388. Účetní dvorní podává komoře dvorské rozpočet z vydání ročního, kteréhož potřebí na obranu hranic Uherských, mimo to předkládá také seznam příjmů v příčině té z jednotlivých zemí a mnoho-li ještě se nedostává.

1591, 14. listopadu. - Opis souč. v c. a kr. říšsk. arch. fin. ve Vídní sub Reichsgedenkbuch Nro. 475, fol. 308 etc.

Gnädig Herren etc. Auf Euer Gnaden Befehlch hat mir Herr Secretari Jonas beiverwahrte Schriften, die hungerische Granitzberathschlagung noch von vierundachtzigisten Jahr betreffend, mit der Andeutung zugestellt, dass ich mich in denselben ersehen und einen verlässlichen Auszug, wieviel auf berührte Granitzen jähnlich auflauft und was hergegen Ihr Kais. Mt. zu Unterhaltung derselben fur Einkommen und Gefäll jetziger Zeit haben, verfassen solle.

Dieweil ich dann in Vollziehung desselben befunden, dass zwischen der dausigen Hofkammer und des Kriegsraths gemachten Uberschlägen, sowohl was den auflaufenden Unkosten, als die darzu deputierte Gefäll und Einkommen betrifft, ein ziemlich starke Differenz sich erzeigen thuet, so hab ich für nothwendig angesehen, dieselben Uberschläg gegen einander zu setzen; fürnehmlich darumb, damit E. Gnaden die Unsach, woher solcher Unterscheid entspringt, desto leichter zu vernehmben hätten.

Es erstreckt sich aber bemelter Unkosten der daussigen Hofkammer Überschlag nach, welcher am richtigisten, benenntlichen auf

1,310.049 fl. rh.

   

Dagegen die Einkommen, wie es jetziger Zeit mit demselben beschaffen, benenntlichen auf

399.646 fl. rh.

   

Befind ich also nach Abgang benenntlichen

961.338 fl. rh.



 

Woher aber derselb zu nehmben, da befinden sich die Schriften nit lauter genug, dann jetziger Zeit stehet die Verlag allein auf das Königreich Beheimb, Osterreich unter der Enns, Märhern und Schlesien Bewilligungen, der Anschnitt sambt der Städt in Ober- und Unterhungern Taxa feiert; die obderenserischen fünfzig Tausend Gulden sein meines Behalts bis in das fünfte Jahr allbereit verwiesen, beider Lausnitz Türkensteuer bleibt zu Ablegung des Schuldenlasts im Land, und obwohl Ihr Mt. dieselb mit den Dreissigistgefällen in Oberhungern zu compensieren, weil aber dieselben mit der Zipserischen Kammerstaat und anderen Schulden zuvor überladen, so kann daher nichts erfolgen wie es mit des heiligen Reichs Restamen beschaffen und dass daher nit allein nichts Erkleckliche zu georauen, sondern auf die künftig Hilf auch allbereit fast in die dreimal Hundert Tausend Gulden anticipien, item dass der Geistlichen in Osterreich zehenjährige Contribution, so Johannis des kunftigen 98 Jahrs ausgehet, bis ungefährlich ohne 36.000 Gulden auch schon vor diesem verwiesen, dessen haben E. Gnaden sich alles selbst gutermassen zu bescheiden. Schliesslichen sein in den Überschlägen dieses Granitzunkostens die alten Kriegsausständ, welche ein ansehenliche Summa antreffen item Ihrer Mt. Angebühr auf die Stadtquardia zu Wien, die sich auch bis in die 9000 Gulden verlauft, nit begriffen.

Summari Extract aus denen noch anno 84 von der hinterlassenen Hofkammer und Kriegsrath einkombnen Schriften zusammengezogen, wieviel auf Unterhaltung der Granitz bis an die krabatische und windische Granitz, so der fürstlichen Durchlaucht weilend Carln Erzherzogen zu Österreich, hochlöblicher Gedächtnus, Furstenthumb und Lande in ihrer Verwaltung haben, sambt der türkischen Verehrung jährlich aufgehet und was Ihr Kais. Mt. jetziger Zeit zu Verlag derselben für Gefäll haben.

Kriegsräth:

 

Hofkammer

     

Der oberhungerisch Stat bringt (ausser Erla, welches aus dem Einkomben daselbst

     

290.000

fl.

rh.

unterhalten wird) benenntlichen

290.000

fl.

rh.

