Sobota 10. července 1880

Herr Pfeifer: Nein.

Herr Pichler (nicht anwesend. )

Herr Dr. v. Plener: Nein.

Pan Pleva: Ano.

Pan Pollach: Ano.

Herr Pollak: Nein.

Herr Prior Posselt: Nein.

Pan Dr. Prachenský: Ano.

Pan Pražák: Ano.

Herr Přibram: Nein.

Pan Dr. Radimský: Ano.

Herr Rasp: Nein.

Herr Dr. Raudnitz: Nein.

Herr Richter: Rein.

Herr Riedl: Nein.

Pan Dr. Rieger: Ano.

Herr  Dr. Rilke: Nein.

Herr  Baron Ringhoffer Emanuel: Nein.

Herr  Baron Ringhoffer Franz: Nein.

Herr  Ritter: Rein.

Herr  Rochlitz: Nein.

Herr  Rosenauer (nicht anwesend. )

Herr  Dr. Roser: Nein.

Herr  Rotter: Nein.

Pan Ruml: Ano.

Se. Erl. Altgraf Salm-Reifferscheid Franz: Nein.

Se. Erl. Altgraf Salm-Reifferscheid Johann: Nein.

Se. Erl. Altgraf Salm-Reisserscheid Louis: Nein:

Herr Sallmann: Nein.

Herr Schier: Nein.

Herr Schlegel: Nein.

Herr Dr. Schwinger: Nein.

Herr v. Schlöcht: Nein.

Herr Dr. Schmeykal: Nein.

Herr Dr. Schneider: Nein.

Se. Durchlaucht Fürst Schönburg: Nein.

Pan Schöne: Ano.

Herr Ritter v. Schwarzenfeld: Nein.

Pan kan. Schwarz (není zde. )

Pan Dr. Sedláček: Ano.

Pan Seigerschmidt: Ano.

Pan Dr. Skopec: Ano.

Herr Sobotka: Nein.

Herr Stangler (nicht hier. )

Pan Steidl: Ano.

Herr Stiebitz: Nein.

Herr Stöhr: Nein.

Herr v. Sraeruwitz: Nein.

Pan Suda: Ano.

Pan Dr. Svátek: Ano.

Pan Dr. Škarda: Ano.

Pan Dr. Šolc: Ano.

Pan Dr. Talíř: Ano.

Herr Dr. Tedesco: Nein.

Herr Teuber: Nein.

Pan Thanabaur: Ano.

Herr Theumer Ernst: Nein.

Herr Graf Thun-Hohenstein Ladislaus: Nein.

Herr Graf Thun-Hohenstein Josef Oswald: Nein.

Herr Graf Thun-Hoheinstein Oswald jun. (nicht anwesend. )

Pan Tilšer: Ano.

Herr Dr. Titelbach: Nein.

Pan Dr. Trojan Ano.

Herr Unger Franz: Nein.

Herr Unger Karl: Nein.

Herr Dr. Urban: Nein.

Pan Vacek: Ano.

Pan Vaclavík: Ano.

Pan Dr. Vaníček: Ano.

Pan Dr. Vašatý: Ano.

Pan Vepřik: Ano.

Herr Dr. Volkelt: Nein.

Pan Vorel: Ano.

Herr Dr. Waldert: Nein.

Herr Graf Waldstein: Nein.

Herr Weinrich: Nein.

Pan Dr. Weverka: Ano.

Herr Dr. Ritter von Wiener: Nein.

Herr Wolfrum: Nein.

Herr Probst Würfel: Nein.

Pan Dr. Zátka: Ano.

Herr Graf Karl Max Zedtwitz: Nein.

Herr Graf Karl Moriz Zedtwitz: Nein.

Herr Graf Klemens Zedtwitz: Nein.

Pan Zeithammer: Ano.

Herr Ziegler: Nein.

Herr Dr. Zintl. Nein.

Herr Dr. Zunterer: Nein.

Pan Dr. Žák: Ano.

Oberstlandmarschall (läutet): Es haben für den Antrag 81 gestimmt, gegen den Antrag 125.

Der Antrag ist somit gefallen.

Návrh není přijat.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Majorität.

Nám. nejv. marš.: Nyní se přikročí k hlasování o návrhu většiny.

Oberstlandmarschall: Ich vermuthe, daß die hohe Versammlung nicht wieder eine nament-liche Abstimmung wünscht.

