Úterý 27. ledna 1863

Stenografická zpráva

o

VIII. sezení druhých ročních porad vysokého sněmu českého od roku 1861, dne 27. ledna 1863.

Stenografischer Bericht

über die

VIII. Sitzung der zweiten Jahres-Session des Hohen böhmischen Landtages vom Jahre 1861, am 27. Jäner 1863.

Sezeni zahájeno v 10 hod. 30 min. za předsednictví J. Exc. nejv. zem. maršálka p. Voj. hraběte Nostice-Rhinka.

Zeměpanští komisaři: J. Exc. p. náměstek předsedy místodržitelstva baron z Kellersperků a místodržitelský rada p. Neupauer a rytíř Vilém z Bachu.

Die Sitzung wurde eröffnet um 10 Uhr 30 Min., unter dem Vorsitze Sr. Exc. des Hrn. Oberst landmarschalls Albert Grafen von Nostitz-Rhinek.

Landesfürstliche Commissäre Se. Excell. Herr Statthalterei-Vicepräsident Baron von Kellersperg, dann Statthaltereiräthe Hr. Neupauer und Hr. Wilhelm Ritter von Bach.

Landtagsactuar Dr. Seidl liest das Protokoll der 7. Sitzung böhmisch vor; — Landtagsactuar Ansorge dasselbe deutsch.

Oberstlandmarsch all: Hat Jemand etwas zu erinnern?

Graf Nothkirch-Panthen: Es steht, wenn ich recht gehört habe, in dem Protokoll, daß in beide Ausschüße für das Schul- und Kirchenpatronat aus jeder Curie 3 Mitglieder durch den ganzen Landtag zu wählen seien, während mein Antrag dahin ging und der Beschluß gefaßt wurde, daß jede Curie 3 Mitglieder aus dem ganzen Landtag zu wählen habe. Das ist verschieden.

Oberstlandmarschall: Das ist richtig; ich bitte die Stelle im böhmischen zu lesen

Herr Rath Seidl liest die betreffende Stelle: "do níž by každá kurie volila 3 údy z celého sněmu—"

Oberstlandmarschall: Es sind nur die Worte durch und aus versetzt, "3 Mitglieder durch jede Curie ans dem ganzen Landtag." Wünscht noch sonst Jemand etwas über das Protokoll zu bemerken?

Abg. Waidele: Wenn ich mich nicht irre, so ist auch der Ausdruck gebraucht, daß diese Angelegenheit wegen der Straßen in den Gebirgsgenden, welche Noth leiden, der Commission für das Straßenbau-Concurienzgesetz und für die Communicationen zugewiesen worden ist. Ich glaube, die Bestimmung des h. Landtages ist noch nicht erfolgt, daß diese Commission, welche für das Straßenbau-Concurrenzgesetz gewählt worden ist, auch zugleich im Allgemeinen sämmtliche Communicationen und Angelegenheiten der Communication in sich begreifen .und umfassen soll. Ich glaube daher, daß der Beisatz "für Communicationen" ber Sachlage nicht ganz entspreche.

Oberstlandmarschall: So viel ich mich erinnere, habe ich den Antrag damit begründet, daß der Commission, welche für das Straßenbau-Concurienzgesetz gewählt worden ist. zugleich alle vom Landesausschuße gesammelten Materialien über das Communicationswesen überhaupt zugestellt worden sind, und das ist meine Begründung, da ich glaube, daß sie geeignet ist, diesen Antrag zu übernehmen; ob ich so genannt habe, erinnere ich mich nicht; aber ich glaube, daß ich ihr keinen anderen Namen gegeben habe, als sie durch Bestimmung des hohen Landtages erhallen hat.

Ich werde daher diese Aenderung im Protokoll vornehmen, denn die Commission hat den Titel: "Commission für die Regieruugsvorlage über das Straßenbau-Concurrenzgesetz."

Abg. Waidele: Ganz richtig.

Oberstlandmarschall: Ich bitte das also zu ändern.

Präsidial-Mittheilung.

Nr. Erh. 179 de praes. 26. Jäner.

Die Commission zur Vorberathung der Regierungsvorlage in betreff der Schulpatronate hat sich constituirt und hat zu ihrem Obmann Se. Excellenz Erwin Grafen Nostitz, zum Stellvertreter Herrn Franz Pstroß, zu Schriftführern die Herren Danesch und Prof. Brinz erwählt.

Nr. Erh. 180 de praes. 26. Jäner.

Ebenso hat sich die Commission zur Vorberathung der Regierungsvorlage, betreffend das Kirchenpatronat, constituirt, indem sie zum Obmann Se. Durchl. Fürsten Emil Fürstenberg, zum Obmannstellvertreter Dr, Grünwald, und zum Schriftführer Dr. Ritter von Limbeck erwählt hat.

Im Druck ist heute vertheilt worden: Das Präliminare des Grundentlastungsfondes pro anno 1863 — und unter einem habe ich den Originalakt dieses Präliminars der Budget-Commission übergeben.

Ich bitte den Einlauf vorzulesen.

Abg. Maresch (einfallend): Es ist hier ein Irrthum unterlaufen. Nicht Herr Daubek wurde zum Schriftführer gewählt) sondern Herr Danesch.

Oberstlandmarschall: Hier hat man mir hineingeschrieben Daubek, Ich bitte also, das zu corrigiren.

Landtags-Secretär Schmied liest die Einläufe.

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Došlé spisy dne 26. ledna 1863.

Číslo 167.

Návrh posl. Dr. Grégra, aby pražská zastávárna přešla v řízení zemské.

Číslo 168.

Návrh posl. Dra. Grégra na zřízení ústavu pro dobytčí lékařstvi.

Číslo 169.

Poslanec P. Platzer podává žádost domkářů obce Lužnícké (okres Lomnice) za odstranění nezákonnitého a nespravedlivého spůsobu hospodaření s obecním jměnim.

Číslo 171.

Poslanec okresu Lušicko-Kašparského (Dr. Gabriel) okresu Klatovského, Nířského a Planického (Matoušovský) pak míst Klatov a Domažlice (Seidl) aby se silníce z Klatov přes Kolinec do Sušice vedoucí za zemskou prohlásila.

Nr. 172.

Abgeordneter Freiherr von Voith überreicht eine Eingabe der Gemeinde Wepřikow (Bezirk Chotěboř) um Vermittlung der Ablösung der Natural-Leistungen dieser Gemeinde zur Pfarre und Schule.

Nr. 173.

Abgeordneter Freiherr von Voith überreicht eine Eingabe der Gemeinde Sabinau (Bezirk Chotěboř) a) um Vertheilung des Contributionsgetreidefondes und b) um Regelung der Angelegenheiten der Schule in Sopot und um Auftragung des daselbst dringend nothwendigen Schulbaues.

Nr. 174.

Abgeordneter Freiherr von Voith überreicht eine Eingabe der Häusler der Gemeinden Weselá, Sebletin und Wepřikow (Bezirk Chotěboř), dann der Gemeinden Skuhrow, Tis und Rámen (Bez. Habern) um käufliche oder pachtweise Ueberlassung der Gemeindegrundstücke.

Nr. 175.

Abgeordneter Freiherr von Voith überreicht eine Eingabe des Jakob Pásek, Schullehrer zu Kreuzberg (Bez. Chotěboř) wegen Aufhebung des Schulgeldes in den Volksschulen und Einführung fixer Lehrergehalte aus Staatsmitteln.

Číslo 177.

Poslanec Dr. Esop podává žádost občanů Třebovětických (v okresu Hoříckém) aby jejich živnosti s dávek pro p. faráře a učitele v Hněvčovsi vykoupiti se mohly.

Einkauf am 26. Jäner 1863.

Nr. 167.

Antrag des Abgeordneten Dr. Grégr, womit das Prager Versatzamt in die Verwaltung des Landes übergehe.

Nr. 168.

Antrag des Abgeordneten Dr. Grégr auf Errichtung von Thierarznei-Instituten.

Nr. 169.

Abgeordneter P. Wilhelm Platzer überreicht eine Eingabe der Häusler der Gemeinde Lužnic (Bezirk Lomnic), betreffend die ungesetzliche Gebarung mit dem dortigen Gemeindevermögen.

Nr. 171.

Abgeordneter des Landbezirkes Schüttenhofen, Bergreichenstein Dr. Gabriel — des Landbezirkes Klattau - Planic - Neuern (Pfarrer Matoušowský) dann des Städtebezirkes Klattau-Taus (Seidl) um Erklärung der von Klattau über Kolinec nach Schüttenhofen führenden Straße als Landesstraße

Číslo 172.

Poslanec svob. pan Voith podává žádost obce Vepřikovské (okr. Chotěbořského) o zprostředkování výkupu naturálních dávek této obce k faře a ku škole.

Číslo 173.

Poslanec svob. pan Voith podává žádost obce Sabinovské (v okr. Chotěbořském).

a) o rozdělení kontribučenského fondu obilního 5

b) o upravení záležitosti, co se dotýče školy Spotské a o vyřízení nutné školní stavby, jíž tam zapotřebí.

Číslo 174.

Poslanec svob. pan Voith podává žádos domkářů obci Veselá, Sedletín a Vepřikov (v okr. Chotěbořském) pak obci Skuhrov, Tis a Kámen (v okr. Haberském) o přenechání obecních pozemků buď zákupem a neb pronájmutím.

Číslo 175.

Posl. svob. pan Voith podává žádost Jakuba Páska, učitele v Krucemburku (okr. Chotěboř) o zrušení sobotálesu v národních školách a zavedení stálých platů pro učitele ze státní pokladnice.

Nr. 177.

Abg. Dr. Esop überreicht ein Gesuch mehrerer Grundbesitzer der Gemeinde Třebowčtic (Bez.Hořic), womit ihr Besitz von der Naturalleistung für den Pfarrei und Schullehrer zu Hněwčowes im Grundentlastungswege befreit würde.


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Číslo 178.

Poslanec prof. Zelený podává žádost obce Větrní-Jenikov za zvýšení Gymnasia Německobrodského na Gymnasium vyšší.

Nr. 166.

Interpellation des Abgeordneten Lambl an Se. Excell. den Herrn Statthalterei-Vicepräsidenten bezüglich Befreiung der Zöglinge landwirthschaftlicher Lehranstalten vom Militärstande.

Interpellation des Dr. Brinz und Genossen an Se. Excellenz den Statthalterei-Leiter Baron von Kellersperg, welche Mittel und Wege bisher zur Hintanhaltung ober Milderung des Nothstandes in den Weberbezirken eingeschlagen wurden.

Nr. 178.

Abg. Prof. Zelený überreicht eine Eingabe der Gemeinde Windig-Jenisau wegen Erhebung des Deutschbroder Gymnasiums zum Obergymnasium.

Číslo 166.

Interpelaci, kterou činí posl. Lambl na Jeho Exc. p. místopresidenta, ohledně osvobození chovanců škol hospodářských od služby vojenské.

Interpelací Dr. Brínze a účastníků na Jeho Excellencí pana místopředsedu c. k. místodržitelství svob. p. z Kellerspergu aby sdělil sl. sněmu, jaké opatření se posud stalo k zamezeni neb ulehčení nouze v okresích tkalcův v Čechách.

Oberstlandmarschall: Bitte die Interpellation vorzulesen. Secretär Schmied liest die Interpellation deutsch und böhmisch vor.

Interpellation

des Abgeordneten Lambl an Se. Excellenz den Vicepräsidenten der k. k. Statthalterei Freiherrn von Kellersperg.

In der Landtagssession 1861 hat das geehrte Mitglied für den Großgrundbesitz, Herr E. Křiwánek, einen Antrag auf Befreiung der Zöglinge landwirthschaftlicher Lehranstalten vom Militärdienst eingebracht.

Da nun die kurze Dauer jener Session es nicht zuließ, diesem Antrage im verfassungsmäßigen Wege den gewünschten Erfolg zu verschaffen; in Erwägung ferner, daß es für die Zwecke der Landescultur nur höchst förderlich sein kann, wenn ausgezeichnete Zöglinge landwirthschaftlicher Fachschulen ihrem Berufe erhalten bleiben; in Erwägung, daß das Heeresergänzungsgesetz von 1858 vorzügliche Hörer der Universität, der polytechnischen Institute, der orientalischen Akademie, der Obergymnasien und der Bergakademie in ausgiebiger Weise berücksichtigt; endlich in Anbetracht dessen, daß die Heeresergänzung pro 1863 nahe bevorsteht: erlaubt man sich die Frage zu stellen, ob die Regierung Sr. Majestät bis zur definitiven Regelung dieser Angelegenheit geneigt ist, die im §. 20 des Heeresergänzungsgesetzes bezeichneten Begünstigungen von Studirenden auch auf ausgezeichnete Zöglinge landwirthschafllicher Lehranstalten auszudehnen, und schon bei der nächstbevorstehenden Heeresergänzung anzuordnen?

Dr. J. Lambl m. p.

Interpelací,

kterou činí posl. Lambl na Jeho Exc. p. místopresidenta c. k. místodržitelství svobodného pána z Kellerspergu.

V sněmovní sessí 1861 podal ctihodný úd pro velkostatkáře p. E. Křivánek návrh k osvobození chovanců škol hospodářských od služby vojenské.

Jelikož krátké trvání oné sessí nedovolilo, opatřiti návrhu tomuto žádoucí výsledek cestou ústavní, v uvážení pak, že může účelům zeměvzdělání jen na nejvýš prospěšno býti, když výteční schovanci předmětových škol hospodářských zůstanou zachováni svému povolání; v uvážení, že zákonem o doplňování vojska od r. 1858 dostává se vydatného ohledu výborným posluchačům university, politechniky, akademie orientální, vyšších gymnasii a akademie hornické; konečně ohledem na to, že doplňování vojska pro r. 1863 již v brzce nastává: zdali nakloněna jest vláda Jeho Velič., až do definitivního rozřešeni této záležitosti yztáhnouti výhody, vytknuté v §. 20. zákona o doplňováni vojska pro študující, též na výtečné chovance škol hospodářských, a naříditi je již pro doplňováni vojska nejblíže příští?

Johann Adolf Fürst Schwarzenberg.

Clam-Martinitz.

Werner Franz Freih.

Eugen Graf Černin.

Ottokar Graf Černin.

Hugo Fürst Taxis.

Riese-Stallburg.

Franz Freiherr Mladota.

I. F. v. Aehrenthal.

Josef Karl Ritter v. Peche.

Eduard Křiwánek.

Graf Erwin Schönborn.

Graf Theodor Thun.

Vincenz Freiherr von Zeßner.

Alex. Frhr. v. Bethmann.

Hubatka.

Schlöcht Johann.

W. Pour.

I. B. Beer, General-Großmeister.

Josef Palme.

Ferd. Fürst v. Lobkowitz.

Dr. Kodym, Chalupner.

Graf Harrach.

Krouský, Gutsbesitzer.

Dr. Waňka.

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Ernst Freiherr von Kellersperg: Ich bin zwar nicht in der Lage, auf diese Interpellation sogleich definitiv zu antworten, well es sich darum handelt, einen Zusatz zum §. 20 des Recrutirungsgesetzes zu erwirken; ich halte mich jedoch bei der Dringlichkeit der Sache und bei der bevorstehenden Recrutirung verpflichtet, wenigstens einige Worte dießfalls an das hohe Haus zu richten, mir vorbehaltend, seiner Zeit, wenn ich vom hohen Ministerium weitere Weisungen erhalten haben werbe, dieselben zur Kenntniß des hohen Landtages zu bringen. — Nach der Lage der Gesetze glaube ich, kann die Befreiung von Ackerbauschul-Zöglingen vom Militärdienste nur im Wege des Gesetzes ausgesprochen werden, weil es im Absatz 20 des allerhöchsten Patentes über die Heeresergänzung nur heißt: Befreit sind 17tens ordentliche und öffentliche Studilende an der Universität oder einer Rechtsakademie, an der orientalischen Akademie, an einem Obergymnasium und an einer Bergakademie. — Von landwirthschaftlichen Schulen wird darin nicht gesprochen. — Ich werde aber diese Interpellation benützen, um dem hohen Staatsministerium vorzustellen, wie dringend eine Verfügung sei, um auch die Schüler an landwirthschaftlichen und analogen Anstalten vom Militärdienste zu befreien (Bravo), wenn sie jene Bedingungen erfüllen, welche andere Studirende erfüllen müssen, um die Befreiung zu genießen. — Die Sache ist bereits wiederholt angeregt, auch wiederholt zurückgewiesen worden, nämlich im Jahre 1850, und wenn ich nicht irre 1855 oder 1856. In das neue Recrutirungsgesetz ist die Sache nicht aufgenommen, und wird jedenfalls im künftigen Reichsrath besprochen werden; vielleicht gelingt es mir im Wege der Vorstellung, wenigstens eine vorübergehende Erleichterung bis zur Erlassung eines neuen Gesetzes zu erwirken. — Ich werde das Meinige beitragen, um dieselbe zu erreichen. (Výborně! Bravo!)

Jedenfalls werde ich bei der Statthalterei dahin wirken, baß von der Ermächtigung der Regierung gegenüber von Schülern landwirthschaftlicher und Forstanstalten so viel als möglich Gebrauch gemacht werde, welche Ermächtigung der Statthalterei das Recht gibt, auch ausnahmsweise — bei Vorlage wichtiger Gründe — eine Befreiung vom Militärdienst zu geben. (Bravo! Výborně!)

Secretär Schmied liest die Interpellation des Herrn Prof. Brinz deutsch und böhmisch vor.

Interpellation

von Dr. Brinz und Genossen an Se. den Herrn Statthalterei-Leiter Baron von Kellersperg.

Nach der in der gestrigen Sitzung des hohen Landtages uns mitgetheilten Vorlage des h. Statthalterei Präsidiums sind wir in Kenntniß gesetzt worden, daß die Nothlage in den Weberbezirken unseres Vaterlandes in Folge der Arbeitslosigkeit eine bedenkliche Höhe erlangt hat. Bevor die Landesvertretung in dieser Richtung irgend welche Mittel zur Abhilfe zu berathen im Stande ist, scheint uns vor Allem nothwendig, die Schritte und Vorkehrungen zu lernen, welche von Seilen der h. k. k. Statthalterei oder von anderen Seiten zur Hintanhaltung oder Milderung dieses Nothstandes bisher veranlaßt wurden.

Die ergebenst Unterzeichneten erlauben sich daher die Anfrage und Bitte an Se. Excellenz den Herrn Statthaltereileiter zu stellen; Es wolle gefällig sein, dem hohen Landtage die Mittheilung zu machen, welche Mittel und Wege bisher in dieser Richtung eingeschlagen wurden.

Prag, den 27. Jäner 1863.

Dr. Brinz m. p.

Laufberger m. p.

Brosche m. p.

Seidl m. p.

Dr. A. Görner p. m.

I. Hermann Adam p. m.

Dr. Schmeykal p. m.

A. Rösler p. m.

Dr. Hanisch m. p.

Stamm p. m.

Steffan p. m.

Pfeiffer p. m.

Eduard Klaudy m. p.

Tedesco p. m.

Adolf Rit. v. Strerowitz Wolfrum m. p.

Bachofen m. p.

Schündler m. p.

Huscher m. p.

Tetzner m. p.

W. Neumann m. p.

Dr. Klier m. p.

Dr. Römheld m. p.

F. I. Hermann p. m.

Dr. Ernst Mayer m. p.

Hiele p. m.

I. Suida m. p.

Dr. Theumer m. p.

Lill m. p.

Fr. Nerad m. p.

I. M. Schary m. p.

Ludwig Ehrlich m. p.

Joh. Liebig m. p.

Ant. D. Trenkler m. p.

C. M. Hardmuth m. p.

Dr. Wenisch m. p.

Jelinek m. p.

Dr. Waidele m. p.

Dr. Doubet m. p.

Rosenauer m. p.

Peter Steffens m. p.

Schrott m. p.

Karl Rit. v. Limbek m. p.

Stickl m. p.

Theodor Pilz m. p.

Leeder m. p.

Maresch m. p.

Hasner m. p.

Hoffmann m. p.

Freiherr von Kellersperg: Die Herren Interpellanten kommen meinem Wunsche entgegen, dem hohen Hause mitzutheilen, was bisher theils von der Regierung, theils von anderer Seite geschehen ist, um die Noth im Erz- und Riesengebirge zu mildern. Ich bin bereit, die Interpellation sogleich zu beantworten (Einzelnes Bravo links). Ich will mich kurz fassen und voraussetzen daß, wie es auch ganz natürlich ist, jeder der Herrn in dem hohen Hause bereits weiß, seit wann die Befürchtungen des Ausbruches der Noth im Erzgebirge entstanden sind. — Im August des vergangenen Iahres kamen zuerst Befürchtungen vor, tauchten Zweifel auf, ob nicht die hierländigen Weber in eine sehr traurige Lage gestürzt würden. Damals schon wurden Umfragen gestellt an die Handelskammern; die Berichte lauteten günstig, man hoffte, daß noch vor dem Winter der amerikanische Krieg sein Ende erreichen und mit einem Schlage jene Stagnation aufhören würde, welche besonders in Rohbaumwollwaaren vorkömmt.


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Im October traten die Befürchtungen schon in stärkerem Maße hervor. Das Centralkomité für das Erz- und Riesengebirge wandte sich zuerst in sehr beunruhigenden Ausdrücken an die Statthalterei und bat einzugreifen und Mittel und Wege zu finden, die der Noth vorbeugen. Bedenken tauchten auch in Reichenberg auf, und die dortige Kammer sah sich veranlaßt, eine weitläufige Enquete aus eigenem Antrieb vorzunehmen. Die Resultate sind aus den öffentlichen Blättern bekannt, weche zeugen, wie große Dimensionen diese Noth anzunehmen droht, wenn die Verhältnisse so bleiben würden. Es war Pflicht der Regierung, die Sache unverzüglich in die Hand zu nehmen, und bereits Ende Oktober war an der Seite der Statthalterei ein Unterstützungscomité in Wirksammkeit, eine Nothstandcommission, zu welcher Se. Excellenz der Herr Oberstlandmarschall bereitwilligtst einen Herrn des Landesausschußes abordnete, zu welcher Deputirte des Centralcomités beigezogen wurden, und welcher auch Fabrikanten beiwohnten, um mit ihrem Rathe die Statthalterei zu unterstützen.

Das erste war zu erheben, wo die Arbeit stockte und in welchem Umfange sie stockte. Das wurde schleunigst constatirt. Die Ursachen der Noth waren hauptsächlich Seltenheit und Theuerung des Rohstoffes. Dazu trat das gänzliche Fehlschlagen der Märkte im Monat Oktober in Brünn und Pesth. Auch der zweite Markt in Brünn versagte gänzlich. Der Markt in Ungarn — schon früher verloren, — war seit dem letzten Pesther Markt so gut wie geschlossen. Die Consumtion der Baumwollproducte — war dort wenigstens beinahe bis auf Null gesunken, und überdieß war Niemand mehr zu bewegen, Waaren hinzusenden, weil für die Waaren, die man hinsandte, die Rückfracht, nämlich das Gelb, nicht zu erlangen war.

Drittens, wurde von allen Seiten als einer der Hauptgründe der Noth hervorgehoben, das Vergleichsverfahren und die hiedurch geschaffene Untergrabung des Credites, in welcher Beziehung seither abgeholfen worden ist. Was die Seltenheit und Theuerung des Rohstoffes anlangt, dem war nicht abzuhelfen. Es lag in der Natur der Sache, baß die Fabrikanten am ersten auf Mittel und Wege sannen, um sich Rohstoff zu verschaffen. Es wurde auf ostindische Baumwolle gegriffen; aber die Sache blieb nach wie vor. Der Vortheil war sehr gering. Von allen Seiten drängte man, ja zu einer direkten Unterstützung nicht zu greifen, welche sehr demoralisirt. Das hohe Haus selbst weiß, daß nichts gefährlicher ist, als directe Unterstützung, früher als dieß unumgänglich nothwendig ist.

