je to ustanovení, které se rozumí samo sebou, může se změniti ovšem, ale důvody, které jsou proti, jsou i pro, a proto není příčiny, aby se dělala jaká změna.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort ergreift, werde ich zur Abstimmung schreiten und bitte die Herren, die für die Annahme sind, die Hand aufzuheben,.— (angenommen).

Berichterstatter Škarda liest §. 5. böhmisch, Landtagsactuar Ansorge deutsch:

§. 5.

Dieser Ausschuß wählt aus semer Mitte einen engeren Ausschuß, bestehend aus dem Fondsverwalter und zwei oder 4 Beisitzern. Diesem engeren Ausschuße obliegt die Verwaltung des Fondes und die Durchführung der Beschlüsse des weiteren Ausschußes innerhalb des Gesetzes.

Für die Controlle und Revision der Rechnungen hat der weitere Ausschuß zu sorgen.

§. 5.

Výbor len zvolí ze sebe výbor užši, jenžse skládá ze správce fondu a dvou neb čtyr přísedících. Tomuto výboru užšímu uloženojest, aby fond spravoval a usnešení širšího výboru v mezích zákona vykonával.

O kontrolu a revisi účtů starejž se výbor širší.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, die für diesen Paragraph sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Škarda liest §. 6 böhmisch, Landtagsactuar Ansorge deutsch:

§. 6.

Der weitere Ausschuß hat vor Allem von den bisherigen Verwaltungsorganen der Contributions-Getreidefonde und Getreidegeldfonde das Vermögen nach vorhergegangener Liquidirung und dessen Constatirung zu übernehmen und an den engeren Ausschuß zu übergeben. Letzterer hat die vorhandenen disponiblen Barschaften fruchtbringend und sicher in der Art anzulegen, daß sie zu jederzeit flüssig gemacht werden können, und dafür zu sorgen, daß die Werthpapiere und die noch nicht angelegten Barschaften gehörigenorts sicher verwahrt werden. Insolange die hiezu erforderlichen Vorkehrungeit nicht getroffen sind, bleiben die Barschaften und Werthpapiere in der gegenwärtigen Verwahrung der k. k. Steuerämter.

§. 6.

Výbor širší má především od posavádních správních orgánů kontribučenských sýpek obilních a peněžných fondů z nich povstalých veškeré jmění, jakmile bude prokázáno a na jisto postaveno, převzíti a užšímu výboru odevzdati.

Tento poslední má vydajné peníze, které na hotově jsou, bezpečně uložiti pod úroky na spůsob takový, aby v každou dobu učiniti se mohly výplatnými, také má o to pečovati, aby cenné papíry a hotové peníze ještě neuložené bezpečně se chovaly na místě náležitém. Pokud nestanou se opatření k tomu potřebná, zů-stanou hotové peníze a cenné papíry v nyněj-ším uschování při c. k. úřadech berničných.

Oberstlandmarschall: Bitte die Herren, die dafür sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen).

Brichterstatter Škarda liest §. 7 böhmisch, Landtagsactuar Ansorge deutsch:

§. 7.

Die Umgestaltung des Fondes (§. 1) hat nach Maßgabe der Beschlüsse des weiteren Ausschußes in folgender Art zu geschehen:

1. Die Vorräthe an Körnern und die verschie-denen Geräthe sind zu verlaufen.

2. Die aushaftenden Getreideforderungen samm rückständigen Aufmaßlungen, sind in den vom wei-

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teren Ausschuße festzustellenden Ablösungspreisen in Geld zu relniren und insofern sie nicht sofort erlegt werden, als Geldcapital zu 4 pCt. verzinslich auf den Besitzstand des Schuldners sicherzustellen oder wenn die Getreideschuld bereits sichergestellt wäre, ist deren Umwandlung in eine Geldschuld in derselben Rangordnung in bücherliche Evidenz zu bringen.

3. Der Ablösungspreis soll weder unter den Katastralpreisen des Jahres 1824 angesetzt werden, noch die niedrigsten Marktpreise des ersten Markt-tages im letztverslossenen Monate November am Hauptmalte jenes Kreises übersteigen, in welchem sich der Contributions-Getreidefond befindet.