(Nein. )

Der Antrag lautet:

Ref. Jahnl: Ein hoher Landtag wolle beschließen: Angesichts der außerordentlichen Beunruhigung und Aufregung, welche durch die Ministerialverordnung vom 19. April 1880 in der Bevölkerung der deutschen Bezirke Böhmens hervorgerufen wurde und in den Kundgebungen der deutschen Gemeinde- und Bezirksvertretungen ihren unzweideutigsten Ausdruck findet, werden die Petitionen der Bezirksausschiisse: Auscha, Aussig, Bensen, Dauba, Friedland, Gabel, Haida, Hartmanitz, Hohenelbe, Böhm. -Kamnitz, Komotau mit Sebastiansberg, Kratzau, Leitmeritz, Marschendorf mit Schatzlar, Niemes, Podersam, Reichenberg, Rumburg, Schluckenau, Groß-Weseritz und Böhm. Zwickau; dann die Petionen der Gemeindevertretungen: Auscha, Aussig, Bensen, Braunau, Blottendorf, Dauba, Alt- und Nieder-Chrenberg, Falkenau, Gossengrün, Graslitz, Haida, Hainspach, Hobenelbe, Hohenfurth, Kaaden, Böhm. - Kammitz, Böhmisch-Leipa, Karlsbad; Königsberg, DeutschKralupp, Kriesdors, Leitmeritz, Lobositz, Maschau, Mosern, Niemes, Plan, Podersam, Podletic. Pömmerle, Plauschwitz, Roßbach, Rosenberg, Rudig mit B. Jilowic und Ober-Kallitsch, Rumburg, Schluckenau, Steischönau, Tachau, Trautenau, Türmitz, Warnsdorf, Wegstädtl, Wernstadt und Böhm. Zwickau an die k. k.. Regierung mit der Aufforderung geleitet, dieser Angelegenheit die ernsteste Aufmerksamkeit zuzuwenden und Abhilfe zu schaffen. Hiemit findet auch die von der Bezirksvertretung Libochowitz eingebrachte Petition ihre Erledigung und ist dieselbe mit den übrigen Petitionen an die h. Regierung zu leiten.

Sněmovní aktuár Sládek (čte).

Slavný sněme račiž se usnésti takto: Vzhledem k neobyčejnému znepokojení a rozčílení myslí, jež ministerské nařízení ze dne 19. dubna 1880 v obyvatelstvu německých okresů v Čechách spůsobilo, a jemuž v osvědčeních německých zastupitelstev obecních a okresních zřejmý výraz se dává, odevzdávají se petice okresních zastupitelstev v Bastianperku, Benešově, Bezdružici, Boru, Cvikově, Dubé, Fridlandě, Hartmanicích, Chomutově, Chrástavě, Jablonném, Kamenici české, Liberci, Litoměřicích, Maršendorfu se Šacléřem, Mimoni, Oustí, Podbořanech, Rumburce, Šluknově, Ústí a Vrchlabí, dále petice obecních zastupitelstev v Benešově, Blottendorfu, Boru, Broumově, Buškóvici, Cvikově, české Lípě, Dubé, Ehrenberku Starém a Dolním, Falknově, Gossengrünu, Hanšpachu, Kadani, Kamenici České, Karlových Varech, Kralupech Něm., Kraslicích, Kriesdorfu, Kynšperku, Litoměřicích, Lovosicích, Maršově, Mimoni, Mojžíři, " Oustí, Plané, Podbořanech, Podlesice, Povrlech, Rossbachu, Rožmberku s Jilovicí Českou a Horní Kaliští, Rumburce, Šenově Kamenickém, Šluknově, Štětí, Tachově, Trmici, Ústí, Trutnově, Warnsdorfu, Verneřicích, Kitiřici, Vrchlabí, Vroutku a Vyšším Brodu cís. král. vládě s tím vyzváním, aby záležitosti této svou nejbedlivější pozorností věnovala a čeho třeba napravila. Tímto zároveň vyřizuje se také petice okresního zastupitelstva Libochovického, která také s ostatními budiž odevzdána vysoké vládě.

Nejv. marš. zem.: Kteří jsou pro ten návrh, nechť vstanou.

Welche dafür sind, wollen sich erheben.

(Stane se.

Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Ich habe die Absicht heute den Landtag zu Schließen und frage die geehrte Versammlung, ob es ihr angenehm ist fortzusetzen oder um 6 Uhr wieder zu beginnen.

Ruse: Fortsetzen! Fortsetzen!

Der nächste Gegenstand ist Bericht der Kommission für Bezirks und Gemeindeangelegenheiten über die Petition der Bezirksvertretung Bechyn um Erweiterung des Wirkungskreises der Bezirksvertretungen und Ertheilung der Executive.

Nám. nejv. marš. z.: Následuje zprava komise pro okresní a obecní záležitosti o petici okresního zastupitelstva v Bechyni, aby působnosť zastupitelstev okresních rozšířena a jim výkonná moc propůjčena byla.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist der Herr Landtags-Abgeordnete Vibus.

Referent: Bibus.