Bei allen Nothständen, die noch vorkommen, ist man von dem Princip ausgegangen, Arbeit zu geben (Bravo) und durch Arbeit zu unterstützen. Das war auch die Ansicht, welche bet dem Unterstützungs-Comité vorherrschte. Das war die Ansicht des Landesausschußes, das war die Ansicht der Regierung. Man verwendete sich um Arbeit. Der erste Antrag war, das Kriegsministerium möge Arbeit schaffen. Der Kriegsminister und der kommandirende General im Königreiche Böhmen haben in dieser Beziehung sich bereitwillig zu aller nur denkbaren Erleichterung geneigt erklärt. Allein der Absatz, die Verfertigung der Waaren im Riesengebirge ist bereits riesengroß geworden. Nach dem Berichte der Handelskammer in Reichenberg wünschte man den Absah für 20,000 000 Ellen von Stoffen. Das hätte hingereicht, den ganzen Armeebedarf Oesterreichs für 2 Jahre zu decken, wobei es von der Leinwandverwendung hätte abkommen und zur Baumwollverwendung hätte Übergangen werden müssen. Ein solches Ansinnen war wohl schwer an das Kriegsministerium zu stellen, abgesehen davon, daß man dadurch die Leinwandindustrie gedrückt hätte, die sich auch durchaus in nicht beneidenswerther Lage befindet; dann hätte das Aerat die Waare jetzt um einen doppelten hohen Preis bekommen, als es dieselbe vor einem Jahre erhalten Hütte, und als es sie, wenn Gott will, in einem Jahre erhalten würde. Da wäre ein großer Ausfall im Budget des Kriegsministeriums eingetreten, zu welchem die Möglichkeit nicht vorhanden war. Ulbrigens wurde bei der Commission der Statthalterei in Erwägung gezogen, daß die Gesammtausgabe für 25,000.000 Ellen zu 32 kr. gerechnet 6,500.000 sl. betragen haben würde, daß hierin aber nur.....ein Weberlohn von 320,000 sl. also weniger als die einjährigen Zinsen von diesen 6,500.000 liegen würde. Es wäre also auch diesfalls der eigentlich armen Classe — den Webern sehr wenig geholfen (Bravo, výborně.) Uiberdies war man, da man darüber noch nicht beruhigt war, der Ansicht, einen experten praktischen Nationalökonomen in jene Gegenden zu senden, um sein Gutachten abzugeben, wie eine Abhilfe zu erreichen wäre. Die Antwort dieses Experten, eines ganz unbefangenen Mannes war, daß, wie er den Rohstoff bort sah, die Lieferung jedenfalls so ausfalleť müßte, daß das Militär gar keine Möglichkeit sehen würde, sie anzunehmen, weil die ostindische Baumwolle, weil die Surrogatstoffe im Vergleich zur Baumwolle so schwach und schlecht sind, daß eine halbwegs taugliche Waare für das Kriegsministerium nicht geliefert werben könne. Unter solchen Umständen war das Kriegsministerium bei aller seiner Bereitwilligung nicht im Stande fernere Anträge, die vorgekommen waren, anzunehmen.

Was die Arbeitschaffung anbelangt, wurde weiter von mehreren Seiten erwähnt, es möge das Land, es möge das Reich wo möglichst Baumwolle laufen und möge auf sein Risico arbeiten lassen. Dieses hätte ungeheuere Opfer gekostet. Das Reich wäre dazu gewiß nicht zu bewegen gewesen und für das Land muß ich aufrichtig gestehen, daß ich auch am heutigen Tage dieß nicht befürworten würde, weil man dadurch zu Consequenzen kommt, (Bravo


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links) welche nicht abzusehen sind. Ferner wurde davon gesprochen, man möge die Fabrikanten in die Lage setzen, zu arbeiten. Wenn die Fabrikanten arbeiten, so arbeiten auch die Weber. Die Fabriken arbeiten nicht, behauptete man von mancher Seite, weil sie ihre Waare nicht vorschußweise deponiren können. Das Central-Comité verwendete sich sogleich bei der Statthalterei, dieselbe wolle erwirken, daß die Nationalbank oder die Creditanstalt es über sich nehme, derlei Waaren auf Vorschuß zu nehmen. Auf Wunsch der betreffenden Commission habe ich mich persönlich in Wien bei der Nationalbank verwendet. Sowohl die Nationalbank, als auch die Creditanstalt (die Nationalbank natürlich in den Grenzen ihrer Statuten) erklärten sich vollkommen bereit, diesfalls das möglichste zu thun und namentlich hatte von der Creditanstalt aus in Prag und Reichenberg das Vorschußgeschäft sogleich beginnen können.

Allein das Geld ist denn doch gar zu theuer; unter 7—8 Percent war Gelb nicht zu bekommen. Wie sollte man dem Fabrikanten zumuthen, in diesem Momente, wo er in Gefahr steht, mit seinen Waaren immense Verluste zu erleiden, in einer Zeit noch fortzuarbeiten, wo die Gefahr am größten ist und wo er froh sein muß, wenn er sich mit kleinen Arbeiten durchfristet, um der Eventualität Herr zu werden.

So sehr daher von Fabrikanten und Handelskammern dieses Auskunftsmittel im Anfange anŤ empfohlen wurde, ist man am Schluߍ auch von dieser Seite — von diesem Antrage abgegangen. Das waren die Versuche, die gemacht worden sind, um Arbeit zu schaffen. An Straßenbau im Winter war nicht zu denken, namentlich nicht in den Gebirgsgegenden, im Riesen- und Erzgebirge.

Die verehrte Versammlung sieht daher, daß alle dergleichen Versuche mißglückt sind, daß Arbeit zu geben nicht möglich war. In diesem Momente war es. als der betreffende Vertrauensmann aus jenen Gegenden zurückkam und der Commission mit beredten Worten schilderte, daß in zwei Bezirken in Schluckenau und Königinhof — die Noth vor der Thüre stehe und bereits sehr drückend geworden sei. Derselbe sprach sich dabei aus, daß man als provisorische Maßregel zur direkten Unterstützung schreiten müsse.

Das Princip wurde angenommen, jedoch mit allen Vorsichtsmaßregeln, die nothwendig sind, um Uibelstände nicht erst zu schaffen, welche bisher noch nicht bestanden. Man hat getrachtet indirekt zu wirken. Man wollte Consumvereine, man wollte Speiseanstalten, man wollte Vorschußkassen geben oder gründen. Diese Anstalten gelten aber wohl nur für größere Orte und dießfalls sind schon Anregungen im Zuge. Namentlich was die Speiseanstalten anbelangt, so wird in den nächsten Tagen über Anregung der Nothstandskommission ein Vertrauensmann nach Joachimsthal geschickt werden, um vorzugsweise diese Speiseanstalt einzuführen; bevor man zur directen Unterstützung schritt, mußte man wissen, nach welchem Princip bei dieser Unterstützung vorgegangen werden soll.

ES wurde also vor allem das Princip der Autonomie der Gemeinden in Vordergrund gestellt und ausgesprochen, für die Armen der Gemeinde habe die Gemeinde aus Autonomie, aus eigenen Mitteln zu sorgen.

Wenn die Gemeinde nachweist, daß sie kein Vermögen habe, daß dieses erschöpft ist, bann erst habe sie Anspruch, unter Nachweisung dieses Umstandes, um Unterstützung einzuschreiten. Auch diese Unterstützung aber soll nur vorschußweise gegeben werden. Die Abschreibung der Vorschüsse ist bann erst in Aussicht gestellt, wenn die Gemeinde seiner Zeit nachweisen wird, den Vorschuß nicht zurückzahlen zu können. Alle diese Hemmschuhe wurden aus dem Grunde gelegt, weil die Commission sich nothgedrungen sah zur direkten Unterstützung.

Unterstützungs - Comites wurden gebildet in Joachimsthal, Graslitz, Platten und Asch im Erzgebirge, dann im Riesengebirge in 13 Baumwollfabriksbezirken Friedland, Gabel, Gablonz, Hohenelbe, Königinhof, Lomnitz, Neupaka, Rochlitz, Starkenbach, Rumburg, Schluckenau, Warnsdorf und Zwickau, wozu nun auch Arnau kömmt. Die Comités sind bereits seit 6 Wochen in Wirksamkeit und nach allem, was ich höre, wirken sie gut. Sie wurden aufmerksam gemacht, wenn die Mittel nicht hinreichend wären, zuerst die Wohlthätigkeit in jenen Orten in Anspruch zu nehmen, und diese Weisung von Seite der Statthalterei, angeregt durch die Commission, hat bisher sehr nützlich gewirkt. Denn viele Orte und viele Gemeinden haben wirklich sich der Voraussetzung würdig gezeigt, die man in ihre Kraft setzte, und ich erlaube mir aus einer Relation, die mir hier eben vorliegt, insbesondere Rumburg zu erwähnen, wo das Comite bereits Anfangs Dezember begann, und wo aus einem Reservefonde von 5000 Gulden die dürftigen, erwerbslosen Bewohner mit Brod, Kartoffeln und kleinen Geldgaben seit Monaten unterstützt werden. Bis zu 4. Jäner waren dafür 800 st. verwendet und es beschränkt sich die Vertheilung nicht blos auf Baumwollarbeiter, sondern auch auf alle andern kleinen Gewerbsleute, die von der Noth indirekt betroffen worden sind. Viel gethan haben in dieser Beziehung bereits auch Königinhof, dann Warnsdorf, welcher letzte Ort in einer Sammlung einen Ertrag von 1500 sl. und vielen Naturalien erzielte, ferner Schluckenau, wo die Noth groß, aber auch die Hilfe eine wesentliche und ergiebige gewesen ist. Gelder zu verschaffen, war das Comite sogleich bemüht, wie es nur. in die Kenntniß des Nothstandes gelangte. Es ist dem hohen Hause bekannt, daß Se. Majestät unser allerť gnädigster Kaiser und Herr gleich bei der ersten Kunde von der auftauchenden Noth in allergnädigst theilnehmender Fürsorge zur Unterstützung der unbeschäftigten Arbeiter und Lohnweber in Böhmen, besonders des Erz- und Riesengebirges einen nam-


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haften Betrag zu bestimmen geruhte, und daß dießfalls Se. Majestät geneigt sind, nach Bedarf weiter zu helfen. (Bravo.) Der Landesausschuß war auch bereit, bei dem Landtage die Gewährung einer Aushilfe per 10000 Gulden zu erwirken. Es sind im Ganzen bisher 29.847 sl. eingegangen. Hievon wurden vom Comite als Unterstützung meist vorschußweise verausgabt 11550 sl., das Comite ist daher noch im Besitze eines Restes von 18.297 st. Ein Glück ist es, daß bisher der Winter so mild und daß die Ernte im letzten Jahre im Gebirge eine günstige war.

Wäre das nicht gewesen, so würde die Noth wohl größere Dimensionen angenommen haben, als sie bisher angenommen hat. Ich bin übrigens—so wenig ich auch im gegenwärtigen Augenblicke beunruhigt bin, daß die Einleitungen nicht gehörig im Gange sind — denn doch für die Zukunft besorgt und fürchte insbesondere die Monate März und April, wo die Lebensmittel den Leuten meist ausgehen. Obwohl nach den statistischen Notizen, welche, mir vorliegen, die Zahl der arbeitslosen Arbeiter in allen disen Bezirken 19500 beträgt, muß man doch annehmen, daß ein großer Theil davon, vielleicht die Hälfte oder mehr, sich im Besitze eines kleinen Besitzthumes befindet und daher im gegenwärtigen Momente denn doch aus eigener Fechsung manches zu zehren hat. Dauert aber der Winter lange und ist er strenge, so können die Verhältnisse unglücklicher werben. — Daß nun Straßenbauten sehr wünschend werth und so bald als möglich in Angriff zu nehmen find, wird das hohe Haus selbst ermessen.

Das ist auch der Anlaß, warum ich bereits gestern Se. Exc. Hrrn Oberstlandmarschall ein Verzeichniß von mehreren Straßen, ich glaube 11 oder 12 mittheilte, welche in Nothbezirken liegen, und bei welchen daher die Vorarbeiten theils schon beendet theils, eben in Angriff genomen sind und welche daher zum großen Wohle wenigstens des stärkeren Theiles der Bevölkerung mit Beginn des Frühjahres in Angriff genommen werden können.

Bisher ist, obwohl von manchen Seiten beunruhigende Nachrichten mir zukamen, welche ich augenblicklich konstatiren ließ, mir noch kein Fall bekannt, baß jemand in den Erz- und Riesengebirgs-Grenzgegenden wegen Mangel an Nahrungsmitteln erkrankt wäre.

Ich habe diesfalls es für die erste Pflicht der Behörden erklärt, dieser Sache die vollste Aufmerksammkeit unter Verantwortung zuzuwenden (Bravo) und ich glaube, daß überall, wo eine große Noth drängt, rechtzeitig der Antrag hervorkommen und hier sogleich Abhilfe geschafft wird.

Ich muß versichern, daß es mir zur großen Beruhigung gereicht, das hohe Haus tagen zu sehen. Von dem Momente an, als ich dessen sicher war, schwand auch meine Befürchtung, daß die Mittel nicht vorhanden sein werben, um allenfälliger Noth abzuhelfen (Bravo). Daß man aber damit nicht zu schnell, nicht zu voreilig vorgehen darf, darauf glaubte ich auch das h. Haus aufmerksam machen zu dürfen, den oft schafft man Noth, wo sie nicht ist, oft bringt man Arbeitslosigkeit hervor, wo sie nicht ist. (Bravo.) Ich glaube daher, baß die Commission der Statthalterei ganz recht gethan hat, diesfalls einen Hemmschuh dort zu legen, wo wahre Noth nicht vorhanden ist, dabei aber die Humanität nie aus den Augen zu lassen. (Bravo)

Ich werbe im Laufe der nächsten Wochen vielleicht schon aus Anlaß der Arbeit der Commission dem hohen Hanse mehrere Mittheilungen machen können, welche ich nothwendig finde, um einzelne Industriezweige in den bedrängten Distrikten zu heben. Wenn ich nicht irre, liegt auch ein Antrag wegen Hebung des Bergbaues beim Landesausschuße oder bei der Statthalterei. Es ist das eine fragliche Sache; es wird viel für und dagegen gesprochen, weil eben die Anträge über den Bergbau so verschieben sind. Daß einst das Erzgebirge seinen vollen Reichthum und seine volle Macht im Bergbaue besessen, ist gewiß, ob es möglich ist denselben wieder zu heben, weiß ich nicht.

Ich werde dem Landesausschuße eine Mittheilung machen, daß für die Tabakfabrik in Joachimsthal, welche für eine Arbeitskraft, wenn ich nicht irre, von 1200 bis 1500 Arbeitern berechnet ist, und wo sich bis dato 400—500 Arbeiter befinden, im Unterstützungswege der Commune einige Erleichterungsmaßregeln getroffen werden. Es ist eine Suppenanstalt errichtet; es wird nothwendig sein, für wohlfeile Wohnungen zu sorgen. Namentlich im Beginne bekommen die Leute einen geringen Lohn. Sie sollen eine Stunde weit im Gebirge gehen, sie können Abends nicht zurück. Es muß gesorgt werden, daß neben der Fabrik auch Wohnungen errichtet werden, wo die Leute übernachten können. Wenn sie sich nur 30 oder 25 Kreuzer verdienen und sie sollen 12 kr. für's Essen und 8 kr. für's Nachtlager zahlen, so können sie nicht existiren. Manchesmal überschreitet die Ausgabe für Kost und Nachtlager den Tageslohn.

Es ist zur Sprache gekommen, im Bezirke Startenbach eine Tabakfabrik zu errichten. Ich wurde diesfalls von mehreren Seiten angegangen. Ob die Regierung in der Lage ist, auf diese Anschauungen einzugehen, weiß ich nicht. Es hängt dieß von der Bewegung des Tabakverkehres ab. Wenn die Regierung es thun kann, ohne Verlust zu erleiden, wirb sie es thun. Es wird nothwendig sein, bezüglich des Ackerbaues vielleicht in einiger Beziehung an die Hand zu gehen. Der Flachsbau hat sich in letzterer Zeit im Erzgebirge sehr glänzend bewährt. In Platten und Preßnitz ist viel im Werke.

ES wird überall, glaube ich, bei der großen Armuth nothwendig, sein die Wohlfeilheit zu befördern, und wirb es auch für die Zukunft, wenn man anders die Armuth in diesen Gegenden mildern will, nöthig sein, subventionirend von Seiten des hohen Landtages einzutreten. Ich erwähne hier namentlich nur Joachimsthal. Dort hat, seitdem die


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Bäckerei frei gegeben wurde, das Brod eine solche Theuerung erreicht, daß mittlerweile von der Bevölkerung größere Summen ausgegeben werden müssen, als bisher geschehen ist. — Die Bitte geht daher dahin, entweder die Satzung wieder einzuführen, was denn doch den jetzigen freien Normen der Gewerbe nicht entspräche, ober aber dahin, eine Gemeindebäckerei einzuführen, in welcher letzteren Beziehung vielleicht weniger Anstände eintreten und die Sache gleich in Angriff genommen werden könnte. Kurz, in werde von Seiten der Regierung gewiß keinen Moment, keinen Anlaß versäumen, um alles das, was in einzelnen Fällen nothwendig ist, um den armen Bewohnern Arbeit zu schaffen, ins Leben zu rufen, und wenn die Mittel der Regierung nicht ausreichen, stets vertrauensvoll an das hohe Haus mich wenden. (Bravo) Die Regierung wird fortwährend jede Regung aufmerksam beachten und sich stets in Evidenz halten über den Fortgang, die Minderung und Steigerung der Noth im Erz- und Riesengebirge.

Es ist bort nothwenbig,nlcht nur Handel, Industrie und Gewerbe zu unterstützen und für den Ackerbau dasmöglichste zu thun; es wird auch nothwendig sein, jene Mittel an die Hand zu geben, welche nothwendig sind, um derlei Mißständen abzuhelfen. Es wird insbesondere eine der dringendsten Aufgaben Böhmens sein, so bald als möglich am Fuße des Erzgebirges eine Eisenbahn zu bauen. (Bravo Links.) Es wird nothwendig sein, so bald als möglich vielleicht eine Verbindung mit Sachsen zu bewerkstelligen, um die Möglichkeit herbei zu führen, daß die Kuppen der Berge, welche, wie vielleicht nirgends, am dichtesten bevölkert sind, in die Lage versetzt werden, billigen Brennstoff zu bekommen (Bravo) Wo jetzt das Holz 9 bis 10 sl. pr. Klafter kostet, ober wo es am Ende wegen großer Entfernung gar nicht zu bekommen ist, wie soll da die Industrie sich heben?

Wenn aber einmal es gelingen wird, durch eine Eisenbahn und 2, 3 Communicationen durch das Gebirge diesem Uibelstande abzuhelfen, dann glaube ich, wird der Moment gekommen sein, wo die Industrie sich wird dauernd heben können.

Ich bitte daher das hohe Haus, dies zur Kenntniß zu nehmen und anderseits bei Uiberzeugung zu sein, baß von Seiten der Commission, welche bei der Regierung tagt, gewiß nichts verabsäumt wird, um den Humanitätdforderungen auf das Möglichste zu entsprechen.

Ich bitte aber auch jene Daten günstig aufnehmen zu wollen, welche ich dem hohen Hause vorgelegt habe, und welche insbesondere dahin gingen, directe Unterstützungen soviel als möglich zu vermeiden und sie nur dort eintreten zu lassen, wo sie absolut und unumgänglich nothwendig sind. (Bravo links).

Oberstlandmarschall: Wir gehen zur Tagesordnung über. Herr Dr. Schmeykal.

Dr. Schmejkal liest den Bericht des Landesausschußes bezüglich eines Gesuches der Stadtgemeinde Tetschen betreffend die Umlage eines Bierkreuzers.

Rath Schmidt lieft diesen Bericht böhmisch.

Čís. 12794.

č. 31. sněm.

Vysoký sněme!

Dopisem c. k. okresního úřadu v Děčině od 28. dubna 1862 č. 2773, byla zemskému výboru žádost obce Děčínské o povolení poplatku z piva na čas 4 let, se všemi dotyčnými spisy k úslavnímu řízení předložena, jenž na dopis zemského výboru od 1. května t. r., č. 5361, notou okresního úřadu od 21. května t. r., č. 3409, byla doplněná úředním výkazem o množství píva, ve zprávním roce 1861 v Děčíně spotřebovaného a o zaplacení daní potravní.

Zemský výbor skoumal bedlivě tyto spisy, a nabyl z nich, zvláště pak z podrobně odůvodněného okresním úřadem Děčínským v celém svém obsahu ztvrzené žádosti obecního zástupitelstva, jakož i z předloženého rozpočtu na správni rok 1862 přesvědčení, že se městské obci Děčínské v tomto správním roce nedostává 3809 zl. 1 1/2 kr. r. m. a že se tento shodek v příštích letech nezmenší, nýbrž spíše

Nr. 31 Ldtg.

Nr. 12794.

Hoher Landtag!

Mit der Note des k. k. Bezirksamtes zu Tetschen vom 28. April 1862 Z. 2773 wurde dem Landesausschuße das Ansuchen der Gemeinde Tetschen um die Bewilligung einer Bieraustage für die Dauer von 4 Jahren sammt allen Bezugsakten zur verfassungsmäßigen Amtshandlung unterbreitet, welche über Belangen des Landesausschußes vom 1. Mai I. J. Z. 5361 durch die Note des Bezirksamtes vom 21. Mai I. J. Z. 3409 mit der ämtlichen Nachweisung der Quantität des zu Tetschen im Verwaltungsjahre 1861 konsumirten Bieres und der entrichteten Verzehrungssteuer die gewünschte Ergänzung fanden.

Der Landesausschuß unterzog diese Verhanddlungsakten der sorgfältigsten Prüfung und gewann durch dieselbe und insbesondere aus dem umständlich motivirten, seinem vollen Inhalte nach von dem k. k. Bezirksamte zu Tetschen bestätigten Ansuchen der Gemeindevertretung und dem mitvorgelegten Präliminare für das Verwaltungsjahr 1862 die Uiberzeugung, daß der Stadtgemeinde Tetschen für dieses Verwaltungsjahr ein Defizit von 3809 sl.


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zvýši, poněvadž se obci již po 3 leta v průřízku 2195 zl. 34 1/2 kr. r. m. nedostává, a nutné potřeby, totiž přistavěni aneb pronajmutí školních místnosti — rozmnožení a lepši placeni učitelů — zřízení vodovodu, obecního domu a stříkačkárny — dlážděni města a uspořádání labského břehu, značně zvýší výlohy obecní.

K zapraveni těchto vykázaných a neodkladných výloh v roce 1862 jakož i pro budoucnost, navrhl obecní výbor poplatek z piva, jelikož by poplatek z přímých daní s ohledem na veškeré daně obce v částce 9610 zl. r. m. musil obnášeti 40%, aby se jen schodek v roce 1862 mohl zapravíti, a takové břemeno na přímé daně nemohlo obecní zastupitelstvo připustiti, jelikož by poplatek z přímých daní vlastni obor příslušností obce převýšoval, a konečně přispívají občané dobrovolně jak k účelům školním, zvláště ku zřízeni reálky — jenž zde ani v počet vzata nebyla — tak i také k jiným obci prospěšným ústavům dobročinným, tak že v tomto chvalném smýšlení nemohou býti donucujícími přirážkami na přímé daně v částce vyšší klamání a ochabení

Dle návrhu obecního výboru má žádaný poplatek z piva 40 kr. z každého vědra, a kdyby pivo 12 stupňů převýšovalo, 1 1/2 kr. r. m. obnášeti a 4 leta trvati, tak, že když v roce 1861 8962 věder piva bylo spotřebováno, obnášel by výnos poplatku ročně rovnou sumu od 3600 zl. r. m.

Oprávněni k volbě, jenž dle předpisu obecního zákona k hlasování o tomto návrhu svoláni byli, vyjádřili se 98 hlasy proti 3 pro návrh ten, a také c. k. okresní úřad v Děčíně ho vřele podporoval.

Poměry o majetnosti městské obce Děčínské, jenž jsou zřetelné postaveny a obecni užitek, který se tímto žádaným poplatkem docíli, osvědčují úplně žádost dotčené obce, zachováním všech předpisů obecního zákona upravenou.