4. Zur Rückzahlung des Geldcapitals sind dem Schuldner billige Ratenzahlungen zu gewähren.

5. Jene fälligen Getreideforderungen, über beten Ablösung und Abstattung im Gelde kein Uebereinkommen zu Stande kommt, sind sofort im gesetzlichen Wege einzubringen und die hereingebrachten Naturalien zu Handen des in Geld umgewandelten Fondes zu veräußern.

6. Die Schüttböden find zu veräußern, insofern dieselben von den Theilhabern nicht einem andern Zwecke gewidmet werden. Bis zur getroffenen Verfügung ober Veräußerung sind dieselben im guten Zustande zu erhalten.

§. 7.

Zpeněžení fondu (§. 1) staniž se po usne-šeních výboru širšího spůsobem tímto:

1. Zásoby obilní a rozličné náčiní buďtež prodány.

2. Nezapravené pohledávky obilní i s náměrky zadrželými buďtež ve výkupních ce-nách, jaké výbor širší ustanoviti má, na peníze převedeny, a pokud se ihned nesloží, jakožto kapitál peněžný čtyrmi zlatými ze sta zúročitelný na držebnosti dlužníkově pojištěny, aneb kdyby dluh obilní pojištěn již byl, budiž jeho převedení na dluh peněžný v tomtéž pořadu o veřejných knih zanešeno.

3. Výkupní cena nemá se počítati ani pod katastrální ceny z roku 1824, ani nad nejnižší tržní ceny, jakéž o prvním trhu v měsíci listopadu před převáděním právě minulém byly v hlavním tržišti toho kraje, v němž kontribučenská sýpka obilní se nachází.

4. K zapravení kapitálu peněžného mají se dlužníkovi povoliti slušné lhůty.

5. Takové prošlé pohledávky obilní, o jejichž vykoupení a zapravení v penězích nedosáhne se žádného shodnutí, buďtež cestou zákonitou ihned vymáhány, a obili vymožené ať se proda ve prospěch fondu na peníze převedeného.

6. Špejchary buďtež prodány, pokud je účastnici nevěnují nějakému jinému účelu. Než se o tom rozhodne, aneb než se prodají, buďtež zachovávány v dobrém stavu.

Oberstlandmarschall: Ich bitte die Herren, die dafür sind, die Hand zu erheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Škarda liest §. 8 böhmisch, Landtagsactuar Ansorge deutsch:

§. 8.

Alle Rechtsverbindlichkeiten der Contributions-Getreidefonde übergehen auf die aus ihnen gebildeten Geldfonde, sind aber soviel als möglich in baare Geldleistungen umzugestalten.

Giebigkeiten, die nur für eine Zeit oder auf Wieberruf entrichtet werden, haben so bald als möglich aufzuhören.

§. 9.

Všechny právní závazky kontribučénských sýpek obilních přecházejí na fondy peněžné ž nich utvořené, mají ale pokud možná převedeny býti na výplaty v penězích hotových.

Dávky, které jsou jen na čas nebo až do odvolání, mají přestati jak možno nejdříve.

Oberstlandmarsch all: Ich bitte die Herren, die dafür sind, die Hand aufzuheben. (Angenommen.)

Berichterstatter Škarda liest §. 9 böhmisch, Landtagsactuar Ansorge deutsch:

§. 9.

Die Feststellung der allgemeinen Grundzüge über die Organisirung der Vorschußkassen (§. 2) wird einem Landesgesetze vorbehalten.

Innerhalb dieser Grundzüge hat der weitere Ausschuß über die Activirung dieser Fonde und deren allenfällige Vereinigung mit anderen gleichartigen Fonden Beschlüße zu fassen, zu deren Giltigkeit die Bestätigung der Bezirksvertretungen erforderlich ist. Insolange die Bezirksvertretungen nicht in Wirsamkeit treten, werden die denselben zugewiesenen Befugnisse vom Landesausschuße ausgeübt.

§. 9.

