Čtvrtek 14. září 1871
Stenografická zpráva o I. sezení druhého výročního zasedání sněmu českého od roku 1870, dne 14. září 1871.
Stenographischer Bericht über die I. Sitzung der zweiten Jahres=Session des böhmischen Landtages vom Jahre 1870, am 14. September 1871.
Předseda: Jeho Jasnost nejvyšší maršálek kníže Jiří z Lobkovic.
Přítomní: Maršálkův náměstek J. U. Dr. rytíř Bělský a poslancové v počtu k platnému uzavírání dostatečném.
Co zástupce vlády: Jeho Excell. c. k. místodržitel hrabě Bohuslav Chotek a c. k. dvorní rada Jan rytíř Neubauer.
Sezení počalo o 11. hod. 15 minut dopoledne.
Vorsitzender: Se. Durchlaucht der Oberstlandmarschall Fürst Georg Lobkowitz.
Gegenwärtig: Der Oberstlandmarschallstellvertreter Dr. Ritter v. Bělský und die beschlußfähige Anzahl von Landtags=Abgeordneten.
Um Regierungstische: Se. Exc. der s. k. Statthalter Gras Bohuslav Chötek und der k. k. Hofrath Johann Ritter v. Neubauer.
Beginn der Sitzung um 11 Uhr 15 Min. Vormittags.
Začátek schůze v 11 hodin 15 minut. Náměstek nejv. maršálka dr. rytíř Bělský (zvoní), (shromáždění povstane).
Místodržitel: Jeho cís. král. Veličenství ráčil nejvyšším rozhodnutím ze dne 12. t. m. jmenovati Jeho Jasnost pana Jiřího knížete z Lobkovic nejvyšším maršálkem království Českého. Mám čest J. J. v této hodnosti slavnému sněmu představiti.
Žádám jej, aby složil slib co nejvyšší maršálek a zaujal místo jemu náležející.
Dvorní rada rytíř Neubauer: Učiníte co nejvyšší maršálek v ruce Jeho Excelence pana místodržitele na místo přísahy slib, že chcete J. V. císaři pánu věrným a jeho poslušným býti, zákony zachovávati a své povinnosti plniti.
Nejvyšší maršálek: Slibuji. (Zaujme místo předsedy. )
Slavný sněme! Povolán jsa J. Veličenstvem, Nejmilostivějším císařem a králem naším předsedati tomuto slavnému shromáždění, cítím, že síly mé s tíží postačí, bych povinnosti své splniti mohl.
Jsemť, pánové, si toho dobře vědom, jak velká jest úloha, kteráž na má bedra jest vložena, a že třeba laskavé podpory všech členů tohoto slav. shromáždění, bych této úloze dostáti mohl. Tím větší jest u mne přesvědčení mé vlastní nedostatečnosti, uvážím-li, že mezi Vámi nachází se mužů více, kteří mohli činit nároky na předsednictví sněmu mnohem oprávněnější nežli já, jak dle zásluh dosud získaných ve službě vlasti, tak dle zkušeností nabytých ve všech odborech života politického. Ano, cítím se jaksi stísněna, pamatují-li na onoho muže, který, když jsme posledně v tomto sále shromážděni byli, zasedal na křesle, jehož zaujmouti mně bylo určeno. (Sláva!)
Cítíte, pánové, zajisté se mnou, že odchodem jeho nastala mezi námi mezera posud nevyplněná, a že kdožkoliv by byl býval ustanoven, býti jeho nástupcem, byl by měl před sebou příklad vlastností výtečných, jemuž úplně vyrovnati se sotva kterému muži popřáno bývá. (Výborně. )
Jeho Veličenstvo ráčil nás svolati v době významné. Bude nám rokovati o záležitostech veledůležitých; bude nám snad popřáno přikročiti k rozluštění otázek, na jejichžto rozhodnutí čeká s napnutím veškeré obyvatelstvo naší země; bude nám snad popřáno klestiti cestu k smíření-se všech národů spojených s námi pod jedním žezlem mocnářovým. (Výborně. )
Kéž by usnešení, která učiníte, sloužila ku zdaru, sloužila k uskutečnění oněch nadějí, jež celá země na Vás, pánové, klade.
In dem ich den hoh. Landtag in beiden Sprachen begrüße, glaube ich nicht etwa blos einer leeren Form Genüge zu leisten, sondern ich halte es für meine Pflicht, so zu thun, weil ich die Wahrung der gleichen Rechte beider, dieses Land bewohnender Volksstämme in den Verhandlungen dieses hoh. Hauses für eine der ersten und wichtigsten Aufgaben desjenigen betrachte, der den Vorfitz in demselben zu führen berufen ist. Seine Mäjestät haben geruht, mir dieses Amt zu übertragen in einem Augenblicke, in welchem die Wogen der politischen Bewegung hoch gehen, in welchem scheinbar unvermittelbare Gegensätze einander gegenüberstehen. Ich fühle vollkommen die Größe der Aufgabe, die mir dadurch geworden ist; sie zu erfüllen soll mein redliches Bestreben sein. In dem Kampfe der politischen Tagesmeinungen ist es jedem, der sich an dem öffentlichen Leben betheiligen zu müssen glaubt, beschieden, einer Partei zu dienen.