V uvážení dálší této patrně nutné obecní záležitosti, a jelikož svoláni sněmu bylo neurčité, musil zemský výbor dne 27. května t. r. uzavříti, aby se tato záležitost vysokému c. k. státnímu ministerstvu předložila k vymožení nejvyššího rozhodnuti a vydání zemského zákona pro tento od méstské obce Děčínské žádaný, poplatek z piva.

sl. 1 1/2 kr. ö. W. zur Last falle, und daß dieses Defizit in den nächsten Jahren sich jedenfalls nicht mindern, sondern vielmehr steigern werde, weil die Gemeinde seit 3 Jahren einen durchschnittlichen Abgang von 2195 sl. 34 1/3 kr. ö. W. zu beklagen hat, und die dringenden Bedürfnisse der Aquirirung von Schullokalitäten im Wege des Zubaues oder der Miethe — der Vermehrung und bessern Dotirung der Lehrer — der Herstellung einer Wasserleitung, eines Gemeinde- und Spritzenhauses, der Stadtpflasterung und Elbeufer-Regulirung die Gelderfordernisse der Gemeinde auf eine namhafte Höhe bringen müssen.

Zur Bedeckung dieses unwiderlegbar nachgewiesenen Bedarfes nun, für das Jahr 1862 sowohl, wie für die nächste Zukunft, brachte der Gemeindeausschuß eine Bierauflage in Antrag, weil eine zu diesem Ende auf die direkten Steuern zu veranlassende Umlage mit Rücksicht auf die Gesammtsteuerumlage der Gemeinde pr. 9610 sl. ö. W. die Höhe von 40% erreichen müßte, um nur den Ausfall des Jahres 1862 zu decken — und eine solche Belastung der direkten Steuerlast sich der Gemeindevertretung umsoweniger als zulässig darstellen konnte, als eine Umlegung auf die direkten Steuern ohnehin bis zu dem Maße des eigenen Competenz-Kreises der Gemeinde Platz zu greifen hatte, und die Gemeindeglieder endlich im Wege freiwilliger Beiträge sowohl zu Schulzwecken, insbesondere zur Errichtung einer hier gar nicht in Anschlag gebrachten Realschule als zu anderen, im Gemeindeinteresse gelegenen Humanitäts-Anstalten, so reichlich beisteuern, daß sie in dieser rühmlichen Tendenz nicht durch zwangsweise Zuschläge auf die direkten Steuern in höherem Maße beirrt und entmuthigt werden sollten.

Nach dem Antrage des Gemeinde-Ausschußes sollte die gewünschte Bierauflage 40 kr. pr. Eimer, und wenn das Bier 12 Grade übersteigt, 1 1/2 kr. ö. W. betragen und 4 Jahre dauern, so daß, nachdem das Bierkonsumo für 1861 8962 Eimer betrug, der Ertrag der Auflage jährlich die runde Summe von 3.600 st. ö. W. erreichen würde.

Die nach Vorschrift des Gemeindegesetzes zur Abstimmung über diesen Antrag einberufenen Wahlberechtigten sprachen sich für denselben mit 98 gegen 3 Stimmen aus, und auch das k. k. Bezirksamt zu Tetschen unterstützte ihn auf das Wärmste.

Die klar dargelegten Vermögensverhältnisse der Stadtgemeinde Tetschen, und die Gemeinnützigkeit der durch die begehrte Umlage zu erreichenden Zwecke ließen das mit Beobachtung aller Vorschriften des Gemeindegesetzes instruirte Ansuchen als ein vollkommen gerechtfertigtes erscheinen, und es mußte der Landesausschuß sich in weiterer Erwägung der offenbaren Dringlichkeit dieser Gemeindeangelegenheit am 27. Mai l. I. zu dem Beschluße bestimmt finden, da die Zeit der Einberufung des Landtages noch unbestimmt war, dem hohen k. k. Staatsministerium die entsprechende Vorlage zum Behufe der Erwirkung der allerh.

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Toto jednohlasné uzavření líšilo se od požadováni městské obce jen tak dalece, že trvání poplatku z piva bylo předběžně jen na 1 rok navrhnuto, a rozdíl stupňů piva přes a pod 12 stupňů byl zavrhnut.

Tato obmezení času ospravedlňuje se tím, že se musila ohledně dalšího trvání téhož poplatku z piva zachovati ústavní příslušnost vysokému sněmu a zemský výbor výslovně ponechal ohledně dalšího trvání poplatku vysokému sněmu přiměřené návrhy činiti.

Co se však dotýče stupňů piva, domnívá se zemský výbor nehleděti k tomu z té příčiny, poněvadž by tento rozdíl u vykonávání k mnohým obci sotva prospěšným roztržkům vedl, obecní zastupitelstvo samo o to mnoho nedbalo, a okresní úřad uvádí tento rozdíl co nepraktický, poněvadž nebylo v Děčíně dosud pivo, které by 11 stupňů převýšovalo.

Na tuto předlohu zemského výboru ráčilo Jeho c. k. apoštolské Veličenstvo s nejvyšším rozhodnutím od 17. srpna t. r. městské obci Děčínské na čas jednoho roku vybírání obecni přirážky 40 kr. z každého tam spotřebovaného vědra piva, nejmilostivěji povoliti, a výbor zemský byl o tomto opatření notou c. k. místodržitelství od 28. srpna t. r., č. 45462, vyrozuměn s tím doložením, že se o tom vysokému sněmu zpráva podá.

Hledě k věci samé a k připojeným spisům a odvolávaje se na ono vyhražení, jaké ve své předloze na vysoké c. k, státní ministerstvo učinil, dovoluje sobě zemský výbor pokorný návrh činiti: Vysoký sněme račiž následující návrh zemského zákona, jenž tento poplatek z piva pro městskou obec Děčínskou na další 3 leta povoluje, schváliti:

Vybíráni obecni přirážky, jež byla městské obci Děčínské s nejvyšším rozhodnutím od 17. srpna 1862 na čas jednoho roku již povolena, totiž 40 kr. z každého tam vypotřebovaného vědra piva, prodložuje se na další 3 roky a trvání téhož poplatku tudíž v celku na čtyry léta se ustanovuje.

Od výboru zemského království Českého.

V Praze dne 26. listopadu 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostitz.

Dr. Schmeykal.

Schlußfassung zur Erlassung eines Landesgesetzes für diese von der Stadtgemeinde Tetschen angesuchte Bierauftage zu unterbreiten.

Dieser mit Stimmeneinhelligkeit gefaßte Beschluß wich von dem Begehren der Stadtgemeinde nur in so fern ab, als die Dauer der Bierauflage vorläufig nur auf ein Jahr in Antrag gebracht, und der Unterschieb der Gradhältigkeit des Bieres über und unter 12 Graden fallen gelassen wurde.

Diese Beschränkung der Dauer rechtfertigt sich durch die Betrachtung, daß dem hohen Landtage bezüglich der weiteren Dauer der Bierauflage die verfasungsmäßige Competenz thunlichst gewahrt werden mußte, und der Landes-Ausschuß es sich ausdrücklich vorbehielt, rücksichtlich der weitern Dauer der Auftage selbst die geeigneten Anträge an den h. Landtag zu stellen.

Was hingegen die Uibcrgehung des von der Gemeinde angeregten Unterschiedes in der Gradhältigkeit des Bieres betrifft, so glaubte der Landesausschuß hierauf deßhalb leinen Bedacht nehmen zu sollen, weil die Festhaltunq dieses Unterschiedes in der Ausführung zu manchen dem Gemeindeinteresse kaum zusagenden Unzukömmlichkeiten führen würde, die Gemeindenvertretung selbst ein besonderes Gewicht hierauf nicht legte, und endlich das Bezirksamt diesen Unterschied geradezu unpraktisch nennt, weil in Tetschen bisher ein 11 Grad übersteigendes Bier noch gar nie zur Verehrung gelangte.

Uiber diese Vorlage des Landesausschußes nun haben Se. k. k. Apostolische Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 17. August d. I, der Stadtgemeinde Tetschen auf die Dauer eines Jahres die Einhebung eines Gemeindezuschlages von 40 Kreuzern von jedem daselbst zur Verzehrung gelangenden Eimer Bieres Allergnädigst zu bewilligen geruhet, und es wurde der Landes-Ausschuß von dieser Verfügung mittelst Note der k. k. Statthalterei vom 28. August l. J., Z. 45462, mit dem Beisätze in die Kenntniß gesetzt, daß hievon dem hohen Landtage die entsprechende Mittheilung werde gemacht werden.

Auf diese Sach- und Aktenlage gestützt, knüpft der Landesausschuß an den, bei seiner Vorlage an das hohe k. k. Staatsministerium geknüpften Vorbehalt an, und erlaubt sich, im Zusammenhange hiemit und unter Vorlegung sämmtlicher Verhandlungsakten den Antrag zu stellen: Ein hoher Landtag wolle folgenden Entwurf des diese Bierauflage der Stadtgemeinde Tetschen auf weitere 3 Jahre bewilligenden Landesgesetzes genehmigen:

Die der Stadtgemeinde Tetschen bereits mit A. h. Entschließung vom 17. August 1862 auf die Dauer eines Jahres zugestandene Einhebung eines Gemeinde-Zuschlages von 40 Kreuzern von jedem daselbst zur Verzehrung gelangenden Eimer Bieres wird auf weitere 3 Jahre ausgedehnt, die Dauer dieser Umlage sonach im Ganzen auf vier Jahre festgesetzt. Vom k. böhm. Landesausschuße.

Prag, am 26. November 1862.

Der Oberstlandmarschall:

Nostitz. Dr.

Schmeykal:


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Dr. Mayer: Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es eine außerordentliche Schwierigkeit für die Gemeindevertretung ist, irgend eine neue Auflage oder Vermehrung der Auflage, oder was immer dem ähnlich ist, wie z. B. die Bierkreuzer zu Hause durchzusetzen.

Es ist nicht so leicht die ganze Bürgerschaft oder wenigstens die Majorität der Bürgerschaft zur Uibernahme einer neuen Last zu bewegen; daher gehen die Gemeindevertretungen nicht muthwillig an solche Umernehmungen, sondern nur immer gedrängt durch die äußerste Nothwendigkeit, um irgend ein schreiendes Bedürfniß der Gemeinde zu decken, oder um irgend einen wohlthätigen schönen Zweck zu erreichen. Ich glaube daher, daß der hohe Land mg die Richtigkeit der Begründüng dieser Gesuche, wie wir sie hier haben, mit Beruhigung annehmen kann — auf der andern Seite bin ich der Ansicht, daß der hohe Landtag nicht so leicht die Verantwortlichkeit übernehmen könnte einer Abweisung dieser Gesuche, weil dadurch nothwendig das Bedürfniß nicht gedeckt wäre, oder ein wohlthätiger Zweck dadurch hintertrieben werden könnte. (Bravo.) Auf der andern Seite glaube ich, ist es der Zweck des Landtages, durch solche Unternehmungen die Gemeinde zu unterstützen. Ich finde mich daher bewogen, dem hohen Landtage anzuempfehlen, sowohl das Gesuch der Gemeinde Tetschen als alle übrigen Gesuche bewilligend in kürzester Art zu erledigen.

Steffens: Darf ich um das Wort bitten?

Ich kann der von meinem Herrn Vorredner ausgesprochenen Ansicht nicht so unbedingt beipflichten. In dem Verzeichnisse, welches uns vorgelegt worden ist über die Gemeinden, welche zur Bestreitung unbedeckter Gemeindebedürfnisse einen Zuschlag zu directen und indirecten Steuern bewilligt haben wollen, kommen unter 47 Gemeinden 25 vor, welche die Umlage auf directe Steuern erhöhen wollen; dagegen kommen 22 vor, welche die Umlage auf die directen Steuern über das durch das Gemeinde-Gesetz vorgeschriebene Maß von 10% nicht erhöhen, sondern den Zuschlag auf die Consumtions - Artikel, und namentlich das Bier erhöhen wollen. Es sind das zwei Principe. Nach dem einen Princip zahlen die Besitzenden, welche directe Steuern zahlen; nach dem andern Princip zahlt der Consument, zu welchem vorzugsweise die arbeitenden Classen gehören, die Umlage für Gemeindezwecke, und es erscheint mir nun wohl einigermaßen eine Ungerechtigkeit zu sein, wenn es in der Begründung heißt, wollten wir die Umlage auf die directen Steuern so erhöhen, daß wir dabei unseren Abgang decken könnten, müßten wie sie bis auf 40% erhöhen.

Man will also nur von den directen Steuern 10% einheben; das ist von der besitzenden Classe 10%, und 30% einbringen von den Consumenten, welche meistentheils der arbeitenden Classe angehören. (Výborne.) Ein bestimmtes Directiv läßt sich im vorliegenden Falle nicht aufstellen, und ich enthalte mich daher auch, einen bestimmen Antrag in dieser Richtung zu stellen. Aber ich glaube, ein Mittelweg ließe sich immerhin finden, und zwar wie er von einer einzigen Gemeinde auch eingeschlagen worden ist, nämlich von der Gemeinde Böhmisch-Leipa, welche erst die directen Steuern auf 20% erhöhte, und dann erst, nachdem auch das nicht auslangte, um die Bewilligung der Einhebung eines Bierkreuzers eingeschritten ist.

Ich möchte daher dem hohen Landesausschuße wenigstens anempfehlen, bei den einzelnen Fällen darauf zu sehen, ob nicht früher die Umlage auf die directen Steuern bis 25 oder 30%, je nachdem es thunlich erscheint, zu erhöhen und dann erst auf die Einhebung des Bierkreuzers einzugehen sei.

Dr. Klier: Als Abgeordneter, von Tetschen und zugleich als Mitglied der Gemeinde dieser Stadt fühle ich mich verpflichtet — nach dem, was Herr Steffens gesagt hat, das Wort zu ergreifen und auch über diesen Gegenstand einige Worte zu sagen, nachdem ich sehe, daß denn doch ein Zweifel obwalten kann — ob die EinHebung des Bierkreuzers eine Zweckmäßige Abgabe sei. Was vor allem im Speciellen die Stadt Tetschen betrifft, so muß ich bemerken, daß dieselbe zur Umlage besonders bedürftig sei — die Stadt Tetschen hat nur durch die unverdrossene Bemühung ihrer Vertretung und durch sehr große Opfer aus dem Gemeindevermögen es in neuester Zeit dahin gebracht — eine bessere Schule zu erlangen. Diese Schule nimmt so bedeutende Summen in Anspruch, daß es wahrhaft unmöglich erscheint, die übrigen Gemeindebedürfnisse zu decken, wenn der Gemeinde nicht eine besondere Einnahmsquelle, die eben jetzt beantragt wurde, eröffnet wird.

Die Stadt Tetschen sieht ihre Bedürfnisse jedes Jahr in einem enormen Maße wachsen — sie sieht sie wachsen nicht blos in ihrem eigenen Interesse, sondern sie sieht sie wachsen sehr im allgemeinen Interesse.

Tetschen liegt an dem äußeren Ausgangspunkte aus dem Lande, ja unseres ganzen Staates, sie liegt an den 2 Hauptstraßen des Verkehrs, der Eisenbahn und der Elbe — dort, wo dieselbe nach dem Auslande hin mündet — sie liegt am Knotenpunkte vieler Verkehrsstraßen des nördlichen Böhmens.

Meine Herren! Es findet also ein fortwährender Verkehr von Fremden daselbst statt, welcher zur Ehre der Stadt nicht nur, sondern zur Ehre des Landes so manche Auslage fordert, um die Stadt in solchem Kleide erscheinen zu lassen, daß sie auch würdig ist, am Ausgangspunkte des Landes zu liegen, und es gewissermaßen vor jedem Fremden zu repräsentiren. Meine Herren! ich mache Sie dabei aufmerksam, daß eben dieser Bierkreuzer eine solche Einnahmsquelle ist, welche gewissermaßen aus dem Princip der Gerechtigkeit entspringt. Ich habe Ihnen eben gezeigt, daß wir bedeutende Opfer bringen müssen, eben aus dem Grunde, weil wir


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gewissermaßen nach außen hin und den Fremden gegenüber repräsentiren.

Meine Herren! Durch den Bierkreuzer wird wesentlich und hauptsächlich der Fremde mitgetroffen. Es wird wesentlich und hauptsächlich auch mitgetroffen, welcher zeitweilig in der Gemeinde sich aufhält, welcher an dem Nutzen, an den Bequemlichkeiten, kurz an den allgemeinen Einrichtungen der Gemeinde einen Antheil nimmt, ohne baß er eine andere Abgabe zahlt. (Bravo.)

Meine Herren! die Erfahrung hat aber auch noch das gelehrt, und diese Erfahrung haben wir eben in unserem nördlichen Böhmen gemacht, wo der Bierkreuzer in so mancher Gemeinde bereits eingeführt ist, daß er in der Regel auf die Erhöhung des Bierpreises gar keinen wesentlichen Einfluß einnimmt, und baß daher der einzige und wesentliche Grund, den der Herr Abgeordnete Steffens vorgebracht hat, daß dieser Grund wirklich ganz entfällt. Ich kann mich auf Zeugnisse mancher Herren berufen, in deren Gemeinden der Bierkreuzer einť geführt ist, und sie werden mir bestätigen müssen, daß derselbe entweder gar keine Erhöhung ober eine so unbedeutende Erhöhung des Bierpreises hervorgerufen habe, daß es wirklich von keiner Bedeutung ist. Also, meine Herren, mit Rücksicht auf alles dieses und mit Rücksicht darauf, daß wirklich die Erfahrung vielfach uns gelehrt hat, daß der Bierť kreuzer für eine bedrängte Gegend die beste Auflage und Umlage ist; aus allen diesen Gründen glaube ich Ihnen wärmstens nicht nur im Allgemeinen, sondem mit Rücksicht auf unsere wahrhaft bedürftige Gemeinde den Antrag des Landesausschußes anempfehlen zu müssen.

Unsere Gemeinde, wenn ihr nicht in dieser Weise möglich gemacht wird, die Schule zu stützen und zu fördern, unsere Gemeinde wäre wahrhaftig nicht in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen; sie ist es eigentich ohnehin nicht, trotzdem, baß wir eine bedeutende Umlage auf directe Steuer haben, müssen wir vermögendere Gemeindemitglieder sehr bedeutende Opfer bringen, um selbst solche Sachen, wie ein Trottoir, zu Stande zu bringen. Ich berufe mich in dieser Beziehung auf ein einziges Beispiel, welches erst im vorigen Jahre sich ergeben hat; wir mußten, um eine gehörige Verbindung mit dem Bahnhofe zu Stande zu bringen, mehrere Tausend Gulden im Subscriptionswege aufbringen, weil weder die Gemeinde Bodenbach, welche ebenfalls um den Bierkreuzer eingekommen war, noch Tetschen im Stande waren, die nöthigen Auslagen zu bestreiten. Also, meine Herren, werben Sie diesen guten Willen, der auch in unserer Bevölkerung herrscht, dadurch unterstützen, daß Sie aus Gründen, wie sie der Landesausschuß beantragt hat, diesen Bierkreuzer genehmigen. (Bravo, výborně.)

Oberstlandmarschall: Herr Maresch sind schon vorgemerkt.

Maresch: Es handelt sich nach meinem Erachten im vorliegenden Falle nicht um Tetschen allein, sondern um viele andere Städte, die sich ja gleicher Lage befinden. Nicht bloß im Norden Böhmens, auch im Innern des Landes sind Städte darauf hingewiesen, für ihr Schulwesen zu sorgen und bei der Unzulänglichkeit der Communalmittel zu außerordentlichen Umlagen zu schreiten.

Alle Inwohner einer Stadt, vom reichsten bis zum ärmsten herab, wünschen gute Schulen, auch die Umgebung wünscht, daß die Schule im guten Stande sei.

Von der Trefflichkeit der Anstalten hängt die Intelligenz nicht bloß der Reichen, sondern auch der Armen eines Ortes und seiner Umgebung ab. Der wenig Bemittelte zahlt wenig zur Schule, er ist als Gemeindeglied gar nicht steuerpflichtig, er wird nur auf indirecte Weise mit ins Interesse gezogen, und leistet dann zur Herstellung einer guten Schule nur einen geringen oder gar keinen Beitrag.

Man hat hier wiederholt gesagt, das Bier sei ein wichtiges Nahrungsmittel, während die Chemiker dies in mancher Beziehung bestreiten und die hohe Bedeutung desselben als Nahrungsmittel gering anschlagen; doch mag das sein wie es wolle, es ist die Nierauflage ein Mittel, wodurch auch der wenig bemittelte Tagarbeiter, der in der Gemeinde wohnte und oft ihr nicht einmal angehörtes, dennoch aber daselbst seine Kinder zur Schule schickt, dennoch in die Lage kommt, einige Kreuzer in einer Welse beizutragen, die er oft nicht empfindet.

Hiezu kommt noch der Umstand, daß auch Beamte ober andere Honoratioren, die in der betreffenden Stadtgemeinde wohnen und ebenfalls nur einen geringen Steuerbeitrag zahlen, oder oft von den Steuervorschreibung nicht erreicht werden, oder aber sich ihr fast ganz entziehen, daß diese in gleicher Weise durch die Bierauflage zur Unterstützung der Commune bei der Erreichung ihrer Communalzwecke herbeigezogen werden. Es ist auch diese Auflage des Bierkreuzers meines Erachtens nach keine ungerechte. Bei jeder Steuerverweigerung sowie bei der Verweigerung einer anderen Auflage wird der Renitent bestraft, bei dieser wird er sogar belohnt. (Heiterkeit.) Er verweigert einen halben Kreuzer und erhält sich 6 oder 7 Kreuzer, die er als Prämie seiner Steuerverweigerung bekömmt und da ist es doch kein an ihm begangenes Unrecht, wenn er in eine solche Lage gebracht wird. Ferner wird derjenige, welcher für seine Person einen größeren Theil zur Bieraustage zahlt, indem er mehr consumirt, eben nur freiwillig herbeigezogen.

Aber wahr und gewiß ist es, daß so viele Communen, wie z. B. Kuttenberg und Čáslau, und andere im Inneren des Landes, nicht im Stande wären, ferner derartige Opfer für ihre Schulen zu bringen, die sie bisher bereits gebracht haben, noch ferner bringen sollen, ja daß diese schulfreundlichen Gemeinden in eine bedrängte Lage mit ihren Lehrern und Schulanstalten kommen würden, wenn nicht derartige indirekte Zusteuerungen und Zubußen ihnen


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bewilligt würden. Da also die Frage wegen des Bierkreuzers nicht blos in einer, sondern in mehreren Gemeinden allmälig zur Bewilligung vorgelegt wirb, so glaubte ich ein für allemal im Interesse sämmtlicher und im Interesse unserer Schulen und Lehrer für diese Angelegenheit geschprochen zu haben und den hohen Landtag bitten zu sollen, daß er in dieser Frage der Bewilligung des Bierkreuzers nicht schwierig sei. (Bravo.)

Oberstlandmarschall: Nun hat der Herr Fleischer -

Tedesco: Schluß der Debatte.

(Herr Fleischer beginnt.) Ich glaube, daß ich jetzt das Wort habe.--- (Wird aber unterbrochen mit dem Antrag auf Schluß der Debatte.)

Fleischer: Meine Herren, ich werde Sie nicht lange in Anspruch nehmen — —

Oberstlandmarschall: Ich muß den Schluß der Debatte zur Abstimmung bringen, sobald er beantragt wird. Jene Herren also, welche für den Schluß der Debatte sind, wollen aufstehen. (Alle erheben sich.) Wollen die Herren, die noch eingeschrieben sind, einen Generalredner wählen, oder verzichten sie aufs Wort, nachdem das hohe Haus gut unterrichtet ist. — (Heiterkeit.) —

Graf Franz Thun: Wenn alle auf das Wort verzichten, so verzichte ich auch, sonst würde namentlich ich reden; denn ich bin ein Tetschner. (Unterbrochen durch Bravorufe; — nachdem alle Redner auf das Wort verzichtet haben.)

Oberstlandmarschall: Ich bitte den Hrn. Berichterstatter.

Berichterstatter Dr. Schmeykal: Es ist mit der Erledigung dieses concreten Falles eine prinzipielle Frage verwoben worden, und zwar die, ob es nicht zweckmäßig erscheint, vor der Gestaltung solcher Umlagen für das zur Verzehrung gelangende Bier zuerst darauf einzugehen, ob nicht die Umlage auf direkte Steuern zulässig ist. Es ist das ein System, welches, so viel mir bekannt ist, bis zum Eintreten der verfassungsmäßigen Competenz des Landesausschußes von Seiten der hohen Regierung eingeschlagen worden ist.

Aber auf anderer Seite hat sich dem Landesausschuße die Uiberzeugung aufgedrängt, daß dieses Princip denn doch nicht so allgemein zur Geltung zu bringen sei, und daß d!e Besteuerung des Bieres immerhin eine Menge Vorzüge hat.