Zvláštnímu zákonu zemskému ponechává se, aby ustanovil obecné zásady základní o zřízení záložen (§. 2). V mezích těchto zásad má širší výbor činiti usnešení o vynaložení těchto fondů a o možném spojení jich s jinými fondy jednostejnými; aby usnešení taková nabyla platnosti, musí býti stvrzena zastupitelstvem okresním. Pokud zastupitelstva okresní nevejdou v činnost, vykonává zemský výbor práva jim tuto vykázaná.

Škarda: Musím se vyznat, že jsem byl mezi těmi,kteří si přáli, aby zásady o záložnách hned byly vypracovány, a však z oportunity usnesla se majorita, že při nynějšku se to státi nemá, ovšem důvody, které nyní, kdežto už zasedání počítáme na hodiny, mají dosti váhy; musí zajisté sl. sněm rozhodnouti především, zdali se o těchto zásadách raditi chce, čili nic; navrhoval bych, aby se ta otázka rozhodla, zdali sněm chce jednat o těchto zásadách, jinak by votum minority odpadlo.

Es möge früher nur darüber gesprochen werden, ob man in die Berathung der Grundsätze ein-


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gehen wolle oder nicht, denn wird die Frage verneint, so ist das Minoritätsvotum von selbst verworfen.

Oberstlandmarschall: Verzeichnet zu diesem §. sind: Herr Dr. Trojan, Herr P. Matoušovský und Herr Sadil.

Dr. Trojan: Mir liegt die Vertretung des Minoritätsvotums ob. Ich hätte es allerdings gerne gesehen, wenn wir etwas Ganzes, Fertiges gemacht hätten. Das Bedürfniß und die Sehnsucht der Betheiligten im ganzen Lande ist nicht so groß nach den Vorbereitungs-Maßregeln, die, so dankeswerth sie sind, so nützlich sie sein werden, doch nur Vorbereitungs-Maßregeln sind, die wir getroffen haben. Das Wesentliche aber sind die Vorschußkassen. Die Vorschußkassen sind zu Allem nöthig, zu allen Zwecken der Landwirthschaft, insbesondere aber für das gesteigerte Bedürfniß eines größeren Betriebskapi-tals bei dem Aufschwunge der Landwirthschaft

Aber ich fühle, wie kurz zugemessen die Stun-den sind; ich anerkenne mit Dank besonders das Princip, daß die Herren beim §. 3 ausgesprochen haben. Bei dem Umstande beharre ich nicht mehr darauf, daß über das Minoritätsvotum abgestimmt wird, ich hoffe daß jetzt alle Theilnehmer beschwichtigt sein werden, wenn sie wissen werden, es ist nicht blos im Sahe, im Worte, sondern auch ihnen der Antheil am reinen Gewinnst zugesichert. Ich bitte nur dieses Princip oder diesen Antrag der Minorität zum Entwurfe des künftigen Gesetzes zur Hand zu nehmen und zu berücksichtigen. Ich bitte doch noch einen Grundsatz wo möglich aussurechen zu lassen, den ich eventuell auf den Tisch des Hauses gelegt habe; es ist außer der Theilnahme am reinen Gewinnste, und zwar außer der verhälnißmäßigen Theilnähme der Theilhaber auch noch der Grundsatz, daß im Sinne der ursprünglichen bisher gesetzlichen Bedingungen dieser Fond die Theilhaber insbesondere mit Personalcrediten unter gewissen Vorsichten bedacht sein sollen. Ich bitte wenigstens diesen 2. Grundsatz zu fixiren, und so die Maßregel für die künftigen Gesetze zu bezeichnen, und darauf beschränke ich mein Minoritätsvotum. Ich bitte, wenn Niemand anderer dasselbe aufnimmt, Umgang zu nehmen von der weiteren Debatte.

Oberstlandmarschall: Ich werde den eventuellen Antrag, den der Herr Antragsteller ge-stellt hat, auf den er jetzt beharrt, und dagegen das Minoritätsvotum von seiner Seite zurückzieht, vortragen lassen; ich erlaube mir nur die Frage an den Herrn Antragsteller, ob auch der Punkt 6 die-des Antrages jetzt, wo der betreffende Zusah zum §. 3. angenommen ist, noch aufrecht erhält, oder ob er wegzufallen hat, weil er schon zum §.3 angenommen ist?