Ich läugne es nicht, daß auch ich bisher in diesem Falle war. Von dem Augenblicke aber, wo ich diesen Platz betreten habe, gehören meine Dienste nur bem Lande an. Ich kenne jetzt seine höhere Pflicht, als in jeder Beziehung die vollste rückhaltsloseste Unparteilichkeit zu beobachten. (Výborně, Bravo rechts und im Centrum. )
Lassen Sie mich hoffen, meine Herren, daß ich in der Waltung meines Amtes auf allen Seiten dieses hoh. Hauses jene Unterftützung sinden werde, ohne welche es nur nicht möglich ware, die mir gestellte Aufgabe zn erfüllen. Ich erkläre die Session des Landtages für eröffnet und, indem ich dies thue, habe ich nur noch einen Wunsch beizufügen. Es ist der, daß deren Folgen zum Heile gereichen. Mögen sie bilden ein Werk des Friedens für das ganze Land; mögen ste bilden ein Werk der Versöhnung für seine Bewohner; mögen sie dahin führen, daß die Monarchie neu geeint und gekräftigt dastehe in achtem längst erprobtem Glanze. In diesem Sinne ersuche ich Sie, meine Herren, in jenen Ruf mit mir einzustimmen, der, so Gott will, uns immer einig finden wird, in den Ruf: Hoch lebe unser Kaiser und König! Sláva našemu císaři a králi! (die Versammlung ruft dreimal: Sláva! Hoch!)
(Die Herren Abgeordneten setzen sich. )
Oberstlandmarschall: Seine Excellenz der Herr Statthalter hat das Wort.
Se. Exc. der Statthalter: Von Sr. Maj. Unserem Kaiser und König soeben zeitweise zu Allerhöchst Seinem Stellvertreter im Königreiche Böhmen ausersehen, begrüße auch ich Sie meinerseits mit der Versicherung meiner aufrichtigsten Bereitwilligkeit, zur Förderung Ihrer Thätigkeit nach besten Kräften mitwirken zu wollen.
Im Gefühle als Sohn dieses schönen Landes, als Kind der altehrwürdigen und neu anfblühenden Hauptstadt Prag bin ich berufen worden, aus anderen Dienstesbefugnissen unvorbereitet in ihre Mitte zu treten. Ich empsinde es daher doppelt tief, daß ich persoulich blos eine Empfehlung mitbringe, um des so werthvollen zutrauenden Entgegenkommens mich Ihrerseits zu verstchern: Es ist das dem Herzen bes Sohnes so nahestehende Andenken an den verewigten Vater - (Bravo!) (Mit gerührter Stimme) der an derselben Stelle gewaltet und sich die Zuneigung des ganzen Landes, ja, ich darf wohl sagen, eine dauernde dankbare Erinnerung in demselben geschaffen. (Bravo! Bravo!) Diesem Gedanken folgenb erbitte ich mir Ihre Unterstützung bei meinen Bestrebungen zum Besten des Königreiches Böhmen, zum Wohle Unseres Allergnädigsten Kaisers und Herrn, und dadurch zum Gedeihen unseres, gemeinsamen österreichischen Vaterlandes. (Sláva! Bravo! rechts und im Centrum. )
Jest mi uloženo, abych slavnému sněmu v známost uvedl toto poselství Jeho Veličenství našeho nejmilostivějšího císaře a krále.
Se. Exc. der Statthalter (liest):
An den Landtag Unseres Königreiches Böhmen!
Als Wir mit Unserem Patente vom 30. Juli 1870 die Landtage Unserer Königreiche und Länder in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberiefen, sahen Wir Uns hiezu zunächst durch die folgenschweren Ereignisse veranlaßt, deren Schauplatz Europa geworben war, und deren Verlauf und nicht zu ermessende Tragweite Unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen mußte.
Unter dem Schutze Gottes ist es Uns gelungen, diesen erschütternden Ereignissen gegenüber Unserem Reiche die Segnungen des Friedens zu erhalten, und mit voller Beruhigung konnen wir Uns abermals dem Werke der inneren Konsolibirung des Reiches zuwenden.
Es ist Unser Wunsch, baß vor Allem bie Bezlehungen Unseres Königreiches Böhmen zum Gesammtreiche, deren Revision Wir mit Unserem Reskripte vom 25. August 1870 zugesichert haben, einer allseitig gerechten und besriedigenden Regelung zugeführt werben.
Eingedenk ber staatsrechtlichen Stellung der Krone Böhmen und bes Glanzes und ber Macht bewußt, welche dieselbe Uns und Unseren Vorfahren verliehen hat, eingedenk serner ber unerschütterlichen Treue, mit welcher die Bevölkerung Böhmens jederzeit Unseren Thron stützte, erkennen Wir gerne die Rechte dieses Königreiches an und sind bereit diese Anerkennung mit Unserem Krönungseide zu erneuern. (Sláva! Sláva! Bravo!)
Wir können Uns aber dem entgegen auch nicht ber feierlichen Verpflichtungen entziehen, die Wir Unseren übrigen Königreichen und Länderu gegenüber burch Unser Diplom vom 20: Oktober 1860, sowie durch die Staatsgrundgesetze vom 26. Feber 1861 und vom 21. Dezember 1867, endlich durch den Unserem Königreiche Ungarn geleisteten Krönungseid eingegangen sind.
Mit Befriedigung nehmen Wir daher Akt von ber in den allerunterthänigsten Abressen des Landtages Unseres Königreiches Böhmen vom 14. September und vom 5. Oktober 1870 ausgesprochenen Bereitwilligkeit, die Rechtsansprüche des Landes in Einklang zu bringen mit den Anforderungen der Machtstellung des Reiches und mit den berechtigten Ansprüchen ber anderen Königreiche und Länder.
Wir fordern den Landtag auf, in diesem Sinne an das Werk zu schreiten, im Geiste ber Mäßigung und Verdöhnung die zeitgemäße Ordnung der staatsrechtlichen Verhältnisse Unseres Königreiches Böhmen zu berathen, und Uns die Möglichkeit zu schaffen, ohne Verletzung ber Rechte Unserer übrigen Königreiche und Länder einen Verfassungsstreit zu beenden, dessen längere Fortdauer das Wohl Unserer treuen Völker in bedenklicher Weise bedrohen würde.