Es sind diese Vorzüge theilweise vom Dr. Klier angeregt worden, und es ist dem Landesausschuße die Uiberzeugung geworden, daß die Besteuerung des Bieres wirklich nicht so ganz außer Acht werde zu lassen sein, und zwar deshalb, weil die direkten Steuern ohnehin die Grundlage so mancher Zuschläge bilden und man die directe Steuer, kraft deshalb einer Schonung zu würdigen habe, weil das Reich und auch das Land seine dießfälligen Anforderungen mit Rücksichtsnahme auf die directen Steuern zu stellen haben wird. (Bravo.)

Es ist schwer, sich in einer solchen Frage ein allgemeines Princip zu stellen. Ich glaube der beste, der praktischeste Weg, den wir gehen können, ist die Erwägung des gegebenen Falles, mit vorwiegender Rücksicht auf die Autonomie der Gemeinde. (Bravo.)

Die autonome Gemeinde wird am besten wissen, was sie thut, sie wird sich leine Besteuerung auflegen, die ihr größer erscheint, als sie zu tragen im Stande wäre. (Bravo.) Uibrigens kann das hohe Haus die Beruhigung hinnehmen, daß alle Vorlagen des Landesausschußes in dieser Richtung wirklich der reiflichsten Prüfungen, ich möchte sagen einem 4fachen Siebe unterzogen worden sind. Es möge das h. Haus bedenken, daß die Fragen über die Umlage zuerst im Gemeinde-Ausschuße zur Erwägung kommen; ist sie dort durchgegangen, gelaugt sie zur Abstimmung von Seite aller Wahlberechtigten. Dieses Elaborat geht endlich durch das Bezirksamt, wird mit dem Berichte des Bezirksamtes durch das Kreisamt oder die Statthalterei an den Landesausschuß geleitet, gelangt im Landesausschuß zur kollegialischen Berathung, wird endlich an die Statthalterei vorgelegt mit der Bitte es auch zu prüfen und mit ihrem Antrag an das Staatsministerium behufs der Schlußfassung zu leiten, und endlich wird es zur Sanktion Seiner Majestät unterbreitet. Ich glaube, diese Prüfung dürfte denn doch genügend sein, um den Antrag des Landesausschußes überhaupt in allen solchen Fällen und insbesondere rücksichtlich dieser Bierumlage der Sladtgemeinde Tetschen zur Annahme empfehlen zu dürfen. (Bravo.)

Oberstlandmarschall: Ich bitte, es ist, so viel ich glaube, Dr. Mayer als erster Redner eingeschrieben. Ich glaube es ist ein Antrag gestellt aber nicht formulirt worden.

Dr. Mayer: Nein, ich habe keinen Antrag gestellt.

Oberstlandmarschall: Also es ist nur ein Antrag des Landes-Ausschußes. Ich bitte den Schlußantrag des Landesausschußes noch einmal vorzulesen.

(Rath Schmiedt liest den Antrag deutsch und böhmisch), welcher lautet: "Die der Stadtgemeinde Tetschen bereits mit a. h. Entschließung vom 17. August 1862 auf die Dauer eines Jahres zugestandene EinHebung eines Gemeindezuschlages von 40 Kreuzern von jedem daselbst zur Verzehrung gelangenden Eimer Bieres wird auf weitere 3 Jahre ausgedehnt, die Dauer dieser Umlage sonach im Ganzen auf 4 Jahre festgesetzt.''

Vybírání obecní přirážky, jež byla městské obci Děčínské s nejvyšším rozhodnutím od 17. srpna 1862 na čas jednoho roku již povolena, totiž 40 kr. z každého tam vypotřebovaného vědra piva, prodlužuje se na 3 roky a trvání téhož poplatku tudíž v celku na 4 léta se ustanovme..

Oberstlandmarschall: Diejenigen Herren, die mit diesem Antrage des Landesausschußes


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einverstanden sind, bitte ich aufzustehen. Es ist die Majorität. (Rufe, einstimmig!) Wir werden jetzt Nummer 2, nämlich den Bericht des Landesausschußes über das Ansuchen der Gemeinde Neudek um Bewilligung zur EinHebung einer 30% Umlage auf direkte Steuern u. einer Umlage v. 25 Kreuzern von jedem Eimer Bieres für das Jahr 1863, vornehmen. — Dr. Schmeykal und Rath Schmidt lesen den Antrag deutsch und böhmisch.

Číslo 13388.

Číslo 24 sněmu.

Vysoký sněme!

Obci Neydekské bylo na předlohu zemského výboru od 8. června 1861 č. 3722 s nejvyšším rozhodnutím od 24. října 1861 povoleno, aby se k zapraveni dokázaných výloh obecních ve správních letech 1861 a 1862 vybíral poplatek z přímých daní 30% obnášející a ve správním roce 1862 poplatek 25 kr. z každého v obci vytočeného vědra píva.

O tomto nejvyšším rozhodnutí byl zemský výbor dopisem c. k. místodržitelství od 15. listopadu 1861 č. 59207 vyrozuměn s tím doložením, aby se toto nutné zákonní opatření a jeho příčiny, jenž se ve prospěch obce bylo stalo, vysokému sněmu oznámilo.

Dotčená obec podala opět politickým úřadem žádost zemskému výboru, aby jí povoleno bylo, ve správním roce 1863 vybírati též takové obecní poplatky jako v roce 1862, totiž 30% z přímých daní a 25 kr. z každého v obci vytočeného vědra piva.

Tato žádost je tím odůvodněna, že se k zapraveni potřebných výloh obecních v roce 1863—2234 zl. 66 1/2 kr. r. m. nedostává, což rozpočtem na rok 1863 dokonale upraveným jest dokázáno, pak dále tím, že obec nemá jiné prostředky ku zapraveni toho schodku; mimo to souhlasili všickni členové obecní k volbě oprávnění, jenž dle předpisu svoláni byli, s uzavřenim obecního výboru.

Jelikož potřeba obce Neudekské, ohledně žádaných poplatků, jest dle spisů dokázána, a nehledíc na obsah předloženého rozpočtu na rok 1863, byla zemským výborem již v jeho předloze od 8. června 1861 č. 3722 tím uznána, že zemský výbor již tenkráte činil návrh na povolení oněch poplatků pro čas tří správních roků 1861, 1862 a 1863, dovoluje sobě podepsaný výbor u předložení všech týkajících spisů % návrh činiti: Vysoký sněme račiž schváliti následující návrh zemského zákona, jenž tyto poplatky povoluje:

Nr. 13388.

Nr. 24 Ldtg.

Hoher Landtag!

Der hierländigen Gemeinde Neudek wurde über Vorlage des Landes-Ausschußes vom 8. Juni 1861, Z. 3722 mit a. h. Entschließung vom 24. Oktober 1861, die Bewilligung ertheilt, daß zur Bedeckung der nachgewiesenen Gemeinde-Erfordernisse für die Verwaltungsjahre 1861 und 1862 eine Umlage von je 30% der direkten Steuern und für das Verwaltungsjahr 1862 von 25 Kreuzern von jedem in der Gemeinde zur Verzehrung gelangenden Eimer Bier eingehoben werde.

Von dieser Allerhöchsten Entschließung wurde der Landes-Ausschuß mittelst Note der k. k. Statthalterei vom 15. November 1861, Z. 59207 mit dem Zusatze verständigt, daß der h Landtag von dieser im Interesse der Gemeinde getroffenen, dringlichen, gesetzlichen Verfügung und deren Motiven werde in die Kenntniß gesetzt werden.

Die genanne Gemeinde hat nun im Wege der politischen Behörde dem Landesausschuße aber das Ansuchen vorgelegt, daß ihr die Bewilligung ertheilt werde, für das Verwaltungsjahr 1863 dieselben Gemeindeumlagen wie für's Jahr 1862, nämlich von 30% auf die direkten Steuern und von 25 Kreuzer auf jeden in der Gemeinde zur Verzehrung gelangenden Eimer Bier einzuheben.

Diese Bitte wird begründet durch das sich in der Bedeckung der nothwendigen Gemeinde-Erfordernisse pro ao. 1863 herausstellende Deficit von 2234 sl. 66 1/9 kr. österr. Währung, welches durch das genau instruirte Präliminare pro 1863 nachgewiesen wird, ferner durch den Abgang aller anderen Mittel zur Bedeckung dieses Defizites und durch die dem dießbezüglichen Gemeinde - Ausschuß - Beschluße ertheilte Zustimmung der vorschriftsmäßig einberufenen, wahlberechtigten Gemeindemitglieder.

Nachdem nun das Bedürfniß der Gemeinde Reudek rücksichtich der angesuchten Umlagen altenmäßig dargelegt ist, und seine Anerkennung, abgesehen von dem Inhalte des vorliegenden Präliminares pro 1863, von Seite des Landesausschußes bereits in seiner Vorlage vom 8. Juni 1861, Z. 3722 dadurch gefunden hat, daß derselbe damals schon den Antrag auf die Bewilligung jener Umlagen für die Dauer der drei Verwaltungsjahre 1861, 1862 und 1863 stellen zu müssen glaubte, erlaubt sich der gefertigte Landes-Ausschuß unter Vorlegung sämmtlicher % Verhandlungsakten den Antrag zu stellen: Ein hoher Landtag wolle nachstehenden Entwurf eines diese Umlagen bewilligenden Landesgesetzes genehmigen:


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Městské obci Ňeudekské se povoluje dálší vybírání poplatků ku zapraveni výloh obecních ve správním roce 1863, které jí s nejvyšším rozhodnutím od 24. října 1861 ve správních letech 1861 a 1862 byly povoleny a sice 30% z přímých daní a 25 krejcarů z každého v obci vytočeného vědra piva.

Z výboru zemského království Českého.

V Praze, dne 27. listopadu 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostic.

Dr. Schmeykal.

Der Stadtgemeinde Neubek wird der Fortbezug der ihr bereits mit allerhöchster Entschließung vom 24, Oktober 1861 für die Verwaltungsjahre 1861 und 1862 zugestandenen Umlagen und zwar von 30% der direkte:: Streuern und von 25 Kreuzer von jedem in der Gemeinde zur Verzehrung gelangenden Eimer Bier zur Bedeckung der Gemeindebedürfnisse für das Verwaltungsjahr 1863 bewilligt.

Vom königl. böhm. Landesausschuße.

Prag, am 27. November 1862.

Der Oberstlandmarschall:

Nostiz

Dr. Schmeykal.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand daß Wort zu ergreifen.

Pilz: Ich erlaube mir das Gesuch der Gemeinde Neudek durch einige Worte zu unterstützen (Ruft: "laut").

Pilz: Die Stadtgemeinde Neudek besitzt ein für ihr Bedürfniß sehr geringes Vermögen; ohne die zwei größeren Industrialwerke, nämlich das des Herrn Baron Kleist und Herrn Schmieger, letzteres eine Schafwollspinnerei und Weberei, welche meist die Einwohner beschäftigen, würde die Stadtgemeinde gänzlich verarmen. — Die Stadtgemeinde Neudek hat ihr hauptsächlichstes Einkommen dadurch, daß sie ein Gasthaus verpachtet hat und aus dem Pachtregale einen Pachtzins bezieht, der jedoch dadurch sehr verringert wild, daß die Stadtgemeinde Neudek nur durch 6 Monate, und zwar von Galli bis Georgi, brauen darf. — Dadurch wird das Regale sehr verkümmert und sie kann nur eine kleine Rente genießen. Ein anderer Genuß steht der Gemeinde durchaus nicht zu. Ich glaube, daß sie daher unter solchen Umständen einen Anspruch, eine gewisse Berechtigung hat, eine Erhöhung auf direkte Steuern unter Mitgenehmigung der Wahlausschußmänner und auf Zuschlag von 25 Kreuzern auf einen Eimer Bier zu verlangen. Ich bitte daher, das hohe Haus möge es genehmigen und dem Antrage beistimmen.

Oberstlandmarschall: Wünscht noch Jemand das Wort?

Oberstlandmarschall: Da kein anderer Antrag gestellt worden ist, und Niemand das Wort verlangt, werde ich den Antrag des Landesausschußes zur Abstimmung bringen.

(Dr. Schmeykal und Rath Schmied lesen den Antrag in deutscher und böhmischer Sprache.) "Der Stadtgemeinde Neubeck wird der Fortbezug der ihr bereits mit allerhöchster Entschließung vom 24. October 1861 für das Verwaltungsjahr 1861 und 1862 zugestandenen Umlagen und zwar von 30 pCt. der direkten Steuern und von 25 kr. von jedem in der Gemeinde zur Verzehrung gelangenden Eimer Bier zur Bedeckung der Gemeindebedürfnisse für das Jahr 1863 bewilligt."

Prag, am 27. November 1862.

Městské obci Neydekské se povoluje dálší vybírání poplatku ku zapraveni výloh obecních ve správním roce 1863, které jí s nejvyšším rozhodnutím od 24. října 1861 ve správních letech 1861 a 62 byly povoleny a sice 30% z přímých daní a 25 kr. z každého v obci vytočeného vědra píva.

Od zemského výboru království Českého.

V Praze, dne 27. listopadu 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostíc.

Dr. Schmeykal.

Die Herren, die mit dem Antrage einverstanden sind, bitte ich aufzustehen.

(Fast Alle erheben sich.)

Wir werden jetzt Nro. 4 der Tagesordnung nehmen, weil derselbe Referent dieser Bericht gleich erstattet.

(Dr. Schmeykal und Rath Schmied lesen den Bericht über die Bierumlage in Leitmeritz deutsch und böhmisch.)

Č. 13636.

Čísl. 69 sněm.

Vysoký sněme!

Litoměřický úřad purkmistrovský zadal 18. března 1861, č. 3425 zemskému výboru žádost obce Litoměřické o povolení k vybírání poplatku 1 krejcaru za máz piva, o kteréžto žádosti okresní úřad Litoměřický, čině zadost listu dožádacímu od 21. března b. r., vyjádřen

Nro. 69. Ldtg.

Nro. 13636

Hoher Landtag!

Unterm 18. März 1862, g. 3425, überreichte das Bürgermeisteramt zu Leitmeritz dem Landes-Ausschuße das Ansuchen dieser Gemeinde um die Bewilligung zur EinHebung einer Bierumlage in der Höhe eines Kreuzers pr. Maß, über welches in Willfahrung des Ersuchschreibens vom 21. März


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své dne 9. června b. r. č. 7276 podal výboru zemskému.

Z této, slavným c. k. úřadem okresním podporované žádosti obce z pomůcek jejich vychází především na jevo, že obec po dlouhá leta již nejhorlivější péči věnuje tamním ústavům školním a že lidskému účelu tomuto velmi značných obětí peněžitých již přinesla i ustavičně ještě přináší.

Na vystavení hlavní školy s výlohami 25000 zl. r. 1843 docílené, následovalo v brzce zřízení nižší realky, a nehledíc na potřeby oprav, topení a opatření prostředků učebních, vystoupila vykázka služného učitelův, roku 1843 ještě 2482 zl. stř. obnášejícího, r. 1861 až na 5218 zl. 27 kr. r. č., ku kteréžto sumě při počísti třeba ještě 15proc. přídavek drahotní 330 zl. r. č. pro nadučitele, uzavřením obecním ode dne 10. října 1861 povolený.

To však místnímu fondu školnímu nepostačovalo k zjištění těchto potřeb a obec tudiž byla přinucena, roční schodek z příjmů svých zapraviti. Arciť obec pomoc tuto s nejochotnější obětavosti poskytovala; nároky však činěné místním fondem školním na důchody obecní, vzrostly v nejnovějším čase tak vysoko, že obec Litoměřická, jejíž ostatní potřeby taktéž stále zrůstají a dle předchozího rozvrhu příjmů a vydání na rok 1862 za neblahý výsledek mají schodek 3563 zl. 22 kr. r. č. otázku otevřeni nových pro potřeby školní tím nutnějí se vší vážností musela vzíti v jednání, an se nejedná pouze o zachováni míst školních, v stavu nejpříznivějším se nacházejících, nýbrž an se jedná í o to, o jich zdárné vyvinování další v souhlasu s postupujícími času potřebami pečovati, v kterémžto směru zvláště přivedeni k místu obsáhlejších prostředků učebních, které jsou nyní zastoupeny s velmi skrovně vyměřeným platem ročním 52 zl. 50 kr, r. č., a zřízeni ústavu pensijního pro učitelský personál co neodbytné požádavky se vnucují.

Co nejpříhodnější prostředek k odpomoženi této potřebě vidělo se býti obecnímu zástupitelství Litoměřickému rozmnožení a povzneseni fondu školního cestou rozvrženi, a obec měla za to, že se má pro rozvrženi poplatku na konsumci piva proto rozhodnouti, poněvadž tím i cizinci, kteří z ústavů obecních užitek berou, aniž by jinače k jich břemenům přispívali, spůsobem úplně chvalným a spravedlivým k příplatkům se zavážou a poněvadž tím síla občanstva k placeni přímých dání v

l. I. das Bezirksamt zu Leitmeritz seine Aeußerung am 9. Juni I. I.,g. 7276, an den Landesausschuß leitete.

Aus diesem von dem löbl. k. k. Bezirksamte unterstützten Ansuchen der Gemeinde und dessen Behelfen geht zunächst hervor, daß dieselbe seit einer langen Reihe von Jahren die eifrigste Fürsorge den dort bestehenden Schulanstalten zuwendet und diesem Humanen Zwecke die namhaftesten Geldopfer brachte und noch fortan bringt.

Dem im Jahre 1843 mit einem Kostenaufwande von 25000 sl. bewirkten Aufbaue der Hauptschule folgte bald die Errichtung einer Unterrealschule nach, und abgesehen von den Erfordernissen der Reparaturen, Beheizung und der Beischaffung von Lehrmitteln stieg der Besoldungsetat der Lehrer, der im Jahre 1843 noch die Summe von 2482 sl. E. M. betragen hatte, im Jahre 1861 bis zur Höhe von 5218 sl. 27 kr. östr. W, zu welcher Summe noch der mit dem Gemeindebeschluße vom 10. Oktober 1861 bewilligte 15% Theuerungs-Zuschuß von 330 sl. österr. Währ. für die Oberlehrer hinzuzurechnen ist.

Alle diese Erfordernisse zu decken, reichte deren Localschulfond nicht hin und es war somit die Gemeinde bemüssigt den jährlichen Ausfall aus ihren Einkünften zu bestreiten. Wohl hat die Gemeinde diese Hilft bisher mit der bereitwilligsten Aufopferung geleistet; allein es sind die Ansprüche, welche der Localschulfond an die Gemeinderenten stellt, in der neuesten Zeit zu einer solchen Ziffer angewachsen, daß die Gemeinde Leitmeritz, deren übrige Erfordernisse gleichfalls im steten Wachsen begriffen sind und nach dem Voranschlage des Jahres 1862 ein Deficit von 3563 sl. 22 kr. östr. W. zur mißlichen Folge haben, allen Ernstes die Frage der Eröffnung neuer Hilfsquellen für die Schulbedürfnisse um so dringender in Erörterung ziehen mußte, als es sich nicht bloß um die Erhaltung der im günstigen Zustande befindlichen Schulanstalten, sondern auch darum handelt, für deren gedeihliche Fortentwicklung im Einklange mit den fortschreitenden Bedürfnissen der Zeit zu sorgen, in welcher Richtung insbesondere die Zuführung umfangreicherer Lehrmittel, welche gegenwärtig mit dem sehr karg bemessenen Jahresbettage von 52 fl. 50 kr. östr. W. repräsentirt erscheinen, und die Errichtung eines Pensions - Institutes für das Lehrpersonale als unabweisbare Forderungen sich aufdrängen.

Als das geeignetste Mittel diesem Bedürfnisse Abhilft zu bringen, stellte sich der Gemeindevertretung von Leitmeritz die Vermehrung und Hebung des Schulfondes im Wege der Umlage dar, und es glaubte sich dieselbe für die Umlage auf die Bierconsumtion deßhalb entscheiden zu sollen, weil hiedurch auch Fremde, welche von Gemeindeanstalten Nutzen ziehen, ohne irgend sonst zu deren Lasten beizutragen, auf eine vollkommen billige und gerechte Weise in die Beisteuerung gezogen werden und die directe Steuerkraft der Bürgerschaft einer mit Rück-


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příčině prospěšného šetření ohledně potřeb říšských a zemských, v nejbližší budoucnosti k platnosti přijdoucích náležitého dojde uváženi.

Uzavřený ve směru tomto návrh výboru obecního od 4. června 1860 dle řádně učiněného obesláni dne 26., 27. a 28. února 1862 podroben byl hlasování osob k volbě oprávněných ve všech třech oborech volicích, a z 308 dostavivších se osob k hlasováni oprávněných vyslovilo se jich 282 pro zavedeni poplatku jednoho krejcaru za každý máz piva, které se po tři léta v Litoměřicích vypije.

Co se týče očekávaného výsledku rozvrženi toho poplatku, přečiní zástupitelství městské s ohledem na domnělé konsumo 15000 věder v roce, preliminací jeho na roční výnos 6000 zl. r. č. a tato doměnka může býti pravá aspoň co do uvedeného čísla, an výkaz okresním úřadem Litoměřickým předložený konsumci piva r. 1861 v Litoměřicích uvádí na 16820 věder.

Při nutnosti této obecni záležitosti a při neurčitosti času svolání zemského sněmu, vzal zemský výbor žádost městské obce Litoměřické ve svou poradu a s uvážením vylíčeného stavu věci a s dalším zvláštním ohledem k tomu, že obec tato po 10 let k účelům školním jedině 13628 zl. věnovala, že musela k rozličným potřebným stavbám veřejným opatřiti sumu 57384 zl. a že ze staveb těch bezplatně ponechala vysokému eráru k účelům úředním starou radnici, s výlohami 12000 zl. přestavenou, — že budovu gymnasiální zvětšila nastavením druhého patra, — že c. kr. vyššímu gymnasiu k opatření prostředků učebních poskytla příspěvek 1050 zl, r. č. a spolu že se na 12 let uvázala k témuž účelu přispívati ročně 420 zlatými r. č, — usnesl se ve svém sezení dne 17. června 1862 jednohlasně na tom, že tuto žádost krajského města Litoměřic i s přílohami předloží vysokému c. k. ministeriu státnímu s návrhem, aby k účelům školním vymohlo nejvyšší rozhodnuti Jeho c. k. apoštolského Veličenstva k vydání zákona zemskéha na rozvrženi poplatku jednoho krejcaru za každý máž piva, které se v Litoměřicích vypije během jednoho roku.

Obmezení svého návrhu, aby totiž povolen byl poplatek ten z piva na čas jednoho roku, ospravedlňuje zemský výbor povinnosti dle ústavy jemu náležející, aby totiž dle možnosti hájil příslušnost vysokého sněmu zemského, jakož i vyhražením, kteréž výslovně při tom učinil, že předloží totiž strany delšího trváni onoho městskou obcí Litoměřickou žádaného poplatku přiměřené návrhy vysokému sněmu zemskému samému.

nicht auf die in der nächsten Zukunft zur Geltung kommenden Erfordnungen des Reiches und des Landes ersprießlichen Schonung gewürdigt wird.

Der in dieser Richtung beschlossene Antrag des Gemeindeausschußes vom 4. Juni 1860 wurde nach ordnungsmäßig vorgegangener Vorladung am 26., 27. und 28. Februar 1862 der Abstimmung der Wahlberechtigten aller drei Wahlkörper unterť zogen und es sprachen sich von 308 erschienenen Stimmberechtigten 282 für die Einführung der Auflage eines Kreuzers auf jede Maß des in Leitmeritz zu verzehrenden Bieres durch die Zeit von 3 Jahren aus.

Was den zu hoffenden Erfolg der Aussage betrifft, so präliminirt die Stadtvertretung denselben mit Rücksicht auf das angenommene Consumo von 15000 Eimern im Jahre auf den Jahresertrag von 6000 st, östr. W. und es dürfte diese Annahme mindestens in der angeführten Ziffer richtig fein, nachdem der von dem Bezirksamte zu Leitmeritz vorgelegte Ausweis die Bierkonsumtion des Jahres 1861 zu Leitmeritz mit 16720 Eimern beziffert.