Dr. Trojan: Er kann weggelassen werden, er wird ohnehin dann zu dem Absatze hinzugefügt werben. Ich bitte den 1. Absatz zu lesen.

Schmidt liest: "Für den Fall, daß der Minoritätsantrag in dem wesentlichen Bestandtheile nicht angenommen werden wirb, macht der Herr Antragsteller zum 1. Absatz des §.9 nach dem Majoritätsvotum folgenden Zusatz: "nach dem Worte vorbehalten:" wofür als leiten der Grundsatz zu gelten haben wird, daß bei den Vorschußkassen unter angemessenen Vorsichten auch der Personalcredit der Theilhaber berücksichtigt werden solle."

Jestli že by návrh menšiny v podstatných částkách nebyl přijat, navrhuje se k prvnímu odstavci §. 9. vota většiny v 1. odstavci: "že se má při záložnách a náležitým opatřením zřetel míti k osobnímu kreditu účastníků."

Oberstlandmarschall: Ich bitte vor allein die übrigen Theilnehmer des Minoritätsvotums sich auszusprechen, ob sie sich entschließen, daß das Minoritätsvotum als zurückgezogen betrachtet werden kann.

Sladkovský: Ich bitte Excellenz, die übri-gen Herren sind alle zurückgetreten; Ritter von Matersbach und der Herr Berichterstatter wird sich auch. . . .

Zeithammer: Ich wollte nur das Mino-ritätsvotum des Herrn Dr. Trojan unterstützen, da er aber selbst sahnen flüchtig geworden ist, so finde ich mich nickt veranlaßt, und schließe mich dem eventuellen Antrage an. (Heiterkeit.)

Dr. Trojan: Ich bitte um's Wort zur Begründung meines Antrags. (Rufe: Ist. nicht nöthig.)

Matoušovský: Protože pan Trojan se vzdal, je důsledno, abych ani já už nemluvil proti návrhu.

Oberstlandmarschall: Herr Abgeordneter Sadil?

Sadil: Es muß ein Irrthum sein, ich habe mich nicht zum Worte gemeldet. —

Oberstlandmarschall: Herr Abgeordneter Sladkovský hat das Wort.

Sladkovský: Ich verzichte darauf.

Oberstlandmarschall: Also Herr Doctor Swatek.

Dr. Svatek: Chtěl jsem mluviti pro návrh menšiny. Poněvadž se ale navrhovatel svého slova vzdal, vzdávám se ho také.

Oberstlandmarschall: Wollen der Herr Dr. Trojan sprechen?

Trojan: Chci jen k tomu poukázati, že každý ze zprávy dostatečně poučen bude, že původně a ve všech dosaváde stávájících zákonech nařízeno bylo, aby se půjčovalo účastníkům, totiž držitelům podaným kontribuentům na krátky čas a bez hypotheky, a jen tehdáž, kdyby muselo býti donucováni, pojištění by dáti museli, a teprv v pozdější době se vzalo za zásadu, že se všecko nechá vkládat na jeho usedlost do kněh, tedy i dluh obilní. Já chci, abychom to ponechali tak, jak to bylo tehdáž. a abychom tentýž princip vyřkli a ukázali, že uznáváme smysl i ducha tohoto zákona, a aby se pomohlo nutným potřebám účastníků. Těm ostatním a těm, kteří si puj-


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čují na delší čas, aby se půjčilo na hypoteku. To pánové, je smysl mého návrhu.

Sladkovský: Ich möchte nur einige Worte dem Herrn Vorredner entgegnen, falls es mir erlaubt wäre, Excellenz.

Hlas: Vždyť ste se vzdal slova. Sladkovský: Vzdal jsem se dřive a teď se hlásím zase o slovo.

Oberstlandmarschall: Der Schluß der Debatte wurde noch nicht verlangt, also ist auch kein Anstand.