Judem Wir Unsere Regierung weiters beauftragt haben, dem Landtage die bereits mit Unserem Reskripte vom 26. September 1870 in Aussicht genommene neue Landtagswahlordnung und ein Gesetz zum Schutze der beiden Nationalitäten des Landes vorzulegen, entbieten Wir in Gnaden dem Landtage unseren Kaiserlichen und Königlichen Grutz.
Gegeben zu Wien den 12. September 1871. Franz Josef m. p.
Hohenwart m. p.
Pan rytíř z Neubaurů (čte):
Sněmu Našeho království českého !
Když jsme patentem Naším, daným dne 30. července 1870, sněmy království a zemí Našich do míst ke shromáždění jich zákonem ustanovených svolávali, pohnuli Nás k tomu nejvíce příběhové veledůležití, jichž dějištěm Evropa se stala, a k jichž ukončení a dalekosáhlým účinkům všechen Náš zřetel byl obrácen.
Pod ochranou Boží podařilo se Nám, naproti těmto bouřlivým událostem zachovati říši Naší pokoj blahodárný, i můžemeť nyní opět s myslí úplně uspokojenou oddávati se pracem, jimiž by říše uvnitř se upevnila.
Jest žádost Naše, aby nejprvé svazky Našeho království Českého s veškerou říší, jichž revisi jsme reskriptem Naším, daným dne 25. srpna 1870, slíbili, spůsobem všestranně spravedlivým a uspokojujícím konečně se uspořádaly. Majíce v paměti státoprávní postavení koruny České a jsouce Sobě povědomi slávy a moci, kteréž tato koruna Nám a předkům Našim propůjčila, mimo to jsouce pamětlivi neoblomné věrnosti, s kterou obyvatelstvo země České každé doby trůn Náš podporovalo, uznáváme rádi práva tohoto království a jsme hotovi, toto uznání přísahou Naší korunovací obnoviti. (Bravo! Sláva!)
A však My nemůžeme se s druhé strany vytáhnouti ze slavných závazků, v které jsme naproti Našim jiným královstvím a zemím vešli diplomem Naším, daným dne 20. října 1860, základními zákony státními, vydanými dne 26. února 1861 a dne 21. prosince 1867, a přísahou korunovací, vykonanou Našemu království Uherskému.
S upokojením tedy u vědomost béřeme ochotnost, v nejponíženějších adresách sněmu Našeho království českého, jichž dátum 14. září a 5. října 1870, vyslovenou, uvésti práva, k nimž tato země se táhne, v srovnalost s tím, čeho vyhledává mocnost říše, a správy jiných království a zemí.
Vyzýváme tedy sněm, aby s touto myslí práci započal, aby mírně a smířlivě vzal v poradu, kterak by státoprávní poměry Našeho království Českého, jak toho čas žádá, se uspořádaly, a aby učinil, bychom bez porušení práv jiných Našich království a zemí ukončiti mohli spor ústavní, kterýž, kdyby déle ještě trval, blaho Našich věrných národů v nemalé nebezpečenství by uvedl.
Jakož pak jsme Naší vládě dále uložili, aby sněmu předložila nový řád volení do sněmu, připomenutý již v reskriptě Našem daném dne 26. září 1870, a zákon pro ochranu obojí národnosti v zemi, vzkazujeme sněmu milostivě Naše císařské a královské pozdravení. Dáno ve Vídni, dne 12. září 1871.
František Josef v. r.
Hohenwart v. r.
Se. Excellenz der Statthalter: Ich erlaube mir Euer Durchlaucht Den Originaltext der Allerhöchsten Botschaft zu übergeben, nebst den Beilagen, nämlich die Wahlordnung und das Nationalitätengesetz, welche als Regierungsvorlagen beigelegt sind.
Oberstlandmarschall: Ich werde sofort den Druck sowohl des verlesenen allerhöchsten Reskriptes als der beiden Regierungsvorlagen veranlassen und dieselben auf die nächste Tagesordnung fetzen.
Oberstlandmarschall (läutet). Ich habe dem hohen Hause mehrfache Mittheilungen zu machen. Die Geschäftsprotokolle der 7. und 8. Sitzung der vorigen Session und zwar vom 29. September und 5. Oktober 1870 sind nicht zur Agnoszirung gelangt. Die Abdrücke dieser Geschäftsprotokolle sind den Herren Abgeordneten zugemittelt worden.
Ich stelle die Anfrage, ob bezüglich dieser Protokolle etwas zu erinnern ist?
Táži se, zdali stran uznání protokolů posledních dvou sezení sněmovních má jeden z pánů co namítati?
Wenn dies nicht der Fall ist, so erkläre ich die Protokolle für agnoszirt. Seit der letzten Session haben sich im Schoße des hohen Landtages mehrere Aenderungen ergeben. Ich erfülle die traurige Pflicht, indem ich vor Allem den Landtag erinnere, daß derjenige Mann ans unserer Mitte geschieden ist, der bei der letzten Session dieses hohen Hauses die Stelle des Oberstlandmarschalls bekleidet hatte. Die hohen Verdienste, welche sich dieser Mann um das Vaterland und um den Staat erworben, leben in unserem Gedächtnisse fort. Sein Andenken wird bis in ferne Zeiten ein geehrtes fein, und weit über die jetzige Generation hinaus wird das Andenken an Grafen Albert Nostitz in der Bevölkerung Böhmens fortleben. Ich ersuche Sie, meine Herren, durch Aufstehen von Ihren Sitzen dem Schmerze Ausdruck zu geben, der uns bei dieser Erinnerung erfüllt.