Hoher Laudtag!

Die Bezirksvertretung in Bechyn bittet, daß der Wirkungskreis der Bezirksvertretungen erweitert und denselben die Executive ertheiljt werden möge.

In Folge dieses Ansuchens soll nach der Meinung der Bezirksvertretung die Kompetenz der politischen Behörden zumeist eingeschränkt werden auf wichtige Angelegenheiten und zwar auf das Steuerwesen, auf das Militärwesen und auf das Kultuswesen.

Nachdem die Kommission nicht in der Sage war ohne eingehende Erhebungen in diese so wichtige Sache einzugreifen, welche die totale Aenderung des Gesetzes über die Bezirksvertretungen zur Folge haben und zugleich eine Organisation der politischen Behörden nach sich zießen würde und nachdem der hohe Landtag in der Sitzung vom 5. Dezember 1872 den Beschluß dahin gefaßt hat, es habe der Landesausschuß im Einvernehmen mit der hohen Regierung die Revision des Gesetzes über die Bezirksvertretungen in Berathung zu ziehen, und nachdem dieser Beschluß ausrecht besteht, hat die Kommission bechlossen, dem hohen Landtage folgenden Antrag zu stellen:

ES wird die Petition der Bezirksvertretung Vechyn de praes. 18. Juni 1880, Z. 131 Pet. dem Landesausschuße mit Hinweisung auf den Landtagsbeschluß vom 5. Dezember 1872 und die mit demselben aufgetragene Revision des Gesetzes über die Bezirksvertretung übergeben.

Komise činí návrh: Slavný sněme račiž se usnésti takto:

Petice okresního zastupitelstva v Bechyni ze dne 18. června 1880, čís. 131 pet., odevzdává se výboru zemskému vzhledem k usnešení sněmu ze dne 5. prosince 1872, jímž nařízena byla revise zákona o zastupitelstvu okresním.

Nejv. marš., zems.: Žádá někdo za slovo ?

Wihischt Jemand das Wort?

(Nikdo.

Niemand. )

Diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben.

Kteří jsou pro ten návrh, nechť pozdvihnou ruku.

(Stane se. Geschieht)

Er ist angenommen.

Der nächste Gegenstand ist Bericht der Petitions-Kommission über die Petition des Stadtrathes Tabor, betreffend die Vergütung für die Militärbequartierung.

Nám. nejv. marš. z.: Následuje zpráva petiční komise o žádosti městské rady v Táboře v příčině náhrady výloh na ubytování vojska.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist der Abg. Baron Kutschera.

Berichterstatter Abgeord. Baron Kutschera (liest):

Hoher Landtag !

Der Stadtrath Tabor hat durch den Abgeordneten Herrn Moriz Schöne eine Petition eingebracht folgenden Inhaltes:

Die königliche Stadt Tabor ist Sitz des 46. Landwehr-Bataillons. Eine Aerarialkaserne besteht daselbst nicht und deshalb beruht die Bequartierungslast auf den Schultern der Stadtgemeinde, welcher hiedurch alljährlich eine unersetzte Auslage von 1000 bis 2000 Gulden verursacht wird.

Das neue Einquartierungs-Gesetz vom 11. Juni 1879 regelt die bleibende und vorübergehende Einquartierung in einer anderen Weise als wie noch unlangst der Fall war, und insbesondere bestimmt der §. 23, daß die bleibende Einquartierung, insoweit der Bedarf an Unterkünsten nicht durch Aerarial-Kasernen gedeckt ist, eine öffentliche Last ist, welche von dem ganzen betreffenden Königreiche oder Lande zu tragen ist, und für welche von der Militärverwaltung lediglich die durch dieses Gesetz festgesetzte Vergütung geleistet wird.

Im §. 38 des bezogenen Gesetzes wird weiters bestimmt, daß die vorübergehende Einquartierung, insoweit der Bedarf an Unterkünften durch Kasernen oder Nothkasernen gedeckt ist, eine von der betreffenden Gemeinde zu tragende Last ist, für welche von der Militärverwaltung gleichfalls nur die durch dieses Gesetz festgesetzte Vergütung geleistet wird.

Der Landesvertretung ist es jedoch überlassen, die nur einzelne Gemeinden treffende Last der Einquartierung durch den Landesverhältnissen entsprechende Aufzahlungen auf die von der Militärverwaltung gewährte Regelung zu erleichtern und die durch diese Aufzahlung erwachsenden Auslagen entweder auf das Land oder auf, zu diesem Behufe zu bildende Konkurrenz-Bezirke umzulegen.