Sladkovský: Chci, pánové, jen u-pozornít na to, že, ačkoliv nejsem proti návrhu pana Dr. Trojana, přec ho považuji za zbytečný, jelikož jsme dokázali, že půjčování na osobní kredit zakládá se v původním účelu sýpek kontribučenských. My jsme řekli v §.2. že se maji zachovat svému původnímu účelu. V tom tedy je obsaženo, že se musejí zakládat na osobní úvěr, neboť kdyby se naň ne-zakládaly, pak bychom je odcizili původnímu směru nebo účelu. Proto tedy myslím, že toto vyslovení zvláštní jest zbytečné.

Předně, není to nutné, a za druhé jsme to již vyřkli v čl. 2. Něco jiného jest zásada, že se má čistý výnos mezi ně rozděliti. To ale není nic důležitého a nebude, vaditi. Proto je návrh pana Dr. Trojana obsažen již na jisto v článku druhém.

Rufe: Schluß!

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, welche für den Schluß der Debatte sind, die Hand aufzuheben. (Majorität.)

Berichterstatter Dr. Škarda: Ich halte den Beisatz auch hier überflüssig. Nach der gesetzlichen Widmung sollte das Geld an Theilhaber, ohne daß sie Sicherheit leisten, geliehen werden. Nur bei jenen, welche ohne Theilhaber zu sein das Recht erhalten, mit Einverständniß der Theihaber sich noch Getreide auszuleihen, müßte Sicherheit geleistet werden.

Nachdem es mir aus dem Gesetze erhellt, daß es eigentlich ein Vorschuß auf Personalcredit. ist, so halte ich es nicht für nothwendig, baß es noch extra bemerkt werde. Es ist noch im §, 2 enthal-ten, wo es heißt: "unter Aufrechthaltung der gesetzlichen Bestimmung."

Oberstlandmarschall: Ich werde nun zur Abstimmung schreiten, und zwar zuerst das Amendement zur Unterstützung und Abstimmung bringen. Bitte, es vorzulesen.

Schmidt liest:

Zum ersten Absatz des §. 9 sei nach dem Ma-joritätsvotum folgender Zusah zu machen: "wofür als leitender Grundsatz zu gelten haben wird, daß bei den Vorschußcassen unter angemessener Vorsicht auch persönlicher Credit der Theilhaber berücksichtigt werden solle."

K prvnímu odstavci §. 9. ať se dle majoritního vota následující, přídavek dá: že při záložnách ta zásada platiti má, by při přiměřené opatrnosti zřetel brán byl na osobni úvěr účastníků.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, die das Amendements unterstützen, die Hand aufzuheben. Ist unterstützt.

Ich werbe darüber abstimmen lassen, und bitte diejenigen Herren, die für die Annahme des Amendements sind, aufzustehen. Minorität.

Bitte jetzt über den §., wie ihn die Commis-sion vorschlägt, abzustimmen, und bitte jene Herren, die für diesen stimmen, aufzustehen (Angenommen).

Dr. Škarda: čte: §.10, Kontribučenské peněžně fondy budtež do samosprávy vydány jednotlivým obcím, jichž se dotýče, jaké byly před rokem 1849, avšak bez ujmy závazkům na nich snad váznoucím.

Actuar Ansorge:

§. 10.

Die Steuergeldfonde sind unbeschadet der auf ihnen allenfalls haftenden Verbindlichkeiten den betreffenden einzelnen Gemeinden, wie sie vor dem Jahre 1849 bestanden, unverweilt zur Selbstverwal-tung zu übergeben.

Graf. Clam-Martinic: Es scheint mir hier doch nicht ganz unbedenklich über die Frage, welche in den §§. 10, 11 und 12 gelöst wird, in diesem Augenblicke bereits endgiltig abzusprechen. Die Steuergeldfonde sind ganz anderer Genesis als die Con-tributions-Schüttböden, und auch anderer Genesis, als die Getreidegeldfonde. Eine Maßregel, welche sich als nothwendig erwiesen hat, wegen Aufhebung der Contributionsgetreidefonde, zieht noch nicht eine, Aenderung der Natur der Steuerfonde nach sich. Ich möchte über die Geldfonde weder in diesem, noch in jenem Sinne mir ein Urtheil erlauben; ich glaube nur ein non liqiuet in diesem Augenblicke aussprechen zu sollen. Bei der großen Bedeutung derselben, beiden großen Summen, welche sie um-fassen, und bei welchen die verschiedensten Ansprüche, Ansprüche von Gemeinden, Ansprüche von Privaten und Ausprüche eintreten, die auf sehr verschiedenen Titeln beruhen, wo fast bei jedem ehemaligen Dominium andere Rechtstitel vorkommen weiden, scheint es mir nicht gerathen, vorschnell über diese Frage abzusprechen.