(Stane se,,, Sláva! Sláva!")
Mimo to jsme utrpěli ztrátu dvou poslanců úmrtím jich. Jest to totiž pan František Šípek a pan Otto Bischoff. Žádám Vás, pánové, byste též povstáním svou soustrast vyjevili. (Stane se. )
Mehrere Abgeordnete haben ihre Mandate niedergelegt, und zwar aus dem Wahlkörper des nichtstbeikommissarischen Großgrundbesitzes:
Freiherr von Ehrenburg.
Aus den Wahlbezirken der Städte, Industrialorte und Handelskammern:
JUDr. Mattuš Karl, JUDr. Ezihlarz Karl, Herr Ritter v. Liebig Franz, Hr. Swoboba Heinrich, Hr. Claubt Eduard, Hr. Heisinger Franz, Freiherr Depretis, Hr. Koštál Alexander, Hr. Dr. Graf, Hr. Janouš Johann.
Z volebních okresů venkovských obcí složili svůj mandát: pan Bedřich Leeder, p. dr. Virgil Grohmann, p. dr. Ferdinand Stamm, p. Josef Stummer a p. dr. Josef Pelzer.
Oberstlandmarschall: Ich habe die Ehre dem h. Hause mitzutheilen, daß ich Sr. Durchlaucht dem Fürsten Karl Schwarzenberg in dringenden Familienangelegenheiten einen 4tägigen Urlaub, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Franz Lobkowitz aus derselben Ursache einen 8tägigen Urlaub bewilligt habe. Herr Graf Karl Schönborn erhielt gleichfalls wegen Unwohlsein einen Urlaub auf 8 Tage. Graf Friedr. Karl Kinský hat sich wegen heftigen Unwohlseins für die heutige und die nächsten Sizzungen entschuldigt.
Pan dr. Grégr Julius oznámil, že nemůže se pro nemoc účastniti dnešního sezení sněmu, taktéž p. poslanec Rosenauer se omluvil pro churavost.
Vor der Sitzung habe ich vom Abgeordneten Groß aus Reichenberg nachstehendes Telegramm erhalten.
Hohes Präsidium: Durch einen erschütternden Todesfall in meiner Familie b n ich gezwungen, um einen 14tägigen Urlaub anzusuchen. Groß, Abgeordneter für Reichenberg.
Nachdem ich nach der Geschäftsordnung nur bis zur Dauer von 8 Tagen einen Urlaub zu bewilligen befugt bin, so erlaube ich mir die Anfrage, was das h. Haus über dieses Gesuch zu verfügen beliebt.
Zeithammer: Jsem proto, aby povolena byla lhůta.
Oberstlandmarschall: Herr Prof. Seithammer beantragt die Bewilligung des Urlaubs und wenn Niemand etwas dagegen hat, so bitte ich die Herren, die dafür sind, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen.
Das Amt der Ordner in den Landtagslokalitäten haben übernommen die Herren Dr. Schmeykal und Dr. Görner. Das Landtagsbureau ist geschäftsordnungsmäßig in folgender Weife gebildet: als Landtagssekretär fungirt Herr Landesausschuß=Rath Schmidt, als Landtagsaktuare Herr LandesausschußRath Blažek, Landesausschußsekretär JUDr. Heß, Leberer und Wolinský; die ersten 4 Herren haben bereits für diese Funktion das Gelöbniß abgelegt und wurden an dasselbe erinnert, Herr L =A =Sekr. Wolinský wird die nach §. 4 der Geschäftsordnung vorgeschriebene Angelobung noch zu leisten haben.
Wir schreiten zum zweiten Gegenstande der Tagesordnung, nämlich zu den Wahlberichten. Ich ersuche den Landesausschußbeisitzer Herrn Dr. Görner den Platz des Berichterstatters einzunehmen.
L. =A. =B. Dr. Görner. Hoher Landtag! Bei der am 9. September 1871 vorgenommenen Wahl eines Landtagsabgeordneten für den Wahlbezirk der Städte: Eule, Wuschehrad, Schwarzkosteletz und Beneschau sind von 647 blos 328 Wähler erschienen und es erhielt Herr Prof. Wenzel Tomek aus Prag 324 Stimmen. Derselbe erscheint sonach gewählt und der Landesausschuß stellt, nachdem kein Anstand gegen diese Wahl vorkam, den Antrag, der hohe Landtag wolle diese Wahl agnosziren und den gewählten Herrn Wenzel Tomek, Professor aus Prag, als Landtagsabgeordneten zum Landtage zulassen.
Sněmovní sekretář Schmidt: Zemský výbor činí návrh: Slavný sněme račiž volbu p. Tomka za poslance pro volební okres měst: Jilového, Černého Kostelce a Benešova za platnou uznati a zvoleného k sněmu připustiti.
Nejv. maršálek zemský. Nežádá nikdo již za slovo ?
Wenn Niemand das Wort verlangt, so ersuche ich die Herren, welche dem Antrage zustimmen, Ihre Hand zu erheben. (Geschieht). Der Antrag ist angenommen.
L. =A. =B. Dr. G ö r n e r: Bei der am selben Tage vorgenommenen Wahl eines Abgeordneten für den Wahlbezirk der Städte: Lomnitz, Neupaka und Sobotka sind 431 Wähler erschienen, und es erhielt Herr Franz Jeřábek 425 Stimmen; da hiemit Hr. Franz Jeřábek mit absoluter Majorität gewählt erscheint und gegen die Wahl kein Anstand erhoben wirb, so stellt der Landesausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle die Wahl des Herrn Franz Jeřábek zum Abgeordneten der Städte: Lomnitz, Neupaka und Sobotka agnosziren und den Gewählten zum Landtage zulassen.