Bei der Dringlichkeit vorliegender Gemeindeangelegenheit und der Unbestimmtheit der Zeit der Einberufung des böhm. Landtages unterzog der Landesausschuß das Ansuchen der Stadtgemeinde Leitmeritz seiner Berathung und Schlußfassung und faßte in Erwägung des dargestellten Sachverbaltes und mit weiterer besonderer Rücksicht darauf, daß diese Gemeinde durch einen Zeitraum von 10 Jahren für Schulzwecke allein 13628 sl. verwendete, zu verschiedenen nothwendigen öffentlichen Bauten einen Betrag von 57384 sl. aufbringen mußte, und darunter das mit einem Kostenaufwande von 12000 sl. umgebaute alte Rathhaus dem H. Aerar zu Amtszwecken unentgeltlich überließ — das Gymnasialgebäude durch Aussetzung eines 2. Stockwerkes erweiterte — dem k. k. Obergymnasium zur Beischaffung von Unterrichtsmitteln einen Beitrag von 1050 sl. O. W. zur Verfügung stellte und sich für 12 Jahre zur Leistung eines Jahresbeitrages von 420 si. Ö. W. zu gleichem Zwecke verband, in seiner Sitzung vom 17. Juni 1862 den einhelligen Beschluß, dieses Ansuchen der Kreisstadt Leitmeritz sammt Beilagen Einem hohen k. k. Staatsministerium mit dem Antrage auf die Erwirkung der allerhöchsteť Schlußfassung Sr. k. k. apostolischen Majestät zur Erlassung eines Landesgesetzes für die Umlage eines Kreuzers auf jede Maß in Leitmeritz zu verzehrenden Bieres in der Dauer eines Jahres zu Schulzwecken zu unterbreiten.

Die Beschränkung seines Antrages der Bewilligung jener Bierumlage auf die Dauer eines Jahres rechtfertigt der Landesausschuß durch die ihm verfassungsmäßig obliegende Pflicht, die Competenz des hohen Landtages nach Möglichkeit zu wahren und durch den hiebei von ihm ausdrücklich gestellten Vorbehalt, wegen der von der Stadtgemeinde Leitmeritz angesprochenen längeren Dauer jener Umlage die entsprechenden Anträge selbst dem hohen Landtage vorzulegen.

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An Jeho c. k. Apoštolské Veličenství k této předloze výboru zemskému nejvyšším vlastnoručním listem od 6. srpna 1862 nejmilostivěji povoliti ráčil, aby městská obec Litoměřická po čas jednoho roku vybírala poplatek jednoho krejcaru na každý máz piva, které se tam vypije, jest zemský výbor k tomu povolán, aby vyjednávaci spisy předchozím rozpočtem městské obce Litoměřické na rok 1863 doplněné, v příloze % předložil vysokému sněmu zemskému, i aby, opíraje se na důvody výše vyvinuté a na výsledek předchozího rozpočtu na rok 1853, který ukládá zastupitelství městskému péči o zjištěni schodku 11978 zl. 80 kr. r. č. učinil návrh:

Vysoký sněm zemský ráčiž 1. schváliti, aby městské obci Litoměřické nejvyšším vlastnoručním listem Jeho c. k. Apoštolského Veličenství od 6. srpna 1862 na čas jednoho roku nejmilostivěji povoleni vybírání poplatku jednoho krejcaru za každý máz piva, které se v Litoměřicích vypije, v celku na tři roky se rozšířilo.

2. žádati pro tento zákon za sankcí Jeho c. k. Apoštolské Veličenství.

Od král. českého výboru zemského.

V Praze, dne 15. prosince 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostic.

Dr. Shmeykal.

Nachdem nun Se. k. k. Apostolische Majestät über diese Vorlage des Landes - Ausschußes mit allerhöchstem Handschreiben vom 6. August 1862 der Stadtgemeinde Leitmeritz auf die Dauer eines Jahres die Einhebung eines Aufschlages von einem Kreuzer für jede Maß des dort zur Verzehrung gelangenden Bieres allergnädigst zu gestatten geruhten, liegt es im Berufe des Landes-Ausschußes die durch das Präliminare des Jahres 1863 der Stadtgemeinde Leitmeritz vervollständigten Verhandlungsacten im Anschluße % dem hohen Landtage vorzulegen, und gestützt auf die oben entwickelten Motive und auf das Ergebniß des Präliminars pro 1853, welches der Stadtvertretung die Fürsorge der Bedeckung eines Abganges von 11978 st. 80 kr. Ö. W. auferlegt, den Antrag zu stellen:

Der hohe Landtag wolle 1. genehmigen, daß die der Stadtgemeinde Leitmeritz bereits mit allerhöchstem Handschreiben Sr. k. k. Apostolischen Majestät vom 6. August 1862 allergnädigst auf die Dauer eines Jahres gestattete Einhebung eines Aufschlages von einem Kreuzer für jede Maß des dort zur Verzehrung gelangenden Bieres im Ganzen auf die Dauer dreier Jahre ausgedehnt werde. —

2. Für dieses Landesgesetz die Sanktion Sr. k. k. Apostolischen Majestät ansuchen.

Vom königl. böhm. Landes-Ausschuße.

Prag, am 15. Dezember 1862.

Der Oberstlandmarschall:

Nostitz.

Dr. Schmeykal.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Da Niemand das Wort ergreift, so werde ich den Antrag des Landesausschußes zur Abstimmung bringen. Bitte den Antrag vorzulesen.

(Dr. Schmeykal und Rath Schmied lesen den Antrag deutsch und böhmisch.)

Diejenigen Herren, die für den Antrag sind, bitte ich aufzustehen.

(Fast Alle erheben sich.)

Herr Dr. Görner.

Der hohe Landtag wolle

1. genehmigen, daß die der Stadtgemeinde Leitmeritz bereits mit allerhöchstem Handschreiben Sr. k. k. apostolischen Majestät vom 6. Aug. 1862 allergnädigst auf die Dauer eines Jahres gestattete Einhebung eines Aufschlages von einem Kreuzer für jede Maß des dort zur Verzehrung gelangenden Bieres im Ganzen auf die Dauer dreier Jahre ausgedehnt werde.

2. Für dieses Landesgesetz die Sanction Sr. k. k. Apostalischen Majestät ansuchen.

Vom königl. böhm. Landesausschuße,

Prag, am 15. Dezember 1862.

Der Oberstlandmarschall.

Nostitz.

Dr. Schmeykal

Vysoký sněm zemský račiž

1. schváliti, aby městské obci Litoměřické nejvyšším vlastnoručním listem Jeho c. k. Apoštolského Veličenství od 6. srpna 1862 na čas jednoho roku nejmilostivěji povolené vybíráni poplatku jednoho krejcaru za každý máz piva, které se v Litoměřicích vypije, v celku na 3 roky se rozšířilo.

2. Žádati pro tento zákon za sankci Jeho c. k. Apoštolské Veličenství.

Od král. českého výboru zemského.

Nejvyšší maršálek:

Notic.

Dr. Schmeykal.

(Görner liest den Bericht über die angesuchte Bierumlage zu Hohenelbe.)

Čís. 14170. č. 27. sněm.

Vysoký sněme!

Dle předložených spisů nemá průmyslové město Vrchlabí, které jest velmi lidnaté,

Nr. 27. Ldtg. Nr. 14170.

Hoher Landtag!

Laut der vorliegenden Verhandlungsakten besitzt die volkreiche, industrielle Stadt Hohenelbe seit dem


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již od roku 1840 vlastni školní budovu, tak že se triviální třídy musily nuzné umístniti v jizbách tamního kláštera Augustianů a v místnostech městského špitálu.

Aby se nedostatku tomu vyhovělo, koupilo zástupitelstvo města Vrchlabí soukromný dům č. pop. 282 a 283, kterýž chce přiměřenou přístavbou a vnějším zřízením upraviti a školním účelům věnovati, kdežto se také hlavní škola, jenž se má zříditi, jakož i časem svým reálka a škola živnostnicka má umístniti.

Jelikož patron školy, jejž se týče, pan hrabě Morzin, konkurenční příspěvek v této školní stavbě upírá, musí městská obec prozatím všecky výlohy proti náhradě pana patrona zapraviti.

K tomu však nepostačují městské obecní důchody, neboť dle rozpočtu od 28. října 1862, na správní rok 1863 nařízením zemského výboru dodatně předloženého, o všech důchodech a vydáních obce Vrchlabí i s přidělenou vesnici Vrchlabí dolejší, a z billance z rozpočtu sestavené, vyplývá pro dotčený rok schodek v částce 1861 zl. 43 kr. r. m., který se musil přirážkou 15% z přímých daní zapraviti.

Ve Vrchlabí pozůstává sice fond pro školu místni a fond pro hlavni školu. První vykazuje dle předloženého 31etého výtahu z účtů zbytek v částce 6459 zl. 2 kr. na rok 1861, druhý 5923 zl. 45 1/2 kr. r. m. v tomtéž roce. Tyto částky však nepostačí ku zapraveni výloh nově založené školní budovy, jelikož se tyto výlohy cení dle protokolu od 29. června 1862, asi na 18400 zl. r. m.

Jelikož mimo to městské obci ještě další a značnější výlohy uspořádáním vodovodu a městského příkopu, jehož zapotřebí, jakož i zřízením více nových mostů přes Labe nastávají, k čemuž obecni jmění nestačí: tedy uzavřelo jednohlasně obecní zástupitelstvo v seděni dne 24. března 1862, aby se k založení fondu pro hlavní a časem svým živnostnickou a reálni školu zavedla pivní přirážka od 1 krejcaru z každého jak ve městě tak i také v dolejším Vrchlabí spotřebovaného mázu piva, a sice na čas potřeby, jak se to již v jiných městech bylo stalo.

Ředitelský úřad Vrchlabský co zástupitel pana hraběte Morzina, jakožto oprávněnce přopinačního, odporuje sice tomuto poplatku písemní položkou, připouští však tomu, že panu hraběti právo nepřísluší, proti tomu námitky s výsledkem čili moci odkladnou Činiti, nýbrž že je měšťanstvu zůstaveno, k cíli vymožení

Jahre 1840 kein eigenes Schulgebäude, so daß die Trivialschulklassen in den Zellen des dortigen Augustinerklosters und in den Lokalitäten des städtischen Pfründner - Spitals nothdürftig untergebracht werden mußten.

Um nun diesem Uebelstande abzuhelfen hat die Stadtvertretung von Hohenelbe das Privat- Haus Nr. C. 282 und 283 angekauft und will dasselbe durch entsprechenden Zubau und innere Adaptirung zu Schulzwecken widmen, und darin die zu errichtende Hauptschule, sowie seinerzeit auch die Real-und Gewerbschule unterbringen.

Da der betreffende Schulpatron, Herr Graf Morzin jeden Concurrenzbeitrag zu diesem Schulbau ablehnt, so muß die Stadtgemeinde vorläufig alle Auslagen aus Eigenem gegen Regreß an den Hrn. Patron bestreiten.

Dazu reichen aber die städtischen Gemeinde-Renten bei weitem nicht hin; denn laut des über Landes - Ausschuß - Auftrag nachträglich vorgelegten Präliminars über alle Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Hohenelbe sammt dem zugetheilten Dorfe Niederhohenelbe für das Verwaltungs-Jahr 1863 vom 28. Oktober 1862 und der hieraus gezogenen Vermögensbilanc ergibt sich für das genannte Jahr ein Abgang von 1861 sl. 43 kr. öst. Währ., welcher durch einen 15 pCt. Zuschlag zu den direkten Steuern gedeckt werden müßte.

Es besteht zwar in Hohenelbe ein Lokalschulfond und ein Hauptschulfond, bei dem ersten ist laut der vorliegenden 3jährigen Rechnungs-Extrakte der Rechnungs-Rest pro anno 1861 mit 6459 sl. 2 kr., bei dem zweiten für dasselbe Jahr mit 5923 sl. 45 1/2 kr. öst. Währ. ausgewiesen, doch reichen auch diese Beträge nicht hin, den bedeutenden Kostenaufwand für die neu zu gründende Schulanstalt zu decken, da dieser Aufwand laut Protokolls vom 29. Juni 1862 ungefähr auf die Summe von 18400 sl. öst. Währ. veranschlagt wird.

Da nun nebstbei der Stadtgemeinde durch die nothwendige Regulirung der Wasserleitung und des Stadtgrabens, so wie durch Herstellung mehrerer neuer Brücken über die Elbe noch weitere bedeutende Auslagen bevorstehen, wozu ihr Vermögen nicht hinreicht, so hat die Gemeindevertretung in der Sitzung am 24. März 1862 einhellig beschlossen, zur Gründung eines Fondes für die Haupt-und seinerzeitige Gewerb- und Realschule einen Bieraufschlag von 1 Neukreuzer für jede in der Stadt sammt Niederhohenelbe zur Verzehrung kommende Maß Bier auf die Dauer der Nothwendigkeit einzuführen, wie es bereits auch in anderen Städten der Fall ist.

Das Direktorialamt zu Hohenelbe protestirt zwar in einer schriftlichen Eingabe nomine des Hrn. Grafen Morzin als Propinationsberechtigten gegen diese Umlage, gesteht aber selbst zu, daß dem Hrn. Grafen kein Recht zusteht, dagegen Einwendungen mit Erfolg, resp. suspensiver Kraft zu erheben, sondern es der Bürgerschaft anheimgestellt bleibt, sich

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téhož pivního poplatku, k politickým úřadům se obrátiti.

Dle výkazu 2/2 zprávou okresního úřadu Vrchlabského od 4. listopadu 1862, č. 4286 pol., sem předloženého, obnáší suma, jenž se dá vybíráním pivního poplatku v roce 1862 —3 pro městské důchody očekávati, asi 1600 zl. rak. m.

Jelikož dle dalšího výkazu c. k. kontrolního úřadu ve Vrchlabí nepřímé daně, jež město Vrchlabí ve správním roce 1861 platilo, 5664 zl. 60 kr. r. m. obnášely, tedy převyšuje obmýšlený pivní poplatek 20% těchto nepřímých daní velmi značně; pročež se dle §. 79 proz. obecního zákona od roku 1849 může státi jen mocí zemského zákona, k čemuž jest také souhlasení všech v obci k volbě oprávněných zapotřebí.

I byli tedy všickni k volbě oprávněni vyhláškou Vrchlabského přednostenského úřadu od 31. března 1862, na den 6. dubna 1862 ke schůzce předvolání, kdežto se dle protokolu od téhož dne v tom sepsaného všeobecně vyjádřili, aby se poplatek z píva na čas potřeby zavedl, čímž obecní usnešení od 24. března 1862 právní moci nabylo.

Okresní úřad ve Vrchlabí a c. k. krajský úřad Jičínský radí na povolení téhož žádaného pivního poplatku.

Jelikož není radno, aby se další přirážka z přímích daní pro obec Vrchlabí zavedla, a při nepostačitelnosti obecního jmění předložením spisů dokázané, jeví se zavedení pivního poplatku co jediný a vydatný prostředek ku založení nové školní budovy, a návrh na povolení tohoto poplatku na 10 let, počínaje od roku 1863, je tím více ospravedlněn, jelikož se při ročním rozpočtu tohoto důchodu v Částce 1600 zl. r. m. výnos tím poskytuje, který se stávajícími již fondy školními k dosaženi žádaného účele postačuje.

Pokorně podepsaný výbor zemský dovoluje si tedy návrh činiti:

Vysoký sněme račiž se usnésti na tom, že se má moci zemského zákona městu Vrchlabí s dolejším Vrchlabí zavedení obecni přirážky 1 kr. s každého tam vypotřebovaného mázu piva, na čas 10ti roků, počínajíc berním rokem 1863 a končíc berním rokem 1872 povoliti.

Z výboru zemského král. Českého.

V Praze, dne 9. prosince 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostitz.

Dr. A. Görner.

wegen Erwirkung des Bierkreuzers an die politischen Behörden zu wenden.

Laut des mit Bericht des Bezirksamtes Hohenelbe vom 4. November 1862 Zahl 4286 pol. anher nachgetragenen Ausweises 2/2 beträgt die beiläufige Höhe jener Summe, welche durch die Umlage und EinHebung des Bierkreuzers für die Stadtrenten im Jahre 1862—1863 sich anhoffen läßt, 1600 sl. öfter. Währung.

Da nun gemäß weiteren Ausweises des k. k. Controllamtes zu Hohenelbe die indirecten Steuern, welche die Stadt Hohenelbe im Verwaltungs-Jahre 1861 zahlte, 5664 st. 60 kr. öst. W. ausmachen, so überschreitet die beabsichtigte Umlage des Bierkreuzers 20 Prozente dieser indirecten Steuern um ein Bedeutendes, kann daher nach §. 79 des prov. Gemeindegesetzes vom Jahre 1849 nur Kraft eines , Landes-Gesetzes Statt finden, so wie die Abstimmung sämmtlicher Wahlberechtigten der Gemeinde hierzu nothwendig ist.

Es wurden demnach mittelst Kundmachung des Hohenelber Bürgermeisteramtes ddo. 31. März 1862 sämmtliche Wahlberechtigte zu einer Versammlung auf den 6. April 1862 zusammenberufen, wobei laut des Hierüber aufgenommenen Protokolls von demselben Tage die allgemeine Zustimmung zur Annahme des Bierkreuzers für die Dauer der Nothwendigkeit abgegeben wurde, und wodurch der Gemeindebeschluß vom 24. März 1862 in Rechtskraft erwachsen ist.

Das Bezirksamt Hohenelbe und das k. k. Kreisamt Jičin rathen auf die Bewilligung des angesuchten Bierkreuzers ein.

Nachdem bei der Gemeinde Hohenelbe ein weiterer Zuschlag zu den direkten Steuern nicht räthlich erscheint, und bei der durch die Aktenvorlage nachgewiesenen Unzulänglichkeit des Gemeinde-Vermögens die Einführung des Vierkreuzers als das einzige ausgiebige Mittel zur Begründung der neuen Schule sich herausstellt, so scheint der Antrag auf Genehmigung dieser Umlage auf 10 Jahre vom Jahre 1863 angefangen gerechtfertigt, umsomehr, als hiedurch bei dem jährlichen Präliminare dieser Einnahme mit 1600 sl. öst. W. ein Ertrag geboten wird, der mit den bereits bestehenden Schulfonden genügend erscheint, den angestrebten Zweck zu erreichen.

Es erlaubt sich daher der ergebenst gefertigte Landesausschuß den Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen, es sei durch ein Landesgesetz der Stadt Hohenelbe mit Niederhohenelbe die Bewilligung zu ertheilen, auf jede Maß dort ausgeschenkten Bieres einen Gemeindezuschlag von 1 kr. für die Dauer von 10 Jahren, beginnend mit dem Steueriahre 1863, einzuführen.

Vom königl. böhm. Landes-Ausschuße.

Prag, am 9. Dezember 1862.

Der Oberstlandmarschall:

Nostitz.

Dr. A. Görner.


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Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort zu ergreifen? Nachdem Niemand das Wort ergreift, und keiner einen Gegenantrag gestellt hat, werde ich den Antrag des Landesausschußes zur Abstimmung bringen. (Der Antrag wird gelesen ) Ich bitte die Herren, die für den Antrag sind, aufzustehen. (Angenommen.)

Nun kommen wir auf den Punkt 5 der Tagesordnung, an den Antrag des Abg. Dr. Anton Maier "über die Errichtung einer Gewerbeschule und Unterstützung der Gewerbeschule des Gewerbsvereines."

Dieser Antrag ist beider Unterstützungs-Frage hinreichend unterstützt worden und daher von mir nach der Weisung der Geschäftsordnung in Druck aufgelegt worden, und kommt heute auf Grund des §. 46 zur Berathung über seine weitere Behandlung, der provisorisch angenommen ist; wünscht der Antragsteller vielleicht noch eine kurze Unterstützung? Ich bitte den Antrag vorzulesen (Rath Schmidt liest den Antrag des Abgeordneten Dr. Anton Maier zuerst böhmisch, dann deutsch.)

Slavný sněm račiž uzavříti:

a) aby se zařídila průmyslová škola zemská.

b) pro rok 1863 a roky následující, až k otevření této školy, aby se dostávalo průmyslové jednotě v Praze k udržování a rozšiřováni svých průmyslových škol takové podpory z fondů zemských, jakéž se k podobnému účelu dostává c. k. české hosp. spol. v Praze. —

Dr. Maiers Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

a) Es möge eine Landesgewerbeschule errichtet werden.

b) Für das Jahr 1863 und die folgenden bis zur Eröffnung der Gewerbeschule möge der Gewerbeverein in Prag aus dem Landesfonde zur Erhaltung und Ausdehnung seiner Gewerbeschulen mit derselben Summe unterstützt werden, mit welcher die k. k. böhm. ökon. Gesellschaft in der Erhaltung ihrer Schulen unterstützt wird.

Prag. den 8. Jäner 1863.

Maier. Řemeslnictvo v Čechách je to nejčetnější. Mohlo by se tvrdit, že je tak četné, jako rolnictvo v Čechách; má se ovšem za to, že jsou řemeslníci jen v městech; ale při prvním pohledu ukáže se, že není nyní téměř žádné vsi v Cechách, kde by nebylo řemeslníků. Nyní v nové době je pokroku potřebí pro každého nejen při jednotlivcích, nýbrž pro každý stav.

Jest ale potřeba, aby veškeré stavy rovnou měrou pokračovaly. Není dobře, jestli jeden stav vzkvétá, a druhý vedle něho klesá; klesnutí jednoho stavu nezůstává bez škodlivého vlivu na stav jiný. Jsem toho mínění, že v Čechách takový neshodný poměr jest jmenovitě mezi řemeslníky a rolníky a také mezi řemeslníky a velkými průmyslníky. Myslím, že není třeba dokazovati, že jest řemeslnictvo schudlé, zajistě nikdo nebude to popírati. Jest ovšem jisto, že, abych tak řekl, duch času toho příčinou jest, ale myslím předce, že se nedá. popírat, že tak i jiné okolnosti působí, a to jest dle domnění mého, že řemeslnictvo v době novější v Čechách bylo méně podporováno než průmysl veliký a rolnictvo. Buď jak buď, tolik jest jisto, že jest potřeba podporovati řemeslnictvo naše. Skutečně jest jakási nutná potřeba tu, aby se mu k nějakému pokroku pomohlo; a pramen pokroku jest škola. Myslím proto, aby řemeslnictví se řádnými průmyslovými školami pomahalo. Avšak jsem v krajině, v království, kde se může říci, že je&t poměrně nejvíce škol v celém státu rakouském, a tudy cítím potřebu, věc tu objasnit, totiž ukázat, že vedle technické školy reálni, a vedle průmyslových škol jest předce potřebí školy průmyslové. Technika dle mínění mého nevyhovuje řemeslnictvu, a sice za tou příčinou, že řemeslník nemůže se odvážiti na dlouhá a drahá studia. On musí projíti školy reální, než se tam dostane a nebo mu zůstane technika na vždy ústavem zavřeným.

Na druhé straně jsem toho mínění, že ani student, totiž absolvovaný technik, se k řemeslu nehodí — jednak proto, že študent, než techniku odbyl jest 22 roků stár, a je-li některý o něco mladší — jsou za to obyčejně druzí 23—24 roků staří.

Myslím, že vysoká sněmovna přisvědčí, že těžko žádat od takového může, aby se obětoval v takovém věku k řemeslu — však jiná vada ještě jest zde. — Studie vyžadují od mladíků tolik času, že mu nezbývá, aby se tělesně cvičil, aby se tělesně k řemeslu připravoval — a povážíme-li, že musí mladík denně na realkách 6 - 7 hodin seděti — myslím, že pochopí vysoká sněmovna tím spůsobem že tak trpí tělo mladíka, že, když techniku odbyl, k tělesné práci se ani více nehodí. — Dle domnění mého myslím tedy, technika že k řemeslům nenapomáhá, a sice proto, že řemeslník do techniky přijat není a připuštěn býti nemůže za jedno; a za druhé, že se technik z větši části k tělesné práci více nehodí, Zbývá mi ještě ukázat že školy reální nevyhovují této potřeby. Já si dovolím tuto věc vysoké sněmovně poněkud, objasnit a sice ukážu jen na účel těchto škol. Jak známo připravuje se mládež na školách realních pro lesnictví a rolnictví, pro obchod a pro učitelství, pro řemeslo a kanceláře — ona se tam připravuje také pro dobytčí lékařství a k službě vojenské, a má se připraviti k technické vědě.