Im Hinblicke auf diese gesetzlichen Bestimmungen stellt der Stadtrath der königlichen Stadt Tabor die Bitte:

Der hohe Landtag geruhe zu beschließen, daß 1. bei bleibender Einquartierung des 46. Landwehr-Bataillons in Tabor die Kosten für die Miethe der Kaserne, dann die Kosten, welche die Stadtgemeinde Tabor bisher auf die Quartiere der Militär-Parteien, dann die Unteroffiziere auszahlen mußte, soweit dieselben durch die Aerarial-Vergütungen nicht gedeckt sind, ans dem Landesfonde vergütet werden.

2.     Daß bei der Vorübergehenden Einquartierung des 46. Landwehr-Bataillons in Tabor der Stadtgemeinde Tabor ein Zuschuß zu der von der Militärverwaltung geleisteten Vergütung aus Landesmitteln bewilliget wird, und daß der Betrag dieses Zuschußes auf das ganze Land repartiert, eventuell daß zu diesem Behufe der Konkurrenzbezirk gebildet wird, und endlich

3.   daß die Kosten für die Militäreinquartierung beim Durchmarsche durch Tabor als eine durchlaufende Auslage angesehen wird, welche vorläufig aus den Renten der Stadtgemeinde Tabor bestritten, jedoch theils von der Militärverwaltung, theils von der Landeskasse vergütet werden wird.

Bisher wurde eine Vergütung für die Militareinquartierung aus dem Landesfonde nicht geleistet.

Die vorliegende Petition des Stadtrathes Tabor involvirt daher eine neue Belastung des Landesbudgets, welches um so mehr zur Vorsicht mahnt, als vorauszusehen ist, daß im Falle der Gesuchswillfahrung andere Gemeinden, welche sich in ähnlicher Lage befinden, mit gleichen Ansprüchen an den Landesfond herantreten werden.

Nachdem Somit die vorliegende Angelegenheit in ihren Rückwirkungen auf den Landesfond von keiner geringen Tragweite ist, erscheint es nothwendig, vorerst alle maßgebenden Verhältnisse zu kennen und sorgfältig in Erwägung zu ziehen.

Die Petitions- Kommission erlaubt sich daher den Antrag zu stellen:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Die Petition des Stadtrathes der königlichen Stadt Tabor de praesentato 17. Juni 1880, Z. 100, betreffend die Vergütung der Kosten für die Militärbequartierung wird dem Landesausschuße mit dem Auftrage zugewiesen, diesfalls die erforderlichen Erhebungen zu pflegen und hierüber in der nächsten Landtags - Session Bericht und entsprechende Anträge zu erstatten.

Sněm. akt. Sládek: Petiční komise činí návrh: Slavný sněme račiž se usnésti: Petice rady obce král. města Tábora, podaná dne 27. června 1880. čís. 100, v příčině náhrady výloh na ubytování vojska přikazuje se výboru zemskému a ukládá se mu, aby čeho třeba, vyšetřil a v příštím zasedání sněmu o tom zprávu i přiměřené návrhy podal.

Nejv. maršálek zem.: Žádá někdo za slovo ?

Wünscht Jemand das Wort ?

Kteří jsou pro ten návrh, nechť pozvednou ruku.

Diejenigen, welche für den Antrag sind, wollen die Hand erheben. (Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Der nächste Gegenstand ist der Bericht der Budgetkommission, betreffend die Förderung und Subventionirung des Eisenbahnprojektes NeuhausWittingau-Budweis-Krumau.

Nám. nejv. marš.: Následuje zpráva budžetní komise o žádostech v příčině podporování zamýšlené stavby železnice z Jindřichova Hradce do Třeboně, Budějovic a Krumlova až ku bavorské a hornorakouské hranici.

OberstlandmarschaII: Berichterstatter ist Hr. Landtagsabg. Forchheimer.

Berichterstatter Abg. Forchheimer: Hoher Landtag !

Es liegen in dieser Richtung zwei Petitionen vor, die eine von mehreren Interessenten in Vertretung des am 13. Juni 1880 in Budweis abgehaltenen Eisenbahntages, die andere von dem land- und forstwirthschaftlichen Bezirksvereine in Budweis. Die Petitionen betonen, daß das südliche Böhmen nicht ausreichend mit Eisenbahnverbindungen versehen sei, sie weisen auf die Interessen der Landwirthschaft und der Industrie in dortiger Gegend hin und verlangen Schließlich, daß die Eisenbahnen vom Lande subventionirt werden.

Eine dieser Petitionen verlangt ein mit 4 % verzinsliches und amortisirbares Darlehen, ohne jedoch den Betrag zu nennen, in welchem ein solches angestrebt wird. Der Bericht der Budgetcommission befindet sich gedruckt in den Händen der Herren Abgeordneten, ich werde mir daher erlauben von der Verlesung Umgang zu nehmen. (Bravo !).