Sněmovní sekretář Schmidt: Zemský výbor činí návrh: Slavný sněme račiž volbu p. Františka Jeřábka za poslance měst: Lomnice, Nové Paky a Sobotky za platnou uznati a zvoleného k sněmu připustiti.
Nejv. maršálek zemský. Žádá někdo za slovo?
Verlangt Jemand das Wort? Wenn nicht, so bitte ich diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht). Der Antrag ist angenommen.
L. =A. =B. Dr. Görner: Am selben Tage erfolgte die Wahl eines Abgeordneten für den Wahlbezirk der Städte: Münchengrätz, Turnau, Weißwasser. Es sind 459 Wähler erschienen und es erhielt Herr Johann Černý 457 Stimmen. Es erscheint also Herr Johann Černý als gewählt und da die Wahl ohne Anstand vor sich gegangen ist, so beehrt sich der Landesausschuß zu beantragen:
Der hohe Landtag wolle die Wahl des Herrn Johann Černý zum Abgeordneten der Städte: Münchengrätz, Turnau und Weißwasser agnosziren und den Gewählten zum Landtage zulassen.
Sněmovní sekr. Schmidt: Výbor zemský činí návrh: Slavný sněme račiž volbu p. Jana Černého za poslance měst: Mnichova Hradiště, Turnova a Bělé za platnou uznati a zvoleného k sněmu připustiti.
Nejv. maršálek zemský: Verlangt Jemand das Wort? (Niemand meldet sich. ) Nežádáli nikdo za slovo, prosím pány, kteří s tím souhlasí, aby ruku vyzdvihli. (Stane se. ) Návrh přijat.
Referent L=A. Beisitzer Dr. Görner: Bei der am 9. September d. J. vorgenommenen Wahl eines Landtagsabgeordneten für den Wahlbezirk der Städte und Industiralorte Hohenmauth, Skuč und Hlinsko erhielt von 397 erschienenen Wählern Herr J S. Skrejšovský, Buchdruckereibesitzer in Prag, 395 Stimmen, erscheint daher als gewählt und der Landesausschuß beantragt daher: Der hohe Landtag wolle die Wahl des Herrn J. S. Skrejšovský zum Abgeordneten der Städte und Industrialorte Hohenmanth, Skuč und Hlinsko agnosziren und den Gewählten zum Landtage zulassen.
Sněm. sekr. Schmidt: Slavný sněme račiž volbu pana J. S. Skrejšovského za poslance měst a průmyslových míst Vysokého Mýta, Skuče a Hlinska za platnou uznati a zvoleného k sněmu připustiti.
Nejvyšší maršálek: Žádá někdo za slovo. (Nikdo se nehlásí. )
Wenn Niemand das Wort verlangt, so ersuche ich die Herren, welche diesem Antrage beistimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen.
Ich ersuche den Herrn Dr. Tedesco, gefälligst die Berichterstattung über die weiteren Wahlen vorzunehmen.
Referent L. =A. =B. Dr. Tebesco: Bei der am 7. September 1871 vorgenommenen Wahl des Landtagsabgeordneten für den Wahlbezirk der Landgemeinden ber ehemaligen Amtsbezirke Gabel, Kratzan würben von den 88 ordnungsmäßig gewählten Wahlmännern 80 Stimmzettel abgegeben. Es erhielt Herr Wenzel Kühnel, Wirthschaftsbesitzer in Weißkirchen, 72 Stimmen. Da gegen den Wahlvorgang kein Anstand vorliegt, so stellt ber Landesausschuß den Antrag, der h. Landtag wolle die Wahl des Herrn Wenzel Kühuel als Abgeordneten für die Landgemeinden der gewesenen Amtsbezirke Gabel, Kratzau als giltig anerkennen und den Gewählten zum Landtage zulassen.
Sněm. sekr. Schmidt: Slavný sněme račiž volbu pana Václava Kühnla za poslance obcí venkovských okresů Jablonského a Chrastavského za platnou uznati a zvoleného k sněmu připustiti.
Oberstlandmarschall: Verlangt Jemand von den Herren das Wort? Ich ersuche die Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben. (Geschieht. ) Angenommen.
Referent L. =A. =B. Dr. Tebesco: Bei der am 7. September 1871 vorgenommenen Wahl des Landtagsabgeorbneten für den Wahlbezirk ber Landgemeinden der Amtsbezirke Eger, Wildstein und Asch sind von den 85 ordnungsmäßig gewählten Wahlmännern 71 erschienen und es haben hievon 67 für den Herrn Georg Löw, Centraldirektor der böhm. Nordbahn und Turnau-Kraluper-Bahn in Prag, gestimmt, welcher daher gewählt erscheint. Da gegen den Wahlvorgang sein Anstand vorliegt, so hat der Landesausschuß die Ehre, die Wahlakten mit dem Antrage zu unterbreiten: Der hohe Landtag wolle die Wahl des Herrn Georg Löw als Abgeordneten für die Landgemeinden der gewesenen Amtsbezirke Eger, Wildstein, Asch als giltig anerkennen und den Gewählten zum Landtage zulassen.
Sněm. sekr. Schmidt: Slavný sněme račiž volbu pana Jiřího Löwa za poslance obcí venkovských bývalých okresů Chebského, Wildšteinského a Ašského za platnou uznati a zvoleného ku sněmu připustiti.
Nejvyšší maršálek: Žádá někdo za slovo?