Pánové! Já myslím, ústav, který tolik účelů před očima a na zřeteli míti musí, že není ústavem pro řemeslníky. Dovolují si také poukázati na vnitřní zřízení těchto ústavů. Jak známo, spočívá velký počet řemesel na strojnictví; avšak na reálce, nížto trojstřidné, není ani strojnictví ani mechanické rejsováni před-


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mětem vyučování. — Tím tuším dokázáno, že ani reálky nejsou školami pro řemesla; já se mohu také odvolati na obecni minění, že skutečně se reálky drží za ústavy čistě přípravné; ano aby tímto obecným účelům lépe ještě se vyhovělo, zavedeno jest v některých městech v nejnovější době přiučování se latině. Nyní mi zbývá ještě ukázati, že ani tak zvané průmyslové školy tomu nevyhovují. Průmyslové školy jsou ústavy, jichž existenci, abych tak řekl, jen na obětavosti učitelstva spočívá. Nejpřednější ústav toho druhu jest v Praze u průmyslové jednoty, avšak pánové! jak se to může nazvati průmyslovou školou, když na přiklad týhodně se tam učí mechanice jen jedna hodina. Já ještě na něco připomínám; tato jedna hodina jest dle mého domnění pravé unicum v království Českém, kde se může řemeslník mechanice příučovati, nikde jinde nemá příležitosti se jí přiučiti. Myslím pánové, že jsem tímto příkladem ukázal, jak špatně jest staráno v království Českém o zvelebeni řemesel, a jak opuštěno jest řemeslo. V takovýchto okolnostech jest věc sice přirozená, že cítí každý potřebu jakési vzorné řádné průmyslové školy. Otázka je tedy, kdo má zřídit takovou průmyslovou školu? Naše obce přinesly oběti a zasazuji se o zařizováni škol jmenovitě za tou příčinou, aby vyhověly řemeslům, avšak jak mají školy zařizovati, když nemají vzoru, odkud mají vzíti učitelstvo když ústavu není, na kterém by se vzdělávali; i učitelstvo, které skutečně velkou učenlivost prozrazuje, kam má jíti, aby se k takovým školám připravilo ?

Myslím, že obchodní komory v Čechách hlavně za tou příčinou neprovedli nic podstatného, poněvadž ani návodu, ani vzoru, ani účelu nemají, neb jest jisto, že obchodní komory se již dlouho zasazují o nějakou školu, která by speciálním potřebám vyhověla. Otázka je ještě ta, kdo má takovou školu průmyslovou zaříditi. Dle domění mého nemůže to učiníti žádná obec; obce naše jsou chudobná a právě dnes jsem slyšel, jak zápasiti musejí, aby nutným potřebám školství vyhověly. Jestli přece ta neb ona obec se vyskytuje, která by značnějšího jmění měla, myslím, že by těžko bylo žádati od obce, aby své jmění, které jest určeno potřebám místním, obětovala účelům zemským. Mohlo by se říci, .že obchodní komory by je zříditi mohly? Já myslím, Že by nemohly. Obchodní komory berou své příspěvky z určitého odvodu, z určitých krajů a okresů. Určité kraje a okresy mají své zvláštní potřeby, tedy myslím, že za tou příčinou musejí komory zařizovati si i takových zvláštních škol pro své zvláštní obory. Myslím proto, že to není nikdo jiný nežli země, která by takový ústav zaříditi mohla, protože taková škola se týká veliké částí obyvatelstva direktně, a veškerého ostatního obyvatelstva indirektně. Myslím tedy, že jest to povinností země naši, aby tuto průmyslovou zvorní zemskou školu zařídila, a já žádám vysoký sněm, aby mne v návrhu mém podporovati řáčíl. (Výborně, Bravo).

Oberstlandmarschall: Nach §. 46 der provisorischen Geschäftsordnung tritt die Bestimmung ein, daß wenn ein Antrag die Unterstützung erhalten hat, und dem hohen Hause gedruckt vorgelegt ist, an dem Tage, wo er zum erstenmale gelesen wird, vor allem Andern der Antragsteller das Wort zur Begründung bekomme, und daß hernach gleich von dem Landtage ohne Debatte beschlossen werde, ob dieser Antrag an die Abtheilungen ober an eine selbstständig zu wählende Commission, oder den Landesausschuß zu verweisen, oder ob er zu vertagen oder gleich zu verwerfen sei, d!e Bestimmung unmittelbar in Vorberathung zu nehmen, die auch in diesem §. enthalten ist. Nachdem die Geschäftsordnung provisorisch mit Ausnahme aller jener Bestimmungen angenommen worden ist, welche gegen die Landesordnung verstoßen, und es weiter in der Landesordnung ausdrücklich steht, daß kein selbstständiger Antrag in den Landtag kommen soll, ohne früher von dem Landesausschuße oder einer Commission vorberathen zu sein, auf Grundlage dieses §. wird daher hier eine Debatte nicht zulässig sein. Ich werde nun an das hohe Haus die verschiedenen Anträge in derselben Reihenfolge zur Abstimmung bringen, wie sie hier im §. enthalten sind; nämlich, ob das Haus gesonnen ist, diesen Antrag an eine Abtheilung zu verweisen, oder ihn an eine besondere Commission zu verweisen, und wenn diese beiden Anträge verworfen werden, ob es ihn an den Landesausschuß zu verweisen gedenkt, und wenn alle diese Anträge verworfen werden, ob es ihn zu vertagen gedenkt, und wenn auch alle diese fallen, so ist der Antrag selbst verworfen.

Steffens: Aber ich möchte mir erlauben auch noch einen Antrag zu stellen zur Vereinfachung des Geschäftsganges, daß dieser Antrag nämlich an einen Ausschuß gewiesen werde, der durch die Curien aus dem ganzen Hause gewählt werde, und zwar aus 9 Mitgliedern.

Oberstlandmarschall: Wenn ich Jemanden einen Antrag stellen lasse, so muß ich auch einen Andern Anträge stellen lassen, und so fängt gleich eine Debatte an. Ich muß nach der Geschäftsordnung diesen Antrag früher dem Hause vorlegen (Bravo), und das hohe Haus wird jenen annehmen, welcher der Majorität des Hauses der, annehmbarste erscheint.

Ich werde das Haus befragen: Ist das hohe Haus dafür, diesen Antrag an eine Abtheilung zu verweisen, weil er hier in der Reihenfolge so steht.

Majer: Eure Excellenz! Ich wollte nur um das Wort bitten. Es ist noch ein zweiter Antrag da von mir, und ich wollte diesen Antrag als einen selbständigen zurücknehmen und als Amen-


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dement zum Antrage des Landes-Ausschußes stellen und behalte mir nun das Wort vor.

Oberstlandmarschall: Das ist genügend, wenn der Herr Antragsteller erklärt, daß er seinen zweiten Antrag zurücknimmt, und ihn als Amendement zum Berichte des Landesausschußes beifügt; so wird die jetzige Abstimungsfrage sich nur über den ersten Theil des Antrages erstrecken. Ich bitte also diesen ersten Theil noch einmal zu lesen: es möge eine Landgewerbschule errichtet werden.

Rath Schmidt: liest den Antrag deutsch und böhmisch.

Oberstlandmarschall: Nun stelle ich die Frage an das h. Haus: Soll dieser Antrag an die Abtheilungen verwiesen werden? Diejenigen Herren, die dafür sind, bitte ich aufzustehen (Ein Herr Abgeordnete erhebt sich). Minorität. Soll er an eine schon bestehende #Commission verwiesen werden? (Niemand erhebt sich.) Soll er an eine zu wählende besondere Commission gewiesen werben (Alle erheben sich.)

Dr. Rieger (einfallend): Ich glaube, es ist ganz zulässig, über die Form der Commission einen Antrag zu stellen, und das ist von Seiten des Herrn Abgeordneten Steffens geschehen. Er hat beantragt.......

Oberstlandmarschall: Es ist aber noch nicht beschlossen, ob eben der hohe Landtag ihn einer zu wählenden Commission zuweisen will.

Steffens: So erlaube ich mir den Antrag zu wiederholen, daß diese Commission aus 9 Mitgliedern zu bestehen habe, welche durch die 3 Curien aus dem ganzen Landtage zu wählen sei.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand einen Abänderungsantrag zu stellen?

Schulrath Wenzig: Ich habe gegen diesen Antrag durchaus nichts einzuwenden, wollte nur so frei sein, darauf aufmerksam zu machen, daß schon im Jahre 1861 von mir und mehreren anderen Landtagsabgeordneten ein Antrag auf eine Reform des Unterrichtes eingegeben wurde, und daß ich der sicheren Erwartung bin, da die Erledigung dieses Antrages in dem Berichte des Herrn Landesausschußes bereits angezeigt ist, diese Erledigung auch wirklich bald erfolgt und vieleicht in Folge derselben gleichfalls Schulkommissionen, wenigstens eine, gewählt werden könnten. Ich wollte so frei sein zu ersuchen, daß die Commission, die jetzt gewählt wird ohne Präjudiz gewählt werden möchte für jene, die künftig noch gewählt wird (Rufe: ganz gewiß so daß dieser einer Commission.....

Oberstlandmarschall (einfallend): Da, steht immer im Belieben des Landtages, dafür wieder eine eigene Commission zu wählen; der Landtag kann sich nicht im Vorhinein durch einen Beschluß binden.

Also ist nur der Antrag des Herrn Steffens auf die Wahl einer Commission von 9 Mitgliedern, und zwar 3 durch jede Curie aus dem ganzen Landtag. Diejenigen Herren, welche dafür sind, bitte ich aufzustehen.

(Die Mehrzahl erhebt sich.)

Also werden wir gleich zur Wahl schreiten. Ich bitte....

Graf Rothkirch (einfallend): Bezüglich der Vornahme der Wahl würde ich mir den Antrag erlauben, daß sich die 3 Curien in abgesonderte Localitäten begeben und dort gleich die Wahl vornehmen; es würde das eine große Zeitersparniß sein.

Oberstlandmarschall: Ich muß offen gestehen, daß ich nicht glaube, so lange ein solcher Antrag durch die Geschäftsordnung oder durch einen Zusatzartikel eingeführt ist, mich darnach richten zu können; die Wahl soll in der Versammlung des Landtages geschehen; ich kann nicht in allen 3 Localen zugleich präsidiren, und das Präsidium ist doch für die Vornahme der Wahl verantwortlich. Wir müssen also nach dem bisherigen Usus die Wahl im Saale unter dem Landtagspräsidium vornehmen. (Prachenský ruft dazwischen: Ich bitte ums Wort! Lärm.)

Rath Schmied liest die Namen der Viril-stimmberechtigten und Abgeordneten des Großgrundbesitzes.

Oberstlandmarschall räumt den verlassenen Präsidentensitz dem Stellvertreter J. U. Dr. Waňka ein.

Dr. Waňka: Ich bitte die Herren Grafen Althan, Ritter von Bohusch und Ritter von Peche, das Scrutinium vorzunehmen im Präsidalbureau. Dr. Waňka (läutet): Die Abgeordneten der Städte, Industrialorte und Handelskammern wollen ihre Stimmzettel abgeben.

Rath Schmied verliest die Namen der Abgeordneten der Städte, Industrialorte und Handelskammern.

Dr. Waňka (läutet): Ich bitte den Herrn Dr. Hauschild, Herrn Hawelka und Herrn Prof. Jelinek, das Scrutinium vorzunehmen im Vorzimmer des Präsidiums.

Dr. Waňka (läutet): Ich bitte die Herren Abgeordneten der Landgemeinden, die Zettel abzugeben. Rath Schmied verliest die Namen der Abgeordneten der Landgemeinden.

Dr. Waňka (läutet während dem Vorlesen): Ich bitte die Herren, ein wenig ruhig zu sein; (läutet): ich bitte die Herren Freiherrn von Voith, Professor Tonner und Professor Krejči, das Scrutinium vorzunehmen im Sitzungssaale des Ausschußes; (läutet): ich bitte, meine Herren! In der Gruppe der Städte, Industrialorte und Handelskammern ist leine Majorität erzielt, 71 Stimmzettel sind abgegeben worden, absolute Majorität ist 36; es erhielten: Herr Brosche 35, Herr Steffens 35 und Herr Stamm 35 Stimmen; hiernach sind 32, 30 Stimmen u. s. w. Ich bitte, meine Herren, nochmals die Wahl vorzunehmen.

(Unterbrechung von 5 Minuten.)


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Dr. Waňka (läutet): Ich bitte die Herren aus der Gruppe der Landstädte, Industrialorte und Handelskammern die Wahlzettel abzugeben, und bann bitte ich die Herren Scrutatoren Dr. Hauschild, Hawelka und Professor Jelinek, das Scrutinium vorzunehmen; (läutet): Bitte meine Herren, nur ruhig zu sein, baß Niemand seinen Namen verhört. (Rath Schmied lieft die Namen der Abgeordneten der Städte, Industrialorte und Handelskammern.) Dr. Waňka (läutet während des Lesens): Bitte die Herren recht sehr, etwas ruhig zu fein, man hört nicht das Vorlesen der Namen,

Rath Schmied lieft weiter.

Dr. Waňka (läutet): Ich bitte dieselben Herren Scrutatoren, das Scrutinium wieder vorzunehmen.

(Indessen erscheint Se. Excellenz der Oberstlandmarschall Graf Nostitz.)

Oberstlandmarschall (nach einer Unterbrechung von 5 Minuten): Abgegebene Stimmzettel find 70, absolute Majorität 36, und es erhielten Herr Brosche 35, Hr. Huscher 35, Hr. Dr. Stamm 35, Hr. Klawik 32, Hr. Dwořak 32, und noch 2 Herren zu 3 Stimmen.

Es ist also wieder keine absolute Majorität; nach der Geschäftsordnung muß in solchen Fällen zur engeren Wahl geschritten werden. Hier in diesem Falle dürfen in die Wahl nur einbezogen werden, die Herren Brosche, Huscher, Stamm, Steffens, Klawik und Porák (?); jeder andere Zettel müßte als nicht abgegeben betrachtet werden.

(Kleine Unterbrechung.)

Oberstlandmarschall: (läutet.) Bitte die Herren Scrutatoren, die vorhin skrutinirt haben, auch jetzt wieder zu skrutiniren. Die drei Herren, welche als Skrutatoren bestimmt sind, erklären, daß sie nichts dagegen haben, daß der nächste Gegenstand, der auf der Tagesordnung steht, zur Berathung gelange, (Bravo, dobře, aus dem Centrum); also werden wir die Berathung indessen weiter fortsetzen und mittlerweile wird das Resultat des Skrutiniums kommen.

Dr. Görner lieft den Bericht über das Gesuch des Gewerbvereins deutsch — Rath Schmidt denselben Bericht böhmisch.

Čislo 15.944. Číslo 114 sněmu.

Vysoký sněme!

Jednota k povzbuzeni průmyslu v Čechách již v čase dřívějším zvláštní zřetel obrácela k průmyslnému vzděláni, co vsak posud v tom ohledu vykonala, nečiní více zadost nynějším požádavkům času, jelikož živnosti staly se svonými, a živnostník, postrádaje ochrany zákonů cechovnich, monopol zavádějicí, na vlastní vzdělanost a spůsobilost jest poukázán.

Musí mu tedy poskytnuta býti možnost, aby přiměřeným a důkladným vzděláním se pro své zvláštní povoláni nabyl prostředku ku svému vyniknutí a k povznešení živnosti vůbec.

Toto uznávajíc svolalo hlavní ředitelství dotčené jednoty průmyslnické ku prosbě přednostů několika společenstev v červenci min. r. shromáždění představených všech společenstev pražských, v němžto jednohlasně vnešeno bylo do protokolu přání, aby uskutečnila jednota průmyslnická rozšíření a opravu vyučování, v nynějším spůsobu více nedostatečného.

Následkem tohoto přáni sestavila dotčená jednota z členů průmyslnictva i obchodnictva jakož i z učitelstva výbor znalců, který vypracoval návrh stanov ku zřízení školy průmyslové a řemeslnické.

Z tohoto v jednom výtisku zde přiloženého % návrhu stanov vychází na jevo, že princip škol nedělních a večerních přijat i při

Nro. 114. Ldtg. Nro. 15.944

Hoher Landtag!

Der Verein zur Ermunterung des Gewerbsgeistes in Böhmen hat schon in früherer Zeit für gewerblichen Unterricht ein besonderes Augenmerk gehabt, doch entspricht das dafür Geleistete dermalen nicht mehr den Anforderungen der Zeit, nach, dem das Gewerbe frei geworden und der Gewerbsmann den monopolisirenden Schutz der Zunftgesetze entbehre und auf die eigene Intelligenz und Geschicklichkeit angewiesen ist.

ES muß daher Letzterem die Möglichkeit geboten werden, sich durch einen zweckmäßigen und gediegenen Fachunterricht das Mittel zu seinem Emporkommen und zur Hebung des Gewerbes im Allgemeinen zu verschaffen.

Dieses anerkennend hat im Juli v. I. die General-Direction des genannten Gewerbsvereines auf die Bitte einiger Genossenschaftsvorstände eine Versammlung sämmtlicher Genossenschaftsvorstände von Prag veranlaßt, bei welcher einstimmig der Wunsch zu Protocoll gegeben wurde, daß der Gewerbverein eine Erweiterung und Reform des in der bisherigen Art nicht mehr genügenden Unterrichts veranlassen möchte.

In Folge dieses Wunsches wurde von Seiten des genannten Vereines ein Comite von Fachmännern aus Mitgliedern des Industrie- und Gewerbestandes, sowie aus Schulmännern zusammengesetzt, welches einen Statutenentwurf zur Errichtung einer Gewerbs- und Handwerkerschule ausarbeitete.

Dieser Statutenentwurf ./. wovon ein Exemplar beiliegt, zeigt, daß bei der zu errichtenden Gewerbs- und Handwerkerschule das Prinzip der


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Škole průmyslové a řemeslnické, jež má býti zřízena, jakožto princip pro chovance po celý den zaměstnané ten nejpřiměřenější; dále má škola sama sestávati ze společné školy přípravné a z pěti škol pro zvláštní povolání (škol předmětových) totiž:

I. pro živnosti stavitelské,

II. pro živnosti strojnické,

III. pro živnosti lučebnické,

IV. pro tkalcovství a přádelnictví, a

V. pro živnosti ozdobnické, při čemž ale zřizováni dle potřeby nových škol pro zvláštní povolání nemá býti vyloučeno, jakož i žákům má býti volno, že mohou slyšeti jednotlivé předměty jim užitečné nebo prospěšné, anižby přináležely k některému tomuto určitému oddělení.

Rovnoprávnosti co do řeči má se tam činiti zadost ták, že bude se přednášeti jazykem českým a německým, když se nejméně 6 žáků pro jistou přednášku v jedné nebo druhé řeč přihlásí (§. 12 návrhu stanov).

Správa této školy odevzdána býti má školní komissi znalců, jež zříditi se má z členů těch korporaci, které největší roční příspěvek platí (§. 17 st).

Výlohy udává hlavní ředitelství jednoty průmyslnické předběžně na 6200 zl. ročně za honorování učitelů a opatření prostředků učebních, a podotýká při tom, že nemůže jednota prozatím více přispívati ze svých příjmů nežli 1200 zl. r. č. ročně, kterýžto příspěvek ale dle dopisu hlavního ředitelství od 1. prosince 1862 č. 576 na 2000 zl. byl povýšen.

Vzhledem k prospěchu takového ústavu, jak pro Prahu tak pro celou zem patrnému, usneslo se hlavní ředitelstvi jednoty ku povzbuzení průmyslu v Čechách na tom, že se odvolá k obecnému vlasteneckému citu oněch korporací nebo zastupitelstev, jejichžto zájmy toho zvláště vyžaduji, aby taková škola byla zřízena i aby prospívala.

Protož také obrátilo se toto ředitelství k výboru zemskému s prosbou o přiměřenou subvenci pro tuto školu s tím podotknutím, že má býti škola tato vzorní školou a vzorním obrazem, dle něhož v menším objemu také jiná města v Čechách podobné školy budou bezpochyby zřizovati.

Mimo to nebyla by takováto podpora bez precedence, an také v sousední Moravě podobná škola průmyslová jenom pomoci ročního příspěvku z prostředků zemských byla zřízena.

Zemský výbor tím více uznal důležitost předmětu zde připomenutého, an také pan poslanec Waidele se společníky předložil vys.

Sonntags- und Abendschulen, als das, für den ganzen Tag beschäftigte Zöglinge, Zweckmäßigste adoptirt wurde, seiner soll die Schule selbst in einer gemeinschaftlichen Vor- und 5 Fachschulen:

I. für Baugewerbe,

II. für Maschinengewerbe,

III. für chemische Gewerbe,

IV. für Weberei und Spinnerei,

V. für ornamentale Gewerbe

bestehen, wobei aber die Bildung neuer Fachschulen nach Bedürfniß nicht ausgeschlossen sein und den Schülern auch freistehen soll, ohne einer bestimmten Abtheilung anzugehören, einzelne ihnen nützlich oder nothwendig erscheinende Gegenstände zu hören.

Der sprachlichen Gleichberechtigung soll darin derart Rechnung getragen werden, daß die VorŤ träge deutsch und böhmisch gehalten werden, sobald sich wenigstens 6 Schüler für einen solchen Vertrag in der einen oder andern Sprache melden. (§. 12 d. St.)

Die Leitung dieser Schule soll in die Hände einer sachverständigen Schulkommission gelegt werden, welche aus den Mitgliedern jener Corporationen bestehen soll, welche die höchsten Jahresbeiträge leisten (§.17 der Stat.)

Der Kostenaufwand wird von der GeneralDirektion des Gewerbvereines vorläufig auf 6200 sl. jährlich für Honorirung der Lehrkräfte und Beischaffung von Lehrmitteln angesetzt und dabei erwähnt, daß der Verein vorläufig aus seinen Einkünften nicht mehr als 1200 sl. jährlich beizutragen im Stande fei, welcher Betrag jedoch laut Zuschrift bei General-Direktion vom 1. Dezember 1862, Z. 576 auf 2000 sl. erhöht wurde.

Gestützt auf den sowohl für Prag und das ganze Land ersichtlichen Nutzen einer solchen Institution hat nun die Generaldirektion des Vereines für Belebung des Gewerbsgeistes in Böhmen beschlossen, sich an das patriotische Gemeingefühl derjenigen Corporationen oder Vertretungskörper zu wenden, welche ein vorzugsweises Interesse daran haben müssen, daß eine solche Schule zu Stande komme und gedeihe.

Deßhalb hat sich dieselbe auch an den Landesausschuß mit der Bitte um eine angemessene Subvention für diese Schule mit dem Beifügen gewendet, daß die letztere eine Musterschule und ein Vorbild werden soll, nach welchem in kleinerem Umfange auch die anderen Städte in Böhmen sich ähnliche Schulen errichten dürften.

Ueberdies sei eine solche Subvention nicht ohne Präcedenzfall, indem auch im benachbarten Mähren die Errichtung der auf ähnlichen Grundsätzen beruhenden Gewerbeschule nur mit Hilfe eines jährlichen Beitrags aus Landesmitteln zu Stande gekommen sei.

Der Landesausschuß erkannte die Wichtigkeit des hier angeregten Gegenstandes um so mehr an, als selbst beim hohen Landtage von dem Herrn

17b


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sněmu zemskému návrh k podporováni průmyslových škol pro zvláštní povolání, kterýžto návrh odevzdán výboru zemskému, aby ho vzal v pojednání, čímž se na všecken spůsob také z jiné strany ukázala potřeba takových Skol pro zvláštní povoláni

Výboru zemskému nemohloť ovšem také ujíti, že se zde více neb méně jednalo o ústav soukromý, zakládající se především v zájmu města Prahy, nežli o záležitost zemskou; z druhé strany ale musel se vzíti na to ohled, že právě v hlavním městě zemském, v němžto se škola tato má zříditi, chovanci živnostní z celé země se scházejí a že tím tedy získá celá zem, byť i jenom prostředně, jak to bez toho při vzděláváni řádných živnostníků nemůže i jináče.

Dále nemohlo ujíti uváženi zemského výboru, že jest prospěšno, aby takovéto, soukromou činnosti zřízené ústavy veřejným vlivem chráněny byly před úpadem, že vliv tento dle stanov jest pojištěn a že to přináší zemi více užitku, když podporuje ústav, který má býti zřízen na takovém dobrém základě a jakožto ústav vzorní, než aby nový takový ústav sám založil.