Derselbe betont zunächst, daß im Allgemeinen die Subventionirung von Eisenbahnen Reichssache Sei, ferner die großen Kosten, welche die Herstellung dieser Bahn, auch für den Fall, wenn selbe nur als Sekundärbahn zur Ausführung gelangen Sollte, in Anspruch nehmen würde; er erkennt andererseits an, daß das südliche Böhmen in der That nicht hinreichend mit Eisenbahnverbindungen versehen ist und empfiehlt die Abtretung dieser Petitionen an die Regierung.

Oberstlandmarschall: In dieser Angelegenheit hat sich Hr. Abg. Dr. Nietsche zum Worte gemeldet. Ich ertheile ihm das Wort.

Abg. Dr. Nietsche: Hoher Landtag !

Ich bedauere sehr, daß dieser für meine hegend höchst wichtige Antrag gegenwärtig, am Schluße der Session, zur Verhandlung gelangt, jetzt, wo wir den Gegenstand nicht mehr in der Weise zur Besprechung bringen können, wie es derselbe verdienen würde, ich bedauere dies insbesondere aber deswegen, weil auch andere prinzipielle Fragen, die hiedurch hätten angeregt werden können, nicht erörtert werden können. Ich vermeide dieselben und muß mir nur wirklich mit Rücksicht auf meine Wähler zu einigen Bemerkungen das Wort erbitten.

Der Bericht weist zunächst darauf hin, daß die vorliegenden Petitionen nicht so eingehend behandelt wurden, wie es eben hätte sein sollen. Er führt an, daß über die Modalitäten, über die Hohe des Darlehens usw. in den Petitionen gar Nichts gesagt wurde, es wird angeführt, daß selbst Vorwürfe gegenüber diesem h. Hause Vorkommen.

Zur Beruhigung dieser Wähler mochte ich aber von diesem Platze aus Sagen, daß wir, wenn diese Petitionen noch so eingehend motivirt wären und wenn Sie alle möglichen Ziffern über die Ertragfähigkeit usw. usw. enthalten würden, bei der Stimmung, welche im h. Hause herrscht, und bei den Verhältnissen, welche die Budget-Kommission eben geschildert hat und wie Sie Selbst an uns herangetreten Sind, so sehr ich dies bedauern muß, eine günstigere Erledigung seitens des h. Hauses kaum erwarten könnten.

Für meine Person danke ich der Budgetkommission für das formelle Entgegenkommen und will hier die Hoffnung äußern, daß die hohe Staatsregierung das Wort, das Sie schon zu wiederholtenmalen gegeben hat, doch einmal einlösen, den Gravaminis in dieser Beziehung gerecht und dem volkswirthschaftlichen Rückwartsschreiten dieser Gegend entgegenarbeiten werde.

Ich bitte den h. Landtag, dessen Ausspruch jedenfalls Sehr bedeutungsvoll ist, daß er dem Antrage der Budgetkommission zustimme und hiemit schließe ich. (Bravo ! Bravo !)

Nejv. maršálek zem.: Žádá někdo za slovo ?

Wünscht Jemand das Wort?

Pan dr. Grünwald.

Posl. dr. Grünwald: Slyšeli jsme, že v dolních Rakousích sama země bude stavěti dráhu železniční z Kremže do sv. Polita.

Slyšeli jsme také, že Hořejší Rakousy na svůj vlastní náklad budou stavěti železnici ze sv. Floriana do Krems-Münsteru. Čtli jsme, že také v Polsku uzavřelo se vystavěti dráhu na zemské náklady, a pánové, česká země, která mluví vždy o autonomii, ta nemá ani slova pro tuto dráhu tak důležitou?

Není snad žádného města většího jako je Jindřichův Hradec a Krumlov v celých Čechách, aby nebylo ve spojení s železnicí! Jindřichův Hradec má skoro 10 tisíc obyvatelů, taktéž Krumlov asi 10 tisíc obyvatelů. Z toho se dá soudit, že kde tolik obyvatelů jest, že je také obchod, pánové, ale v těchto krajinách je také průmysl. Já upomínám na Počátky, které leží ve spojení mezi Jihlavou a mezi Jindřichovým Hradcem. Počátky mají továrnu na sukno, která by byla s to, aby snad celou armádu rakouskou zaopatřila suknem, mají továrnu, která již dodávala sukno do Srbska a do jižních krajin tureckých, máme tam výrobu plátna, nejenom okolo Hradce, ale i také okolo Krumlova, v Hořejší Pláni, produkuje se tam len a sice v takové míře, že obchodníci z Jihlavy docházejí až do Vrchní Pláně pro len, a, pánové, docela něco zvláštního, co v celých Čechách není, je tuha, grafit, která se vyváží z Rakous až do Ameriky, a tu se nemáme starati o železnici? Tolikrát již žádal Jindřichův Hradec, aby přišel do nějakého spojení aspoň s Veselím nebo přes Třeboň s Krumlovem a vždy tato žádost se jen poukazuje vládě, my ale víme, na říšské radě že nám ministr prohlásil, že nemůže učiniti pro dráhu ničeho. Kdyby se tedy nejednalo o nic víc, než aby byl aspoň slavný sněm oprávněn k tomu, aby se spojil s těmi podnikateli, kteří již tuto železnici stavěti v úmyslu mají. Tak tvoří se již konsorcium, které má spojit dráhou železnou Jihlavu a Veselí. Kníže Švarcenberk o to se velmi zasazuje, dal již vykonati předběžné práce, aby spojil Třeboň přes Budějovice s Krumlovem a vedl železnici dále přes Vrchní Pláně až na hranice bavorské.