Wenn Niemand das Wort verlangt, so bitte ich diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand aufzuheben. (Geschieht. ) Der Antrag ist angenommen.
Oberstlandmarschall: Nachdem in der nächsten Sitzung noch mehre Wahlen zur Agnoszirung gelangen werben, so werbe ich die Angelobung der heute und in der nächsten Sitzung zu verifizirenden Herren, sowie auch von einigen Herren, deren. Mandate bereits in früheren Sessionen verifizirt würben, die aber verhindert waren, die Angelobung zu leisten, in der nächsten Sitzung vornehmen.
Dritter Gegenstand der Tagesordnung ist die Konstituirung der Kurien und bie Wahl des Verifikationsausschußes.
Ich ersuche die Kurien nach Schluß der Sitzung ihre Konstituirung vorzunehmen und mir das Resultat derselben im Präsidialburean gefälligst bekannt zu geben.
Abg. Dr. Wolfrum: Ich bitte ums Wort!"
Oberstlandmarschall: Der Herr Dr. Wolfrum hat das Wort.
Abg. Wolfrum: Nach §. 29 ber Geschaftsordnung sind die ständigen Kommissionen, unter welche der Verifikationsausschuß zu rechnen ist, der ja sogar im §. 29 eingezogen wirb, und die Kurien für die Sessionsdauer des Landtages gewählt.
Der hohe Landtag ist am 5. Oktober 1870 von Sr. Erc. dem Herrn Oberstlandmarschall im allerhöchsten Auftrage blos vertagt worden. ES ist mir nicht bekannt, baß durch allerhöchste Entschließung ber formale Schluß des Landtages wäre ausgesprochen worden, ich glaube daher, daß nach der Geschäftsordnung §. 29 sowohl die Konstituirung der Kurien als auch des Verifikationsausschußes, wie sie im vorigen Jahre gewählt worden sind, fortdauere und daß es daher nicht nothwendig ist, daß jetzt zu einer neuen Konstituirung der Kurien und zu einer Neuwahl des Verifikationsausschußes geschritten werde. Allerdings wären etwaige Ergänzungen durch Wahl vorzunehmen. Ich beantrage daher, daß die Kurien blos nach Schluß ber Sitzung allfällige Ergänzungswahlen vorzunehmen haben, die Konstiuirung selbst aber bleibe, wie sie voriges Jahr stattgefunden hat.
Oberstlandmarschall: Meine Herren! Die Art und Weise, in welcher die Kommissionen gewählt Werden, hängt in einzelnen Fällen vom Beschlusse des Landtages ab, ich glaube nicht, daß man absolut und kathegorisch sagen kann, daß der Landtag die Veristkationskommission ständig auch für die nächste Session gewählt habe, lege aber durchaus keinen Werth darauf, und werde den Landtag befragen, ob derselbe der Ausicht des Herrn Abg. Wolfrum zustimme oder nicht.
P. posl. pr. Zeithammer: Já mám za to, že výklad, který byl dal p. posl. Wolfrum k jednacímu řádu, zakládá se skutečně na pravdě, jelikož sněm skutečně byl toliko odročen a nyní jaksi započíná další činnosť svou. Mám tedy za to, že bychom měli přistoupiti k tomuto výkladu a poněvadž snad některý z té doby vystoupil složením mandátu neb jakkoliv jinak, aby se snad doplňovací volby konaly.
Oberstlandmarschall: Verlangt noch Jemand das Wort, meine Herren?
Nežádá nikdo více za slovo?
Se. Excellenz Graf Richard Clam=Martinitz.
Se. Exc. Graf Richard Clam=Martinitz: Ich glaube, meine Herren, daß allerdings die Frage, ob die Abtheilung der Kurien oder der bleibende Ausschuß neu gewählt werden soll oder nicht, von minderem Gewicht ist und daß auch jedenfalls, wenn die Auslegung des Abg. Wolfrum richtig ist, es in dem Belieben des Hauses liegen würde, so oder anders zu beschließen. ES ist kein Zusatzartikel der Landesordnung, welcher außerhalb des einfachen Beschlusses des Landtages liegen würde und es ist jedenfalls dem Arbitrium des Hauses überlassen, um so mehr, als es steht:,, es können während der Sessionsdauer Änderungen in der Geschäftsordnung vorgenommen werden. "
Ich möchte mir aber doch die Bemerkung erlanden, daß es mir sehr fraglich erscheint und daß ich mich in diesem Augenblicke nicht mit Bestimmtheit aussprechen könnte, daß tiefe Session dieselbe Session ist, nachdem sie mit einem Reskript eröffnet worden ist; es heißt: die Session ist eröffnet. Es liegt hier offenbar ein Vorgang vor, der nicht bei der gewöhnlichen Vertagung eintritt. Es wäre jedoch müssig viel Worte darüber zu verlieren. ES wäre einfach die Frage zu stellen an den hohen Landtag, ob er tue Neukonstituirung der Kurien und die Neuwahl des Verifikationsausschußes vornehmen will, und nachdem voraussichtlich in demselben doch Veränderungen nothwendig sein werden, scheint es mir angemessener zu sein, zur Neukonstituirung der Kurien und zur Neuwahl des Verifikationsausschußes zu schreiten.
Abg. Wolfrum: Es ist allerdings richtig, was der geehrte Herr Vorredner gesagt hat, daß es in dem Ermessen des hohen Landtages liege, jederzeit die Geschäftsordnung da abzuändern, wo sie nicht eine gesetzliche in der Landesordnung und L. =W. =O. liegende Bestimmung in sich begreift, aber eben so richtig wird es sein, daß, insolange ein derartiges Gesetz besteht, durchaus darnach gehandelt werden muß und erst, nachdem eine solche Bestimmung nach §. 87 abgeändert ist, darnach vorgegangen wird. So lange aber die Geschäftsordnung selbst besteht, glaube ich, sollte und muß darnach vorgegangen werben.