Všecka tato uvážení a další tato okolnost, že se ústavem takovým nabude zkušenosti, jichžto se snad při pozdějším zřizováni škol průmyslových na útraty zemské mnohonásobně bude moci užiti, a konečně další uváženi, že stává podobného případu předcházejícího, an totiž udělila vlastenecko-hospodářská společnost podporu ústavům hospodářským, aniž by byl zastupitelství zemskému vyhražen vliv jako zde — všecka tato uvážení viděla se býti výboru zemskému dosti důležitými, aby se za udělení takové podpory jmenované škole z prostředků zemských u vysokého sněmu zemského přimluvil, a jelikož hlavni ředitelství dotčené jednoty průmyslnické, poukazujíc k tomu, že městská obec pražská povolila roční příspěvek 1500 zl. prozatím na tri léta, za dostatečnou uznává roční podporu 2000 zl. z prostředků zemských: klade si nižepsaný výbor zemský za čest, učiniti vysokému sněmu zemskému návrh, aby ku zřízeni a k udržení navržené školy průmyslové a řemeslnické ve spůsobu stanovami naznačeném povolil tuto podporu ročních 2000 zlatých jednotě k povzbuzeni průmyslu v Čechách předběžně na 3 leta, od zahájení této školy počínajíc, i aby povolenou tuto sumu dal postaviti v zemský rozpočet na rok 1864.

Od král. čésk. zemského výboru.

V Praze, dne 28. prosince 1862.

Nejvyšší maršálek:

Nostic. Dr. A. Görner.

Abgeordneten von Waidele und Genossen ein Antrag auf Förderung der Gewerbefachschulen vorliegt, und dem Landesausschuße mitgegeben wurde, ihn in Erwägung zu ziehen, wodurch sich jedenfalls auch anderseits das Bedürfniß solcher Fachschulen manifestirte.

Es konnte allerdings dem Landesausschuße auch nicht entgehen, daß es sich Hier mehr oder weniger um eine Privatanstalt, die vor Allem im Interesse der Stadt Prag gelegen ist, als um eine Landesangelegenheit handle.

Doch konnte andererseits nicht unberücksichtigt bleiben, daß es eben die Landeshauptstadt ist, wo diese Schule errichtet werden, soll, und daß in dieser Gewerbseleven vom ganzen Lande zusammenströmen, und daß sonach dadurch das gesammte Land, wenn auch nur mittelbar, wie es ja bei Ausbildung von tüchtigen Gewerbsleuten ohnehin immer nur der Fall sein kann, gewinnt.

Es konnte weiters der Landesausschuß nicht unberücksichtigt lassen, daß es vortheilhaft ist, dergleichen von der Privatthätigkeit errichtete Institute durch öffentliche Einflußnahme vor dem Zurückgehen zu bewahren, daß dieser Einfluß statutenmäßig gesichert ist, und daß es dem Lande mehr Nutzen bringt, ein auf so guter Grundlage und als Musteranstalt zu gründendes Institut zu unterstützen, als ein neues derartiges selbst zu gründen.

Alle diese Erwägungen und der weitere Umstand, daß durch eine solche Anstalt Erfahrungen gesammelt werden, die bei allenfälliger späterer Errichtung von Gewerbsschulen auf Landeskosten vielfach benutzt werden können, und endlich die weitere Erwägung, daß ein Präcedenzfall einer solchen Subvention bei den landwirthschaftlichen Anstalten durch die patriotisch-ökonomische Gesellschaft, ohne daß der Landesvertretung, wie hier, ein Einfluß vorbehalten ist eingeräumt wurde, vorhanden ist, alle diese Erwägungen schienen dem Landesausschuße wichtig genug, eine solche Subvention für die genannte Schule aus Landesmitteln beim hohen Landtage zu bevorworten, und nachdem die Generaldirektion des genannten Gewerbevereins unter Hinweisung, daß die Stadtgemeinde Prag einen jährlichen Beitrag von 1500 sl. vorläufig auf 3 Jahre bewilligt habe, eine Subvention von 2000 sl. jährlich aus Landesmitteln als genügend erklärt, so beehrt sich der unterzeichnete Landesausschuß beim hohen LandŤ tage den Antrag auf Bewilligung dieser Subvention von 2000 sl. jährlich an den Verein zur Ermunterung des Gewerbefleißes in Böhmen zum Behufe der Errichtung und Erhaltung der beantragten Gewerbe- und Handwerkerschule in der statutenmäßigen Art vorläufig für 3 Jahre vom Beginne der Eröffnung dieser Schule — zu stellen und den genannten Betrag in das Landesbudget pr. 1864 einstellen zu lassen.

Vom königl. böhm. Landesausschuße.

Prag, am 28. Dezember 1862.

Der Oberstlandmarschall:

Nostitz.

Dr. A. Görner.


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Prof. Skuherský, Pan poslanec Mayer již důkladně objasnil řemeslnické vyučování a nelze mi v té věci právě nic nového uvésti. Chci jen učinit nějaké reflexe. Zajisté žádný neupře, že co se týče řemeslnického vyučování vzhledem k průmyslu malému a k řemeslu — Rakousko velmi smutné postaveni zaujímá a že v tom ohledu se státy západní Evropy, ba i s nepatrnými státy sousedními se ani porovnati neda. Jsouť toho arci také jiné příčiny vinny, ale hlavně zanedbáním všeho řemeslnického vyučování klesá valná část našich řemesel vždy více a vice, a stav našich řemeslníků stává se vždy smutnějším. V mnoha průmyslníckých zaměstnáních musíme hlavně naše síly bráti z cizozemska! — V mnohých ohledech jsme otroci cizozemska, otroci cizého vlivu zvláště co se týče rázu a vkusu výrobků našich. A jak to jináč může být? Kdežto jinde vláda, obce, spolky a obětaví jednotlivci vše činí, aby se průmyslník vzdělal, — a jen tenkráte je možno, aby nějaký samostatný vkus a ráz se vyvinul, — neděje se u nás ničeho, a co stává, stává již delší čas, anižby v tom nějaký valný pokrok se objevil. Průmyslnické vyučování leží u nás zcela ladem, Projevováno arci mnoho stesků, ale poukazováno vždy na reálni naše školy ! — Co prospěly ale tyto školy našemu průmyslu a řemeslu ? Mimo ty kteří přestupuji na techniku a ji v pravém Smyslu slova zaplavuji, vyšlo z těchto škol dosti diurnistů, vojenských kaprálů i hojně kancelářských škrabálků, ale nikoliv dosti připravených řemeslníků. Nechci klásti vinu žádnému učitelstvu těchto škol, nýbrž zřízeni a vyššímu vedeni těchto škol, které vše jiné činí, než vštěpovati chutě k řemeslům. Mají-li se naše poměry v tom ohledu změnit, musí se počty študujících na technice a realkách valně zmenšit. Zraky obecenstva musí se obrátiti k průmyslovým a hospodářským školám. Do těchto škol musí průmyslník a hospodář své synky posílat, ale ne do reálních škol, aby tam na pány študovali — totiž na úředníky. Ale dříve musíme takových škol míti! Vždyť nemáme ani jednu takovou školu! — Musíme tedy k tomu působiti, aby se takové školy zřizovaly, a tu vítám příležitost, která se nám naskytla k zařízeni řádné takové průmyslnické školy umožniti, a podporuji tedy návrh zemského výboru se vši vřelosti, při čemž ale musím podotknouti, že částka 2000 zl. na vydržováni této školy nestačí, a sice proto, poněvadž obchodní komora Pražská žádanou podporu této Škole, arci snad z velmi vážných důvodů, odepřela: pročež si dovoluji navrhnouti, aby tato škola se zříditi a udržovati mohla, by příspěvek v návrhu zemského výboru vytknutý na 3000 zlatých zvýšen byl.

Waňka. Pane profesor dejte sem písemně formulovaný návrh.

Kuh: Wenn die Frage dahin lautet, ob Gewerbeschulen errichtet werden sollen, wird darüber im ganzen Hause keine Meinungsverschiedenheit sein. Aber nach dem Antrage des Landesausschußes lautet eigentlich die Frage nicht so einfach. Hier haben wir es mit 2 Principien zu thun, welche die Grundpfeiler aller modernen Etaatm, die Grundpfeiler alles Fortschrittes sind, nämlich die Autonomie und die Association; die Autonomie, welche nicht nur Rechte gewährt — welche auch Pflichten auferlegt. Wer immer sich gewöhnt, auf Krücken zu gehen, der kann dann nicht gerade gehen, nicht auf eigenen Füßen stehen.

Meine Herren! Die Zeit ist noch nicht lange vorbei, wo wir über Bevormundung, über Vielregiererei heimlich und offen unsere Stimmen erhoben haben

Hüten wir uns, daß wir nicht mit bestem Willen einen ähnlichen Weg betreten. Ich muß sagen — für 2000 sl. das Recht zu verkaufen, über seine Schule zu bestimmnť, dem Gewerbevereine für 2000 sl dieses Recht hintanzugeben, kann der Stadt Prag nicht geziemend erscheinen. Man sagt: Gewerbesachschulen sind nothwendig. Niemand wird dagegen streiten — Niemand wird es in Abrede stellen. Man Hat so oft auf England hingewiesen, daß dort die Gewerbefachschulen in großer Blüthe stehen. Diese Analogie, bei den Gewerbefachschulen angewendet, hat mich außerordentlich befremdet.

Mir ist in England keine Landes-Gewerbefachschule bekannt — auch weiß ich, daß, wenn wir mit Gewerbefachschulen ans Landesmitteln anfangen, dann gar kein Ende zu finden wäre. Da müßten Landesschlosserei-, Landesschneiderei-, Schusterei-, Weberei- und Landesspinnerei-Fachschulen bis ins Unendliche gegründet werden. Das ist ein Weg, der wohl nicht zu betreten sein soll. Im Antrage des Landesausschußes,, auf den ich nicht weiter eingehen will, stoße ich auf mehre Ausdrücke, die ich aufrichtig bedauere, z. B. "der Gewerbsmann entbehrt jetzt den monopolisirenden Schutz der Zunftgenossenschaft." Dieser Ausdruck ist ganz dazu geeignet, falsche Begriffe zu verbreiten. -- Gerade unter den Zunftgesetzen wußte unser Gewerbsmann verarmen — weil sie ihn verhinderten, daß er nicht aus einem Gewerbe in ein anderes Hinübergreifen konnte. Deßhalb glaube ich, daß wir der Association um so mehr freien Spielraum gewähren. Die Genossenschaften find eingeführt — der Landtag fördere die Fachschulen, indem er den Genossenschaften die Pflicht auferlegt, Fachschulen zu errichten. (Unruhe.)

Die Association hat bereits in Prag außerordentliche Früchte getragen — ich erinnere nur an die Kaufmannsgenossenschaft, welche eine Schule gegründet, die sogar einen glänzenden Ertrag abwirft.

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2lť3

Sollten sämtliche Gewerbegenossen Prags nicht im Stande sein, eine Fachschule zu gründen? Ich läugne das! Es ist leicht möglich, mit kleinen Mitteln der Einzelnen Bedeutendes zu leisten, zumal dann möglich, wenn die Lehrkräfte, die begeistert dafür sind, daß etwas geschehen soll, den Gewerben sich anbieten, für dasselbe auch wirklich etwas zu leisten.

Ich weiß, daß in England in dieser Beziehung außerordentlich viel geschehen ist, daß in den Vereinen der einzelnen Handwerksgenossen die einen Gelehrten des Reiches Vortrage gehalten haben fortdauernd und ununterbrochen durch das ganze Jahr. Ein ähnlicher Weg könnte auch hier eingeschlagen werden, und dieß nach den Principien der Autonomie wie der Association.

Darum erscheint mir der Antrag des Landesausschußes bedenklich, um so bedenklicher, als er dahin gehen könnte, selbst Volksschulen als Landesanstalten zu betrachten, so zwar, daß die schon genug bevormundeten Volksschulen auch zuletzt dem Einfluße des Landesausschußes unterliegen sollen. Denn ich lese hier den Ausdruck: "der Einfluß des Landesausschußes wäre statutenartig gesichert." Das ist, ich sage es nochmals, ein Anbeginn der Vielregiererei, ein Eingriff in die Autonomie, ein Eingriff in das Princip der Association, und aus diesen Gründen trage ich darauf an, daß auch der Antrag des hohen Landesausschußes an das eben erwählte Comité überwiesen werden solle, damit das Princip in diesem erst klar, oder wenigstens so entschieden werde, ohne die große Errungenschaft der Neuzeit, ohne die Autonomie, ohne die Association zu gefährden.

Oberstlandmarschall: Herr Schulrath Maresch hat das Wort.

Dr. Waňka: Wollen den Antrag hergeben Herr.....

Maresch: Es sind von dem Vorredner Worte gesprochen worden, welche das Schulwesen des Landes in gewisser Richtung herabsehen und es den Nachbarstaaten wesentlich nachstellen wollen. Ich spreche hier nicht sowohl im eigenen Namen, das sei mir fern, sondern um der Sache willen, und einer Berichtigung wegen glaube ich die Nachsicht des hohen Hauses in Anspruch nehmen zu dürfen. Man sagte, Böhmen sei in Bezug auf Gewerbeunterricht ganz und gar vernachlässigt worden, während die Nachbarstaaten bedeutende Gewerbschulen und Gewerbunterricht haben. Ich kenne Böhmen und auch die Nachbarstaaten, ich bin Schulmann, und habe als solcher die Nachbarstaaten bereift, und darum dürfte ich nicht uncompetent sein, wenn ich die vorgebrachte Behauptung beleuchte. Böhmen hatte im Jahre 1850 allerdings ein Gewerb- und Realschulwesen, das dem Lande nicht zur besonderen Ehre gereichte. Es war eben wenig da; daß aber für den Gewerbeunterricht bis 1850 gar nichts geschehen sei, das muß ich negiren, und darauf in diesem Augenblicke hinweisen auf den Ort Schön-linde, welcher schon im Jahre 1833 die erste Gewerbschule des Landes errichtet hat. Ich war derjenige, der damals die ersten 10 Thaler zusammengebettelt hat, damit die Schule ins Leben treten könnte. (Bravo.) Nun besitzt die Schule durch die Thätigkeit des Ortes ein Capital von 22.000 sl.; sie hat also prosperirt, und zwar ohne Unterstützung des Staates. In jener Zeit bestand der Verein zur Hebung des Gewerbgeistes in Böhmen, und ich hatte mich dessen zu erfreuen, daß der damalige Präsident dieses VereinŤ Fürst Oettingen-Mallerstein und nachher Graf Diettrichstein freundliche Zuschriften in Angelegenheiten des Gewerbeschulwesens an die Commune zu Schönlinde und an mich zu richten die Freundlichkeit hatten. Ich kann mich entsinnen, daß in Königsaal durch die Liberalität und Munificenz des damaligen Fürsten Oettingen-Wallerstein, wenn ich nicht irre, im Jahre 1834 ein gewerblicher Unterricht eingeführt worden ist, und zu jener Zeit verbreitete sich in den Städten des Landes, dort. wo die sogenannten 4. Classen waren, das Streben nach gewerblichem Unterrichte, das vom Gewerbevereine ermuntert und subventionirt wurde.

Mit dem Jahre 1850 kam allerdings eine neue Zelt für unser Schulwesen heran, und die Gemeinden beeiferten sich, recht viele Opfer für das Schulwesen zu bringen. Es war rührend zu schauen, wie unser herrliches Land für sein Realschulwesen Summen darbrachte, die wir anstaunen müssen, und wenn ich sage, daß diese Opfer für Haupt und Realschulwesen sich an 4 Millionen belaufen, so habe ich nicht zu viel gesagt. Das hat unser Land gethan, das haben die Städte aus sich selbst gethan, und der Staat hat eigentlich doch nur für Prag etwas Besonderes geleistet, wo er zwei Realschulen aufgerichtet hat, und wo an der Musterhauptschule auf der Kleinseite eine Unterrealschule besteht, während streng genommen die Commune Prag doch nur die einzige Unterrealschule zu Sct. Jacob, gegründet hat. Zwar bestand auch in der Josefstadt eine solche, doch halte damals diese Stadt eine besondere Verwaltung und gehörte nicht zur Commune Prag. Endlich ist die Unterrealschule bei den Piaristen, doch ist sie eine gestiftete Schule. So ist es denn der Staat, welcher das Meiste für das gewerbliche Realschulwesen Prags geleistet hat, wozu noch die Association durch den Gewerbeverein kam. Demnach haben die Städte außer Prag für sich selbst daŤ Realschulwesen des Landes begründet, Prag selbst hat nur wenig hierin geleistet. Sagen zu wollen, daß die Realschule ganz und gar Nichts für die Gewerbe geleistet habe, ist eine Uebertreibung; formelle Bildung ist Jedermann nothwendig, wenn er im Leben, im Gewerbe, wie bei anderen praktischen Beschäftigungen etwas Hervorragendes zu Stande bringen will.

Nicht die Hand, sondern der gebildete Kopf ist es, der da bei der Arbeit wirkt, und die Hand leitet. In allen diesen Jahren versuchte die Regierung, versuchten es die Gemeinden, versuchten es die braven Lehrkörper unserer Unterrealschulen


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an ihren Anstalten einen besondern gewerblichen Unterricht einzuführen und an den Realschulen heimisch zu machen. Wenn nun an der Indolenz der Gewerbtreibenden die Bemühungen braver Lehrer und die Anstrengungen der Commune und der Regierung scheiterten — dann sind die gemachten Vorwürfe ungerecht. Ich bin bereit die Beweise dafür zu liefern und vagen Behauptungen durch Anführung von Thatsachen entgegen zu treten. Und wenn eine Commission zur Erörterung der Frage über die Gewerbeschule bestehen wird, will ich ihr gern Beweise dafür in die Hand geben. Aber auch hier habe ich nicht vage Behauptungen, sondern Thatsachen angeführt. — Man hat weiter gesagt, daß die Realschulen für sich allein das Gewerbe nicht fördern und denselben keine Zöglinge zugeführt haben, während doch viele junge Leute aus den Unterrealschulen in das Gewerbe übergetreten find. Früchte schon im ersten, zweiten oder dritten Jahre von einem Baume zu verlangen — das fällt dem Landmann nicht ein; denn er weiß, daß eben eine Zeit dazu erforderlich ist, und dasselbe gilt auch von unseren Realschulen. — Ich will nicht sagen, daß sie vollkommen für das Gewerbe taugen aber ich kann auch nicht behaupten, daß hinreichend junge Leute zum Gewerbe übergetreten sind; aber da hätte das niedere Gewerbe mehr anlockendes haben sollen, um sie anzuziehen. — Die Gewerbefreiheit haben wir erst aus der neuesten Zeit, und unter dem schauderhaften Zunftzwange war es ja kaum möglich, daß ein ordentlicher, gebildeter junger Mensch zum niederen Gewerbe eintreten konnte. Man sagte, baß aus den Realschulen nur Schreiber, Diurnisten u. s. w. hervorgegangen sind. Ich sage darauf, entweder waren diese ein Bedürfniß oder sie waren es nicht, in letzterem Falle wären sie gewiß daselbst nicht aufgenommen worden. Allein ich glaube, es ist kein Unglück (Lachen im Centrum) wenn Bezirksämter, Behörden, Advokaten u. s. w. Diurnisten bekommen, welche die erforderliche Vorbildung haben, sonst könnten sie sie nicht brauchen. Aber wie groß müßte doch gegenüber dem an den Tag gelegten Vorwurf, daß in den Realschulen nur Schreiber und Diurnisten gebildet worden seien, deren Anzahl sein. Ich erlaube mir dem hohen Hause eine Reihe von Zahlen vorzuführen und glaube damit Kern-Truppen ins Gefecht zu führen, welche das Gegentheil beweisen sollen, Zahlen sprechen mehr als Behauptungen. Ich will diese Zahlen von dem letzteren Schuljahre hernehmen.

Da finde ich z. B. von Pilsen, daß in der ersten Classe der dortigen Unterrealschule sich 96 Schüler befanden, in der zweiten 84, in der dritten nur noch 41. Die aus dem ersten und zweiten Jahre der Schule ausgetretenen 14jährigen Knaben dürften kaum Schreiber und Diumisten geworden sein. In Přibram waren im ersten Jahrgang 52, im zweiten 36, im dritten nur noch 20. In Kolin im ersten Jahre 67, im zweiten 41, im dritten noch 25. Also nicht einmal die Hälfte davon ist in das 3. Jahr der Realschule übergetreten; mehr als die andere Hälfte ist bereits nach dem.1. ober zweiten Jahre in das bürgerliche Leben gegangen, um sich einem bürgerlichen Berufe zu widmen. Nicht anders ist es in Eger wo z. B, im ersten Jahre 114, im zweiten noch 72, im dritten Jahre noch 42 waren.

Auf der Altstadt bei St. Jacob 160 im ersten Jahre, im zweiten nur noch 90, im dritten 83, also abermals nur noch die Hälfte; in der Musterhauptschule auf der Kleinseite (Unruhe im Centrum) 86 im ersten, 61 im dritten; in Leitmeritz 120 im 1. und 47 im dritten Jahre; und so könnte ich noch eine ganze Reihe von Zahlen herstellen, welche in gleicher Art beweisen, daß die Mehrzahl der Schüler aus der ersten und zweiten Classe der Realschulen austreten, um sich einem bürgerlichen Berufe ober der Handlung oder zur Försterei ober zur Landwirthschaft oder zum Schullehramte zu widmen.

Allein auch die aus den 3. Classen der Unterrealschule getretenen sind nicht sämmtlich in die Oberrealschule aufgestiegen.

Wenn ich die Schülerzahl an Oberrealschulen selbst ansehe, so kann ich wieder auch nicht sagen, daß von den Realschulen alle Schüler in die Technik übertreten. Von der kaiserlichen böhmischen Realschule in Prag anfangend, hat die erste Classe der Unterrealschule 140 Schüler, während sich in der sechsten nur noch 65 befinden, und dasselbe gilt auch von den weiteren Oberrealschulen. In Reichenberg z. B. sind dermal in der ersten Classe der Unterabtheilung 121 und in allen drei Classen der Oberrealschule nur 100 Schüler. Nun frage ich, wo sind denn alle diese Schüler hingekommen (Heiterkeit und Gelächter im Centrum) wenn in der sechsten Classe nur noch 44 von den 150 der ersten Classe übrig bleiben. Sie find übertreten zur Industrie, zum Handel, zum Gewerbe und zu anderen Geschäften und haben auf solche Weise einen entwickelten Geist, eine fertige Handschrift, Kenntniß im Rechnungsfache, einige n naturgeschichtliche und fisikalische Kenntnisse ins Leben hinübergetragen, Kenntnisse, die auch dem Bürger in seinem bürgerlichen Berufe zu Statten kommen, selbst ihm unerläßlich nothwendig sind. Demnach ist es gar nicht so schlimm mit den Schreibern und Diurnisten, wie hier behauptet wurde. Auch kann man nicht behaupten, daß die Realschulen keine Schüler den Gewerben und der Industrie geliefert haben. Was ferner die Gründung von Schulen mit gewerblichem Unterricht im Großen anbelangt, so dürften die Herren Landtagskollegen, welche die Stadtgemeinde Reichenberg und Umgebung zu vertreten haben, mir bezeugen, daß im Jahre 1853 — wenn ich nicht irre — also vor ungefähr 10 Jahren bereits eine Verhandlung dort gepflogen worden ist, ob nicht die dortige Oberrealschule in eine Gewerbeschule umgestaltet werden sollte; diese Schule sollte nicht bloß die Handelswissenschaft lehren, sondern auch die technische Chemie zur Heranbildung von Färbern, Glashüttenwerkführern u. s. w., und auch


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eine mechanisch technische Richtung verfolgen. Allein das Project scheiterte an dem Mangel von Mitteln. Mehrere andere Orte haben Gewerbschulen gehabt, haben sie aber wieder in Realschulen umgewandelt, weil in der That auch auf diesem Wege die gewerbliche Ausbildung gefördert wird. Nun will ich zur Sache des Antrages des Landesausschußes selbst übergehen. (Bravo im Centrum) und sage. daß ich mich gern herbeilasse, für den Antrag zu stimmen, daß eine Subvention nicht bloß hier, sondern in jedem Falle gegeben werde, wo die Mittel einer Commune nicht ausreichen und ein Schule eine größere Tragweite Hat, indem sie nicht bloß örtlichen Zwecken zunächst dient, sondern wo ihre Tragweite über das Land sich ausdehnt. Ich will, da nicht rechten, wenn man sagt, daß diese Schule des Gewerbevereines mehr einen örtlichen Zweck habe und wünsche auch nicht, daß man bet der Bewilligung karg sei, sondern bin dafür, daß man dem Antrage des Landesausschußes Folge geben und durch Subvention das dargelegte Bedürfniß befriedige. Das ist bei der gegenwärtigen Sachlage der Fall. Der Gewerbeverein hat seit Jahren bereits eine Schule erhalten; die Mittel, welche dem Gewerbeverein zustoßen, waren nicht reichlich. Dem ungeachtet wurde die Gewerbeschule erhalten und von Zeit zu Zeit ausgedehnt, und hat recht viel Gutes geleistet. Zeichenunterricht wurde ertheilt, die Gegenstände der Unterrealschule, ob auch in einfacher Weise beschränkt, vorgetragen, so wie dieß die wenig vorgebildeten Zöglinge der Gewerbschule erfassen konnten, gelehrt, und in Folge dessen manches Gute gefördert; mancher junge Mensch würde für das Gewerbe besser herangebildet. Ich weise beispielweise nur auf die Modelierschule hin, an welcher und wo Porzellanfabrikarbeiter, Bildhauer, Staffierer vorgebildet wurden; mit wenigen Mitteln ist dennoch ein großes und schönes Ziel erreich worden. Demnach bin ich vollkommen der Ansicht das h. Haus solle beschließen, eine Subvention im Sinne des Antrages des Landesausschußes der Prager Gewerbeschule zu geben, ich selbst bin vollkommen gern bereit dafür zu stimmen.