Es ist der Drang der Zeit ein solcher, daß wir nicht einmal mit großer Gründlichkeit die einzelnen Paragraphe prüfen können. Auch die Zeit der Commission war zu kurz zugemessen, und es ist leicht begreiflich, daß sie nicht in tiefe Studien darüber eingehen konnte.

Ich glaube daher, daß es gar nicht vom Uiber sein wird, wenn wir von heute bis zur nächsten Session uns über diese Entscheidung hinaussetzen, und ich erlaube mir daher zu beantragen, daß statt der §§. 10, 11 und 12 einfach gesagt würde:

"Die Behandlung der Getreidegeldfonde bleibt einem besonderen Landesgesetze vorbehalten", und erlaube ich mir noch die Resolution zu beantragen: "Der h. Landlag wolle den Landesausschuß beauf-


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tragen, bis zur nächsten Session des Landtages den Entwurf eines Gesetzes einzubringen."

Dies erlaube ich mir zu beantragen, weil ich glaube, daß diese Frage reiflich erwogen werden soll, und hiezu haben wir heute das nöthige Substrat noch nicht.

Sladkowský! Ich sehe wirklich nicht ein, worauf sich das non liquet, welches bezüglich der sogenannten Contributionsgeldfonde jetzt ausgespro-chen wurde, gründen soll.

Die Contributionsgeldfonde haben freilich einen ganz anderen Ursprung als die Contributions - Getreidefonde. Wie schon heute genug darüber gesprochen worden ist, sind die Contributionsgetreidefonde durch den Zwang des Ansammelns entstanden, während der Contributionsgeldfond durch Uiberzahlung der Steuerpflichtigen seinen Ursprung genommen hat; wenn ich nun den Ursprung des Fondes kenne, wenn ich weiß, daß er durch Uiberzahlung derjeni-gen entsprungen ist, welche steuerpflichtig waren in der Gemeinde vor dem Jahre 1849, so sehe ich nicht ein, wo das non liquet wäre, was ich mit diesem Fonde zu thun habe. Diese Fonde bestehen eigentlich unrechtmäßig und haben keinen Zweck. Die Uiberzahlungen, ich weiß nicht, ob sie durch Uiberrechnungen oder aus anderen Gründen geschehen sind, sie haben keinen Rechtstitel ihres Bestandes, dagegen ist der Eigenthümer dieses Fondes, wenn auch nicht individuell so doch generell bekannt. Alle diejenigen, welche vor. dem Jahre 1849 in den Gemeinden Steuern gezahlt haben, alle diese haben an diesen Steuerzahlungen einen verhältnißmäßigen Antheil, und ihnen zusammen gehört dieser Fond, und ihnen Allen muß er auch eingehändigt werden, desto schneller, je schneller das Unrecht, das in der Uiber-zahlung vielleicht liegen mag, gut gemacht werben soll. Es ist aber auch in der verschiedenen Natur dieser Fonde gelegen, daß mit diesem Contributions-Geldfonde in dieser und in keiner anderen Weise vorgegangen werden kann. Wenn wir der Regierungsvorlage gemäß mit dem Contributionsgeldfonde so vorgehen, wie mit dem Contributions - Getreidefonde, so werden wir dadurch eine ganze Classe von Steuerzahlenden mit ihrem Anspruch darauf brin-gen, und zwar diejenige Classe, welche wirklich die bedürftigste ist, und die es am bittersten fühlen würde.