Der §. 29 sagt nun allerdings, es können für bestimmte Fälle Kommissionen stattfinden, aber er sagt ausdrücklich "für die Sessionsdauer. " Er führt die Verifikationskommission ausdrücklich an. Zu dem ist seit dem Bestande des Landtages die Uibung eingehalten, baß für die Sessionsbauer diese Wahlen gegolten haben; daß aber diese Session die nämliche Session ist, als die im vorigen Jahre eröffnete, geht klar und deutlich daraus hervor, daß im vorigen Jahre in der letzten Sitzung vom 5. Oktober - ich habe hier das Protokoll in der Hand - von Sr. Exc. dem Herrn Oberstlandmarschall im Allerhöchsten Auftrage der Landtag vertagt und feit der Zeit nicht geschlossen wurde. Es ist also selbstverständlich, daß es die nämliche Session ist.
Ich glaube daher, daß, wie schon der geehrte Herr Redner von dieser Seite so gütig gewesen ist, meinen Antrag zu unterstützen, bei den Verifikationskommissionen und den Kurien blos Ergänzungswahlen vorzunehmen wären und bin wohl sicher, daß sich dieser Antrag der Billigung des h. Hauses erfreuen dürfte. Ich bitte, da weiler kein Antrag gestellt worden ist, diesen gefälligst zur Abstimmung zu bringen.
Oberstlandmarschall: Ich will nur die Frage stellen, ob Niemand das Wort ergreifen will.
Dr. Klaudy: Prosím za slovo. Já neslyšel od p. poslance Wolfruma, aby byl učinil určitý návrh, a zdá se mi, že jeho návrh není žádný návrh, nýbrž jen negativní, aby se to vůbec nevykonalo, ale poněvadž skutečně, jak páni řečníci všickni předemnou již na to poukázali, věc nezdá se býti dosti důležitá, činil bych návrh, aby sněm usnesl se na tom, že vykonat se mají pro tentokrát pouze doplňovací volby, jak v jednotlivých kuriích, tak i ve výboru verifikačním.
Oberstlandmarschall: Ich erlaube mir sowohl den Herrn Dr. Wolfrum, als Herrn Dr. Klaudy zu ersuchen, mir ihre Anträge schriftlich zu überreichen. (Unterbrechung von 10 Min. ) (Läutet. ) Die beiden Anträge wurden mir von den Herren übergeben, und lautet der Antrag des Hrn. Wolfrum: "Der hohe Landtag wolle beschließen, die Kurien haben die etwa notwendigen Ergänzungswahlen sowohl in die Kurien selbst, als auch in den Verifikationsausschuß vorzunehmen. "
"Slavný sněme račiž uzavříti, aby kurie předsevzaly doplňovací volby jak do kurií, tak též do výboru verifikačního. "
Herr Dr. Klaudy hat den Antrag übergeben: "Slavný sneme račiž se usnésti na tom, aby pro tentokrát se vykonala volba doplňovací v kuriích a ve výboru verifikačním. "
"Der hohe Landtag wolle beschließen, es seien für diesesmal in den Furien und in dem Verifikationsansschuße nur die Ergänzungswahten vorzunehmen. "
Verlangt noch Jemand von den Herren das Wort?
Dr. Johann Palacký: Ich erlaube mir den Antrag zu stellen, nachdem durch die längere Zeit größere Lücken in unserem Vereine entstanden sind, daß für diesmal die Wahlen der Furien und des Verifikationsausschußes vorgenommen werden.
Oberstlandmarschall: Bitte mir den Antrag gleichfalls schriftlich zu übergeben. (Unterbrechung von 5 Minuten. )
Oberstlandmarschall (läutet):
Dr. Palacký beantragt:
Slavný sněme račiž uzavříti, aby se volby kurií a verifikačního výboru pro tenkrát odbyly.
Der hohe Landtag wolle beschließen, für diesmal die Wahl für die Kurien und den Verifikationsausschuß vorzunehmen. Verlangt Jemand von den Herren das Wort?
Dr. Grünwald:
Prosím, aby se volba v kuriích a verifikatorů před se nebrala, jak navrhuje pan poslanec Wolfrum, muselo by býti zjištěno, že, když se lonského roku volila komise verifikační a předsedové kurií, že výslovně se tehdáž dodalo, že se volí pro celou sessí. To se ale neřeklo. Kdyby se tehdáž bylo stalo výslovné uzavření, že se volí dotčené komise na dobu celé sessí, tedy by se muselo při tom uzavření zůstat, poněvadž však to vysloveno není a záleží na uznání vysokého sněmu, mají-li se kurie a verifikační komise zříditi, tedy navrhuji, jak Jeho Jasnost pan maršálek ráčil sám naznačiti, aby se volili předsedové a místopředsedové kurií, a aby se od nich volil výbor verifikační.
Nejvyšší maršálek: To jest tentýž návrh, jak jej podal pan Dr. Palacký. Žádáte pánové ještě někdo za slovo ? (Nikdo se nehlásí. )
Žádám p. Dra. Grünwalda, aby mi svůj návrh písemně odevzdal.
(Přestávka 5 minut. )
Oberstlandmarschall (läutet): Herr Dr. Grünwald hat mir seinen Antrag übergeben. Derselbe lautet:
Slavný sněme račiž uzavříti, aby se konstituovaly kurie a volil výbor verifikační.