Pánové, kde jsou takoví činitelé, kde ještě jest, prosím, vzpomeňte si na dříví, které máme jak na panství hraběte Černína, taktéž na panství hr. Bouquoie, taktéž u knížete Švarcenberka a t. d. Pánové, tak důležitý obchod a takové bohatství jsou umrtveny, které by se mělo vyvážeti Já tedy lituji, že dává se jen tato zpráva na ministerstvo, které se prohlásilo, že neučiní nic. My jsme měli poradu ve Vídni kolikrát pod předsednictvím kn. Švarcenberka. My poslancové z jižních Čech a poslancové z Horního Rakouska, všichni jsme byli pro to, aby se něco učinilo, ale vždy ministr sám odpověděl, že učiniti nemůže ničeho, kdyby tedy země česká jenom to byla povolila, že s takovými podnikateli, kteří tyto železnice stavěti chtějí, ve spojení vstoupí, již to by té věci prospělo, tak že by se takoví podnikatelé našli, tak ku př. slyšel jsem, že už Klein & Consortes mají v úmyslu stavěti tuto dráhu, že Muzika se zavázal také stavěti dráhu, která spojovati má Krumlov s Budějovicemi. Já tedy nemohu činiti žádný návrh, poněvadž se obávám, že kdyby návrh přijat nebyl, by zemský sněm vícekrát o této. věci nevyjednával, ale já doufám, že zemský výbor sám dá nějakou odpověd, kdyby se to neb ono konsorcium na něho obrátilo, aby se něco stalo v budoucnosti zásadně, aby úřadové, když s nějakou žádostí se vystoupí, kdyby bylo snad zapotřebí, aspoň prioritu garantovat, o to se zasadili; a tudíž by zajisté mohli tu železnici projednati tak potřebnou a tak důležitou.

Nejv. maršálek zem.: Žádá ještě někdo za slovo?

Wünscht noch Jemand das Wort. ? Die Debatte ist geschlossen.

Rokování jest ukončeno.

Der Berichterstatter hat das Wort.

Res. Forchheimer: Ich werde in dieser vorgerückten Stunde die Geduld des h. Hauses nicht länger in Anspruch nehmen, und dies um so weniger, als die beiden Herren Redner vor mir Sich gegen den Antrag der Budgetkommission nicht erklärt haben, ich werde nur in einigen wenigen Worten dem unmittelbaren Herrn Vorredner erwiedern.

Ich erlaube mir daraus aufmerksam zu machen, daß es in einer der Petitionen Selbst heißt: "Die hohe Regierung hat nur in dem Anbetrachte der dem Staatsschatze resp. dem Budget in dem Theile der Ausgaben nöthigen Schonung der Frage keine praktische Folge gegeben". Ich glaube, was hier für das Reich gilt, das gilt in mindestens ebenso hohem Maße für das Land und es blieb der Budgetkommission daher in der That nichts anderes übrig, als zu beantragen, daß die Petition der h. Regierung zur Würdigung zu empfehlen sei. Zu positiven Anträgen, welche den Landesfond belasten würden, konnte sich die Budgetkommission nicht entschließen. Wenn aber der Herr Vorredner meint, daß wenigstens ein Auftrag an den L. -A. hätte ergehen können, so erlaube ich mir daraus zu bemerken, daß es nicht angeht, Hoffnungen zu erwecken, welche später nicht erfüllt Werden konnten und daß durch einen Solchen Beschluß auch in anderen Gegenden Wünsche rege gemacht werden könnten, welche nur Enttäuschungen zur Folge haben müßten.

Ich erlaube mir den Antrag der Budgetkommission der Annahme des hohen Hauses zu empfehlen.