Ich glaube, es kann nichts anderes geschehen, als daß wir diese Fonde ihren früheren Eigenthümern, wenn auch nicht den individuellen, so doch den generellen, zurückstellen, dadurch, baß sie Ge-meindevermögen werden und die Mitglieder der Gemeinde einen Ersatz finden, daß für sie nach ihren Antheilen verschiedene Gemeindebedüfnisse bestritten werden. Darum glaube ich, daß wir wirklich kein non liquet auszusprechen brauchen, und heute ganz gut über diese Fonde absprechen können.

(Rufe: Schluß!)

Oberstlandmarschall: Ich bitte diejeni-gen Herren, die für den Schluß der Debatte sind, die Hand aufzuheben (Majorität).

Ich bitte die beiden Herren, die noch gemeldet sind, sich zu vereinigen.

Graf Clam-Martinic: Ich will nur ganz kurz sein, meine Herren! Ich wollte nur dem Herrn Redner entgegnen, daß, was er gesagt hat, den klarsten Beweis für meine Thesis liefert, daß ein non liquet vorliegt. Schon in Bezug auf die Genesis der Fonde ist es nicht richtig, was er gesagt hat, daß sie einzig und allein durch solche Zuflüsse geschaffen wurden. Diese Fonde haben sehr verschiedene Zuflüsse gehabt; es ist nicht leicht, mit einem Worte das abzuthun. Es sind mir positive Fälle bekannt, wo aus Kriegslieferungen solche Fonde entstanden sind; das sind keine solche Uiberzahlungen, wie sie der Herr Vorredner erwähnt hat. Da steht man also, wie man über die Genesis der Fonde nicht im Klaren ist. Der Herr Redner sagte noch weiter, es ist gar keine rechtliche Basis für diese Fonde vorhanden: es sind Uiberzahlungen gewesen, folglich gehören sie den Einzelnen an.

Wenn das der Fall wäre, dann dürften Sie sie aber nicht zum Gemeindevermögen machen; dann müssen Sie trachten, diejenigen heraus zu finden, deren Ansprüche zu wahren sind, weil wirklich Ansprüche vorhanden sein können, weil, ich möchte positiv sagen, Ansprüche vorhanden sein werden. Darum möchte ich Sie davor warnen, daß sie in diesem Augenblicke aussprechen: es soll ein Ge-meindevermögen werden und bleiben. Ich kann daher nur diesen meinen Antrag befürworten und Sie bitten, nicht auf die Gefahr hin, baß Sie nicht hinlänglich aufgeklärt sind, um den Rechtsansprü-chen gerecht zu werden, den Ausspruch zu machen, den Sie, wenn Sie ihn begründet finden werden, unbeschadet aller Ansprüche in der nächsten Session thun können.

Damit fallen aber auch die Einwendungen des Herrn Vorredners, daß wir diese Fonde nicht nach der Regierungsvorlage behandeln sollen, wie die übrigen Fonde. Das trifft nicht meinen An-trag ; es liegt in demselben. Ich beantrage vor-läufig keine Verfügung damit zu treffen, ein Scha-den kann also daraus nicht erfolgen. Also muß ich mir erlauben wiederholt meinen Antrag zu befürworten. (Bravo!)

Zpráv. dr. Škarda: Kdybychom věc tuto odložili na rok a třeba ještě déle, ták zajisté po roce a po více letech budeme státi zase tam, kde stojíme dnes. Jest to ovšem pravda, ty kontribučenské peněžní fondy jsou tak zmateny, že člověk ani neví, odkud povstaly, že se ani říci nedá, ten fond musel z toho povstáti. Pravda ale je, ty fondy jsou zde, těch fondů užívaly posud obce, pravda je, že z většiny, ať již je původ jaký koliv, pochá-zely z obce, a nebo ještě z určitých dominií. Kdybychom ale vyšetřiti chtěli, mnoholi je v nich z peněz berničních, z náhrady válečné a z jiných titulů, tuť myslím, to nevyšetříme ni-kdy. Pakli je ale nemožno, aby se to vyše-


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třilo, nenahlížím proč by se to mělo odložiti ještě déle. Co ale řekl pan hrabě Clam-Martinic, že mohou míti všeljaké jednotlivé osoby práva k těm fondům, osobám tím neuškodíme. Zde stoji výslovně, "A však bez ujmy závazkům na nich snad váznoucím" "unbeschadet der auf ihnen aIIcnfalls haftenden Verbinblichkeiten." Ma-li někdo právo, ať se hlásí, ať dokáže své právo a pak mu zůstane.