Der hohe Landtag wolle beschließen: Die Kurien haben sich zu konstituiren und die Wahlen in den Verifikazionsausschuß vorzunehmen.
Dr. Klaudy: Poněvadž při hlasovaní odhlasuje se zároveň o tom návrhu, který jsem podal já, beru svůj návrh zpět.
Oberstlandmarschall: Herr Klaudy nimmt seinen Antrag zurück.
Dr. Palacký (jun. ): Der Antrag ist dem meinen in der Sache beinahe konform; ich ziehe ihn also zurück.
Oberstlandmarschall: Dr. Palacký zieht gleichfalls seinen Antrag zutück.
Ich werde mir erlauben, zuerst die Unterstüzzungsfrage zu stellen. Nachdem mir zwei Anträge, nämlich der Antrag des Herrn Wolfrum und der des Herrn Dr. Grünwald übrig sind, so frage ich die Herren, ob sie wünschen, daß die Anträge nochmals gelesen werden. (Nein. )
Ich bitte also diejenigen Herren, welche den Antrag des Herrn Wolfrum unterstützen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )
Der Antrag ist genügend unterstützt.
Ich bitte diejenigen Herren, welche den Antrag des Herrn Dr. Grünwald unterstützen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )
Der Antrag ist gleichfalls unterstützt.
Wünscht noch Jemand von den Herren das Wort?
Abg. Dr. Herbst: Anscheinend ist zwischen den beiden Anträgen gar kein Unterschied, nur unterscheidet sich der Antrag des Herrn Dr. Klauby von dem des Herrn Dr. Wolfrum dadurch, daß das Wort "derzeit" darin ist (Rufe: derselbe ist ja Schon zurückgezogen worden). Ah so!
Dann bitte ich um Entschuldigung.
Nejv. maršálek zemský: Žádá ještě někdo za slovo?
Wenn Niemand das Wort verlangt, so erkläre ich die Debatte für geschloffen und werde zur Abstimmung schreiten. Den Antrag des Herrn Dr. Grünwald halte ich für den weitergehenden, und werde denselben zuerst zur Abstimmung bringen. Dessen Annahme schließt die Annahme bes Antrags des Herrn Dr. Wolfrum aus.
Wünschen die Herren, daß die Anträge nochmals verlesen werden? (Rufe: Nein! Ja!)
Posl. Dr. Trojan: Tady si přejí pánové, aby se návrhy ještě jednou četly.
Nejv. maršálek zemský: Návrh p. dokt. Grünwalda zní: Slavný sněme račiž uzavříti, aby se konstituovaly kurie a volily výbor verifikační.
Der hohe Landtag wolle beschließen, die Kurien haben sich zu konstituiren und die Wahl in den Verifikazionsausschuß vorzunehmen.
Der Antrag des Herrn Dr. Wolfrum lautet: Hoher Landtag wolle beschließen, die Kurien haben die etwa nothwendigen Ergänzungswahlen, sowohl in die Kurien selbst, als in die Verifikazionskommission vorzunehmen.
Návrh pana Wolfruma zní: aby se před se vzaly doplňovací volby jak do kurií, tak do výboru verifikačního, pakli toho třeba.
Ich ersuche diejenigen Herren, welche dem Antrage des Herrn Dr. Grünwalb zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Der Antrag ist mit Stimmenmehrheit angenommen.
Hiemit entfällt die Abstimmung über den Antrag des Herrn Wolfrum.
Wolfrum: Nach §. 74 der Geschäftsordnung melde ich gegen diesen Vorgang bei dieser Wahl den im §. 74 vorgesehenen Protest an, und werde diesen Protest in der nächsten Landtagssitzung einbringen.
Oberstlandmarschall: Nachdem der Landtag sich definitiv enischieden hat, die Wahlen der Kurien und des Verifikationsausschußes vorzunehmen (läutet), so bin ich so frei, die Herren zu ersuchen, nach Schluß der Sitzung sich in die betreffenden Lokalitäten der Kurien zu begeben und die Wahlen vorzunehmen. Die Lokalitäten sind wie bisher: Für die Kurie des Großgrundbesitzes der Sitzungssaal des Landesausschußes; für die Kurie ber Städte das Lesezimmer und für die Kurie der Landgemeinden der Landtagssaal. Ich ersuche die Herren, welche als Verifikatoren werden gewählt werden, sich gefälligst sofort noch der Wahl in das Präsidialbureau zu verfügen, damit ich mit ihnen die nothwendige Rückfprache zu pflegen in der Lage sei.
Ich erlaube mir zugleich die Anfrage an das hohe Haus, ob dasselbe einverstanden ist, daß die heute zu wählenden Verifikatoren auch das Protokoll der heutigen Sitzung verifiziren. Haben die Herren etwas dagegen einzuwenden? (Nein) Bitte diejenigen Herren, welche zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) ES ist angenommen.
Die nächste Sitzung findet übermorgen um 10 Uhr statt. Die Tagesordnung ist folgende:
Denní pořádek pro příští sezení, kteréž se bude odbývati pozejtří o 10. hodině, jest následující: Wahlberichte; zprávy o volbách; erste Lesung des kaiserlichen Reskriptes; první čtení císařského dopisu.
(Dr. Rieger: Přílohy také?) Račte dovoliti: Erste Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Wahlordnung. Erste Lesung der Regierungsvorlage, betreffend das Nazionalitätengesetz; eventuell Wahl der Petitionskommission.
Ich erkläre die Sitzung für geschloffen.
Schluß der Sitzung 12 Uhr 30 Minuten.
Konec sezení o 12. hodině 30 minut.
Verifikátoři: Moriz Gf. Rumerskirch. Potůček. Frant. V. Jeřábek.