Oberstlandmarschall: Wir Schreiten nun zur Abstimmung. Der Antrag lautet:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Die Petitionen Nr. 113 pet. und 284 pet. um Förderung des Eisenbahnprojektes NeuhausWittingau-Budweis-Krumau mit dem Anschluße an Baiern oder Oberösterreich werden der hoh. Regierung zur Würdigung abgetreten.

Sněm. akt. Sládek: Návrh zní:

Slavný sněme račiž uzavříti:

Petice čís 113 a čís. 284 za podporování zamýšlené stavby železnice z Jindřichova Hradce přes Třeboň, Budějovice a Krumlov až ku hranicím Bavorska neb Horního Rakouska odevzdávají se vysoké vládě, aby na petice tyto ohled vzala.

Nejv. marš.: Kteří jsou pro ten návrh, nechť pozvednou ruku.

Welche dem Antrage zustimmen, wollen die Hand erheben.

(Stane se. Geschiehst. )

Er ist angenommen.

Der nächste Gegenstand ist der Bericht der Schulkommission über die Petition des Stadtrathes Eger um Subvention.

Nám. nejv. marš.: Následuje zpráva školské komise o žádosti městské rady v Chebu za subvenci.

Oberstlandmarschall:. Berichterstatter ist der Landtags-Abgeordnete Gintl.

Referent Gintl: Es handelt sich um eine Petition des Stadtröthes in Eger um Subventionirung der in Eger zu errichtenden Gewerbeschule, welche hauptsächlich dem Zwecke dienen soll, als Zeichen und Modellirschule verwendet zu werden.

Ich glaube, mich nicht erst aussprechen zu muffen über die Nützlichkeit einer derartigen Institution, und insosern, als diese Nützlichkeit eine zweifellos nicht fragliche ist, ist wohl immerhin das Motiv, welches die Stadtgemeinde Eger dieser Petition zu Grunde legt, gewiß gerechtfertigt. Allein es Scheint denn doch, insofern die Landesmittel in Anspruch genommen werden sollen, wichtig, gewisse Vorfragen zu erörtern lind zu erledigen, über die in der vorliegenden Petition nicht genügende Klarheit gewonnen werden kann.

Die Schull-Kommission ist demnach der einstimmigen Meinung gewesen, daß die vorliegende Petition der Stadtgemeinde Eger um Subventionirung der von ihr zu errichtenden und theilweise bereits durch Staatssubvention unterstützten niederen Gewerbeschule zwar berechtigt ist, daß aber der hohe Landtag es wohl nicht genehm finden kann, auf die Subventionirung dieser Schule ohne weiters einzugehen ohne daß einzelne Vorfragen erörtert worden wären und stellt daher solgenden Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen: Es sei die Petition der Stadtgemeinde Eger Nr. 19 ai. 1880 um Subventionirung der in Eger zu errichtenden niederen Gewerbeschule dem Landesausschuße zur Erhebung und Berichterstattung zuzuweisen.

Sněmovní aktuar Sládek: Školní komise činí návrh, aby se petice slavné městské rady v Chebu čís. 19 odevzdala zemskému výboru, aby o ní konal vyšetřování a pak o tom zprávu podal.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort?

Žádá někdo za slovo ?

Diejenigen, welche für den Antrag sind, wollen die Hand erheben.

Kteří jsou pro ten návrh, nechť pozvednou ruku.

(Stane se.

Geschieht. )

Er ist angenommen.

Die Tagesordnung ist hiemit erschöpst.

Fürst Schönburg hat das Wort.

Fürst Schonburg: Hoher Landtag!

Wir sind am Schluße der Session und ich nehme mir die Ehre, im Namen dieser hohen Versammlung unseren Dank Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter auszusprechen für die Unterstützung, welche Se. Excellenz auch tu dieser Session den Arbeiten des hohen Landtages zuwandte. Wir Alle, welchen Parteien wir auch angehören, wir kennen aus mehrjähriger Beobachtung der Verwaltung

Böhmens die Verdienste Sr. Excellenz des Freiherrn von Weber (Bravo!). Wir Alle müssen daher Sr. Excellenz unsere aufrichtigste Hochachtung zollen, und ich für meine Person freue mich heute abermals, am Schluße der Session im Namen der Versammlung Sr. Excellenz den besten Dank der hohen Versammlung ausdrücken zu können.

Oberstlandmarschall: Se. Excellenz der Herr Statthalter hat das Wort.

Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr v. Weber:

Hoher Landtag!

Ich bin hocherfreut über die Worte, welche Se. Durchlaucht Fürst Schönburg meiner Amtswirksamkeit und meiner Person gewidmet hat. -Mit freudiger Befriedigung erlaube ich mir, Sr. Durchlaucht meinen aufrichtigsten Dank hiefür auszusprechen. Ich bin von dem Streben beseelt, in meinem Amte die Pflichten zu erfüllen, welche mir Sowohl gegenüber dem Reiche als auch gegenüber unserem schönen Vaterlande obliegen, und ich glaube in dieser Richtung mit dem hohen Hause zu handeln, wenn ich bitte, die Versicherung entgegenzunehmen, daß ich auch fernerhin meine schwachen Kräfte aufbieten werde, um in diesem Sinne meines Amtes zu walten.