Skuherský: Ich bitte Eure Excellenz um eine persönliche Bemerkung.

Oberstlandmarschall: Herr Professor Staněk hat sich zum Worte gemeldet.

Staněk. Když přišel tento návrh na denní pořádek, nebyl, bych skutečně myslel, že v domě tomto najde jakéhokoliv odporu. Když člověk se ohledne po naších řemeslnících, po této třídě lidu, která jindy byla hlavním faktorem státního živobytí a vidí v jakém stavu se nalézá, tak skutečně nemohu pochopiti, že jakákoliv podpora k jich vzděláni, jakákoliv cesta, která k tomu vede, aby se zase pozdvihnouti mohli, jest v tomto domě jakýmkoliv spůsobem nepříhodná.

Já nechci řečníka předešlého na to pole následovati, poněvadž myslím, že snad zemský sněm, když povolí jakoukoliv subvencí školám průmyslnickým a řemeslnickým, snad také jedná ve své autonomii. Nechci ho následovat na to pole, kde povídá, že v Anglicku takové, zemské školy nenalezne. V Anglicku arci neni i takových sněmů jako u nás, a proto přece bych myslel, že nebude pan řečník proti tomu, aby u nás toho sněmu nebylo, musím ho ale poopravit, v tom co myslím snad nedopatřením, byl projevil, totiž řekl, že v Anglicku nejslavnější mužové zanášejí se tím učením v průmyslních školách a ano takřka vyzval učitelské síly k oběti. Pánové, kdo je učitelem, ač mluvím snad pro doma mea, ten vi, že těch obětí učitelských je samo sebou dosti, ale nic méně, kdo ví počátky průmyslových škol, acta jsou složeny u průmyslové jednoty, kdo vi co se v posledních letech učitelstvo reálních Škol pro vzdělání řemeslníků namáhalo, bude věděti jaká váha přísluší slovům řečníka předešlého. Co se týče pražské obce, myslím, že věděti bude pan řečník bez toho, že pražská obec subvenci 1500 zl. ročně dáti svolila a dům ještě k tomu; jestli ale, jak pan řečník uvedl, ano soudí-li, že by to bylo jakési řízení nepatřičné ze strany zemského sněmu, kdyby zemsky sněm zavedl školu průmyslovou pro řemeslníky, pánové, kteří nazváni byli k velikému mému bolu indolentnimi; já jsem jiného míněni. Pánové! když jest člověk v bídě, tu každý najde hůl ho udeřiti; ale musíme z té bídy povznésti člověka, pánové, naši řemeslnici úpějí; avšak musí se ale člověk povznésti. — Než, řemeslníci úpějí v bídě, to jest věc. zcela známá, Praha jest středištěm jak vzdělání tak i průmyslového života našeho, a pro Prahu se sluší, aby subvenci, třeba jakýmkoli spůsobeni průmyslové škole poskytla, kdyby také ne více než 2000 zl. přispěla.

Myslí-li však pan rada Maresch zastávati se reálních škol, tuk já v mnohém pádu mu prisvědčuji.

Reální školy byly velmi dobře míněny, ony měly dobře svůj cil vytknuty, zdaliž ho však dosáhly, to jest jmou otázkou, a zdali skutečně přivedli lidí k průmyslu, to nedá se nijak rozhodnouti tou armádou, kterou vedl pan rada Maresch do boje. (Veselost v středu.)

Neboť nedokázal nám, že lidé , kteří vyházeli ze škol, k řemeslům a k rolnictví se dali, a s průmyslem je ten samý poměr.

Namítá-li mi někdo, že prý pořádkové staří tím vinni jsou, tomu se musím opříti. Dokud malí průmyslníci měli ještě groše, tu rádi přispívali na průmyslové Školy, ale bohužel, byli tak daleko vydrancováni, že neměli, co by poskytli. Teď nemají ničeho a známo, že se žebrákovi snad ještě i mošna bráti nesluší.

Co však se týče vyšších reálek, tu musím


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skutečně panu radovi dáti za pravdu, a že množství těch lidí šlo k průmyslu. Ale pánové, jak se tam dostali ? Já také jsem skusil toho Vyučování a musím se vyznati, že byl-li kdo s dobrým úspěchem prošel, vždy hleděl se dostati do techniky, aby se stal, jak se to obyčejně říká "pánem".

Tak jest věc, a co jest skutečnosti, nedá se nižádným pádem zvrátiti. Však mysli pan rada, že prý tím právě, kdyby se zřídily od privatních lidi školy, tu by se jim pomohlo.

Kdyby skutečně řemeslnici a promyslnici byli tak zámožní, že by prostředky poskytnouti mohli! Když ale jest bez toho takový výdělek, že se nemohou hnouti, jak jim naříditi, aby ještě školy zakládali ?

Že však zde, v Praze kupci zařídili školu a ještě z toho mají jakýsi zisk, to mě nijak, pánové, nemůže pohnouti, abych odepřel podporu malým řemeslníkům a průmyslníkům, aneb stejným spůsobem průmyslové škole, která se zakládá pro blaho celé země. Já myslím , že zisk jest vývin řemesla a vzděláni lidu, ale že to nemá býti zisk nějaké akcie.

Steffens: Ich beantrage den Schluß der Debatte und motivire ihn damit, daß, wenn der Antrag des Redacteurs Kuh angenommen wird, es auch entschieden ist, ob der Antrag zur Sprache kommt.

Oberstlandmarschall: Ich bitte es ist ein Antrag auf den Schluß der Debatte. Ich bitte diejenigen Herren, die damit einverstanden sind, aufzustehen.

(Die Mehrzahl steht auf.)

Oberstlandmarschall: Nun ich bitte die Herren, die noch vorgemerkt sind, Hr. Brosche, Dr. Rieger und Graf Leo Thun.

Brosche: Excellenz, ich hätte noch paar Worte zu sagen und die Geduld des hohen Hauses in Anspruch zu nehmen (Lärm),

Oberstlandmarschall: Ich bitte, auf einen Herrn Generalredner sich zu vereinigen oder auf dos Wort zu verzichten.

Dr. Rieger: Ich verzichte auf das Wort.

Graf Thun: Ich auch.

Brosche: So bleibt mir nichts anderes übrig, als dasselbe zu thun. (Heiterkeit.)

Oberstlandmarschall: der Berichterstatter hat das Wort.

Görner: Ich werde auch nur kurz einige Worte erwidern, weil einige Anschuldigungen namentlich gegen die Stilisirung des. Ausschußberichtes vorgebracht worden sind.

Was den Antrag anbelangt, daß diese Vorlage des Ausschußes einer Commission zugewiesen werde; ich glaube, daß ich auch im Namen aller übrigen Mitglieder des Landesausschußes spreche in dieser Beziehung, daß sie dagegen gewiß nicht? einzuwenden haben werden, wenn diŤ Sache noch weiterer Berathung und allseitiger Beachtung unterzogen wird. Was den Erweiterungs - Antrag des Herrn Prof. Skuherský anlangt, einen Bettag von 3000 Gulden festzusetzen, muß ich mir erlauben dagegen zu bemerken, daß ja die Generaldirektion als eigentlich die Unternehmerin der Schule blos einen Betrag von 1500 Gulden anfangs und zuletzt im Dezember 1862, also vor ganz kurzer Zeit, wo sich die Umstände noch nicht so verändert haben dürften, selbst 2000 Gulden beansprucht habe. Ich glaube gerade da müsse man die Antonomie so weit wahren, daß man dem Bittenden nicht mehr aufdringt, als er verlangt. Was die Bemerkung des Redakteurs Kuh anbelangt, daß wir nicht in eine Bevormundung übergehen sollen und das alte System. der Bevormundung selbst adoptiren, — nun, meine Herren, ich weiß nicht, ob das Ernst oder Scherz ist, denn Bevormundung, wenn sie dahin geht, daß man denjenigen, der eigentlich die Bevormundung wünscht, irgend etwas gewähre, um was er bittet, ich weiß nicht, ob das eine Bevormundung, welche zum Nachtheile desjenigen geschieht, welcher bittet, genannt werden kann. Wenn er der Generaldirektion des Gewerbevereins den Vorwurf macht, daß sie ihr Recht der selbstständigen Leitung der Schule um 2000 Gulden verkauft, da halte ich es für ein Unrecht, daß er es in diesem Hause vortrügt, weil die Generaldirektion sich nicht verständigen kann (Bravo, Bravo). Was England, welches uns der Herr Vorredner als Muster vorgeführt hat, anbelangt, meine Herren! wenn wir einmal so weit gekommen sein werden, daß unsere Industrie, so wie die englische dasteht, da brauchen die Industrie und die Gewerbe vom Lande gewiß keiner Unterstützung mehr. (Bravo, výborně.) In diesem Falle würde der Landes - Ausschuß auch nicht ein Wort der Unterstützung verloren haben. Allein es ist allgemein anerkannt, daß unser Gewerbe und unsere Industrie noch nicht soweit gekommen ist, daß unser Gewerbe bis jetzt sehr darniederliegt. Wenn der Herr Vorredner beanständet hat, wenn hier gesagt ist, "daß der Gewerbsmann gegenwärtig, nachdem der monopolisirende Schutz der Zunftsgesetze aufgehört hat, auf seine Intelligenz und Geschicklichkeit angewiesen ist," so dürfte der Nordersatz, nemlich "der Monopolisirende Schutz der Zunftsgesetze aufgehört hat," so ausgelegt werden, als ob der Landesausschuß das bedauerte; nein, der Landesausschuß hat lediglich, was er nemlich durch seinen zweiten Satz beweist, darauf hingewiesen, daß es jetzt mehr nöthig ist, einen guten gewerblichen Unterricht einzuführen, weil die monopolisirenden Zunftgesetze, welche dem Gewerbe und der Ausbildung des Gewerbes nachtheilig waren, aufgehört haben. Wenn der Herr Redakteur Kuh größere Freiheit darin findet, wenn wir der Genossenschaft befehlen, — wie er sich ausgedrückt hat (Bravo), den Unterricht selbst einzuführen, — meine Herren, darauf Habe ich wieder keine Entgegnung! (Bravo im Centrum). Ich glaube immer, daß das Befehlen nicht gerade in jener Zeit


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größere Freiheit bewahrheitet, wenn man auf andere Welse, wenn wir namentlich dadurch, daß wir die Mittel und Gelegenheit bieten, die Leute so heranzubilden, damit sie einst fähig werden, in ihrem Gewerbe als Genossenschafts, Vorsteher den wahren Vortheil ihres Gewerbes ins Auge zu fassen und zu verstehen, und wenn wir der Jugend — und darauf ist es doch berechnet nicht bereits als Zunftsvorsteher, — wenn wir der Jugend die nöthigen Mittel bieten, um zu der Einsicht zu gelangen, daß sie ihr Gewerbe fördern und daß sie da durch zugleich in die Lage gesetzt werden, um sich selbst den Unterricht möglich zu machen und für ihre Nachkommen.

Was den Einfluß des Landesausschußes anbelangt, daß man das zum Vorwurfe macht, daß die Schulen dadurch nicht gedeihen werden, so ist eben gerade dieser Einfluß in einem Passus des Berichtes gekennzeichnet. ES heißt nämlich darin daß sich der Landesausschuß das Recht vorbehält, den Einfluß dahin zu üben, daß die Schule nicht zurückgehe. (Výborně) Meine Herren! Wenn das ein verderblicher Einfluß des Landesausschußes ist dann allerdings ist es besser gar nichts zu thun weder für den Unterricht in einer, noch in anderer Beziehung. (Bravo, Výborně) Der Landesausschuß hat eben gemeint, daß er seinen Einfluß nur dahin richten wird bei dieser Schule, damit dasjenige, was die Schule sich zum Zweck gesetzt hat, auch ausführe, damit dasjenige, was zur Unterstützung der Schule gegeben wird, auch richtig und zweckgemäß verwendet werde.

Meine Herren! Einen solchen Einfluß kann man sich gefallen lassen (Výborně.) Ich glaube nicht weiter viel beifügen zu müssen, nur möchte ich noch eine kleine Bemerkung machen. Wenn der Herr Schulrath Maresch, der zwar den Antrag Unterstützt hat, bemerkt, daß aus den Unter- und Oberrealschulen fähige Leute für das Gewerbe hervorgegangen sind, da muß ich nur aus Erfahrung hinweisen. Wenn das der Fall wäre und wenn das schon seit dem Jahre 1843 oder 1837, wie er anzuführen beliebt, geschah, vielleicht brauchten wir heute nicht hier für eine solche Subvention zu bitten. (Bravo, Výborně Händeklatschen im Centrum.)

Schulrath Maresch: Bitte um's Wort. . .

(Rufe: Schluß, Schluß.)

Oberstlandmarschall: Es liegen mir hier jetzt mehrere Amendements und Anträge vor, die den Antrag des Landesausschußes zum Theile ändern, auch zum Theile ihn vollkommen beseitigen. Ich werde diese Antrüge der Reihenfolge nach und zwar denjenigen, der dem Landes-ausschußantrage am fernsten steht, zuerst, und dann diejenigen, die eigentlich nur Amendements zum Landesausschußantrage enthalten, hierauf vorlesen lassen. Ich bitte den Namen des Antragstellers auch zugleich zu lesen. (Rath Schmied liest den Antrag des Redact. Kuh;) derselbe lautet: Das hohe Haus wolle beschließen, der Antrag des Landesausschußes auf Subvention der Gewerbeschule aus Landeskosten ist dem Comite, das über den Dr. Mayer'schen Antrag niedergesetzt wurde, zu überreichen; (liest.ihn auch böhmisch vor.)

Slavný sněm račiž uzavříti: návrh zemského výboru k podpoře průmyslové školy na zemské outraty budiž odevzdán komisí, která pro návrh p. dra. Majera zvolena byla.

Oberstlandmarschall: Nun sind 2 Amendements zum Landesausschußantrage, und zwar das vom Herrn Skuherský gestellte, und dann der zweite Theil des Antrages des Dr. Mayer, der auch als Amendement für den Landesausschußantrag bezeichnet worden ist.

(Rada Schmied čte návrh p. prof. Skuherskéno).

"Príspěvek k vydržování průmyslové a řemeslnické školy o návrhu zemského výboru vytknutý budiž na 3000 zl. zýšen."

Die im Antrag des Landesausschußes angefühlte Subvention zur Erhaltung einer Gewerbe-und Handwerkerschule möge auf 3000 Gulden erhöht werden.

Das Amendement des Herrn Dr. Mayer sub. B. seines Antrages lautet: Für das Jahr 1863 und die folgenden bis zur Eröffnung der Gewerbschule möge der Gewerbverein in Prag ans dem Landesfonde zur Erhaltung und Ausdehnung seiner Gewerbschule mit derselben Summe unterstützt werben, mit welcher die patriot.-ökonom. Gesellschaft in der Erhaltung ihrer Schulen unterstützt wird.

Oberstlandmarschall: Als den weitestgehenden werde ich den Antrag des Herrn Kuh zur Abstimmung bringen. Vor allem muß ich die Frage stellen, ob dieser Antrag unterstützt wird. Ich bitte jene Herren, die ihn unterstützen, aufzustehen. (Die linke Seite erhebt sich zum größten Theil.) Wird hinreichend unterstützt. Ich werde ihn also zur Abstimmung bringen.

Jene Herren, welche für die Ueberweisung des Berichtes des Landesausschußes an die Commission sind, bitte ich aufzustehen (zählt 77.) Ich bitte die anderen Herren, die gegen den Antrag sind, aufzustehen, (zählt) Es ist die Mehrheit. Also ist der Antrag abgelehnt.

Nun werde ich die Amendements zur Unterstützungsfrage und zur Abstimmung bringen, die zum Landesausschußantrag gestellt worden sind; erstens das Amendement des Herrn Professor Skuherský nämlich den Bettag auf 3000 sl. zu erhöhen; oder wünschen die Herren ....

Elam-Martinitz: Ich glaube die größere Summe muß zuerst zur Abstimmung gebracht werden, ich weiß nicht genau die Summe, welche im Amendement des Herrn Professor Dr. Majer enthalten ist. —

Oberstlandmarschall: Die ökonomische Gesellschaft bekommt für jede Ackerbauschule 2000 sl.

Dr. Stradal: Ich glaube ....

Dr. Majer: Der Landesausschuß trägt an


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2000 sl; für die Ackerbauschulen werden aber 4000 sl. gegeben.

Oberstlandmarschall: Also ist die größte Summe, die im Antrage des Herrn Professor Dr. Majer steht, nämlich die ganze Summe, die für beide Ackerbauschulm zugewiesen wird, soll der Gewerbschule in Prag zugewiesen werben. Also ich bitte diejenigen Herren, die diesen Antrag unterstützen, aufzustehen. (Er ist hinreichend unterstützt)— Ich bitte also diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind, aufzustehen. — (Centrum stimmt dafür und einige der Linken:) die Minorität. —

Also werde ich den Antrag des Herrn Professor Skuherský auf eine Unterstützung von 3000 sl. zur Abstimmung bringen. Wird der Antrag unterstützt auf eine Subvention von 3000 sl? (findet die nöthige Unterstützung.) — Also bitte ich diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind, aufzustehen.

Wieder die Minorität. —

Also werde ich den Landesausschußantrag zur Abstimmung bringen.

Dr. Görner und Rath Schmid lesen den Antrag deutsch und böhmisch:

Der Landesausschuß beehrt sich beim hohen Landtage den Antrag auf Bewilligung dieser Subvention von 2000 sl. jährlich an den Verein zur Ermunterung des Gewerbsfleißes in Böhmen zum Behufe der Errichtung und Erhaltung der beantragten Gewerbe- und Handwerkerschule in der statutenmäßigen Art vorläufig für drei Jahre vom Beginne der Eröffnung dieser Schule — zu stellen und den genannten Betrag in das Landesbudget pro 1864 einstellen zu lassen.

Výbor zemský si klade za čest, učiniti vysokému sněmu zemskému návrh, aby ku zřízení a k udrženi navržené školy průmyslové a řemeslnické ve spůsobu stanovami naznačeném povolil tuto podporu ročních 2000 zlatých jednotě k povzbuzení průmyslu v Čechách předběžně na 3 leta, od zahájení této školy počínajíc, i aby povolenou tuto sumu dal postaviti v zemský rozpočet na rok 1864.

Diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind bitte ich aufzustehen, es ist die Majorität. Bitte d!e Herren sich niederzusetzen und jetzt die Herren, die dagegen sind, aufzustehen.

Ja es ist offenbar die Majorität für den Antrag.

Nun habe ich den Herren mehrere Mittheilungen zu machen und dann die Tagesordnung für die nächste Sitzung, die am Donnerstag 10 Uhr stattfindet, bekannt zu geben.

DerVorstand für die Commission für das Straßenbaukonkurrenzgesetz ersucht nachstehend genannte Abgeordnete, wenn sie die nöthige Kenntniß von der Noch der Weber im Gebirge besitzen, in der morgen um 9 Uhr früh stattfindenden Sitzung im Commissionszimmer neben dem Stenografenbureau zu erscheinen und daselbst ihre Meinung abzugeben, und zwar die Herren: Pfeiffer, Neumann, Liebig, Tomiček, Stefan, Mastný, Hille, Seidl, Pilz, Porák und Šandera. Heute um 6 Uhr Abends hält das Comite für das Straßenbaukonkurrenzgesetz im Sizzungssaal des Landesausschußes eine Sitzung. Der Gemeindegesetzausschuß wird für morgen den 28. um 9 Uhr Vormittags zu einer Sitzung eingeladen.

Die Commission für's Schulpatronatskonkurrenzgesetz wird eingeladen zu einer Sitzung morgen Mittwoch den 29. um 10 Uhr im Landesausschußsitzungssaal.

Zugleich erlaube ich mir die Herren Landes-ausschußbeisitzer in Kenntniß zu setzen, daß Samstag eine Landesausschußsitzung sein wird und nebst den dringendsten kurrenten Gegenständen vorkommen wird ein Entwurf zur Regelung des landwirthschaftlichen Unterrichtes. Ferner hat mir der Geschäftsordnungausschuß heute bereits den Bericht überreicht. Derselbe wird längstens Freitag gedruckt; wenn das hohe Haus damit einverstanden ist, werde ich ihn für die nächste Sitzung, das ist Donnerstag (Oberstlandmarschall verbessert sich: das heißt auf die übernächste Sitzung, das ist Montag) auf die Tagesordnung fetzen. Ich würde dann die Herren ersuchen, am Samstag die gedruckten Berichte sammt allen Beilagen hier in der Landtagslanzlei abzuholen, um schon Samstag und Sonntag Einsicht davon nehmen zu können. Sonst müßte ich erst am Dienstag es auflegen und wir könnten ihn erst in nächster Sitzung vornehmen. Sind die Hrn. damit einverstanden? (Allgemeines Ja!)

Die Tagesordnung für die Donnerstagssitzung (Stimmen: "Die Wahlresultate!) Se. Exc. Oberstlandmarschall liest: Aus der Gruppe der Großgrundbesitzer wurden 64 Stimmzettel abgegeben. Absolute Majorität 33, dieselbe erhielt Graf Salm 63 Stimmen, Eusebius Hase 49, Freih. Riese 44. Aus der Gruppe der Städte, Industrialorte und Handelskammern bei der dritten engeren Wahl wurden 67 Stimmzettel abgegeben; die absolute Majorität 34 erhielten Brosche 36, Stamm 35, Steffens 35 Stimmen. In der Gruppe der Landgemeinden wurden abgegeben 68 Stimmzetteln, die absolute Majorität 35, erhielten Dr. Ant. Mayer 48, Krejčí 47, Skuherský 47.

Ich ersuche die Herren dieser Commission morgen um 9 Uhr im Bureau des Hrn. Landesausschußbeisitzers Schmeykal im zweiten Stock sich zu versammeln und dort zu constituiren. Die Tagesordnung für übermorgen ist: Der Antrag des Hrn. Landtagsabgeordneten Palacký auf eine Revision der Landtagswahlordnung, Landesausschußbericht mit Rechtfertigung über die außerhalb des Präliminares bewilligte Ausgabe betreffs der stattgefundenen Behandlung der Gemeindeangelegenheiten, und endlich 26 Landesausschußberichte wegen Gemeindegrundabverkaufes und Veräußerung am Stammvermögen.

Schluß der Sitzung um 4 Uhr Nachmittags.

August Ritter von Eisenstein,

als Correktor.

Joh. Mich. Scharn.

als Correktor.

Dr. I. A. Gabriel.

Correktor.

K. k. Hofbuchdruckerei von Gottlieb Haase Söhne in Prag.


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