Oberstlandmarschall: Ich werde zur Abstimmung schreiten und zuerst den Antrag des Grafen Clam als den allgemein lautenden und von der Commission sich am weitesten entfernenden zuerst zur Unterstützung und Abstimmung bringen.

Landtagssecretär Schmidt liest: Der hohe Landtag wolle beschließen: 1) Statt der §§. 10, 11,12 sei folgender §. aufzunehmen als §. 10: "Die Behandlung der Steuergeldfonde bleibt einem besonderen Landesgesetz vorbehalten. 2) Dem Landesausschuß wird aufgetragen, bis zur nächsten Session einen Gesetzentwurf über die Behandlung der Steuergeldfonde auszuarbeiten.

Slavný sněm račiž uzavřití, aby se místo navržených paragrafů 10, 11, a 12 přijal následovný §. co 10.: 1. Jak se s kontribučenskými fondy peněžnými nakládati má, zůstavuje se zvláštnímu zákonu zemskému.

2. Zemskému výboru se ukládá, aby k nejblíže příštímu zasedáni sněmu připravil a podal návrh zákona, jak se a kontribučenskými peněnými fondy nakládati má.

Oberstlandmarschall: Bitte jene Herren, die diesen Antrag unterstützen, die Hand aufzuhe-ben — (ist unterstützt). — Bitte die Herren, die für die Annahme desselben sind, aufzustehen — (Majorität) — es ist unbedingt die Majorität, wünschen die Herren die Gegenprobe (Rufe: Nein.) Wir sind mit Annahme dieses Antrages mit der Vorlage fertig.

Graf Rothkirch: Excellenz haben über den Antrag des Commissionsberichtes abzustimmen vergessen.

Oberstlandmarschall: Pardon, das habe ich übersehen.

Dr. Škarda liest:

"Der h. Landtag wolle dem Landesausschuße auftragen, daß er zur künftigen Session des Landtages die Vorlage und Organisirung der aus den Contributionsfonden zu bildenden Vorschußkassen vorbereite."

Slavný sněm račíž zemskému výboru naříditi, aby k budoucímu zasedání sněmu připravil předlohu o zřízeni záložen z fondů kontribučenských.

Oberstlandmarschall: Bitte die Herren, die für die Annahme des Antrages sind, die Hand aufzuheben (angenommen).

Ich werde den Herren bekannt geben, daß die Tagesordnung für den morgigen Tag so bleibt, wie sie von mir gegeben wurde.

Wir sind jetzt bei dem Berichte des Ausschus-ses der Instruction für den Landesausschuß, dann werben wir die 3. Lesung des heute im Detail berathenen Gesetzes vornehmen, dann den Commissionsbericht über Straches Antrag puncto "Eisen-bahnen," der auch schon auf der Tagesordnung steht, dann stelle ich auf die Tagesordnung den Antrag des Landesausschußes über die Behandlung der nicht erledigten Eingaben, und eventuell, wenn morgen noch die Zeit hinreicht, den Landesausschußbericht über Recurse gegen Entscheidungen des Landesausschußes in GemeindeVeräußerungen und den Landesausschußberichtüber Einschreiten der verschiedenen Gymnasien und den Petitionsbericht über Einschreitung eines Gymnasiums wegen Versetzung in eine höhere Kategorie. Diese beiden Punkte stelle ich nur eventuell auf die Tagesordnung, wenn wir bis dahin gelangen werden.

Morgen um 10 Uhr.

Schluß 4 1/2 Uhr.

Dr. Josef Lumbe,

Verificator.

Dr. Ant. Šlechta,

Verificator.

Zeileisen,

Verificator.

Druck der k. k. Hofbuchdruckerei von Gottlieb Haase Söhne.


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