Oberstlandmarschall: Der Herr Domprobst Würfel hat das Wort.

Domprobst Würfel: Hoher Landtag!

Wenn ich jetzt am Schluße der Session mich zum Worte gemeldet habe, so geschah es nur in der Absicht, bevor wir auseinandergehen und diesen Saal verlassen, um uns einer ponderirenden Schuldigkeit zu entlasten gegenüber Sr. Durchlaucht unserem hochverehrten Oberstlandmarschall. Unbestritten hat Hochderselbe durch die unparteiliche Umsicht und taktvolle Leitung, die Überwachung des ordnungsmäßigen Verlaufes der Landtagsverhandlungen jedenfalls ein neues Anrecht auf unsere Dankbarkeit sich erworben.

Demzufolge erlaube ich mir Euer Durchlaucht für die so würdig ausgeführte Amtstätigkeit den wärmsten, tiefgefühltesten Dank ergebenst abzustatten. (Bravo!) Damit verbinde ich zugleich den Wunsch, es möge dem Allerhöchsten ansallen, Hochdieselben dem Vaterlande, dem Hochsie so gern ihre Dienste weihen, in ungeschwächter Körper- und Geisteskraft noch lange erhalten und es möge uns vergönnt sein, bei der Eröffnung der nächsten Session Hochsie wieder als Haupt des Landtags ehrerbietigst zu begrüssen.

Oberstlandmarschall: Ich danke dem hochverehrten Redner für den warmen Ausdruck der Anerkennung meiner Leitung und wünsche ich meinem Danke die Bedeutung beizulegen, daß ich jener Seite, von welcher das Lob kommt, auch für eine warme Unterstützung meiner Geschäftsführung verpflichtet bin.

(Sich erhebend. )

Hohe Versammlung! Der Landtag wird heute geschlossen, der Uiberblick über die zahlreichen Vorlagen, welche in den Berathungen des Landtags vollbracht wurden, läßt den aufopfernden Eifer seiner Mitglieder im günstigsten Lichte erscheinen.

Všickni pánové můžete si svědectví dáti, že namáhavá činnost, kterou jste plnění své vznešené úlohy věnovali, byla k blahu, naší drahé vlasti (Sláva) a vzdělání obecného dobra ze vaší zásluhou jest, Mit Befriedigung können die Erfolge unserer Verhandlungen als sachgemäße und entsprechende bezeichnet werden.

Die Prüfung des Landeshaushaltes wurde mit der gewohnten Umsicht und Gewissenhaftigkeit vollzogen, welche die Schonung der Steuerträger festhält und dennoch keiner Engherzigkeit Raum gibt, wvenn die Freigebigkeit wirklichen Bedürfnissen oder erhabenen Interessen dienen soll.

Was in Gemeinde-, Schul- und anderen öffentliche Gelegenheiten beschlossen wurde, ist geeignet, berechtigten Bestrebungen und Anforderungen zu genügen.

Mögen die gefaßten Beschlüsse entscheidender oder vorbereitender Natur sein, alle haben das Gepräge ernsten Wohlwollens für die Hebung des Gemeinsinns, der Volksbildung und der allgemeinen Wohlfahrt (Bravo!) Und ist ein oder der andere Beschluß des hohen Landtages so geartet, daß er weittragende Erwartungen unerfüllt ließ, so möge dies der Ungunst der obwaltenden Verhältnisse zugeschrieben werden.

Indem ich den Geist der Mäßigung hervorhebe, der die Verhandlungen beherrschte und der Aufrechterhaltung des Ansehens der Versammlung entsprochen hat, übergehe ich zu dem Ausdrucke der Anhänglichkeit und Loyalität für unser Herrscherhaus, jener Gefühle, welche uns Alle einig finden mit dem Rufe: Hoch lebe der Allerdurchlauchtigste Kaiser und König!

Sláva našemu císaři a králi!

(Dreimaliges Hoch! Hoch! Hoch!

und Sláva! Sláva!

Sláva!)

Die Sitzung und der Landtag sind geschlossen.

Sezení a sněm jest uzavřen.

(Schluß der Sitzung 4 Uhr 50 Min. )

(Konec sezení 4 hod. 50. min. )

Kutschera, Verifikator.

Dr. Franz Zunterer, Verifikator.

Dr. Krosta, Verifikator.

Aus der Statthalterei-Buckdruckerei in Prog.


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