     

Oberhungerisch Artollereiwesen

2.500

"

"

     

Auf das Gebäu Saggmayr [sic]

725

"

"

     

Auf das ganze bergstädterische Granitsch, auf die drei Hundert deutsche Knecht und fünfzig Pferd zu Uywar (dann die Hungern werden aus den Einkomben daselbst unterhalten) sambt

     

248.000

"

"

den Nasadisten zu Komorn

239.968

"

"

31.000

"

"

Auf das deutsche Fändel zu Komorn

27.666

"

"

     

Auf den Obristen und das hungerische Kriegsvolk zu Raab, Wesprim, Papa, Mertensberg und

     

110.000

"

"

Tottes, so ein ehrsame Landschaft unter den Enns zahlt

110.000

"

"

50.000

"

"

Auf die Fändel Deutsche zu Raab

49.068

"

"

42.000

"

"

Auf die kleinen Häusel

44.266

"

"

170.000

"

"

Auf Kanischa und die darzu gehörigen Kastell

177.540

"

"

30.000

"

"

Auf das banisch Kriegsvolk

31.926

"

"

     

Auf die türkisch Verehrung, Orators und Erhaltung türkisch Currier, Botschaften und was

     

11.666

"

40 kr.

sonnten den Constantinopolischen Wesen anhängig

130.000

"

"

     

Auf Gnadengaben, so dem gemeinen Kriegsvolk und den Gefangenen, ausser, was den

     
     

Obristen selbst beschieht

3.000

"

"

     

Auf den Obristen Profiantcommissari sambt desselben untergebenen Verwaltern und

     
     

anderen Profiantoificier

9.500

"

"

120.000

fl.

rh.

[sic] Auf Kriegsbestallung der Obristen und Rittmeister

10.000

"

 

15.000

"

"

Auf Unterhaltung des Kriegsraths, Kriegskanzlei, Muster- und Zahlofficier

17.620

"

"

10.000

"

"

Auf Zeug- und Munitionwesen

10 000

"

"

     

Auf den Saliterkauf

4.000

"

"

3.000

fl.

rh.

Auf das Arsionalwesen sambt dea, so jährlich darein erkauft wird

3.000

fl.

rh.

4.000

"

"

Auf Commissionen und Zehrung in den Granitzsachen

4.000

"

"

     

Auf die abgezogene Knecht, Wittib und Erben, so mit der Abgestorbenen Auszügen fürkomben.

     
     

Item auf Gefangene bedarf man ein Jahr

120.000

"

"

     

Auf der Fürstl. Durchlaucht Deputat wegen der Granitzadministration

26.000

"

"

             

Kriegsraths Summa 1,131.666 fl. rh.

Hockammer Summa

1,310.049

fl.

rh.



 

Differenz, umb wieviel der Hofkammer Überschlag sich höher als des Kriegsraths erstreckt, thuet benenntlichen 178.383 Gulden.

Woher nun solche Differenz erfolge, das haben E. Gnaden aus der Hofkammer und des Kriegsraths ungleichen Positionen ad marginem zu vernehmben.

Folgt, was Ihr Mt. dazumal im 84. Jahr und jetziger Zeit zu vorgebunden Granitzausgaben für Einkommen und Hilfen gehabt und noch haben.

 

Kriegsrath

Hofkammer

Hofbuchhalterei

Oberhungerisch Herrschaften

40.840

fl.

-

kr.

2.980

fl.

-

kr.

25.980

fl.

-

kr.

Anschnitt in Oberhungern

2.000

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

"

Städttaxa in Oberhungern

5.000

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

 

Dreissigist in Oberhungern

23.000

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

"

Anschnitt und Taxa in N. Hungern

60.000

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

"

Osterreich unter der Enns

110.000

"

-

"

110.000

"

-

"

110.000

"

-

"

Österreich ob der Enns

50.000

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

"

Kron Beheimb

116.666

"

40

"

116.666

"

40

"

116.666

"

40

"

Märhern

70.000

"

-

"

58.333

"

-

"

6.333

"

20

"

Schlesien

81.666

"

40

"

70.000

"

-

"

81.666

"

40

"

Ober- und Niederlausitz

29.166

"

-

"

-

"

-

"

-

"

-

"

Römisch Reich

350.000

"

-

"

150.000

"

-

"

-

"

-

"

Summa

961.338

fl.

   

530.979

fl.

   

399.646

fl.

   


 

Wann nun die Summa in dem dritten Feld der 399.646 Gulden, als welche bei jetziger Beschaffenheit Ihrer Mt. Gefäll und Einkommen zu der Granitzverlag gehörig, am richtigisten von dem jährlich auflaufenden Unkosten der daussigen Hofkammer Überschlag nach der 1,310.049 Gulden abgezogen wird, so befindt sich Abgang, dass Ihr Mt. reit gereichen können, benenntlichen 910.403 Gulden.

Actum den 14. Tag Novembris anno im 1591.




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